1836 / 10 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Inland.

Berlin, 8. Jan. Im verflossenen Jahre sind in Pillau 359 Schiffe mit V, z6l „, Last angekommen und 369 Schiffe mit 23, 829 Last ausgegangen. Von den angekommenen Schif— fen waren 128 Preußische, 72 Niederländische, 47 Daͤnische, 44 Nordische, 21 Hannoversche, 18 Englische, 9 Oldenburger, 7 Schwedische, 6 Russische, à Luͤbecker,? Hamburger, 1 Ame—⸗ rikanisches. Von diesen 359 Schiffen waren 251 beladen, und zwar: 96 mit Stuͤckgut, 67 mit Häring, Thran u. s. w., 21 mit Stein kohlen, Schleifsteinen u. s. w., 19 mit Eisen, Theer und Pech, 17 mit Salz und 31 mit verschiedenen Waaren. Unter den aus—⸗ gegangenen Schiffen waren 49 mit Ballast. Die bedeutendsten Waaren, welche ausgeführt wurden, waren: 4105 St. Zucker,

1312 St. Wolle, 346 Last Hotz, 19 872 St. Talg, 488 Last Knochen (nach England), 16,713 Stein Oelkuchen (nur nach

England), 15,268 Stein Asche (nach Pommern), 14,992 Stein Leinwand und Säcke, 5074 Stein Haͤute und Felle, 2113 Stein Federn und Posen, 8339 Stein Borsten, 2238 Stein Garn (nach England), 2260 Stein Hanfheede, 14,5506 Stein Hanf, 13,103 Stein Flachsheede (nach England), 65,502 Stein Flachs (aach England), 3417 Last Leinsaat, 350 Last Wicken (nur noch Engiand), 74 Last Bohnen, 367 Last Erbsen, 225 Last Hafer (nach Rußland), 220 Last Gerste (nach Daäͤnemark), 3561 Last doggen, 1607 Last Weizen, 9 Schiffe sind noch segelfertig und liegen im Laden; 4 Schiffe halten in Königsberg und 8 in Pillau Winterlage. Der ungefähre Bestand vom lagernden Getraide und Waaren in Koͤnigsberg am Schluß des Jahres 1833 war 9500 Last Weizen, 1800 Last Roggen, 429 Last Ger— ste, große und kleine, auoh Last Hafer, 370 Last Erbsen weiße und graue, 200 Last Bohnen, 60 Last Wicken, 360 Last Leinsaat, 16,066 Stein Flachs, diverse Sorten, 3600 St. Flachsheede, 155,960 Stein Hanf, diverse Sorten, 19, 000 Stein Hanfheede.

Fünfter Jahres ⸗Bericht der Hufeland schen . zur Unterstuͤtzung nothleidender erzte.

Die Uehersicht der Einnabme und Ausgabe bei der Hufeland⸗— schen Stijtung im Sten Jahre des Bestehens derselben eegiebt, daß der Sinn fuͤr Wohlthaͤtigkeit sich unter den Aerzten erhalt. Es ka— men im Jahre 1835 ein A309 Rtbir. 22 Sgr., worunter 102 Rthlr. 12 Sgr. 5 Pf. außerordentliche Beltraäͤge zum Kapital-Fonds und 710 Rihlr. Zinsen. Ausgegeben wurden;: 2133 Rihlr. 11 Sgr. 6 Pf, wovon 2076 Rthlr. zur Ünterstůtzung von acht und vierzig huͤifs⸗ bedürftigen Rerzten, von denen eisf fortlaufende Pensionen genie— ten und 363 Rihlr. 1 Sgr. 6 Pl. zur Bestreitung der Verwal⸗ jungs-Kosten verwendet sind. Der Kassen-Pestand betrug am Schiusse des verflossenen Jahres 19,580 Rthlr. in Staatspapieren, 45 Nihlr. in Golde und 383 Rihlr. 3 Sgr. s Pf. in Courant.

Das unterzeichnete Direktortum dankt den saͤmmtlichen Herren Theilnehmern fuͤr ihre wohlthaͤtigen Beitrge, so wie den Herren Regierungs Medizinal-Raͤthen und Kreis-Physikern für die ausge zeichnete Sergfalt und den Eifer, womit sie die Zrecke der Stit⸗ junz be drdert haben, und hofft, daß letztere sich auch serner ciner regen Toeilnahme erfreuen werde.

Berlin, den 7. Januar 1836.

Das Direktorium der Hufelandschen Stiftung zur Unterstützung nothleidender Aerite. Barez. Hufeland. Klug. Trüstedt. von Wiebel.

Literatur und Kunst England im Jahre 1835. Von Friedrich von Rau— mer. 2 Theile. Leipz g. F. A. Brockhaus. 1836. (In

Beiefen. )

