1836 / 37 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

noch eine Rede an das Volk zu Liverpool auf der Straße, und diese, nebst 8 bis 10 anderen, die er auf seiner Reise gehalten, sind alle in unseren Zeitungen, gleichviel von welcher Partei, aufs vollstaͤndigste mitgetheilt und kommentirt worden, obgleich alle nur Variationen desselben Themas waren: Gerechtigkeit füuͤr Irland! Was er vor allen Dingen darunter versteht, ist L) die Abschaffung des Zehnten, und 7) Corporations-Reform. Fuͤr die Erlangung dieser Maßregeln hat er sich in allen den ge— nannten Irlaͤndischen Versammlungen die Erlaubniß ertheilen lassen, sein fruͤheres Lieblings-Thema, die Aufloͤsung der Union, aufzugeben; so wie er sich in der Englischen Versammlung das Versprechen geben ließ, daß man ihn nicht zum Dank fuͤr jene Entsagung, sondern weil man seine Forderun— gen fuͤr recht und billig haͤlt dabei unterstuͤtzen wolle. Freilich ließ er noch einige Klagen uͤber andere Dinge vernehmen, namentlich uͤber einige Parteilichkeiten gegen Irland in der Parlaments-Reform-⸗-Bill; doch ließ er diese fur

jetzt im Hintergrunde. Vorzuͤglich beachtenswerth ist, daß er bei jeder Gelegenheit erklaͤrte, daß er das vollkommenste Vertrauen

zu den Ministern habe und selche, mit Vergebung aller von den Whigs erfahrenen Beleidigungen, aufs kraͤftigste unterstuͤtzen wuͤrde, und ferner alle Repealer in Irland, wie die Radikalen in England auffordert, mit Beseitigung jeder besonderen Lieb— lings- Idee, ein Gleiches zu thun. Beachtungswerther aber ist es noch, daß jene sowohl wie diese sich bereitwillig erklaͤrten, sei— nen Rath zu befolgen; um so mehr, da es so nahe vor der Ver— sammlung des Parlaments geschieht, wo es seine Wirkung nicht auf diejenigen eifrigen Radikalen verfehlen kann, welche, wie Roebuck, es fuͤr raͤthlich gehalten hatten, den Mi— nistern allen Beistand zu versagen, bis sie in die Abschaffung des Zeitungsstempels gewilligt hätten. Ob sich nun die Konser— vativen hieran spiegeln, und die gemäßigten Tories ihren Wider— willen gegen die Orangisten, und diese ihre starren Ansichten zu Gunsten der gemäßigten Politik eines Peel, zu opfern geneigt seyn werden, muß die Zeit lehren. Nach allen aͤußeren Anzei— chen herrscht unter dieser Partei die Einmuͤthigkeit nicht, weiche die Loberalen jetzt leitet, ünd wenn es einerseits einige Whigs raͤthlich gefunden haben, O Connell's wegen ihre Partei zu ver— lassen, so finden sich andererserts eben so vicle Tories, welche die fortwährenden Uebertreibungen der Ultras stutzig gemacht und zuruͤckgeschreckt haben. Andere von dieser Klasse, besonders die, weiche sich voriges Jahr zugleich mit der Times derselben zugewandt hatten, in der Meinung, es sey besonders in Bezug Zuf die Iriändische Kirchen, Reform eine Ruͤckwiürkung in dem Voltssinn eingetreten, glauben sich jetzt durch das Resultat der Städtewahlen vem Gegentheil uͤberzeugt, in welcher Ansicht sie auch urch die von so vielen Stadträthen an den Koͤnig gesand— ten Adressen bestaͤrkt werden. Auch sind alle unbefangene Poli— tiker der Meinung, daß die Tories bei Eroͤffnung des Parla— ments entweder kein Rmendement zur Adreffe vorschlagen wer— den, oder, wenn sie es ja thun sollten, trotz den Vortheilen, die sie bei den im vorigen Jahre stattgefundenen einzelnen Wahlen erlangt, sich doch in einer wenigstens eben so großen Mmoritaͤt befinden werden, als die war, welche Peel zum Abdan— ken bewog. Indessen sind da, wo die Parteien ein— ander so gleich stehen, und wo sichs von den Beweg— gruͤnden so vieler Einzelnen handelt, alle Prophezeiungen dieser Art höchst gewagt. Nut eines scheint gewiß, naͤmlich, daß die Minister nicht austreten werden, ohne vorher eine Parlaments— wahl unter ihren eigenen Auspizien versucht zu haben; und der Konig wird ihnen so sehr auch der Standard das Gegen— theil behaupten mag die Erlaubniß dazu nicht versagen, be— sonders da auch Sir Robert Peel nicht wuͤnschen kann, bevor die Kirchen,Angelegenheit beigelegt ist, mit so widerstrebenden Materialien, als jetzt die Tories darbieten, ein anderes Ministe⸗ rium zu versuchen, und Stanley sich noch eben so wenig, als bei der letzten Ministerial⸗Krisis, in der Lage befindet, ihn von dieser Nothwendigkeit zu besre en.

Niederlande.

