1836 / 54 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

,

rr

.

, , r . , ,, . n ö 2

. 1 1 1 7 . . 1 . 9 . ö J j * 7 ö

Zahl der seit dem Jahre 1815 ohne ihre Einwilligung aus der Armee-Liste gestrichenen auf Halbsold stehenden Offi⸗ ziere“ verlangte, in welcher Form der Antrag genehmigt wurde. Es entspann sich hierauf eine lebhafte Debatte über die Ezsen— bahnen, indem Herr D. W. Harvey, der uͤber das gewaltige Ueterhandnehmen dieses Speculationszweiges in England klagte, darauf antrug, daß eine besondere Pruͤfungs-Kommission er— nannt werden sollte, um alle Gesuche üm Erlaubniß zur An— legung von Eisenbahnen, die 7 Englische Meilen von der Haupt— 6 endigten, zu untersuchen, weil besonders in London die

ache gar zu weit getrieben werde und der arsßte Theil dieser Projekte hier nicht in der Sorge fuͤr den oͤffentlichen Nutzen, sondern nur in dem Wunsch- von Spekulanten, die ein üͤber— e, Kapital haͤtten, das sie nicht anders unterzubringen müß— ten, seinen Ursprung habe; es sey die Pflicht des Parlaments, meinte er, uͤber die Interessen des Pubüitums zu wachen und darauf zu sehen, daß nicht ein Theil der Unterihäanen Sr. Ma— jestät durch unvernuͤnftige und eigennuͤtzige Specalatioren des anderen beeinträchtigt wuͤrde; vieles Eigenthum sey durch die Vervielfaͤltigung der Eisenbahnen gefaͤhrdet, ? ganze Distritte dadurch zu Grunde gerichtet werden; schon wür, den Eisenbahnen nicht nur von außerhalb nach jedem Win— kel von London, sondern auch von einem Orte in der Stadt zum anderen projektirt, und wenn das so sort— ginge, wuͤrde bald auch eine Eisenbahn nach dem Unter— hause angelegt werden (hört! und Gelaͤchter) und am Ende vor lauter Eisenbahnen keine Straße mehr übrig bleiben; das Un— terhaus werde dermaßen mit solchen Bills uͤtßerschwemmt, daß es bald kein Parlaments Haus mehr, sondern ein Eisenbahnen⸗Haus seyn werde, und es muͤsse dieser Speculationswuth ein Ziel ge— seßt lwoerden. Herr W. Craw ford war derselben Meinung und dehauptete, daß desonders die Grafschaft Surrey ein voͤlliges Opfer der Eisenbahn⸗Compagnieen geworden sey. Sir R. Peel aben sagte, er sehe nicht ein, welchen Nutzen der Antrag des Herrn Harvey gewähren sollte, da ja dech jede Bill, wenn se von der vorge⸗ schlagenen Prüfungs Kommission untersucht wäre, ihren Gang durch das Haus wäaͤrde machen muͤssin Und also keine Zeit da— durch erspart wuͤrde; auch schien es ihm unbillig, daß gerade London und der Umkreis von 7 Meilen um dies? Siodt den Vorzug einer besonderen Ruͤcksicht erhalten und daß hier das Eigenthum mehr geschuͤtzt werden sollte, als etwa in Manchester, Birmingham oder Liverpool; ubrigens ineinte er, es sey keine so große Gefahr fuͤr das Eigenihum, da ja kein Eisenbahn-Projekt in Ausfuhrung kommen konne, wenn die Majoritaͤt des Parlaments nicht vorher erklärt hätte, daß die Grundlage desselben ihm befriedigend und der Zweck desselben heilsam erscheine. Auch Lord * Ru ssellersuchte den An tragsteller, seine Motion zurückzunehmen, wozu die ser sich denn auch nach einigen Erwiederungen endlich bewegen ließ. Lord Rus— sell setzte dem Hause nun seinen Plan in Betreff der Registri⸗ rung der Geburten, Trauungen und Todesfalle und in Beneff der Heirathen der Dissenters aus einander. (ES. „as gestrige Blait der Staats- Zeitung.. Die erstere dieser Maßregeln tragt einen bloßen Civil, Charalter, und es ist dabei dieselbe Maschinerie, wie bei der im vorigen Jahre durchgegan— genen Armen il, zu Grunde gelegt. Die Kommissa— rien, denen die Ausführung der Maßregel uͤbertragen ist, sollen unter den ihnen untergebenen Beamten in jedem Distrikt inen Registrator ernennen, dem wieder Gehuͤlfen zur Seite ste— hen sollen. Es soll Distrikts, Registraturen und eine Ober-Re— gistratur in London geben, welcher letzteren von allen Registern der einzelnen Bezirke ein Duplikat einzusenden seyn wuͤrde! Sir R. Peel fand im Wesentlichen wenig Unterschied in den Vor— schlaägen des Lord Russell und in denen, welche er selbst im vori— gen Jahre uͤer diese Gegenstaͤnde dem Hause gemacht, und sagte, er wuͤrde sich denselben nicht widersetzen, nur frage es sich, ob die Dissenters damit zufrieden seyn wuͤrden. Herr O Connell hatte auch nichts an der auf die Trauungen der Dissenters bezuͤglichen Maßregel, wie der Minister sie vor⸗ geschlagen, auszusetzen, nur hoffte er, daß sie auch auf die Ka— tholiken ausgedehnt werden würde, worauf Lord John Rus— sell erklärte, die Bestimmungen der Bill seyen allerdings auch auf die Katheliken in England und Wales berechnet. (Hort!) Der Minister erhielt sodann von dem Hause die Erlaubniß, die Bills einbringen zu duͤrfen.

London, 15. Febr. Gestern fand die Weihe des Archi— diakonus Broughton zum Bischof von Australien und des Dr. Mountain zum Bischof von Montreal statt.

Lord Brougham befindet sich noch immer in Brougham— Hall, und es soll wenig Aussicht dazu seyn, daß er die Anstren⸗ gung, an der diesjährigen Parlaments-Session Theil zu nehmen, mird ertragen konnen, da sein Gesundheits,- Zustand sehr ge⸗ schwaͤcht ist.