Der Verfasser giebt uns in einem seiner Briefe aus England selbst den Standyankt an, von dem aus wir dieses neueste Werk seiner une mädlt den Geistes-Toat gkeit zu detrachten habn. „Berichte aus Engtand“, schreibt ec, „nm ü ssen einen andern Ton und Intat haben, als auz Frankreich Feuerwerke de üugentlscks bietet Paris; här brennt das Kohlenfe ner der Thätigkeit und des Gedanken; den ganzen Tag.“ In der That sind diese Englischen wriefe aus der Gegenwart eben so verschte den von seinen vi loesprochenen Paciser Brie⸗ fen von 1830 als de jetzigen Englischen Zustande von den damartigen Franzisischen Wahrend fene, als Ginzes betrachtet, ein großes Drama bilden, wo wir Tag üm Tag, Stunde um Stunde die steigenden BDräicketungen unsenger Mißverstandnisse, die unwilltürlichen BVzebereitungen, die dumpfe Gewitterlujt vor der Katastcophe, und dann diese mit nunm he un widerstehlicher Natur-Gewalt einbrechen segen, um darasf, alz das Gewitter si n entladen hat, mit ihm guf⸗ zuathmen in der abgekühlten Luft, und mit ibm zu t aue n über das ohne Noth Umgestürzte, oder mit ihm uns zu freuen uͤver die Räckkehr einer, wohlthätigen Ordnung und die Wiederbernellung dez noch Ledenskraͤftigen, ist der Total-Eindruck und Eyarakter die⸗ ser Beiese ein durchaus anderer. Frankreich ist das Land, wo alles Gemktige vetlllirt, und aus dem Luftschaume, der nach den Natur— G setzen zue Oberflache treibt, kann der geübte Blick die gäbren— den Tiefen ecmessen. Dem Vertasser war nach wenigen Wochen Aufent⸗ halt in Paris die Krankheit des sittlichen und volitischen Organismus fla, und, ohne Prophet zu seyn, konnte er voraus sagen, was kommen mäßte und gekommen ist. Ein seltenes Glück bat den Verfasser auch zum Augenzeugen nicht minder bedeutender Erscheinungen in Enzland gemacht. Aber wie anders treten diese auf, und wie anders vetrachtet er sie! Trotz jahrelanger Vorstudien der Gnglischen Geschichte und Verfassung, wie äͤngstlich, mit mel⸗ cher pletäͤtvolen Scheu tritt er über die Schwelle. Hier liegt nicht der Plan des großen Gebäudes offen vor eines Jeden Augen, und nicht in wenigen arithmetischen Formeln ist das ganze Wésen seiner Construction gegeben. Er fuͤhlt, es gehbren die ern— Feen Forschungen, die sorgfältigste Peuͤfung der einzelnen Verhaͤlt⸗ nisse dazu, um diesen Wunderbau mit feinen vielen hundert- his tausendzahrigen Wurzeln kennen zu lernen, zu ergründen. Hier ist kein geistreiches, leichtes Aburtheilen am Orte: der Ernst muß sich versenken in den Reichthum des Gegebenen, und alle Kraft aufbie⸗ ten, um sich in dieser bunten Fälle der Wirklichkeit nur wieder zu einer geistigen freien Höhe bergüfzuheben. Um deshalb werden diese Briefe als Lektüre weniger fesseln, dagegen stehen sie an reicher Aus—

——

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heute, an bistorischen Forschungen, an praktischen Erbrterungen wit über

senen. Bem nach bbherer Ünterhaltung verlangenden Leser gewäh⸗ ren sie aber auch diese; denn die ernste Scheu, mit welcher der Ge⸗

schichtschreiber bescheiden an jede verschlossene Pfsorte der Gothischen

Häufer klopft, um nicht wie ein Kenner einen iritischen Blick hin⸗ einzuwerfen, sondern wie ein wißbegteriger Schuler zu lernen, stel⸗ len den Leser gewissermaßen auf gleichen Fuß mit dem Autor, und wir treten mit ihm wißbeglerlg in diese Germanischen Werk⸗ staͤtten einer Weltthäͤtigkeit Erst allmäͤlig arbe'ten wir uns mit ihm aus dem Tableau bunt untereinander gewüͤrfelter, Ge⸗ genstaͤnde zu einer Uebersicht, zu einem Resultate, das glůͤcklicher⸗ weise kein dramatisches, vielmehr ein episches ist, denn das begůnsigte England steht nicht am Rande des Abgrundes, wie uns so viele rhetori⸗ sche Stimmen taͤglich welssagen wollen, und keine blutige Katastrophe

droht, die bistorischen Stamme der Vergangenheit an der Wurzel zu fällen, es sieht vlelmnebr an der Sd wells ner reichen Zukunnt, nachdem es elne allerdings bedenkliche Krisiz, obne Blunverlußt,

durch die Kraf: seiner sittlich gefunden Natur, durch die weise und geschickte Mäßigung seiner Lenker, zur Halfte gluck⸗ lich üͤberstanden hat. Gies, aus Leidenschaftlichkeit hüben und druͤ⸗

ben noch immer verkannte Verhältnitãz kann man das Resultat der

aufrichtigen Forschungen des Reifenden nennen. Ec hebt die große hi⸗ storische Thatsache, selten in Vergangenheit und Gegenwart, hervor, daß diese Lenker, wie auch angereizt, diesmal alle persoͤnliche Leiden⸗ schaftlichkeit, um der ernsten Sache willen, aus dem Spiele lie⸗ ßen, und eben dadurch siegten, daß sie, mit sreudigem Willen und Aufopferung eigener Fnteressen, der Nothwendigkeit die Hand boten. Es ist seine patrlosssche Freude, bei jeder Gelegen heit darauf hinzuweifen, wie sein eigenes Vaterland durch den organischen Ent.

