1836 / 58 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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fruher Admiralitaͤts Secretair gewesen, habe auch wegen Krank— heit eine Pension von 1500 Pfund erhalten und nachher, als er wieder genesen, diese Pension aufgegeben, obgleich er nicht wieder in sein Amt eingetreten sey. Hierauf erhob sich Lord Dudley Stuart, um seinen angekuͤndigten Antrag in Bezug auf die Russische Politik zu machen. Er trug nun darauf an, daß die Krone in einer Adresse von dem Hause ersucht werden solle, dem⸗ selben den Traktat von Konstantinopel vom 8. Juli 1833, ge— nannt der Traktat von Chunkiar⸗Skelessi, dann den Traktat von St. Petersburg vom 29. Januar 1834 und die zwischen der Englischen Regierung und den Regierungen Rußlands und der Tuͤrkei in Bezug auf diese Traktaten, so wie die mit der Russischen Regierung in Bezug auf die Vorstellungen Englands gegen das Verfah— ren Rußlands mit Hinsicht auf Polen gepflogene Korrespondenz vorlegen zu lassen. Der Redner begann seinen Vortrag mit der Bemerkung, daß er die Schwierigkeit fuͤhle, die Versammlung bei den vielerlei wichtigen Angelegenheiten der inneren Verbesse— rungen, die ihr vorlaͤgen, und bei den großen Parteikämpfen, die um die Freiheiten des Landes gesuͤhrt wurden, zu bewegen, der auswärtigen Politik diejenige Aufmerksamkeit zu schenken, welche dieselbe doch in der That verdiene, da es sich dabei um Englands National⸗Ehre, um seine Herrschaft auf dem Meere, um seine Handels-Interessen, um seine Stellung und sXinen Einfluß in Europa und um die Sicherheit seiner Indischen Besitzun— gen handle. (Hoͤrt, hort! Dann verwahrte er sich gegen die Ansicht, als ob er das Haus etwa nur auf die von Rußland gegen Polen befolgte Polttik aufmerksam machen wollte, und erklaͤrte, sein Zweck sey ein weit groͤßerer und aus— gedehnterer, was er um deswillen sage, damit nicht diejenigen Mitglieder, welche der Meinung waͤren, daß fur die Polen doch jetzt nichts gethan werden konne, es suͤr unnütz hielten, seinem Antrage ihre Aufmerksamkeit zu schenken; nicht den Vertheidiger Polens solle man jetzt bloß in ihm sehen wollen, sondern Einen, der das Haus zur Wahrung der Britischen Interessen aufzufor— dern gesonnen sey; es handle sich hier nicht um Polen, oder wenn ja, so doch noch weit mehr um Rußland, die Tuͤrkei, In— dien, England und Europa. (Hört, hoͤrt) Die Macht Rußlands sey oft als groß, ja als kolossal geschildert worden, und was man oft hoͤre, das fange man am Ende an, mit geringem oder doch nur voruͤbergehendem Interesse zu betrachten, aber das rf moͤge sich einen Augenblick erinnern, was Rußland wirk— lich sey.

er Kaiser von Rußland“, fuhr der Redner fort, „herrscht uͤber ein Laͤndergebiet in Europa, das größer ist, als das ganze uͤbrige Europa zusammengenommen; und dazu kommt eine Laͤnderstrecke, eine Herrschaft in Asien, die dreimal so groß ist, als Rußlands Be⸗ sihungen in Europa. Von Rußlands Hauptstadt bis zu den Graͤn— zen des Russischen Relches gegen Persien ist es eben so weit, wie von diesen Graͤnzen bis zu unseten Indtschen Besitzungen. Im Norden it das Russische Reich nur 3 Englische Meilen von der Westkuͤste Norwegens entfernt, einer Kuͤste, die eine Menge von der Natur gesicherter und niemals zufrierender Hafen hat, von denen der fernste nicht weiter von unserer Schottischen Küste ist, als Lissabon von London. Auf der anderen Seite ist es nur 70 Englische Mei len von Stockholm entfernt; die Preußischen Graͤnzen sinde ihm bloßgestellt, und ist Rußland einmal uͤber die Donan, so hat es naͤher nach Paris als nach Moskau. Und nun seine Bevblkerung! Katharina regierte üher 22, Alcgander über 36 Millionen, und Nikolaus herrscht jetzt über mehr als 4 Millionen Menschen is Europa, seine Untertha— nen in Russisch⸗Asien nicht gerechnet. Seine Armee besteht aus mehr als 709,900 Mann und seine Marine wenlgstens aus 60 Linien⸗ chiffen und Fregatten. Und was ist der Charakter der Bevölkerung,

ber welche der Russische Kaiser herrscht? Sie ist ihrem Souverasn

anz und gar ergeben; ihre Augen sind nur auf ihn gerichtet; sie . ihn als das Haupt ihres Volksstammes und als das Haupt ihrer Kirche; sie ist durch das dreifache Band der Abstammung, der Sprache und des Glaubens an ihn gekettet. Ein Enthusiasmus durchgluͤht diese Brvolkerung, der Gebanke namlich, daß ihr Land allen anderen überlegen sey, und der Wäansch, es immer mehr wach— sen und einen immer hoheren an in der Welt einnehmen zu se— hen. Schon das Klima begunstigt und soͤrdert dieses Stre— ben, denn es laßt sie mit Sehnsucht auf Lander hinblik— ken, wo die Beguemlichkeiten und Genuͤsse des Lebens, an denen ihr Land Mangel leidet, in reicherem Maße zu fin den sind. Dazu kömmt noch, daß der Sold des Rassischen Soldaten auf daz Vierfache erhbht wird, wenn er den Fuß aus den Graͤnzen seines Landes heraussetzt.“

