1836 / 18 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

—— D D

gerin davongetragen hat. Am meisten hat uns der Vortrag der Englischen Arie, wenn wir nicht irren von Bishop, zu⸗ gesagt. Das Musikstück ist in dem Style der Arten in den Händelschen Oratorien componirt, und obschen es auf Geniglitäͤt nicht Anspruͤche machen darf, so tritt es doch an sich recht ehren— werth auf. Die fuͤr die jetzige Thegtermusik veralteten Triller, Pas⸗ sagen und Eadenzen fuhrte die Saͤngerin auf eine Weise aus, die bewies, daß sie auch der alteren gediegenern Musitgattung ihre Aufmerksamkeit zugewendet und ihr ein fleißiges und grůndliches Studium gewidmer hat. Einen auffallenden Kontrast ngchte die darauf folgende Romanze der Mad. Malibran „Rgtaplan, der kleine Tambour.“

junge Känstlerin hier die kecke Launc, den drolltgen üebermuth, welche die Romanze erfordert, so trefflich wiederzugeben, daßz ein all gemei⸗ ner Applaus und du Capo-Ruf ibrer Leislüng folgte. Den Zeschluß machte eine Deutsche Arie, wahrscheinlich von der Composition des Herrn Pixis, welche wohl nur darum hinzugefügt war, damit die Saͤngerin auch noch in einer vlerten Sprache sich koͤnne hoͤren las⸗ sen. Die Gastspielerin wurde von dem Personale unserer Dyer sehr gut unterstuͤtzt. Die Herren Schneider, Blume und Ruͤth⸗ ling gaben ihre komischen Rollen mit vieler gaune, un die Her— ren 3schiesche und Mantius machten ihr schoͤnes Gesang⸗-Ta⸗ lent mit dem besten Erfolge geltend. Die Operette gesiel außer⸗ ordentlich, und wir duͤrfen derselben dreist mehrere Wiederholungen prophezeten. ö

Archäologische Vorlesung.

Bei der am 13ten d. M stattgefundenen Erdffnung des zweiten Kursus der archdologischen Vorlesungen des Herrn Pro⸗ fessor Gerhard gab derselbe eine gedraͤngte und interessante Uebersicht der verschiedenen Arten von Vasen, Orten Italiens und Siciliens, vorzüglich in Gräbern, sind und saͤmmtlich der Griechischen Kunst angehoren. Der Herr Vorleser zeigte der Versammlung eine erst im vergangenen Jahre in den Graͤbern der alten Stadt Voleci, zwischen Rom und der Toskanischen Graͤnze, aufgefundene Vase, die ihrer Gestalt nach, ob— gleich der Durchmesser etwas von der gewöhnlichen, schlanker zuge—⸗ spitzten Form abweicht, zu der Klasse der Amphoren gezaͤhlt wer⸗ den muß. Die darauf angebrachten merkwürdigen Bilder stellen, nach der scharfsinnigen Deutung des Herrn Gerhard, die Entfuͤh— rung der Orithyia, Tochter des Erechtheus, durch den Bo— reas, nebst noch zwei Liebespagren vor.

Die gewohnlichen Amphoren, Wein und Oel aufzubewahren pflegte, man dies noch in den Kellern von Pompeji gewahrt, mit dem spitzen Fuß in die Erde eingelassen und mit dem obern Theil gegen die Wand gelehnt.

Nun fragt es sich aber, durch welche Vorkehrung man kleinere Ziergefaͤße dieser Art, die man in Graͤbern anzutreffen pflegt, auf⸗ stellwe? und auch hieruͤber gab uns der gelehrte Vorleser einige Auf⸗ schluͤsse, indem er beibrachte, daß sich eine ahnliche amphoraartige Vase in der Sammlung des Fursten von Canino auf einem unfoöͤrmlichen irdenen Untersatz eingelassen vorfinde. Eine Vorkehrung derselben Art hatte nun auch Referent Gelegenheit im Jahre 1834 in Neapel zu beob⸗

Wie dort den Ernst und die Gravitaͤt wußte die

7

virtem Golde, die den Dillen unserer Leuchter ähnelten, in einem

großgriechischen Grabe aufgeful sicht es ihm nun begreiflich ward ihrem spitzen Fuß aufzustellen verm

antike farbige Glaͤser, welche von

feln begleitet in der Kunsthandlung des Herrn Lithographen Steffen

und Comp. Ostern dieses Jahre eines ahnlichen Gefäßes, auf sein Un ùνυέυιιά liefern

Meteorologisch

l Hen 16.

mm t l- cher

———— ——

K

HF n d S- , , , 6, Id - COM S- ZeEttel.

9

iden worden; durch deren An , wie man dergleichen Gefaͤße mit ochte. In seiner Abhandlung über vier farbigen lithographirten Ta—

Niederl. 8

. ö 8 m hi J oder vielmehr seinem *reuss

von Minutoli.

5 erscheint, jer incitega,

Oesterr. 3b 6 . (i. Loose zu

e Beobachtung. Br. Preuss. Pr

ö 2 Abth. Musik Im Scha vaudeville not

jaunes, piece

k anunr 1836.

achten.

Er fand naͤmlich bei einem dortigen gelehrten Antiquar jwei kleine zierliche Gefaͤße von mehrfarbigem Glase, aus der Klasse der Lagynos, die sammt ihren hohlen Fußgestellen von feinem gra—

.

ö ,

*

irkl. Schuld 5tz!“ 6.

l'rüm. - Seheine 1053).

In Potsdam: Die Aussteuer, Schauspiel in 5 Akten, vn

Kerker und

Eönigstädtisches Theater. Eulenspiegel, oder: Schabernack uͤb.

denburg, Original-Lustspiel in 3 Akten, von C. P. Bergen

Aus wüärtig e EHörsen,

Amsterdam, 11. Junuar.

do,, do lo * aua. Bill. 23) Hagsive 17. Auskx. Schull zZinsl. 195, oln. 126. Oesterr. Met. 997... *

4 *

Frankfurt a. M., 13. Jununr.