wickelun gs⸗Prozeß, den unsere Könige geleitet, langst die Mehrzabl

von den genieße, was selbst noch vielen Radikalen in England nur in unerreichbarer Ferne dammert. Um deshalv ruͤgt er für England den Namen „Radikale“, insofern damit eine Zusammen⸗ werfung mit den bodenlosen Tedumern und Schematisten anderen Lander verstanden wird. Es giebt deren auch in England; ihre Zahl sst aber sehs klein und ihre Ideen widerstreben durchaus dem größe⸗ ren gesunden Theil der Nation, welcher nur die nothwendigen Ver⸗ besserungen wisl, die man aus einseitiger Furcht allzulange äufschob, nicht aber eine tetale Umkebrung und den Anfang einer nenen Zeit. Ueber das Verhältniß der Whigs und Tories sprscht sich der Autor sebr bezeichnend folgendermaßen aus: „Man wundert sich, daß die Whigs niemals lange am Ruder geblieben, sondern immer wieder von den Tories verdraͤnzt worden sind. Ich finde dies sehr natütr⸗ lich, ja notbwendig. Jene haben die großen Beraͤnderungen jeces⸗ mal angeregt und durchgesetzt, und wahrend gewisser Krisen das Geschäst kuͤhner Aerzie übernommen; fuͤr den gewbhnlichen Gang der Dinge hingegen paßte ihr Verfahren weniger und in ruhigen Tagen kehrte nan dann zur gewohnlichen Diät zuruck. Haͤtten die Tories immer zue rechten Zeit das Rechte gethan, würden die Whigs nie zur Herrschast gekommen seyn. Jene ließen sorglos die Uhr ab⸗ laufen, dann kamen die Whigs und zogen sie wieder auf. Nach diesem Geschaͤst traten sie zuruͤck oder wurden zurück gedrängt. Die Goͤttin der falschen Tories ist die vis inertiae; die der falschen Whigs das perpéluum mahi'e; zue rechten Bewegung, gehdet aber sowohl Cenirifügal- als Centripetalkrast, und wie viel verwickelter und mannigfaltiger sind nun nicht die Bewegungen alles wahrhaft Lebendigen. In Ahstractio nen, wunderlich versetzi mit bloßen Pe son⸗ lich keiten, treiben sich jetzt die Franzosen nur zu oft umher; in England gestaltet sich Alles konkreter und schon um de:swillen rußzger und gemessener“ Und beruhigend kommt darauf im eilften Briefe die Versicherung: „Das Wohl Englands, sein Reichthum, seine Ge— setzgebung, seine Freiheit scheinen en unreißbarem Anker in sich erer Tiese befestigt, sie konnen und werden nun und nimmermehr Scha⸗ den leiden Wolken, die hoch am Himmel daberziehen, und unsenn Aengstlichen so oft zerstdrenden Sturm andeuten, darf man bier fuͤr leichte Schaͤfchen halten, die vielmehr einen sicheren Bestand des Wetters bezeichnen und bezeugen“ . Die Masse der Erscheinungen druͤckt sichtlich in diesen Briefen den Verfaßser, der doch sonst nicht wegen Zuruͤckhaltenz im Uctheil dekannt ist. Der scherzende Ton, durch den der Gelehrte sih an

derwärts gern Luft macht unter dem Druck der Folianten, ist aus

diesen Mirtheilunzen fast ganz verbannt; es ist der Wechsel des Siaunenswürdigen und Neuen, was ihn hier aufrecht erhalten muß Die Scheu, welche ihn, seh- zu unser m Nachiheil, alles Persoͤnliche vermeiden laßt (selost die Namen der offentlichen Coaraktere sind nur mit Buchstäben angedeutet), hat indeß inen andern Grund in der unbegreiflichen Furcht der Englaͤnder vor den gedrachten Neise⸗ Berichten der Deutschen. So unguͤnstig harten, wie man wemß, die Briese de; Berstorbenen wegrn Verdffentlichung von Pe-vat-Ver— haͤltnissen in dem Lande der Oeffentlichkeit gewirkt! N Indessen, so ungern wir di se Nachrichten über die P rsdnlich keit der ausgezeichnesen Maͤnner vermissen, so fehlte es doch auch fast an Raum Dajuͤr unter der Masse von jaͤchlidgsen Mettheilungen, die, schon zusammengedraͤngt, gewiß w'rthvoll, viele ganz net, zwe staͤrke Bände füllen. Einzeln zu refertren, was Heer von Raumer geschrn, gehört, beobachtet, uͤberschreite weit den uns bier ange wis fenen Rum, ja dies äbaͤte schon die Lloße Abschrift der Ueberlchhif⸗ ten. Wenn wir erfahren, daß der Reisende alle diese Brtese un) staatsrechtlichen Aufsaͤtze, oft von bed utender Ausdebnung und auf mühsame Studien basict, in England selbst geschricben bat, und daß er nehen der Besitigung und Beobachtung fast taglich Mit⸗ tags und Abends in GeseÜscaften ist, und hier wie in Theatern, Konzerten, im Parlamente und auf Landpartieen das En lie 8 ben stadirend mitgenießt, so streift die Oekonomie seine⸗ Tatigkeit ans Wunderbare. Aber neben diesen Lebens⸗Studien sitzt er Tag um Tag in den ihm erbffneten Archiven und Museen, und koncipirt mit Deutscher Unverdroffenheit aus den vergilbten Gesandischafts⸗Be— richten eine neue Geschichte der Maria Stuart und des siebenjaͤhri⸗ gen Krieges, von denen jene, dem Vernehmen nach, nach stens in die Presse soll. . . Anfang August verließ Herz v. R London, und ging über Wakefield, Shessteld, Leeds, Selby, Hork nach Schottland. Von da schiffte er nach Jrland ber, und kehrte, nach einer bedeutenden Tour im Innern, über die berüͤhmten Manufaktur⸗ Staͤdte Liverpool, Man⸗ chester, Birmingham und die Unmversitaͤts-Stadt Otford, nach Lon⸗ don zurück. So wie er in der Hauptstadt durch seine Emyfeblung in allen Zirkeln Les geselligen Lebens, von den Salons der Königin bis zum Mittagstisch des einfachen shiopkerpers, die ausgezeichnete Aufnahme fand, und Morgens Peel, Nachmittags O Connell brsu⸗ chen konnte, begleiten ihn auch hier die besten Empfehlungs⸗Schrei—⸗ ben, und er dringt in die gebeimsten Werkstaͤtten der ungehenren

Englischen Betriebsamkeit. Aber hier sioßen wir auf ein Kapitel,

von Bewunderung und Vor insel der Ent cuͤs das Bild des verk orstellung des Verfasserg, d Wirklichkeit noch uͤberboten. Hterisch aus; es kostet ibn Zeit das dies Elend über die Schwesterinsel verhaͤng als vorher, und der Preuße sin⸗ nd gluͤcklich zu bre isen, wo

allen Bürgern, welcher Abkunst eyen, ohne daß sie erst darum zu

tten unter Lob und Bewunderu gegen die Maͤngel Alt- Englands bl auf trifft, scharf heraus.

das auf das lachende Gemaͤlde einen schwarzen Schatten wirft. und doch mit Zuͤgen schlagender W merten Frlands gezeichnet. mitbrachte, wird durch die Unwillens bricht di Ruͤckkehr, England, noch so groß und schoͤn zu finden, det sich arermals gedrungen, sein? gleiches Recht mit gleicher Milde oder welcher Kirche sie zugetvan s kaͤmpfen brauchten, widerfaͤhrt.

