1836 / 67 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mlt Sicherheit zuwenden, und hinveichendem Gewinn ihrer Anlagen entgegenschen. . .

Welch einen wohlthaäͤtigen Einfluß die allgemeine Einfuhrung der Zucker⸗Fabrtegtion aus inlaͤndischen Produkten auf den Wohl, stand und ben Rational-Reichthum des Volkes ausuͤben wird, ist kaum zu berechnen. Die Mehrzahl der Bewohner eines Staats lebt vom Landkau; der größte Theil des Staats. Vermdͤgens besteht in der Induslrie und Gewerbthaͤtigkeit seiner Sewohner und in der dadurch erhöhten Landrente, deren Ertrag durch die einzufüͤhrende Zucker- Fabrication mindestens der Summe von „oog cog Rthlr. Jleichkommen muß, welche bisher fuͤr fremden Zucker jaͤhrlich ver⸗ gusgabt worden ist.

Sollte irgend ein Gutsbesttzer von meinen Erfahrungen und Kenntnissen dei der Anlage einer Kartoffel- und Runkelruͤben-Zuk⸗ ker-Fabrik Gebrauch machen wollen, so werde ich gern auf porto⸗ frele Anfragen die weitern Mittheilungen machen.

Berlin, den 1. Maͤrz 1836. Der Gutsbesitzer 5 Wimmel.

Literatur und Kunst. Die geistreiche Rede Seribe's bei seiner Aufnahme in die

Franzbsische Akademle veranlaßt uns zu einigen Bemerkungen, die zwar nicht eine Belstimmung der La ef chen . auch keine Widerlegung derselben seyn, sondern eben nur an Aehnliches guf der Deutschen Buͤhne erinnern sollen. Scribe s Rede, die wohl mehr eine Ausübung guten Humors, als ein nuͤchternes Bekenntniß set⸗ ner wahren Meinung ist, geht dahin, daß das Franzoͤsische Lustsplel keinesweges ein Sitten Spiegel der Zeit sey, es auch niemals in der Franzoͤsischen Theater- Lsteratur gewesen; und er belegt sein Thema mit treffenden Gegenfaͤtzen aus der alten und neueren Thea— ter-Geschichte Frankreichs. Wir wollen deren nur zwei hervor⸗ heben; erstlich, daß man in der Zelt des blutigen Robespierreschen Terrorismus, wo die Tragoͤdie selbst gleichsam auf den Straßen um⸗ herging, am liebsten Bilder der Humanität, der Empfind samkeit, ja der Empfindelei gesehen habe; und zweitens, daß man in den Zeiten der absoluten Monarchle die freiesten, aller Autoritaͤt und Ordnung spottenden Gesinnungen eines revoluttongiren Geistes in den Thea⸗— terstuͤcken mit dem lebhaftesten Wohlgefallen applaudirt habe. Da⸗ gegen vindizirt er dem Liede die Ehre, der wahre Sitten-Splegel der Zeit gewesen zu seyn, und erlaͤutert es mit interessanten Beispielen, zu welchen er auch das bekannte Bonmot zaͤhlt, die Franzðsische Verfassung vor der Revolution sey eine durch Chansons gemäßigte absolute Monarchle gewesen. Wir unsererseits, wenn wir Humor genug besaͤßen, koͤnnten Sectbe's Aeußerungen uber den Gang und Charakter des Franzdsischen Theaters mit aͤhnlichen uͤber das Deut⸗ sche begkeiten. „Minna von Barnhelm“ wollen wir als eine Aus—

