1836 / 63 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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genommen wurde.

Gestern war bereits das Eintrittsgeld auf

1 Fr. erhoͤht worden, wofuͤr man keine Karte erhielt, und heute muß man 2 Fr. zahlen, um das Vergnuͤgen 66 haben, Olle.

Lassave zu sehen. Der Inhaber des

gestern eine Einnahme von 5000 Fr.

gedachten Kaffeehau ses hatte Das Madchen ist vorlaͤu⸗

fig auf ein Vierteljahr mit einem monatlichen Gehalt von 1000

Fr. gedungen; sie hat aber bereits einem Engländer angenommen, der

ein anderes Engagement bei ihr 30,000 Fr. geboten hat,

wenn sie sich 6 Monate lang in London und anderen Staͤdten

Englands zeigen will. Die Haͤlfte

dieser Summe soll sofort bei

einem Notar deponirt und die andere Halfte in England gezahlt

werden.

Großbritanien und Ireland.

Parlaments-Verhandlungen. Der Herzog von Wellington,

zung oom 23. Februar.

Oberhaus. Siz—

der felt dem ersten Tage der Session nicht an den Debatten Theil genommen und sich in dieser Zeit auf seinen Lans sitz auf— gehalten hatte, wurde heute wieder auf seinem Platze bemerkt. Der Hauptgegenstand, mit dem sich Ihre Herrlichkeiten in dieser Sitzung beschäftigten, war ein Antrag auf Vorlegung eines Na— mensverzeichnisses aller seit der Annahme der Muntzipal Neform—

bill ernannten Friedensrichter, so w

von der Nezgierung verworfen worden.

ie auch aller derjenigen, die Lord Wharneliffe,

der den Antrag machte, behauptete, die Minister sepen durchaus nach Partei Rücksichten bei der Zusammenstellung der Friedens— Kommmission verfahren, was sich aus dem von ihm verlangten

Verzeichnisse deutlich ergehen würde. und Lansdown wmiersetzten sich tion als gehaͤssig, und da der Antra

Die Lords Mel dourne dem zweiten Theil der Mo— asteller nicht darauf beitand,

so genehmigten sie den ersten Theil seiner Motton, namlich die Vorlegung des Verzeichnisses der ernannten Friedensrichter.

Oberhaus.

Sitzung vom 25. Februar.

Der Mar⸗

quis von Londonderry zeigte an, daß er zum Behuf der Wäderlegung der im agdern Haule ausgesprochenen Verleum— dungen am nächsten Donnerstage auf eine Botschaft an das Un— terhaus antragen werde, worin dasselhe um eine Abschrift des Aus schuß-Berschts uͤber die Orangisten-Logen ersuct werden solle. Zu leich versicherte er, daß er niemals Orangist gewesen

sey. gemacht haben wurde, wenn der edle vorgetreren wäre

Lord Wynferd erklärte, daß er selbst einen solchen Antrag

Marquis nicht damit her—

well es ihm (dem Reoner) darum zu thun

seyn muͤsse, den Flecken von sich abzuwischen, ker ihm an einem

anderen Orte angeheftet worren sey. Unterhaus. Sitzung vom 2 des Herrn Poulett Thom son zu

3. Feb r. Die Resolutionen r Bildung ines Pruͤfungs⸗

Ausschusses fuͤr alle neue Eisenbahn-Projekte wurden angenom—

en und die Bill in Beziehung a Herrn Buck ngham fuͤr seine in In Folge eines Amendements von Herrn Stimmen verworfen.

uf eine Entschähigung fuͤc

dien erlittenen Verlust'e, in

Lawson, mit 125 gegen 81

Nachdem sodann Herr Hove und Oberst

Bruen sich gegen die in der auf die Earlomsche Wahl bezüg⸗ lichen Bittschrist des Herrn Vigors wider sie erhobenen Be⸗ schuldigungen gerechtfertigt und die in dieser Petition enthaltenen

Angaben fuͤr ganz falsch erklaͤrt mit seiner angekündigten Motion Logen hirvor,

hatten, trat Herr Hume in Betreff der Orangisten⸗

die er mit einer sehr langen Rede begleitete, worin er die Gesetzwidrigkeit und die Gefährlichkeit dieses Vereins.

für die Ruhe des Landes und fuͤr die Erhaltung der rechtmäßi— gen Thronfolge darzulegen und durch Mittheilung zahlreicher

Attenstuücke und Korrespondenzen zu trag, der von Sir W. Moles wo

beweisen suchte. Sein An— rth unterstützt wurde, lief

darnuf hinaus, daß das Haus sich uͤber die Tendenz der Oran—

gisten⸗Logen in mehreren Resolutione

n mit dem schärfsten Tadel

aussprechen und Se. Majestaͤt ersuchen solle, alle Civil⸗- und

Militair Beamte, Lie zu diesen und

ahnlichen geheimen Vꝛrei—⸗

nen gehörten, von ihren Posten entfernen oder chnen verbieten

solle, nach Verlauf eines Monats noch

Mitalieder derselben zu seyn.

stachdem die von Heirn Hume vorgeschlagenen Resolationen vom Sprecher verlesen worden waren, erhob sich Lord John Russell und erklärte sich folgendermaßen;

„Ich halte es fuͤr meine Pflicht, so bald als moglich nach den beiden Herren, welche die Motion gemacht und unterßützt haben, zum Hause zu syrechen, weil ich es in den Stand setzen will, den an einem früheren Tage bezeichneien Weg bei dieser Frage einzu⸗ schlagen, und weil es in diesem Hause üoch keine Frage gab, die

wichüger gewesen ware. (Hort, hoͤrt!)

Ich gesiehe, daß die Regte⸗

rung die Gesellschaft, welche Gegenstand der Debatte ist, dem Lande

fuͤr schaͤdlich haͤlt, und daß ez ihre Ab

sicht ist, sie zu unterdruͤcken.

(Beifall von den min isteriellen Banken. Jedoch erklaͤre ich auch andererseitz, daß ich mich nicht mit dem Gefühle dem Gegenstande nahe, welches das ehrenwerthe Mitglied für Cornwall (Sir W. Maletworth) hegt, den Gefühle naͤmsich, daß die Haͤupter, und die, welche die Phalahze der Orangisten-Geselschaften bilden, die bitteren Feinde des gegenwästlgen Ministeriums seyen. Ich will diese Vereine nur insofern in Berrachtung ziehen, als sie dem Frieden und der Wohl⸗ fahrt des Landes, der schuldigen Achtung gegen die Regierung und der Rechispflege schaͤdlich sind. Finde ich hinreichende Gründe, mich

von ihrer Schädlichkeit zu überzeugen, rechtigt, nicht bloß die Unterstuͤtzung fuͤr vortheilhaft halten, einen Schlag

so denke ich auch, ich sey be— derer zu fordern, welche es gegen die Feinde des gegen—

wärtigen Ministeriums zu fuͤhren, sondern auch derer, welche ibm

entgegen sind, aber doch den all gemei Partei⸗Absichten halten (Belfall), und für eben so nothwendig halten werden

