1836 / 66 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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werde, sie zurückzuweisen. Was ich gesagt habe, bin ich zu wie⸗ derholen bereit, und ich fordere den edlen Viscount auf der an— dern Seite auf, seine Meinung daruͤber zu sagen. Die Zeit ist da, wo die edlen Lords sich furchtlos aufstellen und kuͤhn alle Verleumdungen abweisen muͤssen. Wir leben in einer Zeit, wo man nicht gestatten darf, daß gegen oͤffentliche Manner unwuͤr⸗ dige Beschuldigungen ohne Widerspruch in Umlauf gesetzt wer— den. (Hört! Seiner Zeit werde ich meine Verleumder oͤffent— lich herausfordern, ihre Beschuldigungen zu beweisen. Wir muͤs⸗ sen uns bereit halten, denjenigen die Spitze zu bieten, die die niedrigsten Anklagen gegen uns schleudern, weil wir entschlossen sind, an der Coastitutlon des Landes feft zu halten. Ich werde deshalb naͤchsten Donnerstag meinen Antrag machen und dann aus fuͤhrlicher auf den Gegenstand eingehen.“

Unterhaus. Sttzung vom 25. Februar. (Nachtrag) Auf den Vortrag, wonnt Lord F. Egerton die von ihm einge— brachte Bill um Reduction des Papier-Stempels unterstuͤtzte, erwiederte der Kanzler der Schatzkammer, Herr Spring Riee, Folgendes: .

„Die Angelegenheit der Papier-⸗Fabrikanten, welche mein edler Freund auf so geschickte Weise dargestellt hat, verdient gewiß die Käufmerksamleit des Parlaments. Berselbe Gegenstand liegt auch jeht dem Ministerium zur Berathung vor, und wenn ich jetzt nicht in die Diskussion desseiben eingehe, so geschieht es theils deshalb, weil einige Details uber die Papier-Faͤbriegtton damit verbunden sind, theils, weil eine zu fruͤhzeitige Ankündigung einer Movdisica— tion der Abgaben oder der Bereituüngsart, melche die Regiecung etwa vorzuschlagen Willens seyn moͤchte, den Parteien, deren In— seressen mau berücksichtigen will, nachtheilig seyn würde. Au die⸗ sim Grunde hoffe ich, daß das Haus keine weitere Erklärung von mir rerlangen wird, tls die, daß die Angelegenheit zur Berathung vorllegt. Ich glaube, daß ich mit dem Beginn des neuen Finanzjahres im Stande seyn werde, mich nicht nur mit dle— sem, sondern mit allen Zweigen der Einkuͤnfte des Landes beschaͤfti⸗ en und die Absichten der Regierung mlttheilen zu koͤnnen. Denn die Regternng ist, ole mein edler Freund ganz richtig bemerkt hat, nicht vioß aufgefordert worden, eine besondere Art von Abgaben zu untersuchen, sondern, wenn einmal die Reduction von Abgaben zur Sorache kommt, so muͤssen auch alle Klassen, die einer Abhuͤlfe be— durfen, beruͤcksichtigt und diejenigen Maßregeln ergriffen werden, die fuͤr das Land am heilsamsten sind. Im nächsten April hoffe ich, diesem Grunssatz gemaͤß handeln zu konnen, und mein edler Freund wird nicht glauben, daß ich den voellegenden Gegenstand deshalb gering schaͤtze, weil ich nicht weiter daratf eing ehe.“ /

Herr Lennard beantragte (wie bereits gemeldet) die Vor— legung eines Verzeichnisses derjenigen Soldaten, welche köͤrperli⸗ de Züchtigung ober Gefängnißstrafe erlitten haben, und einen Nachweis darüber, wenn So daten oͤfter so bestraft worden, wie virlmal es geschehen sey. Er sagte in dieser Beziehung Fol— zendes: I ; „Bevor eine mit dieser Frage zusammenhaͤngende Bill einge⸗ bracht wird, hat das Haus, glaube ich, das Recht, zu untersuchen, in wie weit sich die Falle der korperlichen Zuͤchtigung vermindert haben und in wie weit der Zustand der militatrischen Strafen in Uehereinsiimmung mit dem milden Geiste der Gesetzgebung siteht, der jedes Jahr in diesem Lande großere Fortschritte macht. Ich glaube, daß man es bei dem, der einmal gepeitscht worden, immer noͤthiz gefunden hat, ihn wiederholt zu peitschen, so daß er vdllig eine rt von Hauklotz werden mußte. (Hort!) Ich kann es nicht „bel nehmen, wenn Jemand nicht meiner Meinung ist, aber es sey mir zu bemerken erlaubt, daß die . der Militatrs über die⸗ zen izegenstand keines weges entscheidend ist. (Hört, hoͤrt!! Ich färchte, sie hangen dend alten Gebrauch zu sehr an und glauben überdies, daß bel ihnen die Gewalt nicht gemißbraucht werde. Man erinnere sich der auffallenden Erscheinung bei der Proposition von Sir S. Ronmtllp über Milderung der Straf. Gesetze, daß gerade die Richter des Landes dagegen waren. Hort, hoͤrt!! In Neu⸗Suͤd⸗ Wales erließ der Rath vor einigen Jahren den Befehl, daß kein Mann mehr als 30 Hiebe belommen solle; da schrie man, die FVerordnung muͤsse widerrufen werden, sonst koͤnne die Kolonie nicht ferner regiert werden; der Rath beharrte jedoch bet seiner Veryrd— nung, und die Kolonie wird stitdem so gut wie fruͤher regiert. Dasfelbe würde erfolgen, wenn man die Peitschenstrase bei der Ar⸗ mee nicht nur milderte, sondern ganz abschaffte. (Hoͤrt, hoͤrt!! Das Haus hat sich nur allzulange von dem Urthelle derer beherrschen lassn, von welchen es annahm, sie haͤtten wegen ihres Standes eine tiefere Einsicht von der Sache, anstatt Thatsachen zu sammein, durch welche es sich ein frejeres Urtheil haͤtte bilden 1nnen, (Hört, hört!) Das Haus muß es fuͤr seine Pflicht halten, ehe es die Aufruhrakte, oder den Theil, der uͤber die Peltschenstrafe handelt, erneuert, zuvor die Umstaͤnde zu untersuch en, die bei den neuesten verhaͤngten Stra⸗ fen stattfanden. Das Haus würde zu Anfschlüͤssen kommen, woraus s schließen müßte, daß die blutigen, oft ioͤdtlichen Strafen durch solche ersetzt werden müßten, welche die Humanitaͤt weniger empb— ren, die den Gefuͤblen des Landes weniger entgegen sind. Waͤre noch irgend ein Zweifel im Herjen eines Mitglieds uͤber diesen Ge⸗ genstand übrig, so müßte er durch die neuesten Umstände zerstreut verden, zie bei den Untersuchungen des Coroners an den Tag ge— kommen sind, welche beim Tode zweier, nach einer koͤrperlichen Zuͤch⸗ tizung gestorbenen Se- Soldaten stattfanden.“

