1836 / 67 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nahme uͤbergehen; denn

mit Sicherheit zuwenden, und hinveichendem Gewinn ihrer Anlagen entgegensehen. . ;

Welch einen wohlthaäͤtlgen Einfluß die allgemeine Einfuͤhrung der Zucker⸗Fabricgtion aus inlaäͤndischen Produkten auf den Wohl stand und den Ratio nal-Reichthum des Volkes ausüben wird, ist kaum zu berechnen. Die Mehrzahl der Bewohner eines Stagts lebt vom Landbau; der groͤßte Theil des Staats. Vermdgens besteht in der Industrie und Gewerbthaͤtigleit seiner Bewohner und in der dadurch erhöhten Landrente, deren Ertrag durch die einzufuͤhrende Zucker- Fabrication mindestens der Summe von P 0000οQο Rthlr. gleichkommen muß, welche bisher fuͤr fremden Zucker jaͤhrlich ver⸗ gusgabt worden ist.

Sollte irgend ein Gutsbesitzer von meinen Erfahrungen und Kenntnissen dei der Anlage einer Kartoffel⸗ und Runkelruüͤben⸗Zuk⸗ ker-Fabrik Gebrauch machen wollen, so werde ich gern auf porto⸗ frele Anfragen die weitern Mittheilungen machen. .

Berlin, den J. Maͤrz 1836. Der Gutsbesitzer 5 Wimmel.

Literatur und Kunst.

Die geistreiche Rede Seribe's bel seiner Aufnahme in die Franzbsische Akademle veranlaßt uns zu einigen Bemerkungen, die zwar nicht eine Beistimmung der Le er hen Behauptungen, auch keine Widerlegung derselben seyn, sondern eben nur an Aehnliches guf der Deuntschen Buͤhne erinnern sollen. Scribe s Rede, die wohl mehr elne Ausübung guten Humors, als ein nuͤchternes Bekenntniß set⸗ ner wahren Meinung ist, geht dahin, daß das Franzoͤsische Lustsplel keinegweges ein Sitten Spiegel der Zeit sey, es guch niemals in der Franzoͤsischen Theater- Literatur gewesen; und er belegt sein Thema mit treffenden Gegensaͤtzen aus der alten und neueren Thea— ter-Geschichte Frankreichs. Wir wollen deren nur zwei hervor⸗ heben: erstlich, daß man in der Zelt des blutigen Robespierreschen Terrorismus, wo die Tragoͤdie selbst gleichsam auf den Straßen um⸗ herging, am liebsten Bilder der Humanitaͤt, der Empfind samkelt, ja der Empfindelei gesehen habe; und zweitens, daß man in den Zeiten der absoluten Monarchle die freiesten, aller Autoritaͤt und Ordnung spottenden Gesinnungen eines revoluttongiren Geistes in den Thea⸗ terstüͤcken mit dem lebhaftesten Wohlgefallen applaudtrt habe. Da⸗ gegen vinolzirt er dem Liede die Ehre, der wahre Sitten⸗-Spiegel der Zeit gewesen zu seyn, und erlaͤutert es mit interessanten Beisptelen, zu welchen er auch das bekannte Bonmot zaͤhlt, die Franzoͤsische Verfassung vor der Revolution sey eine durch Chansons gemäßigte absolute Monarchie gewesen. Wir unsererseits, wenn wir Humor genug besaͤßen, konnten Secibe's Aeußerungen uͤber den . und Charakter bes Franzdͤsischen Theaters mit aͤhnlichen uͤber das Deut⸗ sche begkeiten. „Minna von Barnhelm“ wollen wir als eine Aus— . Jerdings war sie die Frucht und ein Nach⸗ hall des siebenjaͤhrigen Krieges und Insofern wenigstens theilweise ene Schilderung der damallgen Zustaͤnde und Gesinnungen; daß sie zugleich ein ehrenvolle Zeugniß des Preußischen Gelstes ist und demnach ohne alle wetter- Ruͤcksicht auf ihren poetischen Werth ein ruͤhmliches Denkmal jener Zeit bleibt, wird kaum der Erwaͤhnung bedürfen. Aber wie anders verhaͤlt es sich seitdem mit den Gaben der Deutschen Buͤhne, inso fern man sie naͤmlich als Zeltmesser der Sitten betrachten wollte. In den Zeiten des tiefsten Friedens, so zu sagen im Schlaraffen-Zustande der Sorglosigkelt uͤber irgend elne Storung des äußeren Friedens, trat Goethe's „Goͤtz von Berllchin⸗ gen“ gleichsam als daz Sinnbild gller gestoͤrten Ordnung und der kuͤnftigen eigenmächtigen Willkuͤr auf und wurde, wie nach ihm das ganze zahlrelche Heer der mit Mord⸗ und Rauf⸗Sce⸗ nen angefuͤllten Ritter⸗Schausplele angeschaut. Seltsam kontrastt⸗ rend wuchs mit demselven das Ifflandsche Famtlien⸗Gemaäͤlde heran:

