1836 / 44 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

immer sort, und die daruͤber in Neapel gemachten Vorstellungen sind bis jetzt fruchtlos geblieben. Nach den letzten, dem Verneh⸗ men nach daruͤber eingereichten Noten hatte man vermuthet, die Veapolitanische Regierung werde den gerechten Forderungen Oesterreichs Genuͤge leisten. Allein die neuesten Briefe versichern, die Regierung in Neapel beharre bei ihren einmal beschlossenen Maßregeln. Der Handel ist dadurch 'gaͤnzlich gelaͤhmt; die Schiffe aus Triest und Venedig sind gensthigt, ihre Ladungenkerst in an— dere befreundete Haäͤfen zu bringen, und sie durch sremde Fahr— zeuge nach Neapel verführen zu iassen, und man hatte wenig Heffnung, daß so bald eine Aenderung in diesem Verfahren ein— treten werde.

einem Alter von 78 Jahren. Seit mehreren Jahren des Ge—

sichts beraubt, lebte diese Dame nur fuͤr Arme und Waisen, wel⸗ chen sie den groͤßten Theil ihres reichen Einkommens zufließen

ließ.

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Der Constitutionnel enthaͤlt einige Briefe aus Madrid

vom 2. bis zum 26. Januar, wovon nachstehende Auszüge ei— niges Licht auf die letzten Ereignisse werfen: „Da die Koͤnigin die von Mendizabal eingere chte Entlassung nicht annehmen wollte, so blieb nichts weiter uͤbrig, als entweder die Kammern aufzuloͤsen oder einen Vergleich mit ihnen einzugehen. Man be⸗ schloß das letztere zu versuchen, ehe man zum Aeußersten schritt. Sie lönnen daher erwarten, die Vakanzen im Kabinet in weni— gen Tagen besetzt zu sehen. Die in den letzten drei Wochen von Herrn Mendizabal und der Kammer gethanen Schritte bewetsen eine große Unbekanntschaft mit dem Verfahren einer Repraͤsen, tativ Regierung. Der genannte Minister bekleidete, nachdem das Vertrauens-Votum bewilligt worden war, noch im— mer vier Aemter. Die Folge davon war, daß er auf den Bänken der Prokuradoren Kammer nur zweifelhafte Freunde, aber erklärte Feinde hatte, die seinen Sturz nicht sowohl als eine politische Angelegenheit, londern als einen Gegenstand persoͤnlicher Eitelkeit betrachteten. Andererserts war die Opposition, welche das ganze System des Minisiers stuͤckweise zerstoͤrte, auf dem Punkte, ihn zum Austritte zu zwingen, obgleich sie wohl wußt, daß es absolut unmoͤglich fuͤr sie sey, seine Stelle einzunehmen; dann das Wieder Eintreten der Herren Toreno und Martinez de la Nosa ins Ministerium wuͤroe das Signal zu einer neuen Insurrection der Juntas gewesen seyn. Diese Irrthuͤmer reichen hin, um die Verlegenheiten, denen die Regierung sich ausge— setzt sieht, so wie die Unmoͤglichkeit einer Ausgleichung zwischen dem Ministerium und der Kammer, darzuthun. Wer auch Minister werden mag, er wird stets mit der Opposi— tion der Französischen Partei zu kaͤmpfen haben, die sich nur aller derjenigen Männer zu entledigen wuͤnscht, die ein System des Fortschritts beguͤnstigen, um alsdann se bst das Ruder zu er— greisen. Der 17. Artikel, welcher diese Verlegenheit fuͤr die Minister herbeifuͤhrte, setzt die Wehl nach Provinzen fest, waͤh— rend die Kammer die Wahl nach Bezirken wuͤnschte. Die Ma— soritaͤt wurde durch den Wunsch bestinmt, das Franzoͤsische Sy— stem nachzuahmen, ohne auf den Unterschied zwischen beiden Ländern zu achten. Schon in Frankreich beklagte man sich uͤber den schlechten Einsluß, den die Lokal⸗Interessen auf die Zusammensetzung der legislativen Versammlung aue üben, wieviel mehr wird dies nicht in Spanien der Fall seyn, wo die Bewohner so zerstreut und die lokalen Vorurtheile so tief gewurzelt sind. Mit der Verwer— fung der Wahl nach Provinzen beraubt sich Spanien zugleich des besten Mäatels, um diejenig- Centralisirung zu erlangen, de— ren es so sehr bedarf. Mit einem Worte, die Absichten Mendi— zabals waren gut, aber es fehlte ihm an Festigkeit, und er gab die Leitung der Kammer in dem Augenblicke auf, a's sie im Begriff stand, sich mit ihm zu vereinigen. Wenn das Mmniste— rium vollzaͤhtiig ist, wird die Kammer eine neue G stalt sewinnen, und es ist zu hoffen, daß man Lie vergangenen Fehler zu benutzen wissen wirb.“ In einem spaͤteren Schrei⸗ ben vom 2ssten heißt es unter Anderem: „Erst heute hat Herr Mendizabal sich entschlossen, die Cortes aufzuldsen. Gestern noch heffte man einen Vergleich, und es ist gewiß, daß die Königin anfangs sich weigerte, das Aufloͤsungs- Dekret zu unterzeichnen. Als Mendizabal am 2usten seine Entlassung ein— reicht, drang die Königin in ihn, seinen Posten nicht zu ver— assen, sondern eine Ausgleichung mit der Kammer dadurch zu versuchen, daß er das Kabinet vollzählig mache. Als er die Auf— loͤsung der Kammer fuͤr durchaus nothwendig erklaͤrte, bestand die Königin dennoch darauf, einen Versuch zum Vergleich zu machen. In den beiden letzten Tagen ist mancherlei versucht worden. Gestern hieß es, die Herren Isturiz, Galiano und Sancho seyen sür die noch vakanten Minister⸗Steilen bestimmt, doch ist bis j tzt noch nichts daruͤber bekannt. Das Resultat der zahlreichen Konferenzen der Mänister mit mehreren einflußreichen Mitgliedern der Pro— kuradoren Kammer war die Aufloͤsung dieser Kammer. Das hierauf bezuͤgliche Dekret wurde heute um 2 Uhr im Prado un— lerzeichnet. Die neue Kammer wird den Bestimmungen des Königlichen Statuts gemäß erwählt werden. Einige Personen scheinen zu glauben, daß Mendizabal das Vertrauens-Votum bazu benutzen werde, um das Wahlgesetz zu modifiziren; aber seine Freunde leugnen dies. Es ist wahrscheinlich, daß die Auf⸗ lösung der Kammer die Kompletirung des Kabinets ver— zögern wird. Das Wahlgesetz hat deutlich die Spaltung zwischen Herrn Mendizabal und den Anhaͤngern des vo— rizen Kabinets gezeigt, und die Majoritäͤt der Kammer war in der That der Regierung entgegen, obgleich sie ihren Pa— triotiemus dadurch zu zeigen wuͤnschte, daß sie das Vertrauens— Votum Hewilligte. In den letzten vierzehn Tagen haben wir das überraschende Schauspiel gehabt, daß die Kammer einen Minister Schritt ver Schritt betaͤmpfte, den sie kurz zuvor erst zun Diktator erhoben hatte. Herr Mendizabal hat unrecht ge— handelt, daß er sich nicht selbst durch Vervollstaͤndigung seines Räbinets unterstuͤtzte, und daß er maͤhrend dieser ganzen ungluͤck— lichen Diskussion ein unbestimmtes, schwankendes Benehmen zeigt:. Noch ist er außerordentlich populair. Man' be— schaͤftiat sich mit wichtigeren Dingen, als das Wahlgesetz ist. Der Bärgerkrieg verdraͤngt alle anderen Interessen. Seit der Bewilligung des Vertrauens-Votums hat sich die allgemeine