Aus diesen ünd anderen Betrachtungen wollte nun der Red— ner folgern, daß der Wunsch nach Vergrößerung dem Russischen Staate gewissermaßen angeboren und nothwendig sey, was er dann weiterhin auch aus der Geschichte, namentlich vom Jahre 72l an, nachzuweisen suchte, wobei er zuletzt auf den neuesten Rufsisch⸗ Turkischen Krieg, auf die Polnische Revolutton und auf die Felgen dieser Ereignisse kam; im Jahre 1829, behauptete er, habe Rußland durch den Traktat von Adrianopel seine Herrschaft 2660 Englische Meilen weiter an den Kuͤsten des Schwarzen Meeres ausgedehnt, und im Jahre 1834 habe das Russische Reich neue Erwei—⸗ terungen in Asien und die Herrschast uͤber die Neerenge der Dardanellen erlangt; bei dem Frieden von 1815 habe Frankreich auf Jialien, Belgien auf die Rheingraͤnze, England auf Java, Pondicherry, Bourbon und einen großen Theil von Westindien, das ihm fruͤ— her allein gehort, verzichtet, Rußland aber habe nichts verloren, sondern uoch Polen gewonnen. Jetzt aber will Lord Stuart gar Rußlands Macht schon in Deuischland befestigt sehen; die Moldau, die Wallachei und Polen sieht er als Russische Pro— vinzen an; Sil strig als Rußlands Eigenthum; Griechenland, seitbem es von der Tuͤrkei losgerissen worden, als Rußlands Ein— fluß unterworfen; Aegypten als einen Agenten Rußlands; Oester— reich, Italien ünd die Taͤrtei als in Gefahr, Rußland zur Beute zu werden; und Preußen soll, nach ihm, die Macht, die es be— halten, nur der noch zur rechten Zeit eingetretenen Daz wischen⸗ kunst Englands verdanken. In solchen Declamationen erging sich der Redner noch eine gute Zeit und warnte dann die Eng— lische Nation vor Nußlands ferneren Absichten, indem er beson⸗ ders auf die Wichtigkzit der Dardanellen hinwies, bie England nie lu den Besitz von Rußland duͤrse kemmen lassen, weil es sonst um seinen Handel mit der Tuͤrkei und mit Persien so wie um die Sicherheit der Englischen Besitzungen in Ostindien ge— schehen seyn würde. Er hielt daher die Seemacht, die England in Malta habe, sür viel zu gering und behauptete, man imuͤsse auf einen allgemeinen. Krirg gefaßt seyn, namentlich, da Rußland auch aus seiner Unzufriedenhrit mit dem jttzi— gen Zustande der Angelegenheiten auf der Pyrenaͤischen Haldinsel gar kein Hehl inache. Der Redner zog auch noch den Zoll⸗Verband zwischen Preußen und der Mehrzahl der Dentschen Staaten mit in seine Warnungen hinein, denn auch hinter die— sem wollte er bloß Russische, gegen England in Bewegung ge, sͤtzte Triebfedern sehen; auch die Besorgniß vor einem Suͤndniß des, wie er sagte, bald zu einer Sermacht ersten Nanges heran— gewachsenen Rußlands mit Amerika und Holland ließ er in sei— ner Perspektive nicht fehlen. In dem Traktat von Chunkiar— Stelessi, auf dessen Verlegung Lord Stuart vorzüglich drang, wwollte er die Bestimmung finden, daß kein fremdes Kriegsschiff mehr

ohne Rußlands Erlauhniß durch die Dardanellen fahren dur fe, wovon

fall.)

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er die Bestaͤtigung darin sah, daß Lord Durham, als Englischer Botschafter, sogar genoͤthigt gewesen sey, sich auf ein seinem Charakter nicht angemessenes Schiff h begeben, als er die Dar— danellen habe passiren wollen, wozu Rußland noch die Schmach gefuͤgt habe, daß es ihn in Odessa nicht mit den ublichen Salven hatte empfangen lassen. (Hört, hoͤrt! von der Opposition.) Ge— nug, es sey von Seiten Rußlands darauf abgesehen, der Tuͤrkei ganz die Herrschaft ber die Dardanellen zu nehmen, damit Nuß⸗ land, wenn es sich in einen Krieg verwickelt sehe, wie zum Bei— spiel jetzt mit den Cirkassiern (hoͤrt, hoͤrt!), diese Durchfahrt fremden, namentlich Englischen Schiffen nach Belieben verschlie⸗

ßen koͤnne. Schließlich motivirte er noch die Forde⸗ rung der uͤbrigen Aktenstücke, die er außer jenem Trak—

tat dem Hause vorgelegt wissen wollte, indem er behauptete, durch den Traktat von St. Petersburg habe der Sultan im Jahre 1835 einen wichtigen Theil seines Reiches, der dem Be⸗ sitzer die Herrschaft uͤber den Zugang zu dem Tuͤrkischen Reich verleihe, an Rußland abgetreten, und hinsichtlich Polens haͤtten die Whigs sich so benommen, daß er, so stolz er auch sonst darauf sey, zu dieser Partei zu gehsren, in dieser Beziehung sich schaͤnie, ein Whig zu seyn: das Land muͤsse also erfahren, was die Regierung in Bezug auf jene Traktaten und in Bezug auf Polen gethan, und daher mußten die von ihr daruber mit Rußland und der Tuͤrkei und mit Rußland allein gepflogenen Korrespondenzen dem Parlamente vor— gelegt werben. Als Lord Stuart seine Rebe, die in der „Ti— mes“ vier enggedruckte Spalten fuͤllt, endlich geschlossen hatte, stand Herr T Attwood, der bekannte Birminghamer Radikale, auf, um den Antrag zu unterstuͤtzen; er hielt einen Krieg fuͤr unumgänglich nothwendig für das alleinige Heil Englands und meinte unter Anderem, Lord Palmerston hätte lieber die Kron-Juwelen verpfaͤnden, als die Englische Nation solcher Schmach aussetzen sollen, Lord Polling ton und Herr B. Hoy stimmten auch mit den Ansichten Lord Dudley Stuart's uberein. Lord Palmerston, der hierauf das Wort nahm, erklaͤrte zu— nächst, daß, welche Wirkung auch die Rede Lord Stuart's haben moͤchte, und wenn er (der Minister) auch theilweise mit den in dieser Rede ausgesprochenen Knsichten uͤbereinstimme, doch in den Reden der Herren Attwood und Hoy zwei Aeußerunzen vorge— kommen seyen, hinsichtlich deren er nicht umhin konne, seine ganz davon abweichende Meinung dem Hause zu eroͤffnen; der Erstere naͤmlich habe den lebhaftesten Wunsch geäußert, England so bald als moglich in einen Krieg verwickelt zu sehen (hort, hoͤrt!); in diesen Wunsch koͤnne er (Lord Palmerston) unmoͤglich einstimmen (Beifall); im Gegentheil, er wuͤnsche, daß England sich auch fer— nerhin des Friedens erfreuen moge, und er hoffe und glaube, daß der Friede erhalten werden wude; sollte aber der Tag kom— men, wo sich England durch die Anmaßungen anderer Maͤchte

zu einem Kriege genothigt sähe, dann wuͤrde er wahrlich nicht, wie Herr Hey, den Wunsch hegen, daß Eng— land das Gluͤck haben moͤchte, wie das ehrenwerthe Mit—

glied sich ausgedruͤckt, allein und ohne Huͤlfe gegen die Verbuͤn— dung anderer Machte dazustehen (hort! und Gelaͤchter); viel— mehr hoffe er, es werde sich dann finden, daß die Freundschafts— Verhaͤltnisse, welche die Englische Regierung im Frieden einge⸗ gangen, und die Achtung, das Vertrauen, das Wohlwollen, wel— ches die Rechtlichkeit, Wuͤrde und Unbescholtenheit der Englischen Politik bei anderen Nationen erweckt, daß alle diese Unstände zusammen der Englischen Nation in einem solchen Kriege den Beistand und die Unterstuͤtzung so mancher Verbuͤndeten ver— schaffen wuͤrde; und es sey der Wunsch der Regierung, sich im Fall eines Krieges nicht nur von der Sympathie der ganzen Menschheit, sondern auch von den thaͤtigen Huͤlfleistungen ihrer getreuen und mächtigen Verbuͤndeten unterstuͤtzt zu sehen. (Bei— Der Minister ging nun auf den Inhalt der Rede des Lord Stuart ein und aͤußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen:

