1836 / 49 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fen, als Berschwöͤrungen zu entdecken und Lttentaten vorzubeugen.“ (Neues Murren auf. den Banken der Pairs 5 Der Präfident: Ich ermahne den Redner, in den Schranken der Vertheidigung zu bleiben. Er entfernt sich bestaͤndig von seiner Sache“ Fiesch i' aͤu⸗ ßert mittlerweile eine lebhafte Unruhe; er steht auf, setzt sich aber gleich wieder, und man höͤrt ihn mit gedaͤmpfter Stimme sagen. „Patorni, schweigen Sie!“ Herr Patorni fährt fort. „Man nimmt keine Ruͤcksicht auf sein Betragen seit 1830, sondern berechnet, wie viel er dem Schatze dadurch entzogen hat, daß er sich fuͤr einen politischen Verurtheilten ausgab. Herr Thiers, ein Minister, der mit dem Staats-Vermdͤgen bekanntlich fehr oͤkonomisch umgeht, (Murren) findet wahrscheinlich, daß seine Verantwortlich keit in An⸗ spruch genommen werden konnte. . . . Der Praͤsident „Ich sehe mich gendthigt, Sie neuerdings darauf aufnmeerksam zu machen, daß dies der Vertheidigung Ihres Klienten gan; fremd ist.“ Herr Patorni: „Dies gehort allerdings zur Sache. Ich erzaͤble, wie Fiescht zur Verzweiflung getrieben worden ist; ich deleldige Niemanden.“ Der Praͤsident: „Sie muͤssen die Achtung,; die Sie den Behörden schuldig sind, mit den Erfordernissen Ihrer Vertheidt⸗ gung zu vereinigen wissen. Berathen Sie sich mit Ihren Kollegen, ob diese glauben, daß die Sprache, die Sie fuhren, Ibrem Klienten nuͤtzlich seyn kann.“ Herr Chair⸗d' Est⸗Ange—⸗ „Wir muͤssen dem Gerichte bemerklich machen, daß wir, Herr Parquin und ich, der Vertheidigungs⸗Rede des Herrn Patornt fremd sind. Wir haben es ihm üͤberlassen, zu erwaͤgen, was er zu Gunsten unsers Klienten sa— gen konne.“ HerrPatorni.- „Ich bin nicht bier, um meinem Klien⸗ ten zu schaden. Der Praäͤsident: „Das wurden Sie aber, wenn Sie in dem früheren Tone fortführen. Erzäͤbren Sie die Thatsachen, ohne denselben eine fuͤr die Beboͤrde beleidigende Farbe zu geben. Sie greifen einen Minister an; Sie legen ihm eine Ver— folgung zur Last, obgleich Sie wissen, oder wenigstens wissen soll—⸗ ten, daß dergleichen Verfolgungen von der Justiz angeordnet wer— den, und daß ein Minister sich denselben nicht in den Weg stehlen kann. Streichen Sie aus Ihrem Plaidsyer, was nicht darin ste⸗ hben darf.“ Herr Patorni? „unter solchen Umstaͤnden wird die Vertheidigung unmdglich. Ich will darthun, daß ein Mann, der der Regierung mit Gefahr seines Lebens gedient hat, nicht um ei— ner Kleinigkeit willen den Gerichten denuncirt und mit lebensläng⸗ licher Galeerenstrafe bedroht werden muß.“ Der Advokat setzte hierauf sein Plaidoyer fort, und suchte demnaͤchst zu beweisen, daß Fiesch, in Folge der traurigen Lage, in der er sich befunden, gleich⸗ 1am geistesverwirrt geworden sey. „Wie dem aber auch sey,“ rief er aus, „was sehen Sie in Fieschi bis zu dem unseligen Augenblick seines Verbrechens? Einen treuen Diener der Regierung, der glüͤck⸗ lich gewesen war, und dem die Regierung sein Brod raubt, und mit den Galeeren droht. Dlesen Krieg auf Leben und Tod, den die Regierung einem Einzelnen erklärt, nimmt Fiesch an; er bereitet sich seinerseits dar auf vor. Es handelte sich darum, wer unterliegen sollte, der Elnzel ne oder die Regierung? (Unterbrechung,) Die Regierung wäre bei⸗ nahe unterlgen, aber der Einzelne ist auf dem Schlachtfelde ver— wundet (heftiges Murren) und zum Gefangenen aemacht worden Thor, der er war, zu glauben, daß ein einzelner Mensch eine Re—= gierung umstürzen konne, die an der Spitze von z2 Millionen Men⸗ schen steht. Auch im Fall des Gelingens waͤre er nothwendig das erste Opfer geworden. O, edle Pairs, Fiescht muß Ihnen allerdings Abscheu einfloͤßen; aber der Beweis seiner Geistesderwirrung wird Sie ohne Zweifel veranlassen, ihn dem Gesetze gemäß zu vehandein, welches auf die Schwache der geistigen Faͤhig keiten Rücksicht nimmt. Und wie sollte ein Mann von Fleschi's Charakter nicht verruͤckt vor Widerwillen und vor Wuth geworden seyn, als er sah, daß ein Minister des Innern ihn wegen 230 Fr. verfolgte und auf die Galeeren schicken wollte!“ . . . (Stuͤrmisch⸗ Unterbrechung.) Zahlreiche Stimmen: „Genug, genug!“ Ändere Stimmen: „Herr Chalx-d Est⸗Ange! Herr Chaix-d'Est-Ange“ Herr Pa⸗ torni: „Das Verbrechen Fiesch's war ein Resultat der gegen ihn gerichteten Verfolgungen Fiesch lebhaft. „Genug, Patorni, genug! Lassen Sie diese Frage unberührt!“ Herr Patorni sagte, nach einem abermaligen strengen Verweise des Praͤsidenten „Ich habe es übernommen, in meinem Plaidoyer zu beweisen, daß Fiescht durch das unpolitische Benehmen des Ministers des Innern zur Verzweiflung getrieben worden ist, und daß, wabrend man gegen Andere die Gesetze unausgefüͤhrt ließ, man mit unerklaͤrlicher Er⸗ bitterung einen Mann verfolge, der so ergeben, so. ... FZleschi, der sich schon lange Zelt die groͤßte Gewalt angethan hatte, um ruhig zu bleiben, sieht ploͤtzlch auf, schlaͤgt sich mit den Haͤnden vor Brust und Stirn, und ruft mit lauter kreischender Stimme aus. „Hasen Sie denn den Verstand verloren, Patorni? Hören Sie auf, lassen Sie meine anderen Vertheidiger sprechen!“ Ber Präsident: „Ich will Ihnen beweisen, daß däs Gericht ge⸗ neigr ist, eine Vertheidigung zu hören, aber eine Vertheidtgung, die sich schckt. Die. Sitzung wird auf morgen verscho ben. Ich boffe, daß Sie bis dahin Ihr Manuskript durchsehen, und Alles ausstrei= chen werdet, was zu neuen Unterbrechungen Anlaß geben kannte,. Die Mitglledet des Gerichtz erhoben sich, Und waren im Begriff, sich zu entfernen, als Fieschi nach das Wort verlangte. Man hört ihn wieder⸗ holentlich die Herren Caird Est-Ange und Parquin bitten, einige Worte zu sagen. Der Praäsident: „Fieschi, was wollt Ihr sagen?“ Fieschi: „Ich bedaure es, daß mein Advokat und Landsmann Dinge gesagt hat, die dem Gexichte mißfallen haben. Die Nacht wird ihn besser belehren, und ich hoffe, man wird ihn den übrigen Theil seines Plaidoyers lesen lassen. Auch b'tte ich das Geticht, Herrn Chair d Est⸗Ange ein kurzes Gehör zu schenken.“ Der Pr ft dent: „Wünscht Herr Chair d Est⸗Ange sogleich zu sprechen?“ Herr Chair⸗d. Est⸗Ang e; „Ich bin eigentlich gar nicht darauf vor⸗ bereite das Wort zu nehmen. Herr Patorni hatte die Vertheidi⸗ gung ürernommen, und Here Parquin sich der Replik unterzogen. Wenn indes das Gericht mir Gehöoͤr schenken wil, so bitte ich mor— gen um eine Viertelstunde.“ Die Sitzung wird aufgehoben. Die Sitzung vom 11. Februar erbffaete sich auf eine sehr interessante Weise, indem Pepin an Morgen in Gegenwart des Praͤ⸗= sidenten einige Gesiändnisse gemacht hatte, Er hat eingerdumt, daß er dem Boirean zu dent piel vesprochenen Spazierritt swin Pferd ge⸗ liehen, aber nicht gewußt habe, zu welchem Zwecke. Fiescht und Boireau seyen einverstauden, ihn ins Verderben zu stuͤrzen. Boi⸗ reau, erbittert über diese Erschwerung ann nsr, machte nun auch im Laufe der Sitzung noch weitere Ge aͤndnisse. (Wir behalten uns, wegen Mangels an Zeit, eine ausfuͤhrlichere Mittheilung zu mor— gen vor.)

