1836 / 60 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bei den Verurtheilten zugebracht hat. Die bekannt gemachten Verhöre koͤnnen aber höchstens 3h bis 40 Minuten gedauert haben. Diese Publ cation tst also nur ein Resumé, ein Auszug aus je⸗ nen langen und wichtigen Unterredungen, die nunbei vollstaͤ . diger Mit⸗ theilung gehörig gewuͤrdigt werden koͤnnten. Und was ist ; FZweck d . Bekanntmachung? Das Publikum so viel als mag! h 39 bringen, daß es die Ueberzeugung des Pairshofes tom ile. Allfe⸗s mein spricht sich das Gefühl der Mißbilligung und . Schmer, zes uͤwber die dreifache Hinrichtung aus. Man erzaͤhlt sich ven ei— nem hohen Staars-Bearaten folgende Aeußerung: „„Peyin hat nach seiner Verurtheilung Gestaͤndnisse gemacht, die dem Gewissen seiner Richter Ruhe verschaffen werden.“ Wie unror gf ri! Was will das sagelk? Sollten diejenigen, die das Urtheil falten, noch gezweifelt haben? Ihr Gewissen soll durch Geständnisse e— ruhigt werden, die nach gefällten Ur heil gemacht worden sind? Aber untersuchen wir doch näher, was denn eigentlich das

wissen der Herrn Pairs nachträglich so voütommen beruhigen sollte. In 5 Lichte erschtint uns denn Pepin in A olge seiher leßten Skstaͤndnisse? Als ein Mann, der von Fiescht be— herrscht wurde und unter dem Einflusse des Dolches dieses Kor— sikanischen Banditen stand. Er hat dem Fischi Geld gegeben; aßer nicht speziell zum Ankauf der Gemehre oder zur Verserti— gung der Maschine. Er kannte das Verbrechen, aber er hat kei— nen direkten, keinen materiellen Antheil daran genom— men; dies wird wenigstens durch jene Verhoͤre nirgends festgesetzt. Er hat der 163 keine Anzeige gemacht, er hat nichts verhindert, er hat Rgar Diesem oder Jenem ge⸗ sagt, was geschehen wuͤrde; aber er hat dem Fieschi keinen thaͤti— gen Beistand geleistet. Wer da glaubte, daß Morey und Pepin eine Zuͤchtigung, aber nicht die Todesstrafe verdienten, wird nach Lesung der neusten Protokolle seine Ansicht nicht geaͤndert haben. Dann draͤngt sich uns aber noch eine andere Betrachtung wuf: Da man jene Gestaͤndnisse Pepin's pubäzirt hat, so halt man sie doch wahrscheinlich fuͤr wichtig. Wohlan! Am Fuße des Schaf— fois sagte noch ein Instructtons⸗Richter zu Pepin, daß man, wenn er Geständnisse machen wollte, die Hinrichtung aufschieben wurde. Man fand also, daß die, die er gemacht hatte, unwichtig waren. Für welche Summe von Gestaͤndnissen würde man ihm denn das Leben geschenkt haben? Drei Tage lang ließ man gewissermaßen das Beil über seinem Haupte schweben; das Todes werkzeug bald her unterlassend, weder hinaufziehend, je nachdem er schwien oder sprechen wollie. Das mag geschickt seyn, aber es ist keine moralische Justiz.“ .

Herr August Blanqui hat naͤchstehendes Schreiben in die hiesigen Blaͤtter einruͤcken lassen:

„In dem Protokolle uber ein Verhör, welches mit dem un⸗ gluͤcklichen Pepin in der Nacht vor seiner Hinrichtung angestellt worden ist, wird mein Name zweimal genannt. Dieses Rrstorol— ist durch die „Gazette des Tribunauxr“ publizirt worden. Ich weiß nicht, bis auf welchen Punkt es erlaubt ist, Verleumdungen unter der Autorität eines Mernes zu verbreiten, den man bereits hinge— richtet hat. Dleses Mittel mag eben so gut seyn wie ein anderes, die Enttaͤuschüng durch die Confrontation zu vereiteln. Mittler⸗ weile d bis es den Antlaͤger belicht, ire Anschulnigungen zu spezifiz an und zu bewetsen, er läre ich hier, daß ich Pepin niemal— gekannt, daß ich ihn in mein: m ganzen Leben nicht gesprochen und nie ent— ernt zder nad in irgind eier Derblndung mit ihm gestanden hahe. Ohz= gleich Aues jchon vor? Monaten vorgesallen seyn soll, so ist doch das, was in dem Protokolle über mich gesagt wird, so durchaus unwahr, daß ich, ohne mein Gedächtniß anzustrengen, eine einzige energische und ka= tegorische Antwort zu geben babe: Verleumdung! Lüge! Ich habe Pepin niemals g-kannt; und waz die geheimen Gesellschaften betrifft, deren Theilnehmer ich, wie Pepin, den Verhören zufolge,

eboͤrt haben will, gewesen seon sol, so erkläre ich, daß ich nur itglied eines einzigen Vereins, und zwar der Gesellschaft der Volks— Freunde gewesen bin. Ich habe nie der Gesellschaft der Menschen—⸗ rechte, oder sonst irgend einem der Vereine angehört, die etwa die Juni⸗-Ereignisse überlebt und sich bis zu den Seytember-Gesetzen ingeschlepot haben mögen. (gez.) L. August Blanqgui.“ Jeeschr's Kopf, der wegen der schweren Wunden, die sich an dem selben befinden, für di: Wissenschaft von Nutzen seyn konnte, war auf höͤhern Befehl dem Dr. Lelut, Arzt in Bicätre, zuge— schickt worden. Aus der Untersuchung, die gestern mit demsel— ben anzestellt worden, hat sich ergeben, daß keine der Wunden his ins Gehirn eingedrungen, und daß nur der Schaͤdel selbst zum Theil ursplittert war. Aus diesem Umstande erklaͤrt sich auch, daß Fiesch! nach seiner Verwundung noch Kraft und Be—⸗ sinnung genug eh elt, um seine Flucht zu versuchen. Nur der starke Blut⸗Verlust zog ihm spärterhin eine Art von Ohnmacht zu, die sein Vorhaben vereitelte. Im Urbrigen hat der Schaͤdel nichts Bemerkengwerthes dargeboten. Er soll in der reichen Sammlung des Museums Dupuytren aufbewahrt werden.

Boireau ist wieder nach der Conciergeri? gebracht worden, de er noch in dem Prozesse we en ges Attentats cuf der S:raße nach Neuilly vor den hüesigen Assisen erscheinen muß.