„Mein edler Freund begann mit der Erklaͤrung, daß der Ge⸗ genstand, auf den er die Aufmerksamkeit des Hauses lenken wolle, von der groͤßten Wichtigkeit fuͤr die Nation sey Ich bin gewiß der

Erste in diesem Hause, der dleser Meinung bestimmt (hort, Hort),

denn wenn es wirklich Jemand geben koͤnnte, der die auswaͤrtigen Verhaͤltnisse des Landes fuͤr unwesentlich hielte oder sie als etwas Gleichguͤlt'ges betrachtet, womit gar keine Gefahr verbunden sey, so mußte ich glauben, daß ein solcher Polltiker aus seiner Laͤnder⸗ und Vͤͤlker-Kenntniß wenig Nutzen fuͤr sich und das Land geschoͤpst habe. Ich kann jedoch meinem edlen Freunde nicht darin beistim⸗ men, daß die Leere des Hauses bei dieser Gelegenheit, oder der Um⸗ stand, daß in fruͤheren Jahren nur wenige Mitglleder zugegen wa⸗ ren, wenn Fragen in Betreff der auswaͤrtigen Politik diskutirt wurden, eine in diesem Hause oder in dem Lande herrschende Gleich—⸗ guͤltigkeit gegen Angelegenheiten dieser Art beweise. Die Englische Nation oder das Beitische Parlament ist niemals gleich guͤltig gewe⸗ sen gegen die Angeles nbellen Europa's. Ich muß vielmehr sagen, daß nichis das Englische Volk oder die Berathungen des Parla— ments mehr charakterisirt, als die gespannteste und lebhafteste Aufmerk—⸗ samkeit auf die Ereignisse, welche sh um uns her zutragen. In eintgen Faͤllen ist das Haus der Reglerung eher noch zuvorgékommen in der Voraussicht kuͤnftiger Ereignisse, als daß es sich bei Ereignissen, die utzweifelbast seine Aufmerksamkeit verdienen, nachlaͤssig ünd gleich⸗ guͤltig bewiesen haͤtt,. Wenn es mir erlaubt waͤrc, von dieser an— scheinenden Gleichguͤltigkeit von Seiten des Hauses, deren mein edler Freund erwähnt, eine Erklaͤrung zu geben, so wurde ich sagen, sie entstehe nicht daher, daß man die Wichtigkeit des Gegenstandes, über den mein edler Freund so eben gesprochen, nicht empfinde, son⸗ dern siʒr sey vielmehr eine Folge des Vertrauens zu der Regierung und der Ueberzeugung, daß die auswärtigen Angelegenheiten auf eine die Erhaltung des Feiedens verbuͤrgende Art und Weise verwaltet werden, und daß die Aufinerksamkeit der Regierung auf die Erhaltung des Feledens im Auslande bedacht ist, wärend sie zugleich sorgfaͤltig uber die wichtigen Interessen und die Ehre des Lasßdes wacht und dazu nicht erst eines wiederholten Antriebes von Seiten dleses Hau— ses bedarf. (Hört, hört!! In fruheren Zeiten, wenn das Land mit der Leitung seiner Angelegenheiten unzufrieden war, war dieses Haus bei Diskussionen von Fragen in Betreff der auswaͤrtlgen Politst oft weit stärker gefuͤllt, als bel Feagen vom groͤßten Interesse, die nur das Innere betrafen. Mein edler Freund hat die allmaͤlige Geblets⸗ Vergrößerung des Russischen Reiches verfolgt. Wenn bei diesen Acquisitionen etwas außerordentlich erscheint, so ist es der Umsiand, daß dieselben fast immer dann stattfanden, wenn die anderen Nationen Eurepa's unter sich in Streitigkeiten per ick elt waren und ihre Aufmerksamkeit durch ibre eigenen Krlege in Anspruch genommen wurde. Ist dies der Fall, so kann mein edler Freund die Politik nur billigen, deren Zweck die Erhaltung des Friedens von Europa ist; denn der beste Weg, um Rußland an ferneren Vergrößerungen zu verhindern, ist der, daß man dem Vor⸗ schlage des ehrenwerlhen Miteliedes fär Birmingham (Attwood), naͤmlich einen Krieg zu beginnen und die Kosten desselben entweder in Gold oder in Papier zu bezahlen, nicht folgt, ndern den Frieden auf.

recht e haͤlt und die Wiederkehr solcher Ereignisse verhindert, die

in fruheren Zeiten diejenigen Uebel herbeifuͤhrten, auf die mein edler Freund hingedeutet hat. (Hört, hört!) Hinsicht⸗ lich der Wichtigkeit, welche die Erhaltung der Integritaͤt und Unabbaäͤngigkest der Turkei in kommerzieller und politsscher Hin⸗ sicht fuͤr England hat, bin ich vollksemmen der Meinung meines ed— len Freundes. (Hort, hoͤrt! Ich kann denselben versichern, daß er