Am sterdam, 30. Januar. Von dem Handel in Staats— Paptleren während der heute endigenden Woche ist wieder wenig Be— mertenswerthes zu berichten, da derselbe weder von erheblichem Um— fange war, noch durch wichtige Fluctugtionen bezeichnet wurde. Das Weichen der Course von Ardoin-Obligatlonen an den Markten zu London und Antwerpen, nebst mehreren Verkdusen, die davon fur Belgische Rechnung bewirkt wurden, brachte dieses Effekt auch hier zum Weichen und machte selbst auf mehrere andere Fonds einen un— guͤnstigen Eindruck. Jene Ardoin-Obligatio nen, welche zu Anfang der Woche 80 ü 5013, 3 pCt. standen, gingen hiernach taͤglich etwas niedrige und waren gestern zu A901 2 Al! z zu haben; von den uͤbrigen Spanischen Schuld⸗Dokumenten hatten deferred etwas mehr Frage wie gewohnlich, wodurch deren Preis sich gut auf 2532 pCt. behauptete; Passive wechselten bei wenlgem Handel zwischen 16 und 161½ pCt., und alte aufgeschobene Schuld ging von 191 15 auf 19350 pCt. zucuͤck. Hollaͤndische 5proc wirkliche Schuld wurde zu 1051 pCt. abgenommen, blieb aber in den letzten Tagen weniger begehrt und pCt billiger zu haben; von Integralen sind einige Verkaͤufe angeblich für Deutsche Rechnung gemacht worden, denen indeß Einkaufs- Auftrage vom Inlande begegneten, so daß der Cours sich auf 58 erhielt; Kanz-Billets, welche dem Gange der In— tegralen gewohnlich folgen, hatten sich bis 2AM Fü. erhoben, gestern meldeten sich indeß, vermuthlich wegen des nahen Abrech— nangs⸗Termins, mehrere Verkcufer, wodurch der Preis bis 218951. herunterging. Russische und Oesterreichische Obligationen kleben bei kleinem Geschaäͤste preishaltend; neue Wiener Loose aber wurden häufiger autgeboten und pierdurch von 717 Fl. auf 7 Fl. zuruͤck⸗ gedrangt Suͤd⸗Amerikanische Fonds blieben ohne erhebliche Preis— Veranderung, und auch der Geld-Cours steht noch so wie vorige Woche. Der Umsatz am hiesigen Getraide⸗Markt ist diese Woche weniger lebhaft gewesen; dennoch haben sich die Course von schdnen Sorten Weizen gut erhalten; einige Partieen von neuem inlaͤndi⸗ schen sind gestern aber niedriger erlassen worden. Mit Roggen war es besonders still, so daß in fremden Sorten gar kein Handel statt— fand. Die zuletzt angelegten Preise sind: für 133pfünd. jährigen Wismarschen Weizen 303 Fl. für 130pfuͤnd rothen Rassau⸗-Dictzi—⸗ schen 188 Fl., für 132 1330fünd. neuen Clevischen 188. 195 Fl.; fuͤr 128 126pfünd. neuen inlaͤndischen Weizen 175. 178 Fl, 1289fünd. 3. gland ischer Roggen galt 180 Fl., ss 9opfüͤnd, feiner Hafer 86. 87 Fl.

Deutschlan d.

Gotha, 2. Febr. Die Gothaische Zeitung enthaͤlt nachstehenden Hof⸗Artikel: „Heute ist am hiesigen Herzoglichen Hose die feierliche Eröffnung der Vermaͤhlung Ihrer Majestäͤt der Königin Donna Maria von Portugal und Sr. Koͤniglichen Hoheit des Prinzen Don Fernando, Koͤnigl. Prinzen von Por⸗ tugal, erfolgt. er Herr Graf von Lavradio, welcher die Un— terhandlungen geleitet hat, war nach einer Reise von Bruͤssel als außerordentlicher Botschafter Ihrer Majestaäͤt der Koͤnigin Donna Maria bei Sr. Durchlaucht un serem gnadigst regierenden Her— zoge und Herrn, hierher zuruͤckgekehrt. Die feierliche Auffaͤhrt kand heute in der herkömmlichen Weise statt. Der Herr Bot—

