1836 / 52 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ommission zu Stat ide gebracht worden, stellt fich in folgender Art fest. Es sind im L aufe des verflossenen Jahres in 3f Döͤr— fern des Marienwerder chen Regierungs⸗Bezirks 188 baͤuerliche Einsassen freie ö. hl imer geworden, und sie haben im Ganzen 16,20s Morgen Prem if an Land erhalten. An Diensten sind durch diese Regulir' nigen zugleich 4030 Spanntage und 1269 ande; abgeloͤset vordem. Die betreffenden 31 adeligen Guts— Herrschaften haben ihrer Seits dafuͤr als Entschaͤdigung erhal— ten; 2171 Morgen, welche sie zu ihren Vorwerken eingezogen, 2135 Rthlr. an Re wie, 3145 Rihlr. an Kapital und 581 an Hofwehrgelderr . In 20 Dörfern sind ferner 127 dienstpflich⸗ tige Grundstuͤcke x on den ihnen obgelegenen Lasten befreit und bei dieser Gelegenheit sind 1192 Spann? und 6665 Handtage ab— gelost worden, wofuͤr die Gutsherren durch 750 Morgen, als Rthlx. Rente und 1251 Rthlr. Kapital entschaͤdigt worden sind. Dur h die Fortschritte der Gemeinheits-Aufhebung sind in 86. Ortschaften 1870 Grundstuͤcke separirt, und zwar sind 160 Az Morgen von allen Servituts-Einschraͤnkungen, 56,769 Morgen aber von den laͤstigsten Theilen derselben befreit worden. Ueber den Zustand der Regulirung der gutsherrlichen and baͤuerlichen Verhaͤltnisse innerhalb der Domainen im Ma— nenwerderschen Regierungs-Bezirk ist zu bemerken, daß diese Regulirung in dem alten Landestheile und zwar in Absicht der vormaligen Immediat⸗-Einsassen nach der Allerhoͤchsten Verord—⸗ nung vom 27. Juli 1808 und ruͤcksichtlich der Emphyteuten und der sogenannten Konsens-Besitzer nach Anleitung des Edikts vom 14. September 1811 schon seit laͤngerer Zeit durchgefuͤhrt ist. In den wenigen Faͤllen, wo die Auseinandersetzung noch nicht zum Abschluß gekommen, sind solche Einleitungen getroffen, daß die gaͤnzliche Erledigung dieser Angelegenheit als nicht mehr fern betrachtet werden kann. In dem erst seit 1815 mit den al— ten Provinzen wieder vereinigten Kulmer und Michelauer Lan— destheile hat die Verleihung des Grund⸗Eigenthunns an die berech tigten baͤuerlichen Einsassen einen besonders erfreulichen Fortgang gehabt, indem es beinahe uͤberall in sehr kurzer Zeit gelungen ist, die Auseinandersetzung mit den Einsassen im Wege der Gäte zu Stande zu bringen. Es sind in die sem Landestheile auf diese Weise mehr als 3060 Wirthe sreie Eigenthuͤmer geworden, welche die Segnungen des Allerhöoͤchsten Gesetzes vom 8. April 1823 dankbar anerkennen.“

In Maxienburg hat der beim dortigen Schullehrer— Seminar angestellte Lehrer Lettau, durch seine Bemuͤhungen um den Unterricht der Taubstummen, es dahin gebracht, daß drei aus dem Danziger Regierungs-Bezirk dorthin gegebene Taub— stumme, nach dreijaͤhriger Unterweisung in den Lehren der christ— lichen Kirche, von dem zustaͤndigen Superintendenten oͤffentlich haben eingesegnet werden konnen, bei welcher Gelegenhet die Konfirmanden, zur allgemeinen Bewunderung der Versammelten, erfreuliche Einsicht und Religions-Kenntnisse an den Tag legten, auch der Aelteste von ihnen sein eigens aufgesetztes Glaubens bekenntniß nebst dem apostolischen Symbolum mit tiefem Ge— fuͤhle auf erbauliche Weise oͤffentlich aussprach.

Von der Stadt Elbing verdient es als eine erfreuliche Erscheinung erwähnt zu werden, daß das Schulwesen daselbst, duich vielseitige Aufmerksamkeit angeregt und befoͤrdert, den ge— deihlichsten Fortgang zeigt, so daß nach dem letzten Jahres; Be— richte der dortigen Schul-⸗Deputation keine schulfaͤhigen Kinder ohne Schul Unterricht waren.

In den Hafen zu Danzig sind im Monat Januar 5 Schiffe eingegangen und zwar: 1 Schiff aus einem Preußischen, Uaus einem Englischen, J aus einem Franzoͤsischen, i aus einem Spanischen und 1 aus einem Mecklenburgischen Hafen. Ausge— gangen sind 4 Schiffe, namlich l nach Schwedischen, 1 nach Hanseatischen und 2 nach Englischen Haͤfen.

Am 18. Januar waren auf einer Fahrt von Danzig nach Putziger⸗-Heisternest, auf der Halbinsel Hela, 4 Einwohner des letzten Ortes mit ihrem Boote durch Sturm und Schncege— stͤber in die Naͤhe des Dorfes Querd verschlagen worden; hier aber wurde das Boot bei einbrechender Nacht zwischen das, vom Ufer auf 100 Ruthen in die See sich erstreckende Eis fest ein, geklemmt, und konnte das Land nicht erreichen. Nachdem beim Anbruche des folgenden Morgen zwei von diesen Leuten sich mit, telst ihrer Ruderstangen ber das Eis ans Land gerettet hatten, entschlossen sich zwei Dorf Bewohner, der Bauer Bialk und der Knecht Mathias Ferva, zur Rettung der beiden Zuruͤckzebliebe nen. Auf der duͤnnen Eisdecke, mit Anwendung vorgeschobener Dielen bis an das Boot kriechend, gelangten sie mit Lebens,Ge— fahr zu den Verungluͤckten, die beinahe regungslos erstarrt wa— ren, und brachten sle gluͤcklich ans Land.

Nach dem Wunsche der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe wird die nachstehende Bekanntmachung hiermit zur offentlichen Kenntniß gebracht:

e at o g.

