1836 / 38 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

varresische Expedition ist nach Catalonien aufgebrochen; sie ist Ho00 Mann stark, und an ihrer Spitze steht der Graf von Vi— lemur, ehemaliger Gouverneur von Barcelona, der bei den Ca—⸗ talonischen Royalisten noch in gutem Andenken steht; unter ihm tommandirt der General Guergus, und außer diesem befinden sich noch 180 ausgezeichnete Offiziere bei diesem Eorps. Der Graf von Vilemur hatte es sich von Don Carlos als eine Gunst erbeten, dieses Unternehmen zu leiten. Der General Marotto, der Anfangs hierzu bestimmt war, hat nunmehr einen an— deren Auftrag erhalten. Der Tag, an welchem die Division aufgebrochen ist, läßt sich nicht genau angeben, indem sowohl bei den Vorbereitungen als bei der Ausfuͤhrung das größte Geheim— niß beobachtet worden ist; man glaubt indessen, daß sie am 24sten in Tremp eingeruͤckt sey, wo sie von einer starken Kolonne Ca— talonter unter der Anfüͤhrung von Torres erwartet wurde.“

Großbritanien und Irland.

London, 30. Jan. Die Kabinets-Minister und die ande— ren hohen Staats-⸗Beamten versammelten sich gestern in der Wohnung des Marquis von Lansdowne und entwarfen das Ver— zeichniß der Sheriffs fuͤr das laufende Jahr, welches nun noch Sr. Maj. im Geheimen, Rath zur Bestaͤtigung vorzulegen ist

Gestern hieß es im Kanzlei⸗Gerichtshofe wieder, Lord Broug— ham werde doch schwerlich in den ersten Wochen nach London kommen koͤnnen, denn sein Uebel erheische Ruhe, um eine Ent—

zuͤndung zu vermeiden, doch sey es nicht gefaͤhrlich, wenn er

sorgfaͤltig behandelt wurde. . Lord Stuart ist vorgestern von hier nach Antwerpen ab— gereist.

dungskarten zu drei großen Festen ausgeschickt, die er am J., X und 3. Februar zur Feier der Geburt des dritten Sohnes des Großherrn, Prinzen Nisam Eddin Chan, geben will.

Auf die Anmerkungen, welche einige Whig⸗Blaͤtter darüber machen, daß Lord Eldon und Lord Lyndh rst die einzigen Staats maͤnner gewesen, mit denen der Herzog von Cumberland nach seiner Ankunft in London und vor seinem Besuch bei Ihren Majestäͤten eine Unterredung gehabt, erwiedert heute die Times: „Der Besuch Sr. Königl. Hoheit bei Lord Eldon war wohl bloß der Beweis einer freundlichen Aufmerksamkeit fuͤr einen alten politischen und persoͤnlichen Freund, denn wenn der Herzog Rath sucht, ist er gewiß einsichts voll genug, den erfahrenen, hellen Verstand und Scharfblick Lord Lyndhurst's den veralteten, wenn auch redlich gemeinten Vorurtheilen Lord Eldon's vorzuziehen.“

Der Courier kann die physische Kraft und

Am ausgezeichneisten wurde O Connell in Bir—

nug bewundern. . hnei wo sich die Elite der radikalen Partei zu—

mingham empfangen, sammengefunden hatte litischen Unis n, Attwood und Muntz, welche O'Connell bewirthe— ten. Auch nahmen viele Parlamentz-Mitglieder, worunter Herr Hume und Dr. Bowring, an dem Diner Theil. Weniger wird von Seiten der

Liverpool gerühmt, wo, wie es scheint, nur die geringeren Volks— klassen, unter denen sich eine sehr große Anzahl von Irlaͤndern befindet, enthustastische Theilnahme äaͤußerten. Als O'Connell sich auf dem ZeitungszLesezimmer der Boͤrse zeigte, wurden ihm ganz unzweideuntige Zeichen des Mißfallens zu Theil. Auf der Boͤrse selbst schon konnte das Hurrah seiner Anhaͤnger nicht durchdrin— gen, beim Eintritt in jenes Zimmer aber erhob sich ein foͤrm— licher Sturm, hervorgebracht durch das fortgesetzte Hurrah— Rufen der wenigen, aber eifrigen Begleiter O'CTonnell's auf der einen, und das Heulen und Pfeifen seiner Gegner auf der an—

Der hiesige Tuͤrkische Gesandte, Nuri Efendi, hat Einla—

Hier waren es die Oberhäupter der po- e ichen Ei 3. ö Politiker scheint uns aber die vermeintliche Größe und Wichtigkeit die,

ans Ruder gekommen waren, habe er eben so wenig

156 Anderem sagt. „Wenn ich während ber letzten Parlaments De⸗ batten mich nicht so lange bei diesem Gegenstande (der Polnischen Sache) aufhielt, als ich es gern gemocht haͤtte, so ruhrte dies von der Ueberzeugung her, daß ich doch auf die Politik des Mi— nisteriums in keiner Weise einwirken konnte, und aus der Furcht, die dem Schicksal eines Volkes, dessen Sache mir so theuer ist, drohenden Gefahren vielleicht noch zu vergrößern, ohne daß mir unter den jetzigen Umstaͤnden eine Hoffnung bliebe, ihm zu die— nen.“ Hiernach, meint der Sun, moͤchte es geschienen haben, als wuͤrde der Graf Grey sich fuͤr die Polen interessiren, sobald er nur hinreichenden Einfluß bekaͤme, um sich zu Gunsten dersel⸗ ben zu verwenden, aber als nach sechzehn Jahren die Tories ge— stuͤrzt worden und die Whigs, mit Lord Grey an der Spitze, . etwas fuͤr diese Sache gethan, als damals.