„Metall. 10256. 1022, 53. oo 9853. 9olsu. 21,66 G. Bauk-Actien 1668. 1666 PHurtial-0h!. 14161, zh kl. 1183. II8S283. Loose 2zu 100 KI. 26 im. Seh. 60163. 3078. do. Eoυ) Anl. 99 G. oh.

1836 Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger ö ö . ö 5. : 3 . 207 *0 8a 3 II, 217 0 15. Januar. 6 uhr. . Beobachtung. Lose 71 8. 707“ĩ?. 59½ Span. Anl. 51 /s. 5073. 2,2 Yo llol = . J 5576. 351 ; . . . 49 22. 2. ü 211 ö. Que värn 00 R. Luftdruck. .... 334 52“ Par. 332,19“ Par. 330, 16 Par. Quellwärme 7.00 R St. Petersburg, 8. Junuar ? * 2 * . 8 6 ISeßdFnvo 3 31. 1 h 1 8. 251 11 I Luftwärme . - 3,00 R. 44 3,30 R. 4 270 R. Flußwärme O, 9 R. ö . , . ö 63 Hari ö ; . . 126 R. * , Lond. 101,9. Amsterdam. 52. Hamburg 9. aris II Thaupunkt ... 1360 R. - 1,19 R. 4 12 R. Bodenwärme O,8 O R. Cilkar. R 238 860, * . ,,. . K Silber-⸗KRub. 358. 60½ in B. A. —. Dunstsättigs. 86 pét. Sd pCt. / ö Ausdünstung 0,036“ Rh Wetter . trübe. trübe. regnig. HJ Better. ... J rüb gui u we In Rh . , Wow SW. 3W. Niederschlag (O05 . Wolkenzug ... SW. Nachtkälte 44 020 R. . . . enzug. . 1 . Königliche Schauspiele. Tagesmittel: 332.29“ Par. .. kae R. S6 oCt. d 2 , n. Eid osi O Sonntag, 17. Jan. Im Opernhause: Fidelio, Oper

von L. van Beethoven. (Dlle. Stephan: Fideli

uspielhause: 1) Une chaumiere et son coen, wean en 3 parties, par Scrihe. 2) Les ga cmique en 1 acte, par Mr. Bayard.

18. Jan. Im Schauspielhause: Zum erstenmah Krone, Schauspiel in 5 Abth., von

17 9 146. Jan. ) Wiener Lokal⸗Posse mit Gesang in 4 Akten.

Zum erstenmale: Die Erbin aus Bram

Lustspiels: „Die Bastille.“ Vorher, zum en recht Duͤrer in Venedig, Lustspiel in 1 Akt, von

Auf Begehren: Norma, Oper in!

19. Jan. (Dlle. Gerhardt: Adalgisa.)

von Bellini.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

. 1 1 Pr. Cour. &xk heren. . Cela. m, . 6 welche an mehreren . Sans sc, sis jöd Ti i sherpr. Ffaadur. 1 10253 = Iff . ö gefunden Pr. Engl. Ohl. 30 4 101 ] 2 1007 121P60mm. do. 1 1051 * 16. 9. 1 J ö. n PrämSeh. d. Seeh - l! 1 603/n Kur- u. NcirrDrr&Sͥrß 101 , / 191 wiederholt: Ke Kurm. OblI. m.. C. 6 10178 1012, 18chlesisehe do. 110799 Baron v, Zeblitz. r Nm. Iut. Seli. do. 4 101 Rickst. C. und B. zerl. Stadt. Obl. i 10212 102 Seh. d. k. i. . 89 Königzsb. do. 1 . / 6 . 9 Elbinger ö . 3 ö Gold al mare . 294 ö. 2 Sonntag, Haut. do. in II . 5 ,, Neue Hub.. . 6 9 Schabernack. 8 Westpr. Pfandhr. 4 102; Friedrichsor 135 131 , . 15 an Grossh. Pos. do. 4 1031, Disconto . 3 4 Montag, 18. Jan. y J . j Lr. Gon , . in welchen man gemeiniglich e , n. . riet eg (Verfasser des ,, n,, kJ stenmale: Alb J J ö E. von Schenk. ö nn nn,, 300 Mk. Kur 33 133. 8 Dienstag, J d , i;, V ö 28713 , 300 Fr. 2 Mt . „2 SI 52 w 150 Fl. / 2 Mt 10335 ö d 150 FI. 2 Mt. 1935 8 1033 3 R 1600 LThl. / 2 Mt. 99 „9 ,,, 100 Tl. 8 Tage 103 . Frankfurt a. M. W.. 150 FI. 132 At. / 10931 J k 100 Rbl. J, 2911 12

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Ober -Landesgericht zu Marienwerder. Das zur Joseyh von Tucholkaschen erbschaftli⸗ chen Tiquidationsmasse gehdrige, im Schwetzer Land⸗

raths Kreise gelegene Rittergut G n 2 abgeschaͤtzt auf 8705 Thlr. 21 sgr. Tpf , zufolge der nebst Hypotheken⸗-Schein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tage soll , , .

um 10 uhr Vormittags, an ordentlicher Gerichts- stelle subhastirt werden.