Die Wilnaer Gouvernements Liquidations-Kommission hat neuerdings vecvollstandigte Nachrichten uͤber verschiedene Personen des Wilnger Gouvernements erhalten, deren gesammtes Vermo— gen fur Theilnahme an dem letzten Aufruhr definitiv zu konfis⸗ Aren verordnet worden ist. Jm dem sie hiec das Namens-Register derselben beifüͤgt, macht sie, auf den Grund des S 13 der am 28. Juni 1832 zur Regulirung der Schulden der Aufruͤhrer Allerhoͤchst bestaͤtigten Regeln, Folgendes hiermit öffentlich bekannt:

S. 1. Daß alle Kreditoren der unten benannten Personen, ohne den Ablauf der Termine zur Befriedigung ihrer resp. Forderun⸗ gen abzuwarten, sosort ihre Anspruͤche dieser Kommission einzu— reichen haben, und zwar diejenigen, welche in Nußland und dem Koͤnigreich Polen wohnen, innerhalb 6 Monaten, diejenigen aber, welche sich im Auslande befinden, spaͤtestens binnen 12 Monaten, gerechnet von dem Tage des Erscheinens der ersten gedruckten Häblicæation in einer der öff⸗ntlichen Zeitungen beider Haupt— städte, in einer der Warschauer Zeitungen oder dem Lithauschen , .

2. Haben sowohl Privatpersonen als Kirchen, K Lehr- und Wohlthäͤtigkeits.:Anstalten, so wie die . i, meiner Fuͤrsorge, ihre Anforderungen an gedachtes konsiszirtes Vermsgen, dieser Kommission ebenfalls binnen 6 Monaten an— ma Die Schuld b

2 uldner der untenbenannten Personen, d Zahlungs. Verbindlichkeit bereits eingetreten ist, 6 fee, , , he , die . aber i n, dem festge⸗

ßten Termine von 6 Monaten ihre uld⸗Verpfli i derer . hre Sch pflichtung dieser

„. „Alle diejenigen, welche von untenbenannten Persone bewegliches Vermögen, Kapitalten oder was immer ad r mente, oder sonst denselben zugehörige Kredit-Billets und Obli— gationen in Händen haben, follen solche saͤmmtlich in dem Zeit— raum von 6 Menaten ebenfalls diefer Kommission einreichen, und derselben zugleich von allen auf diesen Guͤtern zu Gunsten der fruͤheren Eigenthüͤmer haftenden Gerechtsamen Anzeige machen.

thlr.

214

§. 5. Die Gouvernements Configtations⸗Kommisslonen, bie Kameralhöfe und uͤbrigen Behörden und Obrigkeiten haben in gleichem Zeitraum von 6 Monaten dieser Kommission zu berich—⸗ ten von allen ihnen bekannt gewordenen Schulden der fruͤheren Besitzer dieser konfiszirten Guͤter von den von ihnen erwirk— ten Zahlungen und noch ö. erhebenden Geldern, so wie von

deren Forderungen an ver

chiedene Personen und Behoͤrden

deren beweglichem und unbeweglichem Vermoͤgen ihnen zuge— hoͤrigen Kredit-Billets und Obligationen, und von ihren etwani⸗ gen Nutzungsrechten auf Kron- oder Privatguͤter.

§. 6.

Die Gerichts-Behoͤrden werden besonders angegan⸗

gen, von allen bei ihnen wegen Schuldforderungen an untenge⸗ nannte Personen anhängigen Prozessen die ungesaͤumte Anzeige zu machen, so wie von den angemeldeten Forderungen derselben an Privatpersonen oder Behörden, mit Bemerkung des wahr— scheinlichen Belaufs und der Dokumente, auf welche sie sich

gruͤnden. .

Diejenigen, welche den obengenannten Verpflichtun—

gen nicht nachkommen, setzen sich allen den Folgen und der Ver— antwortung aus, welche durch die allgemeinen Gesetze des Reichs fuͤr die zum Publications-Termin unterlassene Anmeldung der Schuldforderungen an zahlungsunfaͤhige, nicht zum Handels— stande gehoͤrige Personen, so wie gleichmäßig fuͤr Verheimlichung denselben zustehender Geldzahlungen, Vermoͤgen, Kapitalien und

Dokumente festgesetzt sind.

Namens Rerien chunt

derjenigen Personen des Wilnaer Gouvernements, deren gesamm⸗ tes Vermoͤgen definitiv konfiszirt worden ist.

Antonowicz Josepyh, Civil⸗Be⸗ amttr aus Royow.

Baranowski, Nikolaus, Arzt, in

SGefangenschaft gerathen.

Barowskt, Franz, von der revo— lutionairen Regierung mit dem Tode bestraft.

Balski oder Bielski, Johann, Graͤnzaufseher.

Bukont, Georg, Civil⸗Beamter aus der Stadt Schawel.

Baktewicz, Ignatz, Civil⸗Beam⸗ ter aus Rossienie.

Borowski, Konstantin, Student der Wilnger Universitét.

Beresniewicz, Florian, Zoll-Be⸗ amter.

Bend ius, Hieronimus,) unbe⸗

Briezinski Stanislaus, kannter

Bojard, Stanislaus, Abkunst.

Bartoszewiez, Anton, in Frank— reich gestorben.

Woyciechowski, Onu⸗

frius, Onu⸗

Woronowicez, frius,

Wertel, Stanislaus, Civil⸗Beam⸗

ö aus der Stadt Tels;. orszeiwicz, Joseyh,

. Joshk, , ,

WBasilemw Ski, Casimir, ter 1btunft.

Woynieki, enn, Stud. der

Graͤnz⸗ aufseher.

laus, Wilnaer Wierzbieki, Albert,] universitaͤt. Witkowski, Joseph, un dekannter Herkunft. Woronewicz,. Onufrius, aus Ucian, im Wilkomirschen Kreise. Gosztowt, Waclaw, Kanzellist im Schawelschen Landgericht. Giedwill o Matheus, Edell. a. d. Gentiat, Johann, Telschen Ke. Giedwisllo, Johann, unter der re⸗ volutionasren Regierung hin— erichtet. h, Jakob, Doktor der Me⸗ izin