Großbritawten und Irland

Parlaments- Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung von 22. Februar. Nach Ueberreichung mehrerer Bitt⸗ schriften ertlärt' Eer Marquis von Lansdowne auf eine von Lord Ashburten zu ihn gerichtete Frage, daß die Regierung fur jetzt ia den Bauholz Zöllen keine Aenderung vorzuschlagen beab— sichtiß?. Die Kommission zur Untersuchung des Ackerbau Zu⸗ standes erhielt auf den Voꝛrschlag Lord Wynford's die Erlaub— niß, von Zeit zu Zeit uͤber das Resultat ihrer Arbe ten dem Hause Bericht abzustatten. Die Bill in Betreff der Vonsolidi— rung der geistlichen Gerichtshoͤfe wurde zum zworice r rmiale verle⸗ sen und auf den Antrag Lord Ellenborough's an eine vesondere Kommission zur Pruͤsung uͤberwiesen.

Unterhaus. Sitzung vom 22. Februar. Lord Wil— liam Bentinck nahm seinen Sitz fuͤr Glasgow ein, und der Sprecher zeigte dem Hause an, daß er eine Petition gegen die Wahl des Irlaͤndischen General Prokurators, Herrn O'koughlen, für Dungarzon, erhalten habe. Herr P. Thom son ertlarte aus eine Frage Lord Sandon s, er Holle Die Sräatnnung einer be— sonderen Kommission zur Untersuchung der besten Art und Weise, wie dem Hause die noöͤchigen Aufschlüsse uber die verschiedenen Eisenbahnen⸗Dills Reliefert werden konnten, beantragen, und um dieser Kommnrisston Zeit zur Berichterstattung zu gewähren, wolle er darauf antragen, daß die zweite Lesung aller Eisenbahnen— Bills bis auf den nächsten Montag verschoben wurde. Lord G. Lennox bestand jedoch auf der zweiten Lesung der Bill in Betreff der von London nach Brighton anzulegenden Ei— senbahn und ließ es daraͤber zur Abstimmung kommen, fiel aber mit seinem Antrage durch, der mit 271 gegen 75 Stimmen ver— worfen wurde. Das Haus genehmigte dann ohne Widerspruch den Antrag des Herrn Thomson, und die Kommission wurde er— nannt. Auf eine Frage des Herrn Harvey in Bezug auf die Verhandlungen der zur Untersuchung der Raphael-O Con— nellschen Sache ernannten Kommission erwiederte Herr R. Colborne, der Vorsitzer derselben, daß sie beoschlossen habe, ihre Untersuchung bei verschlossenen Thuͤren vorzuneh—

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stim mungen zuzulgssen.; Form betrachten wolle. Er muüsse bemerken, daß

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zins der Bill vorbereitet, als wenn die

Durch den Vorschlag, alles

1 8 ; 218 men, woruͤber Herr O Connell sein Bedauern kundgab. Es mar sodann die zweite Lesung der Englischen Zehnten— Bill an der Tages Oroönung. Sir Edward Knatchbull, Sir Ro— bert Inglis und Herr Robinson verlangten die Aussetzung dersel— ben. Lord John Russell wollte sich jedoch dazu nicht verste— hen undherklärte, er wolle die Bill, ehe sie in den Ausschuß kom— es sey schon

bersicht von dieser

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nswerth, die zweite Lesung der nicht auszusetzen. Herr Bennett war der Meinung, es sey gar kein Grund zu der beantragten Vertagung vorhanden. Er habe in Betreff, dieser Bill eine Unterredung mit einem Geistlichen 9e ; sehr gunstig ö

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der die Bestimmungen derselben fuͤr Geistlichkeit betrachte. ((Hoͤrt!) ; nett) sey allerdings disgr, da; man den Fe Inhabern die größte Beruͤcksichtigung zu Theil werden aber er scheine ihm fast, als ob die Bestimmungen der Bill denselben guͤnstiger seyen, als die Gerechtigkett erfordere. Herr Pemberton glaubte, daß die Zuiassung des Prinzips der Um— wandlung des Zehnten sehr unwichtig seyn warde, wenn man nicht zugleich damit auch das Prinzip der gezwungenen Umwand— lung verbinde. Der edle Lord schlage vor, daß die Umwandlung nur dann gezwungen seyn solle, wenn die eine Partei die Um— wandlung wunsche und die andere sich ihr widersetze, er (Herr Pemberton) glaube aber, das Partament muͤsse fur beide Par— teieen die gezwungene Umwandlung feststellen. Er halte es fuͤr besser, die zweite Lesung der Bill auszusetzen, bis die Ausdehnung des Prinzips hinreichend diskutirt (y. Herr Goulburn wuͤnschte zu wissen, os der edle Lord die Ab— sicht habe, sogleich in eine Diskussion des Prinzips der Bill einzugehen, oder die zweite Lesung nur deshalb stattfinden selle, um einige Luͤcken auszufüllen. Lord John Russell er— wiederte, er wuͤnsche, daß die Bill so bald als möglich zum zwei⸗ tenmale verlesen werde, weil dann die Details derselben mit der erfor⸗ derlichen Aufmerksamkeit diskutirt werden koͤnnten. Er zweifle gar nicht, daß die Formen, in der gewisse Bestimmungen der Bill dem Hause vorgelegt worden, eine Aenderung erfahren könnten, auch wolle er keins weges behaupten, daß sich nicht Lucke in der Bill befaͤnden, dir ausgefüllt werde könnten, wenn sie in ben Awe— schuß komme; aber bei dem Prinzip der Bill muͤsse er behar— ren, auch sey er nicht geneigt, Aenderungen ir, den Haupt-Be— the sie in den Ausschuß gekonmmnen sey. Sir Robert Inglis fragte, ob, wenn die Bill zum zweiten— male verlesen wrde, rer edle Lord diese Lesung ais eine bloße ß die von Herrn Meinung nicht bie seinige sey, Seite sitzenden Mitglieder sich durch die Meinung des ehrenwerthen Mitgliedes wurden gebunden fuͤhleJn. (Gelaͤchter und hoͤrt! hort!) Lord John Russell erwiederte hierauf: „Es würde in große Verlegenheit setzen, wenn man nach der zwei n Lesung einer Vill noch annehmen mußte, das Haus billige das Prinz der— selben nicht. (Hört! hort! Wenn das Haus die zweite Lesung der Bill genehmigt, so muß ich auch annehmen, daß es does all— gemeine Prinzip der Umwandlung des Zehnten in eine Srand— Rente annimmt. (Hoͤrt! hort! Aber ob das Prinzip noch weiter ausgedehnt erden, ob die Umwandlung er— zwungen oder freiwillig seyn soll, ist allerdings eine an— dere Frage, die darch weitere Diskussion entschieden wer, den muß. Der ehrenwerthe Baronet gegenüber ist gewiß in diesem Augenblicke eben so gut auf zi. Diskussien des Prin— zweite Lesung oder die Annahme dis allgemeinen Prinzips derselben auf eine spaͤtere Zeit ausgesetzt wurde. (Hört!) Er ist daher ohne Zweifel bereit, alle die „alten und ehrwuͤrdizen““ Argumente vorzuhringen, we— mit er sich der Bill zu wisersetzen denkt.“ (Gelaͤchter und hort Herr Lennard meinte, es frage sich sehr, ob der in der Bill des edlen Lords vorgeschlagene Durchschnitt aus sieben Jah— ren nicht wesentlich geandert werden muͤsse. Wahrend der letzten drei Jahre sey der Durchschnitt höher“ ausgefallen, als in den letzten zwoͤlf Jahren. Es waͤre daher eine greße Ungerech— tigkeit gegen die Land-Eigenthuͤmer, wenn man den Zehnten nach dem Durchschnitts⸗Ertrage der letzten sieben Jahre bestimm en wollte. Auch sehe er nicht ein, weshalb der edle Lord den Durchschnitt auf 60 790 pCt. festgestellt habe. Man haͤtie die Maßregel lieber die „Geistlichkeimsbill! nennen sollen, denn einige Bestimmungen cechtfertigten vollkocmmen diese Benennung. Eine Bestimmung dieser Bill berechtige den Zehnten-Eigenthuͤmer, wenn der Zehnten durch