Mit Beziehung auf die den Stralsundischen Zei⸗ tungen ausfuhrlich inserirten Prorlamuata, werden alle diejenigen, welche an das, dem Buͤchsenmacher Georg Friedrich Giese in Stralsund bisher zustaͤndig gewesene, gegenwartig an den Paͤchter Doehn zu Gar= boden hagen cedirte, bis den 1. April 1889 annoch laufende Pachtrecht der im Franzberger Kreise und Pätter Kirchspiele belegenen Gruͤnbufer Domanigl⸗ Parzelen Garbodenbagen und halbe hohe Bruͤcke, an die dortigen eigenthüͤmlichen Gebäude und Be— friedigungen und an den bei der Königl, Hochloͤbl. Regierung zu Stralsund einstehenden Pachtvorschuß, aus irgend einem Grunde Rechtens Anspruͤche und Forderungen haben, zu deren Anmeldung und Be⸗ glaubigung in terminis den 25. Januar, den 15. oder 25. Februar k. J., Morgens j0 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht hiermit aufgefordert, bei Strafe der Praͤclusion, welche durch den am 18. Marz k J. zu publicirenden Praͤelusiv-Abschied ausgesprochen werden wird.

Datum Greifswald, den 24. Dezember 18353. Königlich Preuß. Hofgericht von P-mmern und Ruͤgen.

.

v. Möller, Praeses. Mehdi ger B erhgu f

Das dem verstorbenen Senator Got lieb Lesse zu⸗ gehbrige, in der Langgasse unter der Servis-Num— mer 454 und Nr. 61 des Hypothekenbuchs gelegene Grundstuͤck, abgeschaͤtzt auf 3u69 Thlr. 13 sgr, pf. zufolge der nebst Hypotheken⸗Schein und Bedingun— gen in der Registratur einzusehenden Taxe soll

k 6366

vor dem Artushofe verkauft werden. Koͤnigl. Land- und Stadtgericht zu Danzig

Subhastations⸗Patent.

sicht vorliegenden Verloosungs-Plan, des obgedachten

Das in der Richtstraße Nr. 77 hieselbst belegene, Vos. I. No. 328. foi. 31 des Hypothekenbuches ver⸗ zeichnete, dem Kaujmann Ernst Eusebius Gebhardt gehbrige Haus nebst neun Ruthen Wiesewachs, wel= ches auf Funfzehn Tausend Drei Hundert und Eilf Thaler 15 sgr. 7pf gerichtlich gewürdigt worden ist, soll Schuldenhalber an den Meistbietenden verkauft werden, und es ist der Bietungs-Termin auf

den 28. Juni 1836, Vormittags 11 Uhr, vor dem ernannten Deputirten, Land- und Stadt⸗ gerichtsrath Zastrow, in dem Partheienzimmer des unterzeichneten Gerichts, in dessen Registratur die Taxe und der neueste Hypothekenschein des Grund— stuͤcks eingesehen werden koͤnnen, angesetzt worden, welches den Interessenten und Kauflustigen hierdurch bekannt gemacht wird.

Frankfurt a. O., den 1 Seytember 1835.

7

fe e ür . Landgericht Torgau.

Das dem Amtmann Carl Eduard Meyer zugehd⸗ rige Freigut Blankenau, im Torgauer Polizeikreise nebst folgenden walzenden Grundstuüͤcken;

a) 21 Hufe Feld und Wiese am Klitzschner Wege,!

b) zwei Stuͤcken sogenanntem Köͤppenfeld daselbst,

e) i Hufe Feld in der Mark Nieder-⸗Naundorf, abgeschaͤtzt auf 12,29 Thlr. 11 sgr. 8. pf. zufolge der nebst Hypothekenscheinen und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 1. Juli 1836, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Herichtsstelle subhastirt werden.—„

Alle unbekannte Real-Praͤtendenten werden aufge⸗ boten, sich bei Vermeidung der Praͤelusion spaͤtestens in diesem Termine zu melden.

k . in Betreff des von der Desterreichischen Regierung im Jahre 1831 mit A. M. Roth⸗ schild und Sohne negocirten Anlehns von 25 Millionen Gulden Conv. Münze. Mit Hinweisung auf den bei mir zur naͤhern Ein⸗

Desterr. Rothschildschen Anlehns, zeige ich hierdurch dem geschaftstreibenden Publikum an, daß am ]! Fe⸗ brugr d. J. in Wien die erste Verloosung der 95 Se— rien von 1300 Stuͤck Obligationen 5309 Gulden statt sinden wird Von diesem Anlehn veraͤußere ich zum möglichst billigsten Tages⸗Course nicht allein ganze Partial-Obligationen 3 500 Gulden, sondern auch einzelne Abtheilungen derselben 2169 Gulden, deren 5 eine Obligation ausmachen.

Berlin, den 11. Januar 1836.

Arons Wolff, Linden Nr. 4A.

. .

Literarische Anzeigen.

Bei August Ruͤcker in Berlin ist erschienen, und

durch alle Buchhandlungen zu erhalten:

PD. G. Valentin, IIandb uch der Ent wicke- lungs- Geschichte des Menschen, mil vertleichender Berücksichtigung der Entwieke- lung der Siungethiere und Vögel. Gr. Svo. 13 Bogen. Preis 3 Thlr. 10 88.

Dieses Werk enthaͤlt den wesentlichen Inhalt (be⸗

sonders des zweiten zootomischen Theils) der auf die

von der Akademie der Wissenschaften zu Paris auf⸗— gestellten Preisfrage: „aus der Untersuchung der organischen Gewebe der Thiere zu bestimmen, ob dieselbe der Art, wie sich die Pfcanzen-Gewebe bilden, verglichen wer⸗ den könne

von dem Verfasser gelieferten Abhandlung, die unterm

2lsten v. M mit dem großen Preis gekroͤnt worden

ist, worauf der Verleger die Herren Naturforscher aufmerksam zu machen sich veranlaßt findet.

