1836 / 28 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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die groͤßten Kapitalisten und einen großen Theil der reichen Kaufmannschaft des Landes begreift. Ich übertreibe nicht,

wenn ich bebaupte, daß zum mindesten die Haͤlfte aller Reich—⸗ zhumer des Landes sich in den Haͤnden der liberalen Partei besin⸗ det. Die Konservativen nehmen freilich eine Superiorttaͤt in Be⸗ zug auf Reichthum über die liberale Partet in Anspruch; wenn man aber alle liberale Mitglieder der Kirche von England, die Dissen⸗ ters und Andere, welche mit den Katholiken vereint handeln, zu— sammenfaßt, so ist es offenbar, daß wir ihnen in Bezug auf Wohl habenheit wenigstens gleichstehen. Wenn wir aber auch in dieser Hinsicht sie nicht uͤberragen, wie sehr uͤberlegen sind wir ihnen nicht in Bezug auf die Anzahl. Die liberale Partei umsaßt wenigstens

Millionen, waͤhrend dle Tonservativen böͤchstens 1 Million stark

sind. Sage ich etwas Unzuerweisendez, wenn ich behaupte, daß we— nigstens ein Drittheil der Episkopalen und der Dissenters zu der li— heralen Partei gebbrt? Da wir nun in Hinsicht des Vermögens den Konservativen gleich, und in Bezug auf die Anzahl ihnen wie ? zu lgegenuͤberstehen, so ist das nothwendige Resultat, wenn überhaupt dem Zahlen-Verhaͤltniß Werth beigelegt werden darf, daß die Re⸗ praͤsentation des Landes die liberale Partei in einer Mehrheit wie 7 zu 1, der konservativen gegenuber, repraͤsentiren muß. Ein— wohner - Zahl und Vermögen begruͤnden die Repräsentation auf xich⸗ tiger Basis nichts gelte. Vermdgen ohne Zahl ist gleich unergiebig. Die Ele— mente, welche den Änspruch auf einen Antheil an der Repraͤsenta⸗ tion res Landes ergeden, sind, wie gesagt, Vermögen und Zahl im Verein. Wenn man nun aber nach diesen beiden Elementen der Macht und Bedeutsamkeit ein Urtheil fallt, so muͤssen von den 163 Mitgliedern, welche Irland in das Reichs-Parlament abordnet, 90 das littrale und 15 das konservative Interesse repraͤsentiren. Wie aber ist das Verhältniß in der That? Statt daß wir die ganze uns zukom nende Majoritaͤt besitzen, haben sie halb so viele Mitglieder als wir. Dits ist ein Uebel, welches Irland sich selbst aufgebür⸗ det hat, und zugleich ein Uebel, welches es selbst abstellen kann. Der Ursprung des Uebels aber liegt hauptsaͤchlich in der Apathie, welche bis jetzt die liberale Partei, durchdrun⸗ gen dat. Ein Jeder hat es Anderen uͤberlassen, zu thun, was er selbst thun sollte. Es sollte aber ein Jeder so dandeln, als ob von inen individuellen Anstrengungen Reiches abhinge. Beun die Reformer von Feland sich so ange⸗ srengt haͤtten, wie sie sollten, wenn, als das nothwendige Resultat dieser Anstrengungen, sie neunzig Parlaments-Mitglieder zaͤhlten und die Konservativen nur fünfzehn, wie verschieden würde dann der Zustand der politischen Angetegenheiten seyn. Das Oberhaus wurde dann nicht die Masse von Gesetz-Entwüurfen verworfen haben, welche es wäbrend der letzten Session veraͤchtlich zuruͤckgewiesen hat, das Ministerium würde nicht, wie dies einige Zeit hindurch der Fall ge— wesen ist, am Rande der Vernichtung hingeschwankt haben. Nein! Wenn Irland sich in seiner Kraft geeigm haͤtte, wurden das Mini— sterium und die Partei, durch welche es unterstuͤtzt worden ist, trium— phirt haben, die Hoffnungen der Gegner wurden auf ewig vernich⸗ tet worden seyn und Matzregeln, welche die volitische Wohlfahrt dieses Landes dringend erheischt, würden nicht, wie jetzt, nur in Aus—⸗ 69 gestellt sondern in der That schon definitiv errungen worden Aus Dublin wird gemeldet, daß der Irlaͤndische Erzbischof Whateley gegenwärtig damit beschäftigt sey, eine Zehnten-Bill fuͤr Irland zu entwerfen, aus welcher die Aneignungs-Klausel wegbleiben würde. Die Times glaubt, die Minister wuͤrden eine solche Bill unterstuͤtzen; der Globe aber widerspricht dieser Voraussetzung auf das bestimmteste.

In der Grafschaft Limerick ist wieder ein Knabe, Namens Sweeney, bei einer Zehnten⸗Erhebung umgebracht worden. Bei der Untersuchung der Vorfälle zu Inniecarra hat sich ergeben, daß in der Gemeinde Mathey, wo dieses Dorf belegen ist, nur 45 Protestanten und dagegen 226 Katholiken leben.

Eine Schottische Gesellschaft hat in Limerick mehrere Ge— bäude angekauft, um daselbst eine Baumwollen⸗ Spinnerei, die erste Fabrik dieser Art im süblichen Irland, zu errichten.

Zu Manchester fand dieser Tage eine zahlreiche Versamm⸗ lung statt, in welcher die Art und Weise in Erwägung gezogen wurde, wie sich, das Andenken des Erfinders der Dampfinaschine, James Wat, verewigen lasse, dessen großartige Entdeckung fuͤr die civilisirte Welt uͤberhaupt und die Britischen Fabrik⸗Distrikte ins besendere von so hoher Wichtigkeit gewesen. Es wurde ein— ralthig beschlossen, sich an den beruͤhmten Bildhauer Sir Fran—⸗ cis Chantrey deshalb zu wenden. Im Jahre 1821 war schon von einem ähnlichen Plane die Rede, der aber wegen Mangel

n Unterstuͤtzung nicht zu Stande kam. Zu Manchester sollte auch auf Kosten des als Dichter und Uebersetzer von Goöͤthe's „Faust“ bekannten Lord Francis Egerton dem Herzoge von Brid— gewater, dessen Guͤter jener ererbt, ein Denkmal errichtet werden.