nen Zweck fur hoͤher als alle die ihn von ihrer Seire aus als von meiner Seite. (Lau⸗

ter Beifall. Bender Behandlung dieses Gegenstandes werde ich mich an das halten, was dei fruͤherer Gelegenheit im Ausschusse darüber gesagt worden, an das, was im Hause beschlossen und zu Anjang der Debgtte vorgelesen worden, und das, was Allen, die Interesse an den öffentlichen Angtlegenheiten haben, hekannt ist. Den Theil, welcher Irland betrißt, halte ich für den bei weitem am wichntgsten

dieser Frage. Ich glaube, daß durch

das Daseyn von Gesellschaf⸗

ten ditser Art, die in Abtheilungen organisirt sind, die keiner gesetz— lichen und anerkannten Autorität, sondern ihren eigenen Leitern fol— gen und es fur Pflicht halten, auf Befehl derselben sich in Zwie— tracht und Krieg einzulassen, sie mögen nun auf Reltgion gegründet

seyn oder nicht, eine Unterscheidung deren Theil der Untertbanen des K

Quelle zu Streit und Blutvergitßen erzeugt.

zur ein Uebel, daß durch diese Gesell sten Stande mit Maͤnnern vom dung kommen, wo die Erstern g

zwischen ihnen und einem an— dnigs gemacht wird, die eine . Ich halte es auch schaften Manner vom nüedrig— höͤchsten Stande in Vervin— embhnt werden, den Maͤn⸗—

nern, die eine Autoritaͤt in ihrer Gesellschaft besitzen, denje⸗—

nigen Gehorsam zu leißen, welchen man nur Krone

denen, die daz Vertrauen dee Der naturliche Geborsam des Untert

ur der Krone und besizen, schundig ist. hans muß geschwaͤcht werden,

wenn er zwei Fuhrer, zwei Souvergine statt eines einzigen vor sich siecht (Hort!) Es ist dies ein diesen Gesellschaften anhangenbes Uedel, daß sie, durch ihre Oberhäupter unterstuͤtzt, an Partetgefüh⸗ len und Animosität kleben und elle Oberherrschaft des Gesetzez ver⸗ achttn. So hartnäckig war der Parteisinn, daß, wenn eine Rechtz— sache vor den Gerichtshof gebracht wurde, die Mitglitder der Ge—

sellschaft die Sache nicht nach ihrem

Recht abwogen, sondern bloß

saben, ob der Kläger oder der Verklagte ein Orangist sey, und hier— durch wurhe dag seinbseligste und kränkendste Gefühl in dit Unpar⸗

jeillchleit der Gerechtigtelt gehracht

Ich betrachte demnach die

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Oranglsten und andere ahnliche Gesellschaften als den Frieden des Landes verletzend, als die Autoritäͤt der Krone schwaͤchend, als die Herrschaft der Gesetze und die religidse Harmo— nie sidrend, und erklaͤre fei, daß es meine ÄAbsicht ist, alle folche Gesellschaften wo moglich, Orangisten sowohl als Bandmaänner, zu unte drucken. (Beifal von beiden Seiten des Hauses.) Aber bei Betrachtung der Wichtigkeit dieser Frage muß daz Haus auch bie mannigfachen Hindernisse in Erwaͤgung zie⸗ hen, welche sich der Erreichung dieses Zweckes in den Weg stellen koͤnnten, und welches die beste Meihode sey, ihn zu erreichen. E giebt ein Verfahren, das, beim ersten Andlick, sehr energisch und entschcidend scheint, aber so entfernt ist, die Flamme dieser Verbin⸗ dungen zu Uschen, daß es sie vielmehr hoͤber au flodern machen wurdc. (Lauter Ruf hört, hoͤrt, hort! von den Oppositions-Baͤn⸗ ken.“ Das Haus mag die Vorschlaͤge des ehrenwerthen Mitgliedes fuͤr Middleser einmal betrachten; dlseses Mitglied halt sie fur die möchiichst einfacksten, und nach seiner Ansicht von der Sache möͤ⸗ gen sie es auch seyn. (Gelaͤchter von der Opposition und Beifall.) Ich glaube, daß Viele, die von eben solcher Loyalitaͤt erfuͤllt sind, vir eie ehrenwerthen Herren gegenuͤher, mit jenem ebzrenwerthen Mitgliede uͤbereinstimmen. Im vorigen Jahre berichtete der Aus— schuß über die Orangisten-Logen, daß es nicht noͤthig sey, neue Ge— setze gegen diese zu geben, sondern daß, wenn die bestehen den Gesetze nur angewendet wurden, die felben hinreichten, jene Vereine zu unterdrücken. Die Minister hielten es für ihre Pflicht, mit den Rechtsbegmten der Krone uber den Gegenstand zu sprechen; ich hielt es für Recht, melnen ehrenwerthen und gelehrten Freund, den General-Prokura— tor, zu besragen; dieser und der General-Fiskal waren der Meinung, daß es sehr zu bezweifeln sey, ob diese Gesellschaften loyal seyen. Die Minister waren der Meinung, daß, wenn die strengen Straf-Statuten, die gegenwartig besteben, keine Maßregeln gegen die Gesellschaften enthtelten, es nicht passend sey, in den Gesetzen einen Sinn aufzusuchen, der es zweifelhaft ließe, ob er nicht gewalt⸗ sam in die Worte gelegt worden, um Maßregeln gegen jene Ge⸗ selischaften nehmen zu konnen. Ich habe jedoch auch nicht von meinem ehren werthen und gelehrten Freund gebört, daß diese Gesellschaften durch die Gesetze sanetlon irt wurden. Das ehrenwerthe Mitglied fur Cornwall erwähnte die Sache der Arbeiter zu Dorchester. Ich nehme mir die Frei⸗ heit, auf das Vorfahren der Minister bei dieser Gelegenheit hinzudeuten. Zu dieser Zeit bestanden Unionen in großer Zahl, in London waren nicht weniger als 0,900 Menschen in Prozession zu besondern Zweak⸗ ken durch die Strafen gejogen. Die Friedensrichter, nicht die Mi⸗ nister, schritten wegen Lokals-Unruhen cin, die Minister untersuchten nur, ob sie bei den hierbei erfolgten Urteilen eine Veränderung eintreten lassen oͤnnten. Wens nun die Minister die bestehenden Gesetze nicht gegen die Orangisten anwenden wollten, war es rath⸗ sam, ein neuss Gesetz vorzuschlageß? Die Minister glaubten, es sey nicht rathsem. (Hort) Ich glaube, wenn wir eine Bill zur Unterdruͤckung der Logen im Parlamente durchgetzracht haͤtten, doch nur die geheimen Abzeichen abgeschafft worden waren, ubrigens man aber dem Göesetze zu entschluͤpfen gewußt hätte. Mein ehrenwertber Freund, das Mitglied fuüͤr Middleser (Hume), hat vorgeschlagen, daß jeder Beamte der Krone, der zu dieser Gesellschaft gehdrt, abgesetzt, jeder Richter von seinem Posten entfernt werden solle. Ich glaube, obwohl das Parlament, wenn es sich uͤberzeugt, daß ein Beamter seiner Stele unwürdig ist, deshalb eine Ädresse au die Krone zu richten befugt ist, es doch mit der Unabhängigkeit der Gerichte sich nicht verträgt, eine allgemeine Absetzung verlangen, ohne auf bestimmte Individuen einzugehen. (Hoͤrt, hort!) Ich bin der Meinung, daß diejenigen Magistrars-Personen in Irland, welche zu den Orangi⸗ sien- Logen gebbreen und sich in der Meinung, die protesstantische Kirche zu schuͤtzen, zu diesen Vereinen hielten, doch dieser eingegan— genen Verpstichtung getreu bleiben würden, wenn auch das Paclg⸗ ment oder die Krone sie von ihren Stellen vertrieben, und daß sie es nur als eine Handlung der Parteisucht und Unredlichkeit betrach—⸗ ten wurden. (Hört, hört, hort! Wir haben bisher folgenden Weg eingeschlagen: Wir haben mit dem Lord-Lieutenant von Irland in stetem Briefwechsel gestanden uber diesen Gegenstand. Sollte ein Beamter ernannt werden, so wurde genaue Erkunvigung eingezo— gen, ob die dazu bestinmte Person zu den Orangisten gehöre und hei der Gesellschast bleiben wolle; war dies der Fall, so wurde