Der Nedner erzählte hierauf den vor einigen Tagen erfolg— ten Tod eines Ser- Soldaten von 25 Jahren, der 100 Hiebe er— halten hatte und einige Tage darauf gestorben war. Bei der Untersuchung des Coroner-Gerichts hatten zehn Aerzte ausgesagt, der See-Soldat, obgleich vor der Zuͤchtigung gesund, seh doch nicht an den Hieben, sondern an einem Fieber gestorben; waͤre er auch nicht gezuͤchtigt worden, so wuͤrde er doch gestorben seyn. Die meisten Mitglieder der Jury waren dagegen der Meinung, daß, wenn der Soldat die Hiebe nicht erhalten hatte, er auch nicht gestorben seyn wurde. Die Geschworenen mußten daher, damit sie sich einigten, in ein Zimmer gesperrt werden, ohne Feuerung, ehe Essen und Trinken. Das Resul— at war nach Verlauf vieler Stunden die Entscheidung: der Verstorbene sey eines natuͤrlichen Todes gestorben. Herr Curteis meinte, in Friedenszeiten sollte man diese Strafe nicht langer forthestehen lassen, dech wolle er nicht bestimmen, in wie fern sie im Kriege bei einer Armee in fremdem Dienste an, wendbar sey. Herr Fergusson sagte, er bedaure, daß sein eh— renwerther Freund sich so weitlaͤuftig über die Peitschenstrafe bei dem Militair ausgelassen habe. „Da dieser Gegenstant“, fuhr er fort, „noch dem Hause wird vorgelegt werden, so werde ich jetzt nicht darauf eingehen, sondern mich auf den Antrag des eh— renwerthen Mitgliedes beschraͤnken, welches die Vorlegung gewis⸗ ser , n,. verlangte. Doch wird es gewiß fehr schwie⸗ rig seyn, aus dlesen Nachweisungen zu ersehen, wie oft eine koͤr= perliche Strafe über dasselbe Individuum verhängt worden ist. In Bezug auf eine Aeußerung meines ehrenwerthen Freundes muß ich

bemerken, daß dem Halse durchaus keine Veweife vorliegen, daß in argend einem Fall der Tod durch die Peitschenstrafe her, beigeführt worden ist; denn wenn auch den Nachweisungen zu— solge der, Gipeitschte mit Tode abgegangen ist, so war bies doch tenz Folge der erlittenen Strafe. Schließlich muß ich noch be— merken, daß ich nichts gegen die beantragte Vorlegung“ von Nachweisungen einzuwenden habe.“ Herr Robinson bemerkte, 5 7. sich durchaus nicht überzeugen, daß das Haus oder das . kum urch eine bloße Verminderung der körperlichen Zuͤch, rigungen zufrieden gestellt werden würde. Es seyen erst ganz kistzlich

Haͤuser abbrannten und mehrere Menschen das Leben verloren.

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wieder zwei Fälle vorgekommen, welche die Aufmerksamkeit des Hauses verdienten. Er wolle sich nicht weitlaͤuftig darauf einlassen, da die Untersuchung des einen Falles noch nicht been— digt sey. Doch muͤsse er erklaren, daß beide Soldaten, so sehr sie auch zur Entzuͤndung moͤchten disponirt gewesen seyn, gewiß nicht gestorben wären, wenn man sie nicht gepeitscht hatte. Er schlage ubrigens vor, statt des Auspeitschens die Strafe der Ent— fernung von der Armee einzufuͤhren. Der Antrag des Herrn Lennard wurde schließlich in Verbindung mit einem anderen des Herrn Hume, der auch von den Strafen in der Marine ähn— liche Nachweise verlangte, vom Hause genehmigt. .

London, 26. Februar. Herr Ball (ein Whig und Advo⸗ kat) ist ohne Widerstand in Clonmel (Irland) gewahlt worden; die Irländische Reform-Partei im Unterhause erhaͤlt dadurch ei⸗ nen tuͤchtigen Unterstuͤtzer. .

Den Zeitungen zufolge, sind gegenwartig in England Be— stellungen auf 266,900 bis zog, 00h Tonnen Eisen zu Eisenbah— nen. Der Preis des Eisens ist seit dem 1. Sept. v. J. um 3 Pfd. Sters. per Tonne gestiegen.

Der Dr. Clancey, der zwoͤlf Jahre lang Professor an der katholischen Schule zu Carlow war, hat sich zu Ende des vori— gen Jahres als Bischof nach Amerika begeben. Bei seiner An⸗ kanft in New-Hork wurde er von einer Deputation Irlaͤndischer Emigranten empfangen, denen er auf ihre Adresse Folgendes er— wiederte: „Sie haben Recht, wenn Sie sagen, daß meine neue politische Stellung ganz meinen Gesinnungen gemaͤß ist. Als Katholik bin ich Mitglied einer Wilt-Küirche, die nicht auf eine einzelne Insel, nicht auf einen einzigen Kontinent beschränkt ist, sondern sich von Aufgang bis zum Untergang der Sonne er⸗ streckt und in ihrem glorreichen Bereich die Kinder jedes Klimas, jeder Zunge und jeder Farbe umfaßt. Als Nachfolger der Apo— stel und als Juͤnger des Erloͤsers habe ich keine bleibende Hei⸗ math und kein Vaterland als den Himmel. Als Irländer bin ich, obgleich mein Herz sich nach der Heimath zuruͤcksehnt, ein Burger der ganzen Welt.“ Von New-PYork aus segelte dieser Bischof nach Haiti, wohin er von dem Roͤmischen Hofe gesandt wird, um uͤber den religioͤsen Zustand der Insel Bericht zu er— statten. Anfangs war dem Vischof von Charleston, Dr. Eng⸗ land, diese Mission uͤbertragen; Umstaͤnde aber, die mit der Frage uber die Emancipation der Sklaven in Verbindung stehen, lie— ßen es angtmessener erscheinen, daß derselbe in Charleston ver—

bliebe und sich mit den freien Farbigen der Republik Haiti in keinen Verkehr setze. Der Morning Herald erklart diese Umstande dahin, daß die Bevoͤlkerung von Charleston dem Dr. England wahrscheinlich das Lynch⸗Gesetz zu kosten gegeben haͤtte, wenn er so kuͤhn gewesen waͤre, eine Mission an die Schwarzen zu uͤbernehmen. .