Der Literary Gazette zufolge, hat Sir John Barrow neulich in der geographischen Gesellschaft nur angezeigt, daß die Rettung sammtlicher in der Baffins-Bay eingefroͤrenen Grön— landsfahrer zu hoffen sey, nicht, daß sie wirklich schon aus dem Eise frei wären.

Der Morning Herald meldet, von der Britischen Huͤlfs—⸗ Legion wären am 5. Jan. 11 Mann Infanterie mit Waffen und Bagage zu dem General Eguia, und am 7. Jan. 17 Mann Kavallerie mit Pferden, Waffen und Bagage zu dem General Villa⸗Real uͤbergegangen.

Man hat hier Singapore-Zeitungen bis zum 29. Aug. erhalten. Es sollte auf jener Kolonie eine Bank angelegt wer— den, und der Plan dazu war von der Mehrzahl der Einwohner genehmigt worden. Laut den dort aus Batavia eingetroffenen Nachrichten hatten sich die Hollaͤndischen Behörden einer großen Quantität Kupfermuͤnzen, welche zur Ausfuhr nach Singapore vestimmt gewesen seyn sollte, bemachtigt und die Buͤcher und Papiere einiger Herren, die zum Englischen Etabiissement gehoͤ— ren, versiegeln und wegnehmen lassen. Man wußte nicht, wie diese Sache noch enden sollte, da das Hollaͤndische Gesetz die Einfuhr von Kupfermuͤnzen in Batavia von anderem als Hol— laͤndischem Gepräge sogar bei Todesstrafe verbietet. Diese Ku— pfermuͤnzen waren von dem Schiffe, Hero“ uͤberbracht und man glaubte nicht, daß, da das Finden der Muͤnzen in ihrem Besitze klar bewiesen, eine Milderung des Gesetzes zu Gunsten eines Britischen Unterthans zu erwarten sey.

Zufolge eines Briefes von einem Offizier am Bord des Britischen, auf der Station ven Sierra Leone sich befindenden Kriegschiffes „Charybdis“, hatte jenes Schiff eine Spanische Brigg nach dreitägiger Jagd mit 429 Sklaven aufgebracht. Die Brigg bot alle Kräste auf, um zu entkommen, und warf, um sich leichter zu machen, unter Anderem auch 5 Sklaven uͤber Bord; sie entging aber dessenungeachtet nicht. Dies ist das dritte Schiff, das die „Charybdis“, seit sie auf jener Station ist, aufgebracht hat.

Aus Demerara reichen die Berichte bis zum 4. Dezem— ber; es war dort Alles ruhig, doch liefen bei den eigens zu die— sem Behufe einzesetzten Behoͤrden haͤufige Klagen wegen Strei⸗ tigkeiten zwischen Herren und Lehrlingen ein.

Den letzten Nachrichten aus Rio Janeiro zufolge, hatte die Königin Christine dem jungen Kaiser von Brasilien den Or— ben des goldenen Vließes ubersandt, dessen Insignien ihm am 3. Nop. Überreicht wurden. Der ,, von Barbacena war zun außereordentlichen Gesandten Brasiliens in London ernannt.

Unsere Gegner behaupten, daß Zahl ohne Vermbgen

das Schicksal dieses großen

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Die Unruhen in Rio Grande do Sul scheinen beschwichtigt zu seyn. Nach Berichten aus Ilha Grande wurde der Sklaven Handel ganz ungehindert betrieben, und der dortige Friedensrich⸗ ter meldet die Ankunft eines Negerschiffes mit dem Beisatze, er yy durchaus nicht im Stande, diesem Handel Einhalt zu thun. Der Präsident der Provinz Pernambucd meldet, daß dort fuͤr den Augenblick zwar Ruhe herrschte, daß aber im Innern grau— same Mordthaten, Räubereien und Verbrechen aller Art tag⸗ täglich ungestraft veruͤbt wurden; die Richter selbst fuͤhlten sich nicht sicher.

Von Montevideo sind zwei Dekrete des Praͤsidenten der Republik Uruguay, Oribe, hier eingegangen, an deren Echtheit die Times nicht ganz zu glauben scheint. Das erste derselben, vom 13. Okt., sagt, die Regierung sey benachrichtigt worden, daß Schiffe unter der National-⸗Flagge vermittelst falscher Pa— piere Sklaven Handel auf der Küste von Afrika, den Gesetzen ber Regierung zur Unterdruͤckung dieses abscheulichen Handels zuwider, betrieben, und da kein Schiff dazu angewendet werden Eßnne und duͤrfe, seitdem die ersten und einzigen Kontrakte zur Einfuhrung einer gewissen Anzahl Afrikaner annullirt oder zu— rückgenommen worden, und die letzthin mit diesen Dokumenten verübten Mißbräuche der Wuͤrde und den Gesetzen des Staates zu nahe traͤten, so erkläre sie hiermit nachdruͤcklich, daß alle solchen Schiffen der Republik oder des Auslandes ertheilte Erlaubniß null und nichtig sey. In dem zweiten, vom 14. Oktober, sagt sie, es sen der Neglerung seit der Promulgation des Dekrets vom 13. Oktober (also seit dem vorigen Tage) zur Kunde gekom⸗ men, daß nationale und fremde Schiffe fuͤr solchen Handel Spezial-Erlaubnißscheine vorzeigten, welche sie demnach ebenfalls fuͤr null und nichtig erklart.

In dem Jahre vom 30. Sept. 18351 bis 30. Sept. 1835 beliefen sich di: Einfuhren in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika auf einen Werth von 151,090,960 Dollars, 21,609,600 Dollars mehr als im vergangenen Jahre. Die Aus-. fuhren beliefen sich auf 119,900,000 Dollars, davon 9h, 690,000 Dollars in einheimischen und 20,000,000 Dollars in auslaͤndi— schen Produkten, 15,900, 6909 Dollars mehr, als im Jahre zuvor.

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Se. Durchl. der Jer es Ferdinand

2ütti ch, 22. Jan. 3 dinan deise von Bruͤssel

von Sachsen-Koburg passirte gestern auf seiner? nach Koburg hier durch.

Gestern Abend traf auch Se. Konigl, Hoheit der Herzog von Eumberland, unter dem Namen eines Grafen von Diepholz, hier ein und setzte, nachdem er hier uͤbernachtet, die Reise uͤber Bruͤssel nach London fort.