3 ‚. ö. Anton, Gemeinde⸗Auf⸗ 6 er. Grabowskl, Michael, Aufseher von Kameral⸗Guͤtern. Gaweianski, Kasimir, aus Mi⸗ sckiseak im Schawelschen Keeise. Gie:willo, Joseph, Civil ⸗Beamter. Dolins ka, Eleonora, aus Micha⸗ lowska, blieb im Gefecht. Dobrowolski, Konstantin, Advo⸗ kat aus dem upitsker Kreise. Darylewiez, Ambrosius geriethen Dzandalet, Cyprian Jin Gef. Dolobowski, Konstantin, Advo⸗ kat aus dem Upitsker Kreise. Danikowsk!, Josph,] Stud. der Dowert, Flertan, ] Wilnaer Danilowiez, Vincenz, Univers. 3 Thomas, Graͤnz⸗ Auf⸗ eher. Danalowski, Karl, Accise⸗Beam— ter in Wilna. Eymontowiez, Kasimir, Civil⸗ Eymontowicz, Julian, Beamte. Zakowski, Adam, Student der Wilnaer universitaͤt. Zeczomski, Anton, Polizei⸗Wacht⸗ meister, Zyromzski, Paul, aus Szeliszek im Rossienser Kreise. Zawisza, Edmund, Edelmann im Kowner Kreise. Jozefow, Ignaz, Herkunft unbe— nt; . Kuczynskt, Vincent, aus dem Wil⸗ naer Kloster entlaufen. . Paul, Graͤnz⸗Auf⸗ eher. Krukiewiez, Michael, Koruybo, Johann, Kawalcwzki, Matheus, univer⸗ Kilikowski, Matheus, ) sitaͤt. Karmanskfi, Karl,) kKorwecht; uta, C Eivils= Koszewlez, . Beamte. Komar, Nikodemus, Kozlowski, Thomaz, Aceise⸗Be⸗ amter in Wilna. Komarowski, Theodor, gewesener Courier. Kossar, Martin, aus Wielon im Kowner Kreise. Kossakowski, Joseph, aus Tau⸗ roggen im Wratzlawer Kreise.

Wilnaer

Stud. d.

Kuszynski, August, aus Szywodel im Rossiekschen Keeise.

Krzywite, Bernhard, Student der Wilnaer Universitaͤt.

Kaminski, Kajetan, aus der Stadt Wilkomir.

Karcjewskt, Vincenz, unbekannt.

Karpowiez, IJgnoz, Herkunft.

Leszezynski, Georg, Uniwersitäͤts⸗ Lehrer.

r lh Joseph, Graͤnz⸗Auf⸗ eher.

Lipocki, Jakob, Civll⸗

Landsberg. Kasimir, Beamte.

Ludwig, Ferdinand, Student der Wllnaer universitaͤt.

Mokrzeckt, Eduard, Gutsbesitz ers⸗ Sohn aus dem Oszmiansker Kreise.

Mickiewiez, Andreas, Kanzellist in dem Upitsker Landgericht. Mozeyko, Justin, Kloster-Geist—

licher in Wilna. . Magnu r zewski, Matheus, aus dem Wilkomirer Kreise.

Morganskt, Joseph, Mos zulewicz, Andreas, Milewskt, Jobann, Miszkowskl, Simon, Makiewicz, Eduard, Markiewicz, Stanislaus, Forst⸗ Beamter. Mikuliez oder Mikukiez, Adam, Civil⸗Beamter. Mack ee wiez, Stanislaus, Student der Universitaͤt Wilna. Milanowski, Joseph, Stu⸗ Mziekvojad, Kasimir, denten Mikuliecz, Kasimir, d. Wil⸗ M ekanowicz, Joseph, naer Moreinkiewie, Tvadeus, Univ. Marienkiewiez. Gregor, Ge⸗ meinde ⸗Anzseher. Maniewski, Valerian, Mitglied der Quartier · Fommission. Maniewicz, Augustin, Student. Markiewie;j, Martin, unbekann⸗ ter Herkunft. Noriald, Binediktus, Graͤnz⸗ Beamter. Niewiardowski, Mattheus, Edel. mann, Aufseher. Niesilowskl, Franz, Civil Be⸗ amter. Narkiewie i, Ignaz, ] Stud. . Wil⸗ Om ecki, Theodoc, J naer Umv. Ordilowski, Alexander, Secretair aus Rossien. Opolski, Mitkaye, aus dem Wil⸗ naer Gouvernement. 36 w , men Osinski, Stanislaus, Dr zo werf, Stephan, Studenten Piek as kiewiez, Kasi mir, Hropftulski, Konstantin, Paskiewlez, Stephan, Pollak, Ambrosius, i n, Nikolaus, 8

Civil ö

; Stu⸗ denten.

awlowski, Ludwig, Bedienter.

pPielkiewic, Mattheus, Acelse⸗

Beamter.

Piotrowiez, Graͤnz⸗ Beamter.

Pacewiez, Stanislaus, Student.

Paskiewicz, Michael, unbekann— ter Herkunft.

Racewiecz, Ignaz, von der revo— lutionairen Regierung hinge⸗

. 6 aszkowski, Joseyh, 8,

Jiynkward, Georg, Studenten.

Rajewski, Michael, Civil-Be⸗ amter.

Reyner, Stanislaus, aus dem Dünaburger Kadetten-Corps.

Rut kiewicz, Joseph, Student.

Vincenz,

Rajewski, Joseph, unbekannt.

Reynhard, Johann, ; Herkunft. Rudokowski, Gabriel, aus Obyla im Wraslgwer Kreise. ; Radowiez, Ignaz, aus Kielm im

Rossiener Krelse. Rolkowski, Kajetan, aus Uciane im Wilkomirer Kreise. Rybnieki, Vincenz, unbekannter Herkunft. Staniewicz, Anton,) gerlethen in Sciepura, Vincenz, Gef. Sokolowski, Johann, unter der revolutionasten Regierung hin⸗ gerichtet.

Supinski, BVintetit, aus dem Wil komirer Kreisc,

Stankiewicz, Joseph, ] Graͤnz⸗

Stan kiewicz, Matheus, anfseher.

lan n T der, edzinski, Alexander, 8

Symonowicz, Sta⸗ n w. nisl aus 1 er

Stoymak, Vincenz, ie net.

Sukowski, Joseph, taͤt -

Stalkowski, Karl,

Smoliez, Leopold,

Syryni, Andreaz, Civil⸗Be⸗

Sancewicz, Franz, amte.

Staluntewiez, Michael, aus Da— du biszek.

Stanzekiewicz, Johann, aus Tau⸗ tes gen,

Stankiewiez, Christoph, unbe⸗ kannter Herkunft.

Slawinski, Michael, Oekonom.

Tabel, Heinrich, deutscher Ab⸗ 66 aus dem Telschewsker Kreise⸗

ö. . Tyrko, Thadeus, Stu- ent.

Tyczko, Joseph, aus Antonosza, im Kstkon chen Kreise.

Teyszezko, Julian,

Urbanowiez, Matheus,

Faber, Onufrius, Civ I. Fhonszenski (mut i 2 Aleran Julian,

Celinski, Johann,

zynski Chral,

Bean

hmaßl. d 9 all. Chin

Czeczewskt, Augustin,

Czerniewski, Anton wen,, enn,

Stadt

Siworonlewiez, Kasimir, 6)

mann aus dem

Kreise.

