1836 / 36 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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bourne ist der Mann, den sie fuͤrchten sollten, und wenn uns an ihnen etwas gelegen wäre, wuͤrden wir ihnen rathen, jede Bedingung, und das ohne Zeitverlust, mit dem edlen Pre— mier-Minister einzugehen. Die Ministeriellen gruͤnden ihre Meinung gegen eine baldige Aufloͤsung auf die That— sache, daß die Regierung in der letzten Session eine wirksame Mehrheit gehabt. Bei einer oder zwei Fragen waren ihnen zwar die Gegner dicht genug auf der Ferse, aber im Gan— zen hatten sie immer ein ansehnliches Stimmen-Uebergewicht. Wahr ist es, daß bei den letzten partiellen Wahlen zwei Tories an die Stelle von Liberalen gekommen sind, aber noch immer er— giebt sich eine Mehrheit für die Minister. Das Argument wi— der die Parlaments-Auflösung beruht demnach auf der Wahr— scheinlichkeit, daß keine Veranlassung zu einem solchen Schritte eintreten wird; sollten aber die Minister dennoch eine ernstliche Niederlage im Unterhause erleiden, so moͤgen sich die Herren Goulburn, Searlett und Baring doch ja nicht der schmeichleri schen Hoffnung hingeben, daß der Koͤnig sich weigern werde, das Parlament aufzuloͤsen, oder daß, wenn Se. Maj. wirklich wieder zu den Tories senden sollten, Hoͤchstdieselben diesen Schritt nicht binnen wenigen Tagen wieder wurden zuruͤcknehmen muͤssen.“

Der Oberst Anson, Bruder des General-Posimeisters Gra— fen von Lichfield, will nächstens bei einer Parlaments, Wahl als Kandidat auftreten.

Von dem Gerlchtshofe der Kings-Bench ist eine Untersu— chung uͤber die eventuelle Guͤltigkeit einer etwanigen Wahl des Sheriff Herrn Salomons zum Parlaments-Mitgliede eingeleitet worden.

Der Standard bedauert, daß es, wie er gehoͤrt, mit Lord Brougham's Gesundheiteszustand schlimmer stehen solle, als man ansangs erwartet habe; der Sun aber ecklaͤrt, daß an al— sen den Geruͤchten, die kuͤrzlich uͤber Lord Brougham's Gesund— heit verbreitet worden, nichts Wahres sey, daß der Lord in den letzten Tagen gar nicht in der Stadt gewesen und also auch von seinen Aerzten nicht den Rath habe erhalten konnen, mr ieder aufs Land zuruͤckzukehren; zwar habe die Gesundheit des edlen Lords durch seine anhaltenden Studien etwas gelitten, und es sey ihm Daher ein wenig geistige Ruhe angerathen worden, aber er denke, binnen kurzem mit erneuerter Kraft nach London zuruͤckzukehren.

O Connell ist, nachdem er am Montag noch einem Diner und einer Versammlung der Handwerker-Union in Dublin bei— gewohnt und beide Male lange Reden gehalten, vorgestern in Liverpool und gestern in Birmingham eingetroffen und in beiden Daaͤdten sehr enthusiastisch empfangen und bewirthet worden. An ersterem Ort hielt er auf oͤffentlicher Straße vor dem Adelphi— Hotel eine Rede an die versammelte Volksmenge, deren Zahl die Morning Chronicle auf 40, 000 angiebt. In Birming— ham wurde ihm in der Stadt⸗Halle ein Diner gegeben, und er hielt wiedet eine lange Rede. Das heutige Blatt des Courier ist fast ganz mit den Berichten uͤber diese Festmahle und Volks⸗« versammlungen angefuͤllt.

ö. Die radikalen Blaͤtter sind unzufrieden mit Herrn Spring Nice, weil derselbe in Cambridge erklart hat, daß die Minister der Irländischen Kirche ziwwar ihren uͤbermäßigen Reichthum ent— zichen wollten, aber durchaus nicht in Maßregeln einwilligen wurden, die noch mehr als das bezweckten. Iene Blaͤtter ver— angen voͤllige Gleichstellung der katholischen mit der protestanti— schen Kirche.

Der Bericht der Kommission, welche zur Berathung eines Armen-Gesetzes fuͤr Irland niedergesetzt war, beirifft unter An— derm auch das dortige furchtbare Elend armer Wittwen mit Kin— dern. Ein Geistlicher zu Templetrine in der Grasschaft Cork sagte aus: „Auf dem Hofe lagen Kohlstengel, welche aus der Küche weggeworfen worden waren. Die Schweine und das Feder vieh hatten daran genagt und sie schon fast ganz abgefressen. Aber ich ah 8 oder J arme Frauen, welche sich mit dem Gesicht gegen die Mauer wendeten und die Kohlstruͤnke aßen, welche die Sch weine nibrig geiassen hatten.“ In dem Kirchspiele Liscarrol in der (Brafschaft Cork wurde ein kleines Cholera-Hospital angelegt, And einige Kranke darin aufgenommen. Drei oder vier Wit— wen, durch Kälte und Hunger zur Verzweiflung getrieben, ga— ben sich für erkrankt aus, um in dieses Hospital, in welchem jene tvotbringende Krankheit herrschte, aufgenommen zu werden, „ud mußten, als nach einem Aufenthalte von z bis Wochen der Betrug entdeckt war, mit Gewalt hinausgetrieben werden. Eine Wittwe er— klärt?: „Ich habe s Kinder, das aͤlteste ist ? Jahre alt. Ich schlafe auf der Erde, welche fast immer feucht ist, und habe oft kaum Stroh, um darauf zu liegen. Ich habe nur eine einzige Decke, um meine ganze Familie zuzuoccken, und die habe ich schon 8 Jahre. Meine Kinder sind fast ganz nackt. Ein Herr zahlte die Grasschaftssteuer fuͤr mich, als man meine Decke mir dafuͤr ab— nehrnen wollte. Meine Kartoffel ⸗Aerndte war dieses Jahr schlecht. Ich bin in meiner Huͤtte geblieben, so lange ich konnte, aber fär den Winter habe ich nun keine andere Aussicht, als mit meinen Kindern in die Welt zu gehen; und die sind noch so jung, daß ich drei derselhen tragen muß.“ Es geht aus dem Beichte ferner hervor, daß manche Armen buchstaͤblich aus voͤlli⸗ gem Mangel an Nahrung gestorben sind, der Faͤlle, wo der Tod allmaͤlig durch Mangel der nothwendigsten Lebens beduͤrf— misse herbeigeführt wurde, gar nicht zu gedenken. In einem

Schreiben in der Times wird in Bezug auf die jetzige Lage des Landbaues in England bewiesen, daß in den Jahren 1829 bis 1837 der Preis des Weizens um 6,03 pCt. hoͤher, dagegen der Preis der Britischen Manufaktur-Waaren um 20,0 pt. niedriger zestanden habe, als in den Jahren 1825 bis 1828.

