1836 / 36 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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bourne ist der Mann, den sie fuͤrchten sollten, und wenn uns an ihnen etwas gelegen waͤre, wuͤrden wir ihnen rathen, jede Bedingung, und das ohne Zeitverlust, mit dem edlen Pre— nier⸗ Minister einzugehen. Die Ministeriellen gruͤnden ihre Meinung gegen eine baldige Aufloͤsung auf die That— sache, daß die Regierung in der letzten Session eine wirksame Mehrheit gehabt. Bei einer oder zwei Fragen waren ihnen zwar die Gegner dicht genug auf der Ferse, aber im Gan— zen hatten sie immer ein ansehnliches Stimmen-Uebergewicht. Wahr ist es, daß bei den letzten partiellen Wahlen zwei Tories an die Stelle von Liberalen gekommen sind, aber noch immer er— giebt sich eine Mehrheit fuͤr die Minister. Das Argument wi— der die Parlaments-Auflösung beruht demnach auf der Wahr—

scheinlichkeit, daß keine Veranlassung zu einem solchen Schritte

eintreten wird; sollten aber die Minister dennoch eine ernstliche Niederlage Goulburn, Searlett und Baring doch ja nicht der schmeichler: schen Hoffnung hingeben, daß der Koͤnig sich weigern werde, das Parlament aufzuloͤsen, oder daß, wenn Se. Maj. wirklich

wieder zu den Tories senden sollten, Hoͤchstdieselben diesen Schritt

nicht binnen wenigen Tagen wieder wurden zuruͤcknehmen muͤssen.“

Der Oberst Anson, Bruder des General-Postmeisters Gra— fen von Lichfield, will näͤchstens bei einer Parlaments, Wahl als Kandidat auftreten.

Von dem Gersichtshofe der Kings-Bench ist eine Untersu— chung uͤber die eventuelle Guͤltigkeit einer etwanigen Wahl des , Herrn Salomons zum Parlaments-Mitgliede eingeleitet worden.

Der Standard bedauert, daß es, wie er gehoͤrt, mit Lord Brougham's Gesundheitezustand schlimmer stehen solle, als man anfangs erwartet habe; der Sun aber ecklaͤrt, daß an al— sen den Geruͤchten, die kuͤrzlich uͤber Lord Brougham's Gesund— heit verbreitet worden, nichts Wahres sey, daß der Lord in den letzten Tagen gar nicht in der Stadt gewesen und also auch von seinen Aerzten nicht den Rath habe erhalten koͤnnen, ir ieder aufs Land zurückzukehren; zwar habe die Gesundheit des edlen Lords durch seine anhaltenden Studien etwas gelitten, und es sey ihm daher ein wenig geistige Ruhe angerathen worden, aber er denke, binnen kurzem mit erneuerter Kraft nach Lonbon zuruͤckzukehren.

O Connell ist, nachdem er am Montag noch einem Diner und einer Versammlung der Handwerker-Union in Dublin bei— Zewohnt und beide Male lange Reden gehalten, vorgestern in Tiverpool und gestern in Birmingham eingetroffen und in beiden Staͤdten sehr enthusiastisch empfangen und bewirthet worden. An ersterem Ort hielt er auf oͤffentlicher Straße vor dem Adelphi— Hotel eine Rede an die versammelte Volksmenge, deren Zahl die Morning Chronicle auf 40,000 angiebt. In Birming— ham wurde ihm in der Stadt⸗Halle ein Diner gegeben, und r hielt wiedet eine lange Rede. Das heutige Blatt des Eourier ist fast ganz mit den Berichten uͤber diese Festmahle und Volks versammlungen angefüͤllt.

Die radikalen Blatter sind unzufrieden mit Herrn Spring Rice, weil derselbe in Cambridge erklaͤrt hat, daß die Minister der Irländischen Kirche ziwar ihren uͤbermäßigen Reichthum ent— zishen wollten, aber durchaus nicht in Maßregeln einwilligen würden, die noch mehr as das bezweckten. Irene Blaͤtter ver— Jagen voͤllige Gleichstellung der katholischen mit der protestanti— schen Kirche. (

Der Bericht der Kommission, welche zur Berathung eines

Armen-⸗Gesetzes fuͤr Irland niedergesetzt war, betrifft unter An— derm auch das dortige furchtbare Elend armer Wittwen mit Kin— bern. Ein Geistlicher zu Templetrine in der Grafschaft Cork sagte Aus: „Auf dem Hofe lagen Kohlstengel, welche aus der Küche weggeworfen worden waren. Die Schweine und das Federvieh hatten daran genagt und sie schon sfast ganz abgefressen. Aber ich ah 6 oder 7 arm? Frauen, welche sich mit dem Gesicht gegen⸗ die Mauer wendeten ünd die Kohlstruͤnke aßen, welche die Sch weine nibrig geisssen hatten.“ In dem Kirchspiele Liscarrol in der Gräfschaft Cork wurde ein kleines Cholera⸗Hospital angelegt, And einige Kranke darin aufgenommen. Drei oder vier Wit— wen, durch Kälte und Hunger zur Verzweiflung getrieben, ga— ben sich für erkrankt aus, um in dieses Hespitaͤl, in welchem sene tzotbringende Krankheit herrschte, aufgenommen zu werden, mud mußten, als nach einem Aufenthalte von z bis 4 Wochen der Betrug entdeckt war, mit Gewalt hinausgetrieben werden. Eine Wittwe er— klaͤrt-⸗: „Ich habe s Kinder, das aͤlteste ist? Jahre alt. Ich schlafe auf der Erde, welche fast immer feucht ist, und habe oft kaum Stroh, um darauf zu liegen. Ich habe nur eine einzige Decke, um meine ganze Familie zuzuoccken, und die habe ich schon 8 Jahre. Meine Kinder sind fast ganz nackt. Ein Herr zahlte ore Grasschaftssteuer fuͤr mich, als man meine Decke mir dafuͤr ab— nehmen wollte. Meine Kartoffel Aerndte war dieses Jahr schlecht. Ich bin in meiner Huͤtte geblieben, so lange ich konnte, aber fuüͤr den Winter habe ich nun keine andere Aussicht, als mit meinen Kindern in die Welt zu gehen; und die sind noch so jung, daß ich brei derseiben tragen muß.“ Es geht aus dem Berichte ferner hervor, daß manche Armen buchstaäblich aus voͤlli— gem Mangel an Nahrung gestorben sind, der Faͤlle, wo der Tod allmälig durch Mangel der nothwendigsten Lebensbeduͤrf— nisse herbeigeführt wurde, gar nicht zu gedenken. In einem Schreiben in der Times wird in Bezug auf die jetzige Lage des Lanbbaues in England bewiesen, daß in den Jahren 1839 bis 1837? der Preis des Weizens um 6,5 pCt. hoher, dagegen ber Preis der Britischen Manufaktur-Waaren um 26,30 pCt. niedriger zestanden habe, als in den Jahren 1825 bis 1828.