274 der Zeit im grellsten Widerspruch stand; es verkörperte, zerriß und zerlegte gleichsam das peut on (tre mieux qu'au sein de sa sa- mille, und in der Wirklichkeit fand man sich nirgends unbehaglicher als zu Hause. Wenden wir uns zu Kotzebue, der ein Tricennium, also ein Menschenalter hindurch (von 12789 bis 1819), die Deutsche Buͤhne beherrschte, so konnen wir auf die Frage: ob er der Doll⸗ metscher der wahren Gesinnung und des Geistes seiner Zeit gewe⸗ sen sey, von allen noch lebenden Zeitgenossen fast ein unbedingtes „Nein“ erwarten; wenn man anders nicht Karrikatur fuͤr Wahr⸗ heit nehmen will. Aber eben an diesen können wir die rechte Fas⸗ sung der , und die Antwort darauf knuͤpfen. Als vor mehr als 390 Jahren Moritz Arndt's Buch: „der Geist der Zelt“, zuerst erschien, sagte Jemand: „das ist nicht der Geist der Zeit, den Arndt in diesem uch schildert, sondern der ist es, der ihm dies Buch eingegeben.“ Es scheint uns uͤberfluͤssig, dies Wort naͤher zu kommentiren und auf die vorliegende Frage anzuwenden. Genug, auch das alltaͤglichste Leben des Menschen hat seine geheime Kam⸗ mer, in die es von der Last der Tagesarbeiten oder dem Zudrang der Vergnügungen fluͤchtet, von jener zur Ruhe, von diesem zum wahren Vergnügen, und man schildert nicht die Sitten der Zeit, wenn man nur die Außenseite und die Oberflache im Auge hat. So mag denn auch unsererseits dies Wenige zu der geistreichen Ant⸗ wort Seribe's auf eine interessante Frage beitragen, gelegentlich aber sey uns eine nahere Spezial⸗Betrachtung vorbehalten.

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e Den 5. März 1836.

Amtlicher Fuüͤs n de- und GeId - COurↄ- Zettel.

* Er- Ve . Fr Derr. 8 Brief. Geld C KBrief. Geld. gt. Schuld. Seh. 1 IG2i3/3 1073s so.tpr. Efandur. I 105. 102) Pr. Engl. Qbl. 30. 4 1013, 101 M Pomm. do. ( 101,2 . Primgeh. d. Seh -= 61 y,. 60 / Kur. u. Neum. do. 4] 102 , 101 [3 kKurm. Obl. m.. C. 4 1025/3. 1021, do. do. do. 55. 99 2 99 Nm. Int. Seh. do, 1 3 101 3 Schlesische do. 1 107 4 1063 4 Berl. Stadt O9. 4 1031 1023, Rüekst. C. und 2. Königab. do. Sch. d. K. u. N. S890 . Elhinger do. it 99 . Gold al mareo 21 61,2 215 Danaz. do. In Th. A3 */ Neue Duk. 1824 . Westpr. Pfandhr. 1103 102 15 Friedriehsd' or 135, 13 tz Grosah. Pos. do. 4 103 IDisconto 3 * HM ech sel- Con. 6 . 250 Fl Kurr 5 112,4 kJ . 2 Mt. . 112) R 300 MR Kur 1827) . J 300 Mr. 2 At. 1e , k 118. 3 Mt. 6 28! . k 300 Fr 2 Mt. SI M2 . 1560 FI. 2 Mt. 196, ö 150 FI. 2 Mt. 10356 9915 915 , 100 Tul. 2 Mt. 991,2 991 J JJ 100 Tul. 8 Tage] 1927 Frankfurt a. M. W. . ...... 180 Fl. 2 Mt. 10931, ten n,, 100 Rhl. 3 Woch. z0½e!

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 29 Februar.

Niederl. wirkl. Schuld 55 136. 596 do. 10459. Kanz - Bill. 2411½ 89. 509 Span 47. Hassive 18.2. Ausg. Schuld 235. Zinsl. 18. Ereuss. Präm. - Scheine 107. Koln. 123529. Oegtert. Met. 99156.

Fassivn 153,6.

60. Er. 1 c 28365. 6.

G. Loos

Silber- Rub.

nn,, 28. Februar. Ausg. Schuld —. Fruns furt a. M., 2. Mürz. Qesterr. S0, Metall. 103 I.“. 103,3. A 100! / 8. 99 15,5. 21½ ank - Action 1646. 161 zu 500 FI. 1158. 114112. Preuss. Präm.- Sch. 6055. . ͤ Loose 6915. IZ5 l sg. 55!

ö 65s n. 59 4.

16. St. Fetersburg, 27. Februar. Lond. 103 12. 2. Amsterdam —. Hamburg 91.17

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5 66 Span. Anl. A656.

TZinsl. —.

Loose zu 109 FI. 218. ö d0o. 40½ Anl. 995. G. A6.

Reus Anl.

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Fartial· ops. ]

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25

Allgemeine

1836. . M

Luftdruck. . . .. Luftwärme ... Thaupunkt ... Dunstsättig ... n, iii; Wolkenzug ...

Sonntag, 6. Maͤrz. Oper in 3 Abth., mit Ballet. Im Schauspielhause: A. W. Iffland. Montag, 7. Maͤrz.

Abth., von

Dienstag, 8.

Tärz.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens

Nachmittags 6 Uhr.

2 Uhr.

35,2 0 R. 4 2,50 R. 9M pCt. 97 pCt. trübe. regnig. W W. . W.

Abends

10 Uhr.

. .

335,35“ Par. 333 65 . 333,95“ Par. 5,4 O R. 4,5 06 R.

* 6 R

4 5.99 R. 4 3,2 0 R.

89 pCt. halbheiter. W.

Tagesmittel: 3831 32“ Par.. AM 0 R... 4 360 R... O3 p6t

.

Nach elnm alsga Beobachtung.

Auellwarme 720 Flußwärme 1,609 J. 2 Bodenwärme 16 Ausdünstung O nn Niederschlag O, dz n Nachtkälte 236]

Königliche Schausptele. Im Opernhause: Musik von Spontini.

Die Advokaten, Schauspiel in

Marz.

Im Schauspielhause: Schwank in 1 Akt, von G. A. v. Maltitz. Hierauf: Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely. Un Der arme Fischer, Divertissement von P. Taglioni.

Im Opernhause:

Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.

Mittwoch, 9. Maͤrz.

Lustspiel in 1 Akt, von C. Lebrun.