Die Weste ehauptet, der Bischof von Exeter habe

x Strafe

Tran portation ausgesetzt.

Die Regierung hac das geräumige Haus des Herrn Clis—

r n-Terrasse fär den Sprecher gekauft, der seine jetzige Wohnung dem Lord Warwick, ihrem Eigenthuͤmer, zu— ruͤckgieb.. .

Zwei Herren, die Jahre lang einträgliche Aemter am hiesi— gen Jollhause bekleideten, sind der Theilnahme an einer neuerlich org sallenen beträchtlichen Beraubung desselben amtlich bezuüchtigt

ringezogen worden.

Alderman Weod hat von einem alten Verwandten in Glo— cester

* 8s C R C SVITG ton auf ver Tarllon⸗

dem Kontinent abgereist.

Herr Jackson, Sohn des Norb-Amerikanischen Praͤsidenten, der sich zu seiner Bildung in England aufhaͤlt, befindet sich seit einigen Wochen hier in London.

Voß einigen Tagen fiel auf der Eisenbahn zwischen Leeds

Selly der Maschinist eines Dampfwagens, als er eben be—

äftigt war, etwas an der Maschine zu ordnen, aus dem Wagen Bahn, beschäͤdigte sich jedoch gluͤcklicher Weise nicht. Die

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Maschine, von jedem Hemmniß befreit, flog nun mit einer im— mer wachsenden Geschwindigkeit dahin, und der Einheizer, der sich allein nicht zu helfen wußte, warf sich hinten aus dem Wa— gen hinaus, wobei er sehr schwer verletzt wurde. Die Maschine flog indessen in ungehinderter Fahrt fort, bis sie vor dem ge— schlossenen Wagen Depot in Selly anlangte, wo sie durch die Thuͤr hindurchfuhr und erst in der Masse der Wagen stecken blieb, von denen eine große Anzahl stark beschaͤdigt worden ist.

Man sagt, daß die hiesigen Schiffbauer nie so beschaͤftigt gewesen sind, wie jetzt, weil besonders die Anfertigung von Dampf⸗ schiffen immer mehr zunimmt.

In Torquay ist wieder einer der vermißt gewesenen Groͤn⸗ landsfahrer angekommen.

Der Courier enthält einen Auszug aus einem Briefe aus St. Sebastian vom 21. d., der mithin weiter reicht, als die uber Frankreich eingegangenen Nachrichten vom Kriegsschauplatze. Diesem Briefe nach hätten die Christines am 16. und an den folgenden Tagen nicht unbedeutende Vortheile errungen. „Unser Gouverneur, Iriarte,“ so lautet jener Auszug, „hat Depeschen aus Santander erhalten, aus welchen erhellt, daß der General Evans sich des Forts Guebara bemeistert hat. Ein Theil der Garnison hat sich der Britischen Huͤlfs-Legion ergeben muͤssen; der Rest ist entflohen. Unsere Truppen halten demnach jetzt Salvatietra, Guebara, die Hoͤhen von Arlaban, Villareal u. s. w. bestzt, und werden vermuth lich alsbald Osiate, Montdragon und Segura, die hauptsaͤchlichsten Stuͤtznunkte der Karlisten, angrei— fen.“ Die uͤbrigen Mittheilungen, welche dieses Blatt aus Spanien erhalten hat, betreffen eine, jenem Kampfe vorgaͤngige Zeit und sind aus Vittoria, dem Hauptquartier der Britischen Legion, vom 11. und 12. Januar datirt, um welche Zeit es dolt schon bekannt war, daß die Armee vorruͤcken sollte. Der Eburier haͤlt die Karlistischen Buͤlletins uͤber die Ge— fechte am 1Itzten Und 17ten fur sehr übertrieben und steht mit Ungeduld den offiziellen Depeschen des Generals Evans entge—⸗ gen. Den Gerüchten von Zwistigkeiten zwischen Cordova und Evans widerspricht dieses Blatt auf das bestimmteste und ver— sichert, daß beide Generale im Gegentheile in sehr freund schaft⸗ lichem Umgange lebten und sich gegenseitig Präsente machten. Die Christinos und die Englaͤnder schme:chelten sich, dem Cou— rier zufelze, ünmer noch mir der Hoffaung, daß spaätestens in vier? Monaten Don Carlos das Feld werbe räumen muͤssen. „In allen Theilen Spaniens“, sagt der Courier sehr naiv, „außer da, wo Karlistische Truppen stehen, herrscht die groͤßte Ruhe. Reisende beduͤrfen keiner Eskorte mehr, wie noch vor wenigen Monaten, und selbst Alava gelangte ohne Bedeckung sicher von Madrid nach Frankreich. Der General Evans hatte dem General Alava in unzweideutigen Ausdruͤcken sein Vertrauen auf die Britischen Huͤlfs-Truppen kundgegeben, die sich jetzt in vollkommen disziplinirtem Zustande befinden, und Letzterer soll fest uͤberzeugt seyn, daß Don Carlos sich gegen die Macht, wel⸗ che wider ihn aufaebracht werden wird, unmsglich halten kann.“

Der Baron Haber soll im Hauptquartier des Don Carlos angekommen und von diesem Fuͤrsten mit großer Auszeichnung aufgenommen worden seyn.

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Aus dem Haag, 29. Jan. Gestern ist der seit längerer Zeit erwartete Englische Gesandte am hiesigen Hofe, Sir Edward Cromwell Disbrowe, hier angekommen.

el gien.

Bruͤssel, 29. Jan. Ein oͤffentlicher Versuch, der hier gestern mit dem neuen Chaussee⸗Dampfwagen des Herrn Dietz geinacht worden, ist so glänzend ausgefallen, daß man nun nicht mehr an der vollkommenen Lenksamkeit solcher Wagen, sogar auch auf Straßen, wo es bergan geht, zu zweifeln braucht. Der Wagen kann in einer Stunde z Lieues zurücklegen und nach Belleben angehalten oder im Laufe beschlzunigt werden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 26. Jan. Zur Feier des Geburtstages Sr.