In den verschiedenen Theilen der Vereinigten Staaten sind kurzlich wieder mehrere Feuersbruͤnste ausgebrochen, die man der Boͤswilligkeit zuschrieb. Die starkste war in Natchez, wo 28

Laut einem der New⸗Yorker Legislatur vorgelegten amtlichen Nach—⸗ weis zählte der Staat von NewYork im Jahre 1835 eine Be— voöͤlkerung von 2, 174,517 Seelen, darunter 82.319 männliche Aus—⸗ länder, A2, 83 Farbige und Sl Arme. Seit 1830 hatte sich die Bevölkerung um 255,909 Seelen vermehrt.

Mile der ln nde.

Aus dem Haag, 29. Febr. Gestern wurde mit den ge—

wohnlichen Feierlichkeiten der 39ste Geburtstag Sr. Koͤnig lichen Hoheit des Prinzen Friedrich der Niederlande begangen. Dem Journal de la Haye wird aus dem Hauptquar— tiere des Don Carlos unterm 18ten d. geschrieben, daß man da— selbst in wenigen Tagen großen militairischen Operationen ent— gegensehe, indem die Karlistische Armee in voller Bewegung sey.

Schweden und Norwegen.

Christlaniag, 22. Februar. Der Antrag des Capitain Foß, wegen der Beantwortung der Königlichen Eroͤffnungtrede des Storthings durch eine Adresse desselben, der uͤbrigens nicht direkt hierauf, sondern nur auf Ueberweisung der Frage an ei— nen Ausschuß ging, ist durchgefallen. In der langen Debatte hieruͤber zeichnete sich insonderheit Stadtvogt Christensen, der anfangs dafuͤr gewesen war, im Bekaͤmpfen des Antrages aus. Er sagte unter Anderem, es siy keines weges ausgemacht, daß die Befolgung des in Eng ' and und Frankreich uͤblichen Verfahrens in dieser Hinsicht durchaus nothwendig seyn wuͤrde, damit Nor— wegen als Glied in der großeren constitutionnellen Kette ange⸗ sehen werde, und noch weniger, daß man dem wahren Glüͤcke des Vaterlandes dadurch um einen Schritt näher kommen wuͤrde. „Hat es sich nicht auch gezeigt“, fuhr er fort (wobei ihm von Anderen hernach große Uebertreibung vorgeworfen wurde), daß diese Adressen nd die Debatten daruͤber, sowohl in den respektiven National⸗ Versammlungen selbst, als in den respektiven Reichen, Parteien hervor⸗ gerufen haben, Parteien, die surchthar wider einander gewuͤthet? Haben sie nicht bewirkt, daß die Minister wie Modekleider ge— wechselt worden? Haben sie nicht Spaltung und Uneinigkeit zwischen den hoͤchsten Gewalten verursacht und, wie es scheint, alles Bestehende mit Vernichtung bedroht? Wer kann uns da— fuͤr einstehen, daß nicht dasselbe bei uns eintreten koͤnnte? Wenn ich den Blick in die Zukunft richte, so glaube ich, schon den Mann von seltener Beredsamkeit, allein mit wenig Gefuͤhl fuͤr das Gluͤck des Vaterlandes und erfuͤllt von ungezähmtem Ehr geize, zu sehen, wie er die Mißvergnuͤgten unter seine Fahne sammelt, um auf die Regierung einzustüͤrmen und sich durch eine elende Popularitaͤts Jagd dem Ruder des Staates naher zu bringen. Ich halte es nicht einmal fuͤr wünschenswerth, daß unserem Norwegen auf irgend eine Weise eine andere als eine Statisten, Rolle in dem grosien Drama auf dem politischen Theater zugetheilt werde. Um der Freiheit willen moͤchte ich wuͤnschen, daß sowohl England als insonderheit Frank— reich unser Beispiel der Besonnenheit und Eintraͤchtigkeit befolg⸗ ten; welches Bollwerk wurden diese großen Nationen alsdann nicht wider den Osten bilden? Sie wuͤrden vermuthlich das Geschick der constitutionnellen Staaten in ihrer Hand halten. Doch genug uber den politischen Theil der Sache. Waͤre nur allein davon die Rede, unseren großen Koͤnig von der innigen Liebe des Volkes und dessen warmer Hingebung an ihn und sein hohes Geschlecht zu unterrichten, so waͤre die Abfassung einer solchen Adresse ein Leichtes. Allein der Ausdruck unserer Er— kenntlichkeit sollte doch wohl auch dem Rathe des Koͤnigs, der Norwegischen Regierung, oder der Verwaltung im Ganzen gel— ten und auf bestimmte Fakta gegruͤndet seyn. Obgleich nun, so viel mir bekannt, die Regierung Gegenstand der allgemeinen Achtung und des Vertrauens ist, so ist doch auch gewiß, daß die Fakta, welche das Urtheil des Storthings begruͤnden mußten, nur in ihren Protokollen gesucht werden koͤnnten, und diese sind den meisten von uns noch verschlossen, bis der Protokoll-Ausschuß

sich biese Einwendung selbst gedacht, glaubt aber, daß sie wen alb der vom Gesetze festgesetzten Graͤnzen in Ein— zu bedeuten habe, da doch die Adresse mit kluger Vorsicht un i gebracht werden seehsel 6e der 5 Forderung Tdiplematischer Gewandtheit“ geschrieben seyn mußte. Aber i ber Micht-Jagdberechtigten, die Fruͤchte ihrer muühsamen Arheit dem Storthinge zu rathen, daß er Diplomatie in seine Va, egen die Derheerungen des Wildes gesichert und ö. gegen die handlungen einmische? Ist es zu wuͤnschen, daß sich „diploma e biiden geschuͤtzt zu sehen, welche eine unbillige Ausuͤbung des sche Gewandtheit“ auf irgend eine Weise in Feine Jagdrechts mit sich fuͤhten kann; und wo ein solcher Schaden einmische.« Nein, ehrlich wahrt am laͤngsten. In e . solche Unbilden doch stattfinden sollten, scheint es der Ver— Adresse mußte doch auch wohl Platz für mißbilligende leuß, sammlung billig, daß dem Schadenleidenden durch das Gesktz rungen uͤber die Handlungsweise der Regierung bleiben? Da ine hinlängliche Vergütung zugesagt werde. Ucbrigens glaubt koͤnnte es sich aber leicht ereignen, daß der Storthing eine Am enscht, daß Grund vorhanden sey, im Allgemeinen über unge— wert auf die Adresse erhielte, die öfters schwer verdaun hährliche Ausübung des Jagdrechts in Danemark zu klagen, so ware, jedenfalls aber doch eine wenig zu wuͤnschende Spannun wie sie auch annehinen muß, daß nur an wenigen Orten der zwischen ihm und der Regierung erzeugte. Der Storthing h Wildstand übertrieben hoch zu nennen sey. Unter den einzelnen es ja überdies stets in seiner Gewalt, durch seine Beschliß; Punkten, auf welche sodann die Aufmelksamkeit Sr. Majestät über die Propositionen der Negierung Unzufrigdenheit an den Tn hingeleitet wird, befindet sich die Frage, ob es nicht thunlich zu legen, und die Wuͤnsche und Hoffnungen des Volkes sind, wann sc seyn möchte, das Jagdrecht auf Streu-Gruͤnden, Grundstuͤcken die Gelegenheit dazu darbietet, immer vorzutragen moͤglich, 5 jffentlicher Stiftungen und Stadt-Laͤndertien, die nicht in Koͤ— daß sich cine Antwört guf die Thren-Rede insoweit als unnö nialiche Wildbahnen eingeschlossen sind, sofern sie nicht bereits herausstellt. Der Redner entwickelte weiterhin, wie der ben pr sniti an Privatperscnen gbertragen worden, den Besttzern tragt Ausschuß un, der StorthWing selbs. durch Veschaͤftinn id Pächtern diefer Gründstucke zu? äberiasfn, sie mößzen nun eingehegt seyn oder nicht.