Die Western⸗Times behauptet, der Bischof von Exeter habe ich durch heimliche Ordination eines seiner Soͤhne der Strafe er Transportation ausgesetzt.

Die Regierung hat das geraͤumige Haus des Herrn Clis— ton auf. ber Tartton-Terrasse für den Sprecher gekauft, der seine fetzige Wohnung dem Lord Warwick, ihrem Eigenthuͤmer, zu—

i Herren, die Jahre lang eintraͤgliche Aemter am hiesi— gen? se bekleideten, sind der Theilnahme an einer nenerlich orgesallenen beträchtlichen Beraubung desselben amtlich bezůchtigt

eingezogen worden.

Alderman Weod hat von einem alten Verwandten in GElo— cester 409, 600 Pfo. geerbt.

Die Bank von England hat sich bereit erklärt, noch bis zum 15. Aprit, statt bis zum 12. Februar, Verschuͤsse auf Staats⸗ papiere zu 3 pCt. zu leisten.

Der Roͤmische Banquier Graf Torlonia ist wieder nach dem Kontinent abgereist.

Herr Jackson, Sohn des Nord ⸗Amerikanischen Praͤsidenten, der sich zu seiner Bildung in England aufhaͤlt, besindet sich seit einigen Wochen hier in London.

Vor einigen Tagen fiel auf der Eisenbahn zwischen Leeds und Selly der Maschinist eines Dampfwagens, als er eben be— schäftigt war, etwas an der Maschine zu ordnen, aus dem Wagen auf die Bahn, heschaͤdigte sich jedoch gluͤcklicher Weise nicht. Die

im Unterhause erleiden, so moͤgen sich die Herren

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Maschine, von jedem Hemmniß befreit, flog nun mit einer im— mer wachsenden Geschwindigkeit dahin, und der Einheizer, der sich allein nicht zu helfen wußte, warf sich hinten aus dem Wa— gen hinaus, wobei er sehr schwer verletzt wurde. Die Maschine flog indessen in ungehinderter Fahrt fort, bis sie vor dem ge— schlossenen Wagen Depot in Selly anlangte, wo sie durch die Thuͤr hindurchsuhr und erst in der Masse der Wagen stecken blieb, von denen eine große Anzahl stark beschaͤdigt worden ist.

Man sagt, daß die hiesigen Schiffbauer nie so beschaͤftigt gewesen sind, wie jetzt, weil besonders die Anfertigung von Dampf— schiffen immer mehr zunimmt. .

In Torquay ist wieder einer der vermißt gewesenen Groͤn— landsfahrer angekommen.

Der Courier enthält einen Auszug aus einem Briefe aus St. Sebastian vom 21. d., der mithin weiter reicht, als die uber Frankreich eingegangenen Nachrichten vom Kriegsschauplatze.

iesem Briefe nach hätten die Christinos am 1. und an den

folgenden Tagen nicht unbedeutende Vortheile errungen. „Unser

verneur, Iriarte,“ so lautet jener Auszug, „hat Depeschen aus Santander erhalten, aus welchen erhellt, daß der General Evans sich des Forts Guebara bemeistert hat. Ein Theil der Garnison hat sich der Britischen Huͤlfs-Legion ergeben muͤssen; der Rest ist entflohen. Unsere Truppen halten demnach jetzt Salvatierra, Guebara, die Hoͤhen von Arlaban, Villareal u. s. w. besetzt, und werden vermuthlich alsbald Osiate, Montdragon und Segura, die hauptsaͤchlichsten Stuͤtzpunkte der Karlisten, angrei— fen.“ Die uͤbrigen Mittheilungen, welche dieses Blatt aus Spanien erhalten hat, betreffen eine, jenem Kampfe vorgaͤngige Zeit und sind aus Vittoria, dem Hauptquartier der Britischen Legion, vom 11. und 12. Januar datirtr, um welche Zeit es dort schon bekannt war, daß die Armer vorruͤcken sollte. Der Courier haͤlt die Karlistischen Bulletins uͤber die Ge— fechte am 1tzten und 17ten fuͤr sehr uͤbertrieben und steht mit Ungeduld den offiziellen Depeschen des Generals Evans entge— gen. Den Gerüchten von Zwistigkeiten zwischen Cordova und Evans widerspricht dieses Blatt auf das bestimmteste und ver— sichert, daß beide Generale im Gegentheile in sehr freundschaft— lichem Umgange lebten und sich gegenseitig Präsente machten. Die Christinos und die Englaͤnder schmeichelten sich, dem Cou— rier zufelze, ünmer noch mir der Hoffaung, daß spaͤtestens in vier Monaten Don Carlos das Feld werbe räumen muͤssen. „In allen Theilen Spaniens“, sagt der Courier sehr naiv, „außer da, wo Karltstische Truppen stehen, herrscht die groͤßte Ruhe. Reisende beduͤrfen keiner Eskorte mehr, wie noch vor wenigen Monaten, und selbst Alava gelangte ohne Bedeckung sicher von Madrid nach Frankreich. Der General Evans hatte dem General Alava in unzweivdeuttgen Ausdrucken sein Vertrauen auf die Britischen Huͤlfs-Truppen kundgegeben, die sich jetzt in vollkommen disziplinirtem Zustande befinden, und Letzterer soll fest uͤberzeugt seyn, daß Don Carlos sich gegen die Macht, wel— che wider ihn aufgebracht werden wird, unmoglich halten kann.“

Der Baron Haber soll im Hauptquartier des Don Carlos angekommen und von diesem Fuͤrsten mit großer Auszeichnung avfgenommen worden seyn.