Man schaͤtzt die Zahl der Retorten, mit welchen die soge—

nannte Chartered Company in London arbeitet, auf 750; da nun diese Anzahl beiläusig den vierten

Theil der in London betriebe—

nen Gas-Retorten bildet, so kann man deren Gesammtzahl auf zo0, wovon jede beiläufig 15 Ctr. wiegt, anschlagen. Die Re—

torten allein, ahgesehen von den Röhren und uͤbrigen Apparaten,

repräͤsentiren daher

é? lzberalen Blatter der Empfang O'Lonnells in . voͤlkerten Aegyptens sind

dern Seite, welches letztere nicht eher nachließ, als bis O Lon.

nell sich entfernt hatte. l dem Herzoge von Wellington, dem Sir Robert Peel, der Kirche und dem Könige gebrachte Vivats, und Pereats fuͤr O'Connell und senne Liverpooler Beschuͤtzer. Aehnliche Scenen suchten die Torier auch bei dem am Nachmittage veranstalteten Diner her— deizufuͤhren, jedoch nicht mit demselben Erfolg. An diesem Di— ner nahmen 809 Personen Theil, was freilich fuͤr Liverpool, wo

70,000 Katholiken ansaͤssig sind, nicht viel sagen will. Die An. . . off Handels-Briefe melden, daß dort viel Nachfrage nach Britischen

wesenden gehörten meistentheils der Mittelkiasse an, einige Ra— dikale von den neu erwaählten Munizipal⸗Beamten ausgenemmen. Auch bemerkte man das liberale Parlaments⸗Mitglied fuͤr Liverpoel,

Herrn Ewart. Als O Connell von der Uebereinstimmunz in den Rn—

sichten der Anwesenden sprach, welche ihm die Ehre der Einladung ver⸗ schafft habe, erhoben sich Stimmen des Mißfallens uͤber diese Aeuße⸗

rung, und es entstand ein großer Laͤrm, der noch durch die Be—

muͤhungen eines zum Tuschblasen bei Ausbringung der Toasts

anwesenden Hornisten, welcher durch sein Instrument die Schreier zu uͤbertoͤnen suchte, vermehrt wurde. Eest nachdem der Praͤsi— dent, Ratheherr Nathbone, uͤber dessen Stuhl man eine Reichs— krone, mit der Iclaͤndischen Inschrift: Cael milhe salthlie (hunderttausendmal gegrüßt), angebracht hatte, auf den Tisch ge— stiegen war und zur Ruhe ermahnt hatte, legte sich der Tumult allmälig; indeß ließen sich auch noch im ferneren Verlauf von D'Connell's Rede einzelne Aeußerungen des Mißfallens verneh— men. O'Connell sprach uͤber sein gewöhnliches Thema; er ver— langte fur Irland nichts als Gerechtigkeit und Gleichftellungz mit England und Schottland, erwähnte aber des Oberhauses mit kei— ner Sylbe.

Die Times hat es sich, wie gewoͤhnlich, etwas kosten las— sen, die in Lioerpool und Birmingham von O Lonnell gehalte— nen Reden aufs Schnellste zu erhalten, und murrt nün daruͤ— ber, daß der Agitator dort nichts als zum zehnten Mal aufge— wärniten Kohl aufgerischt habe. Der Globe aber bemerkt, Hr. O Connell wisse sich sehr gut seiner Gesellschaft anzubequemen, und es sey ein beträchtlicher Abstand zwischen dem Ton, in wel

.

chem er zu seinen Landsleuten spreche, und den ausgearbeiteteren

und deklamatorischeren Vorträgen, die er in England halte.

Die Times beginnt auch heute wieder, wie sie es schon seit langer Zeit fast täglich thut, ihr Blatt mit einem gegen O'Connell gerichteten Artikel, in welchem sie ihn „Se. Aller bet— teihaftest- Maj staͤt Daniel Kouͤnig der Bettler“ nennt, und wor— in sie Kerrespendenzen aus Liperpool mittheilt, um zu zeigen, mit welchem Abschen ihm dort von Seiten der besseren Volks—

de 1

Aher ihre Zahl ist jetzt auf 16,060 gestiegen, welche ich nach mötzigem Anschlage 300,000 Pfund Sterling aus—

/

ten. l

3 Polnischen Flächtlingen in England zu zeigen, wie wenig böst von Wyhig⸗-Ministern fur ihre Sache zu erwarten

haͤttsz, theilt ber Sun ein Schreiben mit, welches Graf Grey ere 1314 as Fostiusßk9 gerichtet, unt worjn derselhe unter

Unter das Geheul mischten sich laute,

Blatt, „behauptet, daß Mehmed Au Ausdauer O Connell's, die derselbe in den letzten Tagen bewiesen, nicht ge⸗ / muͤsse, und daß diese Verschiedenheit der Interessen uns hindern würde,

J (

Tonnen Gußeisen. Die Gasometer der erwähnten Compagnie enthalten nach Brandes Schätzung 20, 000 Kubikfuß, was fuͤr ganz London 3, 289. 090 Kubikfußz giebt. Die Compagnie selbst speist gegen 42, Eh0 Brenner, so daß sich also fuͤr ganz London 168,000 Brenner ergeben wuͤrden. Nechnet man, daß jeder Brenner stuͤndlich ? Kuäbikfaß Gas verzehrt, so ergiebt sich ein stuͤndlicher Verbrauch von 8ä0, 669 Kubikfuß Gas; und nimmt man an, daß jeder Brenner im Durchschnitte taͤg⸗ lich 5 Stunden brennt, so berechnet sich der tägliche Verbrauch auf 4,260,900 Kubikfuß. Um ganz London mit Gas zu verse— hen, sind jahrlich 260, 009 Ehaldrons Steinkohlen erforderlich; diese geben 2100 Milltonen Kubikfuß Gas, welche 75 Millionen Pfund wiegen. Das hierdurch erzeugte Licht kommt jenem von 169 Mill'onen Pfund gegossener Kerzen, zu 6 auf das Pfund, gleich; das Volumen der verbrauchten Steinkohlen betragt 10, 80h, 000 Kubikfuß oder 409,009 Kubik- Yards. Der Globe stellt die Bemuͤhungen des Pariser „Natio— nal“, die Englische und Franzoͤsische Regierung einander zu ver— daͤchtigen, als höchst unverständig und unredlich dar und sucht besonders die Behauptung, daß England und Frankreich mit Hinsicht auf Mehmed Ali ein verschiedenes Interesse hätten, zu widerlegen. „Ein Theil der Franzdͤsischen Presse“, agt dieses j der natuͤrlich Ver buͤndete Frankreichs sey, daß dagegen England sich einer auf Kosten der Pferte zu bewerkstelligenden Vergrößerung Aegyptens widersetzen

2210

ö.

in den Orientalischen Angelegenheiten aufrichtig Hand in Hand zu wirken. Unter allen phantastischen Einbtldungen moderner

ses Aegyptischen Vice Koͤnigihums die allerwesenloseste. Mehmed Ali ist far seine Person ein kuͤhner und gluͤcklicher Spieler, aber seine Große als Individuum und die Wichtigkeit des armen ent— zwei sehr verschiedene Dinge. Mit Meh⸗ med's Tode wurde es auch mit der Aegyptischen Herrschaft aus seyn. Es wäre daher laͤcherlich, wenn Frankreich im Mittellän—

dischen Meere an Aegypten einen Stuͤtzpunkt suchen wollte.