Antwerpen, 20. Jan. Die Nachricht von dem Untergange des Postschiffes zwischen Rotterdam und dem Haag hat sich gluͤcklicher Weise nicht bestaͤtigt.

Deutschlan d.

Dresden, 15. Jan. (Leipziger Zeitung. Eine uns neuerdings aus Stuttgart zugegangene Mittheilung uͤber die Resultate des dortigen Vereins fuͤr entlassene Sträͤflinge glauben wir um so mehr zur Bekanntmachung unserer Mitbuͤrger brin— gen zu muͤssen, als damit einmal das Vorurtheil widerlegt wird, auf diesen Wege nichts Guͤnstiges bezwecken zu können, und dann auch manche dort bereits gemachte Erfahrungen nicht nutz— los faͤr einen Verein seyn durften, der dem Vernehmen nach zu gleichem Zwecke des naͤchsten in unserm Vaterland ins Leben treten soll. Die erwaͤhnte Mittheilung ist folgende: „Stuttgart. Nachdem der Verein zur Fuͤrsorge fuͤr entlassene Strafgefangene im Maͤrz 1834 seinen ersten ausführlichen Rechenschafis Bericht erstattet und in den Druck gegeben hat, wird es den Theilnehmern und Gönnern desselben erfreulich seyn, zu vernehmen, daß seit jeger Zeit seine Wirksamkeit von demselben guͤnstigen Erfolge, wie fruͤher, beglei⸗ tet war. Die bei Entstehung des Vereins im Maͤrz 1831 von so mancher Seite geäußerte Besorgniß, daß Geld und Muͤhe verloren seyn werden, um an das Laster gewoͤhnte und der buͤr— gerlichen Ehre beraubte Personen im Zustande wieder erlangter Freiheit bleibend fuͤr das Bessere zu gewinnen, hat sich keines⸗ wegs bestaͤtigt; und so wenig auch nach Versluß von 4 Jahren schon ein voͤllig entschiedenes Urtheil ausgesprochen werden kann, so liegt doch in den bisherigen Resultaten die kräftigste Auffor⸗ derung, das Unternehmen mit Eifer und Liebe fertzusetzen. In Verbindung mit 535 Huͤlfs-Vereinen hat der CLen— tral-Ausschuß bis zum letzten Juni 1833 von 497 zur Fuͤr⸗ sorge angemeldeten Personen die bedeutende Zahl von 208 mit anständiger Beschaͤftigung versorgt, und dabei insbesondere sich bemuͤht, Juͤnglinge, die sich zu Erlernung eines Handwerks eigneten, selbst wenn sie schon das gewohnliche Lehrlingsalter Käberschritten hatten, bei tuͤchtigen Meistern in die Lehre zu brin— gen. Von jenen 208 waren am letzten Juni 1831 12 der Fuͤr⸗ sorge des Vereins, deren sie sich wuͤrdig gezeigt hatten, nicht mehr bedürftig; 21 waren theils mit, theils ohne Unterstuͤtzung des Vereins ausgewandert; von den uͤbrigen 177 hatten 117 gute Zeugnisse ihrer Lehrherrn und Dienst-Herrschaften aufzuweisen. Weitere 93 Individuen wurden in dem Zeitraume vom 1. Juli S33 bis letzten Juni 1831 der Obhut des Vereins uͤbergeben, und uͤber die Hälfte derselven auch wirklich untergebracht. Hier⸗ bei bewahrte sich insbesondere die Zweckmäßigkeit des Grundsatzes, der Regel nach die Bemuhungen des Vereins bloß entlassenen Strafgesangenen unter 25 Jahren zu widmen, aͤltere Personen aber nur ausnahmsweise zu unterstuͤtzen, was gem'öhnlich dadurch ge— schieht, daß ihnen zum Wiederbeginn eines fruͤher betriebenen Gewerbes ein Geldvorschuß gemacht wird, uͤber dessen Verwen— dung zuverlässige Personen die Aufsicht fuͤhren. Von Bekaͤm⸗ pfang' der schaͤdlichen Folgen, welche die Communication der Straͤflinge unter sich innerhalb der Straf-Anstalten selbst hat, ist der Verein nicht abgestanden. Ein selcher Verkehr ist aus leicht begreislichen Grunden durchaus nicht ganz zu vermeiden, und die Erfahrung hat gelehrt, daß der Einfluß desselben auf die Besseren unter den Strafgefangenen weit bedeutender und nachtheiliger ist, als man auf ben ersten Blick glauben mochte.. Jasbesondere wird dadurch auch die Wirksamkeit des Vereins bei Fen entlassenen Strafgefangenen sehr erschwert. Es wurde des— halb in dem Arbeitshause zu Ludwigsburg, als der bedeutendsten Straf-Anstalt des Köntgsreichs, mit Genehmigung der Verwal— tungsstell«, schon fruͤher eine weibliche, und neuerlich auch, mit Zustimmung der allgemeinen Versammlung des Vereins, eine männliche Person auf Kosten des Vereins zu dem Zwecke aufge— stellt, sich der Berathung der Strafgefangenen, wo solche nur immer Eingang findet, zu widmen, ihnen richtige Ansichten über ihre Lage und die Mittel zu dieser Verbesserung beizubringen, ins— besondere auch ihren Wiedereintritt in das buͤrgerliche Leben vor⸗ zubereiten; und zu diesem Behuf auf, den Grund der gemach— ten Erfahrungen dem Vereine zweckmäßige Vorschlaͤge zu ma— chen. Der Central-Ausschuß des Vereins hat sich uͤberzeugt, daß dieses mit Liebe, ohne Zudringlichkeit, und namentlich ohne alle Tendenz zur Verbreitung einseltiger, religidser Meinungen

schieht. E leser Einrichtung viel 6 ; 6

ß . ö. ö. wi, en r tt Jubeit ann, ,,, alt eder zrfaßt int Hergen, rung der seiner Fuͤrsorge Empfohlenen betrachten zu dürfen. / . . nicht . 6. 3 . en ö. der Verein fortwährend die thaͤtige und wohlwollende Unn 6h kLandleu . U ei . , , n nn,, n , ,,, . hätigen leuten der nngegend geleistet werden mußte. Auch der menschenfreundliche Zweck gewiß vollkommen würdig 6 . . n . n im gur weten mn Dort wie hier lehnte sich das Vorurtheil. gegen hen K. ö . danken einer Fuͤrsoörge fuͤr Sträflinge auf, in der ö hee i, n, ,, * . Srl i berger

. ge für . Mamit sich die Lu elbe er reinige. ie Arbeit ging nung, daß diesen dadurch eine Beguͤnstigung zu Theil m i auch langsamer von statten, als man gehofft hatte, und

, sich ande inbes. e Arme nicht gh 6 . . F Ansicht c ie Menge Leute aus den Nachbar Kantonen, welche am 7. Jan.