sie nicht ernannt“ Um zu zeigen, in welchem Geiste die Regierung

hierbei verfabren, las Lord J. Russell dem Hause zwei Briefe aus der Korrespondenz zwischen Lord Bunsany und Lord Morpeth, in Betreff eines Herrn Smith, vor, der zum Vice-Lieutenant einer Ir⸗ lasndischen Grafschaft empfohlen worden war. Lord Qunsany, der Herrn Smith vorgeschlagen batte, schreibt an Lord Morpeth auf dessen Awntrage, ob Herr Smith Orangist sey und ein Amt in der Orangisten⸗Gesellschaft hekleide, daß dicser Letztere in der That so wie die Hälfte der Magistratspersonen der Grafschaft, zu diesem Ver⸗ ein gehbre, worauf Lord Morpeth antwortete, detz Lord J. Russell sonach dem Herrn Smith te Stelle nicht geben koͤnne, und daß er keinen aus dieser Gesellschaft zu einem Amt ernennen werde. (Beifall von den Irländischen Mitgliedern. „So“, fuhr der Minister fort, „haben die Minister und der Lord⸗Lieutenant gehandelt. Ich kann nicht damit einverstanden seyn, die Beamten in Masse zu entfernen, aber ich glaube, wenn das Haus der Meinung ist, daß diese Gesellschaf⸗ ten schaͤdlich seyen, und deshalh eine Eidresse an die Krone richtet, di selben zu entmuthigen, so wurden hochgestellte Personen, welche dazu gehdren, dadurch in eine andere Lage versetzt werden. (Hort, hort! Was sie auch bei der Gruͤndung der Gesellschaftkm Auge gehabt haben moͤgen, sie werden nicht gleichgültig gegen die Wohlfahrt des Landes seyn und nicht einer Meinung widerstreben, die so feierlich ausgesprochen wurde.“ (Hort! hoͤrt)) Der Minister sagte nun noch einige Worte über die Ursachen, welche den Orangisten⸗Ges-Uschaften lhre Entstehung gaben, und die er bis zu der Zeit Wilhelms III. zurückfuͤbrte, und schloß dann folgendermaßen: „Ich bitte daher alle Parteien, nicht laͤnger einer falschen Ansicht anzuhäͤngen, welche die besten Maͤnner zu Werkzeugen von Abenteurern macht, und sich lieber auf die Gerechtigkeit des Landes zu verlassen, (Lauter Beifall.) Zu diestm Zwecke beantrage ich eine Adresse, die ich in der beschei⸗ denen, aver auch ernsten Hoffnung abgefaßt habe, daß Maßregeln

werden ergriffen werden, welche zur Geruhigung eines Theils des

Landes und zur Wohlfahrt des Ganzen fuhren sollen.“ Unter an⸗ halten zem Beifall beantragte der Lord dann folgende Adresse: „daß Se. Majestaͤt gebeten werde, solche Maßregeln zu ergreifen, welche Sr. Majestaͤt vassend schienen, die Orangisten-Logen und überhaupt alle politische Gesellschaften zu entmutbigen, welche Personen von anderem Glauben ausschließen, sich gewisser Abzeichen und Symbole bedienen und durch verzweigte Verbindungen handeln.“

Als der Minister selne Rede beendigt, sagte Herr Pat— ten, er habe ein Amendement vorschlagen wollen, das bis auf einen Punkt mit dem des edlen Lords uͤbereinstimme, er wuͤnsche namlich, daß es in allgemeineren Ausdruͤcken, ja in so allgemei— nen Ausdrücken wie moglich abgefaßt werden mochte. Herr Crawford meinte, die Orangisten seyen die besten Unterthanen, und es kemme nur darauf an, sie richtig zu leiten. Herr Max⸗ well, welcher hierauf das Wort nahm, bemerkte, der Orangis— mus sey eine Institution, die sich sehr wohl entschul— digen lasse. Geheime politische Gesellschaften seyen zwar an sich ein großes Uebel, das sich nur durch die abso— lute Nothwendigkeit rechtfertigen lasse; er halte aber die Grundsatze der Orangisten-Vereine suͤr vollkommen loyal und durchaus nicht im Widerspruch mit den Gesetzen des Lan— des, dem sie im Gluͤck und Ungluͤck ergeben seyen. „Die gegen die Orangisten Irlands erhobene Anklage“, fuhr der Redner fort, „als wollten sie die Thronfolge aͤndern, behandle ich mit Verachtung. Ueber das Betragen der Orangisten in England habe ich nichts zu sagen, denn ich bin mit ihren Vorschriften und Einrichtungen nicht bekannt. Der Herzog von Cumberland steht allerdings an der Spitze der heiden Vereine, allein eine weiter? Verbindung findet zwischen denselben nicht statt,