Nachlaͤssigkeit oder auf andere Weise zwei Jahre ruͤckständig bliebe, das Land fuͤr diese Ruͤckstaͤnde in Beschlag zu nehmen. Hierdurch erhalte der Zehnten-Eigenthuͤmer einen offenbaren Vortheil uͤber den Land-Eigenthuͤmer, was seiner Meinung nach sehr zu tadeln sey. Wenn der Werth der Produkte nicht durch irgend einen Umstand erhoͤht werde, so wuͤrden die Interessen des Ackerbaues durch die Bill in eine traurige Lage versetzt. Herr Bennett sagte, er sey so zufrieden mit der Bill, daß er glaube, man konne sie eben so gut die Bill der Zehent Pflichtigen, als die Bill der Geist⸗ lichen nennen, und er hoffe, sie werde unverzuͤglich angenommen wer— den. (Hort! hoͤrt!) Es gäßhe viele nrοße Lanbstrecken, die gewiß laͤnzst angebaut seyn würden, wenn das jetzige Zehnten-Cé*ystem nicht existirte, welches hoͤchs naͤchtheilig fuͤr die Ackerbaurr fey. Wan habe berechnet, daß Jemand, der 20 Pfund auf einen Morgen Landes anlege, 5 Pfund davon an den Zehnt-Herrn zu entrich— ten habe. Herr Harvey bemerkte hierauf, der Haupt-Einwurf, den er gegen die Maßregel zu machen habe, sey, daß sie ein gro— ßes und hoͤchst ungerechtes Zugeständniß für das Ackerbau-Inte— resse enthalte. Bis zu der Zeit der Einbringung der Bill habe es keinen Gutebesitzer im Lande gegeben, der nicht besorgt gewesen wäre, etwas fuͤr die Umwandlung zahlen zu muͤssen, und nach dem gegen wärtigen Vorschlage solle er noch eine große Sunme dafuͤr erhalten. Er frage, ob es nicht ein unbestreitbares Faktum sey, daß zehntfreies Land mit 1 —2 Guineen mehr für den Morgen bezahit werde, als anderes Land. Land vom Zehnten zu befreien, be— quͤnstige man also effenbar das Interesse des Ackerbaues, und es sey doch wahrlich eine Absurditaͤt, dem Landbesitzer dafuͤr, daß man ihm eine Wohlthat erzeige, noch eine Verguͤtigung geben zu wollen. Es sey uͤbrigens keinesweges seine Absicht, die sogenannten Rechte der Geistlichkeit zu vertheidigen. Er habe seine Ansichten in Be— treff einer herrschenden Kirche niemals verhehlt; er hoffe, die Zeit sey nicht mehr fern, wo es überhaupt keine Kirche mehr geben werde (hoͤrt! von den Oppositions-Baͤnken), und er hoffe, die

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Fenberlon ausgesprochene und daß die auf dersel hen

ehrenwerthen Herren gegenuber wuͤrden denjenigen Weg einsch

gen, der am wahrscheinlichsten diesen Zustand der Dinge t fuͤhren koͤnne. Herr C. Fergu son behauptete, daß der ich und nicht der Eigenthuͤmer den Vortheil genießen wuͤrde, da Erst ln dem Gutsherrn einen einfachen Zins zu zahlen haben werde. ö. Paͤchter habe auch noch den Vortheis, daß er nun sein Kapttal ö. tr hindert auf die Verbesseruna der Laͤndereien verwenden kz .

(Hört! hoͤrt!?. Hierauf erhob sich Sir Robert Peel il

sa gte: un

„Das Haus hat in Erwäg

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ffn so gerecht gegen den Gutsperrh wic (egen n nch in gereckt gegen den Gutsherrn wie gegen den Hic sind. Ich rathe uͤbrigns dem edlen Lord, nicht zu sanginssch httt eine allgemeine Billigung seiner Maßregel zu hoffen, denn s auf nehmlich sie mir auch beim ersten Anolick erschien, jn

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so entd doch bei einer näteren Pruͤfung manche Maͤngel darln, di einer oberstacklicheren Betrachtung entgangen waren. 8 wir) hoffentlich keiner Bill seine Zustimmung geben, dien 1

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der nich . lieht jp . Beit ö ? offenbar ungerecht Rl. gen den Gutsherrn und gegen den Paͤchter seyn, die ganzen hun dert Procent zu fordern (Beifall), aber ich will damit nicht n, daß ich mit dem von dem edlen Lord festgesetzte!“ Verhältniß z. üͤbereinstimme. Ich well gegen den Grundsatz der Maßrege me nichts einwenden, hehalte es mir jedoch vor, spaäͤter noch die ien jn Modisicationen darin vorzuschlagen, die * far ongemessen han