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Die Legion allein konnte daher nichts thun. Sle nahm am 14Aten ihre fruͤheren Stellungen wieder ein und ist bereit, in jedem Augen= blicke den Kampf zu beginnen. Aus Santander sind Verstaͤrkungen an Artillerie, Kavallerie und Infanterle angekommen, und wir sind erfreut, den Majer Fulke Greville hier zu sehen. Er hat 50 bis 60 Pferde und 89 Mann fuͤr die Lanciers der Koͤnigin Isabella mit— gebracht. Wir hoͤren mit Vergnuͤgen, daß dieser Offizier und der Oberst von Lancey, welcher jetzt das 7te Regiment kommandirt, Kdͤnigliche Beweise der Anerkennung ihres tapferen Benehmens bei der Entsetzung von St. Sebastian erhalten werden. Es ist erfreu⸗ lich fuͤr uns, daß der Oberst Evans in so hoher Achtung bel seinen Landsleuten in der Heimath steht. Seyen Sie versichert, daß Alles, was Sie zu seinem Lobe hoͤren, nicht uͤbertrieben ist, denn seine Thaͤ—

; . K . tigkeit, sein Eifer und sein militairisches Benehmen sind unuͤbertrefflich; Am 2hsten d. starb hier die Prinzessin Sophie Karoline von unhd'se Hohenlohe-Bartenstein, Kanonissin von Thorn an der Maaß, in

und seine weisen Anordnungen beweisen täglich, daß er alle Eigen— schaften eines Generals besitzt. Die Armee hat vollkommenes Ver— trauen zu ihm Die ganze Legion befindet sich wohl nach den An— strengungen, die sie auf eine Weise ertragen hat, die fuͤr so junge Truppen hoöͤchst ehrenvoll ist.“

Der Baron von Haber hat unterm 214. Januar fol— gendes Schreiben an Herrn Cruz Mayor, Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten des Don Carlos, gerichtet:

„Mein Herr! Ich kann einen so gluͤcklichen und wahrhaft ruhmvollen Tag nicht voruͤber gehen lassen, ohne Se. Majestaͤt durch

Ew. Execllenz meinen innigsten und achtungsvollsten Dank auszu—

druͤcken für die Begnadigung der Unglüͤcklichen, deren Schickfal schon entschieden war. Se Majestaͤt geruhte auf die Stimme der Menschlichkeit zu hoͤren, moͤge der Himmel es vergelten! Ehre und Ruhm dem Sonuverain, der einen solchen Gebrauch von seinen Koͤniglichen Praͤrogativen macht. Jeder, in des— sen Brust ein fühlendes Herz schlaͤgt, muß F seinen Namen segnen, und die Gefangenen, welche sich noch am Rande des Gra— bes gerettet sehen, muͤssen ewig fuͤr ihn beten und ihren letzten Blutstropfen in seinem Dienste zu vergießen bereit seyn. Welch eine wahrhaft erhabene Rache fuͤr die Mordthaten, welche in Bar— celong von Elenden, die sich Spanier nennen, veruͤbt wurden! Moͤge Europa das gnadtge Benehmen Carl's v. mit den Graͤueltha— ten vergleichen, dte von den Anhaͤngern der Usurpatorin verüͤbt werden O, es ist ein edler und großer Kon— trast!! Noch sind nicht zwoͤlf Monate vergangen, seitdem ich ein aͤhnliches Resultat von dem Herzog von Wellington, dem da— maligen Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten Sr. Britischen Majestaͤt, fuͤr die siebenundzwanzig Spanischen Ossiziere erlangte, die, ihrem Koͤnige treu, am Bord eines Englischen Schiffes zu Ge— fangenen gemacht wurden. Alle wurden gerertet!! Dem Allmaͤch— tigen bringe ich noch einmal meinen Dank, daß er mir am heutigen Tage Gelegenheit gegeben hat, den Landsleuten des erlauchten Her zogs das Leben zu retten. Seyen Sie versichert, mein Herr, daß die goͤttliche Vorsehung die Sache der Humanitaͤt beschuͤtt und diejenigen straft, deren Hartherzigkeit nicht das Wort „Gnade“ aus— sprechen kann. Ich habe die Ehre u. s. w. Moriz von Haber.“

y,, .