Majestät des Königs gob heute der Kronprinz ein glänzendes Diner, dem auch der Konig und die Koͤnigin, die hier an vesen⸗ den Reicht taas-Mitglieder Und Seraphimen-Ordensritter nebst ih— ren Frauen und viele andere ausgezeichnete Personen beiwohnten. Die Schwedische Akademie hielt eine öffentliche Sitzung, in der sie den jährlichen Preis fuͤr Verdienste um die Literatur ver— theilte, den diesmal Herr Strinnholm fuͤr seine „Geschichte des Schwedischen Volkes“ erhielt. k

Kiel, 31. Jan. Die Discussionen uͤber die Oeffentlichkeit der Staͤnde⸗-Versammlung in Itzehoe sind am 5. Jan. geschlosser worden. Die zur Abstimmung gebrachte Hauptfrage: „Soll in der gegenwartigen Session eine Petition auf Oeffentlichkeit der Sitzungen an Se. Maj. den Koͤnig gerichtet werden?“ ward mit 28 Stimmen gegen 18 bejaht. Die demnaͤchst vorgenom— mene Abstimmung über das Amendement des Etatsraths Wiese „I) daß Se. Koͤnigl. Majestaͤt faͤr die naͤchste Versammlung der Provinzial-⸗Staͤnde die Oeffentlichkeit der Sitzungen dahin ge⸗ statten wolle, daß, außer den erwaͤhlten Stellvertretern, so viele Zuhörer, als der Raum erlaubt, gegen Einlaßkarten zuzulassen, wobei es jedoch der Versammiung freistehe, in besondern Fallen bei ihren Berathungen die Gegenwart von Zuhoͤrern aus druͤck⸗ lich zu untersagen, so wie diese bei Abstimmungen nach soͤrmli— cher Berathung uberhaupt nicht stattsinden duͤrfe; 2) daß die in deser Hinsicht erferderl'che Bekanntmachung zu erlassen, zugleich aber Se. Majestaͤt geruhen wolle, der naͤchsten ordentlichen Ver— sammlung der Provinzralstaͤnde den Entwurf einer Verordnung siher die Oeffentlichkeit der Sitzungen fuͤr die Zukunft zur Be— gutachiung vorlegen zu lassen;“ ergab als Resultat, daß auch die— ses, Und zwar in allen seinen Theilen, mit 24 Stimmen gegen 22, von der Versammlung genehmigt ward.

D e n eschlan d

Gotha, 1. Febr. Der Portugiesische Gesandte, Graf, von Lavradio, hat die Ehre gehabt, im Namen seiner Souverainin, unserm Herzoge die Großkreuze des Christus- so wie des Thurm⸗ und Schwerdot-Ordens, und unserer Großherzogin, welche gestern aus Koburg hier eingetroffen ist, das Großkreuz des Isabellen— Ordens zu überreichen. Dem Prinzen Ferdinand, Hoͤchstihrem Gemahle, hat die Koͤnigin sammiliche Portugiesische Ordens⸗De⸗ corationen Übersandt, welche ihr verstorbener Vater, der Kaiser Dom Pedro, getragen. Der Vater des Prinzen hat ebenfalls die Großkreuze des Christus, so wie des Thurm und Schwerdt— Ordens erhalten. Dem Staats-Minister von Carlowitz und dem hier anwesenden Baron von Stockmar aus Bruͤssel hat die Koͤ⸗ nigin das Großkreuz des Thurm- und Schwerdt-rdens ver— liehen, wogegen der Graf von Lavradio von unserm Herzoge das Großkreuz des Sachsen-Ernestinischen Hausordens erhelten hat,

Sondershausen, 25. Jan. Eine Fuͤrstliche Verord

nun . Im Namen der versammelten Staͤnde des Königreichs spreche

vom 16. Jan. hebt die dritten Festtage des Oster, Pfingst, ö ehrfurchtsvollsten Dank gegen Se. Majestät den Koͤnig aus j

Weihnachts-Festes mit folgenden Worten auf: „Nicht d figkeit, sondern die Andacht, mit welcher die Feste gefeiert n, ene den, erhoͤhet und belebt das religioͤse Gefuͤhl. s. Weihe und Wuͤrde der der Gottesverehrung bestimmten Ta moͤzlichst gehoben und befestigt zu werden verdient, hat sich n men selten die Erfahrung bestätigt, daß ihre zu rasche und zu lan hel

der Nahrung noͤthige Zeit raubt. In Erwaͤgung dieser in ng

stande folge Ich daher dem Beispiele der benachbarten Staate rfnisse

; Ich hierdurch die dritten Festtage von Ostern, Pin n? . indem Ich hierdurch die dritten Festtag stern, Pin J r. Landtags nur segensreich fuͤr Württemberg seyn. Dieser

sten und Weihnachten fuͤr aufgehoben erklaͤre.“ Durch eine andere Verordnung vom 5. Jan. besher häufig nachgesuchten Dispensatlonen vom dreimaligen kirch chen Aufgebot vor Schließung einer Ehe beschraͤnkt, indem s. ses als eine sehr zweckmaͤßige Einrichtung bezeichnet wird, m nr welcher sich in der Regel alle Staͤnde ohne Unterschied zu ti ten haben. Bei vorliegenden wichtigen Gruͤnden soll das u

werden hät

storium nur das dritte Aufgebot erlassen konnen, eine pen, 9

Befreiung vom Aufgebot aber soll nur vom Fuͤrsten selbs n, tt,

langen seyn.

Munchen, 28. Jan. Gestern hatte im großen Hos⸗ n der zweite Maskenball statt, der durch die Gegenwart des i verschoͤnert wurde.

Dähtend n fer no

fortgesetzte Folge dem Zwecke ihrer Einfuͤhrung widerstrebt 4 5 zum Wohle des Landes

daher ohne Noth der Armuth und dem Fleiße die zum Erwen en der

Wiedererdffnung des Landtages und fur die eben vernom⸗

ie Hi i erfichtrung Königlichen Wohlwollens. Die getreuen Staͤnde

diesem Wohlwollen durch eifrige Erfuͤllung ihrer Pflichten ch offenes Vertrauen zu entsprechen suchen. Sie werden die vorgelegten Gesetze mit Gewissenhaftigkeit pruͤfen und berg= und fehen ehrerbietig den weiteren Vorschlaͤgen entgegen, wie schüsse, die ein bluͤhender Finanz-Zustand därbietet, ain zweck⸗ * zu verwenden seyn duͤrften. Geist der Mäßigung, wenn gewissenhafte Begch— aller Rechte und, stete Berücksichtigung des wahren Be⸗ sses des Landes bei allen Berathungen der Staͤnde, wie es de⸗ zestreben seyn muß, stets vorherrschend bleibt, so kann der Er⸗

und der Geist der Einigkeit und des gegenseitigen Vertrauens eunsere Arbeiten beleben, so werden wir dann auch am s Landtags die Gesinnungen der treuesten Anhaͤnglichkeit

I ioc gegen unfern geliebten König und, das Vaterland die ich [ein Namen der Staͤnde ausspreche, erneuert mit der That be⸗ ihren konnen.

hiermit schloß sich der Akt, der Koͤnigliche Bevollmächtigte

ließ unter Begleitung der Deputation, die ihn empfangen in

den Saal, und die Sitzung war aufgehoben.