Aegypten ohne Mehmed ist nichts, und Mehmed ist ein bloßer gluͤcklicher Zufall, heute der Verbündete Frankreichs oder Ruß⸗ lands, morgen Englands oder Oesterreichs, je nachdem es ihm seine Handels- Juteressen oder seine Vergtoͤßerungs⸗-Plaͤne zu ra— then scheinen.“ . Die Morning Chroniele meldet, daß, als das Englische Packetschiff „Nautilus“ die Botschaft des Praͤsidenten Jack son nach Lissabon gebracht, der dortige Franzoͤsische Gesandte sich an Bold der im Tajo liegenden Nord-Amerikanischen Fregatte „Po— tomac“ begeben habe und, als er wieder zurückzekehrt, von die— ser Fregatte mit Kanonenschuss

R * 6

en salutirt worden sey, welche die ebendaselbst liegende Franzoͤsische Brigg beantwortet habe, so daß es scheine, als ob die gebräuchlichen Hoͤflichkeits-Verhaͤltnisse zwi— schen beiden Nationen nicht unterbrochen seyen.

Die letzten aus Canton vom 20. August eingetroffenen

1

Manufaktur⸗-Waaren in Wolle und Baumwolle stättfinde. Jei⸗ nes breites Tuch war um 1“ Dollars die Elle im Preise ge— stiegen, und die lange Elle Scharlachtuch kostete 9 bis 9M Dol⸗ lars. In Verladung von Thie herrschte große Thaͤtigkeit, und es war fast nichts von diesem Art kel am Markie mehr, In Canton lagen 31 Englische Schiffe entweder in Ladung begrif⸗ fen oder auf Ladung harrend; aus den Vereinigten Stasten wa⸗ ren nur 8 Schiffe daselbst. Die Chinesischen Autoritäten hat— ten eine Untersuchuug uͤber den Angriff und die Pluͤnderung des Schiffes „Troughton“ angestellt; die des Attentats Ange— klagten aber behaupteten, der Capitain des Sch ffes habe ihnen 2,9089 Dollars fur ihren seinem entmasteten Schiffe zu leisten— den Beistand versprochen, die er aber hernach ihnen nicht be— zahlen wollen. .

Im Boͤrsenbericht der heutigen Times heißt es: Spanische altive Schuld gestern arsanzs um pCt. nie— driger notirt, als am Tage vorher, weil die umlaufenden guͤnsti— gen Gerüchte sich noch nicht bestätigt hatten, und von Paris um 31 niedrigere Preise eingegangen waren. Im Laufe ces Nachmittags aber langten Briefe aus St. Sebanian vom 2Isten an, welche meldeten, daß am 1hten das Fort Guebara von dein Britischen Truppen und die Stadt Sawvarierra von Cordova's Division eingenemmen worden, und daß der nach ste Angriff auf das Hauptquartier des Don Carlos gerichtet werden sollhe. Dies brachte die Spanischen Fonds wieder um 1 pCt.

j j —85Re M . in die Hoͤhe.

.

*. un ße mur de

65 7 —— 2.

In einem Schreiben aus London vom Ende Januars wird der Total⸗Vorrath von Zucker in den fuͤnf Haupt Depots Europa's, in Holland, in Antwerpen, in Hamburg, in Triest und in England, am Ende des Jahres 1835 zu 1,411,460 Ctr. angegeben, wovon 925,909 Centner auf England kommen. (Der Vorrath in Hamburg wird zu 205,009 Ceninern angeschlagen.) An die Bemerkung, wie diese Vorraͤthe allerdings sehr unbedeu— tend zu nennen, da sie kaum fuͤr eine zweimonatliche Consum— tion in Europa ausreichen, knuͤpft jenes Schreiben sodann die nachstehenden interessanten Betrachtungen: „Die Wichtigkeit des Zuckers als Gegenstand des Handels vermehrt sich nicht al— lein seines extendirtin und allgemeinen Verbrauchs wegen, son— dern in Beziehung auf die Statistkk und Staats Revenuͤen aller 'äœnder, wo er prozuzirt und verbraucht wird. In neuerer Zeit haben die Ereignisse im Orient, West-Indien und andere von gleich wichtigem Gehalt in Europa dem Artikel erneuerte Auf⸗ merksamkeit verschafft, besonders da der Werth im Laufe des letzten Jahres um 25 bis 39 pro Cent gestiegen ist, wodurch vor agilen Dingen die Frage entsteht; Ob der

6

G apf ae ers ron 6 ISR f etz gz pF 59 . Perhrguch zünftig zu iesemn gestiege zin Jierth eben so groß

.

J

* . . . ö . ö 2

Maas Ou

seyn wird, als er es in den Jahren groͤßerer Wohlfellheit, nn den Jahren 1830 bis 1833, war? Die Consumtion von Zuck in Europa und Amerika betragt 109. Millionen Centner, wopn mn auf Europa allein ungefähr 8 Millionen Centner kommen. c, viel wird aber auch produzirt, und es ist außer aller Frage, daß

noch viel mehr hervorgebracht werden kann, besonders nn Ostn.

dien und auch in Europa, seitdem man sich uͤberzeugt hat, d die Extraction des Zuckerstoffes aus Runkel-⸗Ruͤben zu einer E. tension gebracht werden kann, deren Graͤnzen so leicht nicht l bestimmen seyn durften. Im Jahre 1829 wurden nur 100 ghs Centner Runkelrüͤben Zucker in Frankreich gewonnen; im Jahn 1833 waren es schon 5,900 Ctr., und im Jahre 1835 mein man, daß 806, 0900 Ctr. Zucker im rohen Zustande in Frantrei produzirt sind, also beinahe zur Haͤlft: hinlaͤnglich fuͤr n Consumtion in Frankreich, welche etwa 1,600,000 Ctr, bf trägt, ohne die Ausfuhr zu rechnen, die uͤbrigens seit 2 Iij ren, seit Beschroͤnkung des Ruͤckzolls, ziemlich unbtzep tend geworden ist. Bei wahrscheinlichen Vermehrn ditser Europäͤischen Zuckensorte, nicht allein in Frankreich, su, dern auch in andern Ländern, wo man mit Eifer deren dl versucht und besoͤrdert, ist es schwer, zu einem Resultat uͤhn) kuͤnftigen Werth von Zucker zu gelangen; doch mag mann vermuthen, daß die Konkurrenz des Runkeltuͤben- Zucken, langsam und fast unmerklich einwirken wird, da die Prodinn nicht schnell fortschreiten kann. Auch ist es wohl nicht um tig anzunehnien, daß oer Verbrauch von Zucker sich suckksh vermehren wird, besonders dann, wenn der Werth erst hin auf einen maßigern Standpunkt, als der jetzige, zuruͤckgelsn ist. Fuͤr England und Irland ist an die Kultur des Rum ruͤben-Zuckers nicht zu denken, da der Boden für den Gettuhn Bau zu wichtig de für die hiesige Consumtion liefern kann. Dlese hat in den s tern Jahren nicht abgenommen, ungeachtet der im vorigen h so sehr gestiegenen Preise. Im Jahr 1831 wurden hier im lin fuͤr die effective Consumtion (nach Abzug des Exports, welh meistens in der Gestalt raffinirter Waare, etwa 609, 000 Cen Westindische Muscovaden erforderte) 3711, 579 Centner Ii aus Englischen Kolonieen verzollt, die dem Staate eine Nu Revenue von 4,539,392 Pfd. einbrachten. Im Jahre l83z das Luantum um etwa 120,009 Ctr. größer, und bei dem; herrschenden Wohlstande ist auch fuͤr das laufende Jahr du aus keine Abnahme der Eonsumtion wahrscheinlich, selbst m der Werth sich ganz so hoch wie bisher erhalten sollte 2 Furt, daß durch die Emancipation der Neger der Zucketh n. Westindien wesentlich abnehmen wurde, ist in dem ketth Jahre sehr lebhaft gewesen, und die Besorgnisse deshalb harr und sind auch viellelcht jetzwi noch nicht ohne Grund. Almi kürzlich aus Jamaika und andern Enisch