Für Midlitair und Geschichts- Liebhaber So eben ist bei uns erschienen: Ideale der Kriegführung, in einer Analyse der Thaten der grälsten Feldherren, von dem General-Lieutenant von Lossau. I. Bd. 1— Abih, enth. Alexander, Ilannihal, Caesar. 51 Bo- gen. Suhscr.-Preis à Bog. 2 6gr. und A Karten gratis

Königl. Preuß. Land und Stadtgericht.

; ** 8. ö die Hreußtschen * * 9 25 .! 81 .

Na] cipien eines Alexander. IHanniliul. Cacsar— Gus lay dolpli, Turenne, Bugen und Friedrich II. liandeln. hre 88 Feldzüge lesen und wieder lesen, um so in das nunere der Kriegskunst einzudrinzen. Diese Worte lulste der Ilerr Verfusser lebliatt auf, „r ging

die Kricge jener grolsen Feldherrn durch, um den Weg, sich ihnen zu nähern, auszuspüren. und über- zichl in vorersviühntem VVerke, das sowohl für Mi— .

ö. , e.

litair als auch Geschichlstforscher van grölstem In—

beresse isl, sine jahrelangen korschungen dem Pu- blikum. Es wird aus 3 Binden in 8s Ahlheilungen bestehen. Ha sich die Grööbsé eines jeden Bandes

nich! in Voraus bestimmen litls,. so liaben vvir für die Suhsecrihenten den hüöchst, lilligen Preis von

2586. lür den Bogen festgeselzt. woei die Karten und l'laäene noch gralis beigegeben werden. Der Ladenpreis. der nach Erscheinen des 2ten Bandes eintritt, wird um , erhiht sein, und wird aulser— dem noch eine jede Kart mil 3 sgr., angereechnel werden. Lie Auszahe au fein Velin-l'apier kostet

das Doppelte; Sehlesingersrhe Buch- und Musiklianill. in Berlin, unter den Linden No. 31].

83

In der Buchhandlung J. A. List in Berlin, Burg— straße Nr. 9, ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

Bibliothek des Preußischen Rechts- Ein vollstaͤndiges Verzeichniß aller uͤber das Preußtsche Recht von den aͤltesten Zei— ten an bis Ende Funi 1835 erschienenen

Werke und Abhandlungen. Herausgegeben von J Königl. Preuß. Jüstiz-Commissarius. Nebst Inhaltsverzeichhkiß und doppeltem Regi ster.

oleon hät in soeoinen Memoiren gesagt: uin 3ros- wird sein unverkennbares Bestreben, dem Buche die ser Feldherr zu werden, müsse man nach den Prin- grdßtindglichste Vollstaͤndigkeit zu geben, und dasselbe fuͤr die Freunde der Naturlehre so faßlich und be. lehrend wie moͤglich zu machen, sicher die gerecht

Anerkennung finden.

4

Allgemeine

. wa,

tagts-Zeitun

I

——

1835.

*. 18. Berlin, Montag den 18ten Januar

1 Umtli che Nachrichten. . Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den General-Postmeister hon Nagler, unter Beibehaltung seiner bisherigen Verwaltung, um Staats-Minister zu ernennen geruht.

Des Koͤnigs Majestät haben den bisherigen außerordentlichen Professor in der philosophischen Fekultaͤt der Universitaͤt zu Brezlau, Dr. H. Hoffñ mann, zum ordentlichen Professor in r gedachten Fakultät zu ernennen und die für ihn ausgefertigte SZestallung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben die Befoͤrderung des Profes—

z bei dem geistlichen Seminar zu Trier, Doktors der Theo— se Georg Muller, zum Dom-Kapitular bei der Kathedral— Firche daselbst Allerhoͤchst zu genehmigen geruht. Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Ober-Lehrer Burchard m Gymnasium zu Minden das Praͤdikat Professor Allergnaͤdigst heihulegen und das dies falls ausgefertigte Patent Allerhoͤchstselbst vollziehen geruht.

. m g. Se. Majestaät der Koͤnig haben zu befehlen geruht, daß das Froͤnungs- und Ordens-Fest in diesem Jahre am 24sten d. M. hefeiert werden soll. Der beschränkte Raum gestattet nur die winwesenheit der Herren Ritter und Inhaber Koͤniglicher Orden und Ehrenzeichen, welche ausdruͤcklich zu diesem Feste und zur Königlichen Tafel Einladungen erhalten werden. Berlin, den 18. Januar 1836.

Koͤnigliche General-Ordens-Kommission.

. Auf Befehl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs wird die Feier des Kroͤnungs- und Ordens-Festes am 24sten d. M. statifinden. In blge dieser Allerhoͤchsten Bestimmung werden die in Berlin nwesenden Besitzer Koͤniglicher Ehrenzeichen, welche nicht im ftwwen Militairdienst stehen, so wie die, welche nicht im Staats— Dienst angestellt sind, hierdurch aufgefordert, am 20sten d, M. nden Stunden von 9 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags, m Bureau der General-Ordens-Kommission, Friedrichs Straße Mr. 139, ihren Namen, Charakter, die Ehrenzeichen, welche ihnen verliehen sind, und ihre Wohnung persoͤnlich oder schristlich an— uzeigen. Berlin, den 18. Januar 1836. - Koͤnigliche General-Ordens-Kommission.

or

.

Der bisherige Ober-Lehrer am Gymnasium zu Duͤsseldorf,

Hinsichtlich der aͤußeren Ausstattung dieses Werkes zr. J. G. Fichte, ist zum außerordentlichen Professor in der

haben wir es unsererseits an Nichts fehlen lassen. Joh. Christ. Hermann sche Buchhandlung.

———

Neue schoͤngeistige Schriften.

A, Bronikowski, die Frauen Konieepols—⸗ kie. Ar (letzter Band. 1 Thlr. 15 sgr. und alle Baͤnde 6 Thlr. 71 sgr.