unmoglich staͤrker hiervon überzeugt seyn kann, als die Minister,

renwerthen Mitglieder gegenüber, die Frage uͤber die Kolonisit;m

und ich glaube, daß dieselbe Gesinnung von allen übrigen Na Europa's getheilt wird, deren Interessen es eben so, wie die g britaniens, verlangen, daß die Turkei auch fernerhin ein . e. maͤchtiges und gluͤckliches Reich sey. Bei der großen W ; eit des dem Hause vorliegenden Gegenstandes und nul Schwierlgkest, die fuͤr einen Minister der Krone stetz verlnüpft ist, wenn er in elne Diskussion über die haͤltniss dieses Landes zu anderen Maͤchten eingehen . im Fallenicht die entschledenste Notwendigkeit vorhanden is, qu ich am besten meine Pflicht zu erfuͤllen, wenn ich nicht allen 96 nen Punkien folge, auf die mein ediert Freund. die Auftmcrkst! des Hauses gelenkt hat. Nur uͤber einen derselben, namlich Prenßtschen Zoll-Verein, wuͤnsche ich meinen edlen Ft ) aufzuklaͤren. Mein edler Freund scheint zu glauben, daß ene Verein, an dessen Spitze Preußen sieht, ein Werk der Russsoh Polltit und Russischen Zwecken zu dienen bestimmt sey. . überzeugt, daß mein edler Freund sich in dieser Beziehung irrt l ner Verein hat offenbar die Foͤrderung Preußischer Absichten und Int i sen zum Zweck. Preußen hat ohne Zweffel zuerst den Gedanken g n, verschiedenen Staaten Deutschlands durch einen gemein samen i, zu vereinigen, aber man darf zu gleicher Zest nicht vergesch nn wenn dieser Verband nicht auch fur dle üͤbcigen Deutschen Em vortheilhaft gewesen wäre, Preußen wohl unmoglich diess en in Mitwirkung bei der Ausfuͤhrung dieses Planes hatte beweg bi nen. Es ist eine sehr beliebte Ansicht in Deutschland, daf . Interesse aller Staaten erheische, die Hindernisse, welche le ell reichen Zollhaͤuser dem Handel entgegenstellen, hin wegzuraumen nn dem inneren Verkehr und der Industrie großere Frecheit zu . ren. Der Zoll-Vexein ist rein Deutschen und keinesweges Russon üursprungs, und ich glaube, er wird für England webek von ! Vortheil, noch von großem Nachtheil seyn (Hort!) 6 edler Freund hat sich sehr stark in sprochen, aber nicht von der Regierung verlangt, daß sie ö. sichtlich der Lage dieses Landes zu gewalksamen Maßregeln shyil Ohne Zweifel fühlte er, daß, welches Mitgefühl man auch n n außer diesem Hanse fuͤr Polen hege, dies kein Gegenstand sey, ss⸗ sichtlich dessen er bet dieser Gelegenheit der Regierung ontijn koͤnne, Maßregeln zu ergreifen.“ In Betreff der von ihn, . forderten Papiere sagte nun der Redner, daß er nur den Vam von Chunkiar Skelessi, der der Negierung offiziell mitgetheilt u den, vorlegen kanne, die anderen Papsere besitze die Regierung ih offiziell, konne sie also auch dem Hause nicht mitthe len. Wiz] in Bezag auf dies. Verträge gepflogene Korrespondenz betref, loͤnne die Mittheilung nicht ohne Nachteil fuͤr den doͤffenish Dienst geschehen. Ber Grun, welcher die Publijtrung n vors drei, Jahren rück ichtlich Polens Hepfloga nen Ko, r, ng verhindere, sey dem Hause schon fruͤher mitgetheilt dot hij Das Haus werde indeß wohl einsehen, daß nichts Gutes denn entstehen konne, wenn nach einem Zeltrgunie von dret Jahren R Korrespondenz der Breitischen und der Russischen Regierung uͤher eng Gegenstand, woruͤber beide Regierungen verschiedene Mein angey he⸗ ten, bekannt gemacht werde, da in dieser Zeit nichts vorgesglen sch was eine solche Mittheilung rechtfertigen konne. Nur, wenn Cg land einen Krieg begaͤnne, würde es allerdings nothwendig seyn, j ganze Koörrespondenz zu publiziren, um zu zeigen, daß der ¶j rund tri und der Kampf gerecht sey. „In Betreff des Traktats von Chunklgt. Ch lessi“, fuhr er fort, muß ich meinen edlen Freund noch ben achrichtin daß derselbe durchaus zu keiner Beleidigung dieses Landes in . Person seines Botschgfters Gelegenheit gegeben oder die Regie veranlatzt hat, ruͤcksschtlich des erwahnten Gesandten Schtjtz⸗ thun, zie mit der Würde und Ehre der Britischen Nation unverth, lich waͤren. Jener Vertrag ist, insofern er die Durchfahrt dul die Dardanellen betrifft, jetzt ein todter Buchstabe, weil er nh Kriegszeiten in Kraft tritt.“ Auf die Bemerkung des Lord Stun daß Rußland jetzt mit Cirkassien im Keiege begriffen sey, benq Lord Palmerst on: „Ein solcher Krieg ist nicht gemh, und die Durchfahrt durch die Dardanellen ist daher eng frei, als ob ein solcher Traktat gar nicht vorhanden n Durch sehr alte Vertraͤge hatten Britische Handelsschiffe das n die Tuͤrkischen Meere zu befahren, allein in dem 11. Artike n Traktats von 1809 erklärte die Pforte, es sey ein alter Gehtalh den Kriegsschiffen die Durchfahrt durch die Straße von Kohsi nopel nicht zu gestatten, und England seinerseitz erklaͤrte, dez dies alte Privilegium der Pforte achte und sich dabel ban hige. Wir hatten daber kein Recht, Kriegsschiffe durch Straße von Konstantinopel zu senden, außer mit Genchmigin der Pforte, und diese Genehmigung ist immer erthellt p den, sobald ein hinreichender Gründ vorhanden war. K verhielt es sich nun mit dem Lord Durbam? Er ging in hf regatte durch die Dardanellen nach Konstantinopel, aber der ord scheint zu glauben, daß es der Wurde Englands nicht angemi sen sey, daß Lord Durham nicht seine Reise in der Fregatte soll setz te. Dey edle Lord muß sich jedoch erinnern, daß zu jener Z eine Britische Fregatte in dem Schwarzen Meere saͤmmtliche Kössg befuhr. Allein um dieselbe Zeit, wo Lord Durham von hier!! reiße, ging auch Sir H. Ellis in einer speziellen Mssn nach Persien ab. Er schiffte an Bord eines Damhshs fes durch die Dardanellen nach Trapezunt. Dles n kehrte nach Konstantinopel zuruͤck und brachte Lord Durham jn Odessa. Ez war genau in demselben Zustande, wie es die Esglsth Kuͤsten verließ. Es war nicht schwer bewaffnet, weil das Galt des Gesandten ohnedies schon schwer genug war; ez trug Me Flagge Sr. Majestaͤt, und alle Anordnungen waren so gerrhfth, daß sie der Englischen Flagge keine Schande mach ten. (hit bbit!! Bei der Ankunft in Odessa verging allerdings, sut das Versehen des Capitains eines Russtschen Kreüegäschft einige Zeit, ehe die Salutschuͤsse erwiedert wu den; dagez wurde Lors Durham von den Behörden in Odessa mi th len Beweisen der Achtung und auf die schmeichelhafteste Wast lz der Reyraͤsentant des Koͤnigs von England empfangen. Men hlt Freund ist daher im Irrthum, wenn er annimmt, daß der Tballak. von Chunkigr⸗Skelessi in irgend einer Beziehung stehe mit det th wie Lord Durham seine Zieife nach Sdessa ꝰmachte, odet n uberhaupt irgend etwas vorgefallen sey, was mit der th. tung, welche der Englischen Flagge und dem Boischatt der Britischen Nation gebührt, unverträglich ware, (hun Ich will mich nicht in die verschiedenen anderen von mesnem ldltl Freunde berührten Gegenstaͤnde einlassen, ich will nicht, wie dle h.