Mit Bezug auf die am Freitage von Lord John Russell dem Unterhause vorgelegte Bill uͤber die Heirathen der Dissen⸗ ters meint die Times, sie koͤnne nicht begreifen, wie die Diß senters, wenn sie mit der in der vorigen Session von Sir R. Peel eingebrachten nicht zufrieden gewesen, die jetzige ministe⸗ rielle Maßregel beifällig aufnehmen könnten, da sie, was auch sonst ihre Verdienste seyn moͤchten, die Dissenters unendlich vie— len Plackereien und Verdrießlichkeiten aussetze, von denen die Peelsche Vill ganz frei gewesen sey; so wuͤrde es doch zum Bei⸗ spiel den Mittelklassen, sey es nun aus Stolz oder Vorurtheil oder sonst einem Gefühl, höchst unangenehm seyn, ihre Gesuche um Trauungs-Scheine bei den Arheitshäusern der Distrikte, in denen sie lebten, einzureichen, und es sey sehr zu bezweifeln, ob die Dissenters, namentlich das schoͤne Geschlecht, es anstaͤndig finden durften, sich unter Begleitung des Aufsehers, oder wie der Beamte fuͤr das Armenwesen sonst heißen mochte, zur Trauung zu begeben, ganz nach der Mode der alten Armen Hoch— zeiten, bei denen der Kirchspiels-Buͤttel die bedeutendste Rolle gespielt habe. Auch der Sun ist der Meinung, daß die Bill den Dissenters nicht ganz echt seyn werde, da ste dadurch den Mitzgliedern der Anglikanischen Kirche nach estellt wuͤrden, in⸗ dem bet allen in Gotteshäusern der Dissenters statifindenden Trauungen der Registrator des Kirchspiels noih wendig gegenwaͤr⸗ tig seyn solle, mas bei den Trauungen in den bischoͤflichen Kir⸗ chen nicht ersordert werde. Dies Blatt glaubt auch nicht, daß man bei dem neuen System mit der Zahl von Registratoren aug, reichen würde, welche nach der Russelschen Bill als dazu ersor⸗ derlich beeichnet sey.

Die Morning Chroniele meldet, daß naͤchstens zum er⸗ stenmale eine Artillerie- Compagnie in die ferne Kolonke Neu—

Suͤw⸗Wales geschickt und daß kuͤnftig dort eine Anzahl Geschuͤtz

stationirt werden solle, was die große Erweiterung der Britischen Besitzungen in jenem Theile der Welt und die dortige Begrün— dung neuer Kolonieen höchst nothwendig machten; auch solle zum Schatz der Bꝛitischen Interessen steis ein Linienschiff auf sener Ytatton bleiben, ;

Ia * 7 a ‚— .

klohh'ß Agent in Maranham schreißt unterm 2. Januar:

und es wurden Kommunal-Waͤhlern ernannt werden sollen. Die ersteren hauptsaͤch,

224

„Seit einigen Monaten ist es keinem fremden 9g. gestattet gewesen, vor den unfern Para vor Anker liegenden Kriegsschif— fen vorbei zu passiren. Brasilianischen Schiffen aber ist es nach vorangegangener Untersuchung erlaubt, nach Camata zu segeln, nach welchem Hafen sich viele der Burger in Para begeben ha— ben. Camata haͤlt noch gegen die Rebellen aus. Aus den Streitkraͤften, welche aus den suͤdlichen Provinzen abgesandt wor— den sind, zu schließen, erwartet man, daß die Ruhe baldigst wiederhergestellt und Para unter die Gewalt der Brasilianischen Regierung zuruͤckgebracht werden wird.“

.

Bruͤssel, 9. Febr. Die Frage, welche gegenwaͤrtig das Publikum und die Repraͤsentanten Kammer beschaͤftigt, ist die der Kommunal⸗Organisation. Dieser Entwurf kommt nun schon zum dritten Mal zur Eroͤrterung, und es wird jedesmal schwerer, sich darüber zu verständigen. Man hoͤrt unendliche Reden und Sy— steme, die sich mit den Prinzipien der Central-Regierung wenig oder nicht vertragen. Das hauptsaͤchliche Streit⸗Objekt ist die Frage, ob die Schöffen und die Buͤrgermeister von dem Koͤnige oder den

lich werden von der direkten Munizipal Wahl in Anspruch genom— men. Inmitten der verschiedenen, meistens in allgemeiner Decla— mation und im Sinne der großen Grundsaͤtze der Munizipal⸗Frei— heiten, womit die Einheit einer Central⸗Verwaltung, die einen Staat ausmacht, unverträglich waͤre, ausgedruͤck''n Meinungen hat Herr Nothomb in einer Rede, welche die wahren Grundsätze uber diesen Gegenstand enthaͤlt, die Frage klar aufgestellt. Man muß sich, sagte er, vor Allem aussprechen, ob man die eine oder die andere Wahlart fuͤr die Chefs der Kommunal-Verwaltung will. Sein Vorschlag ward nicht angenommen. Die Eigenliebe bringt ungern Opfer, und so dauert das unbestimmte Reden fort. Der Ausgang dieser Debatten laßt sich noch nicht bestimmen. Der Minister des Innern hat gestern, indem er einen Blick auf die Muntzipal⸗Einrichtungen in Frankreich und England gewor— fen, bewiesen, daß Belgien weit umfassendere genieße. Das Schlimme bei der Sache ist, daß einige Gemuͤther, welche sich auf die Vergangenheit berüfen, ohne die mehr oder minder ge— naue Analogie zu beachten, welche die Epochen unter einander darvieten, von dem Mun zipal⸗System Belgiens in früheren Zei—

ten sprechen, ohae zu erwälen, daß es damals Beweggründe fuͤr

ein sehr freies Munizipal-System gab, weil noch keine National⸗ Repraͤsentatsen der gemeinschaftlichen Interessen, wie jetzt, vor⸗ handen war. Diese Repraͤsentation war damals in der Muni— zipal-Sphaͤre konzentrirt. Jenes Beduͤrfniß ist aber jetzt nicht mehr vorhanden. Man glaubt, daß das ministerielle System die Oberhand erhalten, das heißt, daß der Buͤrgermeister von der Regierung direkt ernannt werden wird.) Bie Schoͤffen duͤrf— ten aber von dem Volke ernannt werden. Diese werden dann ein Kollegium bilden, das an der Vollziehung keinen Theil neh— men, aber auf permanente Art das Kommunal / Conseil repraͤsen— tiren wird.

.

Hannover, 18. Febr. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Moͤser-Verein in Oenabruͤck einen Beurag von 506 Thalern uͤberwiesen.