ssen-Vereine, unterwerfen muͤssen. Ich kann uber die Ruhe, Maͤßt⸗ 9

Mag der Herzog von CLumberland in England seyn, was zung aller solcher Gesellschaften, allein dies losse sich nicht durch er will, in Irland ist er wenigstens nicht das unver- xas bloße Zerstreuen ihrer Mitglieder erlangen. Der Geist antwortliche Oberhaupt der dortigen Orangisten. Er hat szleibe zuruck, und ehe man nicht den sie bewegenden Geist ver⸗ in diesem Vereine nicht mehr Gewalt als ich, und ich besitze de— nichte, sey so gut wie nichts geschehen. Er glaube, es waͤre bes— ren nicht mehr, als das unterste Mitglied. Auf die gemäßigte fer, den Ausdruck „„Orangisten-Logen““ wegzulassen, denn, er und scharfsinnige Rede des edlen Lords will ich nichts erwiedern, wiederhole es, nicht die Orangisten⸗Vereine wolle man vertilgen, und wenn nur die Worte: „„OHrangisten⸗Vereine““ weggelassen ndern den Geist, den sie repraͤsentirten, und bei der Bereit— werben, so werde ich mich der Resolutien nicht widersetzen. Die Hilligkeit der Mitglieder jener Vereine, dieselben aufzulosen, Orangisten sind verpflichtet, den Gesetzen des Landes zu gehor— muͤsse er sehr bedauern, daß der edle Lord den Vorschlag des tapferen chen, und die ausdrücklichen Befehle ihres Souverains haben Mitgliedes fuͤr Sligo (Perceval) nicht anzunehmen entschlossen ist. fär sie dieselbe Wichtigkeit wie die Gesetze. Sollte Se. Majestaͤt err O' Connell war der Meinung, daß der Ausdruck „Oran— die Aufloͤsung von Vereinen dieser Art wuͤnschen, so kann ich, ten / Bereines für die Verstaͤndlichkeit der Resolution noöthwen, als Orangist, und im Namen des Vereins, dessen Vertrauen dig sey; doch ließ er dem versoͤhnlichen Geiste, den die Orangi— ich besitze, versichern, daß kein Orangist den geringsten Anstand ien in dieser Debatte gezeigt, volle Gerechtigkeit widerfahren nehmen wird, aus dem Verein zu treten.“ Herr Finn bemerkte pꝝnnd sprach die Hoffnung aus, daß die Loyalitaͤt, worauf sie so seinerseits, wenn nichts für die Purifizirung der Richter und Ge, oz seyen, sie von jener Widersetzlichkeit abhalten werde. Schließ⸗ schworenen im Norden Irlands gethan werde, so wurde die lich bemerkte Herr Hume noch, er werde fuͤr das Amendement Schreckens-Regierung dort immer aͤrger werden. (Hort!) Der zes Lord John Russell stimmen, obgleich er seine Resolutionen, Oberst Verner wollte, wie er sagte, nicht auf die perschiedenen . welche er zuruͤcknehme, fuͤr besser halte. Das von dem Mini— Beschuidigungen der ehrenwerthen Mitglieder gegenuͤber antwo, sser vorgeschlagene Amendement wurde hierauf ohne weitere Ab— ten, sondein nur ihre Besorgnisse in Betreff der Thron folze j simmung angenommen.

zerstreuen suchen. Niemand, der gesunden Menschen-Verstand h. Unterhaus. Sitzung vom 25. Februar. Lord John sitze, koͤnne annehmen, daß der Thronfolge durch die Orangisten Russell erklaͤrte auf Anlaß des Ablebens des Bischofs von Irlands Gefahr drohe. (Höoͤrt!! Er habe das Vertrauen, def Durham, daß die kuͤnftige Trennung dieser Bischoͤflichen Wuͤrde die erlauchte Prinzessin (Victoria) nicht an der Loyalität der von dem Amte des Custos rotulorum (Lord-Lieutenants von Protestanten zweifle, und in jedem Hrangisten werde sie einen Durham) bei der Regierung in Erwaͤgung sey. Er legte sodann Vertheidiger finden, der bereit sey, seinen letzten Blutétropen dem Hause die Antwort des Koͤnigs auf die Adresse des Hau— zur Unterstuͤtzung ihrer Rechte zu vergießen. (Hoͤrt, hoͤrt! 6s ses wider die Orangisten-Logen vor. Sie lautete folgenderma— wuͤrden uͤbrigens, bemerkte er ferner, mehr Verbrechen in denn hen: „Ich stimme gern dem in der Adresse Meiner getreuen

nigen Theilen Irlands begangen, wo es keine Qrangisten gebe, Gemeinen enthaltenen Gesuch bei, daß es Mir belie— als da, wo sie vorhanden seyen, und ehe der Orangismus in en moͤchte, diejenigen Maßregeln zu treffen, die Mir Norden Irlands existirt habe, sey dieser Theil des Landes det zur wirksamen Entmuthigung der Orangisten- Logen und bestaͤndige Schauplatz von Verbrechen gewesen. Oberst Perceval, berhaupt aller politischer ereine, welche Personen von

der hierauf das Wort nahm, aͤußerte sich folgendermaßen:

„Ich hoffe, die Beschuldigungen, als würden von den Oran, gisten- Vereinen Unruhen angestiftet, werden jetzt endlich einmal au hoͤren. Diese Vereine haben sich stets durch ihre unveraͤnderlich Loyalität, durch ihre Anhaͤnglichkeit an die Versassung und die be. steyende Kirche ausgezeichnet. (Hört! Dles war der Leitstern, na dem sie ihr Benehmen richteten, und in der jetzigen Krisis hoffe ich daß sie Alle dieselbe unerschuͤtterliche Loyalltaͤt zeigen werden, die stets ihrem Herzen das Theuerste und das große Motiv zu ih⸗ ren Handlungen war. (Hoͤrt, hort! Ich glaube, daß die Orangisten jetzt einer Adresse an den Koͤnig zür unterdruͤckun gehrimer Gesellschaften unmdglich abgeneigt seyn konnen, und )

anderem religiͤsen Glauben ausschließen, geheime Zeichen und Symbole haben und sich anderer Neben-Associationen zur Errei— chung ihrer Zwecke bedienen, raͤthlich erschienen. Es ist Mein fester Wille, alle solche Vereine in Meinen Reichen zu entmuthi— gen, und ich hoffe zuversichtlich von der Treue Meiner loyalen Unierthanen, daß sie Mich in diesem Entschluß unterstuͤtzen wer⸗ den“ Nach einer Aeußerung, welche Hr. Poulett Thompson iin dieser Sitzung verlauten ließ, ist es allerdings die Absicht der Regierung, in Hinsicht der Bauholz-Soͤlle in dieser Session nach ö. e, ,. H . Jahre zu ver⸗ stimme der Erklärung meines ehrenwerthen Freundes bei und werde . ö n , ,, nn ö. ö in dieser Sitzung i ö i nn, ! ee . . dar n nit mancherlei inneren Angelegenheiten. wendigkeit zu überzeugen, daß sie alle sich dem Gesetze oder den r g. h. ö 3 if die ketten ichen . J,, . London, 26. Febr. Vorgestern wurde der Geburtstag der SFöonigin bei Hofe durch ein großes Diner gefeiert.