Darmstadt, 30 Jan. In Gemaͤßheit einer schriftlichen

zposition Ihrer Königl. Hoheit der hoͤchstseligen Frau Groß— att, d gin, vermoͤge welcher ihre Leiche in der Stille und ohne Die reiche und schoͤne Beleuchtung in]! .„Gepränge zur Gruft bestattet werden sollte, unterblieb die

ßen Amphitheaters und eine Versammlung von einigen tusn ‚snttiche Ausstellung derselben und jede andere, bei fuͤrstlichen

Personen gewaͤhrte ein anziehendes Schauspiel. Vorabend des heutigen Namenssestes Ihrer Maj. der ven en weten Koͤnigin Karoline, und darauf deutete die von dem Bih Corps im Saale ausgefuͤhrte Quabrille, eine Bauern-H er aus Tegernsee, dem Sommer -Aufenthalte der verwittweiem (l nigin, darstellend. Der Wagen, auf welchen die Aussteur on Braut geladen war, verwandelte sich in einen Tempel, inn chem Genien die Namenschiffer der Koͤnigin emporhielten, um paar Tauben, die aus demselben aufflogen, brachten der Koni id Gedicht auf ihr Fest, das zugleich in vielen Exemplaren von! herab fiel. Unter dem Schalle der Musik ertönte das lautz behoch der Anwesenden. Ihre Majestaͤten die beiden Koͤnigin und die Koͤnigliche Famille waren in der großen Loge, uUnh— freuten die Anwesenden noch lange mit ihrer Gegenwart. dem großen Saale hinter der Königlichen Loge war sodann fel und Ball suͤr die dazu Eingeladenen. Heute Mittag s Ihre Majestaͤt die regierende Koͤnigin mit ihren Durchlalch sten Kindern in Gallawagen nach dem Palais Max, um dern wittweten Koͤnigin zu ihrem Feste Gluͤck zu wuͤnschen. erwartet ven einer Stunde zur andern die Ankunft eines nun Couriers aus Athen.

Stuttgart, 30. Jan. Nachdem Se. Köoͤnigl. Mögt durch Rescript vom Zten d. M. die ordentliche Versammlung? Staͤnde des Königreichs auf den 30sten d. M. einberufen, ah folgte heute die Eroͤffnung dieses Landtages. Die Feierlihh irze begann Vormittags um 16 Uhr mit einem Gottesdienste in Stiftskirche, wo von dem Prälaten v. Haas die Landtags“h digt abgehalten wurde. Nach Beendigung des Gottesbdien versammelten sich die Mitglieder beider Kammern im Staͤndeht in dem Saale der Kammer der Abgeordneten, wo sich sosort, erhaltene Benachrichtigung, daß die Versammlung Platz genomm der provisorische Chef des Departements des Innern, Geheimer v. Schlayer, welcher von Seiner Koͤniglichen Majestaͤt zu nahme des Aktes der Eroͤffnung des Landtages als König Commissair bevollmächtigt worden war, begleitet von dem M Pn

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Negierungsrath v. Roth und empfangen und eingefuͤhrt Nr.

einer standischen Deputation, einfand. Zunächst fand nun (** Beeidigung der neu eintretenden Mitglieder der Versamm statt. Nachdem der Beeidigungs-Akt voruͤber war, hielt Köoͤnigliche Eommissair folgende EroͤffnungsRede: „Durchlauchtigster, Burchlauchtige, Erlauchte, Hochgeben zogs Hochwohlgeborene, Hochwürdige, Hochzuverehrende Herren Sr. Majelaͤt dem Könige mit der Eroͤffnung Ihrer Versamm zu einem ordentlichen Landtag beauftragt, schaͤtze ich mich gluͤkh zugleich das Organ der wohlwollenden Gesinnung zu seyn, wo Hoͤchstdieselben Ihre getreuen Staͤnde willkommen heißen. Dle ln bildung unserer bssentlichen Zustaͤnde, woran auf fruͤh eren hndtah mit Unficht und Erfolg gearbeitet worden, soll nach der Abicht Königl. Majestaͤt auf dem gegenwartigen Landtag durch Cestht; welchen die Entwürfe Ihnen großentheils schon bekannt nd,; tere Fortschrüit: machef. Wir werden dieser Absicht um sost dn entsprechen, je fester wir uns an die gegebenen Grund⸗Einrichuu halten, und je sorgfaͤltiger wir aus dein Bestehenden das Best entwickeln suchen. Die uͤber das Institut des Notarigtsmössĩ reits erlangten Erfahrungen werden Sie in den, Stand i Ihren Beschluͤssen über die, eine Revision dieser Einrichtung bi kenden Gesetz Entwürfe jede wuͤnschenswerthe Reife zu gell Gesetz-Entwurf uber die Volksschulen kommt dem regen Strehl serch Zeit entgegen, wonach die hohe Bedeutung der geistigen und th Ausbildung aller Klassen der Gesellschaft suͤr das Wohl der Ein mehr und mehr gewürdigt wird. Einem anderen, dem Geblst Gewerbefleißes angeh oͤrigen Zeitbedürfniß, das einer neuen It i Berbindungsmitteln des Verkehrs eine rasche Verbreitun) . ieige funden scheint, sacht ein Gesetz-Entwurf Bahn zu machen, gezwungene Abtrerung von Grund- Eigenthum tür dffentlis zum Gegenstand hat und Ihnen zur Berathung mitgetheilt wen Zum besonderen Vergnuͤgen gereicht es Sr. Königl. Majestat, Min Ergebnisse unserer Finanz-Rerwaltung waͤhrend der letzten hein als sehr befrledigend bezeichnen zu koͤnnen. s . blühenden Finanz-Zustandes gestatten die Beruͤcksicht gung unt wöhnlicher Staate Wedüärfniffe und Verwendungen fuͤr 3 vis nicht nur in ihrer fruchtbacen Einwirkunz guf den Volld . geit stand Abgaben-Verminderungen gleichkommen, sondern aug Bestreben' der Gesetz gebung unterstuͤtzen, die Landwirl⸗ in den auf ihr ruhenden Lasten zu erleichtern und ni! gebrachte aͤltere Verhaͤltnisse mit den Bedurfnissen und spruͤchen einer neuen Zeit auf gerechte Weise auszugleichen. gen bere Vorschlaͤge hierüber werden sich an die Bergihin . Finanz Etats fuüͤr die nächste Periote anknüpfen. Das eh Deutschen Zoll-Bereins hat im letzten Jahre Erweiterungen 9 welche fuͤr das Bgterlans schon feiner nachharlichen Bret u n wegen von wohlthaͤtiger Wirkung sind. Der inlaͤndische Seng entwickelt ein kräftiges Bestreben, den Verhaͤltntssen des aug ech] Marktes und der erweiterten Mitbewerbung sich gewachse n gen. Wir duͤrfen hoffen, daß hieraus erfreuliche Früchte hein zen. Sechszehn Jahre sind seit dem Eintritte der E in ihre durch die Verfassungs- Urkunde lestimmte, ĩ samkeit verflossen. Finden, wir beim Ruͤckblickt fufgg Zeitraum viele Schwierigkeiten besiegt, mit. denen n fentliche Verwaltung fruher zu kaͤmpfen hatte, so dernen n / Antheil micht verkennen, welcher an diesemn Ereign ß der ‚, Kraft des Vertrauens zwischen Regierung und Standen n, ö der von innen und außen gesicherten Ruhestandes gebuͤhrt. 1. ter gleicher Einwirkung auch die Arbeiten des nun n Landtags dahin gedeihen, das unzertrennliche Wohl des Kit dez Vaterlandes zu wahren und kraͤftig zu fördern . Der Präsident der Kammer der Standesherren, 3 Hohenlohe, Langenburg, erwiederte diese Rede mit ir pol, Worten: .