Uebrigens ist der Verf., fuͤr die Vorzuͤge, keinesweges er hebt sie vielmehr, wo er dar aber der Raum verbietet, jene auch nur dem Namen nach aufzuzlß. len, waͤre es ungerecht, auf diese hier eren, nn,, 24

Meteorologische Beobachtung.

Nachmittags Nach einmaliger

Beobachtung.

Quellwärme 700 g,

Flußwärme O4 0 R.

Bodenwärme 0.9603 Ausdunstung Q 0z1 Rh Niederschlag O. Nachtkälte 57089 3,40 R...

; zu2 zn“ Par. 3 2 26 Par. zn 6 Var. Thauyunkt . .. Dunstsattig .. Wetter . ......

Ordens⸗-Komt

Wolkenzug .

Tagesmittel: 240 R...

3112.25“ Par. ..

Den 8. Januar 18536. Im tIli ch er EGũPqu d & u d (* CI - COurPS- Zettel.

X nrief. I Geli. Ostpr. Ptandhr.

Sc. Se usd. Seh. 4 10111 2 19159 lr. Engl. Ohl. 30. 4 FPrämSeh d. See h- Kurm. Ohl. in. l. C. Nm. Lut. Sei. do. Berl. Stadt- Ob.

Kur. n. Neum. do. 4

Rickst C. und *. Sch. d. K. u. N.

Gold al marco

Danz. do. imn Th. Westpr. Pfau dhr. Grolsli. Pos. do.

Friedrichsd' or

Auswärtige Börsen.

J sfen, um die Benutzung der Aus 1 St eld 5 * 1 AL. 164i ö . , wirkl. Sei uld S8, . Puhltzirung der Kunst wer Passive 17. Antwerpen,“ Ausz. Schuld Frankfurt a. M., 5. Janunr. Oesterr. 57, Metall. 1021“. Br. Bank- Actien 1667. 1665 Loose zu 306 FI. E183. körüm. Scli. 60 393 do 9 Span. Anl. 351. 30. EL Gudonu, 1. Junuur. kel. 100. Seh. 25,4 do. 3, Sas, ern 281.

Neue Anl. 51 6,

l'assive 1712. Linsl. 191. Neue Anl R A0, vb? / 8. 995g lartial-· Gbl. 1) zu 1090 HI.

59] ½. (i. J 60

Loose Tol, . 701 2,½ Y Holl. 835 dahin

Cons. 3 923. Cortes . Ohl v. 1832 50

bo 9 irart dad /. Enzxl. Russ. 1050 Sal Columb. 32½. lex. 38

50 Rente pr. campt. 108. 50. fin cour. 8. 15

ö (tin cuur, bassive 165,8.

50/9 Nenp. Neue Ausg. Sch.

Rente 536! n.

Ausg. Sæah. 1834. 309 Hortus. w

Königliche Schausptele. Im Schauspielhause:; Der Reman, Ich bleibe (dig, frei nach dem Jialiaͤnischen des Alberm

Sonnabend, 9. Jan. Lustsptel in 1 Akt, von Lustspiel in 3 Abih., Nota, von C

Sonntag, 19. J Drama in 3 Abth. Stephan: Juris.

Im Swauspiel vom Verfasser von: ' Verraätherin, Lustspiel in 1 Akt, von 5.

an. Im Opernhause: Die Vestalin, lyrische⸗ Musik von Spontint. Dlle. Hagedorn: Ober⸗-Vestalin)

hause; Der Oheim, Lunspiel in 5 Abh., „Lage und Wahrheit.“ v. Holbein.

Mit Tanz.

Hierauf: Di

Köniastädtisches Theater. Vater und Tochter, Schau spiel in von W. Achat. Lustspiel in 1 Akt, fr Der Liebes tran, dem Franz., von W. Achat. Zum Der Eckensteher Nante im Verhoͤr, komische Scem arrangirt von Herrn Sonntag, 10. Jan. ; in 3 Akten, von K. v. Holtei.

Sonnabend, 9. Jan. Vater 1Akt, nach dem Franz. des Scribe, Die Heirath durch das V nach dem Franz., von W 1 Akt, frei nach

erg ßmeinnicht

Seckmann.

Des Adlers Horst, roꝛnantisch⸗komisch⸗ Musik vom Kapellmeistet Dlle. Gerharbt: Maria. Dlle. Haͤhnel: Rost)

Franz Güͤser.

Redacten

ir Ed. Cottèed.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

, /

—— —— a.