Aus dem Haag, 29. Jan. Gestern ist der seit langerer Zeit erwartete Englische Gesandte am hiesigen Hofe, Sir Edward Cromwell Disbrowe, hier angekommen.

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Bruͤssel, 29. Jan. Ein oͤffentlicher Versuch, der hier gestern mit dem neuen Chausser-Damposwagen des Herrn Dietz gemacht worden, ist so glaͤnzend ausgefallen, daß man nun nicht mehr an der vollkommenen Lenksamkeit solcher Wagen, sogar auch auf Straßen, wo es bergan geht, zu zweifeln braucht. Der Wagen kann in einer Stunde 3 Lieues zuruͤcklegen und nach Belieben angehalten oder im Laufe beschlzunigt werden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 26. Jan. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Koͤnigs gab heute der Kronprinz ein glaͤnzendes Diner, dem auch der Konig und die Königin, die hier an vesen— den Reiche taas⸗ Mitglieder und Seraphimen-Ordensrieter nebst ih—

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ren Frauen und veele andere ausgezeichnete Personen beiwohnten.

Die Schwedische Akademie hielt eine öffentliche Sitzung, in

der sie den jährlichen Preis fuͤr Verdienste um die Literatur ver—

theilte, den diesmal Herr Strinnholm fuͤr seine „Geschichte des Schwedischen Volkes“ erhielt. d

Kiel, 31. Jan. Die Discussionen uͤber die Oeffentlichkeit der Staͤnde⸗Versammlung in Itzehoe sind am 5. Jan. geschlossen worden. Die zur Abstimmung gebrachte Hauptfrage: „Soll in der gegenwartigen Sesston eine Petition auf Oeffentlichkeit der Sitzungen an Se. Maj. den Koͤnig gerichtet werden?“ ward mit 28 Stimmen gegen 18 bejaht. Die demnaͤchst vorgenom— mene Abstimmung über das Amendement des Etatsraths Wiese „I) daß Se. Koͤnigl. Masjestaͤt fuͤr die naͤchste Versammlung der Provinzial-Staͤnde die Oeffentlichkeit der Sitzungen dahin ge— statten wolle, daß, außer den erwaählten Stellvertretern, so viele Zuhoͤrer, als der Raum erlaubt, gegen Einlaßkarten zuzulassen, wobei es jedoch der Versammiung freistehe, in besondern Fallen bei ihren Berathungen die Gegenwart von Zuhörern ausdruͤck— lich zu untersagen, so wie diese bei Abstimmungen nach soͤrmli— cher Berathung uberhaupt nicht stattfinden duͤrfe; 2) daß die in dieser Hinsicht erforderliche Bekanntmachung zu erlassen, zugleich aber Se. Majestäaͤt geruhen wolle, der naͤchsten ordentlichen Ver— sammlung der Provinzialstände den Entwurf einer Verordnung über die Oeffentlichkeit der Sitzungen fuͤr die Zukunft zur Be— gutachtung vorlegen zu lassen;“ ergab als Resultat, daß auch die— ses, und zwar in allen seinen Theilen, mit 24 Stimmen gegen 22, von der Versammlung genehmigt ward.

De ntsch land

Gotha, 1. Febr. Der Portugiesische Gesandte, Graf von Lavradio, hat die Ehre gehabt, im Namen seiner Souverainin, unserm Herzoge die Großkreuze des Christus- so wie des Thurm— und Schwerdt-Ordens, und unserer Großherzogin, welche gestern aus Koburg hier eingetroffen ist, das Großkreuz des Isabellen— Ordens zu uͤberreichen. Dem Prinzen Ferdinand, Hoöͤͤchstihrem Gemahle, hat die Koͤnigin sammitliche Portugiesische Ordens-De— corationen uͤbersandt, welche ihr verstorbener Vater, der KRaiser Dom Pedro, getragen. Der Vater des Prinzen hat ebenfalls die Großkreuze des Christus- so wie des Thurm- und Schwerdt— Ordens erhalten. Dem Staats-Minister von Tarlowitz und dem hier anwesenden Baron von Stockmar aus Bruͤssel hat die Koͤ— nigin das Großkreuz des Thurm- und Schwerdt-Ordens ver— liehen, wogegen der Graf von Lavradio von unserm Herzoge das Großkreuz des Sachsen-Ernestinischen Hausordens erhalten hat.

Sondershausen, 25. Jan. Eine Fuͤrstliche Veror vom 16. Jan. hebt die dritten Festtage des Oster⸗, Pfingst

Weihnachts⸗-Festes mit folgenden Worten auf: „Nicht die 5

figkeit, sondern die Andacht, mit welcher die Feste gefeiert un Waͤhrend

den, erhoͤhet und belebt das religioͤse Gefuͤhl.

dunn um

Weihe und Wuͤrde der der Gottesverehrung bestimmten 2 moͤglichst gehoben und befestigt zu werden verdient, hat sich 1

selten die Erfahrung bestätigt, daß ihre zu rasche und zu in sortgesetzte Folge dem Zwecke ihrer Einfuͤhrung widerstreht daher ohne Noth der Armuth und dem Fleiße die zum Erw der Nahrung nöthige Zeit raubt. In Erwaͤgung dieser j staͤnde folge Ich daher dem Beispiele der benachbarten St indem Ich hierdurch die dritten Festtage von Ostern, sten und Weihnachten für aufgehoben erkläre.“

Durch eine andere Verordnung vom 5. Jan. werden b sher haͤufig nachgesuchten Dispensationen vom dreimaligen kun chen Aufgebot vor Schließung einer Ehe beschraͤnkt, indem ö ses als eine sehr zweckmaͤßige Einrichtung bezeichnet wird, n welcher sich in der Regel alle Staͤnde ohne Unterschied zu . ten haben. Bei vorliegenden wichtigen Gruͤnden soll das sy storium nur das dritte Aufgebot erlassen koͤnnen, eine