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dam

Indiens untersuchen, sch will nicht in eine Vertheidigung der bh England in Bezug auf Griechenland befolgten Polltik eingähen, lut Politik, die übrigens ehrenwerth und voriheil haft für England ss ich will die Griechen nicht gegen die Anklage des Land- ünd 56. raubes in Schutz nehmen, allein ich kann das Haus versich ern, daß Reg lerung die Wichtigkeit aller dieser Gegenstaͤnde zu würd gen veili paß sie, welt entfernt, die Interessen des Landes zu vernachlassigen irgend etwas zu dulden, das der Ehre dessel ben zuwider wäre, de ö sage ich, vielmehr unverzüglich von dem Hause die nöͤthigen . verlangen wuͤrde, wenn es noihlg waͤre, die Interessen und die 6i des Landes im Kriege zu vertheidigen Da eine folche do dees nie ohne hinreichende Gründe staitfinden wurde, so bin ich i. zeugt, daß, wenn der Fall eintritt, das Parlament der Re erung, zerslätzung und. Vertrauen angedeihen läffen würde. Shirt, hett Anderersests wuͤnsche ich aber auch nicht, unn vthige Besorgnise g verbreiten, oder zu Empfindlichkeit und Eifersucht Anlaß zu gebin. Nach dem Minister ließen sich noch der Dr. Bowring— Herr Robinson, Sir R. Inglis, Sir E. Eod ring n Lord Sandon, Herr Roeduck, Sir S. Canning, n P. M. Stewart, Herr C. Fergufson und Herr E w zwar mehr oder minder heftig, aber saͤnmtlich im Sinne ! Stuart's vernehmen, und Herr P. Thomson vertheiz ae ausfuͤhrlicher als Lord Palmerston die Politik der Engi f. Regterung, dem Deutschen Zoll-Verbande gegenuͤber, ti ren klaͤrte die Ansicht, daß Rußlands Einfluß hinter diesem Ve

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Betreff Polenz k

„so wie das, was daruber in dem „Portfolio“ mitgetheilt

zen sey, fuͤr höͤchst abgeschmackt und lächerlich. Das Resul— , langen Debatte, die fast den ganzen Abend, bis gegen ihr ausfuͤllte, war, daß Lord Stuart sich am Ende mit der blczüng des Traktats von Chunkiar-Skelessi begnuͤgte und 5 anderen Forderungen aufgab.

gondon, 20. Februar, Der Russische Botschafter, Graf lo di Borgo, hatte gestern im auswärtigen Amte eine Un— Lung mit Lord Palmer ston. ö . Die Hof⸗Zeitung meldet, daß Herr Justin Sheil, Ca— a' in Biensten der Ostindischen Compagnie, zum Secretair der Britischen Gesandtschaft am Persischen Hofe ernannt maden sey . 2 ö . 4 . Die Kommission des Unterhauses, welche das Benehinen sonnell's bei der Wahl des Herrn Raphael fuͤr zte Graf— at Carlow zu untersuchen hat, versammelte sich“ gestern fruͤh r bestimmten Stunde in einem der Comité Zimmer. Die eugier hatte mehrere Fremde dorthin. gezogen, welche er warte⸗ n, daß die Untersuchung oͤsfentlich geführt werden würke; auch nige Berichterstatter von Londoner und Dubliner Ze tungen ten sich eingefunden. Als aber die Mitglieder der le versammelt waren,

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J zertaqung

erden. J Dänemark.

Kopenhagen, 20. Febr. Durch Allerhoͤchste Patente vom

hten d. sind dle Versammlungen der rathgebenden Provinzial⸗ hiande fr Norder⸗Juͤtland und für Schleswig zum II. April settive hach Wiberg und nach Schleswig zusammenberufen orden, mit der Ankuͤndigung, daß fuͤr jene der General- Pro— feur fuͤr D.anemark, Konferenz-Rath Oersted, fuͤr diese der szerProcureur far die Herzogähnmer, Konferenz- Rath Hopp, im Königlichen Kommissarius erkoren sey.

Die hiesige Zeitung enthalt folgenden Nekrolog: „Gestern

Fütag starb nach vierjährigem Krankenlager, in einem Alter n etwa 90 Jahren, ach Konstantin Bruun, Großkreuz vom Dannebrog und Rit— des Nordstern⸗-Ordens. Durch eigenes Talent so wie durch it umfassende, richtig berechtiete Handels-Speculationen erwarb sch ein bedeutendes Vermögen.“ (Er war der Gemahl der annten Schriftstellerin Friederike Bruun gewesen.) .

Die Holsteinische Staͤnde⸗Versammlung hat sich, dem Koͤnigl. laß gemaͤß, am 20sten aufzeloͤst. Wie man vernimmt, hat der zn. Kommissarius bei ihrer Entlassung eine wuͤrdevolle An— kache gehalten, welche von dem einst weiligen Präsidenten, dem rasen von Reventlow⸗Criminil, Namens der Versammlung, mit nigen, aber angemessenen Worten erwiedert worden. Mittags zren die Staͤnde⸗Mitglieder noch einmal bei dem Herrn Kom— issrius und Abends bei dem Herrn Verbitter des Klosters behoe versammelt. Seitdem haben fast alle Abgeordnete Itzehoe klessen. Der Koͤnigl. Kommissarius weilt indessen noch dort, d der Praͤsident, Dr. Baleman, ist bettlaͤgrig zuruͤckgeblieben. Im Ganzen schelnt die Versammlung sich güten Muths und, nn man mehr auf den Geist als auf das handgreifliche Resul⸗—

ihrer Berathungen sieht, auch zufrieden mit dieser ersten robe ihres Zusammenwirkens getrennt zu haben. Jeden falls

suß der mittelbare und einer oberflaͤchlichen Beobachtung sich! cht entziehende Einfluß ihrer Wirksamkeit und das, was sie an⸗

Rregt und erweckt haben mag, hoher angeschlagen werden, als

as, was durch sie unmittelbar gewirkt ünd augenscheinlich zu

Htande gebracht worden ist. Daß in cinem Lande und zu einer it, wo es eben darauf ankommt, die Lokal- und Sonder— nteressen auszugleichen, diese sich bel der Berührung zuerst ab⸗ zßen und ihr Einfluß die meisten Fragen beherrscht, darf nicht '6under nehmen.