Szyryno, Fran

Schawessg Student.

Szʒulkowski 1 S Sar lam oki Jofeyh, ö.

amter.

Szezesnowicz, Franz, St

Judzewiez Adam, Cötẽl Car

Juszkiewlez, Michael, iin e kaheyim, Sch awelschen ö.

Jurcewiez, Paul,

unttt der .

volutionairen Regietun) hin

gerlchtet.

Jagmin, Adam, Edelmg

dem Telschewsker Krisn lt

Jardowshll, Prosper, Enn Jalowiecki, Alexander, n Jacklewicm, Vincenz, Sti

scher run fel r

Berli

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. Den 19. Februar 18456. m t (ich er Earn de m d & eILd- Ge , , XZettel,

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B Fr Der Brief.

1023.9 1013,

6112 1025,

Gt. · Schuld- Sch. Pr. Engl. Gbl. 30 PrämSoh. d. Seeh Kurm. Obl. m.. C. Nm. Iut. Seh. do. Berl. Stadt- Obl. Köuigab. do.

Elbinger do.

Hanz. do. in Th. Went pr. Pfandbr. Grosah. Pos. do.

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Oetpr. Pfandbr. Fomm. do.

Kur- u. Neum. do. do. do. do. Sehlesische do.

Gold al mareo

2 Nene Dub. 2 Friedrichad'or

2 IDiscouto

Rijckst. C. und Z. Seh. d. K. a. N.

Auswärtige körs

Amsterdam, 14 Februar. wirke. Schuld 559 6. 181.

Niederl. 2134.

Pasgsire 152,6. Br. 155,6. . Anl. A8] /*.

Passivo 1513, . Zinsl

S0 do. Neue Anl. A856. Lutrwerpeu, 13. Februar.

Ausg. Schuld . TZinsl. Jun

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Frankfurt a. M., 16. Februar.

Oesterr. So, 9ꝗ Metall. 103. 1027

40, go /n

Kam.

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3974. Er. 1 C 251. G. Bauk- Aetien 1635. 1633. Hartial-Gbl. Ii

G. Loose zu 500 FI. 114 114.

Loose zu 100 FI. 218

Preuss. l'räm. - Sch. 605,8. G91. do. Mo, Anl. 90. 6G. H

Loose 695/53. Br. 50 Spun.

533 6 541! 8 6

Anl. 48.

Paris, 13. Februar.

FoV, Hente pr. compt. G00 compt. S9. 50 tn egçur. S0. 65 lente A778. 21 09 klioll. —.

509 nn eaur.

So Neap. 99 60. Hassivo 1856. Nene Ausg. Sci. —. 3 6 äortuzg. 53.

Wien. 13 Februar.

z ½ Mer 193 Ao, 9924

3 9, zds.

Hank-Actien 1358. Neuss Anl. 5721,

27.

109

2, ,

78. 309 0h M

Ausg. Sch. I

21, 59.

Königliche Schausppiene.

Sonnabend, 20. Febr.

lesen, Schwark in 1 Akt, vom Dr. C. Toͤpfer.

Leitershofen. Und: komponirt und vorgetragen von Sonntag, 21. Febr. Im

sches Drama in 2 Abth., mit Ballets.

Im Schauspielhause: Abth., von G. E. Lessing.

Montag, 22. Febr. Im Schauspielhause: Zum erstenmt

Im Schauspielhause: Laßt in

Hierauf: zert fuͤr die Violine von Kreuzer, auf der Lombardischen doline vorgetragen von dem Herrn Professor Vimercatt

Macland. Dann: Der Kammerdiener, Posse in 4 Abth,!

errn Vimercati.

pernhause:

Große Variationen, fuͤr die Mannch

Nurmahl,h Musik von Spott, Emilia Galotti, Trauerspiel in kttentat welches den zweck haite, Frankreich des weifesten Mönar

en zu berauben, uns in einen Buͤrgerkrieg zu stürzen, und uns

Der Narr seiner Freiheit, Lustspiel in 2 Aufßuͤgen, von C. w

pach. Hierauf:

Dienstag, 23. Febr.

pfer.

errmann und Dorothea, idyllisches Fansh Gemaͤlde in 4 Abth., vom Dr. C. To Im Schauspielhause: Saluz)so, Schauspiel in 5 Abth, von E. Raupach.

König städtisches Theater.

Corona s

Sonnabend, 20. Febr. Eulenspiegel, oder: Schaberna in Schabernack, Wiener Lokal Posse mit Gesang in 4 Alten,

J. Nestroyp.

Musik von Adolph Muͤller.

Sonntag, 21. Febr. Lestocg, oder: Intrigue und hshh

Oper in 4 Akten.

Montag, 22. Febr.

Musik von Auber. Fur die Deu tsche Fin bearbeitet vom Freiherrn von Lichtenstein.

Zrinp, oder: Die Bestuͤrmung oh

Sigeth, Melodrama mit Ehbren in 5 Akten, von Theodat Kin

ner.

Musik vom Kapellmeister Franz Glaͤser.

*

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 18. Februar 1836.

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf.,

10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 56 9

Gerstẽ 27 Sgr* 6 Pf, auch 23 Sgr. kleine Gerste 1 Niblr. 2 3) aker 2 Sgr. 9 Pf., auch 2l en

Eingegangen sind 586 BWispel 12 Scheffel.

Zu Wasser Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sg Mittwoch, den 17 Februar 1836.

Das Schock Stroh 6 Rthlr. 5 Sgr., auch R

6 Pf. auch 28 Sgr. 8 Pf.; H 3 Pf.

ner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr, auch 20 Sgr Branntwein ⸗Preise

vom 12. bis 18. Februar 1836. Das Faß von 200 Quart nach Tralles 3 pCt. oder

auch 1 All

gi

r. 6 Pf. thlr.; der (ll

10 yl

Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung, ö ef 16 Rthlr! 7 Sgr. 6 Pf., auch 16 Rtblr. 2 j 6 Pf.; Kartoffel Branntwein 14 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., au

Rthlr. 13 Sgr.

Kartoffel ⸗Preise vom 11. bis 17. Februar 18356.

Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf, auch 12 Sgr.

Redacteur Ed. Cottel.

i get ihre entseelten Üeberreste imit geweihtem

Gedruckt bei A. W. Hayn.

19. eine einzige Strafe zugezogen.“

Allgemeine

reußischt Staats—

Berlin, Sonntag den Al sten Februar

Amtliche Nachrichten.