Munchen, 28. Jan. Gestern hatte im großen Hofch der zweite Maskenball statt, der durch die Gegenwart des) verschönert wurde. Die reiche und schoͤne Beleuchtung dr n ßen Amphitheaters und eine Versammlung von einigen un Personen gewaͤhrte ein anziehendes Schauspiel. Es wah Vorabend des heutigen Namenssestes Ihrer Maj. der vam weten Koͤnigin Karoline, und darauf deutete die von dem Corps im Saale ausgefuͤhrte Quadrille, eine Bauern-Hitz

aus Tegernsee, dem Sommer -Aufenthalte der verwittweien

nigin, darstellend. Der Wagen, auf welchen die Aussteun Braut geladen war, verwandelte sich in einen Tempel, in g chem Genien die Namenschiffer der Koͤnigin emporhielten, und paar Tauben, die aus demselben aufflogen, brachten der Koͤnizj Gedicht auf ihr Fest, das zugleich in vielen Exemplaren vonn herab fiel. Unter dem Schalle der Musik ertoͤnte das lautz behoch der Anwesenden. Ihre Majestaͤten die beiden Koͤnigin und die Königliche Familie waren in der großen Loge, unn freuten die Anwesenden noch lange mit ihrer Gegenwart. dem großen Saale hinter der Koͤniglichen Loge war sodann fel und Ball suͤr die dazu Eingeladenen. Heute Mittag s Ihre Majestaät die regierende Koͤnigin mit ihren Durchlahlh sten Kindern in Gallawagen nach dem Palais Maxf, um dern wittweten Königin zu ihrem Feste Gluͤck zu wuͤnschen. erwartet ven einer, Stunde zur andern die Ankunft eines feln

Couriers aus Athen. Stuttgart, 39). Jan. Nachdem Se. Königl. Möcht

durch Rescript vom zten d. M. dir ordentliche Versammlung g Staäͤnde des Koͤnigreichs auf den 30sten d. M. einberufen, folgte heute die Eroͤffnung dieses Landtages. Die Feierlh begann Vormittags um 10 Uhr mit einem Gottesdienste n! Stiftskirche, wo von dem Prälaten v. Haas die Landtags-h digt abgehalten wurde. Nach Beendigung des Gottesden versammelten sich die Mitglieder beider Kammern im Staͤndth in dem Saale der Kammer der Abgeordneten, wo sich sosort,; erhaltene Benachrichtigung, daß die Versammlung Platz genonn der provisorische Chef des Departements des Innern, Geheime) v. Schlayer, welcher von Seiner Koͤniglichen Majestaͤt zu nahme des Aktes der Eroͤffnung des Landtages als König Commissair bevollmächtigt worden war, begleitet von dem ) Regierungsrath v. Roth und empfangen und eingefuͤhrt einer staͤndischen Deputation, einfand. Zunächst fand nun Beeidigung der neu eintretenden Mitglieder der Versamm statt. Nachdem der Beeidigungs-Akt voruͤber war, hie

Koͤnigliche Commissair folgende Eroͤffnungs-Rede: „Durchlauchtigster, Durchlauchtige, Erlauchte, Hochgehöt Hochwohlgeborene, Hochwürdige, Hochzuverehrende Herren! Sr. Majestaͤt dem Könige mit der Eroͤffnung Ihrer Versammh zu einem ordentlichen Landtag beauftragt, schätze ich mich glück zuzleich das Organ der wohlwollenden Gesinnung zu seyr, han Höchstdieselben Ihre getreuen Stande willkommen heißen Ole ln bildung unserer offentlichen Zustaͤnde, woran auf fruͤheren hint mit Umsficht und Erfolg gearbeitet worden, soll nach der Abscht Koͤnigl. Majestaͤt auf dem gegenwartigen Landtag durch Gisthtn welchen die Entwürfe Ihnen großentheils schon bekannt sind, tere Fortschritte machen. Wir werden diefer Absicht um so st entsprechen, je fester wir uns an die gegebenen Grund-Eintichth

halten, und je sorgfaͤltiger wir aus dem Bestehenden das B entwickeln suchen. Die uͤber das Institut des Notarig west reits erlangten Erfahrungen werden Sie in den Stand Ihren Beschluͤssen uͤber die, eine Revision dieser Einrichtung hi kenden Gesetz-Entwuͤrfe jede wuͤnschenswerthe Reife zu gebck Gesetz- Entwurf über die Volksschulen kommt dem regen Steh serer Zeit entgegen, wonach die hohe Bedeutung der geist igen undsihh Ausbildung aller Klassen der Gesellschaft suͤr das Wohl der Et mehr und mehr gewürdigt wirs. Einem anderen, dem Gehl Gewerbefleißes angehoͤrigen Zeitbeduͤrfniß, das einer neuen n Verbindungsmitteln des Verkehrs eine rasche Verbreitun! kunden scheint, sacht ein Gesetz- Entwurf Bahn ichen. Abtretung von Grund⸗Eigenthum tur dffentlichst

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der ; in den auf ihr ruhenden zu erlei gebrachte altere Verhaͤltnisse mit den X n, spruͤchen einer neuen Zeit auf gerechte Weise aur zu gleich un bere Vorschlaͤge hieruͤber werden sich an die Beralhnn Finanz-Etats fur die naͤchste Periobe anknuͤpfen. Das Gel j Beutschen Zoll-Vereins hat im lehten Jahre Erweiterung 6 welche fuͤr das Vaterlan? schon seiner nachbarlichen Bir ht wegen von wohlthaͤtiger Wirkung sind. Der inlaͤndische 6 ö. entwickelt ein kräftiges Bestreben, den Berhaͤltnissen des aus? nme Marktes und der erweiterten Mitbewerbung sich gewachsel ae gen. Wir duͤrfen hoffen, daß hieraus erfreuliche Fruͤchte ben hen. Sechszehn Jahre sind seit dem Eintritte, der Sn in ihre durch die Verfassungs- Urkunde bestimmte . samkeit verflossen. Finden wir beim Růͤckblic . Zeitraum viele, Schwierigkeiten besiegt, mit denen vl fentliche Verwaltung fruͤher zu kaͤmpfen hatte, so wer nn, Antheil nicht verkennen, welcher an diesem Ereigniß der 9 1 Kraft des Vertrauens zwischen Regierung und Staͤnden h, von innen und aßen gesicherten Ruhestandes gebůhrt⸗ 9 ig ter gleicher Einwirkung auch die Arbeiten des nun beg,

liche Wohl des K 1

Himmel wieder uber

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61 zu verwenden seyn duͤrften. Beach⸗