Paris, 11. Februar. Gestern wurde dir Geaf Mols von dem Koͤnige empfangen, der darauf nach einander mit den Her— ren v. Broglie, v. Argout, Guizot, Thiers und Duchaͤtel arbei— tete. Un A Uhr hatte wieder der Faͤrst v. Talleyrand eine Un— terredung mit Sr. Majestät. Bald darauf verbreitete sich das Geruͤcht, daß die Herren Dupin, Passy und Sauzet auf heute Mittag abermals zum Könige beschieden worden wären. So viel ist gewiß, daß bis gestern Abend noch nichts beschlossen war.

Die Regierung hat gestern durch den Teiegraphen von der neuesten Botschaft des Praͤsidenten Jack on Kenn tniß erhalten. Die betreffende Depesche des diesseitigen Botschafters in London, datirt vom 9. Februar um Uhr Morgens, lautet also: „Der Praͤsident Jackson hat am 19. Januar an den Koagreß eine Boischaft erlassen, worin er die Annahme eines Gesehes anem— pfiehlt, das den Franzoͤsischen Fahrzeugen die Amerikanischen Haͤ⸗ fen verschließt.“ Ueber den Einfluß, den diese unerwartete Nachricht auf das Schicksal der doctrinairen Partei ausuͤben oürste, ist man hier getheilter Meinung. Einige glauben, daß die von dem Praͤsidenten Jackson in seiner Botschaft aufgedeck⸗ ten angeblichen Mißgriffe des Broglieschen Ministerlums den Wie⸗ dereintritt der Doctrinairs in das Kab inet unmöglich machten; An— dere sind dagegen der Ansich t, daß jene Botschaft gerade umgekehrt den Dec inne n, (d chen tonne da ich nunmehr die Ver—

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häͤltnisse mit den Vereinigten Staaten durchaus nicht in einer Weise gestalteten, daß eine Reduction des Zinsfußes der Rente schon jetzt als rathsam erscheinen könne. Das Journal des Débats aͤußert sich folgendermaßen: „Wir sind zwar weit ent— fernt zu glauben, daß der Kongreß auf den Antrag des Praͤsi⸗ denten eingehen sollte; vielmehr vertrauen wir auch jetzt noch der Einsicht des Kongresses Und dem heilsamen Einflusse der Vermittelung Englands, daß es zu einem entschiedenen Bruche, der von der ganzen civilisirten Welt gemißbilligt werden wuͤrde, nicht kommen werde; indessen erheischt doch unsere Pflicht, auf alle Dinge gefaßt zu seyn. Wir wußten nicht, daß wir so wahr sprachen, als wir noch vor wenigen Tagen auf die Gefahren hinwiesen, die uns moͤglicherweist in unserem sichern Zustande üͤberraschen koͤnnten, der noch zu neu und zu ungewiß ist, um schon so rasch discontirt werden zu können.“

Der Schiffs⸗-Capitain von Choisy ist statt des Herrn Jube— lin, der Kraͤnklichkeits halber nach Frankreich zuruͤcktehren muß, zum Gouverneur des Franzoͤsischen Guiana ernannt worden.