nahme übergehen; denn gJerdings war sie die Frucht und ein Nach—

hall des siebenjäͤhrigen Krieges und insofern , theilweise elne Schilderung der damallgen Zustaͤnde und Gesinnungen; daß sie zugleich ein ehrenvollss Zeugniß des Preußischen Gelstes ist und demnach ohne alle weitere Ruͤcksicht auf ihren poetischen Wenth ein rühmliches Denkmal jener Zeit bleibt, wird kaum der Erwähnung bedürfen. Aber wie anders verhaͤlt es sich seitdem mit den Gaben der Deutschen Buͤhne, inso fern man sie naͤmllch als Zeitmesser der Sitten betrachten wollte. In den Zelten des tiessten Friedens, so zu sagen im Schlaraffen-Zustande der Sorglosigkelt uͤber irgend eine Storung des äußeren Friedens, trat Goethe's „Goͤtz von Berlichin⸗ gen“ gleichsam als daz Sinnbild gller gestrten Ordnung und der kuͤnftigen eigenmächtigen Willkür auf und wurde, wie nach ihm das ganze zahlrelche Heer der mit Mord⸗ und Rauf⸗Sce⸗ nen angefuüͤllten Ritter⸗Schausplele angeschaut. Seltsam kontrastt⸗ rend wuchs mit demselben das Ifflandsche Famtlten⸗ Gemälde heran: das Bild einer Genügsamkeit, die mit ben Luͤsten und dem Luxus

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der Zeit im grellsten Widerspruch stand; es verkörperte, zerriß und zerlegte gleichsam das neui on étre mieux qu'au sein de sa sa- mille, und in der Wirklichkeit fand man sich nirgends unbehaglicher als zu Hause. Wenden wir uns zu Kotzebue, der ein Tricennium, also ein Menschenalter hindurch (von 1789 bis 1819), die Deutsche Buͤhne beherrschte, so konnen wir auf die Frage: ob er der Doll— metscher der wahren Gesinnung und des Geistes seiner Zeit gewe⸗ sen sey, von allen noch lebenden Zeitgenossen fast ein unbedingtes „Nein“ erwarten; wenn man anders nicht Karrikatur für Wahr⸗ heit nehmen will. Aber eben an diesen konnen wir die rechte Fas⸗ sung der ee und die Antwort darauf knuͤpfen. Als vor mehr als 30 Jahren Moritz Arndt's Buch: „der Geist der Zelt“, zuerst erschien, sagte Jemand: „das ist nicht der Geist der Zeit, den Arndt in diesem Buche schildert, sondern der ist es, der ihm dies Buch eingegeben.“ Es scheint uns uͤberfluͤssig, dies Wort naͤher zu kommentiren und auf die vorliegende Frage anzuwenden. Genug, auch das alltaͤglichste Leben des Menschen hat seine geheime Kam⸗ mer, in die es von der Last der Tagesarbeiten oder dem Zudrang der Vergnügungen flüchtet, von jener zur Ruhe, von diesem zum wahren Vergnuͤgen, und man schildert nicht die Sitten der Zeit, wenn man nur die Außenseite und die Oberflaͤche im Auge hat, So mag denn auch unsererseits dies Wenige zu der geistreichen Ant⸗ wort Seribe's auf eine interessante Frage beitragen, gelegentlich aber sey uns eine naͤhere Spezial-⸗Betrachtung vorbehalten.

6

. n 66 Den 5. März 1836.

Amtlicher FondS§5- nd GeId- COur e- Zettel.

86 r. Cour. 2 Br. Cour.

X Brief. Geld S Brief. ECeld. gt. Sehuld- Sch. 1 10239 1017s soutpr. Pfandhr. d 105, 102 Ve Pr. Engl. Obl. 30. 4 10153 101 IV Pomm. do. 1041 2 . Prümßeh. d. See 61 . 60 * /⸗ Kur- n. Nenm. do. 4 102 ; 101 3 Rurm. Ohl. ml. 0. 4 1025,35 1021, do. do. do. 3. 92 2 99 Nm. Int. Seh. do. 4 1015 s8chlesische do. 10714 1063 1 Berl. Stadt - Ob. 4 1031 1023, Ricks. C. nud 2.