der

UI, Nachrichten, die man Westindischen Productions Ländern erhalten hat, sind unnmän beruhigend, nicht allein in Betreff des friedlichen Zustandet d Neger, sondern auch hinsichtlich ihrer Arbeiten. Herren in Neger scheinen sich besser zu verstehen, als man bisher gun und aus Irland, Deuischland, Portugal zc. 3c. waren viel

beiter eingetroffen. Dabei stant eine sehr reichliche Zucker Ratch im Felde, und es ist nicht wahrscheinlich, daß viel weniger geln werden wird, als in fruheren Jahren, wenn gleich die Westindit

Plantagen⸗Eigner immer noch von Defi it sprechen; doch gebensi

daß die um 25 1 Ct. höheren Preise, welche sie in England fuͤr ihr h dukt bekommen, sie in den Stand setzen, mit vermehrten

die Kultur zu betreiben, und es ist begreiflich, daß die N

jetzt den Werth des Geldes kennen lernen un, um solcht

erlangen, williger arbeiten. Aus anderen Productions dern eingegangene Nachrichten lassen nicht den geringsten Zu

uͤbrig, daß die letzten Raccolten reichlich und selbst besser an

sallen sind, als die vorletzten. Namentlich ist das der Fu

Brasilien und Cuba, wo unbedenklich der Zucker ⸗Anbau ven)

zu Jahr sehr zunimmt, und von wo schon in diesem h

großere Quantitaͤten in Europa zu erwarten sind als im vorn

Mauritius hat auch reichlich produzirt, und man darf wohl g

ben, mehr ais voriges Jahr, in weichem 720,000 Eentner (hh

nen wurden, wovon viel nach Neu⸗Holland ging, wo man lt

Preise bedungen hat, weshalb beinahe die ganze letzt .

nach England kommen möchte. Der Zucker von dem fKun ven Ostindien, selbst von den Engüschen Besitzungen, ic

England immer noch den hoͤheren Zoll von 32 Sh. , lichte

Englisch West-Indische Muscovaden nur? an entrichten. Man erwartet, daß in der naͤchsten Parllamentt⸗ zung jener hohe Zoll sogleich oder successive erniedrigt werden nn welhes dem Anbau von Zucker in Ostindien einen n

Schwung geben wuͤrde, wovon indessen erst in mehreren .

vermehrte Zufuhr nach Europa zu erwarten waͤre. Du

fuhr von Zucker von England ist im Jahre 1835 eee

gewesen, als in den zwei vorhergehenden Jahren, nam g 369,900 Centuer in kafsinirtem Zustande, wovon unge fi Halfte nach dem Norden von Deutschland, und der It dim! Mittellaͤndischen Meere, wo der Franzssische Zucker, duzirten Ruͤckzolls wegen, weniger wie, fruher zir kult neuerer Zeit werden nur feine Patent- Lumpen in gun oder gestoßen von England exportirt, unter einem Ruch 43 Sh. 3 Pence pr. Centner, wahrend fur ordinaire n Lumpen nur 36 Sh. 10 Pence gestattet, werden. De von Zucker in England wird, da die Maͤrkte und di tion so groß sind, immer einen nicht unbetrachtlichen Ein ul den Werth des Artikels auf dem festen Lande haben, nn der Surplus unserer Zufuhren nicht groß ist, und das

fremder Kolonieen meistens direkt nach dem fe

Bei der jetzigen Position des Artikels in Europa

ien Lande! sind.) feilere Preise in den zunächst bevorstehenden Monater . nicht wahrscheinlich; ob aber der jetzige Werth in . ten Hälfte dieses Jahres, wenn Zufuhren i,, sich halten konne, ist sehr zweifelhaft; man darf vermutht er sich dann successive niedriger stellen werde.“

w n Kopenhagen, 36. Jan. Gestern Abend begaben Se. Me. der Konig, begleitet von Ihrer Maj— der he und der gesammten Königs. Familie, nach dem ,, Die Siraßen waren prächtig und geschmackvoll er leuchte. MM. Wagen war vom Volke umringt, welches ö seinem Jubel erfüllte, und die Straßen wam m fe mer n ziergsngern aus allen Klassen, die den geliebten Manar n lauter Freude begrüßten. Als Se. Mej ins Theft e hn wurden Sie mit einem mehrmals wiederholten ,, belruf empsangen. Sodann wurde ein Fest. Sesan gg ng ö nach der Melbdie: „Kong Adelsteen pan Thinge . Gefange tönte der Freuderuf nach. Sodann mn en Zauber oper: „Der Prinz von Ching, (oas chern, fern setzt von Gäntelberg, Masik von Auber, aufze fahrt. . Maj. das Schauspielhaus versießen, begasin *eß