*

meh te Ausgabe. Preis 1. Tilr haupt der Ton des Schicklichen gehalten werden, aus der Untersuchung der organischen Gewebe Wenn diesem Briefsteller ein so allgemeln ausge- uß; dies Alles wird man in diesen Voroildern ken— be⸗ Thiere zu beuimmen, odr dieselbe der Art, wie

zeichnerer Beifall zu Theil ward, daß in nicht lan- nen lernen und durch fleißiges Lesen sich unvermerkt sich Tie Pflanzen⸗Gewehe bilden, verglichen wer⸗

gem Zeitraume eine vierte Ausgabe veranstaltet wer⸗ aneignen. den mußte, so kann dieser Vorzug nur durch ihn selbst begruͤndet seyn. Der Stoff der darin enthal⸗

Allgemeiner Anzeiger für

Literarisch zeigen. stenen rz Brlefe ist mit so vieler Umsicht ü irg arisch e Anzeigen. erdenklichen Verhaͤltnissen des Lebens gewählt, daß durch alle Buchhandlungen zu erhalten;

Bei A. W. Hayn, Zimmerstraße Nr. 28, ist e- wobl nicht vergeblich nach irgend einem Muster für schienen, und in allen Buchhandlungen zu haben: . , , Fall gesucht . . fie, Und , , ] 3 ; r wie der briefliche umgang durch edle Sprache und vertleirhenter Berirksicalitzun? der

Allgemeiner Briefsteller . Wendungen gestͤhrt, wie der gute Ton der Achtung! zur Bildung des besseren Geschmacks im gewöbnll⸗ und Ehrerdietung und der elgenen Würde, der Piiteè 3 Bogen. hräis 3 Thlr. (0d S3. chen und sowierigen Briefschreiden, von mehreren und Fürgitte, des Jankes, des Trostes und Beileids, ODleses Werk enthalt den wesent ichen Juhalt (be= Schriftüelleen, Scheiftstellerinnen und Geschafts« des Ernstes und Scherzes, der Vorwürfe, Verweise, nischen 2 maͤnnern, Herausgegeben von J. D. F. Rumpf, Warnungen, Entschuldigungen, Rech tfertigungen und von der Akademie der wissenschaften ; Königl. Preuß. Hofrath. vierte durchgesehene und ver⸗ᷓMahnungen, der r n d ö

8.

aft und Liede ꝛc, uͤber = gstellten Preisfrage;

den könne“

* 2

die Preußischen Staaten.

und ist, worauf der Verleger die Herren Naturforsch aufmerksam zu machen sich veranlaßt findet.

son ders des zweiten zootomischen Theils) der auf die neueren

von bem Verfasser gelieferten Abhandlung, die unterm 2lsten v. M. mit dem großen Preis gekrönt worden

——

Rll neine

che Staats-Zeitung.

Berlin, Sonntag den

—— **

i ht liche Ma chti ch teh. . Tagen Des

nissio Charakter als Hofrath Allergnäbigst zu verleihen.

Kunst-Ausstellung im Akademie-Gebaäͤude.

tige und einheimische Kunstler hierdurch erge durch Einsendung ihrer Kunstwerke zu bereich öffnung der Ausstellung bereits in der ersten Woche des Sep—

benst ein, dieselbe

tembers erfolgen soll, so müssen die fur dieselbe bestimmten Kunst-

werke spaͤtestens bls zum 25. Augus im Akademie-Gebaäude ab— *leser t werden, die schriftlichen Anzeigen derselben aber schon vor dem 14. August eintreffen, um in das zu druckende Ver— richniß aufzenommen zu werden. Fuͤr dieses wird, außer der Angabe des vollstaͤndigen Namens und des Wohnortes der Kuͤnst—

ler, nebst einer kurzen Beschreibung der einzusendenden Kunst—

25

andschaften nicht fehlen darf), auch noch die Bemerkung erbe—

ten, ob ein Kunstwerk käuflich ist oder nicht, und in letzterem

Falle der Name des B sitzert. Anonyme Arbeiten, so wie aus

der Ferne kommende Malereien unter Glas, werden nicht zur Ausstellung angenommen.

Die Dauer der Austellung ist auf zwei Monate

( festgesetz t.

Die Akademse wird von ihrer Seite alle Vorkehrungen tref— stellung zu unbefugter

e unmöglich zu machen.

Wenn Fabrikanten und Handwerker, welche nicht akademi—

sche Kuͤnstler sind, vorzuͤglich schoͤne oꝛer von ihnen neverfundene Gegenstände durch diese Ausstellung zur Kenntniß des Pébli— kums bringen wollen, so haben sie seiche zuvor der mit diesem ʒGeschäst von der Akademie beauftragten Kommission zur Brur— theilung vorzulegen, ob dieselben fur eine Kun st-Ausstellung axeeignet sind. Auswärtige Kuͤnstler, wenn sie nicht Mitglieder der Akade⸗ mie, oder Professoren an einer Kunst-Schule, oder besonders aufgefordert worden sind, haben die Kosten des Transports ih⸗ rer Arbeiten selbst zu tragen, und zur Abieferung und Wieder— ken (cmofananahme derselben ihrerseits einem Kommittenten in Ber— un Aufirag zu geben, was uͤberdies immer geschehen muß, wenn der Verkauf der Werke beabsichtigi wird.

Berlin, den 1. Januar 1836. Königliche Akademie der Kuͤnste. Lr. G. Schadow, Direktor.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath

und Kammerherr, Freiherr Alexander von Humboldt, von gleichem Grade schont, wie das unsrige. Wir leben nicht

Paris.

. Abgereist: Se. Excellenʒ der General der Kavallerie und llemmandirende General d.s 6ten Armee Corps, Graf von Zie—

ten, nach Breelau.

Zeitungs-⸗Nachrichten. .