Muͤnchen, 18. Febr. Baverische Blatter berichten: „Nach einer Allerhoͤchsten Entschließung hat Se. Maßjestät der Konig aus sehr bestimmenden Gruͤnden und im Interesse des Landes sich bewogen gefunden, die der Gothaer Feüer-Versiche— rungs Bank und den nachbenannten Franzoͤsischen Brand Verst— cherungs, Gesellschaften: Compagnie Royale d' Assurance gů⸗ närale, Phénix und Uuion, fuͤe das Königreich bezuͤglich auf Mobiliar-Versicherungen bisher ertheilten Ermaͤchtigungen auf⸗ zuheben. Die Agenten dieser Gesellschaften haben ihre Wirk— jamkeit lediglich auf die bisher eingegangenen und von den Po— lizei⸗Behoͤrden genehmigten Versicherungs-Vertraͤge zu beschraͤn⸗ ken, duͤrfen aber, bei Strafe der Einschreitung wegen unerlaub— ter Agentur, weder neue abschließen, noch die bestehenden nach Ablauf der Zeit ihrer Guͤltigkeit erneuern.“

Frankfurt a. M., 18. Febr. (Jahrbuͤcher.) Die ge— meinschaftliche Vollziehungs-Kommission, welche Alles, was sich auf die Detail-Ausführung der in dem Berliner Beitrirts-Ver— trage vom 2. Januar d. J. enthaltenen Verabredungen bezieht, vorzubereiten hat, besteht aus folgenden Herren Kemmissarien, welche am 29. Januar d. J. ihre erste Sitzung hier gehalten haben und fortwährend thätig sind, namlich aus dem Könial. Preußischen Herrn Geheimen Over-Finanz-Rath von Schuͤtz dem Koͤnigl. Preußischen Herrn Regierungs-Rath Graf . dem Königl. Bayerischen Herrn General„Zoll⸗Aoministrations-Rath von Deutz, dem Koͤnigl. Baperischen Herrn Rath Bever, dem Koͤnigl. Saͤchsischen Herrn Ober Zoll-Rath von Zahn, dem Königl. Wuͤrttembergischen Herrn Finanz-Rath Hauber, dem Kurfuͤrsil.

essischen Herrn Ober-⸗Finanz Rath Rommel, dem Großherzogl. Hessischen Herrn Geheimen Ober-Finanz⸗Rath Biersack, dem Großherzogl. Hessischen . Zoll-Direc: ions⸗Assessor Sarto— rius, dem Herrn Schoͤff von Guaita, dem Herrn Senator Bansa und dem Herrn Kanzlei⸗Rath Dr. Fiedler. Der Groß⸗ herzoglich Hessische Bevollmaͤchtigte, Herr Geheime Ober-Finanz— Rath Biersack, welchem die Fünccion eines provisorischen Zoll⸗ Direktors uͤbertragen worden, ist zugleich Bevollmaͤchtigter absei⸗ ten des Großherzegthums Baden, und das Interesse der zu dem Thuͤring schen Zoll- ünd Handels-Vereine verbundenen Staaten wird von den Herren Bevollmaͤchtigten der Krone Preußens und des Kursuͤrstent)hums Hessen vertreien.

tal ien

Rom, 6. Febr. Der Jahrestag der Kroͤnung des Papstes wurde heute durch Gottesdienst in der Sixtinischen Kapflle ge— feiert, worauf Se. Heil. die gewohnlichen Gratulationen in Em— pfang nahm. Gestern Abend waren aus diesem Anlaß fast alle oͤffentliche Gebaͤude und viele Privat⸗Wohnungen erleuchtet. Das Hotel der Franzoöͤsischen Gesandtschaft und die Franzoͤsische Maler⸗ Akademie zeichneten sich durch ihren Glanz aus. Waͤhrend die schau— lustegen Römer nun durch den Corso wogten und Freudenschuͤsse ertoͤnten, wurde die Leiche der Madame Laͤtitia nach der Kirche S. Maria in Via Lata gebracht, von wo sie nach dem Staͤdtchen Corneto transportirt und dort bis auf weitere Verfuͤgung beige⸗ setzt werden soll. Heute wurde fuͤr die Verstorbene in derselben Kirche eine Seelenmesse gehalten. Das Publikum, welches sich zum Begraͤbniß zahlreich eingefunden hatte, nurde in seiner Er— wartung getaͤuscht, denn statä eines pomphaften Leichenzuges sah man einen einfachen Sarg, bloß von ihrer Dienerschäft beglei— tet. Die Regierung scheint gewuͤnscht zu haben, daß kein Auf, sehen durch unnützen Prunk gemacht werde. Die Tiber ist burch den starken in den letzten Tagen gefallenen Regen so an—

) Die Kammer hat seithem wirklich in diesem Sinne ent— schieden.

geschwollen, daß alle Niederungen der Campagna und 4 Theil der Stadt unter Wasser stehen; sie hat bedeutenden Eg

den angerichtet. An die Feldarbeiter, die dadurch ohne Dest n

tigung sind, wird, so lange die Ueberschwemmung dauert, Kolosseum Brod auf Kosten der Regierung ausgetheist, Folgendes ist die Rede, welche Papst Gregor XVI. an Februar im geheimen Konsistorium gehalten: . „Ehrwürdige Brüder! Schon beginnt das sechste Jahr, 6 dem Wir, wenn gleich ohne Unser Verdienst, durch den nmertn lichen Rathschluß Gottes auf diesen Stuhl bes heiligen ern l boben worden sind; möchten wir aber jene Gluͤckwünsche, p, . an dem Jahrestage Unserer Stuhl⸗esteigung mit der Euch aß! bornen Freundlichkelt der Sitte gemaͤß darbringen werdet, dog =.