Smyrna, 7. Jan. (Allg. Ztg.) Alles, was man aus Konstantinopel erfaͤhrt, ist nicht geeignet, den dortigen Zustand der Dinge in guͤnstigem Lichte zu zeigen. Nicht daß die aus— wartige Politik nachtheilig darauf eintbirkte, sondern der Sultan uͤberlaͤßt sich Mißgriffen, die von schlechter Vorbedeutung sind. Er hat in der letzten Zeit Anordnungen getroffen, die alle fruͤhern in Mißachtung der aiten Gebraͤuche uͤbertreffen. So ist allen Türken und Franken angedeutet worden, daß, wenn der Sultan sich irgend öffentlich zeige, Jedermann sich eiligst zu entfernen habe, und daß die Familienvater wegen Befolgung dleser Verord— nung auch fuͤr ihre Frauen und Kinder verantwortlich seyen. Wirk— lich haben neuerlich viele Verhaftungen und koͤrperliche Zuͤchtigungen von Individuen startgefunden, die das Ungluͤck hatten, in dem Augen⸗ blick, wo unvermuthet der Sultan von einem großen Gefolge beglei⸗ tet sich zeigte, auf der Straße zu seyn. Noch mehr als diese strenge und unzeitige Vorschrift sind die Gemuͤther durch einen Befehl aufgeregt worden, daß Niemand mehr einen Shawl um den Hals tragen barf. Nun ist die Kaͤlte diesen Winter unge⸗ woͤhnlich sireng, so daß mehrere Menschen, nicht nur Eingeborene, sondern auch Fremde erfroren sind; namentlich zwei Englaͤnder, welche wohl bekleidet auf die Jagd gegangen waren. Man findet es also hart, daß man eines der wirksamsten Schutzmittel gegen die strenge Jahreszeit beraubt seyn sell. Dem Verbote, Shawls zu tragen, ist die Drohung beigesuͤgt, daß Jeder, der es zu uͤber— treten wage, mit dem hoͤchsten Grase der Bastonade bestraft wer— den solle. Man kann sich vorstellen, daß dies Alles nicht geeignet ist, dem Sultan die Herzen zu gewinnen, und seine wahren Freunde zit!rn bei dem Gedanken, daß er es bei solchen unnatärlichen Vorschriften nicht bewenden lassen durfte. In Syrien scheint die Ruhe zuruͤckgekehrt zu seyn, und Ibrahim Pascha men schlicher und vorsichtiger als bisher zu Werke zu gehen. Man glaubt, daß die Vorstellungen der Agenten aller großen Europaͤischen Maͤchte viel zu dieser gemaäßigteren Stimmung beigetragen haben. Ibra⸗ him läßt allerdings noch immer die jüngen Leute ausheben, und seinen Truppen einverleiben; allein es geschücht jetzt doch mit mehr Schonung, indem Ausnahmen gemacht werden, wo Famm— lien Vechaͤltnisse es erheischen. Uebrigens ist Ibrahims Armee auf einem Achtung gebietenden Fuß organisirt. Die Haupr-Auf— gabe, die Artillerie nach Europaͤrscher Art bedienen zu lassen, soll er gluͤcklich geloͤst haben, und in die em Augenblick einen gut bespannten Artillerie⸗-Park von beinahe 109 Kanonen besitzen. Aus Malta erfährt man, daß im Laufe des Monats Maͤrz die dortige Eng— lische Flotte bedeutend verstaͤrkt werden solle, und daß um diese Zeit der Englische Botschafter zu Konstantinopel, Lord Ponsonby, (was doch ziemlich unwahrscheinich ist) auch zu Masta erwar— tet werde. Man gruͤndet auf diese Angaben allerlei Vermuthun⸗ gen, und fuͤrchtet, daß die Englische Seemacht nur in der Ab— sicht verstaͤrk' werde, um die Pforte zum Ruͤcktritt von ihrem letzten Vertrage mit Rußland zu zwingen.

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Berlin, 11. Febr. Die katholisch'theologische Fakultaͤt der Universitaͤt Breslau hat den erwaͤhlten Fuͤrstbischof, Grafen von Sedlnitzky, am 31. Januar zum Doktor der Theologie honoris Wusa ernannt, und demselben am Iten d. M. das desfallsige Diplom durch eine Deputation uͤberreichen laff mn.

Die in der Nr. 29 der St. Ztg. nach der Schl

Zeitung gegebene Notiz uͤber die in Schlesien bestchenẽ Ihn kassen ist dahin zu ergänzen, daß außer den dort aufgeflh

parkasin

Staͤdten auch noch in Glogau und Reichenbach S in letzterer Stadt schon seit dem Jahre 1822, bestehen.

Meteorologische Beobachtung.

1836. Morgens Nachmittags Abends Nach elnmallger

10. Februar. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. e e a ea r d u m re eee , men een er eee err.

Luftdrut. . Zz6, 1 Par. a8 t Var. 3 2.21. Par. Quellwarme 7,09

Luftwärme .. 4 1,20 R. 4 d,0o 0 R. 4 5,00 R. FIlußwärme 1.350 * Thaupunlt . w 280 R. 4. 3,40 R, . 1,90 R. Bodenwarme 156 Dunstsättig .. S9 pCt. S8 pCt. 76 pCt. ) Wetter trübe. regnig. trübe.