mit dieser Sache nur ihre edle Zeit verlieren wuͤrden: „W Dim Vernehmen nach, sind die Verhandlungen der Noes—

bekannt,“ sagte er, empfing sowohl der Storthing als di Odeltthing, gleich am Tage nach der Eroͤffnung des Thinges, kider Stande⸗Versaminlung, zufolge einer dem Königlichen Kom— missarius dazu ertheilten Vollmacht, bis heute inkluͤsive prolon—

viele Königliche Propositionen, daß fast alle Ausschuͤsse gleich selbigen Tage in Thaͤtigkeit treten konnten; welche Luͤcke aber gitt werden. Die Versammlung hoffte bis dahin noch faämmt— die ser Thätigkeit, wenn die tuͤchtigsten Männer aus zen Au (He Sachen, die unter Verhandlung sind, erledigen zu können. schussen erst gewahlt wuͤrden, um den vorliegenden Antrag Von Herrn Nathanson ist hier kuͤrzlich bei Reitzel (in Daͤ— nähere Verhandlung zu ziehen?. Der vorlaͤufige Ausschuß lb miscet Sprachch erschienen: Historisch statihtische Darstellung den Antrag hatte naͤmlich begutachtet, einen neuen, aus ze der Nalional, und Staatswirthschast Dänemarks von Friedrich

des Vierten bis zur jetzigen Zeit.“ Das Kieler Korrespon—

Mitgliedern bestehenden zu ernennen, der, in Verei

gung mit dem Verfassungs⸗ Ausschusse, die Sache in ni denz. Blatt sagt, dieses Wert umfasfe den Inhalt der fruheren pere Crwägung nehmen solle, Inzwischen hat nun am 19. Gcheiften des Herrn Rathanson über denselden Gegenstand, die ber Storthing gegen eine Minderzahl von 11, Stimmen s. io dadurch entbehrlich geworden; „es ist aber“, fahrt das ge— schlossen, daß der Antrag nicht welter einem Ausschusse uͤbe, Uchte Blatt fort, „zugleich durch eme Menge historischer und wiesen werden soll; so wie mit dem Widerspruche Einer Stimm. statistischer Data, das Ergebniß neuerdings angestellter archiva— daß der offene Brief Sr. Maj an den Staagtergth, Collett o (hir Forschungen, bercichert worden. Es zerfaͤllt in drei“ Ab— Vollmacht zur Eröffnung bes Storthings), die Köͤnigliche Ers Halungen: i) Münz, Bank, und Geldwesenß; 2) Finanzwefen; nungs Rede und der Bericht vam Zustande des Königreiches deR Handel. Alle dräös Abtheilungen sind bis auf die Zest Frie— Prototell beizulegen seyen. In derselben Sitzung faßte du Läichs JV. zurückgeführt, während der Verfasser fruher nit Storthing auch einstimmig den Beschluß, die von vorigen Sto Christian Vl. begann; alle sind gaͤnzlich umgearbeitet; in der er— thingen her wiederholten Koͤniglichen Propesitionen zu Aenderun fen ist die Ban kgeschichte noch ümständlicher erörtert und Leson— gen an verschiedenen Paragraphen des Grundgesketzes in einn Lers der ehemaligen Holsteinischen Spezies, Bank großere Auf— spaͤteren Sitzung zu bergthen, „ohne dieselben zuvor eine merksamkelt gewiömet; in der zweiten hat besonders die Periode Ausschusse zu überwersen. . In dieser Hinsicht hat nun bereits der h hach i783 an Stoff gewonllen; die dritte hat von allen vokat Höelm beantragt, den in Rede stehenden Koͤnigl. Propositiene! den größten Zuwachs an Material erhalten, was man nament— nicht zuzustimmen (wie es auch auf den vorigen Storthingen beschlo- Ich den Benutzungen der Zoll-Rechnungen, so weit sie noch sen worden). Es betreffen aber diese Propesitionen theils das vorhanden, zu verdanken hat, und enthält hauptfäͤchlich verlangte unbedingte Koͤnigliche Veto in der Gesetzgebung, theils iter das Schicksal der Handels Compagnieen in Danemark neue einen Königlichen Antrag in Betreff von Naturalisatiahen und interesfante Auftlärungen. Auch die Gegner des Verfassers Hjelm äußerte dieserhalb: „Wollte man auch behaupten, des (prof. David und Andere) werden demselben einen großen Fleiß das vor einigen Tagen im Storthinge Vorgegangene gezeigt hu und scharfsinnige Benutzung und Auffassung der vorhandenen ben koͤnnte, es werde mit der Verwendung der uns anvertrau, Quellen, fo wie umfassende praktische Kunde des Handels, nicht ten Zeit so genau nicht hauszuhalten seyn, so hoffe ich doch En, aoösprechen wollen; und ohne daß wir zu beurtheilen im Stande schuldigung, wenn ich dagegen meine, die Nation habe den bill sind, ob und in wie weit auch das vorliegende Werk eine begruͤn⸗ gen Anspruch an den Storthing, daß dessen Zeit nicht mit un, dete Polemik rege machen wird, glauben wir jedenfalls dasselbe nuͤtzen Weitlaͤuftigkeiten, so weit dieselben in einer solchen Ver, als ein unentbehrliches Handbuch fuͤr jeden Beamten, gebildeten sammlung verhuͤtet werden koͤnnen, hingehalten werde. Eine Geschäftsmann und überhaupt fur Alle, welche an der Geschichte solche Weitlauftigkeit wurde es ohne Zweifel seyn, die König, und Gegenwart unseres Staates ein Interesse zu nehmen fähig liche Propositign uber ein absolutes Veto in der Gesetzgebung sind, bezeichnen und die Anschaffung desselben den Lesern in den erst an einen Ausschuß za verweisen, denn dieses absolute Veto Lie r um so mehr empfehlen zu duͤrfen, als der Ver—

wuͤrde offenbar eine Aenderung in den Haupt-Prinzipien des fasser die Herzogthůmer mit gleicher Ausfuͤhrlichkeit und Sorg—