Rußland. St. Petersburg, 2. Jan. Se. Majestaͤt der Kaiser

Haben unterm 6ten (18üen) v. M. das nachstehende Reskript an

den General-Lieutenant und Serateur, Prinzen Peter von Ol—

denburg, erlassen: „Seit der Zeit, da Ew. Durchlaucht die

Bahn des Staatsdienstes betraten, haben Wir zu Unserer herz—

lichsten Freude fortwährend die hestaͤndigen Erfolge Ihrer Be—

müuͤhungen in dem Ihnen anvertrauten Geschaͤftskretse, Ihre

rastlose Sorge um das Gelingen der Ihnen zu Theil geworde⸗ nnen Auftrage und Ihren aufrichtigen Eifer fur das allgemeine Beste wahrgenommen. Besonders haben Sie sich aber ein blei— endes Verdienst um die Wohlfahrt des Staates erworben, in—

dem sie durch bedeutende Opfer die nun eroͤffnete Kaiserliche Schul der RNechtswissenschaft gruͤndeten, von deren Gedeihen

zum Ruhme und zum Heil des Reiches, unter Ihrem Schutze und Ihrer Lenung, Wir vollkommen uͤberzeugt sind. Zum Zei— chen Unserer be onderen Erkenntlichkeit fuͤr eine solche Hand— lungsweise ernennen Wir Sie Allergnädiast zum Ritter des St.

Wladimir Oedens zweiter Klasse, dessen Insignien hierbei folgen, und verbleiben Ihnen fuͤr immer wohlgencigt.“

lm 17. Dez. wars, im Beiseyn Se. Majestaͤt des Kaisers,

8 3 . 3 * ö ; . MW. KK. HH. des Großfuͤrsten Thronfolgers und des Groöß— Mrsten Michail, der Minister und vieler anderen Standes-Per—

sonen, die in dem obigen Reskript erwahnte Kaiserliche Schule der Rechts woissenschaft feierlich eröffnet. Se. Majestaͤt erschtenen in dem Saal, in welchem die Zoͤglinge versammelt waren. Der

ö. Menarch digte dieseiben einer Anrede und begab Sich dann . - „wach der Kirche der Anstalt, in welcher der Religions Lehrer Sr. In allen Buchhandlungen wird gratis ausgez ben ein ausführlicher Prospeetus von: Neues Repertorium der Experimenta

7

; Der Eommandeur des gesammten Garde⸗-Infanterie⸗ Corps, neral der Infanterie, Bistrom, hat den Wladimir⸗Orden erster

onigs Majestaͤt haben geruht, dem bei der General- anission angestellten Kanzlei-Inspektor Rohde den

Die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste ward in diesem Jahre vwiederum eine Kunst-Ausstellung veranstalten, und ladet aus war⸗

ern. Da die Er—

werk. (welche zur Verhütung von Verwechselungen auch bei . zwischen beiden Nationen herrschende Uneinigkeit auf eine fuͤr

Tarserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronsolgers, Protohierej Basha⸗ der politischen Verurtheilten ausersehen. Salazie ist derjenige Punkt der Insel, wo das hierzu bestimmte Gebaͤude errichtet ing de er Rechtswissenschaft die Aus eichnung, Sr. Kaiserl. Majestaͤt durch den Kurator derselben, Prinzen Peter von Oldenburg, vor—

Klasse und der Commandeur der ersten Garde⸗Infanterie⸗Division, General-Licutenant Uschakoff J., den Alexander-Newsky⸗Orden erhalten.

r in den Jahren 1834 und 1835 aus St. Petersburg ausge

Ne ö 266

*

1

1

beir ag 118, 513,8 1353 Rubel, im letztgenannten aber nur 106,526, du

Rubel.

Frankre l ch.

Paris, 3 Jan. Das Journal des Döbats giebt heute auch Eine Meinung uͤber die Botschaft des Praͤsidenten Jackson ab: „Fuͤr Jeden“, sagt dasselbe, „der mit dem Charakter des Generals Jack— on vertraut ist, mußte die Botschaft eine gluͤckliche Ueberraschung seyn. Was FHeankreich betrifft, so ist die Sprache des Praͤsiden— ten durchgehends gemäßigt. Es leuchtet aus dem Ganzen ein unzweideutiges Gefühl hoher Achtung hervor, was uns zwar nicht uͤberrascht, denn Frankreich ist daran gewohnt, und wird von dieser G:wohnheit nicht ablassen, was aber doch auf eine seltsame Weise gegen den in der vorjährigen Boischast herrschen— den Ton absticht. Es scheint gewiß, daß der Praͤsident gegen— waärtig ebenfalls die Hoffnung und den Wunsch hat, daß die

beide Theile ehrenvolle Weise geschlichtet werden moͤge. Da die

Franzoͤsische Regierung dem Amendement Valazé beigetreten war,

so mußte sie Explicationen verlangen. Herr Livingston beeilte sich, solche unter seiner eigenen Verantwortlichkeit zu geben. Der Prästvent erklart jetzt, daß dieser Schritt des Amerikani— schen Gesandten seine Bestaätigung und seinen vollkommenen Beifall eingeaͤrndtet habe. Er fuͤgt hinzu, daß diese Bestaͤti— gung sogleich der Franzoͤsischen Regierung mitgetheilt seyn Fürde, wenn dies auf offiziellem Wege verlangt worden waͤre. Er protestirt gegen die Auslegungen, zu denen seine fruͤhere Botschaft Anlaß gegeben hat. Er erklart, daß ein Versuch, burch Furcht dasjenige von Frankreich zu erpressen, was es aus

einem Gefuͤhl der Gerechtigkeit verweigern zu muͤssen glaube,

vergeblich und lächerlich gewesen seyn wuͤrde. Wir wollen da—

mit nicht sagen, daß wir in der Botschaft nicht hin und wieder auf einige dunkle Stellen oder auf einige zweideutige Ausdrücke

gestoßen wären. So 3. B. begreifen wir nicht, was die Worte bedeuten sollen: „„Wenn der Traktat von Seiten Frankreichs ausgeführt seyn wird, werden nur wenige Ursachen zur Unei—

nigkeit zwischen den beiden Laͤndern uͤbrig bleiben, und unter ihnen keine, die nicht den Rathschlaͤgen einer friedfertigen und