; . me g ,. nd waren, dem Schauspiele beizuwohne ö die Augen, da ja, der Zweck eines solchen Vere ns teinzäöm * Sache , ö. . , in willkuͤrlicher Allmosen,- Vertheilung, sonbdern vielmehr in h * j

ge,. che en. Anfangs glaubten die am Ufer ; Bestreben bestehen soll, den Zuͤchtling vor der Ruͤckkehr in sprengen fangs glaubten die am Ufer stehenden Beobach⸗

. g , n, . chon, der Versuch sey mißrathen, denn allzu lange war der . r ; M 1 schol . . 366 . . 3 ; . ö K a en Eann, welcher die Mine entzündete, schon aus dem Stollen zu—

ärfniß, ist öl ; ö 4 rt, bevor man von dem Losgehen der Mi ; dürfniß, ist unerläßlich, iwwenn nicht anders die traurige Crst . . JJ w,, Straf, und Corrections. Anstj ö wach und so ganz ohne alle Wirkung auf den Wasserspiegel mit Hundert von Räckfaͤlligen uͤberfuͤllt zu sehen. Jxtzt, R 6

der entlassene Zuͤchlling wie ein Geäͤchteter von der buͤrgensg

s Sees und das daruͤber hinragende Eis, daß man besorgte,

Gᷣscl e rene, een, wir nds agen ommen, nir ze mochte Alles mißrathen seyn. Allein unmittelbar hernach ver— ? ) 3 ö I w lslh sl/ braucht, zur Ruͤckkehr zum Verbrechen veranlaßt, ja

indete der Jubel der am Ausgange des Stollens hingestellten jeobachter das Gelingen. Ein schwarzer Schlammstrom spru—

thigt wird, kaun jene Erscheinung nicht verwundern t zer , ö Abh lf 3 . nur n dap belt wanschen n te heraus, und laͤuterte sich allmaͤlich zu dem klarsten, rein— ĩ e n mn Basser. Mit ungeheurer Gewalt entrang sich der Wasser—

machen. Gegen die Versuchung zu neuer Uebelthat jene h gluͤcklichen und die bürgerliche Gesellschaft zu sichern, foll das Streben seyn: er wird keineswegs dem Traͤgen eine n

lose Unterstuͤtzung, sondern nur die Mittel gewähren, durch! 28D 5. 966 64 o tuz 6 m er Dauer seyn werden. Die Freude de voh beit und Anstrengung redlichen Verdienst erwerben zu kom . w . n n, .

, ,. . ö. dar unbeschreiblich und wahrhast ruͤhrend. Man konnte zwei⸗ er wird den Zuͤchtling moralisch beaufsichtigen und wo möss in, ob die außere Natur der Gegend mit ihrem Schmucke oder

die polizeiliche Aufmerksamkeit auf ihn richten, um den ver , , . . i . ] ten ö schnell dem strafenden Arme der Gerechtigkeit ö. 1 ,,,, f,, ,. den hoöͤchsten Nez liefern zu können. Daß eine solche Obhut nicht bloße Sacht hen. . , was mit . voꝛ⸗ Staate, sondern nur die eines uͤber das ganze Land sich ver a , Der ganze See soll tenden Vereins patriotischer Manner seyn kenn, damit h l 53 ‚. c

, , seyn, der nicht alles dem Staate aufbuͤrden, sondern fuͤr z n, . * cd . ! 3 allg. ö. geincinnütziges Wirken eigene Selbststaͤnbigkeit hehalten n 1 ahh , i, 396 arkeit, dutch beträchtliches Staats, Das Verbrechen zu bestrafen, Person und Eigenh . ö. ö. ö . . . 3 * a , . gen nnte, ist es dennoch nicht. Was hilst der reichste Vorrath 49 5 * 28 R * Sas 2 2 . ? ; ö . 33 . .

gegen Verbrechen zu schützen, das ist eine Sache des 6] eerielle Hälfsmittel, wo ein weise schaffender Geist fehlt?

aht der die 22 Quadratfuß haltende Oeffnung ganz aus fuͤllte, mm Felsen und toßtte in den lust'gsten Speungen herunter. Es deten sich sogleich die prächtigsten Wasserfälle, die leider nur

fes, allein Hunderte und Tausentie dieser Ungluͤcklichen und!! H ödieser fehlt hier mehr, als in irgend einem Kanton? Das irrten beaufsichtigen, mit Arbeit und Verdienst versorgen, aber nicht bie Schuld des jetzt lebenden Geschlechtes;

rechter Zeit verwarnen, mit Liebe und Ernst auf der Bahn) Rechtes festhalten zu konnen, dazu reicht Regierungs- und h amten⸗Wirksamkeit allein bei weitem nicht hin, und der Gesam wille der buͤrgerlichen Gesellschast muß mitwirken, wenn amen das Ziel erreicht werden soll. Für diese in den innern Sul haushalt tief eingreisende Fraze durfte Manches von Anni und England zu lernen seyn, wodurch ein kraͤftig ausgebsnt Gemeindeleben unzaͤhliges Gute und Große ohne unmitlehn Theilnahme des Staats geschieht; allerdings muß Alles demi gemeinen Staats zwecke untergeordnet, Alles diesem pflichtig ht ben; allein bei den Mitteln zum Zweck wird gewiß haufig, d freie Selbststaͤndigkeit mehr, als durch gleichfoͤrmige, beugen keine Eigenthuͤmlichkeit beachtende Vorschriften auszurichten su