Die saͤmmtlichen Schriften von dem verstorbhenen A. Bronikowski in 21 Bänden zu 30 Thlr. 277 syr. sind nun vollstaͤndig bis Ende d. J. fuͤr 20 Thlr. 20 sgr. durch alle namhafte Buchhandlungen ju be— kommen. Einzelne Theile bleiben im Ladenpreis

Es ist darin enthalten: 1) Hippolyt Boratpynsli. Thle. 6 Thlr. 15 sgr. 2) Der galltsehe Kerker 2 Thle. 2 Thlr. 20 sgr. 3) Das Schloß am Ehber— fuß. 1 Thlr. 7! sgr. 1) Der Maͤusethurm am Gop= losee. 1 Thlr. A sgr. 5) Maoina. 1 Thlr. A sgr. I Olgierd und Olga oder Polen im eilften Jahrhun— dert. I Thle. 7 Ehlr. 19 sgr. ?) Die Frauen Koniee⸗ polskie. Thle. 6 Thlr. 77 sgr. 8) Eugenia. 3 Thlt

Thlr. 13 sgr. . . J JI Mikisch, Lustspiele. 1) Der Ehestifter Thlt.

Die Mitgift. z) Die Nebenbuhler.

109 sgr. F. Koitz sch, Saitenklaͤnge oder Dichtungen me

ner Musestunden. Commission 1 Thlr. 5 sg.

ö Arnoldische Buchhandlung. Zu beziehen sind Obige durch die Nicolaische Buchhandlung in Berlin

Bruͤderstr. Nr. 13), Stettin, Eiving und Thorn.

In dem Verlage des Unterzeichneten ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben in Berlin

13 Bogen gr. So. fauber geheftet, 25 sgr. Daß die Kenniniß der Literatur des Preuß. Rechts fuͤr den praktischen wie fuͤr den theoretischen Ju⸗ risten ein unabwelsliches Beduͤrfniß ißt, und daß ei genuͤgende Zusammenstellung der Werke und Abhand-, lungen uber das Preuß. Allgemeine und Provinzial recht bisher nicht existirt hat, durfte wohl nicht in Abrede zu stellen sein. Das angezeigte Werk ent⸗ haͤlt uͤber 3000 Artikel (darunter vielleicht 1309 bis 2000 Abhandlungen) von mehr als 850 Verfassern Fuͤr die Gediegenheit der Bearbeitung buͤrgt der Name des Herausgebers.

In unserm Verlage ist erschienen und in allen Buch— handlungen, in Berlin bei Aug. Hirschwald, zu haben: U

Tscharner, Lr. B. von, Handbuch der Experi-

mental⸗Physik, zur Selbstbelehrung und zum, Gebrauche bei Vorlesungen 8s. 2 Theile mit 6 Figurentafeln Dritte sehr vermehrte und ver— verbesserte Auflage. Preis 3 Thlr. Saͤchs.

Durch den Beifall, mit dem die fruheren Aufla aen dieses Werkes, das durch seine Vorlesungen uͤber Erperimental-Physik in verschiedenen großeren Staͤd⸗ ten Deutschlands und der Schweiz ruͤhmlichst be⸗ kannten Herrn Verfassers aufgenommen wurden, ist wohl ein sicheres Urtheil uͤber den Werth seiner Arbeit ausgesprochen. Mit besonderem Fleiße ist diese

3 Thlr. 5 sgr.

nene Ausgabe von ihm ausgearbeitet worden, und

bei Ferdinand Suüͤmmler, Linden Nr. 19, und

bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3:

He, 6 Von Gustav Pfizer. Mit vier Stahlstichen von dauerndem Kunstwerth. Erste Abtheilung. Ungefaͤhr „0 Bogen gr. Ottav in 4 Abtheilungen— jede mit einem Stahl stich. Preis einer Ab⸗ theilung 1 sgr., und somit, fuͤr den Zweck der allgemeinsten Verbreitung, ba5 ganze Werl nü6r 2 Thür. Man hat in Deutschland schon oft den Wunsch vernommen, es möchte einmal ein klares, möglich ge—⸗ draͤngtes Werk erscheinen, das durch Unabhaͤngiglett, Geist und strenge, lautere Wahrheit Jeden zu be—⸗ feiedigen vermoͤge, dem es in der jetzigen Zeit, wo

Luther und die durch ihn geschaffene Reformation

eine immer steigende Wichtigkeit gewinnen, um Be— lehrung und einen richtigen Blick in seinen Charakter seine Entwickelung und seinen tiefgreifenden Ein— fluß zu thun sey. Wie sehr das treffliche Buch sein⸗ schöne Aufgabe erfülle, wird der Leser am besten felbst beurtheilen, und die Verlagshandlung bittet statt aller weiteren Worte nur, sich dasselbe zur naheren Ein- sicht vorlegen zu lassen, und sich namentlich noch von dem seltenen Gehalt und der kuͤnstlerischen Vollen—⸗ dung der Stahlstiche zu uͤberzeugen.

Stuttgart, Januar 1836. S. G Liesch ing.

——

hhilofophischen Fakuitaͤt der Universitaͤt zu Bonn ernannt worden. ( .

. Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Bres lau ist der Pfarr⸗Administrator Tschoötschel zum Pfarrer in Langewiese ernannt worden.

82

eit hn Nachrichten. ö

.