schaster, an der unteren Treppe, vom Portale bes Herzoglichen

Residenzschlosses rechts, von dem Ceremonienmeister und den dienstthüenden Kavalieren des Hofes empfangen, wurde zunächst in das Geheimeraths⸗Zimmer, wo die Auswechselung der Rati⸗ fication des Ehe⸗Vertrags erfolgte und dann zur Audienz bei den hoͤchsten Herrschaften gebracht. Durch die Reihen des auf dem Corridor der Weimarischen Gallerie aufgestellten Militairs und der vor dem Vorgemach stehenden Offizianten begab sich der Herr Botschafter, nachdem ihn der Hofmarschall mit den dazu bestimmten Kavalieren an der oberen Treppe empfangen hatte, in das Vorgemach, von wo ihn der erste Marschall zum Au⸗ dienzzimmer fuuͤhrte. Die Audienz fand zugleich bei Sr. Her— zoglichen Durchlaucht, unserm gnadigst regierenden Herzoge und Herrn, Hoͤchstdessen Herrn Bruder, des Herzogs Ferdinand Durchlaucht, und dem Durchlauchtigsten Prinzen Ferdinand, Sohne Sr. Durchlaucht des Herzogs Ferdinand, statt. Waͤh— rend derselben hatten sich das Herzogliche Ministerium, Deputa— tionen der hiesigen Stände, der Staͤdte Gotha und Koburg und das uͤbrige Personal im großen Saale versammelt, woselbst zu beiden Seiten des Baldachins Tribunen errichtet worden wa— ren. Unter Vorantritt der Hofmarschaͤlle traten zuerst Ihre Hoheit die Frau Herzogin mit den Durchlauchtigsten Prinzen und Anverwandten des Herzoglichen Hauses, Hoͤchst— welche bei der Audienz des Herrn Botschafters nicht zugegen gewesen waren, ein; die hoͤchsten Herrschaften begaben sich auf die Tribune links, die Damen vom Hofe auf diejenige rechts vom Baldachin. Dann erschienen, unter Vorantritt der Hof⸗ marschälle, des regierenden Herzogs Durchlaucht, Se. Königl. Hoheit Prinz Ferdinand, Höͤchstdessen Herr Vater, des Herzogs Ferdinand Durchl. und der Herr Botschafter, gefolgt von den zur Suite gehoͤrigen Kavaliers. Nachdem unser Durchlauchtigster Herzog den Platz zur rechten, des Herzogs Ferdinand Durchl. die Stelle zur Linken, des Prinzen Ferdinand K. H. die Stelle zwischen Hoͤchstihrem Herrn Oheim und Herrn Vater Durchlauchten eingenommen hatten, erfolgte Namens Sr. des gnaͤdigst regierenden Herzogs und Herrn Durchlaucht die Eroͤffnung: daß die kirchliche Ver— maͤhlung zwischen Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin Donna Maria da Glokia von Portugal und Algarbien und dem Durchlauch— tigsten Prinzen Ferdinand am 1. Januar d. J. in der Kathe— drale zu Lissabon stattgefunden und daß der Durchlauchtigste Prinz in Folge dessen die Wuͤrde eines Koͤniglichen Prinzen von Portugal mit dem Namen Don Fernando und der Koͤniglichen Hoheit empfangen und angenommen habe. Nach Beendigung dieses feierlichen, vom Kanonendonner begleiteten Altes empfingen unser gnaͤdigst regierender Herzog und Herr, Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Portugal und Höchstoessen Hr. Vater, des Her— zogs Ferdinand Durchlaucht die Gratalationen des gesamm— ten Hofes, der verschidenen Deputationen und der uͤbrigen An— wesenden. Bei der großen Tafel, welche hierauf gehalten wurde, brachten Se. Durchlaucht der gnadigst regierende Herzog und Herr den ersten Toast auf das Wohl Ihrer Majestät der Koͤ— nigin Donna Maria, Ihres Durchlauchtigsten Gemahls und des Koͤniglichen Hauses unter Kanonendonner aus; der Herr Bot— sa after erwiederte mit einem Toaste auf das Wohl unseres Durchlauchtigsten Herzogs und Ihrer Hoheit unserer Frau Her— zogin. Ein dritter Toast unseres Durchlauchtigsten Herzogs galt bem Wohl und dem Gedeihen Portugals; ein vierter des Herrn Botschafters Sr. Durchlaucht dem Herzoge Ferdinand, Vater des Durchlauchtigsten Prinzen Don Fernando, Sr. Ma— jestat dem Koͤnige der Belgier und saͤmmtlichen Gliedern des Herzoglichen Hauses. Mit dem Kanonendonner be— gleitete der Ausbruch der Freude aller Anwesenden die Toaste. Es ist eine merkwuͤrdige Erscheinung, in kurzer Zeit zweimal den Ruf zu so hoher Bestimmung, wie die Gruͤn— dung eines neues Thrones und die Gruͤndung einer neuen Dy— nastie ist, an Glieder unsers Durchlauchtigsten Herzoglichen Hau⸗— ses gelangen zu sehen. Wie die Ereignisse sich seit der Thron⸗ besteigung Sr. Majestät des Königs Leopold in Belgien durch dessen weise Lenkung zur Ruhe und Ordnung gestaltet haben, ist sattsam bekannt; und wir hoffen, daß die Zukunft die Wahl der erhabenen Koͤnigin Donna Maria zum Besten ihres Lan— des nicht weniger rechtfertigen werde. Je mehr wir aber hiervon uͤberzeugt sind, desto inniger sind die Wuͤnsche fuͤr sein Wohl, mit denen die Angehoͤrigen und Unterthanen unsers Durchlauchtigsten Herzogli— chen Hauses Sr. Koͤnigl. Hoheit den Prinzen Don Fernando in sein neues, zwar weit von uns entferntes, aber durch diese hohe Verbindung uns nunmehr befreundetes Vaterland be— leiten.“ ö Weimar, 3. Febr. Am 1sten d. M hat unser Landtag geendet. In dem Abschieds⸗Dekrete sagt Seine Koͤnigliche Ho— heit der Großherzog: „Die Verhandlungen des jetzt versammel— ten Landtages noch weiter fortsetzen zu lassen, um auch die we— nigen, noch ruͤckstaͤndigen und minder erheblichen Propositions— Punkte zur Erledigung zu bringen, halten Wir nicht fuͤr noih— wendig, und, hingesehen auf die unausgesetzt anstrengende Thä— tigkeit, mit welcher die Mitglieder dieser Versammlung vor und nach den Ferien, ganz besonders aber der Landtags-Vorstand, die Ausschuͤsse und die Referenten in den letztern ihren Pflichten obgelegen haben, selbst nicht fuͤr billig. Mit dem wohl— verdienten Zeugnisse, daß die Leistungen dieses Landtags eben sowohl, als die treu ergebene Gesinnung desselben, welche bei jeder Veranlassung und selbst in den Fällen, wo die Abge— ordneten eine virschiedene Meinung verfechten zu muͤssen glaub— ten, in den Virhandlungen ohne Ausnahme zu erkennen gewe— sen ist, Unsere volle Zufrtedenheit gefunden haben, schließen Wir hiermit den am 22. Nov. v. J. eroͤffneten Landtag, indem wir zugleich dem Land-Marschall und seinen beiden Gehuͤlfen, lo wie saͤmmtlichen Abgeordnet«‘n Unseren aufrichtigsten Landes fuͤrstlichen Dank unt dem Landtags-Syndikus wegen seiner abermals be— waährten tuͤhmlichen Geschäftsfüuͤhrung Unsere Anerkennung mit Vergnuͤgen hierdurch oͤffentlich aussprechen.“

Leipzig, 1. Febr. Leipz. Ztg.) Heute vor vierzig Jah— ren wurde der Geheime Rath Poͤlitz, Ritter des Koͤnigl. Saͤch— sischen Civil Verdienst-Ordens, von dem verewigten König, da— mals Kurfuͤrsten zu Sachsen, Friedrich Auaust, zum Professor der Moral und Geschichte bei der Ritter-Akademie zu Dresden ernannt. Was der beruͤhmte, als Staatsdiener, Lehrer und Schrift—⸗ steller hochverdiente Gelehrte in seinem Lehr-Amte zu Dresden bis 1803, was er seitdem als akademischer Lehrer der Geschichte und der Staats-Wissenschaften zu Wittenberg und zu Leipzig, was er als Schriftsteller in dem Fache der Deutschen Sprache und Literatur, in der Geschichte und in der Staats Wissenschaft, was er in mehreren von der Staats-Regierung ihm uͤbertrage—⸗ nen Directionen und kollegialischen Arbeiten, so wie in humaner Beziehung als Privatmann, segensreich geleistet hat, wird vom In. und Auslande mit allgemeiner Achtung und von zahlreichen Schuͤlern und Freunden dankbar anerkannt. Es konnte daher nur fuͤr ihn nicht uͤberraschend seyn, daß heute, am ersten Morgen des einundvierzigsten Jahres seines Staats Lebens, ihm von mehreren Seiten Beweise der Achtung, Verehrung und Liebe dargebracht wurden. Als Regierungs-Bevollmaͤchtigter und

von dem hohen Kultus-Ministerium dazu besonders beauftta uͤberreichte dem Herrn Geheimen Rathe der Herr Kreis. M tor von Falkenstein ein Gluͤckwuͤnschungsschreiben des hohen

tus⸗Ministeriums, wobei der Herr Regierungs⸗Vevollmichn im Ramen des Herrn Staats⸗-Ministers und im Namen)

stehen, Wuͤnsche fuͤr das fernere Wohl und die noch lange P

samkeit des wuͤrdigen Mannes aussprach. Dann uberreitzt

ein Mitglied der Buͤcher⸗Kommission und des Censur⸗ Kollegin im Namen dieser Behoͤrden ein Schreiben kollegialischer Ven rung und gluͤckwuͤnschender Theilnahme. Hierauf bezeugte 6 der Rektor der Universitaͤt dieselben Gesinnungen im Namen! akademischen Senats und der gesammten Universttaͤt, so wit Deputation der philosophischen Fakultaͤt im Namen der Falun den Wunsch Aller, ihn, eine Zierde des akademischen Vettn und ein Vorbild der juͤngeren Welt, noch viele Jahre in uma Mitte durch Rede und Schrift kräftig wirken zu sehen!!“