Das Wahl⸗Kollegium zu Paimboeuf im Dept. der niedern Loire hat statt des aus der Kammer ausgeschiedenen Herrn Mas den ministeriellen Kandidaten Herrn Lerah mit 71 gegen 265 Stim— men, die sein Mitbewerber Herr Armand Carrel erhielt, zum Deputirten gewahlt. . Den neuesten Nachrichten von der Spanischen Gränze zufolge, besand sich das Hauptquartier des Don Carlos auch am 2ten d. noch in Ongte; am 31. Januar waren mehr als 150 Personen hoͤheren Ranges zum Handkusse zugelassen worden. Der Ober⸗Befehlshaber Graf von Casa-Eguia hat dagegen, auf den Grund der Bewegungen des Feindes, sein Hauptquartier von Eccoriaza nach Durango verlegt, um einerseits die Belage— rung von Lequeitio zu decken, andererseits aber sich den Ufern des Ebro mehr zu nähern. Der General Cordova hat seine Streit⸗ kraͤfte in drei Kolonnen getheilt, wovon sich die eine nach Castilien, die andere uͤber Logrosio nach Navarra und die dritte nach Biscaya gewandt hat. Andererseits ist auch bereits die Vorhut des nach Neu -Castilien bestimmten Karlisten, Corps unter Anfuͤhrung eines gewissen Batanero, Ad— jutanten Merino's, in jene Previnz vorgedrungen. Nachstehen— des ist der amtliche Bericht, den der General Ituralde hieruͤber au den Kriegs-Minister erstattet hat: „Im Hauptquartiere zu Dicastillo den 31. Januar. Vorgestern mit einbrechender Nacht traf die nach Neu-Castilien bestimmte Kolonne aus Mendavia in Les Arcos ein. Der Uebergang uͤber den Ebro fand um Uhr Morgens statt. Nachdem die ersten Reiter und Infanteristen, welche die Vorhut bildeten, am jenseitigen Ufer des Flusses angekommen waren, eroͤff neten die in der Einsiedelei von San ⸗Martin befindlichen Christinos das Feuer, das indessen von unseren Truppen eine Zeit lang erwiedert wurde, worauf sie ihren Marsch sortsitzten. Der Feind verlor dabei 8 Todte und 7 Gefangene, worunter J Offizier. Wir hatten nicht einmal einen Verwundeten. Theilen Sie dies dem Koͤnige mit. (Unterz) Francisco Ituralde. Ein Schreiben aus Bayonne vom 6. en thaͤlt Folgendes: „Als bei einer kuͤrzlich in Vittoria stattgehabten Auswechselung der Gefangenen die Karlisten deren 15 weniger als die Christinos anzubieten hatten, gab der General Cordova nichts desto weni⸗ ger die Ueberzahl heraus, nachdem der mit dem Geschaͤfte beauf— tragte Karlistische Offizier ihm sein Ehrenwort gegeben hatte, daß die fehlenden gefangenen 15 Ehristinos bei der er sten Gelegenheit nachgeliefert werden sollten. . dachte Offizier wurde dakauf von Cordova zu Tische geladen; auch die Offiziere der Königin bewirtheten die Karlistischen Offi— ziere, und als bei dem Auforuche dieser letzteren der Poͤbel Miene machte, sich zusammenzurotten, gab Cordova ihnen 506 Lan— zen⸗Reiter mit, unter deren Bedeckung die ausgewechselten Kar— listischen Gefangenen unangefochten die Stadt verließen.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 9. Februar. Ueber den Antrag des Marquis von Salisburp auf eine Einbringung der Liste derjenigen Beam, ten in den Grafschaften, welche ohne Beruͤcksichtigung der An— sichten der Lord Lieutenants von dem Minister des Innern er— nannt worden seyen, entspann sich eine lebhafte Debatte. Lord Melbourne und der Lord-Kanzler behaupteten, daß solche Ernennungen gar nicht stattgefunden hätten, wenn gleich biswei— len die Ansichten der Lord-Lieutenants nicht gebilligt worden seyen; indeß wurde der Antrag doch genehmigt.

Oberhaus. Sitzung vom 11. Februar. Graf Roden veranlaßte eine Debatte uͤber die Vorzuͤge und Nachtheile des Unterrichts, Systems in den Irländischen National-Schulen, in welchen Katholiken und Protestanten gemeinschaftlich Unterricht erhalten. Diese Debatte fuͤhrte jedoch zu keinem Resultat. Der Marquis von Lansdo wne, Lord Plunkett und Lord Mel— bourne vertheidigten das in dieser Beziehung von der Reaie— rung besolgte Verfahren gegen die Angriffe des Grafen von Ro— den und des Bischofs von Exeter.

Unterhaus. Sitzung vom 9. Febr. Das Haus war außerordentl ch gefuͤllt, um zu hoͤren, welche Maßregel das Mi— nisterium mit Hinsicht auf die Abänderung des Zehnten ⸗Systems fuͤr England und Wales vorschlagen werde, und nach einigen vorlaͤufizen Verhandlungen erhob sich Lord John Russell, um den Plan der Regierung vorzutragen. Die wesentlichste Bestim— mung ist die Einsetzung einer Central, Behoͤrde, nach Art der suͤr die Ausfuͤhrung des neuen Armen-Gesetzes angeordneten, welche die freiwillig von den Betheiligten vorgenommene Ummwand, lung zu bestaͤtigen und über einseitige Aniräͤge auf dieselbe in der Art zu entscheiden haben soll, daß jedenfalls die Umwand⸗ lung bewirkt, und nur die Modificationen derselben in jedem ein⸗ zelnen Falle nach dem Ermessen dieser Behoͤrde regulirt werden. Als Maximum des Belaufes der konvertirten Abgabe schlaͤgt Lord Russell 70 pCt., und als Minimum 60 pCt. des Brutto-Ertra— ges der urspruͤnglichen Zehnten ver. Die Konversion soll in eine anstatt der Zehnten zu erlegende G.ldsumme geschehen, deren Be— trag nach dem Werthe des Waizens, der Gerste und des Hafers während der letzten 7 Jahre ein fur allemale bestimmt werden soll. Opposition fand der Vorschlag bei der ersten Entwickelunz desselben nur von Seiten des Sir Rob. Inglis, welcher ge⸗ gen alle und jede Reduction der Zehnten peotestirte. Sir R. Peel meinte, der Vorsa lag des Ministers sey nur ein Plagiat der von ihm selbst im vorigen Jahre beabsich tigten Maßregel, und er beklagte nur, daß der edle Lord, sich dieselbe nicht ganz angeeig⸗ net hab'. Die nachgesuchte Erlaubniß zur Einbringung der ministeriellen Bill wurde dann von dem Hause ertheilt. Lord John Russell trug demnaͤchst auf die Erlaubniß an, ene Bill wegen Einregistrirung der Fremden ein— bringen zu duͤrfen. Es gebe allerdings, bemerkte er, schon ein Gesetz fur diesen Gegenstand, wedurch die Fremden gezwun— gen waͤren, sich einregistriren zu lassen und sich gewissen Formen zu unterziehen, als; ihre Namen, Adressen, Beschaͤftigung u. s. w. anzugeben; auch bestehe ein nicht sehr großes und kostbares

Schatten davon uͤbrig zu lassen.