. Die Hof⸗Zeitung meldet die Erhebung des Sir H. Bet—

gung und Milde des edlen Lords (Lord John Russell bei dem

Einbringen seiner Rejolution nur mesne große Freude zu une, des General-Lieutenants Sir T. Brisbane, des Herrn erkennen geben (hort! und lauter Beifal) und zugleich zie D. Eampbell, des Herrn J. Rivett-Carnac, des Oberst Lleute—

offnung äussprechen, daß derselbe, da er sieht, daß die Orangisten j 3* E. ; 3 ö , ,, e m n ,, lk. . ann, , ö. ö. ͤ 8 ssten-Vereine“““ weglassen wird, da diese nur eine der vielen ande enn n *. e. ; ; ö gebeimen G. ck chenlth sind, und ich hege daher das Vertrauen Sir F. A. Roe, des Vice-Admirals Sir C. Rowley und des daß der edle Lord nicht! durch die Aufnahmt dieser Worte Männe Herrn J. Sawle zu Baronets des Vereinigten Koͤnigreichs. wird brandmarken wollen, die stets bereit waren, den Wuͤnschen Sr. Herr Dedel, der Königlich Niederländische Gesandte am hie— Majestaͤt entge genzukommen und sie zu unterstüͤtzen. Jene Worte wurden sizen Hofe, ist hier angekommen und hat am Dienstage eine Au, aber nicht nur eine Sch mach fuͤr den Verein selbst seyn, sondern sie wuͤrden dienz beim Koͤnige gehabt, bei welcher er Sr. Majestäͤt sein Be— auch meinen Einfluß, so wie den meiner Freunde, bel unseren He glaubigungs-Schreiben uͤberreichte. An demselben Tage beurlaubte mühungen zur Unterdruͤckung der Drangisten Vereine, schwäͤchen, sich der Belgische Gesandte, Herr Vandewever, der London auf 6 ö . . , . , ,, furze Zelt verläßt, beim Könige ö. u aͤndern. rt!) Ich will nich e e der Debatte 2 : , scn de l nul e viel sagen, kasse dem rr enn Theil h a , . Po st erklart es fur un wahr daß der Her⸗ egen d's!eblen Lords beipflichte; nut' in esnem Punkte bin ich zog von Wellington geneigt sey, den ministeriellen Vorschlaͤgen in anderer Meinung, darin namlich, daß der edle Lord sagt, der Zwec Bezug auf die Irlaͤndische Kirchen-Angelegenheit beizupflichten; der Orangisten-Veceine sey, ein Uebergewicht und eine Oberherrschast eben so wenig, sagt dieses Blatt, sey es wahr, daß Sir R. Peel, des Proteflantismus aufrecht zu erhalten.“ im Widerspruche mit der vom Oberhause in der vorigen Ses— Lord Stanley, weicher sich jetzt erhob, sagte, er wüͤnschh sion abgegebenen Entscheidung, oder im Widerspruche mit den nicht, daß es erst zu einer Abstimmung uͤber die vorliegende Frage Mitgliedern, die jetzt im Unterhause das protestantische und das komme, und er würde, um nicht etwa die Eintracht und die gut, konservative Interesse in Irland unterstüͤtzten, der von Lord Gesinnung, welche sich in der ganzen Debatte uͤber diesen Gegen Morpeth eingebrachten Bill zur Abaͤnderung der Irlaͤndischen stand kund gegeben, durch irgend einen Ausdruck zu stoͤren, auc Polizei seine Zustimmung ertheilt haͤtte. gar nicht das Wort ergriffen haben, wenn er dem Wunsche haͤn Der Lord, Bischof von Durham, Dr. van Mildert, ist mit widerstehen koͤnnen, seinem edlen Freunde zu dem großen um Tode abgegangen. ausgezeichneten Triumphe Gluͤck zu wuͤnschen, den derselbe sth In Portsmouth wird an der Ausruͤstung der Linienschiffe durch den ruhigen, gemäßigten und eines Staatsmannes wur, „Beuerophon.“ und „Vanguard“ von 76 Kanonen sehr eifrig gen Ton bei! der Einbringung seiner Resolution erw, gearbeitet, doch sind noch keine Befehlshaber ernannt, Und was ben habe. (Lauter Ruf: Hoͤrt, hoͤrt!! Die Eintrach, die Ausrüstung der „Britania“ von 120 Kanonen betrifft, so welche wahrend der ganzen Debatte, deren Gegenstand so Mm eigt sie sich als ungegruͤndet. j ches enthalte, was wohl zu einem heftigen Kampfe hatte Ver Ein Korrespondent des Morning Herald meldet aus lassung geben konnen, geherrscht habe, muͤsse er vornehmlich de Sarre vom 20. Februar, Eguia sey am 15, nach einer langen weisen Verfahren des edlen Lorös zuschreiben, worüber er, a Konferenz in Durango mit Don Earlos (bei welchem sich am ein alter und treuer Freund desselben, die größte Freude empfin ten dort der Pfarter Merino befunden), nach Guernica auf Zugleich muͤsse er jedoch auch den Mitgliedern der Orangiste eine geheime Expedition abgegangen; gegen Portugalette haͤtten Vereine fur ihre Bereirwilligkeit, womit sie den Vorschlag si die Karlisten keinen Angriff gemacht. nes edlen Freundes unterstuͤtzt hatten, seinen Dank bezeigen. Die Ri Es sind hier Nachrichten aus New⸗-YHork vom 2ten d. M gierung erlange durch diesen Triumph einen Einfluß und eine Sich angelangt. Die New-Yorker Blaͤtter von diesem Tage melden heit, die keine Parlaments⸗Atte, selbst durch die strengsten Maßrege!n die kurz zuvor erfolgte Ankunft des „Pantaloon“, welcher die ihr hatte verschaffin koͤnnen. (Hoͤrt, hort! Lord Stanley b uuf das Vermittelungs⸗-Anerbieten in der Franzoͤsisch⸗Amerikani⸗ merkte ferner, es muͤsse fuͤr Lord John Russell sehr erfreut schen Streitfrage bezuͤglichen Depeschen der Britischen Regie⸗ seyn, daß sich ihm eine Gelegenheit darbiete, dem versoͤhnlichn rung uͤberbracht hat. Die Depeschen wurden unverzuͤglich nach Geiste derjenigen Mitglieder Gerechtigkeit widerfahren zu lasen, Washington besoͤrdert, und am 27sten v. M. theilte der Briti⸗ die ihm ihre lang gehegten Meinungen und Vorurtheile = denn er be / sche Geschaͤftstraͤger dem Praͤsidenten der Vereinigten Staaten trachte sie als Vorurtheile aufgeopfert Hhaͤtten. Eben diest das Vermittelungs⸗Anerbieten Großbritaniens mit welches in dem Bereitwilligkeit wegen, dem Wunsche des Souverains nachzulom egierungs⸗Confeil wiederholte und langdauernde Debatten ver— men, muͤsse er jedoch seinen edlen Freund fragen, ob derselbe nich ursachte. Es heißt, daß der Praͤsident sich anfangs gegen die um seinen Trium)h volltommen zu machen, sich eine Aenderung ind Annahme desselben und nur der Vice⸗-Praͤsident, Herr van Bu— Form wolle gefallen lassen. Er werde das urch sich den Triumph he len, dafuͤr ausgesprochen habe. Ueber das Resustat der Vra⸗ reiten, daß er sagen könne, es sey ihm durch Nachgiebigkeit g, Hungen geben die New-Yorker Blaͤtter keine Auskunft, sa der gen seine Gegner die stolze Genugthuung geworden, auf frieh als offiziell betrachtete G kobe hat nicht einmal die Ange e ge⸗ liche Weise und mit einstimmiger Bewilligung des Unterhaust nacht, daß uberhaupt ein Vermittelungs⸗Vorschlag .