Paris, 11. Jan. In der Deputirten-Kammer be— gannen heute die Berathungen uͤber den Adreß-Entwurf. Die Versammlung war eben nicht zahlreich. Auch die oͤffentlichen ribunen waren nur schwach besetzt. Auf der Minister-Bank hefanden sich die Herren von Broglie, Thiers, Guizot und Du— perr. Herr Chapuys-Montlaville eroͤffnete die Debatte mit einem Vortrage wider den Entwurf. Er tadelte es na— mengich, daß man es mit so großer Vorsicht vermieden habe, die Angelegenheiten Polens in der Adresse zur Sprache zu brin— gen, und war der Meinung, daß man sich durch diese Schonung dennoch nicht das Wohlwollen der nordischen Mächte erwerben wuͤrde. Herr Muret de Bort sprach sich im entgegengesetz. ken Sinne aus; er lobte sowohl die innere als die äußere Politik der Regierung und stimmte fuͤr die unveraͤnderte Annahme des Adreß⸗Eniwurfs. Der Graf von Sade beruͤhrte in seinem Vortrage zunaͤchst die Expedition nach Mascara; er lobte den bei dieser Gelegenheit von den Truppen bewiesenen Muth, tadelte jedoch die Einaͤscherung jener Stadt, die er einen Flecken der Expeditlon nannte. Nachdem er der Regierung zu der en— gin Allianz mit England Gluͤck gewuͤnscht, kam auch er auf die lage Polens zu sprechen, wobei er erklärte, daß er jedes Amen— dement zu Gunsten der Polnischen Nationalität unterstuͤtzen vuͤrde. Ein großes Volk, wie das Franzoͤsische, meinte er, muͤsse aber seine Theilnahme fuͤr ein anderes nicht durch bloße Worte zu erkennen geben; es muͤsse viel— mehr handeln, und hierzu sey, nach der Rede, die der Kaiser Nikolaus in Warschau gehalten habe, mehr Grund als Le vorhanden.

sodann die Behutsamkeit, mit

selcher in dem Adreß-Entwurfe die auswaͤrtigen Ange— egenheiten beruͤhrt wuͤrden; eine Herausforderung ohne oth, meinte er, wuͤrde er eben so wenig billigen, als

. Drohung ohne Erfolg. „Man behauptet“, so schloß der . „daß wir unter ung uneinig wären. Diese Behauptung nr vollig grundlos; wir sind noch heute, was wir vor 5 Mo⸗ , was wir vor 2 Jahren waren, als wir im Angesichte Anarchie das Associations⸗-Gesetz votirten; wir sind noch heute,

was wir zu der Zeit waren, wo ein beruͤhmter Minister sich da— hin aͤußerte, daß wir die Ruhe und Ordnung zu behaupten wuͤßten, ohne der Freiheit zu nahe zu treten.“ Nach Herrn Duvergier-de-Hauranne hatte Herr Auguis das Wort; derselbe trat es jedoch an den Baron Bignon ab. Dieser bemerkte, daß, wenn das Ministerium sich in der Thron-Rede mit der innern und aͤußern Lage des Landes zufrieden erklart habe, dies ein Beweggrund fuͤr die Kammer seyn muͤsse, um so sorgfaltiger zu untersuchen, ob jene Lage denn wirklich von der Art sey, wie man es ihr einreden wolle. Es sey eine Thatsache, daß die Minister unablaͤssig bemuͤht waren, den Geist der Juli-Revolution zu ersticken, und er wolle nunmehr untersu— chen, ob es etwa die Furcht vor dem Auslande sey, die das Mi— nisterium in diese Bahn gestoßen habe. Im weiteren Verlaufe seines Vortrages verlangte der Redner eine allgemeine Amnestie. Er wandte sich sodann zu den auswaͤrtigen Angelegenheiten und namentlich zu der Nord- Amerikanischen Streitfrage und zu der Frage uͤber die Polnische Nationalitaͤt. Was die erstere betrifft, so nannte er die neueste Botschaft des Praͤsidenten Jackson eine derbe Lehre, die ein freies Volk einem andern gebe, das nicht frei zu seyn verstehe. Diese Aeußerung erregte großen Un⸗— willen in der Versammlung, und man verlangte von mehreren Seiten, daß der Redner zur Ordnung verwiesen werde. Dieser änderte darauf seine Meinung dahin, daß er sagte, jene Bot— schaft sey eine derbe Lehre, die ein freies Volk einer Regierung gebe, welche die Volks-Freiheiten nicht zu achten wisse. Der Präsident bemerkte, baß nach diesem Widerrufe kein Grund mehr vorhanden sey, Herrn Bignon zur Ordnung zu ermahnen. Letz— terer setzte darauf seinen Vortrag unter einer großen Aufregung der Versammlung fort. Bei dem Abgange der Post befand er sich noch auf der Rednerbuͤhne.

Im Courrier frangais liest man: „Auf der Liste der Redner, die sich fuͤr den Adreß-Entwurf haben einschreiben lassen, bemerkt man den Namen des Herrn Saint-Marc-Girardin, dessen erstes Erscheinen auf der Rednerbuͤhne nichts weniger als glaͤnzend ausgefallen war, und der seitdem kluͤglich ein tiefes Stillschweigen beobachtet hatte. Seine Freunde schrieben damals den geringen Erfolg seiner oratorischen Bestrebungen der Natur der Sache zu, die er vertheidigte. Wird er diesesmal besser in— spirirt seyn? Man behauptet, daß Herr Saint-Marc-Girardin uͤber die Stelle in Bezug auf den Vorbehalt und die Auf— rechthaltung der Traktaten reden und die Polnische Frage aufs Tapet bringen wolle. Wenn man nach den Artikeln urtheilen wollte, die im, Journal des Debats““ uͤber die Rede des Kaisers von Rußland an die Warschauer Municipalitaͤt gestanden haben, und die aus seiner Feder geflossen seyn sollen, so waͤre ihm der ein⸗ zuschlagende Weg deutlich genug vorgezeichnet; denn es kaͤme nur darauf an, die Argumente zu Gunsten der Polen, die er schriftlich aufgestellt hat, nun auch muͤndlich als Deputirter und im Angesichte der Kammern zu entwickeln. Aber leider befinden wir uns nicht mehr in den Zeiten, wo man das Recht hatte, von gewissen politischen Schriftstellern, welche Deputirte gewor— den, zu verlangen, daß ihre Worte nicht mit ihren Schriften im Widerspruch stehen. Das Publikum wird sich bald zu uͤber— zeugen Gelegenheit haben, ob Herr Saint-Marc-Girardin von der auf den Banken, wo er zu sitzen pflegt, fast allgemein guͤlti⸗ gen Regel eine Ausnahme macht.“