aufgeklaͤrten Politik weichen koͤnnte.““ Es ist indeß bekannt,

daß dergleichen Schwierigkeiten eine Art von Redefigur sind, von der die Amerikanischen Dokumente, trotz ihrer Weirschweifigkeit, niemals ganz frei sind. Was den Vorbehalt betrifft, den der General Jackson wiederholentlich macht, um der National-Eitel— keit zu schmeicheln, so fuͤhlen wir uns dadurch auf keine Weise verletze; denn wir konnen es dem Praͤsidenten nicht ver—

argen, daß er das Selbstgefuͤhl seiner Mitbuͤrger in mehr in den Zeiten, wo Ludwig XIV. sich berechtigt glaubte, om Fuße seiner Statue gefesselte Sklaven anbringen zu lassen. Und sollten wir auch fur Anhänger des Friedens um jeden Preis

gehalten werden, so gestehen wir doch, daß, unsers Erachtens, die

Wuͤrde eines großen Volkes nicht darin bestehen kann, ein ande⸗ res zu zwingen, die seinige zu opfern. Der General Jackson

weigert sich allerdings entschieden, die von Frankreich verlangte Genugthuung unter einer gewissen Form zu geben, weil er diese Form mit der Amerikanischen Verfassung, mit der Unabhaͤngig⸗

keit der Regierung und des Amerikanischen Volkes fuͤr unver— träglich hält. Aber es steht nicht einmal fest, daß die Franzoͤsi—⸗

sche Regierung gerade diese Form angegeben hat, und im Grunde ist döran auch wenig gelegen. Das Wichtige ist, daß eine Ge⸗ nugthuung gegeben werde, daß sie klar und passend sey. Wir finden in der Botschaft des Praͤsidenten eine solche klare, passende les Doyle, ist zum Attaché bei Lord Ponsonby's Gesandtschaft

und befriedigende Genugthuung 1“

Der Coönstitutionnel sagt: „Die Wahl der Mitglieder

fuͤr die Adreß⸗Kommission ist in einigen Bureaus der Deputirten⸗ Kammer sehr lebhaft bestritten worden. In dem ö5ten Bureau erhielt bei einer ersten Abstimmung Herr Bignon 18, Herr Héö—

bert 18, und Herr Odilon-Barrot 2 Stimmen. Man begreift

nicht, wie Herr Hébert bei der zweiten Abstimmung 271 Stim⸗

men erhalten kennte, während Herr Bignon nur noch 17 erhielt.

In dem 2ten Bureau kämpften zwei mehr oder weniger ministe⸗

relle Deputirte, die Herren Dumont und Viennet. Es wurden

zwei Abstimmungen und eine Ballotage nothwendig. Zuletzt

wurde Herr Viennet, den das rechte Centrum wahrscheinlich nicht mehr suͤr rein genug erkennt, ausgeschlossen; er erhielt 13, sein Mitbewerber dagegen 14 Stimmen. Folgendes sind die Namen der Mitglieder, welche die Abreß⸗-Kommission bilden: die

Herren Pelet, Dumon, Bessihres, Keratry, Hébert, Piscatory,

Sauzet, Teste und Lamartine. Diesen schließt sich, dem Regle— ment demaͤß, der Praͤsident der Kammer an.“

Die Akademie der moralischen und politischen Wissenschaf⸗ ten hat in ihrer Sitzung vem 26sten v. M. den Preußi⸗ schen Wirklichen Geheimen Ober-Regierungsrath und Direktor

des statistischen Bureaus, Herrn Hoffmann, zu ihrem Korrespon— denten gewählt. . . Das Ministerium hat die Insel Bourbon zur Deportation

werden soll. . . Gestern wurde Herr Rodde auf feierliche Weise zur Erde

bestatt't. Die Zipfel des Leichentuches hielten vier Notabilitaͤten

der republikanischen Partei, die Herren Garnier-Pages, Pour— rat, Cormenin und Armand-Carrel. Das Trauer-Gesolge war so zahlreich, daß die Polizei sich veranlaßt sand, einige Vorsichts— Maßregeln zu treffen.

Zwei Kollaboratoren der „Quotidienne“, die Herren Alfred und Franzis Nettement, haben sich von der Redaction dieses Blattes losgesagt, seitdem dasselbe mit dem Rénovateur vereinigt

ührten Waren. Der Werth derselben im erstgenannten Jahre

r 2 D

10ten Januar 1836.

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worden ist; sie sagen in einem Schreiben, das sie zu ihrer Recht—

sertigung in die „Quotidienne“ selbst haben einruͤcken lassen, daß

die Richtung, die der „Renovateur“ in seiner Politik befolge,

2 cAaspoilo ichen de Tabelle 1. 490

niemals die ihrige gewesen sey, und daß sie es sich sonach selbst schuldig waren, jebwede fernere Verbindung mit der „Quoti— dienne“ abzubrechen. Die Quotidienne ihrerseits begleitet dieses Schreiben mit der Bemerkung, daß die Ronalisten sich bald selbst uͤberzeugen wurden, ob die Herren Neitement sich nicht übereilt, und ob sie nicht besser gethan hatten, sich der neuen

Redaction offen anzuschließen, um auf diese Weise eine Einheit

zu bewirken, die in den Wuͤnschen aller Royalisten liegen muͤsse, während sie zugleich der sicherste Buͤrge fuͤr die Zukunft sey.

Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz in Spanien reichen bis zum 39sten; man weiß noch nicht, ob der von den Karlisten auf Guetaria beabsichtigte Sturm wirklich stattgefunden hat, und ob er gelungen ist. Die Gazette de France behauptet, daß täglich Verwundete von der Armee der Koͤnigin in San Se— bastian ankaͤmen. Eben dieses Blatt will wissen, daß die Kar— listen in Aragonien bereits eine zahlreiche Kavallerie organisirt hätten. Die Streitkräfte dieser Partei in Catalonien werden auf 22,36 Mann Infanterie und 395 Mann Kavallerie ange—⸗ geben.