Königab. do.. Sch. d. K. n. N.. 89 Elhinger do. lis 99 . Gold al mareo 21 614 21516 Danz. do. in Th. . A3 3,4 Neue Duk. ö. 183 J Wentpr. Pfandpbr. 103 1021 Friedriehrd'or 135, 131 Grosah. Pos. do. I 1031 Diseonto 3 4 HM e chSel- Cour. . . K 250 Fl Kur 2 112i) JJ; w 2 Ut. . 142 ß 300 Me Kur 1527 J 00 Mh. 2 Mt. , ,,, 118t. 3 Mt. 65 281,3 ö RJ 300 Er 2 At. ,, w 1569 FI. 2 Mt. 103 , 150 FI. 2 At. 1035/9 J / 100 TI. 2 Mt. 99, 991 Leipzig -...... J 10 TnI. 8 Tage 1027/85 Frankfurt a. M. W.. 180 Fl. 2 Mt. 1093, tn, 100 Rbl. 3 Woch. 30 Auswärtige Börsen. Amsterdam, 29 Februar. Niederl. wirkl. Schuld 5581 359. 50,59 do. 1035. Kanz - Bill.

Aus. Schuld 235,5.

241 g. 5999 Span A7. Passive 151. 1 . poln. Mz.. Oterᷓ.

Ziuss. 18. Ereuss. Präm. - Scheine 107. Met. 991899.

Passive 154,6.

Antwerpen, 28. Februar. Ausg. Schuld —.

= Zinsl. em Frankfurt a. M., 2. Mär.

Neue Anl. 9

Oesterr. S0, Metall. 10831“. 1031,83. 1001/6. 9915. 2165 .

60. Br. 1 23 2585/3. .

G. Loos

73. 6083. 5 669 Span. Anl. A653.

Bank-Actien 16A6. 16 zu 566 Fi. 114556. 11416. Preuss. Präm. - Sch. 605. Loose 691362. 691. 551 i g. 55 16.

Loose zu 109 FI. 218. do. A0½ Anl. 9933. Ez. A*. 2, So Hg

St. Fetersburg, 27. Februar. . Lond. 103 34. 2. Amsterdam —. Hamburg 99. Via. Paris.

Fartial· bj.

kon

Allgemeine

Silber- Rub.

1836.

4. März.

Luftdruck. .... Luftwärme ... Thaupunkt ... Dunstsättig ... Willie, ihn,, Wolkenzug . ..

Sonntag, 6. Maͤrz. Oper in 3 Abth., mit Ballet. Im Schauspielhause:

5 lzzx a Par. 333 65 Par. 333,95“ Par.

358. Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.

4 3203. 4 M0 R. 4 60 R. 4 2.50 R. 4 5,50 R. 4 3,20 R.

Quellwärme 7209

9 pCt. 97 pt. 89 pCt. trübe. regnig. halbheiter. W W. W. . W.

Tagesmittel: 334 32“ Par.. 4 0 R... 4 360 R... 93 p

** 67.

Nach elnm aliga

Beobachtung.

ö —w—

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Königliche Bibliothek. Wir machen die resp. Herren Entleiher von Buͤchern aus der Königlichen Bibliothek auf die Nothwendigkeit aufmerksam,

Flußwärme 1,609 Bodenwärme . Ausdünstung Obi nn Niederschlag O, ö. n Nachtkalte 220

Königliche Schausptele. Im Opernhause: Musik von Spontini.

Die Advokaten, Schauspiel in

Abth', von A. W. Iffland.

Montag, 7. Maͤrz. Schwank in 1 Akt, von G. A. v. Maltitz. Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely. Un Der arme Fischer, Divertissement von P. Taglioni.

Dienstag, 8.

März. Im Opernhause:

Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.

Mittwoch, 9. Maͤrz. Lustspiel in 1 Akt, von C. Lebrun. mehrere Thema's aus den Opern: „Wilhelm Tell“ und: „N Belagerung von Corinth“, fuͤr die Lombardische Mandoline in großes Orchester komponirt und vorgetragen von dem Hr Professor Vimercati aus Mailand. von Golconda, großes Ballet in 3 Abth., eingerichtet von guet. (Dlle. Vagon, von der großen Oper zu Paris: Aline,

Im Opernhause:

Und:

erstes Debut.)

Im Schauspielhause:

Köoöͤnigstädtisches Theater. Zum eilften Male: Launen des Gluͤckes, Lokal-Posse Musik von A. Muller,

Sonntag, 6. Marz. und erster Stock, oder: Gesang in 3 Akten, von J. Nestrop.