Im Opernhause: ; Hierauf: Potpourri ih mehrere Thema's aus den Opern: „Wilhelm Tell“ und: „N

Fernand Cotz

Die Leibren Warun

Maria Stun Der Empfindlitz

Belagerung von Corinth“, fuͤr die Lombardische Mandoline n großes Orchester komponirt und vorgetragen von dem He

Professor Vimercati aus Mailand. von Golconda, großes Ballet in 3 Abth., eingerichtet von (Dlle. Vagon, von der großen Oper zu Paris: Aline, !

guet.

erstes Debuͤt.)

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Sonntag, 6. Marz. und erster Stock, oder: Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.

Montag den 7. und Dienstag den 8. Maͤrz wird die oh

Königstädtisches Theater.

Zum eilften Male: Zu ebener E Launen des Gluͤckes, Lokal-Posse Musik von A. Muͤller.

Vorstellung wiederholt.

Und:

Redacteur Ed. Cote.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Aline, Koͤnig

ortgesetzt.

das Bild einer Genuͤgsamkeit, die mit ben Luͤsten und dem Lurus

2

ö

Bekanntmachungen.

Subhastations⸗Patent. Noth wendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht Naumburg.

Kreise gelegene, im Hypotheken-Buche Tom. II, suh Zangenberg obern und untern Theils nebst Poesch⸗

dem Bornitzer Muͤhlstuͤcke, abgeschaͤtzt auf 54,0727 Thlr. 9 sgre 11 pf

gungen in der Kenkurs-Negistratur des Ober⸗Lan⸗ desgerichts einzusehenden Taxe, soll

von Yr.

hend, deren aus

am 18. Juli 1836, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannte Real-Praͤtendenten werden aufge⸗ boten, sich, bei Verhnieidung der Praͤclusion, spate⸗ stens in diesem Termine zu melden.

Naumburg, den 11. Dezember 1835.

Koͤnigl. Preuß. Ober-Landesgericht von Sachsen. Mahlmann.

Noth wendiger Verkauf.

gehörige, in der Vorstadt Neugarten unter der Ser⸗ viz-Nummer zo und Nr, 68 des Hypothekenbuchs gelegene Grund üͤck, ahgeschätzt auf 7333 Thlr, ein⸗ gerichtet zu eine, Medicinal-Apotheke, und die Apo— theker Gerechtigkeit Nr. 6 des Hypothekenbuchs, nebst dens lUtensilien und Vorraͤthen, abgeschaͤtzt auf 7269 Thlr., zufglge der nibst Hypothekenscheine und Be⸗ dingungen in er Registratur einzusehenden Taxe, sollen ̃ De n g ö e te m ber n, oder vor dem Artushofe verkauft werden.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht zu Danzig

E?ietal⸗Citatison.

ee

einer Schulden summe von 3137 Thlr. 17 sgr. belastete ten feyn. Vermögen des Tapezierer Karl,. Schill am Tzsten v. M.

eröffneten Ke

unbekannten Glaͤubiger auf

den 109. Inni e., Vormittags um 10 Uhr,

vor dem Herrn Stadtgerichts-Rathe Hahn angesetzt worden. Diese Glaͤubiger werden daher hierdurch aufgefsrdert, sich bis zum Termine schriftlich, in demselben aber persoͤnlich, oder durch gesetzlich zulaͤs— sige Bevollmaͤchtigte, wozu ihnen beim Mangel der Bekanntschaft die Herren Fustiz-Rath Pfendsack,

37 Thlr. 5 sgr.

Art und das, Vorzugsrecht derselben anzugeben, und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel bei⸗

leitung der Sache zu gewaͤrtigen, wogegen die Aus⸗ bleibenden mit ihren Anspruͤchen von der Masse wer⸗ ben ausgeschlossen, und ihnen deshalb gegen die übri⸗ gen Glaäͤlbiger ein ewiges Stillschweigen wird aufer⸗ eat werden. Auch hahen sich dieselhen uͤher die und versandt:

Verkauf-Anerbieten von Apotheken, Fa⸗ briken, Handlungs- nnd Gasthofs— Besitzungen.

Literarische Anzeigen.

1836, A . Von den von Kamptz'schen Annalen der Preußischen innern Stgats-Verwaltung ist nunmehr das 1ste Heft des Jahrganges 1833 erschie⸗ nen, welches die Herren Abonnenten hierselbst, in . . ö den Vormittagsstunden von 10—1 Uhr bei mir ge— Von den Königlichen Stadtgericht hiesiger Resi⸗faͤlligst in Empfang nehmen wollen. denz ist in denl über das edactis deducendis mit oinzen wird solches binnen 8—=14 Taäzen zu erhal—

Berlin, am 1. Maͤrz 1836.

C 2 . Bekann . di In Kommission der Creutz'schen Buchhandlun Justiz-⸗Kommissarius von Üückermann und Hahn vor⸗ in Magdeburg und in der Ct rng, He un geschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen, die lung in Berlin, Schloßplatz Nr. 2, ist zu haben:

Neue romantische Hundekomodie Thlr.,

zubringen, demnaͤchst aber bie weiter ĩ in als Fommentgr von Aufsaͤtzen (eontra Gothe) im ö 9 ystꝛ weitere rechtliche Ein Litt. Bl. Nr. 68, 69 des Morgenblatts 1835.

Interessante Schrift! So eben ist bei Nast in Ludwigsburg erschienen

teresse seyn.

France et Marce p. Delatouche. nr. A. Asher,

.

Griechisch - Deutsches

n . über

die IIomeriden,

In den Pro⸗

Von

33 Bogen in gr. Lexicon- Format. Schmidt, Hofrath, Behrenstr. Nr. 68.

tritt.

eignet.

Physionomie de la Sociètè en Euro

Gedichte des IHomeros und

Fuͤrst Clemens von Metternich

und sein Zeitalter.