. r all ih 9. gegen unsern geliebten König und das Vaterland, die ich

. . Namen der Staͤnde ausspreche, erneuert mit der That be— ren konnen.“ arne nit schloß fich der Akt, der Koͤnigliche Bevollmaͤchtligte ließ unter Begleitung der Deputation, die ihn empfangen lte, den Saal, und die Sitzung war aufgehoben. Darmstadt, 30 Jan. Jun Gemaͤßheit einer schriftlichen Dözposition Ihrer Koͤnigl. Hoheit der hoͤchstseligen Frau Groß— astzin, vermoͤge welcher ihre Leiche in der Stille und ohne as Gepränge zur Gruft bestattet werden sollte, unterblieb die Futliche Ausstellung derselben und jede andere, bei fuͤrstlichen ‚dggraͤbnissen sonst uͤbliche Feierlichkeit. Um 6 Uhr heute Mor⸗ en ward der im Großherzoglichen Palais auf einem Katafalk ste⸗ ende Sarg, in Gegenwart St. Koͤniglichen Hoheit des Groß— erzags und Ihrer Hoheiten der Prinzen und Prinzessinnen s' Großherzoglichen Hauses, so wie der nicht großen Zahl bn Personen, welche ihr Dienst dahin fuͤhrte, nachdem der hroßherzogliche Hofprediger Leidhecker ein Gebet gesprochen hatte, sschlossen, und sodann auf den Leichenwagen gestellt, der sich ad nach 7 Uhr nach dem Garten Ihrer Koͤnigl. Hoheit „der ßisahöoͤhe“ in Bewegung setzte. Ihm voran fuhren in ver schie⸗ unn Wagen zuerst die Leibdienerschaft Ihrer Koͤnigl. Hoheit, nn ein Leibarzt und ein Hofprediger, hierauf die Damen ihres Ifolgzes. Dem mit 8 schwarz behangenen Pferden bespannten, on Fackeltraͤgern umgebenen Leichenwagen folgten, in verschiede— en Wagen, Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Ihre Hohei— die Prinzen und Prinzessinnen des Großherzogl. Hauses 1d mehrere Herren der naͤchsten Umgebung Ihrer Koöͤnigl. Hohei— I. Keine Militair-Eskorte begleitete den Zug. Nur vor dem droßherzogl. Palais war ein Viereck von Insanterie und um h Garten ein Bataillon aufgestellt. Auf der Rosenhoͤhe ward kr Sarg unter Trauermusik in der von Ihrer Königl. Hoheit fr verewigten Frau Großherzogin selbst zu dieser Bestiminung gens erbauten Gruft neben der Hoͤchstseligen Prinzessin Elisa— sih beigesetzt und, nachdem der Hofprediger Zimmermann eine irje Rede gehalten hatte, die Gruft geschlossen.

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Wien, 25. Jan. In den letzten Wochen hat die Kaiser— sche Armee wieder zwei verdiente Fuͤhrer verloren, naͤmlich den fedmarschall-Lieutenant Freiherrn von Spiegel und den Feld— sugmeister Grafen St. Julien; Beide waren Regiments-In— seber. Se. Majestaͤt der Kaiser haben nun das durch den Tod hes Ersteren erledigte Kuͤrassier-Regiment Nr. A dem Feldmar— col LZeutenant Freiherrn von Mengen verliehen, und das durch hen Ted des Grafen St. Julien erledigte Infanterie⸗Regiment Nr. 6l soll, wie eine noch nicht verbuͤrgte Angabe wissen will, Se. Majestaͤt den König Otto von Griechenland zum Inhaber 'brhalten.

Der bisherige Kaiserl. Gesandte am Turiner Hofe Graf v.

Bombelles ist zum Gouverneur Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzher—

Högs Franz, erstgebornen Sohnes Sr. Kaiserl. Hoheit des Erz—

erzegs Franz Karl, ernannt worden. Als sein Nachfolger auf dem Gesandtschafts-Posten am Sardinischen Hofe bezeichnet das Ge⸗ tücht den Fuͤrsten Felix von Schwarzenberg.

Die Einfuͤhrung der Consoleschen Gewehre bei der Kaiser— lichen Armee unterliegt nun keinem Anstande mehr, und zwar wird nicht nur die Infanterie, sondern auch die Kavallerie damit versehen werden. Man behauptet sogar, daß bei den Jaͤger⸗ Bataillonen und der Kavallerie der Anfang gemacht wer—

den solle.

Das Programm der zwischen Lemberg und unserer Haupt— stadt anzulegenden Eisenbahn ist nun im Druck erschienen, die Kosten sind darin auf 12 Mill. Gulden veranschlagt.

Seit gestern Mittag haben wir starkes Thauwetter, man ist darum, in Eiwartung eines baldigen Eisganges, uͤbrigens in nicht Frinzer Besorgniß wegen einer hierdurch moͤglicherweise entste⸗ Inden Ueberschwemmung. Wie ich hoͤre, ist schon heute die nige eingegangen, daß sich das Eis auf der Donau einige Sünden oberhalb Wien zu brechen anfange, wodurch die Be— Einise nur gesteigert wurden, da von unten eine aͤhnliche An— zeige bis jetzt vergeblich erwartet wurde.

Wäen, 26. Jan. In letzter Nacht hatten wir bei heiterem

zer 10 Grad Kälte, wodurch die Erwartung nes nahen Eisganges vertagt wird. . Man versichert neuerdings, daß der Kaiserl. Gesandte am inchener Hofe, Graf v. Spiegel, Alters und Kraͤnklichkeits— halber, um seine Abberufung und Versetzung in Ruhestand gebe⸗ n habe. Ein vorläufiges Geruͤcht bezeichnet den seit einiger it der Staats kanzlei zugetheilten fruͤheren Gesandten in der Sctbeiz, Freiherrn Binder von Kriegelstein, als seinen muthmaß⸗ lichen Nachfolger.