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Wien, 271. Jan. Die Wiener Zeitung vom heust Tage bemerkt: „In N. 8 dieses Blattes vem 12 Januar; ist unter der Aufschrift „Deuischland“ ein Artikel aus der ziger Zeitung vom 1. Januar aufgenommen, welcher die M richt enthalt, daß die neu errichteten großen Spinnerei⸗Gebth der Herren Fiedler und Lechla zu Scharfenstein, oberhalb Tͤt pau im Königreiche Sachsen, binnen einem Jahre unter D gekommen seyen. „„Es leidet keinen Zweifel““, setzt der fasser dieses Berichts hinzu, „„daß von allen Spinner Deutschlands und der Niederlande die Scharfensteiner die ij seyn wird, und daß solche selbst in England zu den Sch

o auch kein Vorwurf fuͤr uns. Basel-Landschaft hat nen Mangel an guten Koͤpfen und verständigen Maͤnnern ihren Haus und Gewerb; aber Mangel an Leuten, die Schulen gebildet sind, und Wissenschaft und Kenntniß nug besitzen. Man hat durchaus keine Auswahl, um oͤf— tliche Stellen gehoͤrig zu besetzen. Besonders gilt dies in tzug auf den gesetzgebenden Landrath, obgleich im Allgemei— m sein redlicher Wille nicht zu verkennen ist, fuͤr das Wohl ß Volkes zu arbeiten, und nicht seine Beharrlichkeit geleug— werden kann in dem, was er einmal als gerecht und gut ein— schen hat. Beim Regierungs-Rath wird ein umsichtiges d dabel durchgreisendes Verfahren vermißt. Beim Ober- Ge— ht klagt man uͤber langsamen Geschäͤftsgang. Wenn uns ba nur ein halbes Dutzend Maͤnner fehlen sollten, welche aselland jetzt noch hat, um die obern Staats⸗Aemter zu beklei— so wuͤrde das Land verwais't und verwirrt dastehen! Das unsere traurige Aussicht. Wir haben nicht einmal tuͤchtige, andern Kantonen bei uns angesessene Buͤrger, die man in entlichtn Aemtern gebrauchen konnte, wie Thurgau, St. Gal— „Aargau anfangs hatten, als sie ihren eigenen Haushalt ein— hten sollen. Zum Uebermaß des Uebels kommt, daß die nigen faͤhigen Personen jetzt unter einander zerfallen sind; daß zwischen ihnen Parteien machen; daß sich die obern Behörden schädlichen Reibungen lähmen und entweihen, was haben wir tes zu erwarten? Wahrlich, es ist leichter, die Freiheit durch pferkeit zu erobern, als sie durch Weisheit zu bewahren! In

heiten gehoͤren durfte, da sie woͤchentlich Yo0h, ja n letzten Wochen wurden die persoͤnlichen Zwiste der Hrn. S leicht i, bob Pfd. Garn fertigen el, ,. wahr iin Dutz wille und Emil 36. . , . ö lich 600 bis 760 Menschen unmittelbar Erwerb frhc Haftlichen Blattern auf die schenungslosest- Art verhandeit.

Dlese Spinnerei wird Haäuptsäͤchlich die mittelfeinen Sy Kettengeen (zum Durchschuß) erzeugen, wovon unsere ich schen) Kattunwebereien noch immer so große Quantitaᷣln n England beziehen muͤssen.““ Insofern in diesem Artite n Deutschland die Rede ist, wozu doch sicher auch die im Din schen Bunde begriffenen Provinzen der Oesterreichischen Men chie gehoͤren, bedarf derselbe einiger Berichtigung. Ohne Spinnereien groͤßerer Art in Boͤhmen, in Vorarlberg und ) rien zu gedenken, sollen hier nur vier Nieder⸗Oesterreichisch der Näher von Wien gelegene Spinn,Fabriken angefuͤhrt wen namlich: die Pottendorfer, Theesdorfer, S chwadorfer und C nau Solenauer. Jede dieser Fabriken erzeunt nach Verhih ihrer verschiedenen Ausdehnung schon seit Jahren im Di schnitte wöchentlich mindestens 12,6060 und hoͤchstens 28, 909] Garn. Der großere Theil dieser Erzeugung besteht aus Ken garn, welches wirklich zur Kette ober zum Aufzuge (nicht, in der Leipziger Zeitung, wahrscheinlich aus Irrthum, von k Garnsorte bemerkt worden ist, zum Durchschusse) verwendet! Ueberdies werden in den genannten Fabriken nicht allein Nummern, sondern auch hohere in nicht unbedeutender Qumj taͤt gesponnen. Die Pottendorfer Spinnfabrik erzeugt wich lich mindestens 26, 6h Pfund Garn, und beschaͤftist un mitch i009 bis 1596 Wenschen. Es ergiebt sich demnach aus din verbuͤrgten Thatsachen, daß die ODesterreichische Monarchie hel seit langerer Zeit Spinnereien von ahnlicher, ja groͤßerer dehnung besitze, als die in der Errichtung begriffene Scharfe ner Spinnfabrik erreichen soll. Die Verdienstlichkeit der lef nannten Unternehmung wird ubrigens durch diese Bemerlu nicht im minbesten geschmaͤlert.“

Schweiz. Zurich, 11. Jan. Die Tieferlegung des Lungern es

Kanton Unterwalden ist endlich nach vielsäͤhrigen Bemͤhun⸗ gluͤcklich gelungen. Schon vor sast 50 Jahren wurde von d dortigen Bewohnern der . . 6 See ö. n r; gen ünd so dem Wasser fruchtbares Erdreich abzugewinnen, M hreiben aus dem Karlistischen Hauptquartier .

ö auf einem Zuwachs von etwa oi) Jucharten Landes, Er vom 19. J K ö , im Kampfe nit den Elementen erobert werden konnten Im letzten Schreiben versprach ich Ihnen een ; Mill In in Unternehmen gerieth nachher ins Stocken, bis man oie. Arbeit Her dee Entstehung, die Horz sch h te and . c , e ungen Jahre 1831 mit erneuertem Muthe angriff. Ein sehr lan utionairen Partel in Spanien, und g leich , . re⸗ Stollen wurde durch den harten Felsen gegraben bis i. . wie ich glaube, salschen run gh! i; , Tiefe des Sees, dessen Grund man ter Festigkeit de 9 anerkannt werden und auf keine Uänklrseh than r . wegen bis auf 2 Fuß nahe kam. In der verflossenen 2 ne, wenn er nicht die nördlichen Provinzen . . 6. nun wurde die Mine gelegt, welche dein Wasser einen neuch meinen letzten Brief schrieb, glaubte ich wahrüich nicht, ? ö fluß nach dem Sarner, und BVierwaldstaͤlter⸗ See verschaffen sa Ucberalen selhst mir mein Unternehmen ü V Dee Arbeit wurde von Hrn. Ingenieur Sulzberger gelfsten ui e mir so mächtig? Argumncne, ketten . n, 9 ven, großer Schwierigkeit brachte inan ein wasserdicht versch o Krafte unterstn en Wund , n, ,, . h, imit 9r½ Centner Pulver gesuͤlltes Faß an das Ende des Sto wohl nicht erst nörhtg, ö. . n , . . s und hob ihn nunmehr in die Hoͤhe, unter den Seeboden. dung her gefangenen! Ran e. . , s. .