. 636

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Bombardieren Karl Nentel und Exnst Tschech der sechsten Artillerie- Brigade k Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung ; zu Köslin ist der bisherige Prediger in Labes, Krause,

Us Hrediger in Köspin angestellt worden, . ( ö Oppeln ist der Predigtamts-Kandidat Elias Augu st

dommer zum evangelischen Pfarrer in Schurgast ernangt orden.

Zeitungs⸗Nachrichten. ö.

Rußland.

St. Petersburg, 13. För. Se. Maj. der Kaiser haben m General-Stabsarzt, Wirklichen Staatsrath Gajewskij, den nnen - Orden erster Kiasse mit der Katserlichen Kone verliehen.

Der General-Lieutenant, Fuͤrst Gortschakoff I., ist an die htelle des General Lieutenants Sulima zum Commandeur des hgesonderten Sibirischen Armee Corps und zum General-Gou— srneur des westlichen Sibirten ernannt worden,

Mit dem ersten Januar 1836 trat fuͤr die Laͤnder der Do— schen Kosaken eine neue Epoche ein, burch eine neue von Sr. Fa. dem Kaiser denselben bewilligte Verfassung. Der Tag der infuͤhrung derselben ward mit angemessener Feier begangen. bie neuen Statuten enthalten unter Anderem feste Bestimmun⸗ n in Betreff der Verhältnisse der Kosaken verschiedenen Ran— 6 gegen einander; ihrer Ausruͤstung, wenn sie in s Feld ziehen; r Unterstuͤtzungen unbemittelter Kosaken; des Fischfanges, der lanntlich ein wichtiger Erwerbzweig in jener Gegend ist; der zersorgung mit Salz; der Befoöͤrderung der Posten; einer jaͤhr— h von der Regierung bewilligten Summe von 5g, 066 Rubeln im Besten verwundeter Krieger und deren Wittwen und Wai— n, und einer etwa eintretenden Mißaäͤrndte.

r ch,

Fieschiss P—rozeß. Sitzung vom 13. Febr. Vor Eröoͤff⸗ ung de: Sitzung wird dem Flescht eine Lithographie gezeigt, auf elcher er und seine Mitangekiagten dargestellt sind. Er scheint mit ir Ausführung sehr zufrieden und zeigt das Blatt von Weitem r Nina Lassave, wobei er ihr zuruft: „Das lasse ich mir gefal— n.“ Um 12 Uhr traten die Pairs ein, und der Praͤsident er heilte sofort Herrn Par quin (einem der dem Fieschi von Amts— jegen bestellten Defensoren, das Wort; derselhhe aͤußerte sich im We ntlichen folgendermaßen: „Es ist nicht daz Eestemal, daß ich die hre hahe, vor dem Pairshofe das Wort zu führen, und mir ist ne tiefe Erinnerung geblieben an die Würde, die Unparteilichkeit nd dit gewissenhafte Aufmerksamkeit, womit in diesen Raͤumen die lustiz gehandhabt wird. Nach langem Zögern eest habe ich mich tschlossen, Ihre Theilnahme fuͤr den Urheher des furchtbaren At Entats vom 28. Juli einigermaßen in Anspruch zu nehmen. Jenes

hit Europg zu entzwelen, ist zwar mißlungen, die Personen des Kö— igs und seiner Sohne sind verschont geblieben; aber nichtsdestoweniger at das Attentat die beklagenswerthesten Resultate herbeigeführt. zahlreiche Opfer sind gefallen, das Blut der ehrenwerthesten Maͤnner ist uf eine schndde Weise vergossen worden, und festliche Tage sind zu Tagen er Trauer geworden. Aber, meine Herren, wer ist. der Urheber die— s Attentats? Ein Mann, der fein Leben in der inilitairischen Lauf— ahn auf eine glaͤnzende Welse begonnen und es verdient hat, seine Biust mit dem Kreuze der Tapferen geschmuͤckt zu sehen.“ (Be⸗ bezung.) Herr Parguln erinnert an die guten Eigenschaften Fieschi's nd drückt sein Erstaunen darkher aus, daß einer der gestern ver⸗ ommenen Advokaten dem Fiesch mlt einer allerdings beredten, aber och vielleicht teuflischen Stimme das Schafott gezeigt und ihm zu gen geschienen vabe: Was Du auch thun mögest, Bu wirst es be⸗ feigen „Ich darf mich wundern“, setz te Herr Parquin hinzu, „daß

iner Vertheidiger, staͤtt die vielleicht schwierig: Vertheidigung sei⸗

es eigenen Klienten zu unternehmen, die Verurtheilung des mei⸗ gen berbeigewünfcht hat. In jenem Augenblick morahischer Fol sereualen neigte sich Fiesch zu mir und jagte. „„Ich leide Jetzt mehr, als ich an dem Tage leiden werde, wo ich das Schaffott zu de eigen habe Herr Parquin erinnert hierauf an die Verurthei⸗ ungen, die fruher . gusgesprochen worden sind, und ig die moralische Wichtigteit derselben zu mindern. „Als er zum * verurtheikt wurde, geschah es elner politifchen und ehrenvollen 9 M halber; es geschaß, well er einem unglücklichen Monarchen 4 geblieben war. Er hat sich den Diebstabl einer Kuh zu Schulden * men lassen; aber diese Kuh gehörte seinem Stiefvater, und er ) nte zu dem Gedanken verleitet worden seyn, daß sie sein Eigen⸗ . sey, und die Verurthellung zu zebnjaͤhriger Einsperrung war etracht des Vergehens sehr hart, Und wie hat Fiesch diese 7 ertragen, wie bat er sich in seinem Gefaͤngnisse aufgefuͤhrt? haben den Inspektor des Gefaͤngnifses von Embrun bernom⸗ en. Waͤhrend der zehn Jahre seiner Gefangenschaft hat er sich z Herr Parquin fordert das en auf, in Betracht der ind mse Me 6 . hahe, Her. Umstäͤnde zu seinen Gunsten eintreten zu jaffen. „Mean 9 cin nenden,, ruft er uz, „daß die Opfer, die durch seine Hand ö allen sind, eine ekrtatante Genugthunng erfordern. Wie] Ist diese enn ttzuung nicht zum Theil schon gegeben? Ist es für Jene be⸗ gens wer, hen Dopfer nichts, daß sie durch ihren Tod den Monar— 1 m seine erhabene Familie beschüͤtzt haben? Sind dis Thraͤ⸗ la fh Hauptstadt und die großartigen religiösen Trauer ⸗Feier⸗ 1 dien, deren Zeugen wir gewesen, fuͤr nichts zu rechnen? s michts, daß der Konig in Begleltung ö 66 Geist⸗