Grundgesetzes und der Staats, Verfassung seyn, auf welche sih fait wie das Königreich behandelt hat, eine Deutsche Bearbestung einzulassen dem Storthinge nach s. II2 des Grundgesetzes di. des Daͤnischen Originats dieses Mal aber nicht von ihm beab Kompetenz mangelt, und es sind schon so viele und so ausfuͤhr, sichtigt wird.“

liche Ausschuß⸗Bedenken uͤber denselben Gegenstand auf den vo Die Laaland-Falstersche Stifs-Zeitung vom 19ten rigen Storthingen geschrieben worden, daß ein neues entwede, d. M thelt von Ladland folgendes hoͤchst' betruͤbende Ereigniß nür eine Wiederhelung oder ein Auszug senn könnte,. Sol mit; „Die Baronesse Bertouch, Lehn, Witwe des zuletzt ver, sedoch jeder Storthing sich wieder mit denselben Sachen be PTorbenen Besitzers der Baronie Soͤnderkarle, fuhr am Iten d.

schaͤffigen, so scheint es unsere Pflicht zu seyn, mit Anerlen, Abends von Mariboe nach Lungholm in einem geschlossenen Wa— nung der edlen Absichten Sr. Masestat sie auf, die tür gen, in welchem sich außer ihr und ihrer kleinen Tochter mehrere zeste Weise abzumachen. Die uͤbrigen Redner stelltn uIndere Personen befanden. Bel der Einfahrt zun Hofe schlug zwei verschiedenartige, jedoch in der Hauptsache überein der Wagen um und stürzte so heftig in einen tiefen Graben,

stimmende Ansichten auf. Unter den Koͤniglichen Propositionen, welche Staatsrath Sibbern in derselben Sitzung wiederum vor legte, war auch die in Betreff der Einnahmen und Ausgaben fuͤr das Koͤnigreich vom 1. Juli 1836 bis dahin 1839. .

Es wird wieder oͤffentlich Beschwerde daruͤber gefuͤhr, daß man nach dem neuesten Montur-Reglement in den Achsel klappen der Offiziere die Zahl XIV eingewebt finde, was auf Karl XIV. gehen solle, da Se. jetzt regierende Majestäͤt doc erst der dritte unter den Norwegischen Koͤnigen sey, die Kan

geheißen.

die Barxonesse und ihre Tochter den Hals brachen und todt us dem Wagen gezogen wurden. So viel bekannt, ist die brige Reise⸗Gesellschaft ohne bedeutenden Schaden davongekom⸗/ en, der Kutscher soll jedoch stark verletzt und in einem sinnver— girrten Zustande seyn. Wahrscheinlich ist dieses Unglück der lnvorsichtigkeit des Kutschers zuzuschreiben, da dieser etwas be— auscht gewesen seyn soll.“

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Göttingen, 28. Febr. Am heutigen Tage Vormittags Uhr starb hierselbst nach zweijaͤhriger Kraͤnklichkeit der Pro⸗ essor Dr. August Grotefend, Direktor des hiesigen staͤdtischen Gymnasiums, einer der ausgezeichneisten Schülmänner des Kö— igreichs. Die Verdienste, welche er sich in seinem fruͤheren Wirkungskreise zu Ilfeld, fo wie ganz vorzuͤglich hier erworben, verden bei seinen zahlreichen Schuͤlern und bei allen denen, welche eine segensreiche Thaͤtigkeit näher zu beachten Veranlassung hat— en, in dankbaren Andenken bleiben.

d ne mg n.

Kopenhagen, 27. Febr. Die heute ausgegebene Nummer des Ständeblattes enthaͤlt, außer dem Schluß der Verhand— lungen uͤber die Kommunal“/Verfassung Kopenhagens, den An fang des Berichts uͤber die Berathungen in Betreff der Aufht— bung des Instituts der Zahlen-Lotterie, welche durch den Proku— rator Haagen beantragt worden ist. Dies aus den Herren Al⸗

reen, Ussing, Hempel und Salicaih bestehende Comité, welche, Hamburg, 3. Maͤrz. Ueber die telegraphische Linie von über den Antrag zu berichten hatte, erklärte sich dahin, daß di Hamburg nach Cuxhaven? berichtet der Hamburger Korre— StaͤndeVersammlüng unbedingt den Wunsch wegen Aufhebur Fondeint Folgendes? „Die Unternehmer beabsichtigen, ihre erste des Lotto's aussprechen muͤsse, während der Proponent nur die Station auf dim Silberge, dem höchsten Punkt am diesseitigen Adoption der von ihm vorgeschlagenen Mittel beantragt hatt, (bufer, nahe bei dem 'beruͤhmten Park des Herrn Baur in durch welche die gaͤnzliche Aufhebung des Instituts vorbereitec Nienstädten, also auf Daͤnischem Territorium, zu errichten; die werden könnte, Zugleich war aber auch dies Comité der Ansich, PHeits und folgenden Stationen aber auf dem enseitigen, mit. daß die Regierung darüm gebeten werden mässe, der naͤchte hn Hanwoperschen Gebiete. Sie haben hereits die Elhwllligun, Staͤnde⸗Versammlung einen Gesetz- Entwurf daruͤber vorzulegen, zen beider Regierungen, unter der Bedingung, daß solche die auf welche Weise die Summen, welche durch Aufhebung des Telegraphen unentgeltlich benutzen duͤrfen, erhalten. Man schlaͤgt Lotto's dem Staatsschatze entzogen werden wuͤrden, sofern sie als die Zeit, welche eine Nachricht braucht, um von Cuxhaven nach

unentbehrlich erscheinen, demseiben auf anderen Wegen zu ersta (Kanburg zu kemmen, auf 1 Stunde an; da nun die Dampf ten seyen.

schiffe die Fahrt von London bis nach letzt n ) e h tͤtgenanntem Platze be— Die Staͤnde⸗Versammlung hat auf den Antrag des Ab— ;