16a⸗

nn,

ist, und Westindien ꝛ. den Artikel wohl

24 Sh. pr. (n

Sn se

Meue und das freudetrunkene Volk begleitete den Me narchen Amalienburg. Die am 26sten und 30. Januar erschienenen beiden Doppel— Nummern der Daͤnischen „Staͤnde Zeitung“ beschaͤftigen sich mit er Koͤniglichen Preposition, betreffend den Entwurf zu einer Berfögung wegen naͤherer Bestimmungen hinsichtlich der den Ei—⸗ nthums.- Bauern durch die Verordnung vom 13. Mai 1769 pilligten Testations⸗Freiheit, und mit dem Antrage des Etats— maths Trescho Über die Erbfolge in Bezug auf die Eigenthums— Bauerhoͤfe. Deutschlan d. Darmstadt, 39. Jan. (O. P. A. 3.) Mit großer Be— riwdigung sehen die wahren Vaterlandsfreunde, wie Regierung D Staäͤnde jetzt einträchtig auf dem Wege fortschreiten, der das Bohl des Großherzogthams fordern mußz. Die beiden vorher— chenden Landtage hatten, ihrer langen Dauer ungeachtet, dem Bale nur eine unnuͤtze Kostenlast aufgebuͤrdet, und sie haͤt— en noch viel unheilbringender werden koͤnnen, wenn nicht Bestreben, durch so manche, meistens unfrucht— ten Theorieen gewidmete, vielstuͤndige Rede und durch chr als einen bogenreichen Bericht haäuptsaächlich Miß— zen zwischen dem Gouvernement und den Unterthanen zu saͤen, an dem gesunden Sinne der Hessen gescheitert ware. Ein sßhtei des Unwillens uber die, welche jene Katastrophe gewalt— n und wiederholt herbeigefuͤhrt, ging durch das ganze Land, 6 der Landtag von 1833 wieser aufgeloöͤst werden mußte, denn cht wenige Hoffnungen sah man dadurch aufs Neue hinaus— geschoben. Jetzt darf man mit Recht behaupten, daß auch die— er harte Schlag groͤßtentheils verschmerzt ist, denn die Staats— Regierung hat mjt väterlicher Gewissenhaftigkeit, im Verein t dem gegenwärtigen Landtage, dafuͤr Sorge getragen, alle von ihr dem Lande zugedachten Wohlthaten ihm, rellch etwas spaͤter, aber doch ungeschmaälert zu Theil wuͤrden. Der setzige Landtag hat hoöͤchst wichtige Maßregeln reifen sehen. zist außer allem Zweifel, wie wohlthätig die von der Staats— Rtzierung beantragte Renten-Ablssung auf das Ganze wirken, pie manchem tief empfundenen Beduͤrfnisse die Vollendung des hroßen Straßen-Netzes uͤberall abhelfen und wie manchem Aer⸗— meren durch sie Beschäftigung und Verdienst zugewiesen wird; Es is außer Zweifel, daß nach den juͤngsten Erörterungen das eue umfassende Gesetzgebungs- Werk seinem Ziele rasch entgegenschreiten daß die Herabsetzung des Zinsfußes nserer Staats- Schuld und die mit Sicherheit fortge— ende Verminderung derseilben sich als hoͤchst ersprießlich ewaͤhren daß die Aufstellung fixer Etats, wodurch eigentlich ge Staats-Regierung mit edler Bereitwilligkeit eine bisher un— estrttten besessene Praͤrogative aufopfert, zur Vereinfachung des laatshaushaltes beitragen und zu Ersparungen fuͤhren daß ie nun auch mit Nassau und Frankfurt zu Stande gekommene ebereinkunft wegen thres Beitritts zum Deutschen Zollver bande ur Hebung des Handels das Ihrige thun wird 2c. Doch läßt s sich hier nicht Alles aufführen, was von den hoͤchsten tellen zum Wohl des Ganzen waͤhrend der Dauer dieser bession geschehen ist. Wo sich nur etwas Gutes und Nuͤtz— hes findet, wird es gern von der Staats-NRegierung nterstuͤzt. Kaum war z. B. der Wunsch nach dem Anschlusfe des Großherzogthums an die großen Eisendahn-Unternehmungen aut geworden, als auch schon den Staͤnden, nach reiflicher Er— pägung des Fuͤr und Wider, der Entwurf zu dem nöͤthigen zhropriations-Gesetze vorgelegt wurde. So ist es in allen Bweizen der Verwaltung; so ist es mit dem Schulwesen, fuͤr velches nach den Kraͤften unseres Landes Großes geschieht, weil e Regierung wahre Aufklärung wuͤnscht und fördert. Wir sehen einer heiteren Zukunst entgegen. Der Handel ist im Emporbluͤhen begriffen; die Staats-Schulden werden mit jedem Jahre geringer, und der Frieden, wenn er Bestand halt,

tann diese noch aus den schweren Kriegszeiten herruͤhrenden La—

ssten bald ganz tilgen; die Gemeinden haben ebenfalls nach dem fsten Willen der Regterung ihren Haushalt musterhaft geregelt, und man hoͤrt schon von vielen, die schuldenfrei, von vielen, die auf dem Wege sind, es zu werden, von keiner dit kreditlos ware; der Einzelne wird von den Abgaben nicht gedruckt, und wenn nun noch die letzte hemmende Zollschranke in unserer Mitte ganz gefallen und das große Werk der Ren— ten lb ösung ins Leben getreten ist: dann fehlt es nur an den Menschen selbst, wenn sie sich nicht unter einer Regierung gluͤcklich fuͤhlen, die so vaͤterlich fuͤr sie sorgt. Dafuͤr sind aber auch die Hessen durch das sooͤne Band des Vertrauens und der Liebe, welches jeden Unterthanen an seinen Fuͤrsten ket⸗ ten soll, fest mit ihrem theuern Regenten-Hause verknuͤpft, und mit unbeschreiblichem Schmerze ist uͤberall die Trauerkunde von n eden der Allerdurchlauchtigsten Großherzogin aufge— vpm 905 X. 7 . 1 . ,, denn das Leid des edlen Fuͤrsten-Hauses ist auch

. 3. Febr. Die hiesige Zeitung enthalt fol— si e in staatsrechtlicher Beziehung nicht uninteressante Mitthei⸗ ung aus Varel vom 28. Januar: „Da der durch den Tod des letzten Besitzers des Reichsgraͤflich Altenburg⸗Bentinckschen mimilien-Fideikommisses, des am 22. Oktober 1835 verstorbenen leichsgrafen Wilhelm Gustav Friedrich Bentinck entstandene oder vieimehr wieder aufgenommene Rechtsstreit zwischen dem naturlichen, durch nachfolgende, nicht standesmaäͤßige Ehe legitimir⸗ ken Sohne des Verstorbenen einer Seits und dem naͤchsten erb⸗ berechtigten Agnaten, dem Bruderssohne des Verstorbenen, dem Grafen Wilheim Friedrich Christian Bentinck, gegenwartig Kgl iiederlandischem Kammerherrn, anderer Seits, die Aufmerk⸗ amkeit des Publikums und namentlich der Unterthanen und Ill ger Interessenten in nicht geringem Maße in Anspruch . so wird es nicht unzeitig seyn, hier folgenden Aug ug ö elner von dem Letzteren aus Oldenburg unterm 22. KFa— . erlassenen P camation zu veroͤffentlichen: In dieser , n, wird zůuerst nachgewiesen, wie das, durch das Te— ö . des Grafen Auton Guͤnther von Oldenburg und Del— nenhorst vom 23. April 1663 zum Besten dessen Sohnes, des . . von ,, und dessen ehelicher Leibeser— ö e , 6 . . . nunmehr Alden burg Ventinc⸗ 6. n. imiß, somoh nach den Worten dieser Ein— . 16 nach dein Inhalt des Kaiserlichen, dem in— ö . Grafen Anton 1. ertheilten Grafen, Diploms 66 Juli 1655 ferner nach allgemeinen positiven irn. ormen und nach der Natur der Sache, nur auf die 9 kuche, aus standesmaͤßiger Ehe erzeugte Descendenz verer⸗