In der heutigen Audienz des Pairshofes bestritt der Angeklagte Beaumont in einer sehr lebhaften improvisirten Rede die Kompetenz des Gerichtshofes, indem er sich darauf berief, daß er ein Auslaͤnder (Englaͤnder) sey. Vergebens ersuchte ihn der Praͤsident, sich in seinem eigenen Interesse mit mehr Maͤßi—⸗ gung auszudrucken. Herr Beaumont verschmahte diesen Wink und weigerte sich nach Beendigung seines Vortrags ganz entschie— den, auf irgend eine der an ihn gerichteten Fragen zu antworten. Der Angeklagte Kersausie folgte diesem Beispiele und schwieg. Es begann darauf das Verhoͤr der uͤbrigen Angeklagten.

Es scheint, daß Herr Lainé in der Franzoͤsischen Akademie durch Herrn Mols ersetzt werden wird. Das Ministerium be— muͤht sich angelegentlich, ihm den Weg dazu zu bahnen. Alle doctrinairen und ministeriellen Stimmen und sogar die der Her— ren Royer-Collard und Chateaubriand sind dem obengenannten Kandidaten zugesagt. Die Haupt⸗Konkurrenten des Herrn Mols sind die Herren Ballanche und Victor Hugo. Letzterer will sich, wie es heißt, nicht zuruͤckziehen, um die Zahl der unabhangigen Stimmen in der Akademie zu ermitteln.

Dem Vernehmen nach, wird Herr Bois le⸗Comte in diesen Tagen als bevollmaͤchtigter Minister in außerordentlicher Mission nach Washington abgehen, um die Differenzen, die noch zwischen Frankreich und den Nord-Amerikanischen Freistaaten bestehen, de—⸗ finitiv zu beseitigen.

Die Nachricht von dem Brande in New-DYork hat unter dem hiesigen Handelsstande große Bestuͤrzung verbreitet, da, ei⸗ nigen Englischen Blaͤttern zufolge, groͤßtentheils Pariser und Lyoner Fabriken dabei interessirt seyn sollen. Es laͤßt sich natuͤr⸗ lich im ersten Augenblick nicht ermitteln, ob diese traurige Ver— muthung sich bestaͤtigt. Gleichzeitig ist hier auch die Nach— richt von einem in Bordeaux statt gehabten Brande eingetroffen, der, obgleich ungleich unbedeutender wie jener, doch auch 3000 Faͤsser vorzuͤglichen Bordeaux-Weins verzehrt hat; man schaͤtzt den Verlust auf nahe an eine Mill. Fr. Es war dies in Bor⸗ deaux seit 5 Tagen die fuͤnfte Feuersbrunst.

Der Constitutionnel enthalt Folgendes: „Ein ministe⸗ rielles Journal meldete gestern, daß der Streit mit Basel Land— schaft seinem Ende nahe sey, daß man aber die Bedingungen des getroffenen Arrangements noch nicht kenne. Wenn das in Rede stehende Journal haͤtte wahr seyn wollen, so haͤtte es sa— gen muͤssen, daß der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten die Bedingungen, die allerdings bekannt sind, nicht einzugestehen wagt. Herr von Broglie hat in allen Punkten nachgegeben und eingeraͤumt, daß seine Buͤreaus einen Irrthum in Betreff einer Frage begangen haͤtten, die durch eine besondere, wahrend der Gesandtschaft des Herrn von Rayneval abgeschlossene Conven— tion festgestellt worden sey.“

Die Memoiren und Gedichte Lacenaire s sind in zwei Baͤn— den, denen das Portrait und ein Fac-Simile des Berbrechers hinzugefuͤgt ist, bei dem Buchhaͤndler Olivier erschienen Der Indicate ur bordelais vom Sten d. meldet: „Der General Alava, den man in Bayonne erwartete, war zur See nach Bordeaux abgegangen. Da aber das Eis dem Dampfschiff nicht erlaubte, den Fluß hinaufzufahren, so ließ sich der General in Royan ans Land setzen, und es heißt, er sey unpaͤßlich in Saintes liegen geblieben.“

In einem Schreiben aus Bayonne vom 7ten d. M.

heißt es: „Eine 3000 Mann starke Kolonne Christinos hat einen Ausfall aus Vittoria versucht, ist aber durch eine uͤberlegene Kar— listische Truppenmacht zur Ruͤckkehr gezwungen worden. Die neuen Batterieen zur Beschießung des Forts von Guetaria sind nunmehr beendigt, und man erwartet stuͤndlich die Nachricht von der Capitulation der Garnison. Wenn man Reisenden trauen darf, die von den Ufern der Bidassoa kommen, so haͤtten die Karlisten auch das Feuer vor St. Sebastian wieder begonnen. Briefen aus Saragossa zufolge, haͤtte ein moͤrderisches Gefecht bei Molina stattgefunden, welches zum Nachtheil der Christinos ausgefallen ware.“ Die Sentinelle meldet, daß die Karlisten in Guetaria eine Batterie errichtet hätten, die es den Barken schwer mache, der Garnison des Forts Lebensmittel oder Munition zuzufuͤhren. Der Infant Don Sebastian hat der Belagerung von Guetaria beigewohnt. .