Fremben⸗Amt, welches mit dieser Angelegenhelt ten

sey. Er schlage vor, Beides, sowohl das Gesetz

den⸗Amt, aufzuheben (hort, hoͤrt! und die Einregistri

Departement des Ministeriums des Innern zu bezwecke damit weiter nichts, als daß,

der in England ankommende Fremde seinen Vaterland und den Ort, wohin er reisen wolle, halte dann einen Schein, den er, bei seiner A land, wieder dem Fremden-Amte zuruͤckgeben muͤ wuͤrde alle die Geldstrafen aufheben, denen Fre Uebertretungen des jetzt bestehenden Gesetzes un Der Zweck dieser Bill sey

Fremden zu kennen.

wiefern uberhaupt ein sey. „Warum“, sagte in jenem Lande, wo

man Laäͤnderstrecken

Europa und zwanzig Staaten mit unabhaͤngiger Gesshij

durchreisen kann, ohne daß

Vaterland, Bestimmungsort oder Paß gefragt

Landern, wo Paͤsse noͤthig sind, hat man doch gefunden, 9 n

System nicht hinreichend ist, um das Eindringe verhindern, die man nicht im Lande haben will. die große Zahl derer, die durch Frankreich nach gen sind. Als ich z. B. kuͤrzlich in Frankreich

uüͤberall, wo man mir den Paß abforderte, um den Lꝛuten Ch ligkeiten zu machen, ich sey Don Carlos, dies hinderte

Fortsetzung meiner Neise nicht. Ich haͤtte wirkli Dom Miguel oder Fiesch seyn konnen, men.“ Herr Spring Rice sagte, die Bill lege der aus keine Beschraͤnkungen auf, ihr Zweck sch im diejenigen, woruͤber man wuͤrde allerdings zu sfalschen Angaben Gelegenhe

da Niemanden eine Beschraͤnkung auferlegt werde, so sey kein Grund zu einem Betruge dieser Art vorhanden. Hr. Regierung, wenn sie einmal s ) noch weiter gehe, und wozu uͤben Mittel besite

burton fragte, warum die gegangen sey, nicht auch eine Einreqistrirung nuͤtze, wenn man keine erzwingen? Der Doktor Bowring war der es besser sey, jede Anordnung in Betreff ben. Es habe ihm Jemand, der in Frankreich

bei der Polizei bekleide, versichert, daß das Paß System sin Zwecke nicht entspreche, denn man habe gefunden, daß dich

Personen, welche etwas Unrechtes thun wollten, der groͤßten Ordnung hatten. Herr Hume

schlag entfernt habe, es wohl Recht sey, auch

Bill, wie sie der edle Lord beantragt habe, da man keine Mittel besitze, sie zu erzwingen.

sagte, man muͤsse auf alle Falle die siatten, da ihr Hauptzweck die Aufhebung des Gesetzes sey. ja sehen, inwiesern sie modifizirt werden muͤsse.

England und Irland ganz verschieden. In Enz

einen Fremden Beschränkungen unterwerfen, welches Lande in Irland werde ein Fi bei seiner Landung de sacto natun Lord John Russell erwiederte hierauf, er wisse wohl die vorgeschlagene Bill das Eindringen verdächtiger und Leute in das Land nicht verhindern werde, aber sie wer Mittel darbieten, die Zahl der im Lande befindliche Fremden nen. Man habe zuwellen einen Census der Bevölkerung win werth gefunden, und fuͤr diesen Zweck sey eine Art von Regisi vorgenommen worden. Er sehe nicht ein, warum Fremde allen diesem Census ausgenommen seyn sollten. Lord D. Stuart glu die Fremden mußten das unbeschraͤnkte Recht besitzen, dat h ö

nach Gefallen zu bereisen und verlassen zu koͤnnen. Der ; tain Pechell machte den Lord darauf aufmetksam, daz nei Personen, obgleich sie 2 390 Jahre dem Lanhe gedlert,

Glaubens er auch seyn moͤge, aber wenn er ein Protestant sey,

noch nicht naturalisirt werden koͤnnten, weil ma Schwierigkeiten mache. Es wurde hierauf die F

3.

Erlaubniß zur Einbringung der Bill gegeben.

versuchte in dieser Sitzung noch, jedoch vergeblich, ein linen ment zu dem Antrage uͤber den Bau der Parlamenthün duechzusetzen, demzufolge dieselben an der Stelle, wo sh ß

borough⸗House steht, aufgefuͤhrt werden sollen.

ment wurde durch 141 gegen 42 Stimmen verworfen. Ch ging es seiner Motion, daß den Beamten des Unterhausth n werden fuͤr unseren Gebuͤhren mehr von den Mitgliedern gezahlt, sonvern dijh selben vom Staat ein Gehalt bekommen sollten;

fiel mit 171 gegen 73 Stimmen durch. Unterhaus.

Sitzung fern gehalten.) Unterhaus. Sitzung vom 11. Febru Abend wurde die Zeit des Hauses fast nur dur

unregelmäßige, durch einen Antrag des Herrn Hardy ange Diskussion über die Wahl von Carlow, bei welcher der bei Raphael, obgleich von O'Connell unterstatzt, durchgefallen n in Anspruch genommen. Nachdem mehrere auf diese Ange s

heit bezuͤgliche Petitionen eingereicht ünd zum worden waren, wurde die Sache bis zum 106ten

J. Russell brachte dann seine Englische Zehnten⸗Bill en 7 erstenmal verlesen und deren zweite Verlesung auf den t

bruar anberaumt wurde.

London, 12. Febr. Am Montage hielt

Geheime⸗Raths⸗Sitzung, welche von allen Kabinets⸗-Ministern

sucht wurde, und in welcher beschlossen worden

senden Jahre 33,900 Matrosen besoldet werden sollen, d. h. ' Am Dienstag Abend langten Yhth⸗ Se. Maj. haben dem Parry den Hannoverschen Guelphen⸗Orden verliehen. Der Herzeg von Wellington ist bereits wieder i g eingetroffen, und die Morning Post erklaͤrt, daß sein Dil halt in Strathfieldsaye nur durch noihmendig gewordene . serungen an seinem dortigen Wohnhause veranlaßt worden Die Hof-Zeitung vom gten 6. enthaͤlt die Ernennung icht Herrn John M Neill zum bevollmächtigten Minister am

5090 mehr als bis jetzt. jestäten wieder in Brighton an.

des Schachs von Persien.

Herr Edward Ellice, der den Grafen Durham gost begleitet hatte, ist von Paris, wohin er zu Lande von Kon

tinopel gekommen war, wieder hier eingetroffen. Mit dem Befinden des Grafen Pozzo di wieder besser; er hat bereits ausfahren konnen.