Es war n ] Lgraͤbnissen sonst uͤbliche Feierlichkeit.

Wien, 25. Jan. he Armee wieder zwei verdiente Fuͤhrer verloren, naͤmlich den sedmarschall-Lieutenant Freiherrn von Spiegel und den Feld⸗ ugmeister Grafen St. Julien; Beide waren Regiments-In— haber. Se. Majestaͤt der Kaiser haben nun das durch den Tod bes Ersteren erledigte Kuͤrassier Regiment Nr. A dem Feldmar— Hall eutenant Freiherrn von Mengen verliehen, und das durch

Um 6 Uhr heute Mor— ward der im Großherzoglichen Palais auf einem Katafalk ste⸗

ande Sarg, in Gegenwart St. Kdͤniglichen Hoheit des Groß—

„46 und Ihrer Heheiten der Prinzen und Prinzessinnen Großherzoglichen Hauses, so wie der nicht großen Zahl Persoönen, welche ihr Dienst dahin fuhrte, nachdem der

Hroßherzogliche Hofprediger Leidhecker ein Gebet gesprochen hatte, seschlossen, und sodann auf den Leichenwagen gestellt, der sich

nach 7 Uhr nach dem Garten Ihrer Koͤnigl. Hoheit „der

sösnhoöͤhe“ in Bewegung setzte. Ihm voran fuhren in verschie— un Wagen zuerst die Leibdienerschaft Ihrer Königl. Hoheit,

un ein Leibarzt und ein Hofprediger, hierauf die Damen ihres zefolges.

Dem mit 8 schwarz behangenen Pferden bespannten, Fackeltraͤgern umgebenen Leichenwagen folgten, in verschiede— Vagen, Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Ihre Hohei⸗

n die Prinzen und Prinzessinnen des Großherzogl. Hauses o mehrere Herren der nächsten Umgebung Ihrer Koͤnigl. Hohei— a, Keine Militair-Eskorte begleitete den Zug. Nur vor dem hroßherzogl. Palais war ein Vieteck von Infanterie und um Ln Garten ein Bataillon aufgestellt. rw Sarg unter Trauermusik in der von Ihrer Koͤnigl. Hoheit gr verewigten Frau Großherzogin selbst zu dieser Bestimmung igens erbauten Gruft neben der Hoͤchstseligen Prinzessin Elisa—

Auf der Rosenhoͤhe ward

beigesetzt und, nachdem der Hofprediger Zimmermann eine Rede gehalten hatte, die Gruft geschlossen. e leren ch

In den letzten Wochen hat die Kaiser—

Tod des Grafen St. Julien erledigte Infanterie⸗Regiment gl soll, wie eine noch nicht verhuͤrgte Angabe wissen will, Majestaͤt den König Otto von Griechenland zum Inhaber

erhalten.

Der bisherige Kaiserl. Gesandte am Turiner Hofe Graf v.

Bonbelles ist zum Gouverneur Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzher⸗

Franz, erstgebornen Sohnes Sr, Kaiserl. Hoheit des Erz—

LHerzegs Franz Karl, ernannt worden. Als sein Nachfolger auf dem Gesandtschafts-Posten am Serdinischen Hofe bezeichnet das Ge— rücht den Fuͤrsten Felix von Schwarzenberg.

Die Einfuͤhrung der Consoleschen Gewehre bei der Kaiser—

lichen Armee unterliegt nun keinem Anstande mehr, und zwar wird nicht nur die Infanterie, sondern auch die Kavallerie damit versehen werden. Bataillonen und

Man behauptet sogar,

daß bei den Jaͤger— der Kavallerie ;

der Anfang gemacht wer— solle. Das Programm der zwischen Lemberg und unserer Haupt—

stadt anzulegenden Eisenbahn ist nun im Druck erschienen, die Kosten sind darin auf 12 Mill. Gulden veranschlagt.

Seit gestern Mittag haben wir starkes Thauwetter, man ist

karum, in Erwartung eines baldigen Eisganges, uͤbrigens in nicht geringer Besorgniß wegen einer hierdurch moͤglicherweise entste⸗ henden Ueberschwemmung. mige eingegangen, daß sich das Eis auf der Donau einige Siunden oberhalb Wien zu brechen anfange, wodurch die Be— sergnisse nur gesteigert wurden, da von unten eine aͤhnliche An—

Wie ich hoͤre, ist schon heute die

bis jetzt vergeblich erwartet wurde. Wien, 26. Jan. In letzter Nacht hatten wir bei heiterem

it Himmel wieder über 19 Grad Kalte, wodurch die Erwartung nes nahen Eisganges vertagt wird.