Eine geschichtlich- biographische Darstellung

W. Binder. Mit dem in Stahl gestochenen Portrait des Fuͤrsten. Elegant broschirt 1 Thlr. 15 sgr. Die umfassende Darstellung der politischen Wirk⸗ samkeit eines so ausgezeichneten Staatsmannes, ver⸗ flochten mit der an politischen Ereignissen so reichen Geschichte seines Zeitalters, auf urkundlich er—⸗ wiesenen , und auf Quellen beru⸗ chließliche Benutzung der Herr Verfasser einer sehr günstigen Stellung verdankt und deren Wichtigkeit klar ist muß fuͤr Leser jeder Schgttlrung von gleich großem historischen In⸗—⸗

Gegenwaͤrtige einfache, aber streng wahre Darstel⸗ lung wird ihren Zweck, die öffentliche Meinung uͤber

erer ö Unter den vortbeilhaftesten Bedingungen sind uns ,,, unserer Zeit auffu

sowohl in Schlesien, wie auch in verschtedenen andern Provinzen, zu empfehlende Apotheken, Hand⸗ lungen, Gasthöfe, Fabriken, Muͤhlen : zum billigen Verkaufe übertragen, woben wir uns zugleich den resp. Herren Apothekern, Kaufleuten: c, welche guter Subjekte, als: Pro visoren, Apothe⸗ : ker⸗ und Handlungs-Gehulfen re., beduͤrfen, Das dem Apotheker Friedrich August Kleinfeld zu- zu deren kostenfreten Nachweisung erbieten. Breslau, im Februar 1836. . Anfrage und Adreß⸗Büreau der Haupt- und Residenzstadt Breslau im alten Rathhause (eine Treppe boch).

Vorstehende Schrift findet sich vorraͤthig in Ferd. Duͤmmler's Buchhandlung in Berlin, Linden Nr. 19.

Nouveautés Ed. de Bruxelles. Memoires du Prince de la Paix. 2 Vols. 2 Thlr. 2 Vols. 2

Abrantes, Scänes de la vie Espagnoles.

de. 1 & 2. 2 Thlr. inden No. 20.

lu unserm Verlage ist so eben erschienen: Vollständiges

vVörterbuch

der

mit steter Rücksicht auf die Erläuterung des häuslichen, religiösen, poli- lischen und kriegerischen Zustandes des heroiszhen Heitalters und mit EWrkllärung der schwierig- sten Stellen und aller mythologischen und enge erer S9 Der jaͤhrliche Praͤnumerations-Preis fuͤr ein aus geographischen Eigennamen. Gonkurs- rozesse lu. Termin zur Anmel n Heften und Regsster besehendes Exemplar beträgt dung und Nachweisung der Anspruͤche aller etwaigen 2 Thlr. 5 sgr., und das ganze noch vollstaͤndig vor⸗ handene Werk kostet von 1817 18335 einschlleßlich

Lunüchst für den Schulgebraueh ausgearbeitet

8 Gh, Gruen Suhrector am Lyceum in Hannover. 1836.

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Der Herr Verfasser liefert in diesem Wörter- buche den zahlreichen Lesern der hiomerischen Gew dichte ein Handbuch, welches in der Kürze alles zum Verständnisse derselben Erlorderliche enthält und gleichsam die Stelle eines Commentars ver— Aulser dals darin Grammatik, Etymologie, Aulzählung der Bedeutungen und Quantisät genau herücksichiigt sind, ist besonders auch auf die aus— führliche Erklärung aller schwierigen Stel- len die grölste Sorgfalt verwendet.

Correciheit, Druck und Wohlteilhrieit dieses reich- haltigen und gründlichen Werks maclien dasselbe zur allgemeinsten Verbreitung in den Gelehrten— schulen und unter Lehrern und Studirenden ge—

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Die Werber.

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Die z3ie Lieferung,

Allgemeiner Anzeiger fur die Preußischen Staaten.

Beibehaltung des bisherigen Interims⸗Kurator, Justiz⸗ Kommissarius Schulze oder uͤber die Wahl eines an— dern Kurgtors und respektive Contradictors zu erklaͤ—⸗ ren, widrigenfalls die sich nicht Erklaͤrenden als dem Beschlusse der Mehrheit fuͤr beitretend werden erach⸗ Das im Herzogthum Sachsen und dessen Zeitzer tet werden, und wird endlich auch der Gemeinschuld— r ner, Tapezierer Karl Schill, dessen gegenwaͤrtiger Jo. 29, Paß. 238 ga eingetragene Erblehn⸗Rittergut Aufenthalt unbekannt ist, zu diesem Termine mit der Aufforderung vorgeladen, dem Contradictor die die witz⸗Muͤhle und Allodial-Beistuͤcken, insbesondere Masse betreffenden Nachrichten mitzutheilen und ihm uber die Anspruͤche der Glaͤubiger Auskunft zu geben. . Breslau, den 15. Februar 1836. zufolge der, nebst Hypotheken- Schein und Bedin⸗Koͤnigl. Stadtgericht hiesiger Residenz. J. Abtheilung.

Von demselben Herrn Verfasser ist aulserd noch bei uns erschienen: Griechisch - Deutsches Wörterbuch dz mythologischen, historischen und ge graphischen Eigennamen, nebst beig sügler kurzer Erklärung und Angahe der Sylb länge, für den Sccfulgehrauch; ein Anhang! jedem Griech. Wörterbuclie. Von G. Ch. Ch sius. 23 Bog in gr. Syo. Lexicon-Format. Is

Halt n'sche Ilofhuchhandlung in Hannover,

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Nicolaische Buchhandlung in Berlin (Brüderstr. No. 15), Stettin, Elbing u. Thon

In der Plahn'schen Buchhandlung (L. Nl in Berlin, Jaͤg erstraße Nr. 37, ist so eben ersch nen und in allen Buchhandlungen zu haben: und Freiheit!

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Das ikel:

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eht noch artei ordern.