, erreste Wasser besprengt iich Tan dffentliche Ministerium selbst hat es Ihnen 66 dureh cht sein Verbrechen durch seine aufrichtigen Geßändniffe, eine Reue zum Theil gebuͤßt, und wenn seine Opfer sprechen en r yk den den edlen Ruf eines erlauchten Spfers: H fuüͤr den Mann““ wiederholen. 6,

6

—— r —— 5 *

auf die letzten Worte des Herzogs von Berry bringt eine großt l Provinz zurückgewiesen werden; sollte es vor dem Pairshöfe Gnade

Aufregung in der Versammlung hervor) Herr Parguin, sich zu

Fieschi wendend: „Fleschi, ich war anfangs mit Abscheu vor Eurer

Vertheidigung erfullt; ich hatte dieselbe nur übernommen, um mich dem Wunsche eines ehrwürdigen Juüstizmannes zu fügen. Jetzt, ich wage es zu sagen, habt Ihr heilige Rechte auf meine Theilnahme erlangt. Eure Reue, Eure Resignation, dem Abscheu, den Sch ma hungen gegenuber, die Euer Verbrechen Euch zugezogen hat, haben mich tief gerührt. Ich habe Euch vertheidigt, wie Fhr es nur wuͤn⸗ schen konntet. Ich habe Euer Verbrechen nicht verkleinert; Ihr würdet es nicht gewollt haben. (Fieschi macht eine den Worten des Herrn Parquin entsprechende Bewegung mit dem Kopfe. Ich habe die Rechte herausgehoben, die Ihr auf die Gnade eines Monarchen habt, dessen zu einer andern Zeit gesprochene Worte ich hier wie⸗ derholen moͤchte, weil sie dem Lande beweisen wurden, wie viel Edel⸗ muth in dem Herzen des Fuͤrsten wohnt, der es regiert. Jetzt uͤber⸗ lasse ich es der menschlichen Gerechtigkeit, ihr Urtheil zu faͤllen!“ (Das kurze Plaidoyer des Herrn Parquin scheint auf das Gericht einen lebhaften Eindruck gemacht zu haben.) Der General Prokurator erhält das Wort zur Replik. Er beschaftigt sich zuerst mit dem Angeklagten Boircau, und behauptet, daß dessen Vertheidi⸗ ger keinen Punkt der Anklage widerlegt habe. Boireau hat, dem

Komplott genommen, er hat sich Pulver verschafft, sich mit einem

Piltol bewaffnet, und auf den Boulevard den Augenblick der Eren

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plosion abgewartet, um an der auf das Attentat folgenden Bewe⸗ gung Theil zu nehmen. Das Gericht konne allerdings Nachsicht

zeihung v ; und bald werden neben den Namen der Angeklagten dem bffentli⸗

8 , w. ) 7 . h u. s. w. offentlichen Ministerium zufolge, einen positiven Antheil an dem seine beflagenswerthen Erfindungen. solches Gemisch von Widerspruͤchen, daß, wenn ein Zeuge, dessen

gegen Boicegu ausuͤben, aber hie Gesellschaft verlange Genugthunng, Was Pepin betreffe, so glaube er nicht, daß dieser auf die Nach icht

der Jüstiz Anspruch machen fönnt. „Sie haben“, sagte der Gene— ral-⸗-Prokurator, „ein beredtes Ylaidoyer zu Gunsten Pepin's gehört. Was ist davon in Ihren Gemuthern zuruͤck geblieben? Nichts. Man hat gesagt, die Verantwortlichkeit für Fieschi's Verbrechen könne auf keiner Partei, auf keinem politischen Vereine lasten Ich werde ne—= ben den Namen Fieschi's und seiner Mitangeklagten keinen anderen Namen nennen; wenn ich es thaͤte, so wäre meine Pflicht, denjt— nigen, der diesen anderen Namen trüge, nicht zu denunziren, sondern ihn gerichtlich zu verfolgen. Aber ist dies ein Grund, um zu de⸗ haupten, daß keine Partei, selbst nicht cinmal moralisch, fuͤr das furchtbare Verbrechen verantwortlich sey! Dies ist wenigstens nicht unsere Ansicht; wir glauben, daß die Lehrsaäͤtze der Gesellschaft der Menschenrechte an dem Verbrechen Schuld sind. Wir stoßen in der

That bei diesem Prozesse sast guf lauter Menschen, die zu jener Ge⸗ sellsch aft et oder doch mit ihr in Verbindung gestanden haben.

Boireau ist, wie Sie wissen, ein junger Mensch, der seinen Geist eben nicht auszubilden sucht; man sindet bei ihm nur Gesaͤnge; aber es sind republikanische Gesange. Morey liest wenig, aber doch fin⸗ det man bei ihm einige Bücher: zuerst eine Flugschrift, in welcher die Grundsaͤtze der Gesellschaft der Menschenrechte entwickelt wer⸗ den, den Populaire, die Ketten der Sklaverei von Marat und den Prozeß der April⸗Augeklagten. Was Pepin betrifft, so ist seine Bibliothek etwas reichhaltiger. Sie wissen, daß Pepin floh, daß er sich am 28. September heimlich nach Lagny begab Was nimmt er mit sich? Einen Theil der Werke von Saint⸗JInst; aͤhnlich dem Moͤrder Heinrich's der am Tage vor dem Verbrechen, die Augen auf eine Stelle der Bibel geheftet, eingeschlafen war. Sind das Thatsachen? Sie ken— nen die Lehrsaͤtze jener Gesellschast. Wird ein gesunder und morg lischer Gedanke von ihr geachtet? Das Eigenthum untergraͤbt sie Die Throne? Sie müssen umgesiuͤrzt werden. Der 21. Januar ist fur sie ein glorreicher Jahrestag: Namen Louvel. Marat, Couthon, St. ⸗Just, Robespierre das sind die Schutzheiligen, die von den Mitgliedern der Gesellschaft der Menschenrechte angerufen werden. Glauben Sie nicht, m. H., daß ich einen Aufruf an Ihre Leidenschaften ergehen lasse; nein, das Uebermaß des Boͤsen selbst hat schon viel Gutes hervorgebracht; es sind viele IrMrthuͤmer gehoben, viele Augen enttaͤuscht, viele Gemü— ther beruhigt worden. Es giebt Dinge, deren man sich fruher rühmte, und die man heute verleugnet. Aber dies kann fuͤr uns kein Grund seyn, uns einer falschen Sicherheit zu über— lassen, und jedesmal, wenn ein Prozeß große Verbrecher enthüllt, wird die Justiz ihre Pflicht zu thun wissen.“