Den Scherz, welchen sich zuerst ein Nord-Amerikaner f dem Namen Sir John Herschel's erlaubte, indem er dessen ĩ gebliche Beobachtungen des Mondes und seiner Kurioszz publizirte, hat Herr Ober-Inspektor Lohrmann in Dre hij ; ner wissenschaftlichen Widerlegung werth geachtet, die ss h Abend, Zeitung abgedruckt worden und, aus der nunmeht ch Einiges in die Leipziger Zeitung uͤbergegangen ist.

Darmstadt, 31. Jan. Se, Königl. Höheit den gin herzog haben den Großherzogl. Ober- Finanzrath Biersi j Geheimen Ober⸗Finanzrath ernannt. .

Die Reduction des Zinsfußes der hiesigen staͤdtischen e von 4 auf 3 pCt. ist jetzt schon als vollendet zu betrachim die Mehrzahl der Gläubiger sich beeilt hat, sich fuͤr die Aman der neuen Finanz-⸗Maßregel zu erklaren. Diejenigen Anhp woruͤber binnen der anberaumten Frist keine Erklaͤrun folgt ist, sind von dem Gemeinderath bereits au fgelljn worden. Voraussichtlich duͤrfte dem ferneren Sinken Zinsfußes der oͤffentlichen und Kommunal, Schulden l die Ausfuͤhrung der projektirten Eisenbahn Einhalt gesch⸗ indem dadurch eine große Masse von Kapitalien absporbirt nh wird. Anfangs hatte unsere hiesige Eisenbahn⸗Gesellschaft, n heute, Behufs der Wahl eines provisorischen Ausschusseg, erste vorbereitende Sitzung haͤlt, sogar Actien von 5 und 3 festgesetzt; allein man ist davon wieder zuruͤckgekommen, um das Minimum auf 50 Fl. bestimmt.

Nach dem gegenwaͤrtigen Stand der Geschaͤfte unseren den Kammern zu ö . der Schluß des Landtage

ngsten wohl schwerlich erfolgen. .

ö. Harn, 1. Febr. Gestern Mittag begab sich die Generalitäͤt der hiesigen Bundes-Festung, begleitet von sim chen Stabs- und vielen sonstigen hierzu bezeichneten Ofssin der verschiedenen Truppentheile, in das Großherzogl. Regie Gebaͤude, um durch die Vermittelung des Regierungs⸗Risij ten und Territorials-Commissairs, Freiherrn von Lichttni Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzoge ihr und der gesanm Garnison respektvolles Beileid uͤber das Ableben Ihrer gh Hoheit der Großherzogin von Hessen und bei Rhein gemenst zu bezeugen. .

Wiesbaden, 30. Jan. Das Herzogl. Nassauischt ordnungs Blatt bringt auf hoͤchsten Befehl die durch Uehem kunft unter den UferStaaten beschlossenen 4 Supplement h kel zu der Rheinschifffahrts-Convention vom 31. Mön! mit dem Anfuͤgen zur oͤffentlichen Kenntniß, daß dieselben nun an die naͤmliche Kraft und Wirkung haben, als ob sie m lich in der vorgedachten Convention enthalten waͤren.

Ferner enthaͤlt das Verordnungs⸗Blatt eine lange von Befoͤrderungen und Versetzungen; unter Anderen habe Durchlaucht den Bundestags⸗Gesandten, Geheimen Legations v. Röntgen, zum Geheimen Rath ernannt.

Frankfurt a. M., 2. Febr. Die Frankfurter i buͤcher berichten uͤber die Verhandlungen in der gesetzgehnn Versammlung bei der Sitzung vom 39. Jan. Es wurwd⸗ Senatsvortrag vom 20. Jan., Baueinrichtungen hei dem; schluß an den Zollverein betreffend, verlesen. Derselbe lau folgt: „Die Vollziehung des am 2. Jan, d. J. abgeschlsn Anschlußvertrages macht viele Baueinrichtungen nothwemn welche un verweilt und ohne Unterbrechung in Ausfuͤhrunz u h gen sind. Der Senat traͤgt daher bei der gesetzgebenden Vnisemmm darauf an, daß dieselbe ihre Zustimmung gebe, daß der Sun inn Einverständniß loͤblicher staͤndigen Buͤrger-Repraͤsentatitn nn! forderlichen Bau-Einrichtungen ausfuͤhren lasse.“ M! ioegen dieses Antrages eröffneten Diskussion wird zwar Mh gaͤngig fuͤr unabweisbar anerkannt, unverweilt und ohne lage specificirter Voranschlaͤge die nothwendigsten Kosten lun richtung provisorischer Raume und Einrichtungen zu vert Von mehreren Seiten wird jedoch beantragt, die Verwils ausdruͤcklich an diese Bedingung zu knuͤpfen, weil tt lich das dem Vernehmen nach zur Anlegung des . hofes in Aussicht genommene Klapperfeld sich wohl zu ö. Zwecke fuͤr den Augenblick, aber nicht als definitiv zu ki des Lokal eignen duͤrfte. Auch selbst hinsichtlich der n fen bestimmt werden sollenden ehemaligen Dar messtei sey noch der Fall denkbar, daß spaͤter eine geeigneten taͤt aufgefunden werden koͤnne. Von anderer Seite ung gegnet, daß es sich von selbst verstehe, dermalen nur 6. nothwendigsten provisorischen Einrichtungen zu treffen, ls es genuͤge, deren Verwirklichung an die Einstimmung M digen Buͤrger-Repraͤsentation zu binden, um so mehr, 29 der Natur der Sache nach jetzt noch gar keine benin kalitäten fuͤr immer ermitteln ließen. Nach geschlossener . rung erfolgte auf die vom Praͤsidenten gestellte Ümftah 37 Stimmen gegen 22 und 2 suspendirte der Beschlu . gesetzgebende Versammlung gebe ihre Zustimmung, daß ca nat, unter Einverstäͤndniß löͤblicher staͤndigen Buürger-⸗Repth tion, die erforderlichen Bau⸗-Einrichtungen ausfuͤhren asse

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Die in der Nacht auf den 209. In von dem tritte des

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lee die Vortheil, auf die man rechnete.