der Seelenfteude entgegennehmen konnen, welche dem Alusdric C

rer derartigen Gesinnungen gegen Uns entspraͤche! Aber ach unglücklich und Unsern Wuͤnschen entgegengesetzt ist der 3is der Zeiten? Denn die Uebel, welche gleich bei dem Anbeginn h seres Pontifikats die Kirche heimgesucht hatten, finden Wr J nur in keiner Hinsicht vermindert, sondern auch dergestalt vnn jg zu Tag vermehrt, daß sie Uns selbst inmitten der Glůckwin ch en den Schmerz, von dem Wir verzehrt werden, nicht Ui, assen, Um anderes inzwischen zu geschweigen, so wisset Ihr . wuͤrdige Bruͤder, wie es im Koͤnigreiche Poo·ꝗrtugal um die issclcss heiten der Kirche steht, da Wir über die derselben zug efigten lig ͤ und die gegen die gebeillgte Gewalt und Freiheit der selbn iin ten Unthaten in Eurer Versammlung ein- und abermal ln Klage gefuͤhrt haben. O, über dieses allerbaͤrtest. Verfahren, unwurkig jenes Volkes, das sich sonst ruͤhmte, Königen zu se chen, die durch den Ehrennamen der allergetreue sten au lissh net waren! Nach Unsern wiederholten Voörstellungen und mz nungen, nach so vielen und so großen von Uns gegebenen Vent von Langmuth ist man weder von den schaͤndlichsten Wagnssn ausis flagitiosissimis) wider die Kirche und ihre ehrwürdigen gin aögestanden, moch ist der durch das schlechte Beisplel kern katholischen Welt zugefuͤgte Schaden einigermaßen gutgemachi nn den: ja gleichsam als ein Anhaͤufung der Verstocktheit ist noch sr ses hinjügekommen, daß die höchst traurige Spaltung, welche m die Feinde der Kirche und der Religion herbeigeführt worden nun auf noch schamlosere Weise unterhalten wird, indem man Genossen solcher Gottlosigkeit in das Regiment der Kirchen eingesthh hat, deren mancher in Tolkühnheit und Verbrechen so weit gegn ist, daß er, eine Machtvollkommenheit heuchelnd, deren er gah i gar entbehrte, die Gemeinschatt mit diesem apostollschen Stuhlth Strafe des Anarhemz den Gläubigen untersagte. Ihr seht völsn men ein, wie sehr dieses den schon so langs in ünserm Gem haitenden Schmerz verschaͤrfen und Uns in dem schon lange gi ten Entschlusse bestͤrken muß, solchen Uebeln, wie die Pflich z, apostolischen Hirtenamts und die Uns von Gott uͤbertragene Gen es erheischen, nach Unseren Kraͤften zu begegnen. Doch icht n diese Granzen beschraͤnken sich die Ursachen Unseres Schmetjet n Ihr selbst eorwüͤctige Väter, die Ihr einen Theil Unseren Gm zu tragen berusen seyd, erkennet wohl, daß Uns, die Wir jenen R stand mit tiefstem Herzensfummer beklagen, noch von anderer Sin hec böchst ernste U siche gegeben ist, Toraͤnen mit Turnen zu nm einigen. Denn, wem koͤnnie es verborgen seyn, was suͤr Truͤbsel Ch Kirche betroffen bat durch jene Wirren welche das vordem durch Nl und Tree gegen diesen apostolischen Stuhl ausgezeichnete Sp sche Reich auf das jammervollste erschüttern? Zwar haben R da dort ein Kampf um die höͤchste Gewalt entbrannt ist, mh Gewohnheit und dem Grundsatz Unserer Vorfahren, Uns hierhch Vorsatz gefaßt, den Rechten weber des einen noch des andern? das Mindeste in den Weg zu legen; da Uns aver zugleich die densliebe und die Sorge fuͤr die in jenem weiten Reiche lehnn Glaͤubigen antreibt, so ligten Wir, waäͤbprend Wir den von ung faßten Vorsatz vor den Beitbheiligten offen verkuͤndigten, zuglelh n Unsern Willen dar, daß der Stand des gegenseitigen Verkehrs er damals war, erhalten werden moͤchte. Da man Unserm Uißt jedoch nur unter Bedingungen will fahren wollte, die Un serm uͤbrihn höchn bellig anerkannten Vörschlage geradezu entgegen waren , so shsn Wir weiter vor, den ehrwuͤrdigens ruder Aloysius, Bischof von Nich ernannten Nachtolger Unseres geliebten Sohnes Franciscus, Kun und Bischofs von Jsi, der in seinen Sprengel, abzuressn Begriffe stand, als Delegaten des apostolischen Sitzes in dh uzulassen, daß er, mit gaͤnzlicher Aussetzung aller politischenh ö bloß die geistlichen zu besorgen habe. Aber auch oisß Unserem Willen sehte man Bedingungen entgegen, die dem n hen nach zwar verschieden, in der Sache felbst aber von jenen, heren nicht verschieden waren und dahin abzweckten, Uns sch von Unserem gefaßten Vorsatz abzubringen. So geschah es, die Anwesenbest desjenigen, den wir als den Stellvertreter h serer Person gesandt hatten, in dem Spanischen Reiche sch⸗ ganz eitel und unnuͤtz erwies. Noch mehr, diese Anwesnh wuͤrde im Foregange der Zeit sogar zur Unehre des heiligen Sli und zum Schaden der Religion ausgefallen seyn. Bet der Ven . rung der dortigen Kirchen- Angelegenheiten fing man namlich! 4 dasjenige zu beschließen und zu verordnen, was die Rechte der h che verletzte, ihre Guͤter pluͤnderte, ihre Diener mißhandelth auf baare Verach tung der Autorltaͤt des apostolischen Stuhlez i hinauslief. Von dleser Art sind allerdings die Gesetze, tan man die Buͤcher-Cenfur den Bischoͤfen großenthesls entzogm,n die Berufung von ibrem Ausspruch an ein weltliches Tribing stattet, ferner eine Kommission niedergesetzt hat, um die 9 zu einer allgemeinen Kirchen⸗Resorm zu entwerfen; dann 1 Gesetz, wodurch zuerst die Aufaahme von Novizen in die s lichen Orden verboten und bald darauf die allermeisten ä. sier gufgeboben und ihre Güter dem Aergr zugesch lagen hh, wobei man die Moͤnche entweder ihren geistlichen Vorgescs en zog oder sie in das Saͤkulum hingusstieß. Dazu kommen 6 . die gewaltsame Entfernung der Seelenhirten von ihren Diß. n Versreibung der Pfarrer, die grausame unterdruͤckung des! un ten Klerus, wobei die Rechte einer geheiligten Immun itũ ] gar verachtet und sogar den Bischdsen untersagt wurde, foinß din riker zu den heiligen Stellen aus freier Macht poll kommienhe i foͤrdern. Und all' dieses wahrhaft Scheußlichste und nie ö. 6 Mißbilligende geschah kecklich unter den Augen ben dirse ni pischofs von Nicäa, ohne daß ihm jedoch erlaubt wort . durch vpflichtgemäße Beschwerde die Sache der Kirchs unn! heiligen Siühles zu schützen, zum großen Aergerntß ö 9 Guten, welche aus seinem Stillschweigen wo nicht. 6 1 Nachsicht, doch auf ein ruhiges Geschehenlassen von Se ö heiligen Stuhles schließen konnten. Deswegen also, ung mit der Helligkeit Unseres apostolischen Amtes . n. traͤglich gewesen ware, eine solche Schmach fuͤr die Kir Lynls⸗ zu dulden, befahlen Wir demselben ehrwürdigen Brußer, Hun Graͤnzen zu verlassen, wie dies denn auch vor wenigen eng geschehen ist. Uebrigens die Pflicht Unseres Amtes der Wich üllend, trügen Wir kein Beden ten nt neh!