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Pr. 1 Iklt

Paris, 29. Februar. hestern beim Koͤnige. on Sr. Majestaͤt empfangen.

In der Deputirten-Kammer wurden heute die Debatten äber den Gesetz Entwurf wegen der Kommunal- und Feldwege

durch Wir glaubten, es sey genug an der einen Komoͤdie, hie in diesem Augenblick gespielt paß man durchaus deren zwei haben will. inglaublichen Anstrengungen Ministerium laut verkuͤndet, zu ignoriren, nicht in der That ine wahre Komödie? Herr Thiers mag noch so ost sagen, sesne ; er dasselbe System sabe: was liegt daran, die Opposition stellt sich taub. Sie scheint er Meinung, daß, wenn sie bestaͤndig glaubt und glauben macht, jas Ministerium sey auf ihrer Seite, sie dassilbe am Ende wirk, ich zu sich heruͤber ziehen werd'. Die Komoͤdie ist nicht so übel; e wuͤrde aber offenbar noch pikanter werden, wenn das Minist“ ium sich in der That durch dieselbe fangen ließe. domoͤdie aber ist es, wenn man zu glauben scheint, daß die vor— alige Majoritaͤt sich zum rechten Centrum der Restauration susbilden wolle, und daß es in der Kainmer an der Stelle der ationalen Partei des juste milien, an der Stelle der Partei asimir Perier's und des Kabinets vom 11. Okt., eine jener lten monarchisch-religissen Parteien gaͤbe, die auf den Bänken her Kammer von 1815 und 1824 saßen. Wir sind fest uͤ·ber⸗ kugt, daß diese zweite Komoͤdie nicht gelingen wird, was auch

brigens der Erfolg der erstern seyn mochte.“ Im Courrier frangais liest man: „Gestern begaben ch sammtliche Minister in den Schoß der Kommission, die it der Pruͤfung des Gouinschen Renten-Neductions-Planes be— uftragt ist. Man versichert, daß sie sogleich eingeräumt haben, se Konvertirung der Rente sey nuͤtzlich und nicht unausfuͤhrbar wie Herr Thiers solches fruͤher behauptete); auch as Recht des Staates keinem Zweifel. ch nicht weigern, die Auszahlung ihrer Renten zum Pari— durse anzunehmen, wenn sie sich nicht in die Konvertirun) fuͤ⸗ en wollten; nur sey es nicht zweckmäßig, die bereilen, damit sie nicht in den Familten der Rentiers (ine zu . und essen, die Rente auf 41 pCt. zu reduzirer voile 3 . 3 ziren, und man wolle ei Eroͤffnung der naͤchsten Session in Form eines Gesetzes vorzulegen; agegen verlange man, daß, unter diesen Bedingungen, der Vorschlag errn Gouin fuͤr jetzt vertagt werde. . hien iesen Erklaͤrungen zufrieden, haß die Frage raschen Schrittes vorwärts gegangen ist, seit der er gog von Broglie so trocken erklaͤrte, aßregel zuruͤckweise und weder suͤr jetzt noch fuͤr die Zukunst dend eine Verpflichtung um giebt dem Wunsche der Kammer nach, u Protokoll nehmen und gewiß an die Erfuͤllung desseiben er— 6. wird, wenn man es spaͤter vergessen sollte. mn hat indeß auch den Fall vorausgesehen, wo s ' und unerwartetes Ereigniß seinem guten Willen in den 8 stellen und die Ausfuhrung der Operation verhindern sollte.

Ader man versichert Falle der K n,

mtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Königliche Bibliothek.

Wir machen die resp. Herren Entleiher von Buͤchern aus der Koͤniglichen Bibliothek auf die Nothwendigkeit aufmerksam, sch, nach Zuruͤcklieferung der Buͤcher, jedesmal die ausgestellten Empfangs-Scheine zuruͤckgeben zu lassen.

——

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Breslau ist der Predigtamts-Kandidat Hering als Pastor an der evangelischen Kirche zu Triebusch ernannt worden.

Angekommen. Der außerordentliche Gesandte und bevoll— aͤchtihte Minister Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Franzosen am lesigen Hofe, Bresson, von Paris.

Zeitungs⸗Nachrichten.

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Fe annere ch Saͤmmtliche Minister speisten vor— Abends wurde der Englische Botschafter

Die Debatte bot bis zum Abgange der Post nichts

Bemerkenswerthes. Man behauptet, daß die Doctrinairs noch immer damit um— hingen, in der Deputirten-Kammer Interpellationen an die neuen Minister zu richten, und daß namentlich Herr Saint-Marc⸗-Gi— ardin es uͤbernommen habe, von Herrn Thiers eine kategorische 'Erklaͤrung über drei oder vier wesentliche Punkte der allgemei—⸗ en Politik zu verlangen. en wuͤrde alsdann daruͤber entscheiden, ei auf die Seite des neuen Kabinets treten oder ob sie defini— iv zur Opposition uͤbergehen werde. Journal des Débats enthaͤlt heute folgenden Ar— „Man bedient sich seit einigen Tagen einer kleinen Tak— tik, die, wenn sie auch hoͤchst unschuldig ist, doch enthuͤllt werden muß. Man sucht naͤmlich den Glauben zu verbreiten, daß sich n der Deputirten⸗Kammer ein sogenanntes rechtes Centrum bil— zen werde, naͤmlich eine Partei, der man alle unter der Restau— ation ubliche Benennungen beilegt, als da sind: aristokratische Partei, monarchisch-religioͤse Partei, konservative Partei.