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ʒ en A die in näherer oder entfernterer Beziehung zu dem ifa

len, die uns beseelen, nicht ändern.

Zustiz⸗Minister erwlederle:

Ehren zu erweisen, wurde der Sarg in bas fuͤrstliche gin, *) der kuf geführt, daselbst um 2 Uhr Nachmittags on dem Pfarrer an der hiesigen Hauptpfarr⸗-Kirche am Tein, In Beiseyn fast saͤmmtlicher Mitglieder des hiesigen hohen Adels and der politischen Behörden, feierlich eingesegnet, und dann, unter zahllosem Geleite aus allen Staͤnden, uͤber die Bruͤcke, die Cieinseite und den Hradschin abgeführt. Es e den sel⸗ hen bis zum Strahower Thore die Grafen Schönborn und Lolloredo, als erste Leidtragende, der Hberstburggraf Graf Chotet, Graf Kaspar Sternberg, sehr viele Personen des . hohen bels und Mitglieder des Landes-Guberniums, des Magistrats

s w. Aus eigenem Antriebe schloß sich dem Zuge die hiesige hirgerliche Scharfschuͤtzen⸗Gesellschaft, deren Protektor der Se— sic gewesen war, und das Corps der burger lichen Grenadier= he, nebst einer Abtheilung der berittenen Scharfschuͤtzen, so . sehr viele ausgezeichnete Buͤrger an. Obgleich nach dem Funsche des fuͤrstlichen Hauses dieser Zug nur ein stiller Durch— i seyn sollte, so hat doch Prag seit geraumen Jahren kein feier— scheres und ruͤhrenderes Trauergeleite gesehen, als es das heu—

lige war.

Lemberg. 27. Jan. Am 22sten d. ist hier der gewesene General der Pelnischen Armee, Vinzenz Szeptycki, im 53zsten Jahre seines Lebens gestorben.

Spanien.

Cortes Verhandlungen. Proceres⸗ Kammer. Etzung vom 22. Jan. Bei Eroͤffnung der Sitzung machte der äsident folgende Anzeige: „Da mehrere Mitglieder der sammer eine Bittschrift entworfen und unterzeichent und zwei Kommissarien entschieden haben, daß der offentlichen Diskufsion dieser Schrift kein Hinderniß im Wege stehe, so sind die Mit—⸗ glieder dieser Kammer in ihren Wohnungen davon benachrichtigt worden, daß die Diskussion heute stattfinden wuͤrde.ö“ Der Marguis von Espega verlas hierauf die Petition, die folgen⸗ dermaßen lautet: „Señora! dem Gefuͤhle eines großen Schmer— es und eines tiefen Kummers nachgebend, erscheinen die Pro— ters des Koͤnigreichs zu den Fuͤßen des Thrones Ew. Masestaͤt mitder Bitte, daß Ihre Regierung dem Estamento uͤber die beklagens— nahen Ereignisse in Barcelona Auskunft ertheile und zugleich, um Er. Majestaͤt ihre Mitwirkung anzubieten, wenn Sie dieselbe zur Vertheidigung der Gesetze und der oͤffentlichen Ordnung fuͤr nothwendig erachten sollten. Im Palast des Estamento, den 15. Januar 1836.“ (Folgen die Unterschriften Der Praͤsi— dent: „Die Diskussion ist eroͤffnet.!“ Der EonseilsPraͤ— sident, welcher hierauf das Wort nahm, sagte: „In der so ben verlesenen Petition sind zwei verschiedene Ideen ausgespro⸗ chen. Die Kammer erklart zu Anfang, daß sie die Nachricht von den beklagenswerthen Excessen, deren Schauplatz Barcelona ge— wesen ist, nicht ohne das Gefuͤhl des lebhaftesten Unwillens em— pfangen habe. Dasselbe ist mit der Regierung und dem ver— hänftigen Theile der Spanischen Nation der Fall ge— besen. Die Regierung hat alle erforderlichen Maßregeln ergriffen, um die Wiederholung so aͤrgerlicher Auftritte su verhindern. Die Kammer druͤckt hierauf den Wunsch aus, on der Regierung eine Mittheilung uͤber die Vorfaͤlle in Bar— tona zu erhalten. Das Ministerium hat sich schon in einer füheren Sitzung uͤber diesen Punkt ausgesprochen. Da indeß de Kammer die lobenswerthe Absicht hat, der Regierung ihre Mitwirkung zur Unterstuͤtzung des Thrones Ihrer Majestaͤt und zer Fundamental ⸗Gesetze anzubieten, so glaubt die Regierung, daß der Augenblick nicht geeignet sey, den Cortes jene Aufschluͤsse fa Kiben; allein sie hofft zu gleicher Zeit, daß ein Tag kommen tird,wo sie die Nachrichten wird mittheilen können, deren Bekanntma— hung jetzt nicht ohne Nachtheil geschehen koͤnnte. Was die angebotene Mitwirkung der Kammer betrifft, so glaubt die Regierung, in diesen Augenblick ihrer nicht zu beduͤrfen, hofft jedoch, daß, wenn se eines Tages dieselbe fordert, sie ihr dann auch in derjenigen Ausdehnung gewaͤhrt werden wird, die man mit Recht von die— ser erlauchten Koͤrperschaft erwarten darf, welche sich so sehr fuͤr die Aufrechhaltung des Thrones Ihrer Majestaäͤt und unserer Institutionen interessirt.“ Der Herzog von Ossuna bemerkte ierauf: „Man wuͤrde diejenigen, weiche die Bittschrift unter⸗ zeichnet haben, falsch beurtheilen, wenn man glaubte, sie wollten etwas Anderes, als Gerechtigkeit. Die Nachrichten aus Cata— lonien lauten sehr beunruhigend, und alle in Betreff derselben zu gebenden Erläuterungen wuͤrden sehr unnuͤtz seyn. Ich halte es fur sehr wichtig, die Aufmerksamkeit auf Thatfachen zu len⸗ ken, die, obgleich sie isolirt zu seyn scheinen, den Zweck haben, die Inst utionen des Landes umzustuͤrzen. Diejenigen Personen, die das Blutbad in der Citadelle veruͤbten, haben auch den Eon litutions, Stein aufgerichtet, und ohne mich in eine Analyse von Thatsachen einlassen zu wollen, die ich nicht kenne, erkläre ich, daß bei dem Zusammentreffen dieser Thatsachen mit dem Er— sheinen einer Flugschrift in Paris, worin die Constitution von 1812 gepriesen und als der kuͤnftigen Republik guͤnstig geschil⸗ . daß, sage ich, in Erwaͤgung dieser Umstaͤnde, ö egierung aufgefordert werden muß, eine Untersuchung aller tsichen, die auf jene Ereignisse von Einfluß gewesen seyn kön, fen, zu veranlassen. Man wird vielleicht sagen, daß dergleichen Fragen gefaͤhrlich seyen und daß die Kammer sich bei Vorlegung derselben kompromittire; sollen wir etwa durch ein strafbares Stilschweigen jene Abscheulichkeiten gutheißen? niht, daß die Furcht uns den Mund verschließen wird, und wel— hes auch unser kuͤnftiges Loos seyn mag, es wird die Gesinnun— 1 rn. Ich unterstuͤtze die Petition.“ „Da der Conseils⸗Praͤsident erklart hat, daß Gt iänzeitig eyn wärden, so hat die Kammer zu ob die Erorterung der . stattfinden soll.“ Der Minis „Die Regierung kann i s Augenblick die Eroͤrterung nicht he,, ,, , ge genheit handelt, in Betreff deren die Regierung Maßregeln nn ö die . . verfehlen wurden, wenn man sie ie Petition wurde hierau unn. Welt ng ,, hierauf zuruͤckgenommen