3 Preßburg, 28. Jan. In den beiden Reichstags⸗Sitzun⸗ n von gestern und heute hat die Magnatentafel das dritte Hiendisch Nunctum uͤber die zwischen Ofen und Pesth zu er⸗ . siabile Bruͤcke berathen und ihre Bemerkungen daruber . der . übersandt. Die Staͤnde haben in die— Lagen das Projekt uͤber die Gruͤndung einer Landtaas-sZei— tung berathen. ! ö. Triest, 245. Jan. Ein Handels-Schreiben aus Konstanti— J * ö 5 3 3 . ; , . meldet, daß daselbst ein ansehnliches Englisches 3 due fallt habe, wodurch auch der Sturz eines Etablissements ben. in Smyrna, und eines weitern auf Syra veranlaßt din ey. Aus Alexandrien meldet ein Handels⸗Schreiben, . n ,. ansehnlich zuruͤckgegangen seyen. Bei tzten 91 . Ger ö , . rerta hf ersteigerung wurde der Eentner zu 20 Thalern . Schweiz. ; un ü, ich, 26. Jan. Die Kommission, welche in Bern den /; ö Eidgenoͤssischen Militair⸗Strafgesetzbuches pruͤsen t sehr thätig; sie hat gleich Anfangs an die Stelle des

149 schriftlichen Versahrens das mündliche gesetzt, und will in den Bereich dieses Gesetzbuches bloß die Disziplinar-Vergehen aufge— nommen sehen, alle andern von Soldaten begangenen vor die buͤrgerlichen Gerichte weisen.

Nachdem im Aargau die Versuche gegen die Kloͤster aufge— hoͤrt haben, oder wenigstens keinen Lärm mehr machen, ist die Reihe an Thurgau, welches aber dieselben Hindernisse findet, namlich daß es nicht ganz katholisch ist; wäre dieses der Fall, so naͤhme die katholische Bevoͤlkerung von der Aufhebung der Kloͤ— ster keinen Grund zu Befuͤrchtungen fuͤr ihre Religion; so wie es jetzt steht, muß die reformirte Mehrzahl mit äußerster Vorsicht handeln. Man hat den 6 Kloͤstern uͤbrigens nachgewiesen, daß seit 30 Jahren ein einziges unter ihnen, das reiche Ittingen, in seinem Vermoͤgen vorwärts gekommen sey; die anderen haben so uͤbel gewirthschaftet, daß eines in dieser Zeit die Haͤlfte seines Vermoͤgens verloren, das Vermoͤgen aller zusammen aber sich um 370,006 Fl. vermindert hat. Die Thurgauer Zeitung nimmt davon Anlaß zu folgender Vergleichung: In alten Zeiten wur— Einoͤden durch Kloͤster ursar gemacht, jetzt verwandeln viele Kloͤ— ster urbares Land in Eindͤden.

Einiges Aufsehen macht hier eine Schrift gegen den Pro— testantismus, in Luzern erschienen, angeblich von einem protestan— tischen Laien, und zwar aus Zuͤrich. Sie enthaͤlt die bekannten oberflaͤchlichen Vorwuͤrfe und Verleumdungen gegen die Refor— matoren und ihr Werk, vertheidigt auch saͤmmtliche katholische Hauptlehren, so daß die Ansicht der Neuen Zuͤricher Zeitung viel Wahrscheinlichkeit hat, welche behauptet, daß der Verfasser kein Protestant sey, sondern ein Luzerner Chorherr.

Unsere Universität erfreut sich eines fortwährenden, wenn auch nicht raschen Wachsthums: die Zahl der Studirenden be— trug Anfangs 160, jetzt 183, worunter 142 Schweizer aus 17 Kantonen, die meisten aus Zuͤrich, Aargau, St. Gallen, Thur— gau, Glarus, und 13 Auslaͤnder. Die Zahl der nicht einge— schriebenen Zuhoͤrer betraͤgt 41. Winterthur, eine kleine, aber reiche Stadt, die mit Zuͤrich stets rivalisirt, sucht letzterem den Besitz der Kantonal⸗-Lehr-Anstalt zu entreißen; es soll naͤmlich hier ein Kantonal-Schulhaus gebaut werden, wozu der Große Rath die Gelder zu verweigern Miene macht. Winterthur erbietet sich nun, die Last allein zu uͤbernehmen, wenn man die Anstalt von Zuͤrich dahin verlege. Ernstlich ist diese Gefahr nicht; am Ende laͤuft die Sache darauf hinaus, daß Zuͤrich sich ebenfalls zu Opfern entschließt. Mit den Wissenschaften wollen, wie es scheint, auch die Kuͤnste in der Schweiz eindringen; Zuͤrich hat seit einem Jahr sein Theater, auf Actien gegruͤndet, eine aͤhn— liche Unter nehmung beginnt in Luzern. Vorher gab es in der Schweiz keine stehenden Theater.

In Waadt ist man in Folge eines Groß⸗Raths⸗Beschlusses beschaͤftigt, eine Normal-Schule fuͤr Lehrerinnen zu errichten,

Frauenzimmer in jener Eigenschaft nach allen Theilen Europas gehen. Denselben Gedanken hat auch hier die gemeinnuͤtzige Gesellschaft in ihrer letzten Sitzung zur Sprache gebracht, und er wird ohne Zweifel ausgefuͤhrt werden.