Montag den 7. und Dienstag den 8. Maͤrz wird die ohh

Vorstellung wiederholt.

Redaeteur Ed. Go tte

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Im Schauspielhause: Hierauf:

Hierauf: Potpourri i

Franzoͤsische Vorstellung.

sich, nach Zuruͤck lieferung der Buͤcher, jedesmal die ausgestellten Empfangs-Scheine zuruͤckgeben zu lassen.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung . zu Breslau ist der Predigtamts⸗-Kandidat Hering als sastor an der evangelischen Kirche zu Triebusch ernannt worden.

Fernand Co

Die Leibren Warn

Angekommen. Der außerordentliche Gesandte und bevoll— häͤchtißte Minister Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Franzosen am hiesigen Hofe, Bresson, von Paris.

Maria Stun Der Empfindlitz

Zeitung s-Nachrichten. ö

Frank tete ch Paris, 29. Februar. Saͤmmtliche Minister speisten vor— hestern beim Koͤnige. Abends wurde der Englische Botschafter on Sr. Majestaͤt empfangen. In der Deputirten-Kammer wurden heute die Debatten ber den Gesetz Entwurf wegen der Kommunal- und Feldwege ortgesetzt.

Aline, Konig

Die Debatte bet bis zum Abgange der Post nichts Bemerkenswerthes.

Man behauptet, daß die Doctrinairs noch immer damit um— hingen, in der Deputirten⸗-Kammer Interpellationen an die neuen Minister zu richten, und daß namentlich Herr Saint⸗Marc⸗-Gi— ardin es uͤbernommen habe, von Herrn Thiers eine kategorische 'Erklaͤrung über drei oder vier wesentliche Punkte der allgemei— en Politik zu verlangen. Die Antwort des Conseils⸗-Praͤsiden— en wuͤrde alsdann daruͤber entscheiden, ob die doctrinaire Par— ei auf die Seite des neuen Kabinets treten oder ob sie defini—

Zu ebener En

iv zur Opposition uͤbergehen werde.

.

ö.

Bekanntmachungen.

Subhastation s⸗Patent. Nothwendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht Naumburg.

Kreise gelegene,

dem Bornitzer Muͤhlstuͤcke, abgeschaͤtzt auf 64077 Thlr, 9 sge 11 pf,

gungen in der Kenkurs-Negistratur des Ober-Lan⸗ desgerichts einzusehenden Taxe, soll

Breslau, den 15. Februar 1836. zufolge der, nebst Hypotheken- Schein und Bedin⸗Köoͤͤnigl. Stadtgericht hiesiger Residenz. l. Abtheilung.

hend, deren aus

am 18, Zuli 1836, Vormittags 11 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannte Real-Praͤtendenten werden aufge⸗ boten, sich, bei Vermeidung der Praͤclusion, späte⸗ stens in diesem Termine zu melden.

Naumburg, den 11. Dezember 1835.

Koͤnigl. Preuß. Ober⸗-Landesgericht von Sachsen. Mahlmann.

Nothwen diger Verkauf.

gehdrige, in der Vorstadt Neugarten unter der Ser⸗ vis⸗Nummer 30tz und Nr. 98 des Hypothekenbuchs gelegene Grundstuͤck, ahgeschaͤtzt auf 7333 Thlr, ein⸗ Jerichtet zu einer Medieinal-Apotheke, und die Apo- theker⸗Gerechtigkeit Nr. 6 des Hypothekenbuchs, nebst den, Utensillen und Vorraͤthen, abgeschaͤtzt auf 7269 Thlr., zufolge der nebst Hypothekenschtine und Be⸗ dingungen in er Regisiratur einzusehen den Taxe, sollen den do. e te m b ern in oder vor dem Artushofe verkauft werden

e

——

tale gitgt is hn

einer Schulden summe von 5137 Thlr. 17 sgr. belastete ten seyn. Veirmogen des Tapezierer Karl Schill am Tzsten v. M.