Der Präsident: die Aufschluůͤsse jetzt entscheiben,

Madrid, 23. J ; Fr zern, rid, Januar. (Franz. Blätter.)

Men Inhalt nicht ganz der allgemeinen Erna i rtung entspricht. ie Armee ist (so sagt man) siegreich gewesen, 3 . .

U Die Ho theilt heute einen Bericht des Generals Cordova ö.

hafter als man glaubte, bestrittene Triumph sichert uns nicht

. Man hatt ef ngen auf einen entscheidenden Erfolg e h, . . daß man wichtigere Dinge erst noch erwarten muß. Alle chrichten nn . uͤberein, daß die Fremden Legion von nerschrockenheit gezeigt und daß die Engi .

gion 9. von 36. Feinde gelitten habe, ß n,

von Rayneval hat ein glaͤnzendes ? ö ; it ein glaͤnzendes Fest gegeben

em alle Meinungen repräsencirt . * er .

5 Derren von Toren) und Martinez de la Rosa, Isturiz und Fer⸗

Ich glaube

rer, von Villalba und den Herzog von Rivas. Auch das diplo“

matische Corps war zugegen.

Man wundert sich hier, daß der General Mina, statt die wahren Anstifter und Theilnehmer der blutigen Auftritte in Bar— celona zu bestrafen, die Ruhe dadurch zu sichern glaubt, daß er einige Karlisten und Exaltirte, an deren Spitze Avarineta und Gironella stehen, ohne richterliches Verfahren verbannt. In Be— zug auf die geheimen Gesellschaften, welche so viel zu den letzten Unruhen beigetragen haben, ist noch nichts geschehen, und doch sind sie gerade der Sitz des Uebels, und man sollte ihnen daher großere ufmerksamkeit widmen.

Die Allgemeine Zeitung meldet von der Italiaͤnischen Graͤnze: celona enthalten uͤber die dort vorgefallenen blutigen Auftritte schauderhafte Details. Die Ruhe war scheinbar in der Stadt wieder hergestellt, und Mina schickte sich an, seinem alten Hang zu Executionen freien Lauf zu geben. ner Hut seyn, indem, wie es scheint,

aufstellen ließen. Ueberhaupt hat zug in Navarra bei allen Parteien an Ansehen verloren, und das Einhalten der richtigen Mitte, zu der er sich scheint, mochte ihm schwer gelingen. Spaniens, hat schon in der

im zweiten Akt den Ueberrest schwerlich retten. Barcelona ist man voll Mißmuth uͤber das Betragen der Engli⸗ schen Nation vor jener Stadt, da sie dann erst einfchritt, als das Aergste der Verbrechen schon begangen, und Hunderte wehrloser Menschen das Opfer der Volkswirth geworden waren. Man kann sich dies nicht erklaͤren, und fuͤhlt sich gegenuͤber den nach—⸗ traͤglichen philanthropischen Bemuhungen des Englischen Komman— danten, um den Behoͤrden Christinens Unterstützung zu verlei— hen, zu wenig Dank verpflichtst. Ob, wie einige Blatter ver— sicherten, der Sardinische und der Russische Konsul wahrend

der Schreckenstage zu Barcelona zu gefaͤnglicher Haft gebracht : ö tieme fuͤr die Stadt⸗Wachtmeister sind uͤberdies noch 7ä01 Rthlr. ist nicht wahrscheinlich. Ware es der Fall, so koͤnnte dieser Um.

worden sind, davon wußte man zu Genua nichts. Die Sache stand dazu beitragen, die Lage des Madrider Kabinets noch zu verschlimmern.

Barcelona, 22. Jan. In der Gegend von Tomaris in Ober⸗Aragonien hat ein bedeutendes Gefecht stattgefunden, in

haben sollen. der Oberst Villapadierna über die von Cabrero befehligten In— surgenten davongetragen hatte, und wobei 10 der etzteren ge⸗ toͤdtet und mehrere gefangen genommen worden waͤren. Der General- Capitain von Aragonien hat Saragossa sen, um sich an die Spitze von dreitausend Mann In— fanterie und 400 Mann Kavallerie zu stellen, die in Ober— Aragonien versammelt sind und der Karlistischen Kolonne, die unter dem Grafen von Villemur aus Navarra in Catasonien einzudringen beabsichtigt, den Weg versperren sollen. General Velto von der Nord-Armee wird die Division des General⸗Ca— pitains von Aragonien bei dieser Operation unterstuͤtzen. Gene— ral Mina hat so eben an alle hier in der Stadt besindliche Of— fiziere den Befehl ergehen lassen, sich ihren Corps anzuschließen, und hat erklaͤrt, daß diejenigen, welche bei der im Februar abzuhaltenden Musterung nicht auf ihrem Platz seyn wurden, aus dem Dienst entlassen werden sollten. Mit der Belagerung des Forts del Hort steht es noch beim Alten. Von Lissabon wird der Oberst Borso mit dem Rest der Portugiesischen Division hier erwartet, der aus 3000 Mann be— stehen und sogleich ins Feid ruͤcken soll. General Gurrea soll an der Spitze eines starken Corps die Ebene von Tarragona be— schuͤtzen, Aspiroz die Hoͤhen besetzen und Espinosa die Linie zwi⸗ schen Valencia und Catalonien decken.