Lord J. RusCsell, der hierauf das Zort nahm, aͤu erte scn Freude uͤber die Freimuͤthigkeit, mit welcher die Bill gufgenth, men werden, und ließ sich sodann folgendermaßen vernehmen,

„Ich kann dem Hause die Versicherung geben, daß eg . Wunsch war, die Bill in dem Geiste diskutset zu sehen, in weltz sie ahgefgßt war. Ich kann nicht zugeben, daß die Bill eint fur die Geistlichen sey, eben so wenig, daß sie eine Bill fuͤt s Güuütshesitzer sey: aber ich darf versichern, daß sie ohne Vorliebe si die eine oder die andere Seite abgefaßt ist (Hört, und Beifall), n daß sie eingebracht wurde zur redlichen Erledigung einer wicht in Frage, als eine Maßregel, die dem Geistlichen ein seinen AÄnsprach gemäßes Einkommen sichern und auf der anderen Seite den Gun, besitzer und Paͤchter von einer Last befrelen soll, welche saͤr hies— nigen, welche ihr Kapital in Grundstuͤcken anlegen wollten, dräckem war. (Beifall. Die Bill ist ohne Vorliebe für eine Pirtel ent— worfen. Der sehr ehrenwerthe Baronet, der eben gesporochtn hat, tadelt das Prinziy des freiwilligen Umtausches nicht; er ladelt den Thel der Bill nicht, weiche bestimmt, daß M der Zehnten-Besitzer und fam Eigenthuͤnier ein uebereinkommen treffen sollten, welch es fur die Uebe zwingend wäre; allein er behauptet nochmals, daß der Nutzen eng freiwilligen Austausches dem eines gewaltsamen vorzuziehen sey. It muß gestehen, daß ich nicht der Ansicht des sehr ehrenwehrttn gu roͤnets seyn kann. Ich fuͤrchte, nach dem Plane des sehr ehrenhah— then Baronets wurden die freiwilligen Umwandlungen etwa sitz seyn, außer bei ganz freundschafilichen Parteien, bei welchen z Zehntenzahler oft mehr giebt, als der Zehntenberechtigte zu for hat, und umgekehrt. Tas die Einwendungen betrifft, welche in sehr ebrenwerthe Mitglied fuͤr Ogsoed (Sir R. Inglis) mach und in welche kein anderes Mitglied, als , ehren werthe Mitt für Southwurk (Harvey) einstimmte, (Gen Hhter) so war dieses böͤchst unglückliche Uebereinstimmung, ((Géetächter) aber dieser si ehrenwerthe Herr hesteht darauf, daß der Zehntenb rechtigte den u en Zehnren aller Produkte ohne Abzug haben soll. Ich haͤtte nn schieden⸗ Grunde, um den sehr ehren werthen Herrn zu widerligh ich will nur einen geltend machen. Der Lendmann wird schweis das Gut so bebauen, wie es der Zehntenbesitzer wönscht, wenn da ser so viel von ihm fordert; er wird es vielleicht so beerbeiten, it gar kein Zehnten davon gegeben werden kann. („ürt.) Einer men Freunde, dem man zu viel Zehnten abgefordert hatte, bepflanzt d Boden, statt ihn zu bepflügen, und zahlt so selt 20 Fährt gar keinen Zebazen mehr. (Hört!) „Ich will jetzt“, fuhr der Lan fort, „nicht in nahere Details eingehen, glaube aber, wenn es m gestattet seyn wird, die Bill in den Ausschuß zu bringen, not manche wuͤnschenswerthe Verbesserungen vornehmen zu koͤnnen; it bin fuͤr j zt hocherfreut uͤber die Aussicht, daß diese große Fat erledigt werden wird.“ (Beifall!)

Hierauf fand die zweite Lesung der Zehnten Bill und dem auch die der Bill zur Verbesserung der Munizipal Reform An statt. Herr Macliean kuͤndigte noch an, daß er naͤchsten Fr tag die Aufigerksa ukeit des Staats-Secretairs für die auskh gen Angelegenheiten auf die Begebenheiten in Spanien lenk werde.

London, 23. Febr. Se. Majestät der Koͤnig hielten heut um 2 Uhr ein Lever, welches, da es das erste dieses Jahres , sehr zahlreich besucht war. Nach dem Lever hielt der Koͤnig ein große Geheime-Raths-Versammlung, wohei die hohen Staat Beamten und Minister zugegen waren. Der Recorder statteh Bericht uͤber die Todes- Urtheile ab, die bei den letzten Sihun gen zu Old-Bailey gefaͤllt worden.

Der Herzog von Wellington kam Freitag Abenbs in der Stadt an, um Sonnabends bei der Herzogin von Kent zu spei sen; den folgenden Sonntag kehrte Se. Gnaden witder na Strathsield saye zuruck.

Die erste Arst mmung im Unterhause nach dem von Hire Ward gemachten Vorschlage, daß naͤnilich jede der beiden Puh teien sich in ein besonderes mmer begeben soll, hat uͤher bi Frage in Betreff der Eisenvahn nach Brighton sttattgefundtt, Die Morning Post bemerkt, daz die Abstimmung etwa suhh zig Minuten gewahrt habe; zer Morning Herald sagt z doch, daß, nachden« die Zuschauer das Haus verlassen, noch en kurze Dirkussion stattgefunden hätte, ehe man zur Abstimmun geschritten, und daß auf diese Weise wahrscheinlich die funf Minuten heraustämen. Der Courter aͤußert sich hierutber s zendermaßen: „Wenn bei diesem ersten Versuch auch wir funfzig Minuten gehraucht wurden, so kommt ein so keiner Zi aufwand nicht in Betracht, indem dadurch andererseits g bhij Genauigkeit, der gute Ruf und vielleicht der Sitz ir ment, der zuweilen durch einen Irrthum verloren ging, werden. Wenn man auch erst durch Uebung gißere Fer erlangt, so glauben wir doch nicht, daß mehr Zeit dazu n 9 ist, ur genaue Listen anzufertigen, als unbeglaubigte Listen, ] voll von Irrthuͤmern sind und oft noch mit hämischen Beme kungen begleitet werden, bekannt zu machen.“ spih