Wolkenzug ... W. Nachtkalte 90 Tagesmittel: 331,46 Par.“. A0 R.. 4 270R. .. Sn ng

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Den 11. Fehruar 1836. mn e ce e r o n de u n M Ce Id - G 6 Zettel 2 Fr. Gourm. 2 Er. Tom .= 6 Brief. geld. Erie. a St. Schuld- Beh. 1023, 10173 Oatpr. Ffandh.r. Pr. Engl. Obl. 30 2 101 *, 1007 spomm. do. PrämSeh d. Seeh . 1 1,0 1 Kur- u. Ne6mum. do. Kurm. Obl. m.. C. ö 1021, 1062 d09. do. do. t Nm. lIut. Sch. do. 1 . 1015 18culeaisgche do. Ber]. Stadt. Obl. 1023 Rüekat. C. und 2. . . Sch. d. K. u. N. 99 3 Gold al marco 1 13! * Neue Duk. 103 1021 * spriedriehsd'or 194 103 3 Diseonto

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1 Könizsh. do. 9 Klbinger do. 14

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Dauz. do. iͤn Th. Westpr. Pfau dhbr. Grossh. Fos. do.

Auisterdam 250 FI. Kurz do. 250 FI. 2 Mt. Humhurß 3060 ME. Rur 3 1— do. 30606 Mr. 2 Mt. 52 *, lz Londou . 3 Mt. U K 2 At. ölis Wien in 2⁊0 Er. 150 FI. 2 . re, 5. 2 Mt. Breslau 19 Thl. 2 Mt. Leipzig 100 ThI. 8 Tage Frankfurt a. M. Wwz. 150 FI. 2 Mt. petershnre i060 R⸗l. 3 Woeh

Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., S. Februar.

OCesterr. S/ Metall. 103. 1027. Au,, 993M. 99s. 2 .

307. Er. 1 C 255,6. G. Bauk-Actien i6ßiI. 1539 böprtial'hpI. i G. Loose zu 500 Fl. 1135153. 11473. Loose zu 100 FI. 218 Preuss. hräm. Sch. 60,9 Shän. do. A0, Anl. 99 l /g G. hkl Loose 2?0*7½. 701,8. 8 6 Span. Anl. 81. A8 1 .

öh l/, ss 1M g.

Paris, 5. Fehrunr.

Fo Rente pr. Bompt. 110. 15. fin cour. 110. 35. 309 compt. 81. 5. fin cour. 81. 29. 0 Neap. 99, sb. 0 Mn Rente A8ds. Hassive 16. Neue Ausz. Sch. —. Ausg. 8 —. 2M CG Holl. —. 306 Portug. —.

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Königliche Schauspiele.

Freitag, 12. Febr. Im Opernhause: Auf Begehren: On Juan, Oper in 2 Abth,, mit Tanz. Musik von Mozart. IOll Stephan: Donna Elvira. Mad. Franchetti Walzel: Dom Anna, als letzte Gastrolle. Herr Professor Vimercati aus Ma— land wird auf der Lombardischen Mandoline die Serenade des Don Juan im 2 Akte begleiten.)

Im Schauspielhause: 1) La lailière de Moutsernel vaudeville en 5 années. 2) Ja seconde reprèsentation i. Un Mari charmant, vaudeville uoöuveau en 1 acte, du théh

du Gymnase.

Sonnabend, 13. Febr. Im Schauspielhause: Der Kn am Flausrock, Lustspiel in 2 Abth., von C. Schall. Hierun Er mengt sich in Alles, Lustspiel in 5 Abth., von J. F. Ill

Im Konzert-Saale des Schauspielhauses: Letzter Eih scriptions⸗Ball.

Sonntag; 14. Febr. Im Opernhause: Zum erstenmat

wiederholt: Die Puritaner, große Oper in 3 Abth., mit Tm nach dem Italiaäͤnischen des Pepoli, von dem Freiherrn un

Lichtenstein. Musik von Bellini. Im Schauspielhause: Adele, Lustspiel in 1 Akt, frei fut

dem Franzoͤsischen, von G. Harrys. Hierauf: Herrmam u

Dorothea, idyllisches Familien-Gemaͤlde in 4 Abth', vom hi.. Toͤpfer.

sende Student, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Königstädtisches Theater.

Freitag, 12. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Ztim oder: Die Bestuͤrmung von Sigeth, Melodrama mit Choͤtaa ;

in 5 Akten, von Theodor Korner. Musik vom Kapellmei Franz Glaͤser.

oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauber-Posse mit Gesang in Akten.

Allgemeine

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Ausdünstung . JR X. 26. W. Niederschlag aba .

J

Amtliche Nachrichten. Rrwnil e Tages.

Se. Masjestaͤt der Koͤnig haben dem Fuͤrstlich Hohenzollern— Bigmaringenschen Geheimen Konserenz⸗-Rath Freiherrn von oßberg den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bei den Ministerien des sniglichn Hauses und des Innern und der Polizei ang estell— Geheimen Kanzlei ⸗Inspektor Scheihe den Charakter als jofcath beizulegen und das diesfallsige Patent Allerhoͤchstselbst vollihen geruht.

Eröffnete Preis-Bewerbung in der Geschichts— Malerei.

Die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste wird am 21. Maͤrz J eine Preis⸗Bewerbung im Fache der Geschichts⸗ Malerei öffnen, deren Praͤmie fuͤr Inländer in einem Reise-Stipendium srjaͤhrlich 509 Thalern auf drei nach einander folgende Jahre, hin der Praͤmiitte den ihm von der Akademie zu gebenden bischriften fortwährend nachkommt, bestehen soll. se ladet alle befähigten jungen Kuͤnstler, insbesondere ihre Ele— n, so wie die Eleven der Kunst-Akademie zu Duͤsseldorf zur eilnahme an dieser Bewerbung hierdurch ein. Um zugelassen werden, muß man entweder die Medaille im Akt⸗Saal der ademie gewonnen und die bei derselben vorgeschriebenen Stu— en gemacht haben oder ein Zeugniß der Faͤhigkeit von dem srektor der Kunst-Akademie zu Duͤseldorf oder von einem an— en ordentlichen Mitgliede der Koͤniglichen Akademie der Kuͤnste Die Meldungen muͤssen bis zum 19. Maͤrz d. J. dem unterzeichneten Direktor eingegangen seyn. Die sigen Uebungen beginnen den 21, Marz; die Haupt-Aufgabe Die Zuerkennung des Preises er— zt am 3. August d. J. in oͤffentlicher Sitzung der Akademie.