einen Zwick erreicht zu haben, den man vor zwei Jahren wen ben sey. Nach Briefen aus New. York, welche vom T

gebens noch fuͤr unerreichbar wurde gehalten haben. Hoͤrt, hoͤr der Abfahrt des Packethootes, . s. 6 , ,, kord John Russell erwiederte hierauf, es thue ihin leid,“ nd, hatte indeß der Prästdent Jackson endlich nach ege⸗ klären zu muͤssen, daß er durchaus keinen Grund sehe, der ih ben und die Vermittelung angenommen. 6 he

veranlessen koͤnne, irgend etwas in den Ausdruͤcken seiner Reso lution zu aͤndern. (Großer Beifall.) Er begreife auch gar nich daß in dem Ausdruck „Orangisten⸗Vereine““ etwas Schimpf licheres liege, als in der ganzen Resolution, welche die Aufloͤsun⸗ solcher Vereine fur wuͤnschenswerth erklaͤre. Er sey keines weg unempfindlich gegen den ausgesprochenen Wunsch der Versoͤh lichkeit, allein in der festesten Ueberzeugung, nicht anders hande! zu koͤnnen, muͤsse er auf das bestimmteste erklaͤren, daß die Rt solution ihre gegenwartige Form behalten muͤsse, ( Beifall

kannte Genfer Reisende, welcher Kohre ̃ ĩ ; ] ; ondenz⸗ bie Times liefert, will sogar wi , 66 ,, t des Praͤsidenten an das Britische . außer s hl lh . sehr versöhnlicher Art sey, und glaubt, daß das amm! j. ger ,. Packetboot der Britischen Regierung schon die offi . J e Notification von der erfolgten Annahme der Vermittelung ö. Tr ngen werde, An der Londoner Böͤrse hat die Rachrich: . guͤnstigen Erfolge der Britischen Bemuhungen die 1 os etwas gehoben; doch haͤlt man eine Ausgleichung nur Sir Robert Peel sprach sein Bedauern aus aͤber diese un für möglich, wenn entweder die Franzoͤsische Regierun die klaͤrung des Ministers. Er sey, sagte er, innig von. . . ihr gestellte Bedingung einer ausdruͤcklichen! Ehn nnn m Wichtigkeit diefer Maßregel fur die Wohlfahrt Irlands h on Seiten des Praͤstdenten zuruͤchnaͤhme, oder dieser bern seugt, und er müsse bekennen, daß er immer, wenn er geheim 1 zu einer Abbitte verstaͤnde, durch welche er sein bisheriges Zeichen und Ausschließungs-Prinzipien gefunden, von dem cl maergisches Auftreten desavouiren muͤßte, ein Dilemma ken n ten Zustande der menschlichen Gesellschaft und von einer e e, . „wie man hofft, die Englische Diplomatie einen weniger drohenden Zelt uͤberzeugt gewesen sey. Er wuͤnsche die Jlush⸗ shresfen Gesichts punti: abzugewinnen wissen wird.

*.

Nach einem Handels-Schreiben aus Montevideo voin 23. Nov. war am Tage vorher in den dortigen Hafen ein Spani— sches Schiff eingelat. fen, welches die National Flagge aufgezogen hatte und von den Einwohnern mit greßem Enthusiasmus auf— genommen wurde, da sie die alte Verbindung zwischen beiden Laͤndern aufs eifrigste wiederherzestellt zu sehen wuͤnschten.

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Amsterdam, 25. Febr. Dem Vernehmen nach sollen die zu der Probe, Eisentzahn von hier nach Harlem entworfenen Pläne mit einigen unbedeutenden Abänderungen genehmigt wor— den seyn. Demzufolge glaubt man, sich mit der Hoffnung schmeicheln zu konnen, daß hinnen kurzem die definitive Konze ssion zur Anlegung dieser Bahn werde verliehen werden.

661. Brüssel, 25. Febr. Der Capitain der Guiden, Lahure, hat sich vorgestern nach dem Kriegs-Ministerium begeben, wohin er, wie man versichert, durch den Minister berufen worden ist. Vier Sergeanten und 4 Soldaten des Guiden-Regiments sitzen in dem Gefaͤngnisse der Petits Carmes, der Theilnahme an den Verwustungen im Bureau des „Liberal“ beschuldigt, in strenger Haft. Der Militair-Auditeur Gerard ist mit der Untersuchung dieser Sache beauftragt. ö

Herr Parys, Herausgeber des „Mephistopheles“, ist wegen Drohungen gendthigt gewesen, den Schutz der Militair-Behör— den nachzusuchen.

Lüttich, 25. Febr. Eine hiesige Zeitung enthalt Fol— gendes: „Gestern verbreitete sich das Geruͤcht in der Stadt, daß Kinder, welche die Schule der Bruͤder der christlichen Lehre besuchen, als Strafe Brandmale auf die Wange erhalten hät— ten. Es bestätigt sich, daß einige Schuler diese unglaubliche Be— handlung erlitten haben. Die Kinder sind einem unserer Aerzte vorgestellt worden, der Brandmale im ersten Grade, die vermit— telst eines Knopfes oder eines Gegenstandes von ahnlicher Form gemacht wurden, konstatirt. Es heißt, diese Handlung sey durch einen sehr jungen Mann, der die Haupt-Anstalt der Bruͤder zu Namur leitet, begangen worden. Uebrigens glauben wir, daß bereits eine gerichtliche Instruction hegonnen hat.“