it Widerstten Eurer he)

ü Erinnerung

2.

un raͤull ie ju 14 n ge 3

M

jn

erzes, mit Elfer, daß Ihr, jener Gottesmutter in gemeinsamem . nn Uns Euch ge g gin nahend, sie um ihre Huͤlfe anflehet diesen Drangsalen der Kirche, damit durch sie die Meinungs⸗ Spaltungen gehoben, die Wirren e l ich et, Ruhe und Frieden äräckgeführt werden moͤden, und dann die Tochter Sion ablege . schmutzige Trauergewand und anthue das Kleid der Freude.“

In Florenz ist der besonders als Kartenzeichner ruͤhmlichst hekanntt Kunstler Girolanio Segato, der vor einigen Jahren

anch die Kunst der Petrifizirung thierischer Korper erfunden hat,

mit Tode abgegangen.

Neapel, 6. Febr. Heute fruͤh ist der Leichnam der ver— ebenen Köͤnigin in einem Saale des Koͤnigl. Palastes ausge⸗ lt worden. Uebermorgen wird derselbe nach der Kirche von kancta Clara gebracht werden. Der Ritter Tranchina hat den sichnam nach seiner neu erfundenen Methode einbalsamirt.

Die Offiziere des Sardinischen Geschwaders, welches gegen— bärtig auf unserer Rhede vor Anker liegt, haben um die Ehre nachgesucht, sich dem Leichenzuge der Koͤnigin anschließen zu duͤr— sin, die bekanntlich eine Prinzessin aus dem Koͤnigl. Hause Sa—

ohen war.

Spanien. Madrid, 8. Februar. Die Hof-Zeirung sagt, daß der

m oͤten von ihr mltgetheilte Artikel (siehe Nr. 52. der Staats

PAitung) sowohl von den Zeitungen, als von den Kapitalisten slnstig aufgenommen worden sey und ein Steigen der Fonds zur Folge gehabt habe. „Einige Personen“, bemerkt das ge— nannte Blatt, „sind durch eine Stelle des erwahnten Artikels, wo das Ministerium sagt, es hoffe, im Laufe des Monats Feltuar den Wuͤnschen und Beduͤrfnissen der Nation genuͤgen tonnen, beunruhigt worden. Allein dieser Ausdruck wurde sur deshalb gewählt, damit die Minister, einmal durch ihr Ver— sprcchen gebunden, bei unvorherzusehenden Umstaͤnden nicht ge⸗ vungen wären, die Erwartungen des Publikums zu taͤuschen. die Regierung ist entschlossen, das Loos der Staats-Glaͤubiger ße schnell wie möglich festzustellen; denn waͤre dies nicht der fall, so wurde der Artikel am 5ten nicht in unserem Blatte er— scienen seyn.“

Die heutige Hof-Zeitung enthaͤlt einen Koͤnigl. Befehl

an die Beamten der Finanz⸗Ver waltung, worin sie zu der groͤß⸗

ten Thaͤtigkeit in der Eintreibung der Steuern und Abgaben aufgefordert werden. Diese Beamten sollen auch ihre Bemer— kungen uͤber die verschiedenen Klassen von Abgaben der Regie— rung einsenden, damit dieselben bei den Maßregeln, welche den Cortes vorgelegt werden sollen, benutzt werden können.

Das Eco del Comercio berechnet, daß es 8,000 Glocken in Spanien giebt, die glö, 280 Centner wiegen. Da das Metall, voraus sie bestehen, etwas Silber enthaͤlt, so kann Geschuͤtz dar— aus gegossen werden. Jede Arroba wird auf 70 Realen ge— shaͤtzüß so daß hierdurch allein 256 Millionen Realen erhalten werden koöͤnnen.

Eben dieses Blatt bezeichnet den Zustand von Ga— lichen als hoͤchst beklagenswerth. Die Insurgenten uͤberschwem— men dort das ganze Land.

Franzosische Blätter enthalten nachstehendes Schrei. ben aus Madrid vom Sten: „Das Ministerium wird wohl ist wenige Tage vor der Zusammenkunft der Cortes ergaͤnzt werden. Herr Mendizabal sieht ein, daß es besser ist, sich die Wahl ministerieller Mitglieder zu sichern, als die Zeit mit Un— kahendlungen mit diesem oder jenem Staatsmann . verbringen, denn wenn er einmal eine seinem System guͤnstige Majoritaͤt hat, so wird es ihm leicht werden, sein Kabinet zu komplettiren. Er het deshalb Rundschreiben an alle General⸗Gouverneure der Pro— inzen erlassen, mehrere Präfekten abgesetzt und einige der ein⸗ fußreichsten Deputirten beauftragt, auf die Wähler einzuwirken; es ist, mit einem Worte, kein constitutionnelles Mittel zur Siche— tung eines günstigen Resultats vernachlaͤssigt worden, und wenn man aus den Berichten der Munizipal-Behoͤrden uͤber den Ein— btuck, welchen die Aufloͤsung der Cortes gemacht hat, einen Schluß ziehen darf, so wird die ministerielle Majorität in der neuen Prokuradoren-Kammer staͤrker seyn als in der vorigen. Zugleich sind die gemaͤßigte und die Bewegungs⸗Partei ent⸗ schlossen, das Terrain Schritt vor Schritt zu vertheidi⸗ gen, und es wäre vielleicht zu voreilig, jetzt schon das ganze Nesultat der Wahlen vorher sagen zu wollen, das jedoch gegen Ende dieses Monats fast ganz bekannt seyn wird. Um

dieselbe Zeit erwartet man die Bekanntmachung der Finanz ⸗Ver⸗ ordnungen des Herrn Mendizabal. werde seinen Plan erst den Eortes zur Genehmigung vorlegen,