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Der Korrespondent der Times meldet aus Konstantino—

pel vom 29. Dezember, daß aus dem Tuͤrkischen Hauptquartier zu Harpuht in Kleinasien die Nachricht eingetroffen sey, Reschid Mehmed Pascha sey an der Spitze seiner irregulairen Kavalle— rie nach Mussuhl aufgebrochen, und die regulairen Truppen soll—

ten in zwei Kolonnen nach Malattia abgehen. Es hieß, daß

diese Bewegungen durch einen neuen Aufstand der Kurden hervor

gerufen worden seyen, doch wollten gutunterrichtete Personen wissen, daß derselbe, wenn er auch stattgefunden haben sollte, nicht von so großer Bedeutung seyn koͤnne, um die Entwickelung der gan

zen Streitmacht des Tuͤrkischen Befehlshabers zu veranlassen, und man glaubte daher, daß dieselbe durch unmittelbare Befehle von Konstantinopel aus hervorgerufen sey, zumal da un⸗ mittelbar vor dem Aufbruche der Truppen ein des Sultans im Lager eingetroffen war. Korrespondent behauptet, daß der mehrerwaͤhnte

Derselbe

Dezember zugestellt worden sey; indeß soll Mehmed Ali schon vorher, als er von den in Konstantinopel gefuͤhrten Unterhandlun— gen hoͤrte, dem Britischen Residenten in Alexandrien, Sbersten

Campbell, erklaͤrt haben, daß er geneigt sey, allen Beschwerden

der Englaäͤnder in Betreff ihres Handels mit Aegypten und Sy— rien abzuhelfen; eine Bereitwilligkeit, welche jener Korrespondent sehr in Zweifel ziehen zu muͤssen glaubt, da noch im vorigen Fruͤhjahr Mehmed Ali nur durch ernste Drohungen dazu bewo⸗ gen werden konnte, der Euphrat-Expedition unter Oberst Ches— ney freien Durchzug durch Syrien zu verstatten.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New York, 11. Jan. Das vereinigte Comité des Se— nats und Repraͤsentanten⸗Hauses des Staates New⸗York, dem die auf den großen Brand bezuͤgliche besondere Botschaft des Gouverneurs und mehrere damit in Verbindung stehende Denk— schriften und Gesetz-Entwuͤrfe uͤberwiesen worden sind, hat am üten d. M. dem Repraͤsentanten⸗Hause seinen Bericht abgestattet. In demselben wird die Zahl der zerstoͤrten Gebäude, mit Ein— schluß der oͤffentlichen, auf 671, und die Zahl der durch den Brand aus ihren Comptoiren und Lagern vertriebenen kaufmaͤn⸗ nischen Firmen auf fast tausend angegeben, welche ungefahr 10900 Arbeiter jeder Art beschaͤftigten. Der Werth des verbrannten Eigenthums wird zu 18 bis 20 Millionen Dollars geschaͤtzt. Vor dem Ungluͤcke gab es zu New, York 25 Assekuranz⸗ Compagnieen, deren gesammtes Kapital sich auf 8, 170,00 Dollars belief. Vierzehn von ihnen haͤlt man jetzt fur insolvent, vier andere werden auf ein sehr unbedeutendes Kapital reduzirt, und von den uͤbrigen erleiden mehrere bedeutende Ver— luste. Man schaͤtzt den Gesammtverlust aller Assekuranz⸗Compag⸗ nieen in NewYork auf ungefaͤhr 7 Millionen Dollars, so daß sie wenig mehr als 1 Million Kapital uͤbrig behalten werden. Das Comité haͤlt es fuͤr die Pflicht des Staates, dem so um⸗

„Die in Genug eingegangenen Nachrichten aus Bar⸗

Er moͤchte jedoch auf sei⸗ die Exaltados auf ihn ge⸗ rechnet haben, und in dieser Voraussetzung den Constitutionsstein Mina seit seinem letzten Feld Halle jetzt zu neigen Mina, der After Lafayette . ersten Periode der Spanischen Re⸗ volution den größten Theil seiner Popularität . er wird

ier wie in

verlas ⸗·

Adjutant

J Firman gegen die Aegyptischen Monopole dem Lord Ponsonby am 27.

fangreichen Uebel hach Kraͤften abzuhelfen, und hat dahet zu die— fem Zwecke vier Gesetzes-Entwuͤrfe eingebracht, welche sogleich ohne Widerspruch zum ersten und zweiten Male verlesen wur— den. Durch den ersten derselben wird die Municipalitaͤt von New-Yort ermächtigt, die Policen der Assekuranz- Com⸗ pagnieen bis zum Belaufe von 6 Millionen Dollars innerhalb der naͤchsten 6 Monate einzuloͤsen, und dafuͤr Schuld-Scheine der Stadt New-⸗York auszustellen, welche 5 pEt. Zinsen tragen sollen, der zweite enthebt die insolventen Assekuranz-Eompagnieen der Unterordnung unter die Falliten⸗Kuratel; der dritte verfügt strenge Maßregeln gegen diejenigen Actionaire der Assekuranz-Com— pagnieen, welche der Aufforderung zu Nachschuͤssen bis zum Be— lauf des urspruͤnglichen Kapitals nicht genügen; durch den vier—

ten endlich werden verschiedene öffentliche Anstalten ermaͤchtigt,

ihre Kapitalien zum Behuf der Einloͤsung der nicht bezahlten Policen zu verleihen.