Die Antwort des Conseils⸗Praͤsiden⸗ ob die doctrinaire Par⸗

Man weiter: man sucht die Bildung dieser angeblichen einige Lohspruͤche falscher Unparteilichkeit zu wird; es scheint aber, Denn sind die

der Opposition, das, was das

Grundsͤͤtze die des vorigen und dieselben

Kabinets seyen, politischen Ansichten

Eine zweite

e); 6 unterliege Die Rentiers koͤnnten Maßregel zu zu lebhafte Umwaͤlzung veranlasse; es sey ange⸗ diese Hperatton vor,übereiten und sie Die Kommission schien und man sieht in der That, baß die Regierung die

eingehen wolle. Das jetzige Ministe⸗

die sein Versprechen Das Mini⸗ sich ein wich⸗

daß es versprochen habe, selbst in diesem ammer die Gruͤnde der Verhinderung mitzutheilen.

Herr Laffitte soll, seinen alten und unveränderten Ansichten getreu, noch weiter gegangen seyn und auf die Einziehung des Amortisations⸗Fonds angetragen haben. Man weiß nicht, ob diese Konferenz die Gestnnungen der Majoritaͤt der Kommisston verandert hat; aber man glaubt, daß der Bericht binnen kurzer Zeit abgestattet werden wird.“

Ueber die Verluste, die der Marschall Clauzel auf seiner Ruͤckkehr von Tremezen erlitten, verlautet noch nichts Näheres. Es heißt, der Marschall selbst sey krank nach Algier zurückge— kehrt und werde zu seiner Wiederherstellung auf einige Zeit nach Frankreich kommen.

In Bezug auf das von einem hiesigen Blatte verbreitete Geruͤcht, daß die Franzoͤsische Regierung beabsichtige, die Afri— kanischen Besitzungen auf die beiden Plätze Algier und Oran zu beschraͤnken, bemerkt der Messager: „Angenommen, dieses Ge— ruͤcht waͤre gegruͤndet, woran wir zweifeln, so waͤre es doch un— erklrlich, daß die Stadt Bona nicht mit in die Erhaltung be— griffen ware; denn dies ist der P⸗unkt, wo die Franzosen am sichersten sind, wo sie die reichsten Aerndten machen, und wo sie die meisten Freunde unter den Eingebornen haben, wenn man anders jenen Voͤlkerschaften von punischer Treue den Namen Freunde beilegen kann. Es ist andererseits allerdings auch wahr, daß es der ungesundeste und derjenige Punkt ist, wo durch Krankheiten die meisten Opfer weggerafft werden. Wie dem aber auch seyn mag, wir haben dem Geruͤchte nachgeforscht und die Gewißheit erlangt, daß noch kein Plan in Bezug auf Algier im Conseil zur Berathung gekommen ist. Man wird sich erst nach Ruͤckkeht der auf Rekognoszirung abgesandten Offiziere damit beschaͤftigen. Das Nothwendigste wird jedenfalls seyn, den Be— buͤrfnissen abzuhelfen, die ein fast 50tägiges Stillschweigen, das etzt erst durch eine telegraphische Depesche gebrochen worden ist, befuͤrchten lassen. Unter welcher Gestalt man aber auch die Algiersche Frage in Anregung bringen moge, so kann sie nicht so obenhin erledigt werden; sie erfordert eine ernste und wohl— bedaͤchtige Eroͤrterung, und wahrscheinlich wird zu dem Ende eine besondere Kommission ernannt werden muͤssen.“

Zu der heutigen ersten Vorstellung von Meyerbeer's neuer Oper: „Die Hugenotten“ sind Parterre-Billets mit 60 Fe. be— zahlt worden.

Das durch die neuesten Dekrete in der Madrider Hof-Zei— tung (s. den Artikel Madrid) enthüllte große Geheimniß des Herrn Mendizabal hat an der hiesigen Boͤrse auf die Spanischen Fonds nicht die gewuͤnschte Wirkung hervorgebracht, indem die—⸗ selben, statt zu steigen, im Gegentheil um 1 pCt. gefallen sind.

Großbritanien und Irland

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 26. Februar. Der Graf von Winchilsea er— hob sich, um einige Fragen in Betreff der Beschluͤsse des Unter— hauses hinsichtlich der Orangisten-Logen an die Minister zu rich— ten, und ließ sich folgendermaßen vernehmen: .

„Ich wuͤnschte von dem edlen Viscount zu hoͤren, welche Aus— dehnung man den Beschluͤssen uͤber die Orangisten zu geben gedenkt?