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Darm stadt, 24. Febr. (O. P. A. 3.) Man ist in den diesseitigen Provinzen mit großer Ausmerksamkeit eder vielmehr mit Spannung den Verhandlungen gefolgt, welche der Antrag mehrerer Deputirten auf Verwirklichung des Art. 103 unserer Verfassungs-Urkunde (die Gesetzgebung betreffend) in der 2ten Kammer unserer Landstände kuͤrzlich herbeisüͤhrte. Schon 1833 waren die Franzoͤsischen Gesetzbuͤcher nicht allein zur vorzuͤglichen Beachtung von den Ständen der Regierung empfohlen, sondern ihre Einführung geradezu verlangt worden; aber dieses Verlan— gen hatte sich der Zustimmung des Volkes durchaus nicht zu er— fréuen. Nur in der Provinz Rheinhessen, we die Franzoͤsischen Gesetze bereits herrschen, und wo man durch die Abschaffung der— selben manches Verhältniß und manche Einrichtung gefährdet glauben moͤchte, die man nach und nach lieb gewonnen hat, fan— den jene Bemuhungen der Kammer von 1833 Anklang, und die Vertreter dieser Provinz sprachen auch damals um so feuriger jenes Verlangen aus, weil sie großentheils selbst Advokaten wa— ren, deren Stellung gerade durch die Franzoͤsische Gesetzgebung nicht wenig gehoben wird. Diese sind es auch, welche auf dem gegenwaͤrtigen Landtage hauptsaͤchlich fuͤr die Einfuͤhrung der Franzoͤsischen Gesetze gesprochen haben; allein die diesseitigen Pro—⸗ vinzen des Landes wuͤnschen nichts weniger, als die Realisirung dieses Projektes, und selbst die Rheinhessen wuͤrden sich nicht zu beklagen haben, wenn bei ihnen eine tuͤchtige neue Gesetzgebung an die Stelle der Franzoͤsischen traͤte. Denn unter den Auspizien unserer Staats-Regierung, welche täglich Proben davon ablegt, wie sie nur das Wohl der Unterthanen will, duͤrfen wir mit Zu— versicht erwarten, daß etwas Tuͤchtiges geleistet und aus dem Gu— ten das Beste fuͤr uns erwaͤhlt werden wird. Das ist auch der Wunsch, der sich uͤberall bei uns ausspricht, und den auch in der gegenwartigen Session die Mehrzahl unserer Deputirten mit dem vollkommenen Beifalle der von ihnen vertretenen Bezirke zu hegen scheint. Man soll uns nicht irgend ein fremdlaändisches Gesetzbuch mit allen seinen Maͤngeln und fuͤr uns unpassenden Anordnungen auf— draͤngen, sondern, wie es die Regierung auch zu beabsichtigen scheint, ein neues, unseren eigenthuͤmlichen Verhaͤltnissen anpassen⸗ des Gesetzbuch, mit Beruͤcksichtigung oder Zugrundelegung des es sey wo es wolle vorhandenen Guten und Brauchbaren, bearbeiten und einfuͤhren. Damit kann und wird Niemand un— zufrieden seyn, wer die Sache unbefangen betrachtet, und mit allgemeinem Vergnuͤgen hat man deshalb wahrgenommen, daß auf dem gegenwärtigen Landtage diese Angelegenheit eine Wen— dung genommen hat, welche die Verwirklichung der hier ausge— sprochenen Ansicht hoffen laͤßt.

Bremen, 26. Febr. (Hamb. Ztg.) Stolz und freund⸗ lich ward vorgestern unsere Stadt durch Preußens Adler begruͤßt, der am Bord des an der Ruhr erbauten vielbesprochenen Dampf— boots „Friedrich Wilhelm III.“ seine Fluͤgel ausbreitete. Gestern Morgen passirte dieses schoͤne, circa 125 Fuß lange Boot glüͤck— lich unter dem Donner der Kanonen die Weser-Bruͤcke, ankerte dann an der linken Seite des Stroms, um die am Bord befind- lichen Preußischen Steinkohlen auszuladen und dafuͤr Englische Steinkohlen, wegen deren größerer Wirkung, einzunehmen und dann die Fahrt nach Preußisch Minden zu beginnen, da es zur regelmäßigen Fahrt zwischen dieser Stadt und Bremen bestimmt ist. Der blasse Neid prophezeit getaͤuschte Erwartung und schlechte Resultate, die Unternehmer und die Actionaire dagegen viel Gutes. .

. Schweiz. Zurich, 20 Febr. Wie in politischer, so ist auch in kirch— licher Ruͤcksicht die Schweiz das Land der Spaltung und der Gegensaͤtze, bietet auch in dieser Richtung dem Auge des Beob— achters ein verworrenes Bild. Waͤhrend die katholische Schweiz sich in die Parteien der Pfaͤfsischen und der Pfaffenfeinde trennt und ihre weltlichen Gewalten mit der geistlichen, vora‚b mit dem Nuntius, in Streit liegen, greift unter den Resormirten Pietis⸗ mus und Sekcirerei in der Stille immer weiter um sich. Wie es in dieser Beziehung zu Basel, wie es im Wea'tlande aussieht, ist bekannt. Aber auch im Aargau regt sich die Sektirerei, und im Kanton Zuͤrich, ja jetzt selbst in der Stadt, haben wir Wieder— täufer, Fanatismus neben der ärgsten Verweltlichung. Trotz allem dem träunen zum Theil dieselben Leute, welche eine politische Einheit der Schweiz erstreben, von der Moglichkeit einer Schweizerischen Lan⸗ deskirche, in welcher Katholizismus und Protestantismus als nothwen⸗ dige Gegensaͤtze, als zwei Organe Eines Leibes, sich ergaͤnzen sollen. In dieser Richtung, um das Unmoͤgliche zu realisiren, verbrauchen sie Zeit und Kraft und Wort, stemmen sich wider erfahrungs— mäßige Thatsachen und waͤlzen unermuͤdlich den Stein des Si⸗ syphus. Der Schweizerbote enthaͤlt uͤber das in der neuesten

Zeit sehr ausgehreitete Schwaͤrmer, und Pietistenwesen in den Kan,

tonen Zuͤrich, Beürn und Aargau unter Anderm Folgendes: „Was eigentlich diese Sekte glaubt und lehrt, laßt sich ichwer sagen, denn entweder ist es ein zusammenhangloser mystischer Unsinn, noch darf hier Alles, ohne die guten Sitten zu beleidigen, er⸗ zahlt werden; obschon das alte und neue Testament Aushaͤnge⸗ Schild und Deckmantel Neugeworbener und ihres unsittlichen Lebens seyn muͤssen. Ihren Grundsaͤtzen und Handlungen zu— folge, sind sie eine Abart der Wiedertaͤufer und bekennen sich zu dem Grundsatz: Gemeinschaft der Weiber und Guͤter ... Sie prophezeien immer das Ende der Welt. Wenn es bis jetzt noch nicht kam, machte sie das in ihrem Wahne nicht wan⸗ ken, sondern sie setzen den Zeitpunkt nur weiter hinaus. Sie halten sich fur die sogenannten Auserwählten, welche das tausend⸗ jaͤhrige Reich erleben werden, und somit fuͤr Universal-Erben der uͤbrigen Menschheit. Unserer Geistlichkeit geben sie den in der h. Schrift vorkommenden Namen des „verdorrten und verfluch⸗ ten Feigenbaums.“ Sollte es nicht moglich seyn, dem Sitten⸗ verderben, dem Treiben dieser Sekte Einhalt zu thun? Feind aller Beschränkung der Gewissens, und Denkfreiheit, koͤnnen wir den⸗ noch nicht genug auf die Nothwendigkeit aufmerksam machen, Verderber der Sitten unter besondere Polizei⸗Aufsicht zu stellen. Viele sind schon geistig und körperlich verdorben und verkruͤppelt. Die Unverbesserlichen sollten als Gemuͤthskranke, was sie auch in der That sind, in Irren-Anstalten oder anderwaͤrts versorgt wer⸗ den, um wenigstens ihren sittenverderbenden Einfluß auf die Um⸗ gebungen zu verhüten.“

Literatur und Kunst. Arch äologische Vorlesungen.