Berlin, den 9. Februar 18365.

Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste, (gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.

Die Akade⸗

d den 11. April ertheilt.

Dem Tischler-Meister Ferdinand Selle zu Potsdam unterm 109. Februar 1836 ein Patent auf ein durch Zeichnung und Beschreibung dargestelltes neues Snstem einer Saͤge-Maschine mit endlosem Saͤge—

cht Jahre, von jenem Termin an gerechnet und sfuͤr den fang der Monarchie, ertheilt worden.

Angekommen. Se. Erlaucht tolberg-Stolberg, von Stolberg.

Der General-⸗Major und Commandeur der 3ten Infan se⸗Brigade, von Pfuel, von Stettin l Der General-Major und Commandzur der

Abgereist: Tom An Infanterie, Brigade, von Rohr, nach Frankfurt a. d. O.

Zeitungs-Nachrichten.

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Sitzung vom 3. Febr. agen wurde ein Neffe Pepin's, Prosper Jahre als Lehrling in Pepin's Der Praͤsident fragte ihn, ob er sich erinnere, bei Pepin gesehen zu haben? Magnier; Fr. „Ist er mehreremale dort gewesen?“ al, so viel ich weiß.“ „Da ist nun ein Zeuge, Neffe ist, und der erklart, seinem Onkel gesehen habe. Ihr nur ein einzigesmal dort gewesen waͤ— endlich zum Nachdenken so ost vorgestellt habe, und duͤrfet nicht Der Augen⸗

Fiesch i's Prozeß. Wmerheblichen Zeugen-A1Auss agnter, aufgerufen, de den gedient hatte n Angeklagten a, Herr Praͤsident.“ tw. „Zwei oder dreim nt zu Boireau: nd, sogar sein ehtetemale bei mer behauptet Ihr mußt nun in, was ich Euch Anstand nehmen, die Wahrhett zu bekennen. ; Noch einmal wird Euch die Gele— frichtiges Bekenntniß Theilnahme fur Euch noch einmal auf das Feier— net endlich die Wahrheit. Ueber— vas Ihr in Eurem eigenen In— dringliche Ton, mit Wirkung, welche sie au nen, bereiteten gewissermaß Spannung, mit welcher die Pairs und die gegensahen, war unbeschreiblich) regt, und mit einer durch Schluch— Sie haben mich schon befragt, und ich habe aus Mit— Familienvaters stets geschwie⸗ inen harten Kampf mit mir dem Flehen, den Thränen meiner (Anhaltende Der Praͤsident:

che Ueber⸗ ö Aber ich beschwöre Ihr wißt.

Nach einigen

Der Praͤsi⸗ der in Pepin's Diensten daß er Euch, Boireau, Bis jetzt habt Ihr

uͤber das kom⸗

gekommen.

eit geboten, durch ein au ch zu erwecken. Sammelt Euch, und beken b dies nicht das Beste ist, tsse thun konnt.“ Worte sprach, die zubringen schienen, he Scene vor. schauer der Entwickel oireau (außerordenili halb erstickten Stim mals uͤber diesen Ge age eines ungluͤckli e sechs Monate

besianden; ich gebe endlich

Sonnabend, 13. Febr. Der boͤse Geist Lumpacivagabundu nter

Montag, 15. Febr. Im Opernhause: Die Sprache Herzens, Singspiel in 1 Akt. Musik von Pixis. (Olle. in, zilla Pixis: Constanze, als letzte Gastrolle) Hierauf: Der th (Bel eln yr ere n g. f den Angeklag— en eine drama—

Herr Praͤsident, en fuͤr die L

der Versammlung. )

Lage, in der Ihr Euch befindet Euch jetzt ein Gestaͤndniß kost gebt der Wahrheit die Ehre, (zu den Huissiers) aus dem Saale.“

sie begreifen, wel

sagt, was

man führe die An Fieschi und

Berlin, C o nne n

G , , , 3

nun bleich und zitternd, und legte mit kaum vernehmbarer Stimmt

solgendes Gestaͤndniß ab: „Ich begegnete eines Tages Fieschi auf im . ; seinem Systeme, leugnete Alles destimmt und entschieden ab, und

dem Boulevard dicht beim Thore St. Martin. Er nahm mich mit

in ein Kaffeehaus und setzte mir ein Glas Läquent vor? Am 26sten Der Praäsident zu Fieschi: „Bleibt Ihr dabei, daß Ihr dem Boireau nichts von dem Attentate gefagt habt?“ Fiesch! Boirean hat meine Maschine nicht geseben, er hat uͤber⸗ haupt nichts Naͤheres von dem Attentat erfahren; aber er hat gewußt, daß etwas vorgehen wuͤrde.“ Präsident: „Davotl habt Ihr bis jetzt nichts gesagt.“ Fiesch i: „Ja, Boirean wußtz