e m, hne daß hierin der einseitige Wille eines zeitigen ö 8 Fideikommsses irgend etwas zu aͤndern im Stande . sey denn auch der entgegenstehende, von dem ver— getroffen ichs grafen, zu Gunsten des abseitigen Praͤtendenten (esene Aft willkuͤrlich und widerrechtlich, auch des Letztern

asg; ö artischer Wwest h

n 4. 4 8 wöesttzstand nur gi3 solchey, um den Geschäftsgang nicht

1357

zu unterbrechen, nicht aber als auf Besitzrecht beruhend, bis auf weiteres von den betreffenden Großherzogl. Oldenburgischen Be— hoͤrden anerkannt. Sodann faͤhrt die Proclamation fort: „Wenn ich auch in meiner bisherigen ruhigen und sorgenfreien Lage die mir angefallene Succession weniger fuͤr ein Gluͤck, als fuͤr eine, von der goͤttlichen Vorsehung mir auferlegte Pflicht gegen meine Familie und unterthanpflichtigen Angehbrigen halten kann; so will ich doch diese Pflicht erfuͤllen und standhaft gegen jene Praͤ⸗ tention wahren. Der gerichtliche Weg ist bereits von mir betreten. Der Gerechtigkeit Großherzoglich Oldenburgischen Ober-Appella⸗ tions⸗Gerichts babe ich meine Sache vertraut. Bis mich aber dle richterliche Huͤlfe in meinem Recht schuͤtzen konne, sepe ich mich ver⸗ anlaßt, vorsorglich in eigenem und fremdem Interesse Nachfolgendes zur öffentlichen Kunde zu bringen: 1) Die, dem sobenannten Reichs⸗ 36 Gustav Adolph Bentinck dusch Kit vom 23. Mat 183 ein⸗ eraumte Mitregierung und uͤbertragenen, sobenannten juristischen Alleinbesitz der Reichsgraͤflich Aldenburg-Bentinckschen Familien-Fidei⸗

Qheims, des Reichsgrafen Wilhelm Gustav Friedrich Bentinck, erklaͤre ich fuͤr unguͤltig und jede weitere Behauptung in der Regierung und dem faktischen Besitze als eine Verletzung meiner Rechte. 2) Ich ver⸗ wahre mich gegen alle und jede Handlungen, die sobenannter Reichs— graf Gustav Adolph Bentinck seit dem Tode meines Oheims vor— genommen oder noch vornehmen von ihm herruͤhrenden Veraͤußerungen, Vertrage, Vertrags-Ver⸗ laͤngerungen, Vergleiche, Verzichte, Anstellungen, Gehalts⸗-Bessim— mungen, kurz jede fuͤr das Graͤflich Aldenburg⸗Bentinck⸗ sche Familien —Fideikommiß vnerose Verfugung fuͤr null und nichtig. 39 Ich behalte mir ausdruͤcklich alle meine Rechte in ihrem ganzen Umfang, so wie die Wahl aller mir zu Ge⸗ bote stehenden Mittel zu ihrer Geltendmachung vor, sowohl gegen den sobenannten Reichsgrafen Gustav Adolph Bentinck, als gegen alle diejenigen, die ihm eine wiserrechtliche Mithuͤlfe bei der Verletzung meiner Rechte leihen sollten. ) Wegen der von Seiten der Großherzoglich Oldenburgischen Kommission zur Ausübung der vormals Kaiser und Reich zugestandenen Hoheit uͤber Kniphausen und von der Großherzoglich Oldenburgischen Regierung, auf die An⸗ zeige des sobenannten Reichsgrafen Güstav Adolph Bentinck, in Be— treff seines behaupteten Regierungs⸗Antritts, erlassenen Resolutionen vom 25. und 20. November 1835, verwahre ich mich insofern als ge— nannter Herr Graf aus der in jenen Resolutionen gebrauchten Be— nennung „faktischer Besitzstand“ irgend Rechte in Betreff der Suc— cession, Regierung, Verfügung über die Substanz und RNutznießung sollte ableiten wollen. 5) Meinen unterthanpflichtigen Angehbrigen in Kniphausen gebe ich hiermit die Zusicherung:; daß sie die Liebe und den Schutz, die sie bei meinen Vorfahren fanden, auch bei mir finden werden; daß ich, wenn gleich durch meine seitherige Entfer⸗ nung noch nicht mit allen Lokal-Verhaͤltnissen und Interessen ver⸗ traut, doch, unter Zuziehung geeigneter Rathgeber, deren Pruͤ— fung und gewissenhafte Beachtung mir angelegen seyn lassen werde; daß, um ihren Wuͤnschen nahe zu seyn, in Zukunft ich oder einer meiner Hochgraͤflichen Bruͤder seine Residenz in Knip⸗ hausen oder Varel nehmen wird, und daß ich stets nach Kraͤften für ihre Wohlfahrt sorgen werde. 6) In Betreff der von meinem Oheim angestellten derzeitigen Beamten behalte ich mir jede Verfuͤ— gun vor. 7) Das Patent des sobenannten Reichsgrafen Gustav Adolph Bentinck vom 21. November 1835 in Betreff der Einsetzung eines Finanz⸗ Kollegiums fuͤr die Herrschaften Kniphausen, Varel und Zubehbrungen erklaͤre ich fuͤr unguͤltig. Je achtbarer die jenes Finanz ⸗Kollegtum bildenden Persönlichkeiten sind, je weniger kann dasselbe in seiner Wirksamkeit und Dauer von einem Nothwendigbefinden des sobenannten Herrn Grafen abhaͤngig bleiben. Auch protestire ich gegen die Beschlag⸗ nahme jährlicher 1000 Rthlr. in Gold, die sich neben Schloß Barel, Kniphausen und anderen Praͤstatlonen der sobenannte Herr Graf Gustav Adolph Bentinck nach einem, weder in den Appamaͤge⸗ Bestimmungen des Graäͤflich Anton Gäͤntherschen Testamentes, noch in seinen personlichen, darauf keinen Anspruch habenden Verhaͤlt⸗ nissen, noch in dem gegenwartigen status passivorum gegruͤndeten Maßstabe, zur selbsteigenen Benutzung vorbehalten hat, und fuͤr de— ren Ruͤckerstattung mir die Herren Beamten, wenn sie uber die Er— klaͤrung der hoheitlichen Oldenburgischen Kommission hinaus in dem , keinerlei Rechte gewaͤhrenden Besitz ein fidelkommlssari—⸗ ches Eigentbums- und Nußungs⸗-Recht sehen und dergestalt uͤber meine Einkuͤnfte sollten verfügen wollen, verantwortlich sind, und mit einem Rechts -Irrthum sich nicht enischuldigen mögen. 8) Da es in Betracht der Familien⸗Lehre, und insbesondere der alle Beruͤcksichtigung verdienenden Interessen meiner Unterthanen mein Wunsch ist, auch mit den Pripat⸗Glaͤubigern meines sel. Oheims ein Abkommen zu finden, und sie nicht bloß an ein wahrscheinlich gar nicht vorhandenes Allodium zu verweisen; so habe ich, um bei unge⸗ hinderter Beztehung meiner Revenuͤen sofort das beabsichtigte Ab- kommen realtsiren zu können, zur einstweiligen Ermittelung des ge⸗ sammten Passivstandes, eine vorbereitende Kommission bestimimt. Diese Kommission wird alle diejenigen, welche Anspruͤche an das Graͤflich Aldenburg⸗Bentincksche Famslien-Fideikommiß oder den verstorbenen Reichsgrafen Wilhelm Gustav Frledrich Bentinck zu haben glauben, auffordern, in zu bestimmender Frist ihre Forderungen bei derselben anzuzeigen und nachzuweisen, indem sie ansonst, bei dem beabsich— tigten, uͤber meine Fideikommiß-Verbindlichkeiten hinausgehenden Abkommen keine Beruͤcksichtigung finden koͤnnen, sondern ihr An—