Dir Courter berechnet jetzt die Zahl der liberalen * glieder des Unterhauses auf 360, während die Tories nur * aͤhlen sollen. . nah Pl Times giebt Folgendes als den Inhalt der Nesostts⸗ nen an, die Lord John Russell heute Abend als Amt t emehig der fruͤher von Herrn Finn in Betreff der Oran isten-Logen e i tragten Motion vorzuschlagen beabsichtige: „) Das O e li der Meinung, daß das Vorhandenseyn einer politischen

it in Irland, die ausschließlich aus Personen eines religioͤ— hl ubens besteht, sich geheimer Zeichen und Symbole be— w und durch Filial⸗Gesellschaften in ihrem Wirken unterstuͤtzt ll. den Frieden des Landes zu stöͤren, die Autoritaͤt der Krone aözuwürdigen, die Herrschaft der Gesetze zu schwaͤchen und j religlöse Freiheit der Unterthanen Sr. Majestat in jenem ele des Vereinigten Königreichs zu vermindern geeignet ist. Daß Sr. Maj. eine ehrfurchtsvolle Adresse mit der vorlie— enden Resolution uͤberreicht und Se. Maj. darin gebeten werde, Uilenigen Schritte zur Entmethigung aller Geselischaften dieser . zu thun, die Sr. Majestaͤt die wuͤnschenswerthesten erschei⸗ noͤchten Der Courter erklart, daß diese Angabe der hes, wenn auch nicht den Worten, so doch dem Inhalte nach,

56 5. - tig ao der Weigerung der Regierung, die Rechte des vstörbenen Herzogs von York an di Bergwerke von Neu— jhottland anzuerkennen, die ihm Georg Ill. geschenkt und georg Lö. bestaͤtigt hatte, werden die Glaͤubiger Sr. Kon igli⸗ jen Hoheit eine oͤffentliche Versammlung halten, wozu sie ein uflußreiches Mitglied des Parlaments eingeladen haben, um ei der Sitzung zu praͤsidiren, in welcher diese Angelegenheit nau besprochen werden und ine diesfallige Petition an das parlamen beschlossen werden solll. Die Veranschlagungen fuͤr das General-Feldzeug-Amt fuͤr 1636 1837 ergehen eine Ersparung von 32,616 Pfd. gegen z ahr

was vorige Jahr, ;

Sir John Campbell ist von Trapezunt hier angekommen. Herr F. W. Beaumont, das liberale Mitglied für Northum— berland, dessen Einkuͤnfte in diesem Jahre nicht viel weniger als zoob Pfund hetragen werden, die er von seinen großen Blei— minen im Norden Englands bezleht, wird jeden Tag von Paris hier erwartet. .

Sir William Follett ist zum Anwalt der Universitaͤt Cam— ridge an die Stelle des Lord Langdale, der jetzt das Amt eines Haller ok the Rolls bekleidet, ernannt worden.

Der Courter sagt: „Die Absicht des Kanzlers der Schatz—

mmer, eine Reduction der Stempel-Taxe der Zeitungen vor— suschlagen, ist jetzt so allgemein bekannt, daß die Angemessenheit leser Maßregel der Gegenstand ziemlich allgemeiner Diskussion zeworden ist, und nicht nur die konservative Partei beschaͤftigt sich samit, sondern auch die liberalen Mitglieder des Unterhaufes, se bisher ihre Meinung darüber noch nicht oͤffentlich geaͤußert saben.“ Dem Portsmouth Journal zufolge Bouverie, Sir A Maitland und Berkeley Kommando's der in er Ausruͤstöng begriffenen Schiffe erhalten. Der Courier semerkt hierzu, daß jenes Journal zwar hinsichtlich der Marine— Ungelegenheiten in der Regel gut unterrichtet sey, aber in diesem fille könne er die Angaben desselben nicht fuͤr richtig halten. Es h nicht anzunehmen, daß die Admiralität bei Besttzung solcher Ftellen allein auf Protection und erblichen Rang Ruͤcksicht nehmen nd nur Sohne und Bruͤder von Britischen Earls dazu ernen— in sollte. Auch habe Sir J. Graham, als erster Lord ber Ad— sralitaͤt, sich dahin ausgesprochen, daß die Admiralitaͤt die Er— hnung eines Offiziers, der Mitglied des Unterhauses sey, nicht kätigen koͤnne. Schließlich behauptet dies Blatt, so eben ihren zu haben, daß die Absicht, dem Capitain Sir A. Mait; h u. Kommando eines Schiffes zu uͤbertragen, aufgegeben orden sey.

Nach Lloyd's Liste sind wahrend der letzten Stuͤrme unge⸗ Ihr 40 Schiffe an der Englischen Kuͤste, befonders an der oͤstli⸗ sen, zu Grunde gegangen.

er „Viewforth“, wieder einer von den vermißten Wall— scsahrern im westlichen Eismeere, ist in der Bay von Peter— od angekommen. Er bringt die Nachricht, daß der „Middle— on“ verloren gegangen ist; j0 von der Mannschaft des „Middle— bn“ und 6 von der des „Viewforth“ sind gestorben.

Dem Vernehmen nach, wird naͤchstens eine sehr anziehende heschreibung des letzten Krieges in Portugal vom Admiral Na— ier erscheinen, die besonders von demjenigen Theile des Krie— 1. . dieser Admiral so ausgezeichnet mitwirkte, han— sln soll.

.Die Morning-Post theilt ein Geruͤcht mit uͤber den be— reits erfoldgten Abschluß eines Handels-Traktates zwischen Groß— pritanien und Spanien, welchen Herr Mendizabal mit Lord Pal— merston negoziirt haben soll. Dem Trabtat? zufolge, sollen in Fukunft Brütische Schiffe, welche Ladungen für Süd-Amerika Im Bord haben, beim Enmlaufen in Spanische Haͤfen nicht mehr hezahlen als Spanische Schiffe, waͤhrend bis jetzt die erhobenen bgaben einem gänzlichen Verbote des Einlaufens gleichkamen. i. besondere Stipulation soll indeß diesen Vortheil auf alle ächte, welche den Quadrupel,Allianz-Traktat unterzeichnet ha⸗ n, aus dehnen. Vor dem Schlusse der

estrigen Boͤrse herrschte große Be— ese in im n der (e! se herrschte große Be

ü ; auswärtigen Fonds, weil verschiedene en Geruͤchte über Spanien in Umlauf waren; die Spa⸗ . 3 nn fielen sehr; die aktive Schuld war einmal sogar een . und die ausgesetzte 2 5, à 22. Diesen Morgen jedoch 9 . sich wieder gehoben, da keines der Geruͤchte sich bestaͤ⸗ pte; der hoͤchste Stand war 45 und ist jetzt 44!“ A 3 die üusgesetzte 22½ a; passive 1413 à 3. B

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. 66.