reits in 3 Stunt en zuruͤckgelegt haber, so könnte man aus je, geordneten Sidenius beschlossen, bei Sr. Majestaͤt mit einer P. ner Hauptstadt Englands und des Welihandels in 41 Stunden tition darum einzukommen, daß die bestehende Jag d⸗ Gesetz gebung TKunde erhalten, und in 48 Stunden von Paris, sobald die Ei⸗ einer Revision unterworfen werde, damit danach eine neue Jagb⸗ . senbahn von dort nach Havre fertig ist. Sollten sich die Preu⸗ Verordnung ausgearbeitet und den Standen zur Pruͤfung vor, kische und bie Russische Regierung dahin vereinigen, Telegraphen gelegt werden koͤnne. In der betreffenden Petition wird darauf ö fen ihren Residenzen zu etabliren, was bei ihren freund— hingewiesen, daß die Bestimmungen in der geltenden Jagd / Ver schaftlichen Verhaͤltnissen nicht unwahrscheinlich ist, und die Li; ordnung von 1732 nicht mehr zu den gegenwartigen Verhaͤlt⸗ . bon Berlin nach Hamburg ausgedehnt werden, so könnte nissen paßten, namentlich was die Strafbestimmungen betrifft, eine Nachricht von St. Petersburg nach London in wenigen Ta— welche ihrer Haͤrte wegen in neuerer Zeit selten mehr zur An, zen berichtet werden.“ . wendung gekommen sinö. Uebrigens hat die Versammlung keine ñ Munchen 28. Febr. Die hiesige politische bestimmte Vorschlaͤge ruͤcksichtlich der neuen Jagd ⸗Gesetzgebung übern daß es in Bayern und namentlich auch im machen wollen, sondern sich damit begnuͤgt, Sr. Majestäͤt y'. n Steinkohlenlagern gebreche. Schon vor mehreren Jahren zelne Bemerkungen in dieser Beziehung zur Erwaͤgung or . bei Benediktbeuern am Penzberg an der Lolsach ein Siein⸗ zen. Als allgemein leitendes Prinzip glaubt sie annehmen , Nen Schacht geöffnet und Sarahs ziemsiche Quantitäten zu können, daß die Forderung des Jagd Inhabers auf vol, age gefördert. Die Hauptursache, warum dieser Bau auf

eitung ver⸗ sarkreise nicht

sein Geschaͤsft vollendet haben wird. Der geehrte Proponent hat

ständige und ungesthrte Ausbung eins? Jagd Recht Steinkohlen nicht fortgefetzt?wälde' moͤchte vielleicht nebst an=

273 dern Verhaͤltnissen darin zu suchen seyn, weil im Isarkreise so— wohl an Holzkohlen als auch an Brennholz noch ein sehr großer Vorrath vorhanden ist. Im Ober-Mainkreise walteten lange Zeit hindurch die gleichen Verhaͤltnisse und ahnliche Vorurthelle gegen die Verwendung der Kronacher Steinkohlen ob, bis der Preis des Brenn- und Kohlholzes so sehr in die Hohe ging, daß dadurch mehrere Gewerbe mit ihren Arbeiten nicht mehr die allge⸗ meine Konkurrenz auszuhalten vermochten. Lange herrschte mitunter

in diesem Kreise auch das Vorurtheil, als ob jene Steinkohlen zur

Feuerung nicht zu verwenden seyen, obgleich die Schmiede⸗Essen der naͤchst dem Kohlen ⸗Schacht zu Stockheim bei Kronach etablirten nicht unbedeutenden Nadel⸗Fabrik schon geraume Zeit mittelst Steinkohlen befeuert wurden. Gegenwaͤrtig bedienen sich z. B. in Bamberg schon viele Feuer-Arbeiter dieser Steinkohlen mit großem Nutzen.

n i e h.

Das Journal des Dabats meldet in einem Schreiben aus Madrid vom 19. Februar Nachstehendes: „Die Erwählung des Herrn Mendizabal zum Prokurador fuͤr Cadix scheint gewiß zu seyn. In Malaga hat die National-Garde ihn zum Befehls— haber des 3. Bataillons dieser Miliz ernannt. Die verzoͤ— gerte Bekanntmachung des Dekrets in Betreff der Staats schuld hat zu Bemerkungen Anlaß gegeben, die eben so wenig den mi— nisteriellen Absichten, als den Fonds guͤnstig sind, und der „Espanol enthielt in seinem gestrigen Börsen⸗Artikel so bittere Bemerkungen, daß das Ministerium glaubte, sie nicht unbeantwortet lassen zu duͤr⸗ fen. Herr Mendizabal ließ daher den Boͤrsen⸗Inspektor zu sich rufen und befahl , folgenden Anschlag an der Boöͤrse zu ma— chen: „„Der Herr Conseils-Praͤsident hat mich zu sich rufen las— sen, um mit mir uͤber die willkürliche Erklaͤrung Ruͤcksprache zu nehmen, welche der „Español“ von dem gestern bekannt gemach— ten Dekret in Betreff der Staatsschulden, deren Schicksal bisher so ungewiß war, gegeben hat. Der Herr Conseils-Praͤsident hat mir erklaͤrt, daß das Dekret der schon anerkannten und li— quidirten Schulden durchaus nicht erwähne, und daß die Re— gierung, fest entschlossen, den Glaͤubigern der Nation gerecht zu werden und sie nicht laͤnger in ihren . zu taͤuschen, sich mit den fuͤr diesen Monat versprochenen Dekreten * Gunsten der an⸗ erkannten und liquidirten Schuld beschaͤftige. Der Eonseils⸗Präͤsident sagte mir, er habe mich allein deshalb rufen lassen, um trauri— gen Resultaten oder selbst dem Verderben vieler Personen vor— zubeugen, das dadurch herbeigeführt werden konnte, wenn der von dem „Españel“ gegebenen willkuͤrlichen Erklaͤrung Glauben geschenkt wuͤrde.“ Herr Ferrer hatte in der That noch gestern mit Herrn Mendizabal eine Zusammenkunft in Bezug auf diesen wichtigen Gegenstand. An der Boͤrse wurden vlele Geschaͤfte gemacht. Die unverzinsliche Schuld ist au eomptant auf 15 stehen geblieben.“

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Die Tuͤrkische Zeitung Tekwimi Wekaji vom 18. Sche— wal (5. Februar) enthaͤlt folgenden Artikel: „In einem unse— rer vorigen Blätter wurde bereits angezeigt, daß der Kapudani Derja, Tahir Pascha, mit einer Abtheilung der Großherrlichen Flotte nach dem Weißen Meere (Archipelagus) abgegangen sey, um gewisse nothwendige Geschaͤfte zu besorgen. Von der Insel Samos waren uͤber den Wekil des Bei's Klagen eingelaufen, weshalb Seine Hoheit vor kurzem einen der Chodscha's des Divan's, Hussein Bei, dahin abschickte, damit er untersuchen mochte, wie viel Wahres an der Sache sey. Hussein Bei uͤber— zeugte sich, daß die Rechte der Bewohner in Nichts geschmaͤlert wurden, und daß der Wekil mit ruuͤhmlichem Eifer und zu allge— meiner Zufriedenheit an der Wohlfahrt der Bevölkerung arbei⸗ tete. Nur in zwei Doͤrfern der Insel hatten Einige der Volks— Obern aus aufruͤhrerischer Gesinnung falsche Anklagen wider den Wekil erhoben. Solchem Unfug zu steuern, landete der Kapu—

dani Derja mit seiner Flotte bei Samos, ließ eine kleine An⸗

zahl von Ruhestoörern verhaften und kehrte dann in Begleitung seiner Flotte nach Konstantinopel zuruͤck, woselbst er in der letz ten Woche des Ramasan wieder eintraf.“ .