Der Messager enthaͤlt folgendes Schreiben aus Bordeaux vom 7Jten d.: „Alles, was man hier sieht, deutet darauf hin, daß man die Franzoͤsische Regierung durch allerlei falsche Berichte zu ei— ner Intervention in die Spanischen Angelegenheiten bewegen will. Seitdem die Karlisten St. Sebastian belagern und da— selbst Batterieen errichtet haben, die den Hafen beherrschen, ver⸗

geht kein Tag, wo man nicht das Geruͤcht verbreitet, daß sie auf

ein oder das andere Franzoͤsische Schiff geschossen hatten. Ver— gebens versichern die Capitaine des Meteore“ und des „Phare“, daß keiner der Schuͤsse auf ihre Fahrzeuge gerichtet worden sey, sondern auf die Batterieen der Christinos: vergebens sieht man sie vor den Karlistischen Kanonen hin und herfahren, ohne im Geringsten beschaͤdigt zu werden; doch giebt es Leute, die be— haupten, daß kein Schuß abgefeuert werde, der nicht gegen ein Franzoͤsisches Schiff gerichtet sey!“

RV ieder l ag nde

Aus dem Haag, 12. Jan. Das Kriegs⸗Departement setzt seine Einschraͤnkungen täglich fort und hat mit dem neuen Jahre auch einen Theil der bei der Feldpost, bei den Proviant⸗Aemtern und bei den Feld⸗Lazarethen angestellten Beamten entlassen.

Man schreibt aus Batavia vom 28. August v. J.: „Eine Expedition wider die Seeräuber in Laut Päülu auf der Suͤd⸗Ost Kuͤste von Borneo, befehligt vom Schiffs-Lieutenant Schuͤler und bestehend aus der Koͤnigl. Colonial-Brigg „Durga“, zwei Civil— Schonern und vier Kreuzboͤten, ging am 3. Marz von Süra baya unter Segel, und am 13. April von Bangermassing ab, wo sie sich durch die dort stationirten Kanonier- ünd Kreuzboͤte verstaͤrkte, Lootsen und vertraute, mit den Schlupfwinkeln der Seeraͤuber und dem Fahrwasser bekannte Inlaͤnder an Bord nahm.

Sie erreichte am 22. April die Suͤd⸗West-Kuͤste von Laut-⸗Pulü

und steuerte dann langs der Kuͤste von Borneo zwischen Pälü Swangie und Batä Litein hin, um den Aufenthalt des Adji Java auszuspuͤren, der sich, wie man erfuhr, in Batilan oder Tjantoon auf der festen Kuͤste befinden und sich dort mit einer Menge Seeraͤuber eingenistelt haben sollte, während sich dort auch viele Javanesen in der Sklaverei befinden sollten. Die „Durga“ ging jedoch ungluͤcklicherweise auf diesem Zuge verloren, indem sie auf einer Klippe festgerieth und bald darauf so viel Wasser im Raum hatte, daß sie, nach allen vergeblich zu ihrer Er— haltung angewendeten Bemuͤhungen, am 5. Mai von der Mannschaft verlassen werden mußte. Dieser Unfall, der große Zoͤgerung ver⸗ ursachte, und die Expedition merklich schwaͤchte, hinderte jedoch die Ausfuͤhrung ihres Unternehmens nicht. Sie erreichte am 18. Mai die Bucht von Laut-Pülü, wohin verschiedene See— räuber von Singjakat sogleich kamen, um sich zu unterwerfen. Dann ging es weiter nach dem Süngi Monomong, von wo aus die Schiffs Lieutenants van der Deusen und de Rovy, der In— fanterie⸗-LZieutenant Maurits und der See⸗-Kadet (seitdem Lieute⸗ nant) Kieffer einen Zug nach der kleinen Insel Kapak machten. Hier ergriffen, nach kurzem Widerstande, die dort befindlichen See— raͤuber die Flucht in die Walder mit Zuruͤcklassung von zehn ih⸗ rer Fahrzeuge. Da die Seeraͤubereien, welche in den beiden letzten Jahren auf der Nordkuͤste von Java veruͤbt worden, die besondere Aufmerksamkeit der Regierung erregt hatten und aus den Erklaͤrungen einiger, den Raͤubern entkommenen Javanesen hervorgegangen war, daß dabei groͤßtentheils Unterthanen des Sultans von Linga, sowohl von dieser als den davon ab— haͤngigen Inseln, als von der Ost-Kuͤste Sumatra's, im Spiele gewesen, fo ist unlaͤngst an jenen Fuͤrsten von dem Residen— ten in Riouw und dem befehlhabenden Offizier der Koͤnigl. Fre⸗ gatte „Diana“ eine ernstliche Aufforderung ergangen, dem ein Ziel zu setzen und damit auch die Traktate in dieser Hinsicht ge—⸗ buͤhrend zu erfuͤllen, mit der Drohung, daß, wenn auch dtese Bestrebungen ohne Erfolg blieben, dafuͤr gehalten werden solle, daß der Sultan nicht die Macht besitze, seine Unterthanen in Zwang zu halten, und die Regierung alsdann auf nähere Maß— regeln bedacht seyn werde, um den friedlichen Handelsmann und Kuͤstenbewohner Java's vor weiteren Angriffen zu schuͤtzen.

Aus Padang (Sumatra) wird gemeldet, daß am 26. Aug. nach einer sehr druckenden Hitze ein Erdbeben stattgefunden, das uͤber drei Minuten anhielt. Es ging von Norden nach Suden, und war fast so heftig wie das vom 24. Nov. 1833, doch fanden, außer einigem geringen Schaden an Gebaͤuden, weiter keine Un—

luͤcksfaͤlle statt. ö we g fe n.

Bruͤssel, 11. Jan. Der hier anwesende Herzog Ferdi— nand von Sachsen-Koburg machte gestern in einem besondern