muß. Urkundlich meiner Namen- unterschrift und beigedruckten Reichsgraͤflichen Insiegels. Oldenburg, den 22. Fanuar 1836 ö W.

F. C. Bentinck.“

,

Lemberg, 27. Januar. Die Arbeiten an der Eisen— bahn in Galizien sollen nun ganz bestimmt im Fruͤhjahr anfangen. Der Zweck derselben ist, Galizien mit den uͤbrigen Desterreichischen Provinzen in eine Schnell-Verbindung zu brin— gen. Die Vortheile, welche hieraus zunaͤchst fuͤr Galizien er⸗ wachsen, sind so groß, daß sie sich im Voraus nicht einmal alle bestimmen lassen. Die Ausfuhr ven Getraide, Schlachtvieh, Branntwein u. s. w. wird und muß zunehmen, da die aͤußerst geringen Transport⸗-Kosten dieselbe moöglichst erleichtern, hierdurch muͤssen aber auch vor Allem die Getraide, Preise steigen, was unsere Oekonomie wieder beleben, und den Guͤterbesitzer zu neuer reg⸗ samer Thaͤtigkeit anspornen wird. Bei den seit mehreren Jahren aͤu⸗ ßerst niedrigen Getreidepreisen mußte der Landwirth sein vorzuͤg— lichsts Augenmerk auf die viel eintraͤglichere Erzeugung des Branntweines richten, die Branntweinbrennereien erhielten ei— nen hohen Grad von Vollkommenheit und Ausbreitung, man baute nun Kartoffeln und vernachlaͤssigle nothagedrungen den Bau der Feldfruͤchte, welche nur einen geringen Ertrag hoffen ließen. Ist aber einmal die Schnellverbindung mittelst der Eisenbahn bis Wien hergestellt, so wird mit der Getreide-Ausfuhr auch ein guͤnstigeres Verhältniß in die verschiedenen Oekonomie— zweige treten. Die Arbeiten an der Eisenbahn beginnen an mehreren Punkten zugleich, der Theil von Bielitz bis Bochnia wird zuerst fertig werden; da 30,0090 Mann Milütair dabei ar— beiten werden, so wird das große Werk rasch vorwaͤrts gehen. Die Bahn geht bei Dziedzie im Weichselthale bis Podgorze, von Dziedzie geht ein Fluͤgel bis Bielitz. Fuͤr die ersten Ausgaben bestehen 12,000 Actien, jede zu 1060 Fl. C. M., was zusammen 12 Millionen Fl. macht. Das Haus Rothschild allein hat 4000 Actien genommen. Um aber auch das Interesse Galiziens an dieses großartige Unternehmen zu fessein, sind fuͤr Gali— zien kleinere Actien und zwar zu oo Fl. C. M, bestimmt,

umn auch hen minder Bemittelten Gelegenheit zur Theilnahme

kommiß-Herrschaften, Guter und Zubehdrungen, mit dem Tode meines

konnte, und erklaͤre demnach alle

spruch lediglich gerichtlicher Entscheidung anheim gestellt werden

angekommen, naͤmlich:

zu verschaffen. Was die Geschwindigkeit betrifft, so ist dlese so groß, daß man mit einem Dampfwagen auf der Eisenbahn den Weg von Lemberg bis Wien in 22 Stunden zuruͤcklegen wird. Was die Einrichtung der Transportwagen fuͤr Ochsen gen und ihr Soͤ

Berichte über den Fortgang

6 ;

betrifft, so sind dieselben so beschaffen, daß die Ochsen darin lie⸗ uͤndel Heu vor sich haben. Wir werden, sobald

die Arbeiten beginnen, regelmaͤßige rich te

derselben mittheilen

Italten

. . . . Gy 5 * 9Ine*rIO 20 118 Rgpc Die allgemeine Zettung berich

schen Gränze vom 26. Januar:

on der Italiäni— schreibt aus Neapel, ohne dessen Vorwissen Es heißt, daß der junge Prinz Willens sey, sich mit einer Englaͤnderin (Miß Penelope Smith) zu vermahlen, wozu der Koͤnig seine Einwil— ligung verweigert hat, so daß sich dem Koͤniglichen Willen ieh ht habe, um seine Wuͤnsche befriedigt zu sehen.

n Neapel nach Rom gesendet worden seyn,

h zuerst gewendet hat. Diese Sache giebt

.