Dasselbe Blatt der Tuͤrkischen Zeitung berichtet ferner uͤber die Organisation der Bosnischen Milizen, an welcher jetzt, nachdem die Bosniaken ihr besonderes Nisam Name (Militaiti⸗ sches Reglement) empfangen haben, mit großem Eifer gearbeitet wird. Mehrere der Bosnischen Großen haben die Decoration der Mirmirane erhalten. Wie die Tekwimi Welkajt ferner meldet, ist der bisherige erste Imam des Sultans, in Erwägung seines hohen Alters, dieses mit großen Beschwerden verknuͤpften Amtes entbunden worden, wogegen Se. Hoheit ihm das Amt eines Lehrers des Prinzen Abd el Medschid gelassen hat. Das Fest der aufgehobenen Fasten ist nach gewohnter Weise feierlich begangen worden. Saͤmmtliche Großwärden und Ulema's fan den sich, von dem Eisen-Thore (timur kapu) aufbrechend, in dem Serai von Top⸗kapu ein. Sowohl die Straßen, durch welche der Zug ging, als auch das Seral selbst waren brillant erleuchtet. Nachdem der Sultan die erwahnten 9 im Di—⸗ wan⸗Saale empfangen hatte, geruhte er in ihrer egleitung die Moschee Aja Sosia zu besuchen und daselbst dem Gottes dienste beizuwohnen.

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Nauplia, 18. Jan. Heute feiern die Griechen ihren hei— ligen Dreikoͤnigs-Tag, und es findet in der Kirche eine große Feierlichkeit stait, welche zu dem Zwecke mit Myrthen-Kränzen und Citronen⸗Zweigen herrlich verziert worden. Es wird daselbst ein Kreuz von dem Bischofe eingesegnet, darauf mit Blumen umwunden und in Prozession an das Ufer des Meeres getragen. Dort angelangt, schleudert der Bischof das Kreuz, so weit er es vermag, ins Meer, und nun stuͤrzt sich Jung und Alt, wer sich nicht vor der Kaͤlte des Wassers fuͤrchtet, hinein, um das Kleinod wiederum aufzufinden, wobei es denn freilich mitunter nicht ohne harten Kampf hergeht. Der Gluͤckliche, dem es ge— lingt, das Kreuz wiederum ans Land zu bringen, wird, außer dem Beifalle der Menge, auch noch durch mannigfache Geschenke belohnt. Dieses Mal ging die Prozesston von der Kathedrale aus durch die ganze Stadt und Vorstadt und langte endlich bei dem Steg an, wo die Douane steht. Am Ende des Molo's angekommen, warf der functionirende Ober⸗Pappas, in Abwe— senheit des Despoten (8. h. Bischofs), das Kreuz ins Meer: nun stuͤrzten sich 12 bis 15 Griechen ins Wasser, um es wie derum herauszuziehen. Gleich darauf wurden vom Bourdzi (der hohen Festung) 21 Kanonenschuͤsse geloͤst. Diese Feier be— zieht sich auf die Taufe Christi im Jordan, und da man hier kein Christusbild hat, so vertritt das Kreuz seine Stelle.

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Berlin, 5. Maͤrz. Die Bevoͤlkerung des Reglerungs— Bezirks Bromberg hat sich im Laufe des vorigen Jahres um

z214 Seelen gehoben, indem 15,435 Kinder geboren wurden und nur 10,221 Personen starben. Unter den Geburten waren 179 Zwillings⸗Geburten und eine Vierlings-Geburt. Getraut wurden 3426 Ehepaare.

Die in Breslau verstorbene Destillateur⸗Wittwe Hoff⸗ mann hat eine Summe von 1850 Rthlr. zu Schul- und ver⸗ schiedenen milden Zwecken vermacht.

Ueber Kartoffel und Runkelruüben-Zucker— Fabrication.

Die Hoffnung der Landwirthe, in den günstigen Resultaten der Zucker⸗Fabrieation aus Kartoffeln und Runkelruͤben eine wesentliche Verbesserung der landwirthschaftlichen Verhäͤltnisse zu finden, wird bald durch übertriebene Lobpreisungen zu sehr gesteigert, bald durch unrichtige Widerlegungen zu sehr hinabgedrückt. Die durch Erfah— rung festgestellte Wahrheit ist folgende:

„Daß bei der allgemeinen Einführung der Zucker⸗Fabrica—= tion aus Kartoffeln und Runkelräben, als landwirthfchaftli⸗ che Gewerbe, die böchste Landrente durch den erweiterten Anbau der rohen Produkte geschaffen wird; daß die Verarbei⸗ tung derselben zu Zucker bedeutenden Gewinn übrig laßt; daß viele im Winter muͤßige Hände dadurch Beschättigun und Erwerb erhglten; daß die Abgaͤnge der Kartoffeln un Ruben, zweckmäßig zubereitet, ein vorzuͤglich gutes Futter geben und dem Landwirth also Gelegenheit verschaffen, sei⸗ nen Viehstand zu vergrbßern, die Duͤnger⸗Production zu vermehren und die Kultur der Aecker zu erhbhen.“

Dle bei der Anwendung der verschiedenen Fabrications⸗Metho⸗ den gemachte Erfahrung hat das Verfahren bei Darstellung des Zuckers so vereinfächt und sichergestellt, daß weder die Einrichtung einer solchen Anlage große Kapitalien erfordert, noch das Erlernen der zum Betriebe derselben erforderlichen Kenntnisse mit Schwierig- keiten verbunden ist.

Zur vorlaͤufigen Uebersicht der Vortheile, welche der Landwirth aus der zu unternehmenden Fabricatlon des Zuckers mit Zuversicht . kann, durfte nachstehende Eroͤrterung und Berechnung ge⸗

ügen:

Ein Magd Morgen Acker zu 1800 Ruthen mittelmdßiger Beschaffen⸗ helt liefert, mit Kartoffeln bestellt, einen Aerndte⸗Ertrag von min⸗ destens 89 Scheffeln über die Saat, und wenn diese der Zucker⸗Fa⸗ brik, zu dem Preise von 5 Sgr. pro Scheffel berechnet werden, fo erhaͤlt der Landwirth 13 Rthlr. 19 Sgr. an Landrente und für Bear= beitung von 1 Morgen Acker. Werden die Kartoffeln von dem Pro⸗ dujenten zu Zucker verarbeitet, so kann bei dem Kartoffelbau kein Dunger in Anrechnung gebracht werden, da durch das Verfuͤttern der Abgaͤnge mehr Dunger erzeugt, als bei der Bestellung der Aecker verwendet wird.

Ein Wispel Kartoffeln liefert 500 Psund feuchte, zur Zucker« Fabrteation taugliche Staͤrke, und 250 Pfund von dieser Staͤrke liefern 1 Ctr. trockenen Zucker.