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in der That nur der, die R in den Stand zu setzen, stets die Zahl der im Lande Herr Roebuck wuͤnschte zu Fremden- Gesetz fuͤr England ar, ssollte zs hier nothwrndiger än

und waͤre doch dur cg

sich beschwere, zu entfernen.

der Fremden an

. ; fragte hn in Lord, ob, da er das Wesentliche des Gesetzes durch fen gn

Er koͤnne den Nutzen ih

gen. Herr O Can Einbringung der zi Ober⸗Befehl des Heeres fuͤhren koͤnne. Dem Courier zu⸗

Wenn sie in den Ausschuß kaͤme, so könn

Sitzung vom 16. Februar. Das ht war Jur ganz kurze Zeit versammelt und nahm kein Cst von Bedeutung vor; es vertagte sich schon um 5 Uhr. b Courier meint, es werde wahrscheinlich wieder, wie in n rigen Session, sich an jedem Mittwoch einige Erholung glm diesmal habe ein Diner in Finsbury viele Mitglieder in 6

. un sagt, daß am 3ten d. bei der Zusammenkunft . Bhch. Peel's Hause uͤber den in Hinsicht der resse einzuschlagenden Gang der genannte Baronet sich wider 6 Amendement ausgesprochen habe, allein von seinen eifrigeren d hitzigeren Anhängern uͤberstimmt worden sey.

Der Capitain Deans Dundas ist vorgestern einstimmig an Stelle von Sir P. H. Durham zum Parlaments⸗Mitgliede sse. D - Devizes gewahlt worden. Das Geruͤcht, daß derselbe zum tube ire ggen⸗Capftain des Admiral Durham ernannt werden solle, tert für geh nder Courier fuͤr ungegruͤndet und glaubt, er werde den

n. s h im Unterhause diesem Posten vorziehen. Eben dieses Blatt rin ganz bestimmt wissen, daß der Caßttain Anthony Mailland mlt „Konmmando uͤber eines der neu auszuruͤstenden Schiffe er— vissen, sten werde, und billigt diese Ernennung vollkommen, indeß nothnt it er hinzu, wenn auch dergleichen populaire Ernennungen all⸗ meinen Beifall faͤnden und das Ministerium verdientermaßen der Neigung des Volks befestigten, so sollten die ¶Ninister ch nicht glauben, daß sie so maͤchtig seyhen, um das Volk etwa

als das 9. z rung übertragen

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man auch nur nach dem nn mit soichen Maßregesn abfinden zu können, sondern sie soll—

n, öpstets eingedenk bleiben, daß sie ihre Macht nur vom Volke

sten und sie nur zu dessen Vortheil und zu keinem anderen eck ausüben duͤrften. . . ö

Lord Wm. Bentinck hat die Kandidatur fuͤr Glasgow in ei— Schreiben an die Wähler, das der Courier ungemein lobt, genommen. Er bezeichnet darin die Irländische Zehnten-Bill mm vorigen Jahre als unvollstaͤndig, doch will er sie unterstuͤtzen, eine der Nothwendigkeit der Sache entsprechendere einge— acht seyn werde. .

Das bekannte Haus William Ward und Compagnie, dessen ef einer der Bant Direktoren und als Tory-Kandidat fuͤr Cith bei den letzten Wahlen durchgefallen ist, hat am Son hend seine Zahlungen eingestellt, was jedoch keine bedeutende Fol⸗ an unserer Boͤrse gehabt. . Die Ausfuhr von Wollen-Waaren aus Großbritanien ist den letzten eilf Monaten um fast 1 Mill. Pfund gestitegen, lich von 5,5 15,960 auf 6,460, 144 Pfund.

Am 2sten v. M. wurde die achte Halbjahrs-Versammlung Actien-⸗Inhaber der Liverpool-Manchester-Eisenbahn⸗Gesell— aft gehalten. Die Einnahme fuͤr die sechs letzten Monate des wichenen Jahres belaͤuft sich nahe an 118,000 Pfd., was nach zug der Ausgaben einen reinen Ertrag von gegen 46,900 Pfd. aͤhrt. Es wurde daher beschlossen, eine Dividende von 5 Pfd. Actie fuͤr das letzte Halbjahr auszuzahlen und 6900 Pfd. fuͤr Ankauf schwererer Schienen auszusetzen.

Die Zahl der Liverpooler im auswärtigen Handel beschaͤf— en Schiffe hat sich auf mehr als 1069 vermehrt.

Die Nachrichten aus Lissabon reichen bis zum 5ten d.

Das Comité der Kriegs- Angelegenheiten in der Kammer Deputirten hatte sich dahin ausgesprochen, daß weder der mahl der Koöͤnigin noch irgend ein anderer Auslaͤnder jemals