Juli besuchte ich des Morgens um 8 Uhr einen meiner Freunde einen jungen Mann, mit dem ich mehrere Tage zuvor eine Lust Partle gemacht hatte. Auf dem Wege dorthin begegnete mir Fieschi der mir sagte, wenn ich nichts Eiliges zu thun hätte, so möchte ich doch mit ihm kommen. Ich begleitete ihn zu einem Schlosser, er eine, viereckige Eisenstange kaufte. Auf dem Ruͤckwege fragte ich ihn, was er mit dieser Stange machen wolle er antwortete mir, daß er sie zu einem Fenster gebrauche. Dann bat er mich, ihm einen Bohrer zu leihen, um das' Eisen zu durchbohren. Ich schwöͤre, daß Fieschi mir nie mitgetheilt hat, zu welchem Zwecke eigentlich der Bohrer dienen sollte Ich brachte ihm denselben in seine Wohnung, und erhielt ihn noch im Laufe des Tages wieder. Am Abend desselben Tages wollte ich auf einen Pall in Menilmontant gehen, trat aber vorher in den Laden des Herrn Pepin ein und ließ mir ein Glas Liqueur geben. Herr Pe⸗ pin, der gerade mit einigen Damen von einer Spazierfahrt zuruͤck⸗ kehrte, lud mich ein, in sein Kabinet einzutreten. Dort fragte er mich, ob ich Fieschi lange nicht gesehen hatte? Ich sagte ihm, daß ich am Morgen mit ihm bei einem Schlosser gewesen ware, wo er eine Eisenstange gekauft habe, und daß ich ihm einen Bohrer geliehen hatte, mit dem er das Eisen durchbohren wolle. Herr Pepin sprgch darauf von gleichguͤltigen Dingen und kam endlich auf die Revue, die der Konig am 2ssten abhalten wurde Es koͤnnte leicht kommen““, sagte er, „„daß es Lärm gaͤbe.““ Ich erwiederte ihm, daß ich nichts davon wüßte. Er bat mich dar— auf, am Nachmittage des folgenden Tages mit ihm am Kanal zu sammenzutreffen, er habe dem Fieschi versprochen, einen Spazierritt mit ihm auf dem Boulevard St. Martin zu machen, da er sich aber unwohl befinde, so wuͤrde er mich bitten, an seiner Stelle hinzurei⸗ ten. Ich bemerkte ihm, daß ich nicht reiten und daher leicht vom Pferde fallen könne. „„Wohlan““, entgegnete er, „„so sagen Sie nur Fleschi, daß ich oder Sie auf dem Boulevard spazieren reiten wuͤrden““ (Die Stimme des Angeklagten, die fortwährend zitternd und bewegt gewesen war, wurde hier fo schwach, daß man kaum noch

oder seine Gedanken sammeln wolle. Der Praͤsident „Habt Ihr in Folge dieser Unterredung nicht irgend einen Schritt gethan; wenigstens habt Ihr doch am 27sten Abends dem Fieschi etwas erzaͤhlt?“ Antw. „Ich sagte dem Fieschi, daß ich auf dem Boulevard spazieren geritten ware, weil mich Pepin darum ersucht gehabt; aber ich bin nicht wirklich geritten.“ Fr. „Pepin muß Euch doch gesagt haben, um was es sich handelte.“ Antw. „Er hat mir nichts weiter gesagt, als was ich fo eben wiederholt babe. Ez schien ihm sogar leid zu thun, daß er sich mit mir auf das Gespraͤch ein— gelassen hatte, und er hatte es wahrscheinlich nur gethan, weil er glaubte, daß ich schon durch Fieschi von Allem unterrichtet wäre“ Fre „Bleibt Ihr dabet, daß Fieschi Euch nichts von seinen Pla— nen mitgetheilt hat?“ Ant w. „Ich bleibe dabei, weil es die keine Wahrhest ist“ Fr. „Hat Euch Peyin gesagt, was er zu thun gedachte?“ Antw. „Er sagte mir, daß er nach der Vorstadt St. Jacques gehen wolle, weil dort 40 Per⸗

Bewegung,. Fr. „Was war der Zweck dieser Versammiung?“ An tw; „Er sagte mir, daß es 10 Personen waͤren, die auf den Kö— nig schießen wollten, und die einen entlassenen Straͤfling an ihrer

Spitze haͤtten.“ Fr. „Dadurch erklart es sich, warum Ihr dem Suireau sagtet, daß ein entlassener Sträfling an der Spitz? der Be— wegung staͤnde. Ihr habt mit ihm von einem Straͤfling gesprochen, der eine Hoͤllen⸗Maschine machen wolle, um den Kontg zu todten, und ihm deshalb gesagt, er moge seinem Vater rathen, während der Revue nicht bei dem Thore St. Martin zu verweilen ?“ Ant w „Suiregu hat sehr Vieles erzaͤhlt, was ich ihm nicht gesagt habe.“ Praͤsident: „Da Ihr einmal begennen habt, die Wahrheit zu sagen, so sagt sie auch vollstaͤndig.“ Boireau nach augenblickti— chem 3oͤgern) „Als ich am Morgen des 27sten nach der Werkstätte kam, sagte mir Suireau „„Wird es nicht heute bei der Revue Laͤrm geben?“““ Ich antwortete. „„Man spricht davon; jedenfalls wer— den viel Leute zugegen seyn.““ Darauf fragte mich Suiregu, ob ich nichts Naͤheres wußte. „„Nein““, fagte ich. „„Ich moöͤchte es gern wissen““, entgegnete er, weil ich dann nicht wäͤnschte, daß mein Vater der Revue beiwohnte.““ „„Wohlan ““, antwortete ich, „„so sage Deinem Vater, daß er nicht nach dem Boulevard St. Martin gehe; denn dort wird es Laͤrn geben. Bewaffnete Leute werden auf den Konig schießen; ein entlassener Straͤfling sieht an ihrer Spitze““ Praͤsident: „Da Ihr Euch entschlössen habt, die Wahrbeit zu sagen, so duͤrft Fhr auch. nichts verschweigen. Be sinnt Euch, ob Ihr nichts mehr hinzuzufuͤgen habt. Eure einzige Pflicht ist jetzt, Alles zu gestehen.“ Boire agu, „Das würde ich laͤngst gethan haben, wenn mich nicht besondere Ruͤck⸗ sichten davon abgehalten haͤtten. Ich wollte aus Riuͤck sicht fuͤr einen Familienvater die Wahrheit verschweigen. Nur die Ermahnungen meiner Mutter, ihre Thränen und die Ber— zweiflung meiner Familie haben meinen Sinn geandert. (Bosteau sinkt nach diesen Worten in krampfhafter Verzweiflung auf seine Bank zuruck. Er legt den Kopf auf die Barre, die ihn von den Advokaten trennt, und verbirgt das Gesicht in beide Haͤnde)