Will man sie auf die gegenwaͤrtige Beschaffenheit der Orangisten⸗

Gesellschaften, auf ihren Verhand durch Eide und Abzeichen ein— schraͤnken, oder denkt man, sie auf alle Gesellschaften auszudehnen, die sich zur Aufrechthaltung der protestantischen Religion in diesem Lande gebildet haben, und auf die Grundfaͤtze, welche den jetzigen König auf den Thron von Großbritanien gebracht haben? Ich bin kein Vertheidiger geheimer Zeichen und Eide, mein ganzes Leben giebt mir das engniß daß ich der Letzte seyn wuͤrde, der sich einer Gesellschaft anschlösse, die nicht die Beschuͤtzung der Landes-Verfas— sung im Auge haͤtte. Ich ging nach Irland nicht in der Absicht, Orangist zu werden, aber ich bekenne offen, ich war nur kurze Zeit dort, als ich Mitglied der Gesellschaft wurde, da ich mich bereitwil⸗ lig erklaͤrte, mit den dortigen Protestanten gemeinschaftliche Sache gegen den Strom der Revolution zu machen. Ich behaupte, die Drangisten-Verelne sind nicht ungesetzlich, und es schmerzt mich, daß mgn solche Beschluͤsse faßt, ohne alle drei Zweige der Gewalt erst zu befragen; dies, glaube ich, erschüttert die Verfassung und schmaͤlert die Freiheit des Unterthans. Die Grundsaͤtze der Sran— gisten Vereine sind, die hoͤchsten Interessen des Staats zu schützen, und sind dieselben, welche von den edlen Lords gehegt wurden, die ihre Rechte und ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, um die jetzt herrschende Familie auf den Thron zu setzen. Die Vernichtung sol⸗ cher Grundsätze kann zur Aufloͤsung des Relches fuͤhren. Hat nicht ein Individuum von furchtbarem und höchst unglücklichem Einfluffe erklaͤrt, es wolle nicht ruhen, bis die beiden Resche getrennt wären? Die Minister haben erklart, daß im Schwesterlande Schutz fuͤr je— des Individuum sey; allein ein Brief, der mir eben zugekommen ist, wird bewelsen, in welcher Lebensgefahr die protestantische Geistlich= keit in Irland schwebt.“ Der Redner liest, ohne Nennung des Na— mens, einen Brief vor, worin mehrere Beispiele von Gefahren an— gegeben, denen Geistliche nur auf wunderbare Weise entgangen sind, und faͤhrt fort: „Ich beschwoͤre die Regierung, einmal elnzuͤschreiten und das Gesetz wieder herrschen zu Fer. Von einer andern Seite muß ich auch noch einige Bemerkungen machen. Die Minister ha— ben unweise, ja unconstitutlonnell gehandelt, Maͤnner vom Amte zu jagen, well sie Orangisten sind Ich will die Aufmerksamkeit Ew. Herrlichkeiten nur auf einen Fall lenken. Am 1 Dezember zeigte der Secretair fuͤr Irland dem Herrn Lee an, daß er zum Sheriff der Grafschaft Waterford ernannt sey; am 13ten, als er da— bei war, die Ausgaben fuͤr Uniform u. dgl. zu machen, erhielt er ein Schreiben, er konne die Stelle nicht bekleiden. Der Grund war, weil man glaubte, er sey Orangist. Will die Regierung kei— nem Protestanten in Irland mehr ein Amt geben, so mag sie es offen sagen, aber sie sollte sich keine Kraͤnkungen erlauben, wie bei Herrn Lee. Ich gehoͤre zu den Orangisten und bin stolz darauf, weil sie die Rettung des Protestantlsmus befoͤrdern, ich gehöre zu ihnen und werde sie bis zum letzten Blutstropfen unterstuͤtzen.“

Der Herzog von Cumberland, der hierauf das Wort nahm, sagte:

„Melne Stellung zu den Orangisten-Vereinen, die vielen un— richtigen und falschen Hinweisungen auf mich (Beifall von der Op= positisn) die auf falschen Annahmen beruhen und zu falschen Schluͤs— sen gefuͤhrt haben, legen mir die Pflicht auf, hier einige Bemerkun— gen zu machen. Sobald ich die Adresse des Unterhauses und die 1. e und gnädige Antwort Sr. Maj gelesen hatte, war mein er⸗

er Schritt, mit den Beamten der Irländischen Vereine zu kommuni—

ziren, und hier wurde einmüͤthig beschlossen, fo bald als möͤgkich die Oran—

gisten⸗Vereine zur Auflöͤsung zu vermdͤgen. (Beifall von allen Selten des Hauses. Derselbe Schrstt geschah und mit demselben Erfolg bet den Englischen Logen. (Beifall von beiden Seiten.) Ich bin uͤber= zeugt, daß alle Orangisten, da ihr Zweck nur Loyalität gegen den Thron und Vertheidigung des Protestantismus war, einsehen wer— den, daß es weise war, der Anempfehlung des Königs Folge zu lei⸗ sten. (Beifall) Die Anklage gegen die Orangisten, daß sie durch geheime Eide verbündet waren, ist falsch; es gab bei ihnen gar keine Eide. Beifall Die Orangisten⸗Gesellschaft ist jetzt auf den Wunsch des Königs aufgeldst, ihre Grundfaͤtze aber konnen und werden nich! untergehen. Ich habe mich in den Wunsch des Königs ergeben; aber meine Grundsaͤtze und Meinungen sind unwandelbar.“ (Belfall.)

h Hierauf ließ sich Lord Melbourne folgendermaßen ver— nehmen:

„Ich habe mit großer Genugthuung die Erklaͤrung des edlen Herzogs vernommen; es war auch von einem Manne in seiner hohen Stellung nicht anders zu erwarten. Die Regierung ist sehr erfreut uͤber dies Wendung der Dinge, denn sie fuͤrchtete, in die Noth— wendigkeit zur Ergreifung strenger Maßregeln versetzt zu werden. Nach den allgemein im Ünterhause ausgedruͤckten Gefuͤhlen, nach den so unzweideutigen Entscheidungen und nach der allgemeinen An sicht des Landes (o, o!), ja, nach der allgemeinen g ra des Lan⸗ des, werden die Häupter der Orangssten-Vereine die Klug⸗ heit, sich dem Willen des Koͤnigs zu fuͤgen, selbst einsehen Ich habe von dem erlauchten Herzoge eine solche Erklaͤrung erwartet, und ich wuͤnsche ihm Gluͤck zu dieser Maͤßigung und Ein⸗ sicht. (Beifall.. Der edle Graf aber, der die Fragen an mich ge— richtet, irrt sich, wenn er glaubt, sein Leben oder selne Rechte seyen in Gefahr; auch der Protestantismus ware vielleicht ohne solche Ver⸗ eine sicherer und staͤrker. Ich hoffe, der edle Lord wird dem Bei— spiele des erlauchten Herzogs folgen und, anstatt mit der Fortdauer der politischen Aufregung zu drohen, lieber seinen Einfluß anwen— den, sie zu stillen. Ich hoffe aufrichtig, man wird das Vergan— gene in Vergessenheit begraben und von Aufreizungen ab⸗ stehen, die den öoͤffentlichen Geist in Gaͤbrung setzen. (Hört, hort, hoͤrt) Als Antwort auf die Fragen des edlen Lords brauche ich nur die Adresse des Unterhauses vorzulesen. Diese empfiehlt, die Orangisten⸗Vereine zu unterdrücken und daruͤber zu wachen, daß keine Gesellschaft mit denselben Grundsaͤtzen, aber an⸗ derem Namen, gegruͤndet werde; zugleich umfaßt die Adresse den Wunsch, alle geheime Gesellschaften, sie moͤgen Namen haben, wie sie wollen, zu unterdruͤcken. Es ist aus der Adresse klar, daß die Drangisten-Gesellschaft, wenn sie unter anderm Namen, unter ir— gend einer Hulle wieder auflebt, von den Bestimmungen der Adresse getroffen wird; aber ich hoffe, daß strenge Maßre⸗ geln nicht noͤthig seyn werden, denn die Erklärung des erlauchten Herzogs ist eine hinreichende Buͤrgschaft. (Bei⸗ fall. Der edle Lord, der uͤbrigens nichts fuͤr sein Leben, selne Rechte und Guͤter durch die Unterdrückung des Srangismus zu fürchten hat (Gelaͤchter auf den ministertellen Baͤnken), begnügte sich nicht mit der Vertheidigung seiner Meinungen und der Dran— gisten, sondern ging zu Anklagen gegen den Loörd⸗Lieutenant von Irland uͤber. Ich bin nicht vorberestet genug, auf den einzelnen Fall einzugehen, aber ich erkläre, daß der Lord-⸗Lieutenant immer in Uebereinstimmung mit den Ministern gehandelt hat, indem er keinem Orangisten ein Amt anvertraute, denn keiner, der zu einer geheimen Gesellschaft gehört, darf auf die Beguͤnstigung der Minister rechnen.“