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Kt beta fe, soll sogar ein darauf bezuͤglicher Antrag des Comitè's schon mal verlesen worden seyn. Auch war in dieser Kammer uͤber Thronfolge und uͤber die Aushebung von S700 Mann Trup— verhandelt worden. Der Marquis von Louls hatte durch offizielle Zeitung die Anzeige gemacht, daß die Differenzen Sardinien durch Vermittelung der Britischen Negierung be⸗ gt worden seyen, und daß demgemaͤß die Handelssperre zwi⸗ ß beiden Landern aufgehört habe. Die zweite und dritte gade des Portugiesischen Huͤlfs Corps haben in Folge der iznise zu Madrid Befehl bekommen, sich so wenig als moͤg⸗ von der Portugiesischen Gränze zu entfernen. Der Marschall ldanha hat sich fuͤr jetzt vom politischen Leben ganz zuruͤckge⸗ n 9 , an der Portugiesischen Staats-Verwaltung gar en Theil. Die neuesten Briefe aus Vittoria reichen bis zum 29sten Das Mißvergnuͤgen in der Britischen Legion uͤber die sultate der Gefechtẽ vom 16ten und 17ten dauerte fort, und n war ziemlich einverstanden über die Unfaͤhigkeit Cordova's. irselbe hatte indeß sein Kommando noch nicht abgegeben, sondern fr mit einem Theile seiner Truppen und oer Franzoͤsischen Frem⸗ Legion nach Pampelona abgegangen, wohin die bis dahin in mtterig garnisonirende Britische Legion ihm am 31sten v. M. en sollte. Ein Korrespondent des Courier schreibt diesem tte unterm 29. Jan. aus Vittoria in folgenden Ausdrücken: „Ich be nur Zeit, Ihnen zu sagen, daß es hier sehr träge zugeht. Cordova d Evans stimmen offenbar nicht zusammen. Cerdova ist fort, d unsere Truppen sind um Vittoria konzentrirt. Es scheint, Feldzug in nubihus Decorationen erhal⸗ denn weder De Lancey noch Greville haben die Ehrenzeichen fangen, die ihnen fuͤr die Rettung St. Sebastian's ver, Ebchen worden; vielleicht werden wir „Kinder des Rebels“ unsere Orden auch in den Wolken holen muͤssen.“ Auch der obe theilt Korrespondenzen aus Vittoria vom 23. Januar „die in aͤhnlichem Sinne geschrieben sind, und worin es un— Anderem heißt, die Ansicht, daß Eordova eine zwei⸗ tige und vielleicht eine verraͤtherische Rolle spiele, gewinne ner mehr Grund, und man glaube, daß er wahrscheinlich Kommando entweder freiwillig niederlegen, oder daß es ihm der Königin genommen werden wurde. Das genannte Blatt tt auf eine Stelle seiner Korrespondenz vorzuͤglich aufinerk— , aus welcher hervorgehe, daß wirklich mehrere Englische Ge— gene von den Karlisten erschossen worden seyen, naͤmlich Herr reet, einer der Kommissariats⸗Beamten, der Quartiermeister ten Negiments und 5 Soldaten. Jeltere Berichte aus Ne wyork (uͤber Liverpool) vom 16ten melden bereits, daß das Versammlungs⸗-Haus des Staa— nien gorg ain ten g. M. einmuͤthig die Bill wegen Autori, ] der Munizipal. Behörden zur Aufnahme einer Anleihe Mill. Doll. zur Erleichterung derer, die durch die Feuers— 1 gelitten, gügenemmen habe. Ferner wurbe am Taten . ö ,,,. m eine, Resolutten beantragt, des In— bien ! e , n. der Sklaverei Frage die Constitution tuen . n, . geeignet sey und durch einen Skla— . Frieden und die Wehlfahrt des Landes zu vemnich— Ulber die Franzoͤsisch Amerikanische Angelegenheit enthaͤlt . golgendes „Die feindliche Demonstration des Praͤ⸗ * er Vereinigten Staaten gegen Frankreich bildet noch hrend den Gegenstand der Unterhaltung in der Eity. Amn rse war man jedoch der Meinung, daß die Angelegenheit ermittelung Englands werde beigelegt werden. Dꝛiese nh den Erfolg gehabt, den Speculationen in Kriegs⸗ ö. fast ganzlich ein Ende zu, machen. Das Steigen 6 3 der Ostindischen Compagnie verkauften Salpeters ngen Me bis 1 Sh. pro Ctr. entstand zunaächst wegen des . err aihs bieses Arti els, indem 1769 Tonnen weniger, nn gen im vorigen Jahre, vorhanden waren' ö nimmt xrasch zu, und man erwartet, die Preise en ( n

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reich und Amerika wahrscheinlich, so wuͤrden schon bedeutende Speculationen in diesem Kriegs-Beduͤrfnisse gemacht worden seyn, und die Preise waͤren bei dem gestrigen Verkauf gewiß um 10— 15 Shilling fuͤr den Centner gestiegen. Für Lissabon sind starke Einkaͤufe gemacht worden. Obgleich hohe Preise für Ver— sicherungen auf Franzoͤsische Schiffe verlangt wurden, so sind doch noch keine Geschäfte abgeschlossen worden. Hanf und Flachs sind nicht hoͤher im Preise, als gestern vor dem Eintreffen der Nachrichten aus Amerika. Handelsbriefe aus New⸗ Jork vom 17ten v. M. berichten, daß cin Courier von Washington abgegangen ist, um die Amerikanische Flotte aus dem Mittellandischen Meere zuruͤckfzurusen. Der Amerikanische Gesandte am hiesigen Hofe hat Depeschen erhal—⸗ ten. Die Geschaͤfte in New-⸗PYork waren sehr lebhaft, und Kriegs- Artikel stiegen im Preise. Eine ungeheure Quantitat von trockenen Waaren ist in New - York angekommen, um die durch das letzte Feuer vernichteten Vorräthe zu ersetzen. Aus Washington wird gemeldet, daß der Franzoͤsische Konsul da— selbst eine offizielle Mittheilung von seiner Regierung erhalten habe, wonach, in Folge eines Uebereinkom mens zwischen der Franzöͤsischen und Britischen Regierung, der Britische Gesandte in Washington wahrend der Unterbrechung der diplomatischen Verbindungen zwischen Frankreich und Nord-Amerika die Inter⸗ essen der in den Vereinigten Staaten wohnenden Franzosen wahrnehmen werde.“

Das Paketschiff Sheldrake“ hat die Posten aus Mexiko vom 16ten, von Veracruz vom 25. Dez. und Havana vom g. Januar nach Falmouth gebracht, ingleichen 400,000 Dollars (der „Camden“, welcher Havana denselben Tag verlassen, sollte S600, 000 mitbringen), worunter auf die Dividenden nur 1306 Dollars. Santana zog Truppen in S. Louis Potosi zusammen, um damit Texas anzugreifen, allein es fehlte an Geld', jede öf— fentliche Zahlung war eingestellt, und es sollte zu einer gezwun⸗ genen Anleihe geschritten werden. Die Aussichten im Innern des Landes waren sehr duͤster.

Belgien.

Bruͤssel, 11. Febr. Die heutige Sitzung der Repraͤsen⸗ tanten-Kammer war sehr stuͤrmisch. Die Herren Lebeau und Du mortier geriethen so heftig an einander, daß ein foöͤrmlicher Tumult entstand. Der Minister des Innern hatte der Kammer folgende Fragen in Bezug auf die neue Gemeinde Ordnung vorgelegt; 1) Sollen der Buͤrgermeister und die Schöffen bei der Ausfuͤhrung allgemeiner Gesetze mitwirken? 2) Goll der Konig den Buͤrgermeister und die Schoͤffen aus der Mitte des Stadtraths erwählen? In Folge des erwähnten Tumultes verließen sehr viele Mitglieder mit Hrn. Dumortier den Saal, und nur 48 blieben zuruͤck, z

die mit 45 gegen 3 Stimmen fuͤr die Schließung der Diskussion uber obige Fra⸗ gen stimmten.

Der Prinz Dom Fernando von Portugal und sein Bru— der sind vorgestern Abend hier eingetroffen.

Re n 4g n 6.