Deutsch land.

Darm stadt, 22. Februar. Gestern fand, wie im ganzen unde, in den hiesigen Kirchen der feierliche Trauer⸗Gottes dienst m Gedaͤchtniß J. K. H. der Hoͤchstseligen Großherzogin Wil— elmine von Hessen statt. .

Homburg vor der Höhe, 22. Februar. Unser Bade— ö ursagls ungemein verschoͤnert werben, wozu Herr v. Roch— ! in Frankfurt eine Summe von 256, 5 Fl. vorschteßt, . Kapital von unseres verehrten Landgrafen Durchlaucht . e. wird. Dadurch wird unser schoͤner Badeort, am Fuße Launus gelegen, ein erhoͤhteres Lehen gewinnen.

Oesterreich. irn, 14, Febr. (Allg. Ztg. Das bedeutendste Er— ö. n der militairischen Welt ist unstreitig die (bereits er— 61 Ernennung des General-Abjutanten des Faisers, Gene r. Grafen Clam⸗ Mar tinitz zum Chef der Mllitair— die im Staats ⸗Nath, an die Stelle des Generals Mohr, 9 wegen seiner durch Kriegs Fatiguen und schwere Wun— i e tan Gesundheit die Versetzung in den Ruhestand . 19 Man hatte im militairischen Publikum mehrere 9 D. dessen Nachfolger genannt; daß seine Stelle mit * eneral Adjutanten vereinbart werben worde, war nur nigen wohl unterrichteten Personen bekannt geworden. Es rr daß eine solche neue Verfuͤgung verschiedenariig be⸗ ö wird; aber im Allgemeinen hort man meistens guͤnstige heile darüber. Wer durch lagern Aufenthalt und aufmierk— ne Beobachtung der hiesigen Verhaͤltnisse in den Stand gesetzt ) ie gentlich? Ten den; dieser Maßregel zu beurtheilen, dem . als eine sehr ersprießliche erfcheinen. Si— suͤhrt eine . ein fachung und Abkuͤrzunz des Geschaftsganges herbei, 9 . zwei neben einander stehen den Potenzen eine ein“ . n n, den Wirkungskreis des General. Adjutanten zu— itert und regelt. bt diese Einrichtung ths den Beweis, daß ment dusequente Leitung der Institution in allen ihren Einzel⸗ zu ver vollständigen bedacht ist. Uebri—

. ͤ

Se. Excellenz Herr Geheime Konsferenz⸗

gens ist es ganz bestimmt, daß sich in den Verhaͤltnissen des Ge— nerals Grafen Clam-Martinitz zu der Person des Monarchen und in Ansehung des Vortrags nichts ändert. Kaiser selbst die Absicht ausgesprochen, seinen General⸗Adjutanten auch fortan auf Reisen zu seinein Begleiter zu wahlen, und in solchen Fällen wird der General Harting seine Stelle im Staats— Rath provisorisch versehen. der aͤlteste Referent der Militair-Section; die beiden andern sind der als Geschaͤftsmann und Schhriftsteller sehr ausgezeichnete Hofrath Baron Hitzinger und der Oberst Baron Schon, den man zu den unterrichtetsten und fähigsten Offizieren des Gene- l ralst Man kann es als eine Burgschaft der guten anzuschaffen, Resultate der neuen Einrichtung betrachten, daß diese Männer ihrem neuen Chef schon durch fruͤhere Dienst⸗Verhaͤltnisse bekannt sich selbst laut mit Achtung und Vertrauen uͤber ihn aussprechen. Allgemeinen Beifall findet die dem wuͤrdigen General Mohr am Schlusse seiner 50 jährigen Laufbahn durch das Großkreuz des LeopoldOrdens und die Gewaͤhrung des vollen Gehalts als Pension zu Theil gewordene Auszeichnung. General Graf Clam hat zugleich die Geheime Raths-Wuͤrde erhalten, auf welche er schon in seiner Eigenschaft als Ritter der Eisernen Krone erster Klasse Anspruch hatte. d

ralstabs rechnet.

fortwährend seine ganze Aufmerksamkeit schenken werde.

rischen Abgeordneten in Stuttgart und Karlsruhe geruͤhmt.“

. Truppen der Koͤnigin im Oran-Thale bestimmte Militair,-Effek— ird nächsten Sommer Lurch die Erbauung eines prachtvol,!

241

Auch hat der

Dieser verdienstvolle General ist

Sch we iz.

Der Gränz⸗ und Markt- Verkehr zwischen der

nach der Schweiz, sogar noch guͤnstiger als nach

Die Badischen Zoll- Stationen langs der

wodurch den diesfallsigen Wuünschen der an Deutschland

indessen konnen

ren erst an dem im Laufe des kommenden Sommers sich ver— sammelnden Kongresse saͤmmtlicher Deutschen Vereinsstaaten zur Sprache kommen, welchem Gegenstande denn auch der Vorort

Schließlich wird die freundnachbarliche Aufnahme der Schwe ize⸗

Spanien.

Madrid, 19. Febr. Der bekannte Munez, ein Mann, der an unserm Hofe einen großen Einfluß ausgeuͤbt haben soll, ist am 7. d. M. mit Tode abgegangen.

Abermals heißt es, daß das vielbesprochene Finanz- Geheimniß des Herrn Mendizabal in nichts Anderm bestehen soll, als in dem Aufkaufe der sogenannten ausgesetzten Schuld⸗Dokumente, die bekanntlich sehr wohlfeil zu haben sind, wogegen dann eine gleiche Nominal⸗Summe 5pCtiger aktiver Schuld-Obligationen ausgegeben werden soll. Man verspricht sich durch diese Operation eine bedeutende Einnahme fsuͤr die Staats-Kasse, waͤhrend doch der Betrag der Nationalschuld scheinbar nicht vermehrt werden wuͤrde.

Barcelona, 12. Febr. In den letzten Tagen ist hier nichts Wichtiges vorgefallen. Täglich kommen noch neue Rekru— ten an. Mina hat am Bord des Englischen Schiffes „Rodney“ einen Besuch abgestattet und ist auf eine ausgezeichnete Weise empfangen worden.