unbekannten Glaͤubiger auf

den 10. Inni e., Vormittags um 10 Uhr,

vor dem Herrn Stadtgerichts-Rathe Hahn angesetzt worden. Diese Glaͤubiger werden daher hierdurch aufgefsrdert, sich bis zum Termine schriftlich, in demselben aber persoͤnlich, oder durch gesetzlich zulaͤs⸗ sige Bevollmaͤchtlgte, wozu ihnen beim Mangel der Belanntschaft die Herren Fustiz⸗Rath Pfendsack,

37 Thlr. 5 sgr.

die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel bei⸗

zubringen, demmaͤchst aber bie 1p! ; in als Kommentar von Aufsaͤtzen (contra Göthe) im 3 gen, de hst ie weitere rechtliche Ein ,

leitung der Sache zu gewaͤrtigen, wogegen die Aus⸗ bleibenden mit ihren Ansprächen von der Masse wer⸗ den ausgeschlossen, und ihnen deshalb gegen die übri⸗ gen Glaͤnbiger ein ewiges Stillschweigen wird aufer⸗ gt werden.

Auch hahen sich dieselben üher die und versandt:

Verkauf⸗Anerbieten von Apotheken, Fa⸗ briken, Handlungs- nnd Gasthofs— Besitzungen.

Literarische Anzeigen.

1836, A n 6

V ,, , . ö, Von den von Kamptz'schen Annalen der ; Königl. Land- und Stadtgericht zu Danzig spreußischen innern Staats-Verwaltung i die nunmehr das Iste Heft des Jahrganges 1833 erschie⸗ nen, welches die Herren Abonnenten hierselbst, in . 3 26 den Vormittagsstunden von 10—1 Uhr bei mir ge— Von dem Königlichen Stadtgericht hiestger Resi⸗ faͤlligst in Empfang nehmen wollen. denz ist in, den über das dedngtis delucendis mit vinzen wird solches binnen 8-14 Tagen zu erhal—

n Des neh erer ar Sg Der jaͤhrliche Praͤnumerations⸗-Preis fuͤr ein aus eröffneten Conkurs-Prozesse n Termin zur Anmel⸗ 4 Heften und Register bestehendes Exemplar beträgt dung und Nachweisung der Anspruͤche aller etwaigen Thlr. 5 sgr., und das ganze noch vollstaͤndig vor⸗

handene Werk kostet von 1817 1833 einschlleßlich

Berlin, am 1. Maͤrz 1836.

ö. . * . In Kommission der Creutz'schen Buchhandlun Justiz-Konmmissarius von Uckermann und Hahn vor- in Magdeburg und in der e rtr, Hr nh tritt. geschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen, die lung in Berlin, Schloßplatz Nr. 2, ist zu haben:

Art und das“ Vorzugsrecht derse ; Art und daz, Vorzugsrecht derselben anzugeben, und Neue romantische Hundekomodie I Thlr.,

Interessante Schrift! So eben ist bei Nast in Ludwigsburg erschtenen

teresse seyn.

eich

2 Thlr.

A. Asher,

* .

Griechisch - Deutsches

n e ö über

Homeriden,

Von

; z3 Bogen in gr. Lexicon- Format. Schmidt, Hofrath, Behrenstr. Nr. 68.

Correciheit, Drue

eignet.

2 Vols.

Physionomie de la Socidtè en Euro

Allgemeiner Anzeiger füuͤr die Preußischen Staaten.

Beibehaltung des bisherigen Interims⸗Kurator, Justiz⸗ Kommissarius Schulze oder uͤber die Wahl eines an— dern Kurators und respektive Contradictors zu erklaͤ— ren, widrigenfalls die sich nicht Erklaͤrenden als dem von . Beschlusse der Mehrheit fur beitretend werden erach⸗ Das im Herzogthum Sachsen und dessen Zeitzer tet werden, und wird endlich auch der Gemeinschuld—