Hannover, 13. Febr. Einer Bekanntmachung unseres Finanz⸗Ministeriums vom 9ten d. M. zufolge, soll bei den oͤf— fentlichen Kassen das ausländische Conventions-Geld weder als solches, noch im Werthe von Eourant, fernerhin angenommen werden duͤrfen. ;

Karlsruhe, 5. Febr. Die erst seit einem Jahre hier be⸗ stehende allgemeine Versorgungs-Anstalt hat im Inlande eine Theilnahme und im Auslande eine Wuͤrdigung gefunden, die jede Erwartung uͤbertrifft: sie zählt bereits nahe an 7000 Einla—⸗ gen mit einem Kapital von 406,000 Fl. Der Zutritt zu dersel⸗ ben ist namentlich seit dim Monat Rovember v. J. unverhaͤlt⸗ nißmaͤßig gestiegen, denn bis ult. Oktober zaͤhlte die Anstalt erst gegen 1500 Einlagen. Die Geschaͤfte haben sich durch jene so plotzlich gesteigerte Theilnahme so vermehrt, daß die Verwaltung, die Unmoͤglichkeit einsehend, saͤmmtliche Receptions⸗ Scheine in⸗ nerhalb der statutenmaͤßigen Frist von 4 Wochen auszufertigen, , diesmal eine Verlangerung derselben hat aus bedingen muͤssen.

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Wien, 10. Febr. Im Oesterreichischen Beobachter liest man: „Der Allerhoͤchste Hof ist durch die heute hier ein getroffene Nachricht von dem Ableben Ihrer Majestaͤt der Koͤni⸗ Lin Beider Sicilien in die tiefste Betrübniß versetzt worden. Die Trauer uͤber den unerwarteten Verlust dieser durch die herrlich⸗ sten Eigenschaften des Geistes und Herzens ausgezeichneten Fuͤr⸗ stin kann nur dem Jubel verglichen werden, mit welchem die Nachricht Ihrer gluͤcklichen Entbindung von einen Thron-Erben vierzehn Tage fruͤher das Königreich erfüllt hatte. Die schoöͤnsten Hoffnungen gehen mit dem lätzten Athemzuge einer Prinzessin zu Grabe, die sich waͤhrend der kurzen Zeit, in der sie den Thron schmuͤckte, die allgemeine Liebe und Verehrung der dem Scepter ihres erlauchten Gemahls gehorchenden Völker erworben hatte.

Der Kaiserliche Hof legt am 12ten d. M. die Trauer fuͤr Ihre Majestaͤt die Königin Beider Sicilien auf 46 Tage an.

Der Kaiserliche Feldmarschall⸗Lieutenant, Herzog Ferdinand von Sachsen⸗-Koburg, ist von Gotha hier wieder eingetroffen.

Preßb urg, 8. Februar. Im Verlauf der von den Staͤn— den am Aten, Sten und 6ten d. gepflogenen Circular⸗Berathun⸗ gen uͤber das Renuncium der Magnatentafel in Betreff der sta⸗ bilen Bruͤcke zwischen Ofen und Pesth, ist das Princip der Exproprigtion auch auf Eisenbahnen, Kanaͤle und Wege aut⸗ . worden, woruͤber nun ein besonderer Gesetz-Entwurf aus, gearbeitet wird.

In der heutigen Circular-Sitzung wurde uͤber die Ludoviceische Militair⸗Akademie berichtet. Nach einer an die Staͤnde gelang), ten Relation Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Reichspalatin uͤber die noch noͤthigen Fonds dieser Akademie sind wenn die— selbe, nach dem Wunsche der Stande, am J. November d. J. er, offnet werden soll dazu 369,600 Fl. C. M. erforderlich, welche Summe auch sogleich votirt worden ist.

6 e n,

= Neapel, 2. Febr. Erst wenige Tage uͤber zwei Wochen sind verstrichen, seitdem ich Ihnen die gluͤckliche Nieder— kunft unserer jungen Koͤnigin meldete, und schon muß ich diese freudige Nachricht in eine Trauer Botschaft verwandeln. Die Köͤnigin ist todt. ) Seit vorgestern, Sonntag den 31. Januar, Mittags, hat sie aufgehört zu leben. Ein Krankenlager von we— nigen Tagen ging ihrem Hinscheiden voran. Ein fruͤheres Un⸗ wohlseyn hatte sie gluͤcklich uberwunden. Der Koͤnig soll untroͤst⸗ lich seyn, und im Volke beklagt man den Hintritt der jungen, schoͤnen Koͤnigin aufrichtig. Sie hatte sich besonders in der letz. 6,

rn, ad e, 1.

zuerst uͤber Florenz hier eingegangene Nachricht haben 2 R . . ,

ten Zeit die Liebe des

nigen Wochen waͤhr

prinzen hoͤrten, dumpfen Schall der werde sechs Tage au

man von Mißgriffen als der kurattven.

worden. Das Gallenfieber, gewesen seyn.

fruͤhe die letz Man

Entbindung erfolgte

gelegt wurde, soll, und klein seyn. lichkeiten und Lustba gehoben. Balle und Soirées freudlos und leer. Nom gewendet, in

viel Schnee gefallen

nächsten Session, d zu ubernehmen. Konferenzen mit liberalen Opposition in die Pfrovinzen m kannt gemacht werd Ordens Karl's III.

Die heutige

Herr neuen Wahlen am

der Regierung gegr niemals von den in

Thrones auf, die o

Herstellung des Fr

Eifer aller Behoͤrde Die Aufloöͤsung

dolid, Andujar und

auf den offentlichen machung zugegen.

men.

die Aushebung der

wo die Operationen

rera, erschossen

Adjutanten.

gestern begegnete, st

sen Gegenstand.

schen Graͤnze, Dienst wird mit d geht am Dienstag,

der Regierung und

auf eine genuͤgende . C- A..

auf sechs Wochen sestgesetzt worden seyn. genswerthen Todes falle uͤber das Verfahren der Leibarzte mancherlei Geruͤchte im Umlauf sind, ist nicht zu verwundern.

Capua mit einer sungen Irlaͤnderin, und leiten hieraus ihre Krankheit und den Tod ab. Prinz, welchem in der Taufe der wenn nicht gerade krank, doch sehr schwaͤchlich Man fuͤrchtet fuͤr ihn. Alle öffentliche Fest—

Turin, 5. Febr. bens Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin Beider Sicilien die Trauer auf 290 Tage angelegt.