Hiesigen Blättern zufolge, hat die Franzoͤsische Regie— rung, auf das Ansuchen Mina's, allen Zoll⸗Beamten in der Um— gegend von Perpignan den Befehl ertheilt, saͤmmtliche fuͤr die

ten ungehindert passiren zu lassen.

Der Courier theilt abermals eine Reihe von Briefen aus dem Hauptquartier der Britischen Huͤlfs-Legion in Spanien mit, deren neuester aus Vittoria vom 2. Februar datirt ist, und welche sich zum größten Theil noch immer mit den Gefech— ten vom 16ten und 17ten v. M. beschaͤftigen. In dem neuesten dieser Briefe wird erzählt, daß in den bestunterrichteten Zirkeln die Rede gehe, Cordova werde sich als Gesandter nach England begeben und im Kommando der Nord-Armee durch Mina ersetzt werden. Ein solches Arrangement wuͤrde auf Beifall sowohl bei der Nat'on als im Heere rechnen koͤnnen, da Mina der Sache der Freiheit unveränderlich treu geblieben sey und ein großer Theil der hesten Offiziere der Armee, wie unter Andern Jaure— gup, ihm seine militairische Erfahrung verdanke. Cordova wird in diesem Briefe als besonders zu diplomatischen Geschaften ge— eignet geschildert, da er schlau, gescheidt, intrigant und thaäͤtig sey. Seine Erziehung soll vernachlaͤssigt seyn, doch verstehe er das, was er wisse, sich zu Nutze zu machen. Seine Ge— murhsart wird als aͤußerst heftig geschildert, und wenn er in Zorn gerathe, kenne er keine Schonung mehr. Sein politi— scher Wankelmuth sey allbekannt. Was die Lage der Dinge im Allgemeinen betrifft, so zweifelt dieser Briefsteller nicht an einem fuͤr die Sache der Koͤnigin guͤnstigen Ausgang des Kampfes. Al— les, was man zur schleunigen Beendigung des Krieges beduͤrfe, sey ein Ober⸗General von gewohnlichen Talenten, der ehrlich entschlos⸗ sen sey, den Feind zu vernichten; außerdem die noͤthigen Fonds. Vor einem in seinen Bewegungen unsicheren Feinde zeigten sich die Karlisten so tapfer wie Loͤwen, vor einem entschlossenen und tapferen Feinde dagegen seyen sie so zahm wie Lämmer. Nicht so sanguinisch sind die Hoffnungen eines anderen ebenfalls im Bri— tischen Hauptquartier befindlichen Briesstellers, welcher der Mei—

dern ein rein finanzieller sey, d. h., daß es darauf ankomme, wel 9 von den beiden Parteien uͤber die meisten Fonds zu gebieten abe. deutende Geld, Lieferungen erhalten und wuͤrden derfelben jeden, falls so lange nie entbehren, als ihnen die Franzoͤsische Graͤnze nicht ganz verschlossen werden konne. Die Truppen der Königin dage⸗ gen, welche, nach der Ansicht des Schreibers, durchaus nicht zur Been⸗ digung des Krieges hinreichten, wurden nur mit Muͤhe von der Regie⸗ rung besoldet und unterhalten, und wenn die neue Rekruten⸗Aushebung nutzbar gemacht werden solle, so werde es dazu ganz außerordent⸗

Die Karlisten nun haͤtten besonders in der letzten Zeit be⸗

icher Huͤlfsmittel beduͤrfen. Wisse aber Mendizabal diese nicht

dann sey die, wenn auch noch so antinationale,

Franzoͤsische Intervention unvermeidlich, falls der Büůrgerkrieg nicht ewig dauern solle. Was die neuesten Operationen der Chxistinos betrifft, so wird berichtet, daß Eordova mit 19 Ba— taillonen, worunter die Franzoͤsische Fremden, Legion, am 28sten v. M. von Vittoria aufgebrochen und am Aten d. M. in Pam— pelona angekommen sey. oͤff nung einer direkten Verbindung zwischen diesem Orte und der Franzoͤsischen Graͤnze das Operations-Heer gebildeten Blokade-Linie seyn. lische Legiön, weiche nach dem verunglückten Angriffe auf Sal— vatierra die Vorstaͤdte von Vittoria und die nahe liegenden Doͤr⸗ fer besetzt gehalten hatte, verließ am 31 sten vorigen Monats ö ihre Kantonnirungen und

In der Baseler Zeitung liest man: „Der Vorort theilt Travino. den eidgenoͤssischen Staͤnden uͤber die Resultate der eiogenoͤssischen Abordnung in Handelssachen folgende vorläufige Andeutungen mit, welche indeß darum nech ganz unbestimmit gehalten sind, weil auf, die in Stuttgart und Karlsruhe bei den betreffenden Ministerien eingegebenen Noten noch keine Antwort erfolgt ist und, da sie nur in Uebereinstimmung mit den uͤbrigen Deutschen Vereinsstaaten gegeben werden kann, auch noch nicht so bald er— folgen wird. Schweiz und den Suͤd-Deutschen Staaten gestalte sich theils durch die Bestimmungen der Unions,Zoll-Ordnung, theils durch Spezial⸗Verordnungen der drei Suͤd⸗Deutschen Staaten, Bayern, Wuͤrttemberg und Baden, ziemlich guͤnstig, in mehrfacher Be— inn, namentlich in Betreff der Getraide, und Holz-Aus— uhr dem bisherigen modus vivendi mit dim Großherzogthum Ba— den. Auch seyen mehrere Erlrichterungen fuͤr die Schweizeri— schen Produkte der Viehzucht und des Ackerbaus mit Zuver— sicht zu erwarten. Schweizergraäͤnze seyen fuͤr die Einfuhr des beguͤnstigten Schwei— zer-Weins bereits einigermaßen vermehrt worden, indem die Haupt, Zoll-⸗Aemter bei der Schusterinsel, bei Rheinfelden, in Waldshut, Stuͤhlingen, Singen, Konstanz und Ludwigshafen ermaͤchtigt worden, diese beguͤnstigte Einfuhr zu gestatten. Diese Ermaͤchtigung duͤrfte aber nach der Aeußerung des Großherzogl. Badischen Herrn Finanz -Ministers mit nächstem noch auf die meisten Badischen Neben Zoll-Aemter 1 ster Klasse ausgedehnt wer— den, angraͤnzenden Kantone entsprochen wäre. Weniger guͤnstige Aues— sichten seyen fuͤr die Schweizerische Industrie; etwaige Zoll-Reductionen fuͤr Schweizerische Manufaktur⸗Waa—