Gre mne Feb. Zu Anfang der gestrigen Sitzung az Wen ren, en Kammer richtete Hr. Dumortier Fragen an Bberal . in Betreff der am Sonntage im Burtau des . . gestr. Nr. D. Staats Zeitung) veruͤbte Pluͤnde⸗ spffen habe 6 zu wissen, ob die Negierüng Maßregeln ge⸗ uerung solch m 266 Urheber zu entdecken und um die Er— sitglied erkla . lttentate zu verhindern. Das ehrenwerthe veckes vorle 6. daß er einen Vorschlag zur Erreichung dieses ct hin ker . Hr. Gendebien bemerkte, daß es un müsfe Furch ve„einige Ungluͤckliche zu verfolgen, sondern 8 heiß die . gute Untersuchung die wahren Urheber, stiz . Vinister . ö. , Vergehen, entdecken. Der ein ergriffen, und Ger ie Regierung habe die noͤthigen Maß—

nt werden de Gerechtigteit werde statthaben.

Jeꝛuar war . Fer, Wahrend der Monate Dezember indahn r Mittelzahl der Reisenden auf der nber übe ,, n S900. Im De—⸗ nuar z mmtzahl der Reisenden 28,6000; im lan ie g; mehr als 29 oho, uad 3. glaubt, daß ö.

me noch uͤbersteigen werde.

Sch! weden und Norwegen.

1B. Hegzr. Das Morgenblad bemerkt:

gen tee mat n icht wieder fuͤr noͤthig

mm Vefltr see An den Storthing zur Einigkeit . . das Bꝛuder volt auszusprechen, jr auszuheben nicht unterlassen durfen.

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Schwerlich hat ein Land National⸗Versammlungen aufzuweisen, in welchen großere Besonnenheit und weniger Parteizwist herrscht, als auf unseren letzten Storthingen; und in Beziehung auf die Vereinigung herrscht hier im Lande nur die Eine Meinung, daß sie auf ein richtiges politisches Prinzip gegruͤndet, daß sie nuͤtzlich fuͤr beide Staaten sey, und daß sie dauern werde, inso— fern das Haupt / Prinzip: Gleichheit zwischen den selbststaͤndigen Koͤ⸗ nigreichen, streng in Ausfuͤhrung gebracht und darauf gehalten wird; denn Vorrechte, welche Schweden sich zugeeignet hat, und die politi⸗ schen Anmaßungen von Schwedischer Seite, woruͤber wir so oft klagten, konnen zu nichts Gutem fuͤhren und werden wenigstens die Gemuͤther in Spannung halten.“ Dieses Blatt beklagt dann, aus der Rede annehmen zu muͤssen, daß der Vorschlag zum Kriminal⸗Gesetzbuche nicht auf diesem Storthinge vorgelegt werden wird, nachdem doch schon so viele Arbeit auf den Ent— wurf gewendet worden; und was die Gemeinde⸗Gesetzgebung be⸗ treffe, so habe das daruͤber in der Thron-Rede Gesagte ein so konservatives Gepraͤge, daß man sehr bezweifeln muͤsss, ob man danach die Vorlegung der von der betreffenden Kommission aus— gearbeiteten Entwürfe erwarten duͤrfe.

Nach der Eroͤffnung des Storthings am 10ten waren sammt— liche Mitglieder und die Behörden im Stiftshofe zu Mittag beim Staatsrath Collet, welches Gebäude von außen mit Pech⸗ kraͤnzen beleuchtet war. Abends ging ein Courier mit Berichten nach Stockholm ab, auch einer nach Kopenhagen, vermuthlich um Sr. Daͤnischen Majestaͤt die Thron⸗Rede zu uͤberbringen, da . Hoͤflichkeits⸗Erweisungen unter Nachbarhoͤfen gebräuch⸗ ich sind.

Aus dem an den Storthing erstatteten Berichte uͤber den Zustand des Koͤnigreiches ergiebt sich Folgendes: „Ungeachtet der außerordentlichen Ausgaben sind doch die disponiblen Fonds der Sigats⸗-Kasse auf eine bedeutende Summe gestiegen durch die nach dem Abschluß der neuen Staats-Anleihe eingelaufenen Ein—⸗ nahmen die höher waren, als sie im Budget angeschlagen wor, den. Diese Fonds machten am Schluffe von 1835 circa 30h, 000 Sps. in Silber und 200,900 in Zetteln aus. Im Uebrigen belaufen sich die Aktiva des Staates oder seine Forde— rungs-Ausstände auf ungefaͤhr 480,000 Species Silber und 1,158,009 Sps. Zettel, außer einem Belauf in Bank-⸗Actien von 1Ul6,6g Sps. und in unaufkuͤndbaren Staats-Obligatianen, dem sinkenden Fonds zugehdrend, von etwa 77,000 Sps. Die Staats-Schuld machte zu derselben Zeit ungefähr 1,ů712, 000 Sps. Silber und 1,721,060 Sps. Zettel aus. In Hinsicht der Ver— handlung diplomatischer Sachen haben Se. Maj. befohlen, daß ein Mitglied des Norwegischen Staatsrathes an denselben theil— nehmen soll. Mit der Kaiserl. Russischen Regierung ist am 23. (I.) Juni 1834 eine Handels und Freundschafts⸗eAberein— kunft geschlossen und dadurch der im Jahr 1823 auf sechs Jahre geschlossene Vertrag auf drei Jahre erneuert worden.“

Dänemark.

Kopenhagen, 22. Febr. Dem von dem Gesandtschafts— posten in Paris auf sein Gesuch entlassenen General⸗Major und General⸗Adjutanten Juel haben Se. Maj. den Titel eines Ge— neral⸗Lieutenants beigelegt.

Der oͤffentliche Rechenschafts⸗Bericht der National-Bank fuͤr das 3 vom 1. August 1833 bis zum 31. Juli 1835 ist nunmehr erschienen. Nach den darin von der Bank⸗Administra— tion erhobenen Anspruͤchen wuͤrde den Bank-Actionairen ein nicht unbedeutender Ueberschuß zuerkannt werden muͤssen, und der Werth der Actien mußte, im Falle der Anerkennung dieser Anspruͤche, uͤber Pari angeschlagen werden. Indessen scheinen uͤber die Richtigkeit dieser Anspruͤche Zweifel obzuwalten und mithin verschiedene Meinungen uͤber den wirklichen Status der Bank zu herrschen.

Freie Stadt Krakau.