Der Republicano von Tessin giebt einen Jahres-Bericht uͤber seinen Kanton, der im Allgemeinen wenig Troͤstliches ent— haͤlt: Im Schulwesen seyen einige Fortschritte geschehen, in Hinsicht auf die Rechtspflege, die sehr im Argen liege, so gut wie keine; auch das Finanzwesen, das im traurigsten Zustande sey (wie z. B. alle Staats⸗Einkuͤnfte verpachtet sind), habe um— sonst auf die Sorge der Gesetzgeber gehofft. Kein Wunder, ge—

schieht es doch dort, daß der Große Rath, ehe noch die wichtig⸗

sten Geschäfte besorgt sind, unaufhaltsam auseinanderlaͤuft. Das Zoll-Gesetz in St. Gallen, welches zwar alle Zoͤlle im

ein regelmäßiges und geordnetes Ganz

Zeitung erse druck hervor weise Andeut naturliche Folge des Vertrauens⸗Votums.

einen Augenblick gestört worden, die Behörden waren jedoch auf / ihrer J Dat l

Tagen die

Comites und die Minister die Kammer. zung glaubte Herr Justiz-Ministers schließen zu duͤrfen, daß die Regierung das all⸗

in Besitz zu nehmen.

die verschiedenen Zweige derselben nicht in Uebereinstimmung sind, ihren Zweck nie erreichen wird, denn was köoͤnnte uns ein Zwerg mit dem Kopfe und den Armen ei— nes Riesen nuͤtzen? Ich habe daher geglaubt, der Marine einen

neuen Impuls geben zu muͤssen, damit sie neue Starke gewinne,

und ich will die verschiedenen wissenschastlichen Klassen derselben neu organisiren, damit durch gehörige Uebereinstimmung derselben

daß die Marine, wenn

ssischen B rn

einem (von Franz mitgetheil⸗

Schreiben aus Madrid vom 2hsten 5: tet zur Unterdruͤckung der Moͤnchskloͤster,

schienen ist, hat nicht rwarteten moralischen Ein⸗

bracht. litiker betrachten es als eine theil⸗

Plans Mendizabal's und als eine

Das Volk hat nur we⸗

nige Zeich ner Zufriedenheit mit dieser Maßregel zu erkennen ge⸗

geben, und die Stimmung desselb nne nicht beunruhigend,

doch offenbar mißmuüͤthi ie Ruhe der Hauptstadt ist nicht

durchzogen in den letzten drei ren-Kammer setzt ihre Nach der (bereits gestern ig des tzten Artikels wurde kel vorgeschlagen, wonach „worfenen Artikel aufgefuͤhrte n, wenn sie in einer Stadt von Li a 160 Realen, l 100,000 Einw. 200Realen an Abgaben zahlten. Dieser Artikel, der von Herrn von Toreno lebhast unterstuͤtzt wurde, ist angenommen worden. er Abstimmung verließen die Mitglieder des In der gestrigen Siz— von Toreno aus einigen Aeußerungen des

gemeine Stimmrecht beguͤnstige, worauf Herr Mendizabal erwie⸗

derte, daß die Bemerkungen des JustizMinisters sich nur auf den damals diskutirten Artikel bezogen haͤtten, und daß das ge— genwärtige Ministerium keinesweges zu den Vertheidigern des allgemeinen Stimmrechts gehoͤre.“

Der Messager enthalt folgendes Schreiben aus Ma— drid, welches einige Aufklaͤrung uber das sogenannte Geheim niß des Herrn Mendizabal zu ertheilen vorgiebt. „Das Wun— der beginnt sich aufzuklaͤren. Folgende drei Mystificationen sind fuͤr die Gläubigen bereitet: 15 England wird mit der Uneigen— nuͤtzigkeit, welche alle seine Handlungen auszeichnet, zwei Mil⸗ lionen Pfd. vorschießen. Dafuͤr wird ein Handelsvertrag mit England abgeschlossen, der außer anderen Bestimmungen, die un—

sere Industrie vernichten, ihm auch die kuͤnftige Besitznahme

unserer drei im Mittellaͤndischen Meere liegenden Inseln sichert.

was wichtig ist, da aus der Franzoͤsischen Schweiz so viele Der einzige Zweck hierbei ist, Frankreich zuvorzukommen, das

vielleicht, da diese Inseln ihm fuͤr die Kolonie Algier unentbehr— lich sind, die Absicht hegt, sie als Buͤrgschaft fuͤr die 80 Millio— nen Franken, welche die hiesige Regierung ihm schuldet, Dieser Vertrag soll in Kraft bleiben, bis die Spanische Regierung das gelie hene Geld zuruͤckzahlt. Dürfen wir nach der Vergangenheit urtheilen, so moͤchte dies ziemlich lange währen. 2) Im Jahre 1823 wurde die Einnahme von den Zehnten in Spanien auf 590 Millionen Realen veranschlagt. Unser großer Financier will diese 500 Millionen kapitalisiren,

indem er das Eigenthum von der Zahlung des Zehnten befreit,

dafuͤr aber den zehnjaͤhrigen Betrag von jedem Eigenthuͤmer for— dert. 3) Die unverzinsliche innere Schuld beträgt fast 8 Mil—

liarden Realen, die auswärtige fast 3 Milliarden, zusammen also

etwa 11 Milliarden Realen.

Innern abschafft, dafuͤr aber an der ganzen Graͤnze gleichmäßige dieser Art zu erhalten, soll jeder fruͤhere Glaͤubiger ein Drittheil

Abgaben erheben will, findet aus letzterem Grund sehr viele Gegner; man befuͤrchtet, es werde bei den Gemeinden, denen bekanntlich das Veto zusteht, lebhaften Widerstand finden, viel— leicht sogar verworfen werden.

, .

Turin, 26. Januar. Se. Maj. der Koͤnig haben den Grafen Piccono della Valle, als General-Direktor der Posten, in Gnaden entlassen und befohlen, daß diese Stelle fortan nicht wieder besetzt werden soll.

ö

Madrid, 20. Jan. Die Hof-Zeitung enthaͤlt jetzt das von den Cortes angenommene und von der Koͤnigin bestaͤtigte Gesetz in Betreff des Vertrauens-Votums.

Die Hof-Zeitung meldet ferner, daß in der Nacht vom 17ten sich Kommissarien der Regierung nach allen Moͤnchskloͤ— stern der Hauptstadt begeben, die Papiere versiegelt und den Moͤnchen angezeigt haͤtten, daß ihre Orden aufgeloͤst seyen, daß sie daher am naͤchsten Tage die Kloͤster verlassen und die Klei— dung der saͤkularisirten Moͤnche anlegen moͤchten.