Man hatte geglaubt, er

boch ist es jetzt gewiß, daß er es vorzieht, ihn in der Gestalt von Verordnungen erscheinen zu lassen, indem diese den Vortheil ha—⸗

ben, daß die Erwartungen der Fonds, Inhaber schneller befrie—

bigt werden. Die Weise, wie diese Pläne in den unter mini— steriellem Einflusse stehenden Blattern besprochen werden, hat den Rhabern ven Scheinen der unverzinslichen inneren Schuld Vertrauen eingeflößt, daher diese fortwährend steigt, während bei der konsolidirten Schuld sich das Gegentheil zeigt. Der (fruͤher erwahnte) Streit zwischen dem General Breton und

em Herrn Cabalero, Herausgeber des Eco del Comercio, ist

beigelegt. Es heißt, daß Herr Cabalero Genu ; gthuung erhalten . Der General ist abgereist, um bei den Wahlen gegenwaͤr⸗ J zu seyn. Das Kapitel der Kathedrale zu Cordova hat der ö gin ein Zehntheil seiner Einkuͤnfte als Beitrag zu den riegel ten angeboten. Einem Schreiben aus Burgés vom ken zufolge, sind die bei der Verschwoͤrung von Santander Be— heilten in Gegenwart einer unermeßlichen Volksmenge verhoͤrt ele. Der Prie ter Agetes, Gorostelza, Pizano ünd Pero 6. ö 6 ö und der er ech Ignatius wangs⸗ ehn Jahre ur ĩ i geren Sirasen ver ihe fh ..

= Der Englische Courier enthalt ein reiben eines Offiziers der Britischen Legion aus i. ria ö y. e. heißt: „Wir haben viel durch Krankheiten gelitten, nd die Zahl unserer Patienten ist jetzt noch bedeutend. Das Fieber hat manchen mitgenommen, und, was hoͤchst auffallend er⸗ ait, die Kälte hat uns großen Schaden zugefuͤgt. Viele ind dadurch zu Kruͤppeln geworden;: Einige haben die Zehen ndere sogar die Fuͤße verloren. Das Schlafen auf den kalten

keinen eines feuchten Klosters, ohne andere Decke als einen Nantel, und das Bivouatiren war nur zu sehr dazu geeignet, die nien h ten zu erzeugen, die leider noch unter uns herrschen. Aber ahr õdestowenigei habe ich das größte Vertrauen zu der Legion . sie nur mit dem Feinde in Beruͤhrung gebracht wuͤrde, wa j eß, wie Einige behaupten, Cordova nicht zu thun entschlosse n die Ereignisse der letzten Tage rechtfertigen einigermaße

kt e iuthung. In den letzten zehn Tagen hat die vereinigt. , 9 , Franzoͤsische und Englische Armee unter dem Befehl zac. nera 8 Corbova man vrirt und leichte Gefechte mit hem Feinde aht, Die Spanier und Franzosen kamen zum Theil zum Kampfe,

225

aber bie Englaͤnder thaten kaum einen Schuß, obgleich sie, wie mehrere unserer Offiziere versichern, wenn es ihnen gestattet wor⸗ den waͤre, einen n g Theil der Karlistischen Armee haͤtten ab⸗ schneiden konnen. Viele unter uns sind daher hoͤchst mißvergnuͤgt. Man ist allgemein der Meinung, daß Eordova eiferfuͤchtig auf die Engländer ist und nicht den Ruhm des Sieges mit ihnen theilen will.“ Der Berichterstatter sucht nunmehr diese Be— . vorzuͤglich durch die mit dem letzten Ruͤckzuge der

hristinos verbunden gewesenen Umstaͤnde darzuthun und schil— dert sowohl den physischen als den moralischen Zustand der Huͤlfs, Legion als sehr traurig. Bei den vielen Kranken, welche dieselbe zaͤhlt, sollen setzt nicht mehr als 5000 Mann noch dienstfähig seyn.

K Von Seiten der Oesterreichischen Regierung ist ein Berg⸗ Beamter in Konstantinopel eingetroffen, welcher auf Ersuchen der Pforte den freilich fuͤr Eine Person unermeßlichen Auftrag hat, die Bergwerke in der Tuͤrkei zu untersuchen, um die Mittel zu ihrer bestmoͤglichen Benutzung und Vermehrung anzugeben. Be—

kanntlich ist der Bergbau im Orient unglaublich vernachlaͤssigt,

obgleich in den Gebirgen sowohl der Eurbpaͤischen- als der Asia— tischen Turkei edle Metalle im Ueberfluß vorhanden zu seyn scheinen und zu ihrer Ausbeutung nur geübter Haͤnde beduͤrfen. Die Mission dieses Sachkundigen, Herrn Paulinpy's, kann alfo fuͤr die Pforte von groͤßter Wichtigkeit werden.

d e a n d,

Athen, 18. Jan. (Allg. Ztg.) Der abwechselnden, mit unter unerwartet kalten Witterung, welche wir bisher gehabt, sind nun einige liebliche Fruͤhlingstage gefolgt. Unfer Koͤnigli⸗ cher Gast hat diese benutzt, um auf der Dampf Fregatte „Medea“, welche waͤhrend des Koͤnigs Anwesenheit im Piräus veriveilt, eine achttaͤgige Rundreise nach den merkwuͤrdigsten der Griechischen Inseln zu machen. In der That kann Niemand, der Griechen— land und seine Zustaͤnde kennen lernen will, diese werthvollen Theile unseres Koͤnigreiches ungesehen lassen, welche, dessen Herz⸗-Kam— mern bildend, in vieler Hinsicht von hoͤchstem Interesse sind, selbst wenn ihre Bewohner nicht so große BVerdienste um die errun⸗ gene Freiheit Griechenlands haͤtten. Uebrigens darf bei Beur— theilung des Insel-Lebens und der Handels-Verhaͤltnisse Griechen, lands auch die wichtige Handelsstadt Smyrna, wohin der Ver— kehr am regsten ist, nicht außer Acht bleiben, und es wuͤrde uns daher beinahe befremden, wenn König Ludwig seine Rundreise nicht auf diese von den Griechischen Cykladen aus in wenigen Stunden erreichbare Stadt, an welcher man gleichsam vorüber— faͤhrt, erstrecken wollte, um so mehr, da der Gesundheits-FZustand daselbst dermalen durchaus befriedigend ist. Möge der König so wohlbehalten und heiter, wie er uns verlassen, wieder zu uns zuruͤckkehren und waͤhrend der nur zu kurzen Zeit, die Er noch in diesem Lande verweilen wird, in unserm herzlichen Empfange die Aufrichtigkeit der Wuͤnsche erkennen, mit welchen wir ihn be⸗ gleitet haben.