Auf die abermaligen Ermahnungen des Praͤsidenten, sich zu beruhi— gen und sich zu besinnen, ob er nicht noch etwas hinzuzufuͤgen habe, erwiederte er, daß er Alles gesagt habe, was er wssse Rur gestand er noch, daß er von Fieschi ein Taschen-Terzerol erhalten habe. Die Sitzung wurde nun auf eine Zeitlang aufgehoben, und Botrcau trat ab. Nach anderthalb Stunden wurden saͤmmtliche Ange klagte wieder vorgeführt. Boireau, bleich, niedergeschlagen, scheint bestaͤndig ciner Ohnmacht nahe und weint während des ganzen uͤbrigen Theils der Sitzung. Ein krampfhaftes Zittern hat sich seines ganzen Korpers bemaͤchtigt; er wagt nicht, irgend Jemanden ins Gesicht zu sehen. Fieschi hat seine bisherige Fassung und zuversichtliche Haltung beibehalten. Pepin ist noch blaäͤsser als gewöhnlich; er richtet einige Fragen an seine Vertheidiger. Der Präsident: „Angeklagter Botreau, Eure Lage ist von diesem Au genblick an veräͤndert, und Euer bisheriger Anwalt erklärt, sich Eurer Vertheidigung nicht ferner unterziehen zu konnen. Wollt

nggsiellte Verhör vorlesen Pepin wurde nun uͤber die einzelnen Umstande der Boireauschen Aussage befragt. Er beharrte aber bel

erklart! die ganze Erzählung Boireau's fuͤr eine Ersindung.

etwas Verstehen wir uns, Franz ! (Blese vertrauliche und üunziemliche Anrede erregte allgemeines Kufsehen. Ich wollte Boi⸗

eau retten, er that mir leid Das Gericht wird mir das vielleicht Abel auslegen. Er hat mir gesagt, daß er zu Pferde bei meiner Wohnung voruͤbergeritten waͤre; wahrscheinlich war dies eine Lüge

Ich habe Ihnen schon gesagt, daß ich Botrcau fuͤr einen Schwaͤz=

zer, fur ein Kind hielt. Er erfuhr nichts von mir, bis am Abend

des 27 Juli. Als er mir sagte, daß er an Pepin's Stelle zu Pferde gestiegen sey, glaubte ich, daß er eingeweiht sey, und bestatigte ibm einen Theil seiner Vermuthungen. Uebrigens bitte ich Sie, Herr Praͤsident, die Aeußerung Verstehen wir uns, Franz! zu entschul⸗ digen. Es ist ein trivialer Ausdruck, der mir entschluͤpft ißt.“ Im Verlauf der Sitzung wurde noch der Fuͤrst Karl von Rohan als Zeuge vernommen, der, wie sich aus seinen Aussagen ergab, nur durch Handels-Angelegenheiten mit Pepin in Verbindung gestan⸗ den hatte Er versicherte, nie uͤber Politik mit Pepin gesprochen, und nur wegen Ankaufs einer Fabrik mit ihm unterhandelt ze haben. Der uͤbrige Theil der Zeugen-Verhoͤre war unwichtig. Paris, 6. Febr. Saͤmmtliche Minister haben ihre Entlassung eingereicht, nachdem die gestrige Debatte in. der Deputirten⸗-Kammer ganz unerwartet einen an— dern Ausgang genommen, als man solches nach dem Vor—

trage des Herrn Humann uͤber die Renten-Reduction an—

nehmen durfte. Herr Humann sagte am Schlusse seiner Rede: „Es handelt sich in diesem Augenblicke bloß um die Erwaͤgung einer Proposition; eine gruͤndliche Eroͤrterung der Maßregel selbst

] ͤ . ist noch nick der Zeit. IJ ebri ? te ihre etwas vernehmen konnte. Er hielt inne, als ob er sich ausruhen, J noch nicht an der Zeit Im, Uebrigen hat diese Debattg ih

Früchte getragen: Jedermann erkennt die Gerechtigkeit und Noth⸗

wendigkeit an, den Zinsfuß der Rente herabzusetzen. Die Frage an sich ist also siegreich geloͤst worden, und ich vertraue nun, mehr der hohen Einsicht der Regierung, daß sie uns 1n der naͤchsten Session eine Maßregel vorschlagen werde,

die das allgemeine Beste so dringend erheischt. Dles

war das alleinige Resultat, nach welchem ich strebte: erlange

ich es, so bin ich vollkommen zufriedengesteilt. Hiernach glaube ich aber auch, daß es nicht nothwendig sey, noch in dieser Session den Vorschlag des Herrn Gouin in Erwägung zu ziehen“

Nach dieser Erklaͤrung haͤtte man glauben sollen, daß die Ma soritaͤt der Versammlung in demselben Sinne stimmen, und sich mit der beabsichtigten Maßregel bis zum naͤchsten Jahre gedul⸗ den wurde; aber keinesweges. Zunaͤchst besteigt Heft Bertyser

Tae ! ö die Rednerbuͤhne, um seine Verwunderung uͤber die letzten Worte sonen in einem Hause versammelt waͤren.“ ( Allgemeine