l .

amit ist nichts Gutes, aber viel Uebels gestiftet. Es scheint st wie darauf angelegt, unsere Zerruͤttung und Entehrung zu groͤßern. Wahrend der verständigere Theil des Volkes miß— Znügt ist, und wohl mit Recht, lacht die Stadt Basel uͤber s, und wohl mit Recht. Die Herren in Basel sagen: „Wir ten es euch vorausgesagt!“ Das neue Gesetz uͤber Wirth⸗ ften ist jetzt in allen Gemeinden Gegenstand bes Tagsge— ächs. Weil der Bezug des Ohmgeldes fast unmoͤglich gewor⸗ „glaubte der Landrat, Patentirung der Wiethschaften ein— jren zu sollen. Er schlug die Patente hoch im Preis an, ils, um die Staatseinnahmen sicher zu stellen, theils um die derbliche, uͤbermäßige Menge von Tavernen und Pintenschenken h etwas zu vermindern. Allein es ist fast nicht zu bezweifeln das Veto dagegen erschallen werde.“ .

Spanten.

Madrid, 11. Jan. Das Eco del Comercio giebt heute genden traurigen Bericht über den Zustand der Rekruten im s'ster San Francisco: „Sie haben keine Betten, sa nicht mal Bretter, worauf sie schlafen koͤnnten; ungeachtet der stren— Jahreszeit fehlt es ihnen ganz an Feuer und Licht; von eidungsstuͤcken haben sie weiter nichts, als was sie seibst mit— Jzracht, und ihre einzige Kost sind drei erbärmliche Handvoll phnen auf den Tag.“ ö

Barcelona, 12. Jan. Die Zeitung Guarda Nacio— meldet heute den Abmarsch ener Kolonne von 1659 Man . dem Jommando des Oberst Luna nebst einem Artillerie— in und Munition aus hiesiger Stadt. Dem verbreiteten Ge— cht von einer bedeutenden Niederlage, welche die Christinos bei 4 , 3g Fort del Hort zu stuͤrmen, erlitten und wo— * 501 Mann verloren haben sollten, wider spricht dieses c nd gießt den Veriust der Christinos bei dieser Gelegen— nur auf 3 Todte und 19 oder 12 Verwundete an. .

Das Journal de la Hahye enthaͤlt wiederum ein

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folgende Schreiben von einer glaubizürdigen Person wird Sie näher mit den Schreckens⸗Scenen bekannt machen, welche die Straßen von Barcelona mit Blut gefarbt haben. Als dieser Brief geschrieben wurde, waͤhrte das Blutbad noch fort. „„Barcelona, den 5. Januar 1836. Seit drei Tagen eirkulirten Geruͤchte von Ermerdungen der gefangenen Karlisten, und gestern brach auf einmal das revolu— tionaire Ungewitter los. Eine bedeutende Volksmenge zeigte sich auf dem Schloßplatze und verlangte mit großem Geschrei die Karlistischen Gefangenen. Der General Alvarez erschien auf dem Balkon und suchte die Empoͤrer zu besaͤnftigen, indem er ihnen

versprach, daß er sogleich einen Courier an Mina senden wolle,

damit derselbe die Verurtheilung beschleunige; zugleich gab er den Blutduͤrstigen die Versicheruͤng, daß die Schuldigen nach der Strenge der Gesetze bestraft werden sollten. Der General konnte nicht anders handeln, da er Niemand hatte, um sich dem

Tumulte zu widersetzen, denn man hoͤrte die Befehlshaber der

*

Bataillone zu ihren Soldaten sagen: „Antwortet, daß Ihr d

Gefangenen sogleich haben wollt.“ Dlese Elenden begaben sich

* .

in der That nach der Citadelle, und obgleich die Bruͤcken aufgezogen waren, so ließen sie sich doch dadurch nicht abschrecken, denn sie wußten, daß die Garnison auf ihrer Seite war. Sie erstiegen die Mauern mittelst Leitern, drangen in die Citazelle und ermor— deten 300 Gefangene, und unter ihnen den ungluͤcklichen O Don— nell, dessen Koͤrper ich zugleich mit dem eines andern Schlacht opfers durch die Straßen schleppen sah. Von der Citadelle be— gaben sich die Moͤrder nach dem Militair-Hospital, wo sie saͤmmt— liche Kranke ermordeten. Nachdem dies vollbracht war, eilten sie nach Atarazanas, und in diesem Augenblick sind sie auf dem Wege nach Montjouy, um sich der Gefangenen dieses Schlosses zu bemächtigen und sie auf gleiche Weise, wie die ubrigen, zu ermorden. Unstr Schrecken wird dadurch noch vermehrt, daß man versichert, es seyen Verzeichnisse von Personen angefertigt worden, die, als des Karlismus verdächtig, ermordet werden sollten. Es befinden sich darunter, wie es heißt, Priester, Buͤrger und sogen annte Pasteleros. Wir sind alle in Verzweiflung, denn Jeder fuͤrch—

tet, daß sein Name auch auf der Mordliste stehe. Ich hoͤre

nichts als Mordgeschrei und den Ruf: „Es lebe die Freiheit!“ und dies Geschrei macht einen furchtbaren Eindruck auf mich. In allen Theilen der Stadt wird Generalmarsch geschlagen. Die Leichen liegen noch in den Straßen. Die Citadelle bietet einen graͤßlichen Anblick dar, man sieht daselbst nichts als Blut und Leichen! Der verstuͤmmelte Koͤrper O Donneil's ist ver— brannt und sein Kopf vor dem Brunnen auf dem Platze des Theaters aufgestellt worden.““ .