Nach Briefen aus Athen uͤber Patras, die nur bis zum 13. Januar reichen, verlautet nichts von Bedeutung, als daß' die Regierung, da ihr die Zahlung der dritten Serie von den drei Maͤchten ganz gegen Erwartung fortdauernd vorenthalten werde, zu Bestrestung des laufendes Dienstes ein Anlehen, nach Eini— gen von drei, nach Anderen von suͤnf Millionen Drachmen, von den Englischen Haäusern, welche die National⸗Bank in Griechen land errichten werden, unter billigen Bedingungen gegen Hypo— thek der Zehnten vom laufenden Jahre kontrahirt und einen Theil der Fonds bereits erhalten habe. Ueber die Gesundheit des Grafen von Armansperg lauten die Briefe noch nicht befrie— digend, obwohl es im Ganzen besser damit zu stehen schien, als bei Ankunft des hohen Gastes aus Bayern. Es ging deshalb das Geruͤcht, der Herr Graf habe nach Bayern Auftrag gege⸗ ben, das Schloß auf seinem Gute zu seiner und seiner Familie Aufnahme fuͤr naͤchstes Fruͤhjahr einzurichten, und werde um jene Zeit mit seinem Freunde, Herrn Staatsrath von Kobell, in sein Vaterland zuruͤckkehren, Herr von Miegg aber habe sich dazu verstanden, an seiner Stelle auf zwei Jahre in Griechen land zu bleiben. Alles das sind indessen unbestimmte Geruͤchte, die in Athen umgingen.

8 nlahtzd

Berlin, 22. Febr. Am Zten v. M. beging, wie nachträglich aus Merseburg gemeldet wird, der dortlge Prediger Heyden reich, dessen Name auch unter den Schriftstellern der praktischen Theologie als ein ehrenwerther genannt wird, sein 50 jähriges Amts-Jubilaͤum, welche Feier eine um so allgemeinere Theil— nahme weckte, als der Jubilar 18 Jahre in einer und derselben Stadt und 38 Jahre an einer und derselben Kirche als Ver— kuͤndiger des Evangeliums gestanden hat. Der Regierungs— Praͤsident von Meding uͤberreichte dem Jubelgeeise als ein Zei— chen der Allerhoͤchsten Gnade die Insignien des Rothen Adler— Ordens dritter Klasse, der Konsistorial⸗Rath Pr. Haasenritter im Namen der ganzen Diszese eine Prachtbibel, ferner ein von dein Diakonus Dr. Roͤßler verfaßtes Lateinisches Ehren⸗Programm uͤber Luthers Bibel-Uebersetzung und mehrere Gluͤckwünschungs— Schreiben der Koͤnigl. Regierung zu Merseburg, des hochwür— digen Konsistoriums und des Herrn Bischofs Dr. Dräͤsecke. Nach Beendigung der kirchlichen Feier, bei welcher der Jubilar selbst die Predigt hielt, uͤbergaben ihm noch der Magistrat und die Stadtverordneten in seiner Wohnung eine silberne Buͤrger— Krone. Ein Festimahl beschloß die Feier des Tages.

In den Tuch-⸗Fabriken des Kreises Lennep (Reg. Bez. Duͤsseldorf) herrscht ungemeines Leben; der groͤßere Fabrikant vermag seine Kunden kaum zu befriedigen. Auch die Kohlen— Bergwerke werden fortwaͤhrend lebhaft betrieben, obgleich die Preise der Kohlen gedruͤckt sind. Im Jahre 1835 war die Kohlen-Ausfuhr staͤrker als im Jahre 1833. Im vorigen Jahre wurden nämlich von Ruhrort versendet: a) rheinaufwäͤrts 24432, 870 Ringel, h) von Ruhrort bis zur Holländischen Graͤnze 485,760 Ringel, e) nach Holland 1,994,650 Ringel, uͤberhaupt 4,913,280 Ringel. Im Jahre 1834 betrug die Ausfuhr dage— gen nur „681,950 Ringel, mithin 231,330 Ringel weniger.

Man schreibt aus Wesel unterm 15. Februar: „Die merkwuͤrdigen Gewitter, welche wir am vergangenen Freitag (12) hier hatten, haben auch an mehreren Orten in der Umgegend eingeschlagen, ohne jedoch uͤberall zu zünden. In Tanten suhr der Blitz in ein Schulgebäude; in Emmerich in den Kirchthurm; in Duͤlmen gleichfalls, und hier brannte der Thurm zum Theil nieder. In dem Dorfe Weeze, im Kreise Geldern, entzuͤndete um Uhr Nachmittags ein Blitzstrahl den Kirchthum. Auf den Schall der Nothglocke versammelten sich zwar sofort zum Huͤlfeleisten nicht bloß die Gemeinde⸗Mitglieder, sondern auch die Bewohner der benachbarten Staͤdte und Dorfer; es gelang ih nen jedoch nur, die nahe gelegenen Haͤuser zu retten; der Thurm selbst hrannte his in den Gründ nieder,

Im Monat Januar d. J. wurden im Regierung ⸗Be⸗ zirk Dusseldorf 2691 Kinder geboren und es starben 1863 Personen, also sind 828 Personen mehr geboren als gestorben. Unter den Gestorbenen erreichte die Wittwe von der Wieden zu Elberfeld das seltene Alter von 193 Jahren. Auffallend ist es, daß in der von 2522 Menschen bewohnten Buͤrgermeisterei Asperden, Kreises Kleve, seit dem Monat Mat v. J. kein Todesfall vorgekommen ist.

Auf außerordentlichem Wege ist heute hier aus Paris die Nachricht eingegangen, daß Fieschi und seine beiden zum Tode verurtheilten Mitschuldigen am neunzehnten Februar, Morgens um 8 Uhr, hin— gerichtet worden sind; und zwar zuerst Pepin, dann Morey und zuletzt Fieschi.

Der Dem zu Köln.