d er

g h e 22. Januar. Die hiesige Zeitung ent⸗ Herrn Mendizabal an den General

ir celona, Janue e ein Schreiben des 8 Nina r diesem ankuͤndigt, daß die Koͤnigin mit dem Benehmen des Generals Alvarez, mit dem der Stadt— bewohner und mit dem des groͤßeren Theils der National-Garde zufrieden sey. Die Aufsicht uͤber die Gefäͤngnisse ist durch hoͤ he⸗ ren Befehl dem Civil-Gouverneur anvertraut worden. Der Her—⸗ ausgeber des „Catalan“, Herr Pandero, der sich seit den letzten Ereignissen verborgen gehalten hatte, ist endlich verhaftet wor— den. Er ist von einem Lanzenstich verwundet. Unter der Be— dingung, daß man ihm das Leben schenke, hat er sich bereit er— klaͤrt, der Regierung Eroͤffnungen mitzutheilen. Man besorgte gestern Abend hier wieder Unruhen, die Truppen mußten daher

unter den Waffen bleiben, und zahlreiche Patrouillen durchzogen

die Straßen der Stadt. Es blieb jedoch alles ruhig. Man macht dem General Mina Vorwuͤrfe daruͤber, daß er die am 6ten d. verhafteten Personen ohne gerichtliche Untersuchung hat deportiren lassen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 11. Jan. Der Praͤsident hat Herrn Taney

an die Stelle des verstorbenen Marshal zum Oberrichter der Vereinigten Staaten ernannt.

Durch das Vermaͤchtniß des in London verstorbenen James Smithson, Sohnes des ersten Herzogs von Northumberland, ist den Vereinigten Staaten ein bedeütendes Kapital mit der Be— dingung zugefallen, daß in Washington ein Institut zur Ver— breitung nuͤtzlicher Kenntnisse unter dem Namen Smithsonsches— Institut gegruͤndet werde. Der Praͤsident hat die darauf bezuͤg— lichen Papiere dem Kongreß uͤbersandt, damit dieser entscheide, ob die Vereinigten Staaten das Vermaͤchtniß annehmen duͤrfen oder nicht.

Die hiesigen Zeitungen erwähnen der Besorgniß, welche man in Florida vor einem neuen Anfalle der Seminole-Indianer hegt. Am 31. Dezember hielten die Bewohner von Charleston deshalb eine allgemeine Versammlung, in welcher Resolutionen wegen schleunig zu leistender Huͤlfe gefaßt wurden. Ein Aus— schuß wurde ernannt, welcher die Freiwilligen anzunehmen haben soll, die im Falle der Noth zum Schutze der Einwohner nach St. Augustine vorruͤcken werden. Die Indianer hatten schon meh— rere Plantagen vernichtet.

Aus einem Bericht des Commissairs fuͤr die Indischen An— gelegenheiten geht hervor, daß jetzt in den Vereinigten Staaten 1706 Kinder verschiedener Indianer⸗Stäaͤmme Unterricht in Schu— len empfangen, die hauptsachlich von Missionarien gehalten wer— den und fuͤr die von der Regierung gewisse Summen bewilligt worden sind. In der Schule zu Michillimackinac, die nament— lich von Kindern der Chippewais und Ottowas besucht wird, und unter der Ober-Aufsicht der Amerikanischen Missions⸗-Gesell⸗ schaft steht, werden Geographie, Philosophie und Geschichte mit Erfolg gelehrt. Zwei Zöglinge dieser Schule sind als Lehrer unter ihre Stammgenossen im Norden zuruͤckgekehrt. Ein anderer ist Katechet bei der Amerikanischen Missions-Ge— seilschaft, ein dritter kommandirt ein Schiff auf dem Michigan— See, und ein Vierter studirt Medizin. Viele lesen und schreiben das Englische und die Ojibwas-Sprachen sehr fließend und richtig.

Nachrichten aus New-Orleans zufolge, werden alle Fe⸗ stungswerke laͤngs der Kuͤste des Mexikanischen Meerbusens und es Atlantischen Oceans in Vertheidigungs-Zustand gesetzt und mit schwerem Geschuͤtz versehen.

Waäͤhrend des Jahres 1835 sind in New-York 2039 Schiffe 1568 Amerikanische, 288 Britische, 36 Schwedische, 31 Franzoͤsische, 2 Bremische, 21 Niederlaͤnbische, 15 Spanische, 14 Daͤnische, 11 Oesterreichische, 7 aus Venezuela, d Preußische, à Hamburger, 4 Neapolitanische, ? Luͤbecker, 2 Columbische, 1 Sardinisches, 1 Toskanisches, 1 Mexikanisches, von Hayti, 1 Belgisches, 1 Norwegisches, 1 Srasilianisches. Die Zahl der angekommenen Reisenden betragt 35,303, also 2808 mehr als im Jahre tS34; die Zahl der Schiffe dagegen 116 weniger. In den letzten vier Jahren kamen in New⸗York 7718 Schiffe mit 173,755 Reisenden an.

37

Mehrere Gemeinden in dem Fuͤrstli— s -Gebiete Neuwied haben sich durch Erbauung Erweiterung beschraͤnkt gew Schulhaͤuser im

Laufe des vorigen Jahres ruͤhmlich ausgezeichnet. Neue Schul—

häͤuser sind errichtet: von der Gemeinde Thalhausen mit einem

Kosten⸗Auswande von 14100 Rthlr., von der Gemeinde Hardert

mit einem Kosten⸗Aufwande von 12090 Rthlr., von der Gemeinde

Oberraden mit einem Kosten⸗Aufwande von 400 Rthlr., von der

Gemeinde Niederhonnefeld mit einem Kosten⸗Aufwande von 800

Rthlr. Die Gemeinden zu Niederbieber, Segendorf und Ro⸗

denbach haben ihre Schul-Lokale erweitert, und in den Gemein—

den Melsbach und Bonefeld sind zur Erbauung neuer, zu resp.

1585 und 1300 Rthlr. veranschlagter Schulhäuser, die erforder⸗

lichen Einleitungen getroffen. .

Im Laufe des Jahres 1835 sind in Elbing 24 See— schiffe eingekommen, und 25 Seeschiffe, worunter ein in Elbing neugebautes war, sind von dort ausgegangen. Hauptgegenstaͤnde der Einfuhr waren: 8S65 Ctr. rohes und altes Brucheisen, 1025 Etr. geschmiedetes Eisen in Stangen, 239 Cir. Porter— Bier, 366 Etr. Rum und Franz⸗Branntwein, 1047 Ctr, Wein, 243 Ctr. trockene Suͤdfruͤchte, 157 Ctr, frische Suͤdfruͤchte, 102 Ctr, Gewürze, 1558 Tonnen tr. Kaffee, 198 Etr

ordener

1 Häring