„Ist es nach dieser Darstellung noch nothwendig, seine Zu— flucht zu langen Argumenten zu nehmen, um zu beweisen, daß es Zeit ist, wirksame Maßrezelsn zu ergreifen, um der Verbrei— tung solcher, ich will nicht sagen revolutionairer, sondern blut— duͤrstiger Prinz pien Einhalt zu thun? Ich denke nicht. Doch glaube ich denjenigen, welche bei Erhaltung der Ruhe Europa's am meisten interessirt sind, darthun zu muͤssen, daß es hoͤchst noͤ— thig ist, zu handeln, und zu diesem Zwecke will ich einige Be— merkungen darüber machen, „„warum Don Carlos nur dann anerkannt werden und auf Unterstuͤtzung rechnen koͤnne, wenn er die noͤrdlichen Provinzen verlasse.““ Es liest nicht in mei— nem Plan, zu untersuchen, ob Spanien eine liberale Constitu— tion haben soll oder nicht; ich will mich in keine Eroͤrterung uber die Thronfolge einlassen, sondern Ihnen nur auseinander; setzen, was, wie ich glaube, die Wuͤnsche und Neigungen de Nation sind und was ich für das sicherste Mittel halte, um diesem ungluͤcklichen Lande die Ruhe wiederzugeben und das uͤbrige Europa vor der revolutionairen Flamm? zu schuͤtzen, von der es bedroht wird. Die Spamer sind Sklaven der Gewohn— heit und scheuen jede Neuerung. Die mittleren Klassen besitzen inige Kenntnisse, die indeß nicht hinreichend sind, um sie vor den Intriguen der Azitatoren zu schuͤtzen. Pruͤfen wir die ver— schiedenen Umwälzungen, welche dies ungluͤckliche Reich zerruͤttet haben, so finden wir, daß die unteren Klassen stets ruhig und ih tem legi⸗ timen Fuͤrsten ergeben sind, wahrend die mittlere Klasse bestaͤndig unzufrieden ist und sich in Intriguen gegen die bestehende Re— gierung einläßt. Allein obgleich diese Klasse leicht zu verfuͤhren ist, so bringt sie doch die Macht der Gewohnheit bald wieder zu ihrer Liebe zu den alten Gesetzen und Gebraͤuchen zuruͤck. Wer sind aber diejenigen, welche in diesim Augenblick das Volk ver— fuhren“ Wer beschüͤtzt diese Intriguen, die schon so viel Blut— vergießen veranlaßt und noch größeres herbeiführen werden, wenn diesen Unordaungen nicht ein Damm entzgegengestellt wird. Ich erschrecke, indem ich sie nenne, aber meine Pflicht gehietet mur,

men Traktat mitzutheilen,

es zu thun, und so sage ich es denn ohne Zoͤgern: „Lord Pal,

merston und seine Agenten M

endizabel und Villiers sind allein

fuͤr alle die Uebel verantwortlich, die Spanien betroffen haben.“ Ich behaupte, und ich fuͤrchte nicht Lügen gestraft zu werden, daß die Majoritaͤt der Spanischen Natton zu Gunsten von Dou ten und dem Korporal aber, die sich darunter befanden, 30 Fran⸗ ken verabreichen; außerdem wurden die beiden Letzteren, der Eine zum Unter-Lientenant, der Andere zum Sergeanten, befoͤrdert.

Carlos gestimmt ist. Ich fann einen unwiderleglichen Bewris dafuͤr anfuͤhren: obgleich Christine sich im Besitz des groͤßten Theils des Koͤnigreichs befindet, ist sie doch nicht im Stande, ich will nicht einmal sagen den Bürgerkrieg zu ersticken, sondern nur die Fortschritte der Anhaͤnger des Don Carlos in den an— deren Provinzen, die er nicht besetzt hält, zu hemmen. Kann jene Ueberzeugung nicht auch aus der Nethwendigteit geschoöͤpft werden, in welche die Koͤnigin-Regentin sich versetzt sah, Frank— reichs und Englands Beistand anzuflehen, damit sie ihr Waffen, Munition, Mannschaften und Geid gäben; aber nech mehr, ersieht man nicht aus den Zusatz:- Artikeln zu dem Trak— tat der Quadrupel- Allianz, daß England und Frankreich die Absendung von Waffen fur Don Carles nicht zulassen wol— len? Bedarf es noch eines anderen Beweises, um zu zeigen, daß die Mehrheit der Nation für ihn ist? Wie! Gan; Spa— nien ist im Besitz Christinens, und doch wagt sie es nicht, ihren eigenen Kraͤften zu vertrauen! Das sprigst so laut, daß ich nichts weiter hinzuzufügen brauche. Die Mehrheit der Nation ist auf Seiten deös Don Carlos, und wenn seine Anhaͤnger bewaffnet wären, wurde man bald ben Beweis davon erhalten, denn die Masse der Nation würde sich erheben und dem Bürgerkriege ein Ende machen. Ich sage noch mehr: man bewillige dein Don Carlos eine strenge Neutralitaͤt, und wenn dieser Fuͤrst nicht nach drei, Monaten in Madrid ist, so moge er das Königreich verlassen und eingestehen, daß das Spani—

sche Volk gegen ihn ist. Wenn ihm aber statt dessen die Quadrupel⸗ Allianz unauftorlich Hindernisse entgegen⸗ setzt, wer kann da sagen: „Die Nalion will den Don

Carlos nicht?“ Man fragt, warum Don Carlos nicht vor— wärts geht? Moͤchten doch alle die, welche diese Frage thun, einen Augenblick die Lage dieses Fuͤrsten, das, was er gethan, und die Schwierigkeiten pruͤfen, die er uͤberwunden, und die doch unuͤberwindlich schienen. Im Anfang des Krieges waren die Royalisten ohne Waffen, da Zea vor Ferdinands Tode eine all— gemeine Entwaffnung vorgenommen hatte; die ersten Flinten, die sie bekamen, wurden von Herrn Balasque, dem Maire von Ba—

länder hier,

vonne, dem Freunde und Finanz⸗Agenten Ming's, gekauft. Seit⸗ dem, es sind nun fast zwei Jahre, wurden, mit Ausnahme von ungefaͤhr 7000 Stuck, welche sie selbst fabrizirten, alle uͤbrige auf dem Schlachtfelde erobert. Folgendes Verzeichniß, fuͤr dessen Rich⸗ tigkeit ich mich verbuͤrge, wird gewiß nicht ohne Interesse gelesen werden:

Waffen, die den Christinos von den Karlisten abge⸗

nommen worden. 1834.