Schließlich erklaͤrte der General⸗Prokurator 1) in Betreff Bescher's,

daß, da sich nicht ergeben habe, daß derselbe Haupt- oder Mitschul⸗

diger des gegen den Koͤnig veruͤbten Attentats gewesen sey, er der rokurator) dessen Schicksal der Weisheit des Gerichtshofes anheim elle; 2 in Betreff Fieschi s, Morey's, Pepin's und Boireau's, daß

da der Erstere das gedachte Attentat verübt, und sich uͤberdies des

freiwilligen Todschlags gegen 18 Personen schuldig gemacht habe,

eine Straf-⸗Milderung der hohen Einsicht des Gerichtshofes anheim— stelle Nach kurzer Unterbrechung der Sitzung erhielt Herr Dupont zu seiner Replik das Wort und begann folgendermaßen: „Eine Ge— rechtigkeit, die man uns in dieser wichtigen Sache widerfahren lassen muß, ist, daß der Anklaͤger allein und nicht der Vertheidiger die

politischen Leidenschaften nit ins Spiel zu ziehen gesucht hat. Auch muß ich dem Herrn General ⸗-Prokurator selbst die Entscheidung

ob es nicht eine wahre Beleidigung gegen das Gericht ist, wenn man es durch Elemente, die dem Prozesse ganz fremd sind, zu einer Verurtheilung aufreizt. In dem Augenblicke, wo Sie uͤher Leben und Tod entscheiden sollen, beunruhigt das oͤffent⸗ liche Ministerium Ihre Gemuͤther, indem es von gewissen Associa— tionen und ihren Grundsaͤtzen spricht. Es weckt duͤstere Erinne— rungen, die mit dem vorliegenden Prozesse gar nichts gemein haben, in Ihnen auf. Aber, mein Gott! Ist es denn nicht Zeit, jenen Gemeinplaͤtzen ein Ende zu machen? Was wurde man fagen, wenn ich meinerseits mich nun auch in solchen allgemeinen Betrachtungen ergehen wollte? Die Religion bewaffnete den Arm Ravaillac's und Jean Chatel's, Damtens wurde von den Parlamenten fagnatisirt; Louvel wollte die Schmach von 1814 an einem Bourbon rächen; 1st es erlaubt, deshalb die Religion, die Justiz, den Patriotismus zu schmaͤhen? Die Heftigkeit des Requisitoriums giebt mir übrigens einen Beweis, daß die Argumente unserer Vertheidigung nicht ganz ohne Eindruck geblieben i. und daß sie Zweifel in den Gemuͤ⸗ thern angeregt haben. Wenn das Gewissen der Richter durch meine Vertheidigung erschuͤttert worden ist, so bin ich keinesweges so un⸗ verschaͤmt, mir das Verdienst davgn beizumessen. Ich habe die That⸗ sachen nicht geschaffen; ich habe sie nur herausgehoben und sie einer der andern gegenuͤbergestellt. Es steht fest, daß man hier auf bloße

überlassen,

Wahrscheinlichkeiten hin Todes⸗Urtheile fallen lassen will. Die An⸗

klage beruht auf Wahrscheinlichkeiten, Alles, was man nicht erklaͤ— ren kann, will man auf die Angeklagten wälzen. Was kuͤmmert es aber mich, daß man die Thatsachen nicht erkiren kann? Soll ich vielleicht gar jene Erklärungen herbeischafen? Man argumentirt gegen Mörey aus der angeblichen Mitschuld Pepin's und Boireau's.

Ein solches Raisonnement wuͤrde von der geringsten Hochschule in der

finden? Ich bin fest uͤberzeugt, daß Fiescht nur als Anklaͤger auf⸗ getreten ist, weil er sein Leben dadurch zu retten hofft. Er ertheilt Herrn Lavocat den Titel eines Retters der Dynastie, er kettet sich an ihn durch die Bande der Dankbarkeit, weil er einsieht, daß, wenn Herr Lavocat nicht als Undankbarer erscheinen will, er sich dem Koͤ— nige zu Füßen werfen, und um Gnade für ihn flehen muß. Be⸗ merken Sie, daß bis zum 11. September dem Fieschi kein Wort ge⸗ gen seine Mitangeklagten entschluͤpft ist; er hat erst gesprochen, als ihm mit der Hoffnung, sein Leben zu retten, geschmeichelt wurde— Nehmen Sie seine dann erfolgten Verhöre zur Hand; er macht sich zum Polizei⸗Agenten; er nennt diese und jene Person aus den Rei⸗

hen der ihm bezeichneten Partei; er wird der Schmeichler der Re⸗

gierung, die ihn ihrerseits mit tausend Rucksichten umgiebt. Um denen zu gefallen, die ihn unterhalten und ihm Nachsicht und Ver⸗ ersprechen, geht er in ihre politischen Abneigungen ein,

chen Ministerium noch andere Namen zugeworfen: Guinard wird genannt, Cavaignae soll die Gewehre versprochen haben, die Mit- glieder der polttischen Vereine waren zum Handeln bereit Das ist der Gang von Fieschi's Ideen; Alles horcht auf Seine Gestaͤndnisse sind ein

ganzes Leben untadelhaft gewesen waͤre, sie vor Ihnen ablegte, Sie ihm doch keinen Glauben schenken würden; und wer ist dieser Fiescht? Ein von der Justiz gleichsam gebrandmarkter Mensch, der, wenn er nicht angeklagt ware, nicht einmal als Zeuge vor Ihnen vereldigt werden kunt! Man Fiützt sich auf die angeblich? nebereinstimmung zwischen den Aussagen Fieschi's und denen der Nina Lassave. Aber,

m. H, man darf den seltsamen Gang der Instructlon nicht aus den

eine ihrer Seectionen tragt den ch eini ; nes Klienten, schloß Herr Dupont mit folgenden Worten