Sein Zweck soll hauptsaͤchlich die Er—⸗

und zugleich die Verengerung der durch Die Eng⸗

Staͤdtchen Befesti⸗

marschirte

nach dem Der Zweck dieser Bewegung

war die

gung und Garnisonirung von Pena Cerrada, einem kleinen Ge— birgsorte, welcher den Paß beherrscht, durch welchen die Kar—

listen ihre Vorräthe von Wein und Branntwein aus Rioja und

anderen Orten beziehen, und der daher fuͤr das Heer des Don

Carlos von besonderer Wichtigkeit ist. Bevor jedoch diese allge— meinen Bewegungen ausgefuhrt wurden, unternahm am 2ästen v. M. die Division Eepartero eine Rekognoszirung nach Salva⸗ tierra und fand links von dem befestigten Schloß Guevara ei⸗ nige vor kurzem aufgeworfene Verschanzungen der Karlisten, den Ort Salvatierra selbst aber ganz verlaffen und verwuͤstet. Um den Rückzug des General Espartero zu decken, zog Cordova selbst an der Spitze aller noch ubrigen Spanischen Truppen, so wie der Franzoͤsischen und Englischen Legionen, aus. Der Feind zeigte fuͤnf bis sechs Bataillone Infanterie und vier Schwadro— nen Reiterei, wagte aber nicht, den Nachtrab der Christinos zu beunruhigen, welcher durch die Lanciers der Englischen Legion gedeckt wurde.

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Die Lissaboner Berichte in Englischen Blättern vom ten d. M. melden, daß das Ministerium Tags zuvor den Be schluß gefaßt hatte, der zweiten und dritten Brigade der Portu— giesischen Huͤlfs-Legion in Spanien den Befehl zum weiteren Vorruͤcken nach dem Norden zu geben, wohin die erste Brigade vorausgegangen war. Man mißt diesen Beschluß der Gewißheit bei, welche das Ministerium erlangt zu haben glaube, daß en fuͤrs erste weder dem Grafen Toreno noch Martinez de la Ro gelingen werde, wieder in das Spanische Kabinet einzutretei Die letzten Sitzungen der Portugiesischen Deputirten-Kamme? waren ziemlich lebhaft gewesen, und die fortwährend zunehmende Finanznoth hatte die Minister gendthigt, einige Maßregeln in Vorschlag zu bringen, welche bei der Opposition bedeutenden Wi— derstand fanden. Unter anderen kam der ministerielle Antrag we— gen des Verkaufs der Leizerias (Domaine am Ufer des Tajo) gegen baares Geld zur Verhandlung, und einer der Redner von der Op— position aͤußerte, daß diejenigen Gesellschaften, welche während der letz⸗ ten Monate der Verwaltung von Silva Carvalho fur jene Guͤter 3400 Contos oder 850,009 Pfd. haar geboten, jetzt wegen Man⸗ gels an Zutrauen zu der Stabilität der Regierung nicht einmal 1850 Contos dafuͤr boͤten. Bei dieser Gelegenheit sah sich der Finanz- Minister, Herr Campos, gendͤthigt, zu erklären, daß die Cortes unverzuͤglich der Regierung Geld bewilligen mußten, wi— drigenfalls er nicht fuͤr die Folgen stehen koͤnne, da kein Beamter sein Gehalt bekomme und man dieselben nicht langer mehr hinhalten koͤnne; und wenn sich auch jetzt viele Käufer der Leizerias fänden, was jedoch nicht der Fall sen, so konne er (der Finanz ⸗/Minister) doch nicht mehr die gesetzlich bestimmte Zeit von fuͤnf Wochen abwarten, welche zwi— schen der Ankuͤndigung und dem Stattfinden des Verkaufes ver— streichen muͤsse. Die Deputirten⸗ Kammer genehmigte darauf vorläufig den Antrag des Herrn Oliveira, demzufolge die Mini— ster befugt werden sollten, 2000 Contos Papiergeld unter dem Namen Titulos auszugeben, welches ungefähr äpCt. Zinsen tra— gen und nach Jahresfrist oder fruͤhJer durch den Ertrag der Leizerias eingeloͤst werden soll. Wahrscheinlich wird dieser Vorschlag am 8ten dieses Monats definitiv ange— nommen und den Pairs uͤberwiesen worden seyn. Ein Ver— such der Minister, jene 2009 Contos zu einem uͤberall annehm—⸗ baren Zahlungsmittel zu machen, schlug fehl, eben so wie der Antrag des Herrn Campos, in Zukunft die National-Guͤter nur gegen baares Geld und nicht wie bieher gegen Ruͤcklieferung von Staats-Schuld Scheinen zu verkaufen. Dem litzten Vorschlage widersetzte sich insbesondere Herr Silva Carvalho, welcher be— hauptete, daß, so lange Portugal auch nur einen Gläubiger nech habe, diesem gestattet werden muͤsse, seine Anspruͤche an das Land durch Uebernahme von National-Eigenthum zu realisiren, um so mehr, da die Cortes im vorigen Jahre dieses Recht durch einen Beschluß ausdruͤcklich anerkannt hätten. Der Korrespondent der Times spricht noch immer von einem nahe bevorstehenden Mi— nisterwechsel, der bisher nur an dem Widerwillen der Koöͤntzin gegen eine oder zwei Personen, welche in die neue Administra— tion einzutreten best mmt seyen, gescheitert sey. Uebrigens ver— hehle die Koͤnigin nicht ihren Haß gegen den Marquis von Louls und ihre Verachtung gegen Herrn Campos.

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Berlin, 26. Febr. Am 17ten d. M. verstarb hierselbst nach eben zuruͤckgelegtem 72sten Lebensjahre der pensionirte Wirk— lich‘ General Chirurgus der Armee, Dr. Johann Jakob Voͤltzcke, ein Mann, der sich namentlich in der Kriegs-Pe— riode ausgezeichnete Verdienste um die Verbesserung der Mili— tair Krankenpflege erworben, leider aber sich Kraͤnklichkeits hal— ber schon im Jahre 18135 genoͤthigt gesehen hatte, aus dem Staatsdienste auszuscheiden, nachdem er 31 Jahre hindurch seinem Vaterlaude und der leidenden Menschheit seine Kräfte gewidmet.

Im Laufe des Jahres 1835 sind in den Gemeinde⸗ Waldungen des Regierungs- Bezirks Achen bedeutende Kulturen und Anpflanzungen ausgesuͤhrt worden. Angesäet wurden

nung ist, daß der Streit jetzt nicht mehr ein militairischer, son—

236 Morgen mit Eichen, 485 Morgen mit Kiefern, 2065 Mor—⸗