des Herrn Humann zu öͤußern. Er giebt zu verstehen, daß die Minister es nicht ehrlich meinten, wenn sie eine bloße Ver⸗ tagung der Renten Reduction verlangten; ihre eigentliche Ansicht sey, daß die Maßregel uͤberhaupt keine Beruͤcksichtigung verdiene, und dies ergebe sich auch ziemlich klar aus der Red? des Ministers des Innern, indem die Grunde, die er fuͤr die vorläufige Beseitigung der Reductions-Frage angegeben, auch in kuͤnftigen Jahren und zu allen Zeiten gelten wurden. T Redner fordert demnach die Minister auf, die Gruͤnde ihrer Trennung von Herrn Humann, in dessen letzten Worten er bloß eine Hoͤflichkeits Bezeugung fuͤr seine ehemaligen Kollegen erblickt offen und unumwunden darzulegen Der Handels“; Minister antwortete auf diese Herausforderung im We— sentlichen Folgendes: Herr Berryer beschuldigt uns der Verstellung, und doch glauben wir, uns so freimuͤthia ausgesprochen zu haben, daß bei Niemanden ein Zweif über unsere Absichten vorwalten sollte. Hatten wir die Maß regel uͤberhaupt fuͤr verwerflich gehalten, so wuͤrden wir sie nnn derselben Offenheit bekaͤmpft haben, mit der wir Ihnen jetzt zu⸗ geben, daß wir sie an sich fuͤr gut, nur nicht fuͤr zeitgemäß hal⸗ ten. Der vorige Redner beruft sich darauf, daß das Privat- Interesse dem allgemeinen Interesse stets weichen muͤsse. Dis ist allerdings ein Grundsatz, den alle Regierungen befolgen; in⸗ dessen darf das Privat⸗-Interesse niemals leichtsinnig geopfert werden; die Regierungen muͤssen vielmehr in solchen Fallen mit der äͤußersten Vorsicht zu Werke gehen, da sonst der beab sichtig:⸗ Zweck verfehlt und das allgemeine Beste selbst aufs Spiel gesetzt wird. Wenn wir in dem vorliegenden Falle eine Vertagung verlangen, so ist uns eine gaͤnzliche Verwerfung der Maßregel niemals in den Sinn gekommen.“ Der Minister wies hierauf dem Herrn Berryer noch einige Irrthuͤmer nach, die ihm im Laufe seines Vortrages entschluͤpft, und gab eine Uebersicht von der finanziellen Lage des Landes, um den Beweis zu fuͤhren, daß letztere keines wegs so bedenklich sey, als man sie gewoͤhnlich darstelle, daß man sie vielmehr als die guͤnstigste seit der Einführung der Repraͤ— sentativ Regierung betrachten koͤnne. „Ich gebe Ihnen diefe Uebersicht nicht“, fuhr er sodann fort, um die vorgeschlagene Maßre⸗ gel zu bekaͤmpfen, sondern bloß, damit man nicht die finanzielle Lage un⸗ seres Landes vorschuͤtze, um jene Maßregel als unerläßlich darzustellen. Es bleibt mir jetzt nur noch ein Wort zu sagen uüͤbrig. Wes. halb straͤubt man sich gegen die Vertagung der Reduction? Weiß man etwa dadurch dem Prinzipe huldigen? Dieses ist ja aber schon siegreich aus der Debatte hervorgegangen. Oder will man etwa den Kapitalisten einen Wink geben? Diese mußten ader

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; e , ; . achdem ies, geschchen wat, wen dete Ihr Eäch felbst Tin n andern Vertheidiz m? löahlen, been ol '! zeugt, daß das Dekret zur Auflösung der Cortes groͤßres Auf— In der Stadt Glatz ist, wie die Breslauer Zeitung chr sident noch einmal zu dem zitternden Boireau und ef, dh rn dl . ö felt ah! . n .

chen in Paris Machen?*wird, als in? Madrid.“ meldet, die ehemalige Franziskaner Kirche, weiche seit vselen Jh! w k nber can ett , =, . Nun wohl, im Namen raäͤth sich einige Augenblicke mit Herrn Dupont und erklärt setzen konnte, wohl aber erblicke ich große Nachtheile, wenn

Der Courier enthalt folgendes Schreiben senes Kor« ken Als Magazin benutzt worden, durch die Gnade Sr. Masesta gen. Win Gere erliegen, erz li se äörh, n . . . ,. irn , ct man sich schön sett mit der Reduckions Frage ernstlich be

respon denten aus Vittoria vom 22. Januar: des Koͤnigs wieder fur den oͤssentlichen Gottesdienst bestimmt und ö A. W. Hayn. n önnen, ich habe sie deshalb, entfernen laffen: Nun, danach gi 9 . in. ö . . . ,,, tze schaͤftigen, und etwa gar eine Kommission mit der Ls sung

OG Fenbpän sigd über Zigora hierier zurückgekehrt, nachdem demnach in ihrem Innern fuͤr diesen Zweck auf eine angemessene ,,,, maernsß gehaben ist, bret auf! ic Cirsnlsn Eures Gewissens, ho⸗— . aber, daz Gesctz hr sche daß. wenne an ng eklagtet derselbken beauftragen will, Wir wiederholen es, daß wit

si- dee Nächte im schlechtesten Wetter, weit schlechter, ais man es Art wieder hergestellt worden; sie soll noch im Laufe dieses Jah⸗ . das Flehen Eurer Mutter, redet offen und ohne Rückhalt.“ in Abwefenheit seiner Mitangeklagten vetnhinmen n . die Maßregel in diesem Jahre fuͤr unausfuͤhrbar halten;

n England eint, , auf den Bergen bivouakitt haben. Der kom- res als Garntfon- Kirche unz fuͤr den Gottesdienst der dasigen it 16 der wahrend dieser ginrede wie vernichtet aut feinen gleich von dem, was sn ihrer Abwesenheit vorgefallen, in Kenntusß ich trage sonach im Namen der Regierung auf die Vertagung

wl nn aesthr n war unde ich mit einer Bewegung der Ver. gefsehßt würden.! Der Praͤsident räumte die Richtigkeit dieser Be- derselben an.— Herr Sauzet folgte dem Handels Männst.'

esicht mit beiden Händen bedeckt hatte, erhob sich merkung ein, und ließ durch einen Gerichtsschreiber das mit Wojrcau l auf der Rednerbuͤhne, und àußerte sich im entgegengeset ten

Aufmerksanikeit von den Cortes abgewendet, auch bin ich uͤber⸗ Redaeteur Ed. Co 31

minditende General, Cordoda, fam em Montag Abend hier an. evangelischen Gemeinde benutzt werden.