Man versichert neuerdings, daß der Kaiserl. Gesandte am

Diese Ergehns Nünchener Hofe, Graf v. Spiegel, Alters und Kränklichkeits— halber, um seine Abberufung und Versetzung in Ruhestand gebe— ien habe.

Ein vorlaͤusiges Geruͤcht bezeichnet den seit einiger der Staatskanzlei zugetheilten fruheren Gesandten in der

Schweiz, Freiherrn Binder von Kriegelstein, als seinen muthmaß— lichen Nachfolger.

Preßburg, 28. Jan. In den beiden Reichstags-Sitzun— von gestern und heute hat die Magnatentafel das dritte

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Gtandisch Nuncium uͤber die zwischen Ofen und Pesth zu er— bauende siabile Bruͤcke berathen und ihre Bemerkungen daruͤber at der Stände-Tafel uͤbersandt. en Tagen das Projekt uͤber die Gruͤndung einer Landtags-Zei e . 1 Zei⸗ tung berathen. ; ö

Die Staͤnde haben in die⸗

Triest, 25. Jan. Ein Handels-Schreiben aus Konstanti—

nopel meldet, daß daselbst ein ansehnliches Englisches

, anseh glisches Handels⸗ haus sallirt habe, wodurch auch der Sturz eines gie en n. desselben in Smyrna, und eines weitern auf Syra veranlaßt werden sey. Aus Alexandrien meldet ein Handels,-Schreiben,

die Baumwollen⸗-Preise ansehnlich zuruͤckgegangen seyen. Bei letzten Versteigerüng wurde der Eentner zu 20 Thalern

verkaust.

Schweiz.

83566 ; JJ ; Zurich, 2tz. Jan. Die Kommission, welche in Bern den

(8 tmur? 2 * 8 * . 211. j twourf eines Eidgendssischen Militair-Strafgesetzbuches pruͤfen

ist sehr thaͤtig; sie hat gleich Anfangs an die Stelle des

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schriftlichen Versahrens das mündliche gesetzt, und will in den Bereich dieses Gesetzbuches bloß die Disziplinar-Vergehen aufge— nommen sehen, alle andern von Soldaten begangenen vor die buͤrgerlichen Gerichte weisen.

Nachdem im Aargau die Versuche gegen die Kloͤster aufge— hoͤrt haben, oder wenigstens keinen Larm mehr machen, ist die Reihe an Thurgau, welches aber dieselben Hindernisse findet, naͤmlich daß es nicht ganz katholisch ist; waͤre dieses der Fall, so nähme die katholische Bevölkerung von der Aufhebung der Klo ster keinen Grund zu Befuͤrchtungen fuͤr ihre Religion; so wie 9. jetzt steht, muß die reformirte Mehrzahl mit aͤußerster Vorsicht handeln.

seinem Vermögen vorwärts gekommen sey; die anderen haben so uͤbel gewirthschaftet, daß eines in dieser Zeit die Haͤlfte seines Vermögens verloren, das Vermdgen aller zusammen aber sich um 370,005 Fl. vermindert hat. Die Thurgauer Zeitung nimmt davon Anlaß zu folgender Vergleichung: In alten Zeiten wur— Einoͤden durch Kloͤster ursar gemacht, jetzt verwandeln viele Kloͤ⸗ ster urbares Land in Einsden.

Einiges Aufsehen macht hier eine Schrift gegen den Pro— testantismus, in Luzern erschienen, angeblich von einem protestan—⸗ tischen Laien, und zwar aus Zurich. Sie enthaͤlt die bekannten oberflaͤchlichen Vorwürfe und Verleumdungen gegen die Refor—

Hauptlehren, so daß die Ansicht der Neuen Zuͤricher Zeitung viel Wahrscheinlichkeit hat, welche behauptet, daß der Verfasser kein Protestant sey, sondern ein Luzerner Chorherr.

Unsere Universität erfreut sich eines fortwährenden, wenn auch nicht raschen Wachsthums: die Zahl der Studirenden be⸗

Kantonen, die meisten aus Zuͤrich, Aargau, St. Gallen, Thur— gau, Glarus, und 13 Ausländer. Die Zahl der nicht einge— schriebenen Zuhoͤrer betragt 11. Winterthur, eine kleine, aber reiche Stadt, die mit Zuͤrich stets rivalisirt, sucht letzterem den

ein Kantonal-Schulhaus gebaut werden, wozu der Große Rath die Gelder zu verweigern Miene macht. von Zuͤrich dahin verlege. Ernstlich ist diese Gefahr nicht; am zu Opfern entschließt. Mit den Wissenschaften wollen, wie es scheint, auch die Künste in der Schweiz eindringen; Zuͤrich hat seit einem Jahr sein Theater, auf Actien gegruͤndet, eine aͤhn— liche Unter nehmung beginnt in Luzern. Vorher gab es in der Schweiz keine stehenden Theater.

In Waadt ist man in Folge eines Groß⸗Raths⸗Beschlusses beschäftigt, eine Normal⸗Schule fuͤr Lehrerinnen zu errichten, was wichtig ist, da aus der Franzoͤsischen Schweiz so viele Frauenzimmer in jener Eigenschaft nach allen Theilen Europas gehen. Denselben Gedanken hat auch hier die gemeinnuͤtzige Gesellschaft in ihrer letzten Sitzung zur Sprache gebracht, und er wird ohne Zweifel ausgefuͤhrt werden.

Der Republicano von Tessin giebt einen Jahres⸗-Bericht uͤber seinen Kanton, der im Allgemeinen wenig Troͤstliches ent— haͤlt: Im Schulwesen seyen einige Fortschritte geschehen, in Hinsicht auf die Rechtspflege, die sehr im Argen liege, so gut wie keine; auch das Finanzwesen, das im traurigsten Zustande sey (wie z. B. alle Staats⸗Einkuͤnfte verpachtet sind), habe um⸗ sonst auf die Sorge der Gesetzgeber gehofft. Kein Wunder, ge— schieht es doch dort, daß der Große Rath, ehe noch die wichtig— sten Geschaͤfte besorgt sind, unaufhaltsam auseinanderlaͤuft.