Der Oesterreichische Beobachter vom 22. Februar enthält neuerdings folgenden Artikel üͤber den Stand der Dinge in Krakau: „Nach den neuesten Berichten aus Krakau ist die der Regierung dieses Freistaates laut der in unserm Blatte vom 16. d. M. mitgetheilten Note der Bevollmaͤchtigten der drei Schutzmaͤchte festgesetzte Frist, um die Raͤumung des Kra— kauer Gebietes von den daselbst angehaäuften revolutionairen Fluͤcht— lingen und Emissairen zu bewirken, abgelaufen, ohne daß von Seiten der gedachten Regierung irgend dem Zwecke entsprechende Einleitungen getroffen worden wären. Der Senat von Krakau begnuͤgte sich naͤmlich, einfache Aufforderungen, gleich jener, die in dem Blatte vom 16 ten enthalten ist, an die Fluͤchtlinge zu erlassen, ohne die Behoͤrden mit der Ausfuͤhrung der von den Schutzmaͤchten zum eigenen Wohl des Freistaates und zur Si— cherheit der angraͤnzenden Provinzen vermoͤge ihrer traktatenmaͤ— ßigen Rechte verlangten Maßregel zu beauftragen, oder von den zu seiner Verfuͤgung gestellten Mitteln Gebrauch zu ma— chen. Es fand sich demnach bis zum 16ten Abends nur eine verhaͤltnißmäßig geringe Anzahl von derlei ausgewiesenen Indi— viduen zu Podgorze ein, von welchen nur der kleinere Theil aus eigentlichen Fluͤchtlingen, die Mehrzahl aber aus bestimmungslo— sen Menschen bestand, die, zum Theil aus den Arbeitshäusern entlassen, sich zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes uͤber die Graͤnze begaben, während keiner von den notorischen Parteifuͤh— rern und Revolutionairen der Aufforderung nachkam, indem diese vielmehr fortfuhren, Zusammenkünfte zu halten, die abenteuer⸗ lichsten Projekte, sogar zu Irruptionen in die angraͤnzenden Staaten, zu schmieden und zu freventlichem Widerstand aufzu— reizen. Unter solchen Umstaäͤnden fanden die Bevollmaͤchtigten der drei Hoͤfe mittelst eines einhellig gefaßten Beschlusses, daß der Fall vorhanden sey, wo sie, in Gemaͤßheit der ihnen ertheil— ten Instructionen, vorzuschreiten hatten, und dieseiben uͤberga— ben demnach am 16. Februar Abends die nachstehende Kollektiv— note an den Praͤsidenten und Senat des Freistaates, wahrend der Kommandant der an dessen Gränzen aufgestellten K. K. Truppen, General⸗Major Kaufmann, von dem Kaiserl. Oester— reichischen Bevollmächtigten im Namen der drei Residenten ein— geladen wurde, mit der unter seinen Befehlen stehenden dispo— niblen Mannschaft am folgenden Tage, dem ersten nach der fruͤher gewaͤhrten Frist, nach Krakau vorzuruͤcken. Die Be— setzung der Stadt Krakau durch die zu Podgorze gestandenen Kaiserl. Oesterreichischen Truppen hat demnach am 17. Februar Vormittags stattgefunden, und es wurde bei diesem Anlasse die nachfolgende Kundmachung publizirt:

Note der Bevollmaͤchtigten von Oesterreich, Rußland und Preußen an den Präsidenten und Senat des Frei⸗ staates Krakau, d. d. 16. Februar 1836.

„Die unterzeichneten, Residenten Ihrer Majestaͤten des Kaisers von Rußland und des Koͤnigs von Preußen, und der unterfertigte Geschaͤftstraͤger Sr. Maj. des Kaisers von Oesterreich, finden sich, mit Beziehung auf die Note, welche sie unterm 9ten d. an Se. Execellenz den Herrn Praͤsidenten und an den Senat der freien Stadt Krakau zu richten die Ehre hatten, kraft der Weisungen ihrer bo— hen Hoͤfe veranlaßt, Sr. Excellen und dem l5blichen Senat kalaend-

weitere Erbffnungen zu machen. Die Regierung von Krakau hat, indem sie zur Ausfuüͤhrung der Maßregel, welche die Schutzmaͤchte im Interesse des Freistaats Krakau felbst, so wie der an— graͤnzenden Provinzen, von ihr verlangen mußten, nur illusorische und keine Buͤrgschaft des Erfolgs darbietende Mittel anwendete, solchergestalt die zur vollen und gaͤnzlichen Vollziehung derselben gesetzte Frist verstreichen ließ und von den Erleichterungen und Mit⸗ teln, welche ihr zu diesem Ende großmuͤthig angeboten worden wa— ren, keinen Gebrauch machte, den Beweis geliefert, daß sie nicht nur nicht die Kraft, ihre aus dem Art. 6 des Traktats vom 3. Mai 1815 hervorgehenden Verpflichtungen hinsichtlich der Fluͤchtlinge und dem Gesetz verfallenen Personen zu erfuͤllen, sondern auch nicht den Willen, selben Genuͤge zu leisten, besitzt. Die drei Maͤchte, von den Pflichten, welche die Eigenschaft als Schutz⸗Maͤchte ihnen gegen den Freistaat Krakau auferlegt, so wie von der Nothwendigkeit durch— drungen, einer Unordnung ein Ziel zu setzen, welche die Ruhe dieseß Landes und der angraͤnzenden Provinzen gefaͤhrdet; in Erwä⸗ gung endlich, daß ihre Garantie der strengen Neutralität des Frei staates Krakau nur so lange Kraft hat, als dieser seinerseits die Be— dingungen, auf welchen die Neutralität dieses Staats allein beru⸗ hen kann, erfullt sehen sich in die Nothwendigkeit versetzt, das— jenige durch ihre eigenen Mittel auszuführen, was sie fur unerlaͤß⸗ lich erkannt hatten, um den Zweck zu erreichen, den friedlichen Be⸗ wohnern dieses Landes Sicherheit und Ruhe wiederzugeben und ihre eigenen Lander vor den revolutionairen Umtrieben, deren Herd die Stadt und das Gebiet von Krakau geworden sind, zu bewahren Die Unterzeichneten haben demgemäß die Ehre, Se. Excellenz den Herrn Praͤsidenten und den Senat zu benachrichtigen, daß Truppen unter dem Oberbefehl des Herrn General-Majors von Kaufmann, im Namen der drei Schutzmaͤchte, die Stadt und das Hebiet von Krakau besetzen werden. Der Zweck dieser mititairischen Besez— zung ist die gaͤnzlich: Vertreibung der revolutiongiren Fluͤcht= linge, der Emisfaire der Propaganda und der bestimmungs— losen Menschen, die sich seit der Polnischen Revolution zu Krakau und auf seinem Gebiete angehäuft haben und von da aus ihre verbrecherischen Umtriebe nach den benachbarten Laͤndern erstrecken. Ist dieser Zweck einmal erreicht und die Ordnung in dem Freistaat Krakau dauerhaft gesichert, so werden sich die Truppen der drei Hoͤfe unverzuͤglich wieder aus diesem Lande entfernen. Fuͤr den Unterhalt der Truppen, so lange sie auf dem Gebiete von Krakau bleiben werden, muß, wie es in der Regel ist, gesorgt werden, und der Senat wird aufgefordert, sogleich die Per— sonen zu benennen, mit welchen die Militair-Behdbrde alles auf die— sen Gegenstand sich Beziehende zu regulsren hat. Die Wirksamkeit der Regierung und der Gerichtshoͤfe wird nicht unterbrochen wer— den; es liegt jedoch in der Natur der Dinge, daß sie in Allem, was die Aufrechthaltung der oͤffentlichen Sicherheit und die Voll⸗ ziehung der Maßregel betrifft, welche die Sorge fuͤr das Wohl des Freistaates Krakau den Schutzmaͤchten geboten hat, der damit insbesondere beauftragten Militgirmacht untergeordnet bleiben muß. Die Unterzeichneten haben schließlich die Ehre, Sr. Excellenz dem Herrn Praͤsidenten und dem Senate die Kund machun— gen, welche der Herr General⸗Major von Kaufmann in dem Augen— blicke und bald nach dem Einruͤcken der unter sein Kommando ge— stellten Truppen zu erlassen den Befehl erhalten hat, mitzutheilen, und sie ersuchen Se. Excellenz, dafuͤr Sorge tragen zu wollen, daß diese Aktenstuͤcke, so wie sie hier beiliegen, in Deutscher und in Polnischer Sprache zur Kenntniß des Publikums gebracht werden. Krakau, 16. Februar 1835. (unterz. Hartmann. E. Freiherr von Ungern-Sternberg. Liehmann.“