Augen verlieren: man muß daran denken, daß eine der Justiz fremde Person, Herr Lapocat, zu Fieschi gelassen worden ist, um ihm Ge⸗ staͤndnisse zu entlocken Wer weiß, m. H, was in diesen geöecimniß⸗ vollen Konferenzen vorgefallen ist'! Ich will keine Hypotbesen auf⸗ stellen, dte Herrn Lavocat beleidigen könnten; aber, m. H., wenn seine Rechtschaffenheit nicht allgemein anerkannt ware, wel⸗ chen Mißbrauch hätte er nicht von der ihm anvertrauten außerordentlichen Mission machen koͤnnen? Ich will uͤber diesen Ge— genstand nichts weiter sagen. Wenn ich nun aber zu der von dem Herrn. Praͤsidenten selbst geleiteten Instruetion übergehe, so sinde ich, daß Ftescht vor dem 11. Sept nichts gesagt hat, was mit den Aussagen der Nina übereinstimmte. Von dem Laden der Ge⸗ wehre, von dem Passe, von der Empfehlung der Nina an Morey, von dem Verbrennen der Papiere un s. wu sagt er vor dem 11. Sept kein Wort. So lange Fieschi nicht wußte, was Nina Lassave aus— gesagt hat, stimmten ihre Erklaͤrungen keinesweges uüͤberein. Mo— rey glaubte, wie man sagt, daß Fieschi bei Ausfuhrung seines Ver⸗ brechens ums Leben gekommen sey. So ware also der einzige Zeuge, der gegen Morey haͤtte auftreten konnen, von der Erde verschwun⸗ den. Ist es nun wohl glaublich, daß Morey, des einzigen Zeugen entledigt, den er zu fürchten gehaßt hätte, ohne Anlaß, ohne Noth⸗ wendigkeit,; ohne Verstand, der Nina solche Gestaͤndnisse machen konnte? Das ist durchaus nicht anzunehmen. Viel wahrscheinlicher ist es im Gegentheil, daß Nina, die einige Details von Fieschi er⸗ fahren hatte, selbige in der Angst ihres Herzens erzaͤhlte, und spaͤ—⸗ ter behauptete, dieselben erst von Morey erfahren zu haben, um den Verdacht der Mitwissenschaft von sich abzuwaͤlzen. Auf diests Argument, welches doch wohl nicht ohne Wich⸗ tigkeit ist, hat das oͤffentliche Ministerium keine Sylbe geant wortet.! Nach einigen andern Bemerkungen zu Gunsten sei „Wenn ich mir auch vielleicht nicht schmeicheln darf, Sie von der Unschuld Morey's vollkommen uͤberzeugt zu haben, so muß ich doch, wie ge— sagt, glauben, daß bedeutende Zweifel uͤber seine Schuld in Ihnen rege geworden sind Wenn der Richter zweifelt, so müß er freisprechen!“ Der Praͤsident ertheilte nun dem zweiten Ver⸗ theidiger Pepin's, Herrn Philipp Dupin, das Wort; dieser for⸗ derte Herrn Chair d' Est-Ange auß, falls er der Vertheidigung Fies⸗ chi'F noch etwas hinzuzufügen habe, vorher zu reden. Herr Ehaixz⸗ d Est⸗Angen IIch verzichte auf das Wort. Fieschi fordert mich

zwar noch zum Plaidiren auf; aber ich hin der Meinung, daß seine Vertheidtgung vollstaͤndig ist, und daß es die Geduld des Gerichts mißhrauchen hieße, wenn ich noch iwas hinzufügen wollte. Wenn ich aber spaͤter gegen meinen Will en, noch gezwungen seyn sollte, einige Wor

te zu sprechen, so werde ich nur zu Gunsten Fieschi's und nicht gegen seine Mitangetlagten reden“ Nach dieser Erklärung nimmt Herr Phi⸗

1livp Dupin das Wort „M. H., durch Sie aufgefordert, an der Vertheidigung Pepin's Theil zu uehmen, hoffte ich, daß ich dem

die drei anderen ihm aber dabei behülflich gewesen waͤren, er die Anwen⸗ merkwürdigen Plaidoyer, das Sie gestern vernommen haben, nichts

dung der in den betreffenden Artikeln des Strafgesetz buches enthaltenen Strafe (die Todesftrafe) auf sie beantrage; 3) daß er in Betreff Boireau's

mehr hinzuzufügen haben würde. Die neuen Angriffe des oͤffentli⸗

chen Ministertums erheischen aber eine neue Vertheidigung. Beru⸗

bigen Ste sich indeß, m. H. Auf dem Punkt, wohin die Diskussion ietzt gelangt sst, fühle ich die Nothwendigkeit, das Eingehen in die Details zu vermeiden; ich werde nur Ihrer unparteiischen Gerech⸗

tigkeit noch einige allgemcine Betrachtungen vorzulegen haben. In

Frankreich ist man sehr, vielleicht zu sehr geneigt, Demjenigen viel zu verzeihen, der seine Ehre mit Geist, und sein Leben mit Muth

zu vertheidigen weiß. Fieschi besitzt beide Talente in einem hohen Grade, und der ungluͤckliche Peyin, ich muß es gestehen, besitzt keins von beiden; daher ohne Zweifel die Stellung, die Jeder von ihnen bei diesen Debatten eingenommen hat. Fiescht, kuhn, energisch, entschlossen, trat als Zeuge und nicht als Angeklagter, als Verbuͤndeter und nicht als , . der Anklage auf; er schien die Debatten zu leiten und man hörte aus seinem Munde die ent⸗

weihten Worte: Tugend und Vaterlandsliebe, Pepin dagegen, ver⸗

legen, aͤngstlich und zitternd, durch die Ueberleg‘ m heit jenes energi⸗

schen Menschen gleichsam erdrückt, konnte kaum einige Worte zu

feiner Vertheidigung stammeln und doch, m. H, ist nicht Pepin der Urheber jener fürchtbaren Maschine; doch ist nicht Pevpin der Ur⸗ heber des Attentats vom 28 Juli. Woher kommt dieser unterschied? Fieschi hat in seinem Charakter eine Energie, in seinem Geiste

Huͤlfsquellen, die dem Geiste und dem Charakter Pepin's fehlen

Wenn der gewbhnliche Haufe sich durch einen solchen dußern Schein taͤuschen, wenn er sich durch eitle Worte verführen lassen kann, so důr⸗. fen doch Sie, m. H., nicht wie der gewohnliche Haufe urtheilen. Das einzige, was Sie leiten darf, ist Gerechtigkeit und Wahrheit. Man sagt, Pepin sey der Chef, oder wenigstens das Werkzeug mehrerer Personen gewesen. Aber, m. H ist dies wohl ein Platz, den man dem Pepin anweisen kann?“ Herr Dupin sucht aus dem Charakter seines Klienten zu beweisen, daß von ihm unmöglich der Gedanke an die Höͤllen⸗Maschine ausgegangen seyn könne. „Wenn dies“, faͤhrt er fort, „ganz augenscheinlich ist, so haben wir zu untersuchen, durch welche Hebel Fieschi in Bewegung gesetzt würde. Die Kengtniß des menschlichen Herzens wird uns zur Erklärung helfen. Hat Flegcht aus Fanatismus gehandelt? Nein, gewiß nicht. Sollte ion dielleicht Rache angetrieben haben? Aber gegen wen diese Rache?