In der Revista liest man: „Als wir gestern unser Blatt der Presse uͤbergaben, dachten wir noch nicht an das, was wir heute zu berichten haben, naͤmlich das mysterioͤse Ende der Moͤnche in Madrid, ein Ereigniß, das keine traurige Folgen gehabt hat. Religioͤse Institute muͤssen ihre Tage in demsenigen ruhigen Schweigen beschließen, die ein gutes Gewissen eingiebt, und daher waren heute die Kloͤster wie durch Zauberei geschlossen. Die Diener des Herrn sind in ein besseres Leben uͤbergegangen, indem sie in die Welt zuruͤckkehrten. Ihre Wohnungen und Guͤter sind dem Mittelpunkte der Anziehung zugefallen, nämlich der Nation. Es ist dies eine Vermehrung der Huͤlfs— mittel zur Abzahlung der inneren Schuld. Die Moͤnche haben sich im Allgemeinen dieser Maßregel ohne Widerstand gefuͤgt. Die Kloͤster scheinen bestimmt zu seyn, zugleich mit dem Kleiderwechsel ihrer Bewohner auch ihre eigene Gestalt zu andern. Eine Kommission, die aus dem Civil-Gouverneur, dem Corregi— dor von Madrid und dem patriotischen Deputirten Ferrer be— steht, ist beauftrugt, die Kloͤster in Bazare und Wohnhaäͤuser zu verwandeln und ihnen uͤberhaupt Bestimmungen fuͤr das allge— meine Beste zu geben. Es sind hinreichende Fonds hierzu ange— wiesen, und bald wird man sagen koͤnnen: „„Hier stand einst ein Kloster.““ Dies ist eine Radikal-Reform, es sieht aus, wie ein Fortschritt. Wir hoͤren, daß die Minister in kurzem den Cortes ein Gesetz vorlegen wollen, wodurch das Schicksal der liebenswuͤrdigen Ordens-Schwestern bestimmt werden soll.“

Dem Eco del Comercio zufolge, beabsichtigt die Regie— rung aͤhnliche Maßregeln wie die in Betreff der Moͤnche auch auf saͤmmtliche Karlistisch gesinnte Beamte anzuwenden und die— . an einem Tage und zu derselben Stunde ihres Amtes zu entsetzen.

Durch ein Koͤnigliches Dekret werden die Aerzte und Wund— aͤrzte der Marine hinsichtlich des Ranges denen der Landmacht gleichgestellt. Im Eingange dieses Dekrets heißt es unter Ande— rem: „Es bedarf keines Beweises, daß die Marine den Beduͤrf— nissen des Staates angemessen seyn muß. Eben so wahr ist es,

in Obligationen und zwei

Unser großer Financier will diesen Betrag in aktive Schuld verwandeln, und um eine Inscription

baarem Gelde ein—

Drittheile in

ö

zahlen (7).“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New-⸗Hork, Herr Barton ist am Tten d

1 X . 11. Januar.

in New-Hork angelangt, konnte aber wegen der durch die Witte—

rung verdorbenen Wege nicht nach Washington abgehen, so daß

man dort noch nichts von der letzten Zahlungs-Weigerung der

gen Texas wird ausruͤsten konnen.

Franzoͤsischen Regierung weiß.

In der Evening Post liest man: „Mehrere hiesige Blaͤt— ter haben die Bemerkung gemacht, daß durch die Abreise des Herrn Barton von Paris „„die Verbindung zwischen den bei— den Nationen aufgehoben sey.““ Die Vereinigten Staaten ha— ben indeß zu Paris einen Agenten, den General-Konsul Daniel Brent, der eine lange Reihe von Jahren Registrator im Staats Departement war und oft die Geschäfte eines Secretairs versah; er bietet daher einen sicheren Weg zur Unterhaltung der Ver bindung dar.“

In der hiesigen Times wird erzählt, es solle eine spezielle

Botschaft in Betreff der Franzoͤsischen Frage an den Kongreß

gerichtet werden. Das gedachte Blatt meint, es sey an der Zeit, das Volk vorzubereiten, sich auf eine etwa noͤthige Vertheidigung gefaßt zu halten.

Am 6. Januar hat der Praͤsident in einer Botschaft an den Kongreß das Brand-Ungluͤck in New-York besprochen uns Maß— regeln zur Milderung der Kalamitaͤt beantragt, welchem Antrage denn auch von Seiten des Kongresses sogleich durch einen aus— fuͤhrlichen Beschluß Folge gegeben worden ist.

Im Kongresse zu Washington haben Diskussionen uͤber die Beziehungen zu Mexiko stattgefunden, aus denen indessen her— vorging, daß in denselben eine wesentliche Veränderung seit der Botschaft des Praͤsidenten nicht vorgegangen ist. Man hatte naͤmlich im Kongreß Klage gefuͤhrt uͤber eine momentane Schlie— ßung des Hafens von Tampico, welche angeordnet worden war, um die Verbreitung von Nachrichten uber die Ruͤstungen der Mexikanischen Regierung gegen Texas zu verhindern. Auch der Hafen von Vera-Cruz war auf turze Zeit geschlossen worden, doch hatte die Central⸗Regierung biese Maßregel nicht gutgeheißen.

Aus New-Orleans wird unterm 20. Dezember gemeldet, die Texianischen Truppen hätten die hisher von den Mexikanern besetzt gehaltene Stadt San Antonio de Bexar eingenommen und den dortigen Befehlshaber, General Coß,

Truͤmmern seiner Trupper

werde sich vermuth

ner ergeben muͤssen. unter

Kampf zwischen Mexiko und Texas als vorlaͤufig beendigt an,

indem Mexiko nicht vor dem Fruͤhjahre eine neue Expedition ge—

T Dann aber duͤrften die Truͤp. pen der Texianer geuͤbt genug seyn, um jedem ferneren Angriffe Trotz bieten zu koͤnnen. Viele Bewohner der suͤdlichen Staaten Nord-Amerikas wandern nach Teras aus, wo sie ein gelobtes Land zu finden hoffen

Ein hier umlaufendes Geruͤcht, daß die Mexikanische Re⸗ gierung, um die Ausruͤstung von Kapern fuͤr Texas zu verhin⸗ dern, alle Nord-⸗Amerikanische Schiffe mit Embargo belegt, alle