Das Zoll⸗Gesetz in St. Gallen, welches zwar alle Zoͤlle im

Abgaben erheben will, findet aus letzterem Grund sehr viele Gegner; man befuͤrchtet, es werde bei den Gemeinden, denen bekanntlich das Veto zusteht, lebhaften Widerstand finden, viel— leicht sogar verworfen werden.

J e g le n.

Turin, 26. Januar. Se. Maj. der Koͤnig haben den Grafen Piccono della Valle, als General-Direktor der Posten, in Gnaden entlassen und befohlen, daß diese Stelle fortan nicht wieder besetzt werden soll.

Spanien. Madrid, 29. Jan. Die Hof-⸗Zeitung enthaͤlt jetzt das von den Cortes angenommene und von der Koͤnigin bestaͤtigte Gesetz in Betreff des Vertrauens-Votums.

17ten sich Kommissarien der Regierung nach allen Moͤnchskloͤ— stern der Hauptstadt begeben, die Papiere versiegelt und den Möoͤnchen angezeigt haͤtten, daß ihre Orden aufgeloͤst seyen, daß sie daher am naͤchsten Tage die Kloͤster verlassen und die Klei— dung der saͤkularisirten Moͤnche anlegen moͤchten.

In der Revista liest man: „Als wir gestern unser Blatt der Presse uͤbergaben, dachten wir noch nicht an das, was wir heute zu berichten haben, naͤmlich das mysterioͤse Ende der Moͤnche in Madrid, ein Ereigniß, das keine traurige Folgen gehabt hat. Religioͤse Institute muͤssen ihre Tage in demjenigen ruhigen Schiveigen beschließen, die ein gutes Gewissen eingiebt, und daher waren heute die Kloͤster wie durch Zauberei geschlossen. Die Diener des Herrn sind in ein besseres Leben uͤbergegangen, indem sie in die Welt zuruͤckkehrten. Ihre Wohnungen und Guͤter sind dem Mittelpunkte der Anziehung zugefallen, nämlich der Nation. Es ist dies eine Vermehrung der Huͤlfs— mittel zur Abzahlung der inneren Schuld. Die Moͤnche haben sich im Allgemeinen dieser Maßregel ohne Widerstand gefuͤgt. Die Kloͤster scheinen bestimmt zu seyn, zugleich mit dem Kleiderwechsel ihrer Bewohner auch ihre eigene Gestalt zu andern. Eine Kommission, die aus dem Civil-Gouverneur, dem Corregi— dor von Madrid und dem patriotischen Deputirten Ferrer be— steht, ist beaustrugt, die Kloͤster in Bazare und Wohnhaͤuser zu verwandeln und ihnen uͤberhaupt Bestimmungen fuͤr das allge— meine Beste zu geben. Es sind hinreichende Fonds hierzu ange— wiesen, und bald wird man sagen koͤnnen: „„Hier stand einst ein Kloster.“ Dies ist eine Radikal-Reform, es sieht aus, wie ein Fortschritt. Wir hoͤren, daß die Minister in kurzem den Cortes ein Gesetz vorlegen wollen, wodurch das Schicksal der liebenswuͤrdigen Ordens-Schwestern bestimmt werden soll.“

Dem Eco del Comercio zufolge, beabsichtigt die Negie— rung ähnliche Maßregeln wie die in Betreff der Moͤnche auch auf sammtliche Karlistisch gesinnte Beamte anzuwenden und die— selben an einem Tage und zu derselben Stunde ihres Amtes zu entsetzen.

Durch ein Koͤnigliches Dekret werden die Aerzte und Wund— aͤrte der Marine hinsichtlich des Ranges denen der Landmacht gleichgestellt. Im Eingange dieses Dekrets heißt es unter Ande— rem: „Es bedarf keines Beweises, daß die Marine den Beduͤrf⸗

niffen des Staates angemessen seyn muß. Eben so wahr ist es,

Man hat den 6 Kloͤstern uͤbrigens nachgewiesen, daß seit 30 Jahren ein einziges unter ihnen, das reiche Ittingen, in ü weise Andeutung des geheimen Plans A izabals und als eine

matoren und ihr Werk, vertheidigt auch saͤmmtliche katholische

trug Anfangs 160, jetzt 835, worunter 142 Schweizer aus 17 / zung glaubte Herr von Toreno aus einigen Aeußerungen des Justiz-Ministers schließen zu durfen, daß die Regierung das all— gemeine Stimmrecht beguͤnstige, worauf Herr Nendizabal erwie⸗

Besitz der Kantonal⸗Lehr-A1nstalt zu entreißen; es soll naͤmlich hier

. Winterthur erbietet sich nun, die Last allein zu ubernehmen, wenn man die Anstalt

Ende laͤuft die Sache darauf hinaus, daß Zuͤrich sich ebenfalls

fuͤr die Gläubigen bereitet: 1)

in Besitz zu nehmen.

Innern abschafft, dafuͤr aber an der ganzen Graͤnze gleichmäßige

in Obligationen und zahlen (7).“

Die Hof-Zeitung meldet ferner, daß in der Nacht vom

daß die Marine, wenn die verschiedenen Zweige derselben nicht in Uebereinstimmung sind, ihren Zweck nie erreichen wird, denn was konnte uns ein Zwerg mit dem Kopfe und den Armen ei— nes Riesen nuͤtzen? Ich habe daher geglaubt, der Marine einen neuen Impuls geben zu muͤssen, damit sie neue Staͤrke gewinne, und ich will die verschiedenen wissenschaftlichen Klassen derselben

neu organisiren, damit durch gehörige Uebereinstimmung der selben ein regelmaͤßiges und geordnetes Ganze entstehe.“

In einem (von Franzoͤsischen Blättern mitgetheil⸗ ten Schreiben aus Madrid vom 20sten heißt es: „Das De⸗ kret zur Unterdruͤckung der Moͤnchskloͤster, welches in der Hof⸗ Zeitung erschienen ist, hat nicht den erwarteten moralischen Ein⸗ druck hervorgebracht. Die rack es als eine theil⸗

Politiker betrachten ö

94 No SM OMG 91 ige des Vertrauens

Votums. Das Volk hat nur we— 5regel zu erkennen ge⸗ beunruhigend,

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ihrer Hut, und starke Patrouillen durchzogen in den letzten drei Prokurabren-Kammer setzt ihre Nach der (bereits gestern des Hten Artikels wurde

ð Draͤf vorgeschlagen, wonach Advokaten und andere in dem verworfenen Artikel aufgefuͤhrte sonen das Wahlrecht haben sollten, wenn sie in einer Stadt von

[00 Realen, und in einer Stadt von mehr als

J nau Abgaben zahlten. Dieser Artikel, der von lebhaft unterstätzt wurde, ist angenommen

worden. Nach dieser Abstimmung verließen die Mitglieder des In der gestrigen Siz⸗

Tagen die

( m ir * c Ri MGV mt rar 59 Days . Comités und die Minister die Kammer.