Am 22. April in der Schlacht bei Alhama „II. Sttober in Lenicerro, von der Miliz gestreckt, 300 = 29. zu Fuen Major erbeutet.. 1300 2

W

21. „nn einer Kirche bei Lenicerro erbeutet. . 409 J . 500 27. und 28. in der Schlacht auf den Ebenen von Ale⸗ . » 29. Oktober nach dem Kampf gefunden.. 350 16. Dezember zu Arquijos... J 1509 1835.

Am 2. Januar in der Schlacht bei Ormaistegui!. ... 300 3 ü , 200 2 J i; 150

12. Februar zu Arquijos JJ 700 24. JJ 756 6. März in der Mahle bei Bilbg a 106 8 , J , 379 DJI . 350 2 , 3906 ,,,, i 654 .. / 500 JJ , . 2090 w. J 1200 Vd ;,, 460 J,, 1740 RJ , 2000 1 . 6 ,,, 220 1, Ge nb, d r gebnggigsg 950 am ee me, em,,

Zusammen 22, 522

Seit dieser Zeit ist kein osfizielles Verzeichniß mehr uͤber die er⸗ beuteten Geioehre erschienen, und wie man sieht, sind dies hier nur die etwas betraͤchtlicheren Quantitaͤten, denn von denen, die zu 20 ober 39 Stück ede: uͤberhaupt in einer Anzah! unter hundert erbeutet wurden, ti gar kein Verzeichniß aufgenommen worden. Die Karlisten haben also ihre Waffen im Kampfe er— rungen, so oft sie, trotz der Quadrupel⸗ llianz und trotz dem Mangel an Freunben, eine Schlacht gewannen. Ich bin uͤber⸗ zeugt, daß Don Carlos, dem Allem zum Trotz, doch zuletzt zum Befitz seines Thrones gelangen wird, aber es läßt sich nicht leug— nen, daß die Lage, in die er durch Frankreich und England ver— setzt ist, das Ende dieses Streites sehr verzögert. Wenn uͤbri= gens Spaniens Zustand noch von der Art ware, daß man die Beendigung dieses Krieges ohne Gefahr fur die Ruhe Europas abwarten koͤnnte, dann möchte man im⸗ merhin sagen: „Laßt uns warten und zusehen, was das Resul— tat seyn wird, ehe wir uns fur eine Partei erklären;“ wenn man aber den blutizen Charakter betrachtet, den die Nevolutisn in diesem Koͤnizreiche annimmt, und die Folgen bedenkt, die dar aus hervorgehen und Europa an den Rand eines Abgrundes bringen konnen, dann sage ich, daß man die Sache nicht abwar⸗ ten kann, und daß es ein falsches Prinzip ist, worauf man sich stuͤtzt, wenn man behauptet, Don Carlos konne nicht anerkannt oder unterstüͤtzt werden, so lange er die noͤrdlichen Provinzen nicht verlassen habe; der Zustand Spaniens erheischt schnelle unb entscheidende Maßregeln; Europa kann nicht ohne Gefahr die—⸗ sen Kampf ruhig mit anschauen! Moͤchte die Entschlossenheit derjenigen, die sich an der Spitze mächtiger Nationen befinden, der Welt eine Wiederholung der Graͤuel ven 1793 ersparen; ich wiederhole es noch einmal, ist die Flamme einmal entzündet, ver wird sie loͤschen koͤnnen! Ich muß es mir fuͤr mein näch— stes Schreiben aufsparen, Ihnen einen Abriß von dem gehei—

der zwischen Lord Palmerston und Mendizabal abgeschlossen worden seyn soll. Es hat „ine Be⸗ wegung zwischen den briben Armeen stattgefunden, sie haben noch beiberseits ihre alten Stellungen inne. Heute fruͤh fanden sich 12 Engländer hier ein, die aus Vittoria kamen, wo sie auf einem Verposten die Wacht gehabt hatten; sie waren mit ih⸗ ren Waffen und mit Munition versehen und erschienen vor dem Palast des Don Carlos mit dem Ruf: „Es lebe der Konig!“ Don Carles zeigte sich in Begleitung des Infanten Don Sebastlan auf dem Balton, und sie wiederholten ihren Vivatruf. Da ließ dieser Füͤrst einem Jeden von ihnen 20 Franken, dem Sergean⸗

Um die Mittagszeit schickte ihnen Don Carlos Wein von seiner Tafel, da der General Urange ihm bemerklich machte, daß die Engländer geistige Getränke sehr liebten. Es sind jetzt 8́1 Eng— ohne die zu rechnen, die sich bet den Alavesischen

Bataillonen befinden; Don Carlos hat befohlen, daß ein beson⸗

sorgt

deres Corps aus ihnen fermirt und daß sie von einem Englischen Affizier befehligt werden sollen. Don Carlos und der Infant Don Sebastian erfreuen sich der vollkommensten Gesundheit.“

P ert u ga.

6 Kammer, Banho, der auch als Schriftsteller bekannt ist, ist hier im Um— lauf, jedoch bloß ein nichtssagender Widerhall der nicht viel sa— genden Thren-Rede, mit der alleinigen Ausnahme, daß der Koͤ— nigin auempfohlen wird, bei den bevorstehenden Reductionen nicht allzu angstlich zu Werke zu gehen. Funfzehn neue Pairs sind vereidigt worden. Wegen der schweren, obwohl nicht hoff⸗—

nungslesen Erkrankung des Herzogs von Palmella und des vor—

geruͤckten Aters des Staatsraths Trigoso muß fuͤr die Praͤsidentschaft und Vice-Praͤsidentschaft dieser Kammer ge— werden; doch sind die Ersatzmänner noch nicht er— nannt. In der Deputirten Kammer erlitten die Minister gleich anfangs eine Niederlage, indem die von ihnen be— strittene Legalltaͤt der Wahlen fuͤr die Provinz Minho (Silva Carralho, R. F. Magalhaes ꝛc.) von dem Ausschusse anerkannt wurde. Zu Secretairen wurden erklaͤrte Oppositions-Mitglieder ernannt; zu Kandidaten fuͤr die Praͤsidentschaft die Herren M A. de Carvalho, Bento Pereira do Carmo, Anselmo Jose Braan⸗ camp, Jose Liberato und Barreto Felo; die Königin erwahlte den Ersteren. Die Diskussionen uͤber die Adresse und das Bud— get werden sehr heftig werden. Ueber den Finanzplan des Heron

ü