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Berlin, 5. Febr. Auf der vereinten Friedrichs-Universitaät Wittenberg sind in dem Zeitraume vom 12. Juli vorigen bis 12. Januar dieses Jahres bei der theologischen Fa— kultaͤt l, bei der medizinischen 5, und bei der philosophischen 3, uͤberhaupt also 190 Kandidaten promovirt worden. Bei der juri— stischen Fakultat haben keine Promotionen stattgefunden.

In Berlin sind in dem Zeitraume vom 1. Okt. 1834 bis dahin 1835 überhaupt 21 Brände vorgekommen, worunter die bedeutendsten diejenigen waren, die sich am 26. Oktober 1834 in dem sogenannten Englischen Hause (Mohrenstraße Nr. 49) und am 18. Juli 1835 in der Zuckersiederei des Kaufmanns Re— sener (Kochstraße Nr. 27) ereigneten. Die fuͤr jene 21 Braͤn— de zu verguͤtigenden Entschädigungs-Gelder betragen uͤber— haupt 20,591 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf., wovon allein in runden Summen gäzß Rthlr. auf den erwaͤhnten Brand in der Mohren-Straße und 6770 Rthlr. auf den in der Koch— straße kommen. An Neben -Kosten, fixirten Besoldungen und Tan⸗

15 Sgr. 11 Pf. zu zahlen, so daß sich die ganze Summe des Bedarfs auf 28,093 Rthlr. 2 Sgr. 2 Pf. belaͤuft. Von dieser Summe geht der vorhandene Bestand mit 7162 Rthlr. 28 Sgr. 5 Pf. ab. Es bleiben mithin noch zu decken 20,930 Rthlr.

3 Sgr. 9 Pf. Da nun die ganze Versicherungs Summe am Il. Oktober v. J. 81,653,450 Rthir. betrug, so ist ein Beitrag welchem, der hiesigen Zeitung zufolge, die Christinos gesiegt von 1 Sgr. für jedes Hundert ausgeschrieben worden, wodurch Diese Blaͤtter melden auch von einem Siege, den 26 Sgr. 3 Pf. dem künftigen Ausschreiben zu Gute kommt. Außer

27,1790 Rthlr. aufkommen, so daß ein Ueberschuß von 6539 Rthlt.

den erwaͤhnten 21 Braͤnden haben noch 25 Schornstein- und andere Braͤnde stattgefunden, wodurch kein zu verguͤtigender Schade entstanden, sondern nur Loͤschungs-Kosten verursacht wor— den sind. Drei Braͤnde ereigneten sich auf Grundstuͤcken, die außerhalb des Weichbildes der Hauptstadt liegen und daher nicht zum Verbande der hiesigen Feuer⸗Societaäͤt gehoͤren, wodurch aber Laͤrm in der Stadt entstanden, und der Societät Kosten er— wachsen sind. Blinder Lärm hat Rächt stattgehabt.

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Preis⸗Aufgaben des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen. 1) Die goldene Denkmuͤnze und 400 Rthlr. fuͤr die Erfindung einer Steinmasse, die dem Sandstein an Brauchbarkeit gleichkommt. ) Die goldene Denkmünze und 4090 Rthlr. fuͤr die Erzeugung eines schoͤnen Weiß auf gelbem Seidenbast. 3) Die goldene Denkmuͤnze und 400 Rthlr. fuͤr die Erzeugung einer echten schwarzen Farbe auf Seide. Die silberne Denkmuͤnze und 5090 Rthlr. fuͤr die Darstellung einer rothen Farbe auf Baumwolle. Die goldene Denkmuͤnze und 6090 Rihlr. fuͤr eine Verbesserung der kalten Indigokaͤpe zum Ausfaͤrben von Kattun mit mehrfarbigen Mustern. ) Die goldene Denkmuͤnze und 400 Rthlr. fuͤr die Erfindung einer Farbenleiter in Luft und Witterung ausdauernder Farben. ) Die goldene Denkmuͤnze und 300 Rthlr. fuͤr die Darstellung einer Glasur auf Bildwerken aus ge— branntem Thon. 8) Die silberne Denkmuͤnze und 1990 Rthlr. fuͤr eine neue Art, Hohlglas, wenn es noch in der Bearbei— tung begriffen ist, an jeder beliebigen Stelle von der Pfeife abzusprengen. Die silberne Denkmuͤnze und 500 Rthlr. fuͤr die Anlage einer Seiden-⸗Moulinage. Die goldene Denkmuͤnze und 3090 Rthlr. suͤr die Darstellung hohler Kugelstuͤcke aus Glas fuͤr Raume mit einfallendem Licht. Die goldene Denkmuͤnze und 500 Nthlr. - fuͤr die Darstellung einer echten hellblauen Farbe auf Tuch. 2) Die goldene Denkmuͤnze und 599 Rthlr. . fuͤr die Forderung von weißem Marmor im Schlesischen Ge⸗ birge. ) Die goldene Denkmuͤnze und 590 Rthlr. fuͤr die Anfertigung eines hydraulischen Cements aus inlaͤn— dischen Materialien, von gleicher Guͤte als der Englische Roman Cement. 8 Die goldene Denkmuͤnze und 1909 Rthlr. fur ein Verfahren, Seide haltbar zu vergolden, so daß si zu Zeugen verwebt werden kann. Die silberne Denkmuͤnze und 200 Rthlr. fuͤr ein Mittel, die Oherflaͤche der Gypsgebilde zu harten. ) Die goldene Denkmuͤnze und 800 Rthlr. . fuͤr die Ermittelung der Zugkraft, die zur Fortbewegung des Fuhrwerks auf Chausseen und gepflasterten Straßen erforderlich ist. Die goldene Denkmuͤnze und 800 Rthlr. fuͤr die Herstellung von wenigstens 3 Bobbinet-Maschinen mit Wickel- und Spul-Maschinen. 18) Die goldene Denkmuͤnze und 1360 Rthlr. fuͤr dasselbe, wenn auch die erforderlichen Maschinen zum Spinnen, Zwirnen und Sengen des Baumwollen⸗Gaͤrns mit aufgestellt sind.

Der Termin zur Einsendung der Preisschriften oder An— meldungen ist mit dem 1. Oktober d. J. J. verflossen. Das Naͤhere uͤber die Bedingungen der Bewerbung um die vom Verein aufgestellten Preis⸗-Aufgaben, so wie die näheren Erläu— terungen einer jeden dieser 18 Aufgaben, enthaͤlt die erste Liefe— rung der Verhandlungen des Vereins von 1835 und 1836.

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