So wie bald nach dem Eintritt des 19ten Jahrhunderts der Kunstsinn im Allgemeinen eine gunstigere Richtung gewann, fand auch die Deutsche Kunst gebuͤhrende Anerkennung, und ihre vortrefflichen Denkmäler des Mittelalters traten aus der Verges⸗ senheit in das Gebiet aufmerksamer Betrachtung und echter Wuͤr⸗ digung hervor. Und wo zeigte sich wohl ein reichhaltigerer Cy⸗ klus von solchen Monumenten, als auf dem fuͤr die Architektur des Mittel- Alters nicht mit Unrecht klassisch genannten Boden der Rhein-Gegenden, insbesondere von Straßburg bis Koln. Gleich bedeutungsvoll erheben sich an diesen beiden Orten zwei Monumente, die an Große sowohl, als an Erhabenheit unuͤber⸗ trefflich bleiben. Von einander abweichend in Pracht und Ei⸗ genthuͤmlichkeit der Formen finden sich an dem Straßburger Muͤnster, wie an den meisten Werken jener Zeit, noch verschie⸗ dene Baustyle angewendet, wahrend am Dome zu Köoͤln im rein⸗ sten Einklange nur allein der schoͤne, vollkommen ausgebildete Spitzbogenstyl mit einer Konsequenz durchgefuhrt ist, die um so bewundernswerther erscheint, als alle die Wechselfälle in jener langen Zeit des Riesenbaues keine Abweichungen hervorbrachten. Zur Vollendung gedieh leider nur der hohe Chor (geweiht im Jahre 1322), aber eben dieser Theil ist es, der als ein vorzuͤg⸗ liches Muster klassischer Deutscher Bauart gerechte Bewunde⸗ rung erregt.

Betrachtet man das weite Innere des Dom-Chors mit seinen wohlgeordneten Gewoͤlbpfeilern, und wie diese als feinge—⸗ gliederte Säulenbüͤndel durch angemessene Unterbrechungen zu den leichtesten Verhaͤltnissen aufsteigen, um die kuͤhn gespannten Gewölbe aufzunehmen, bis zu deren 150 Fuß hohem Scheitel das Farbenspiel der uͤberaus prunkvollen Glasmalereien sich fort⸗ pflanzt, so kann dieser Anblick wohl nur den großartigsten Ein— druck erzeugen, den je ein Kunstwerk solcher Gattung hervor— zubringen vermochte.

Welch' ein schneidender Gegensatz traf aber hier den Be— schauer bei dem Gedanken eines nahen Verfalls dieses so kunst⸗ reichen, zur Ehre Gottes geweihten Tempels! Und wirklich schien dieser Zeitpunkt nicht mehr fern. Denn jene herrlichen Gewoͤlbe finden ihren Widerhalt nur in den aͤußeren, eben so sinnreich als prachtooll angeordneten Strebebogen, die andererseits aus den hochaufsteigenden Pfeilern entspringen, welche den Chor zahlreich umgeben und mit einer schoͤnen Auswahl von Laub⸗ werk und Pyramiden zierlich besetzt erscheinen. Diese wichtigen Tonstructions Theile, von den Alten durch gluͤckliche Aufioͤsung der Massen-Verhaͤltnisse in den angenehmsten Formen scheinbar zu bloßen Zierarten gebildet, hatten mit dem Anfange des 19ten Jahchunderts bereits durch ein halbes Jahrtausend den zer⸗ stoͤrenden Einwirkungen der Witterung Widerstand geleistet und durch noch mancherlei Ursachen einen hohen Grad von Wandel— barkeit erreicht. Sehr beschleunigt wuede jedoch letztere, als man in den Kriegszeiten den Dom zu einem Fourage-⸗Magazin (1796) herabwuͤrdigte, ihn aller Aufsicht entzog und, nachdem das Blei aus den Dachrinnen entwendet, die wichtigsten Constructiens— Theile und Gewoͤlbe durch langer als 15 Jahre den verderblich— sten Einwirkungen der Naͤsse preisgab. .

Hatten auch achtbare Kunstkenner das Interesse fuͤr di es dem Verfalle rasch entgegen eilende Bauwerk und fuͤr seine noth— wendige Unterhaltung anzuregen versucht, so unterlagen ihre Be— muͤhungen doch dem Drange unguüͤnstiger Verhaͤltnisse, und es schien, als wenn jenes von der Große des Geistes, der Kraft und dem frommen Sinne unserer Deutschen Vorfahren zeugende Denkmal auch seine Erhaltung nur einem fro]mmen Deutschen Fuͤrsten verdanken sollte. Blickt man aber auf den Stand der damaligen nach so lengen umwalzenden Kriegsjahren tief herab gesunkenen Bau -Technik, so läßt es sich entschuldigen, wenn un— berufene Romantiker den Wiederherstellungs Bau des Domes in Zweifel zogen und gern eine großartige Ruine daraus machen wollten. Doch die Architektur besaß schon den Befreier ihrer langjährigen Fesseln, und wie im Allgemeinen mit schöͤpferischem Kunstsinn sehen wir ihn, gleich einem leitenden Genius, auch hier mit einer Kraft heran nahen, würdig des Geistes, dem unser großes Kunstwerk seine Entstehung verdankt. Der Ober / Vau⸗ Direkter Schinkel zu Berlin hatte namlich in hoͤherem Auftrage im Jahre 1816 den Zustand des Domes näher untersucht und den wahren Kunstwerth dieses erhabenen Denkmals auf eine Weise herausgestellt, daß alle mächtig entgegen tretenden techni— schen Schwierigkeiten fuͤr den Erhaltungs Bau kein Hinderniß seyn dursten. Noch in demselben Jahre schritt man zur noth— duͤrftigsten Reparatur der baufälligen Dächer und Anwendung mehrerer Vorsichts-Maßregeln; genaue Aufnahmen des Ganzen und seiner Theile wurden als die fuͤr den Herstellungs Bau nd thigsten Vorarbeiten veranstaltet, die mit der Veranschlagung im Jahre 1822 vollendet waren. Des Koͤnigs Majestät bewilligten zu Anfang des Jahres 18214 eine in 5 Baujahren zu verwen— dende Summe von 105,900 Rthlrn. augenblicklich trat der Bau ins Leben; die Erneuerung des großen Bleidaches auf dem Hech-Chor nebst anderen Dach-Reparaturen waren das erste zu befriedigende Beduͤrfniß, wahrend man gleichzeitig die Restau— ration der nördlichen Kirchenmauer mit ihrem Fensterwerk, ge⸗ schmuͤckt durch die unüͤbertrefflichen Glas- Malereien aus dem 16ten Jahrhundert, ins Werk setzte. Nach Vollendung dieser Arbeiten konnte man zu den bei weitem schwierigeren an der suͤdlichen Fluͤgelmauer des Chorgiebels übergehen. So wurden die Werkleute allmaͤlig vorgebildet fuͤr den eigentlichen Haupt— Restaurations⸗Bau des Hoch Chors, dessen Beginnen ins Jahr 1829 faͤllt.

9 ist hier nicht am Orte, das Schwierige und Gefahrvolle des Baues selbst auseinanderzusetzen, aber daß er zu den kuͤhn⸗

sten und großartigsten gehort, darf nicht unbemerkt bleiben. Man