Der Messager enthaͤlt folgendes Schreiben aus St. Jean de Luz vom 30. Dez. „Seit zwei Tagen beschießen die Karli⸗ sten Guetaria nicht mehr so eifrig wie fruͤher, was, wie gewoͤhn— lich, fuͤr einen Beweis der Schwäche und der Entmuthigung ausgegeben wird. Wollte der Himmel, es wäre dem so! Aber

ich kann Ihnen versichern, ohne fuͤrchten zu muͤssen, von den

Ereignissen Luͤgen gestraft zu werden, daß die Karlisten eine große Anzahl Bomben, zwei neue Moͤrser und ein Geschuͤtz von schwe— rem Kaliber erwarten, und daß ihnen diese Verstaͤrkung sehr bald zugehen wird. Wenn sie auch dann noch nicht ihren Zweck er— reichen, so werden sie es mit der Mine versuchen, an der sie, fortwährend sehr fleißig arbeiten. Die einzige Hoffnung zur Rettung wurde eine entscheidende Bewegung der Nord. Armee im Ruͤcken der Belagerer seyn; aber der General Cordova und seine Offiziere begnügen sich damit, sich selbst die Unbesieglichen, die Unwiderstehlichen, die Unuͤberwindlichen zu nennen, aber ohne, daß sie deshalb auch nur einen Schritt wagten, um ihre Fsolirten Kameraden zu retten. Ich fuͤrchte, daß man sie zuletzt nur noch die Unbegreiflichen nennen wird, denn es kann sich in der That Niemand eine solche Tak— tik erklaren. Ich habe Ihnen schon fruher die Besorgniß ge— äußert, daß man nach der Einnahme von Guetaria einen neuen Angriff auf St. Sebastian versuchen moͤchte, und ich bin heute mehr als je überzeugt, daß dieser Angriff nahe bevorstehend ist, und sehr kräftig seyn wird; denn es unterliegt jetzt fuͤr mich kei— nem Zweifel mehr, daß es der Hauptzweck der Karlisten ist, das Heer Cordova's zur Annahme einer Schlacht zu zwingen, die dieses seit langer Zeit zu vermeiden sucht. Mittlerweile trotzt man der oͤssentlichen Meinung durch abgeschmackte Berichte von Siegen, die Palarea erfochten haben soll. Es waͤre doch wohl endlich Zeit, ein solches Ligen-System aufzugeben, welches zu nichts Anderem führt, als eine Sache laͤcherlich zu machen, die wohl mit mehr Energie und mit weniger Geschwaäͤtz vertheidigt zu werden verdiente!“ .

* *

In Saragossa hat man, wie das Memorial des Py—

⸗wrenées meldet, die Nachricht erhalten, daß die Karlisten, 4000

Mann an der Zahl, sich auf der großen Straße, die von dort nach Madrid fuhrt, gezeigt, und die Absicht haben, jede Ver— bindung mit Frankreich abzuschneiden. Es sollen Truppen von Madrid abgesandt worden seyn, um sich diesem Vorhaben der Karlisten zu widersetzen.

Großbrttanien und Irland. London, 2. Jan. Ihre Maj. haben gestern Abend im Palast zu Brighton einen großen Ball gegeben. Herr Percy Doyle, Sohn des General-Majors Sir Char—

in Konstantinopel ernannt worden. Herr Urquhardt, der an die Stelle des Herrn Mandeville ernannte neue Legations-Seeretalr in Konstantinopel, ist im Begriff, nach der Hauptstadt des Ot—

tomanischen Reichs abzureisen.

Der Capitain Sir John Roß hat von dem Köoͤnige der Fran— zosen das Commandeur Kreuz des Ordens der Ehren-Legion erhalten.

In wenigen Tagen wird Capitain James Roß von Hull

nach der Baffins-Bay absegeln, um die dort eingefrorenen Schiffe

wo moͤglich zu befreien; er wird erst im August oder Septem—

ber zuruͤck erwartet.

Der Standard berichtet Folgendes als Symptom einer

*.

hevorstehenden Aufloͤsung des Parlaments: „Am Dienstage

hatte Capitain Pechell, das Parlaments⸗Mitglied fuͤr Brighton, eine Audienz beim Koͤnige, und am folgenden Tage erschien er vor seinen Konstituenten, um sich um ihre Gunst zu bewerben. Aus der taglich zunehmenden Macht der Konservativen im Un— serhause moͤchte wohl zu schließen seyn, daß das Coalitions-Ka— binet in der nächsten Session eine empfindliche Niederlage erlei⸗ den muß, wenn es die Verwegenheit hat, vor dem Parlament zu erscheinen; eine Aufloͤsung desselben wuͤrde ihm aber gar nichts

helfen. Die Konservativen von Brighton wuͤrden besonders eine

Aufloͤsung mit Freuden begruͤßen, da sie sicher seyn durften, dann einen wirklichen Repraͤsentanten ihrer Interessen zu erhalten.“

Der Dubliner Reform-Verein erhaͤlt täglich neue Unter— schriften; fast alle angesehene katholische Familien haben sich dem⸗ selben angeschlossen.

Der Times zufolge, soll der Portugiesische Adel sehr aufge⸗ bracht daruͤber seyn, daß der Finanz-Minister, Herr Campos, ein Dekret wegen Abschaffung der Feudal-Lasten (derechobanaes; erlassen hatte.

Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung bis zum 17. Oktober lauten wieder nicht guͤnstig, da man auf die Bewohner der neu erworbenen Distrikte kein Vertrauen setzen konnte. Die Fingos waren ploͤtzlich aufgebrochen, und die Ku—