.

derte, daß die Bemerkungen des Justiz,Ministers sich nur auf

den damals diskutirten Artikel bezogen hatten, und daß das ge— genwärtige Ministerium keinesweges zu den Vertheidigern des allgemeinen Stimmrechts gehoͤre.“ Der Messager enthaͤlt folgendes Schreiben aus Ma⸗ drid, welches einige Aufklaͤrung über das sogenannte Geheim⸗ des Herrn Mendizabal n vorgiebt. „Das Wun— beginnt sich aufzuklaͤren. drei Mystificationen sind England wird mit der Uneigen— nuͤtzigkeit, welche alle seine Handlungen auszeichnet, zwei Mil⸗ lionen Pfd. vorschießen. Dafuͤr wird ein Handelsvertrag mit England abgeschlossen, der außer anderen Bestimmungen, die un⸗ ser? Industrie vernichten, ihm auch die kuͤnftige Besitznahme unserer drei im Mittellaͤndischen Meere liegenden Inseln sicher t. Der einzige Zweck hierbei ist, Frankreich zuvorzutommen, das

vielleicht, da diese Inseln ihm fuͤr die Kolonie Algier unentbehr⸗

lich sind, die Absicht hegt, sie als Buͤrgschaft fuͤr die 80 Millio⸗ nen Franken, welche die hiesige Regierung ihm schuldet, Dieser Vertrag soll in Kraft bleiben, bis

die Spanische Regierung das gelie hene Geld zuruͤckzahlt. Duͤrfen

wir nach der Vergangenheit urtheilen, so mochte dies ziemlich lange waͤhren.

2) Im Jahre 1823 wurde die Einnahme von den Zehnten in Spanien auf 590 Millionen Realen veranschlagt.

Unser großer Financier will diese 599 Millionen kapitalisiren,

indem er das Eigenthum von der Zahlung des Zehnten befreit,

8

dafuͤr aber den zehnjährigen Betrag von jedem Eigenthuͤmer for⸗

dert. 3) Die unverzinsliche innere Schuld beträgt fast 8 Mil—

liarden Realen, die auswärtige fast 3 Milliarden, zusammen also

etwa 11 Milliarden Realen. Unser großer Financier will diesen Betrag in aktive Schuld verwandeln, und um eine Inscription dieser Art zu erhalten, soll jeder fruͤhere Glaͤubiger ein Drittheil

zwei Drittheile in baarem Gelde ein—

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New⸗York, 11. Januar. Herr Barton ist am 7ten d in New-⸗HYork angelangt, konnte aber wegen der durch die Witte⸗

rung verdorbenen Wege nicht nach Washington abgehen, so daß

man dort noch nichts von der letzten Zahlungs-Weigerung der

Franzoͤsischen Regierung weiß.

In der Evening Post liest man: „Mehrere hiesige Blaͤt⸗ ter haben die Bemerkung gemacht, daß durch die Abreise des Herrn Barton von Paris „„die Verbindung zwischen den bei⸗ den Nationen aufgehoben sey.““ Die Vereinigten Staaten ha— ben indeß zu Paris einen Agenten, den General Konsul Daniel Brent, der' eine lange Reihe von Jahren Registrator im Staats— Departement war und oft die Geschäfte eines Secretairs versah;, er bietet daher einen sicheren Weg zur Unterhaltung der Ver— bindung dar.“

In der hiesigen Times wird erzählt, es solle eine spezielle Botschaft in Betreff der Franzoͤsischen Frage an den Kongreß gerichtet werden. Das gedachte Blatt meint, es sey an der Zeit, das Volk vorzubereiten, sich auf eine etwa noͤthige Vertheidigung gefaßt zu halten.

Am 6. Januar hat der Praͤsident in einer Botschaft an den

Kongreß das Brand-Ungluͤck in NewYork besprochen und Maß⸗

regeln zur Milderung der Kalamitaͤt beantragt, welchem Antrage denn auch von Seiten des Kongresses sogleich durch einen aus—

fuͤhrlichen Beschluß Folge gegeben worden ist.

Im Kongresse zu Washington haben Diskussionen uͤber die Beziehungen zu Mexiko stattgefunden, aus denen indessen her⸗ vorging, daß in denselben eine wesentliche Veraͤnderung seit der Botschaft des Praͤsidenten nicht vorgegangen ist. Man hatte naͤmlich im Kongreß Klage gefuͤhrt über eine momentane Schlie⸗ ßung des Hafens von Tampico, welche angeordnet worden war, um die Verbreitung von Nachrichten äber die Ruͤstungen der Mexikanischen Regierung gegen Texas zu verhindern. Auch der Hafen von Vera-Cruz war auf ti zeit geschlossen worden, doch hatte die Central-Regierung biese Maßregel nicht gutgeheißen.

Aus New-Orleans wird unterm 20. Dezember gemeldet,

isch von den Mexikanern

NT eriat ' 8 5360 754 Bor die Texianischen Truppen hatten die hisher *

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besetzt gehaltene Stadt San Antonio de Vexar eingenommen 1

und den dortigen Befehlshaber, General Coß, mit wenigen Truͤmmern seiner Truppen in die Citadelle eingeschlossen. Er werde sich vermuthlich binnen wenigen Tagen als Kriegsgefange—⸗ ner ergeben muͤssen. Man sieht unter diesen Umstaͤnden den Kampf zwischen Mexiko und Texas als vorlaͤufig beendigt an, indem Mexiko nicht vor dem Fruͤhjahre eine neue Expedition ge— gen Texas wird ausruͤsten koͤnnen. Dann aber duͤrften die Truͤp— pen der Texianer geuͤbt genug seyn, um jedem ferneren Angriffe Trotz bieten zu konnen. Viele Bewohner der suͤdlichen Staaten Nord t

Amerikas wandern nach Texas aus, wo sie ein gelobtes Land zu finden hoffen.

Ein hier umlaufendes Geruͤcht, daß die Mexikanische Re— gierung, üm die Ausruͤstung von Kapern fur Texas zu verhin—

. dern, alle Nord⸗Amerikanische Schiffe mit Embargo belegt, allt