Krakau, 21. Februar. Der Kaiserl. Oesterreichische Gene— ral⸗Feldwachtmeister und Befehlshaber der im Namen der drei Schutz⸗Maͤchte das Gebiet des Freistaates Krakau besetzenden Trup⸗ pen, Franz Kaufman Edler v. Traunsteinburg, hat gestern hier fol— gende Kundmachung erlassen: „Verflossene Nacht haben mehrere In⸗ dividuen auf einigen Punkten in der Gegend von Plaszow ver— sucht, auf das Oesterreichische Gebiet zu dringen und sich den Weg durch die aufgestellten Wachtposten in Masse mit bewaffne— ter Hand zu bahnen, die Verwegenen jedoch wurden durch das vom K. K. Militair auf sie eroͤffnete Feuer zuruͤckgetrieben. Der vorstehende Fall veranlaßt mich, anmit zur offentlichen Kenntniß zu bringen, daß Jeder, der es wagen sollte, den von den Trup— pen der drei Schutz⸗Maͤchte im gegenwartigen Augenblick das Gebiet der Freistadt Krakau umgebenden Militair-Cordon mit bewaffneter Hand zu durchbrechen, vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen werden wird.“

De ütsf tand

München, 22. Febr. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem K. K. Oesterreichischen Internuntius und bevollmaͤchtigten Mi— nister zu Konstantinopel, Freiherrn v. Stuͤrmer, das Großkreuz des Civil-Verdienst⸗Ordens der Bayerschen Krone verliehen.

Von Erlangen wird geklagt, daß boͤswillige Menschen seit einiger Zeit allerlei Nachtheiliges uͤber diese Stadt und deren gelehrte Anstalt zu verbreiten ünd sogar die kuͤrzlich in und um Nuͤrnberg stattgehabten Raͤubereien der Stadt Erlangen zur Last zu legen suchten, im Gegentheil sey jedoch, außer einigen schon bekannten Vorfaͤllen, an Allem durchaus kein wahres Wort, und das Leben der Universitaͤtsstadt zeige sich in heiterer und ge⸗ selliger Gestalt.

Heidelberg, 22. Febr. Nach oͤffentlichen Blaͤttern ist das Urtheil in Betreff der zu Heidelberg wegen der bekannten Wirthshaus-Exzesse im Dezember v. J. in Untersuchung gewe— senen Studiosen dahin ausgefallen, daß neun derselben mit dem consilio abeundi belegt und einer zu vierwoͤchen

zu U Gefängniß verurtheilt wurden, auch die ten.

e tlichem Buͤrger e Kosten zu tragen hat— Die bei der Sache betheiligt gewesenen Buͤrger seyen von Strafen und Kosten freigesprochen worden.

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Frankfurt a. M., 25. Febr. Herr ullivan

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de Grasse, 2 und bevollmaͤch—

Koͤniglich Belgischer außerordentliche gestern aus Bruͤssel

tigter Minister am Oesterreichischen S hier eingetroffen.

. Wien, 23. Febr. Se. K. K. Mejestaͤt haben den Hof— Secretair der Königl. Ungarischen Hof-Kanzlei, Georg Grafen von Apponyi, und den Gerichtstafel Beisitzer, Sslaus von Merey, zu Allerhoͤchstihren Kaͤmmerern ernannt.

Am 18ten d. ist Se. K. K. Hoheit der Erzherzog Palati— nus von Ungarn wieder nach Preßburg zuruͤckgereist.

Man spricht in unserer Hauptstadt von einem abermaligen großen General- und Stabs-Offizier⸗Avancement. Fur das Avan— cement der Subaltern- Offiziere bis zum Hauptmann oder Ritt— meister, welches dem Regiments Inhaber eingeräumt bleibt, sieht man neuen Bestimmungen entgegen. Se. Maj. der Kaiser lassen sich auch die Liste aller Offiziere welche schon im Jahre 1809 und 1815 gedient und keine oder nur eine geringe Beför derung erhalten haben, um sie belohnen oder befor nen. Unser Staats Rath soll nun auch neu er— Ministern und Sections Chefs, wie in anderen Staaten werden.

Am l9ten wurde die fuͤr die Kaiserl. Russischen Großfuͤrsten von dem Kunsthaͤndler Trentsensky en miniature verfertiate Kaiserl. Armee auf den Wunsch Sr. Masestät in der Kaiser! Burg aufgestellt und von dem Kaiser, sein Wohlgefallen dar

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