Der Marquis von Londonderry erwiederte Folgendes auf die Rede des Premier-Ministers:

„Das ganze Verfahren des Lord-Lieutenants war ausschließlich dahin gerichtet, die Katholiken gegen die Protestanten zu bevorzu— gen. Der edle Viscount koͤnnte auf meine Unterstuͤtzung rechnen, waͤre es so, wie er erklaͤrt hat, daß man in Jeland Katholiken und Protestanten gleichmaͤßig schuͤtzt; allein Jedermann weiß, daß Alles nur dahin zielt, den Protestantismus herabzuwuͤrdigen. (Hort, hort!) Ich muß es beklagen, daß der Name des edlen Individuums, wel⸗ ches ich im Privat Leben hochschaͤtzen muß, mit einer unerhoͤrten Handlung verbunden ist, nämlich eine Person zu seiner Tafel einzuladen, die beschimpfend gegen das Köoͤnig—⸗ thum und mit Verhoͤhnung von diesem Hause gesprochen hat. (Hoͤrt) Das ist ein Benehmen des Lord-Lieutenants des edlen Viscounts oder besser des Lord-Lieutenants des ehrenwerthen und gelehrten Mitglleds fuͤr Dublin, welches nicht zu entschuldigen ist. Ich fordere den edlen Viscount gegenuber auf, dieses Benehmen zu vertheldigen. (lauter Ruf: Hört, hoͤrt So lange ich die gegenwaͤr— tige Polltik in Irland sehe, so lange sich hinter dem edlen Viscount eine Gewalt behauptet, die staͤrker als die seinige ist, so lange muß ich die Worte des edlen Viscount fuüͤr Wind halten und kann auf

seine Versicherungen nicht vertrauen.“

Unterhaus. Sitzung vom 26. Februar. Nachdem Herr Ball, das neue Mitglied fuͤr Clonmell, seinen Sitz einge— nommen hatte, erhob sich Herr H. Maxwell, der Groß-Se— cretair der Orangisten⸗Logen, und sagte: „Ich habe den Auf— trag von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Herzog von Cumberland, zu erklaͤren, daß er in Folge des in der Antwort auf die Adresse des Unterhauses ausgedruͤckten Wunsches des Koͤnigs, im Ein, verstͤndniß mit allen zu London anwesenden Haͤuptern der Oran gisten⸗Vereine, die Aufloͤsung der Vereine anempsohlen hat, und daß er sofort Schritte thun wird, auch die Vereine in den Ko— lonieen aufzuloͤsen.“ (Beifall.) Lord J. Russell sagte hier— auf: „Ich habe diesen Morgen die Ehre gehabt, Sr. Koͤnigl. Hoheit eine Abschrist von der Adresse des Hauses und der huld⸗ reichen Antwort des Koͤnigs zu uͤbersenden, worauf ich folgende Antwort erhielt:

„St. James⸗Palast, den 26. Febr. 1836.

„Mylord, ich habe Ew. Herrlichkeit Schreiben mit den gedruck ten Kopieen der Beschluͤsse des Unterhauses, die eine Adresse in Be— treff der Orangisten⸗-Logen und ahnlicher Vereine enthalten, und der huldreichen Antwort Sr. Maj. erhalten. Ehe ich den Brief Ew. Herrlichkeit empfing, habe ich schon, im Einverstaͤndniß mit den ausgezeichnetsten Mitgliedern und Beamten der Logen, Schritte ge— than, um die Irlaͤndischen Vereine aufzuldsen, ich werde beet. sofort bei den Logen Großbritaniens thun.

Ich habe die Ehre, aufrichtig der Ihrige zu seyn Ern st.“ Nachdem Lord J. Russell beantragt hatte, daß das Haus einen Ausschuß zur Bewilligung der Subsidien bilden moͤge, erhob sich der Albberman Thompson, um einige Bemerkungen des Präsidenten der Handels-Kammer zu berichtigen, die dieser in Beziehung auf seine (Thompsons) Aeußerungen bei der Verfamm— lung der Schiffs⸗Rheder gemacht. „Ich habe nicht“, sagte er, „wie der sehr ehrenwerthe Herr glaubt, gesagt, daß die Minister

eine Bill uͤber die Bauholz -Zoöͤlle hinterlistig einschwäͤrzen wollen;