Der Werth der Futter-Abgaͤnge deckt vollkommen ale Kosten der Fabrication an Ingredienzien, Feuerung und Arbeitslohn, und es bleibt fuͤr den Unternehmer ein bedeutender Gewinn an dem fa— brizirten Zucker uͤbrig, wodurch Industrie, Betriebs -Kapitai und die Thaͤtigkeit des Unternehmers belohnt wird. Denn, wenn der Verkausspreis dieses Zuckers, der schon auf 11 bis 15 Rthlr. pro Centner , . nur zu 8 Rthr. pro Centner ange⸗ nommen wird und 2 Centner aus einem Wispel Kartoffeln ge⸗ wonnen werden, so bleibt ein Fabrications Gewinn von 12 Rthlr. 6 . jeden zur Zucker⸗Fabrfcation verarbeiteten Wispel Kartoffeln uͤhrig.

Mit den Abgaͤngen von einem Wispel Kartoffeln, wenn solche mit Daͤmpfen gekocht werden, wozu in der Fabrik⸗Anlage die Ge⸗ legenheit vorhanden ist, konnen 50 Stuͤck Rindvieh oder im Ver⸗— haͤltniß Pferde, Schafe und Schweine, vollkommen und besser ge— fuͤttert werden, als solches mit der Schlempe einer gleichen zur Branntweinbrennerei verarbeiteten Quantität Kartoffeln möglich ist.

Weit guͤnstiger als die Kartoffel⸗Zucker-Fabriegtion ist für den Landwirtb der Anbau der Runkelruͤbe und deren Verwendung zur Zucker⸗Fabrieation.

Auf einen Magd. Morgen Acker zu 19 MRuthen von mittelmaͤ— ßiger Beschaffenheit und zweckmäßiger Bearbeitung desselben kann man mit Sicherheit als die geringste Aerndte 109 Ctr. Runkelruͤben rech⸗ nen. Wird der Centner Ruͤben zu der Zucker- Fabrication auch nur zu Sgr. berechnet, so erhalt der Landwirth fur Arbeit und Landrente von einem jeden zum Runkelruͤben-Anbau benutzten Morgen Acker 16 Rthlr. 20 Sgr. verguͤtigt.

Außerdem hat der ausgedehnte Anbau der Runkelruͤbe fuͤr die Landwirthschaft den großen Vortheil, daß wahrend der ganzen Ve⸗ ,,. der Ruͤben, durch das taͤgliche Abblatten derselben von

nde Junt bis September, mithin wahrend 3 bis 4 Monaten, ein ganz vorzuͤgliches Futter gewonnen wird.

Bei der Zucker⸗Fabrieatlon kann nur auf einen Ertrag von à Pfd. krystallinischen Zuckers aus einem Centner Ruͤben gerechnet werden. Dieser Zucker ist indessen in allen Eigenschaften dem Indi⸗ schen Rohrzucker gleich. h

100 Ctr. Ruͤben wuͤrden demnach 400 Pfd. Zucker liefern, und dieser zum geringsten Preise von A!“ Sgr. pro Pfd. einen Werth von 60 Rthlr. Haben. Werden von diesem Betrage noch die der Landwirthschaft füͤr den Anbau der Ruͤben verguͤtigten 16 Rthlr. 26 Sgr. und die Fabrications-Unkosten zum höͤchsten Satze mit 3 Rthlr. 16 Sgr, in Summa 22 Rthlr., in Abzug gestellt, so bleibt ein Fa⸗ bricatlons⸗Gewinn von 388 Rthr. für einen jeden Morgen mit Ruün⸗ kelruͤben bestellten Acker durch die Verwendung der darauf geaͤrn⸗ teten Ruͤben zur Zucker⸗Fabrlcation uͤbrig.

Es sind bei dieser Berechnung nur die niedrigsten Ertrags- und Werths-Saͤtze in Rechnung gestellt, denn es ist allgemein bekannt, daß in besserem Ackerlande wohl 1806 bis 260 Etr. Runkelruͤben auf einem Morgen Acker geaͤrndtet werden können.

Wenngleich die Abgaͤnge von den Runkelruͤben bei der Zucker⸗ Fabrieation nicht mehr zum Viehfutter verwendet, sondern mlt gröͤ— ßerem Vortheil gedarret, und, weit woblschmeckender als Cichorlen, zu Kaffee⸗Surrogaten benutzt werden koͤnnen, so ist doch bei der obi⸗ gen Berechnung hierauf keine Ruͤcksicht genommen worden, indem der Futtergewinn in manchen Landwirtbschaften durch die dadurch erhohte Duͤnger⸗Production, bei dem erweiterten Anbau der Runkel⸗= ruͤben unentbehrlich seyn möchte. Indessen wurde der eigene oder der oͤrtliche Bedarf an Kaffee⸗Surrogaten als Neben⸗-Produkt dabei kostenfrei gewonnen werden können.

Unter diesen Umstaͤnden bleibt gewiß die Kartoffel- und Run⸗ kelruͤben-Zucker-Fabriegtion eine neue hoͤchst gewinnreiche Erwerbs⸗ quelle landwirthschaftlicher Betriebsamkeit, und der einzige Einwand, den die Zweifler an jedem neuen Unternehmen auch gegen diese Fabrication zu machen nicht unterlassen werden, duͤrfte der seyn:

„Daß die allgemeine Einfuͤhrung der Kartoffel⸗ und Runkel⸗ rüben Zucker⸗Fabrication die Production des Zuckers uͤber das Beduͤrfniß steigern, daher das Fabrikat werthlos, mindestens

das unternehmen gewinnlos mächen wuͤrde.“ Allein auch diesen Einwand zu widerlegen, darf man nur beruͤck⸗ sichtligen, daß nach der bisher alljährlich eingeführtrn Quantstaät Indischen Rohr-Zuckers in Europa ein jeder Mensch A ä 3 Pfund Zucker jaͤhrlich konsumirt. Nach diesem Verhaͤltnisse werden im reußischen Staate von 13,900, 000 Einwohnern A Pfd. 32, 000, 000 * Zucker jahrlich verbraucht, und dafur, den Centner zu 16 Rthlr. berechnet, mehr als 7,000,990 Rthlr nach dem Auslande bezablt. Soll daher auch nur der inlaͤndische Bedarf aus inlaͤndischen Pro⸗ dukten dargestellt werden, so müßten wenigstens 100 bis 136,000 Morgen Ackerland mit. Runkelruͤben bestellt, und die ganze Aerndte dieser Ackerflaͤche zur Runkelruͤben⸗ Zucker- Fabrication verwendet werden. Bis dahln, daß der Anbau und die Fabrication diese Ausdehnung erhalten, konnen Landwirthe und Kapitalisten ibre wirthschaftliche Betriebsanskeit und Kapitalien diesem unternehmen