Auch in diesem Jabre wieder, und zwar in den beiden letz ten Monaten, versammelte sich ein ausgewaͤhltes Publikum in den schoͤnen Raäͤumen des Königlichen Museums, um die lehrreichen archaͤologischen Vortraͤge des Herrn Professor Gerhard zu hören. Derselbe gab im vorigen Winter eine allgemeine Uebersicht der antiken Denkmäler des Museums nach seinen saͤmmtlichen Abtheilungen, diesmal be⸗ schraͤnkte er sich auf eine Klasse derselben, auf die Vasen, welche in neuerer Zeit fuüͤr das achaͤologische Studium so bedeutend geworden, und wovon namentlich auch unser Museum einen seltenen Reich⸗ thum besitzt. Einzelne Prachtstücke waren ausgestellt, um ihre kuͤnst⸗ lerische und antiguarische Erklärung zu erhalten. Der Gelehrte erlaͤuterte die dargestellten Figuren und Handlungen und ver⸗ breitete sich uͤber die Bedeutung und den Gebrauch solcher Schaustůcke im Alterthum. Die glückliche Vollstaͤndigkeit der Koͤniglichen Sammlung setzte ihn in Stand, den ganzen Umfan dieser Kunstgattung an vorliegenden Beispielen zu beleuchten. B Gelegenheit der Vase, welche Boreas und Orithyia darstellt, sprach er uber die hochzeitlichen Vasen; ein seltenes Gefaͤß der Athenischen Kampfspiele mit der Inschrift cr. Ad irnber d eum, (eine schreitende Athene ist zwischen zwei auf Saͤulen stehenden Kampfhaͤhnen gebil⸗ det), forderte auf, di Gattung der athletischen Vasen zu beruͤhren, und wiederum fuhrte eine Schale von feinster Arbeit auf die Klasse der gymnastischen Preisgefaͤße. Eine andere mit einem Etrurischen Lei⸗ chenzug gab Anlaß ju einem Exkurs über das Bestattungswesen. Endlich wurde eine Vase ausgestellt und erklart, welche eine Erz⸗ gießerei abbildet; eine Erz⸗Figur, ahnlich unserem Adorante, wird so eben bearbeitet Hiermit wurden noch andere kunstgeschichtlich wich- tige Vasen verglichen. : .

Der Faden dieser antiquarischen Kunst-Erkläͤrungen ist demnach bis jetzt dergeßalt fortgefuͤhrt worden, daß die Zuhdͤrer von den mancherlei Darstellungen des individuellen Lebens, welche haupt⸗ saͤchlich auf Griechischen Vasen in so reichen und mannichfaltigen Bildern uns vorliegen, eine genauere Kenntniß erhielten, als dieses gemeinhin zu geschehen pflegt, indem man fast ausschließlich mytho⸗ logische Darstellun gen beruͤcksichtigt, als waren es die einzigen des Alterthums. Es bleibt der Wunsch zuruck, die für das Gebiet aller Mythologie und die tuͤnstlerische Behandlung derselben einmal ob— waltende Theilnahme zur Begründung einer tieferen Kenntniß be⸗ nutzt und gefoͤrdert zu sehen, und es denkt nun der Vortragende, in einer zweiten Halfte seines diesmaligen offentlichen Kursus dem zu entsprechen. Allerdings wird dies bei beschraͤnkter Zeit, und hauptsachlich bei der gegenwartig noch sehr fuͤhlbaren Schwierigkeit, Vorlegeblaͤtter und andere Gegenstaͤnde des archäblogischen Appa⸗ rats zur Hand zu haben und fuͤr die Zwecke eines großeren Publi⸗ kums anschaulich zu machen, nur auf eine fragmentarische Weise geschehen konnen; dem Vernehmen nach ist jedoch Hoffnung vordan⸗ den, daß fur diejenigen, welche Studien dieser Art eine naͤbere Theil⸗ nahme zuwenden wollen, noch ein besonderer, mit der Benutzung der noͤthigen Abbildungen verbundener Kursus kunstmythologischer Vortraͤge fuͤr den Lauf der naͤchsten Monate eroͤffnet werden wird.

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18365. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 1. März.. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. d i 2 // / // Lustdruck. .... 333 9 Par. 33, 75 Vr. a a ver] Quellwarme 7.10 R. Luftwärme .. 4 1520 RN. 4 HSO R. 4 O20 R. ] Jlußwärme 1,29 Rt. Thaupunkt ... z 0, 10 R. 040 R. 16 0 R. Podenwärnie 14 0 R. Dunstsättig . O6 vCt. 66 pCt. 8 . Wetter. ...... halb eiter. heiter. heiter. k mn. . . Rod. ARO. Riederschlag C. Wolkenzug .. 8 1Nachtkälte 01 0 R. Tagesmittel: 333 76“ Par... 260 R Q 070 R. .. 83 pCt. A u svärti ge Hörscu. Amsterdam, 25 Februar.

Niederl. wirkl. Schuld S558. 50, do. 1033.3. Kanz- Bill. 21 g. SM Spaun. M3/g. Fansive 18123, 9. Aus. Schuld 23*. Tiusl. 1813. Hreuss. Präm. Scheine 107. Foln. 1231.2. Qesterr. Net. 997.

Aut werpen, 25. Februar. l'aszire 183,8. Ausg. Schuld TZiusl. 181 83. Neue Aul. 7, London, 26. Februar.

Cons. 329 915,8. Belg. 103 1. Cortes —. Ob. v. 183A A573.

bassive 15/9. Ausg. Sch. 231,4. 212 7,69 Holl. 536.6. dog 1947. gönn ort, ss! do. d, d Enkl. Russ. 111. Bras. 87. Columb. 321. Mex. 36. Beru 25. Chili A913. Neue Anl. —.

Faris, 25. Februar. Fo, Rente 109. 70. 3 , 49. 80. 783. 89 Neap. 99. Sy. 80,

Span. Rente Ats . Pussive 15 l. Ausg. Schuld 18 Neue Ausg. j ) 4 * 8 Seh. 235.5. 3 Portug. —. . Wien, 26. Februar. . 9 9 Net. 162 l, 32 4 06/9 992 5 73 dyn 75 ; 4 2 ö Dh ö

195, kank-Actien 1363 Reue Anl. 5705.

ö Königliche Schausptele. Donnerstag, 3. Marz. Im Schauspielhause:

chard lil, Trauerspiel in 5 Abth.,, von Shakespeare. Freitag, 4. März. Im Opernhause: Fidelio, Oper in 2

König Ri⸗

Abth. Musik von L. van Beethoven. (Olle. Stephan: Fidelio.) Vorher: Der Kammerdiener, Lustspiel in 1 Att, von Fr. Krickeberg.

Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 3. Marz. Zum achten Male: Zu ebener Erde und erster Stock, oder: Launen des Gluͤckes, Lokal⸗Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nrstroy. Musik von A. Muͤller, Redaeteur Rd. Got: e

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Gehruckt bei A. W. ih au,