In unseren Gebirgen ist in den letzten Tagen wieder so

Madrid, 3. Febr. jetzt gepflogene Unterhandlungen haben nur zu einem Resultat gefuͤhrt: Herr Isturiz hat sich entschieden geweigert, in das Ministerium zu treten, und sen, bis zum Monat

Berathungen über den Finanzplan gewidmet, mein verbreiteten Geruͤchte zufolge, in der naͤchsten Woche be—

Die Generale Mina und Cordova haben

gesprochenen Grundf aufgeklaͤrte Patrioten und Freunde der wahren Freiheit und des

stig aufgenommen worden.

vallerie⸗Abtheilung der National⸗-Garde

ral Cordova uͤbereingekommen, die guͤnstige ten, um etwas Entscheidendes zu unternehmen.

rador und Redacteur

erhob sich ein Wortwechsel, wurde der Streit d Mendizabal diesen Vorfall erfuhr, trat er sogleich als auf, und es steht zu hoffen, daß es ihm gelungen ist, soͤhnung herbeizuführen.

Die verwittwete Koͤnigin hat durch eine vom 28. tirte Verordnung befohlen, daß taͤglich von der Hauptstadt ein

Briefe aus Lissabon vom 2 dort mit Ungeduld dem Bericht des Finanz-Ministers uber die Lage Portugals entgegen sieht. ĩ das Ministerium nicht. In der Sitzung vom 26. Januar wurde der Marquis von Loulé aufgefordert, Verlaͤngerung des Handels-Traktates mit England, der am 1. nugr abgelaufen war, Auskunft zu ertheilen,

Volkes sehr gewonnen. Wie wir bot we⸗ nd dreier Tage Morgens, Mittags und

Abends, die frohen Kanonen⸗-Salven wegen der Geburt des Kron⸗ so vernehmen wir jetzt alle halbe Stunde den

Trauer Kanone. Man meint, die Königin sgestellt werden, und die Landes-Trauer soll Daß bei diesem bekla⸗

So spricht

in der Behandlung, sowohl der diaͤtetischen,

Ekura Unter Anderem sagt man, es sey, aus Scho— nung fuͤr die Königin,

ein nothwendiger Aderlaß verabsaͤumt re Unwohlseyn der Koöͤnigin soll ein leichtes te codtbringende Krankheit eine Entzuͤndung che behaupten, die Koͤnigin sey, in Folge ei⸗

ner Gemüths-A1ffection uͤber die bekanntlich einen Tag vor ihrer

heimliche Abreise des Prinzen Karl von zu fruͤh entbunden worden, Der junge Name Duca di Calabria bei⸗

rkeiten fuͤr das Karneval sind natuͤrlich auf—

Viele Familien haben außerdem ihre angekuͤndigten

abbestellt, und so wird Neapel jetzt fehr Mehrere Fremde haben sich auch schon nach

der Hoffnung, jetzt dort angenehmer zu leben.

Der Königl. Hof har wegen des Able—

„daß dadurch die Ankunft der Franzoͤsischen

Posten tagelang verzoͤgert wird.

Spanien. (Journ. des Débats.) Alle bis

Herr Mendizabal sich gern entschlos⸗ Marz, das heißt, bis zur Eroͤffnung der ie Leitung der auswärtigen Angelegenheiten

Die ganze Zeit des Ministeriums ist setzt den den einflußreichsten Deputirten, die fast alle der

angehoͤren und sich noch vor ihrer Abreise it ihm zu verstaͤndigen wuͤnschen, so wie den der, einem allge—⸗

en wird.

das Großkreuz des erhalten.

Hof-Zeitung enthaͤlt ein Cirkular, das

Mendizabal in Betreff der Aufloͤsung der Cortes und der . nen Provinzen erlassen hat. änderlichen Grundlagen, auf welche das freie und loyale System

Januar an die Behoͤrden der verschiede⸗ Er erinnert darin an die unver—

uͤndet sey, und erklart, daß das Ministerium seinem Programm vom 14. September aus—

*

atzen abweichen werde. Er fordert dann alle

ffentliche Meinung so zu lenken, daß, waͤhren

die Regierung ohne die Unterstuͤtzung der Cortes sey, keine ge⸗ faͤhrliche Uebereilungen begangen wuͤrden, und spricht schließlich das unbegraͤnzte Vertrauen aus,

welches die Regierung, bei der iedens und der Begruͤndung der Wohlfahrt

und des Ruhms Spaniens, in die Großherzigkeit der Spani⸗ schen Nation, in die Mitwirkung aller Gutgesinnten und in den

n setze.

der Cortes ist in allen Provinzen sehr guͤn⸗ Badajoz, Caceres, Burgos, Valla⸗ andere Staͤdte haben schon ihre Zustimmung

zu dem Verfahren des Ministeriums zu erkennen gegeben. Gestern, am 2. bewilligte Vertrauens-Votum mit allen uͤblichen Feierlich keiten

Februar, ist das von den aufgeloͤsten Cortes

orde Eine Ka⸗ war bei dieser Bekannt—

Plätzen bekannt gemacht worden.

Der General Almodovar ist endlich gestern hier angekom⸗ Vor seiner Abreise von der Armee äst er mit dem Gene⸗

Jahreszeit abzuwar⸗ Er glaubt, daß 100, 000 Mann gegen die Mitte des Apꝛils, wieder beginnen sollen, vollendet seyn werde

Cordova denkt keinesweges daran, seinen Abschied zu nehmen; er hat vielmehr dem Premier-Minister eine Depesche vom 31. Januar uͤbersandt, worin er demselben wegen der Aufloͤsung der Cortes Gluͤck wuͤnscht und;

die Sache der Königin aus richt.

Die Hof⸗Zeitung vom lsten enthält in einer außerordent⸗ lichen Beilage einen Bericht uͤber Hort durch die constitutionnellen Truppen. ist, mit Ein schluß ihrer Anfuͤhrer

zugleich seine absolute Ergebenheit fuͤr

die Einnahme des Forts del Die Befatzung Moralis und Si;

worden.

Vor einigen Tagen enthielt das Eco del Tomercio einige heftige Artikel gegen den Als einer der

alten General Castañßos und dessen Letzteren, Herr Breton, dem Proku— des genannten Blattes, Herrn Caballero, ellte er ihn uͤber jenen Artikel zur Rede. Es der in Thaͤtlich keiten uͤberging, doch urch die Umstehenden beigelegt. Als Herr Vermittler eine Ver⸗ Das „Eco“ enthaͤlt nichts uͤber die⸗

Januar da⸗

.

Courier nach der aäußersten Spanischen Stadt an der Franzoͤsi⸗ auf der Seite von Oleron, abgehen soll.

von Dieser em heutigen Tage beginnen. Der Courier Donnerstag, Freitag Und Sonntag um vier

Uhr Abends in Begleitung eines Postillons, der die Depeschen

die Briefe bei sich führt, von hier ab.

7. Januar melden, daß man Die Deputirten⸗Kammer schont

über die dreimonatliche 39 was indeß nicht Weise geschah. Es scheint, daß diese Handels⸗