ö. Hypotheken⸗Buche Fom. II, sub ner, Tapezierer Karl Schill, dessen gegenwaͤrtiger Jo. 29, Pag. 238 ga. eingetragene Erblehn⸗Rittergut Aufenthalt unbekannt ist, zu diesem Termine mit der Zangenberg obern und untern Theils nebst Poesch⸗ Aufforderung vorgeladen, dem Contradietor die die witz⸗Muͤhle und Allodial-Beistuüͤcken, insbesondere Masse betreffenden Nachrichten mitzutheilen und ihm

Fuͤrst Clemens von Metternich und sein Zeitalter. Eine geschichtlich-biographische Darstellung W. Binder. Mit dem in Stahl gestochenen Portrait des Fuͤrsten. Elegant broschirt 1 Thlr. 15 sgr. Die umfassende Darstellung der politischen Wirk⸗ samkeit eines so ausgezeichneten Staatsmannes, ver⸗ n mit . ö. ,,. , n, ö ö ; h ; Beschichte seines Zeitalters, auf urkundlich er⸗ uͤber die Anspruͤche der Glaͤubiger Auskunft zu geben. , , ach en und . Quellen beru⸗ schhenn i gn, Benutzung der Herr Verfasser einer sehr günstigen Stellung verdankt und deren Wichtigkeit klar ist, muß fuͤr Leser jeder Schgttirung von gleich großem historischen In⸗

Gegenwaͤrtige einfache, aber streng wahre Darstel⸗ lung wird ihren Zweck, die oͤffentliche Meinung uͤber

Unter den vortbeilhaftesten Bedingungen sind uns . i , , J

sowohl in Schlesien, wir auch in verschtedenen andern Provinzen, zu empfehlende Apotheken, Hand⸗ lungen, Gasthöfe, Fabriken, Mühlen , billtgen Verkaufe übertragen, wobet wir uns zug den resp. Herren Apothekern, Kaufleuten :, welche guter Subjekte, als: Provisoren, Apothe⸗ g ker⸗ und Handlungs-Gehuͤlfen rc, beduͤrfen, Das dem Apotheker Friedrich August Kleinfeld zu- zu beren kostenfreten Nachweisung erbieten. Breslau, im Februar 1836. . Anfrage⸗ und Adreß⸗Buüͤreau der Haupt- und Residenzstadt Breslau im alten Rathhause (eine Treppe hoch).

Vorstehende Schrift findet sich vorraͤthig in Ferd. Dum mler's Buchhandlung in Berlin, Linden Nr. 19. rer Zeit.

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. 1 22 Lunächst für den Schulgebraueh ausgearbeitet

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das Orchester, 1 Thlr. 20 sgr.

Das Journal des Dabats enthaͤlt heute folgenden Ar— sikel. „Man bedient sich seit einigen Tagen einer kleinen Tak— tik, die, wenn sie auch hoͤchst unschuldig ist, doch enthuͤllt werden . muß. Man sucht naͤmlich den Glauben zu verbreiten, daß sich ist aulserck in der Deputirten-Kammer ein sogenanntes rechtes Centrum bil— en werde, naͤmlich eine Partei, der man alle unter der Restau— ation ubliche Benennungen beilegt, als da sind: aristokratische artei, monarchisch-religioͤse Partei, konservative Partei. Man eht noch weiter: man sucht die Bildung dieser angeblichen artei durch einige Lobspruͤche falscher Unparteilichkeit zu ordern. Wir glaubten, es sey genug an der einen Komoͤdie, sie in diesem Augenblick gespielt wird; es scheint aber, Faß man durchzus deren zwei haben will. Denn sind die unglaublichen Anstrengungen der Opposition, das, was das Ministerium laut verkuͤndet, zu ignoriren, nicht in der That ine wahre Komödie? Herr Thiers mag noch so ost sagen, seine Grundsaͤtze die des vorigen Kabinets sehen, er dasselbe System und dieselben politischen Ansichten abe: was liegt daran, die Opposition stellt sich taub. Sie scheint ßer Meinung, daß, wenn sie bestaͤndig glaubt und glauben macht, jas Ministerium sey auf ihrer Seite, sie dassilbe am Ende wirk— ich zu sich heruͤber ziehen werd'. Die Komoͤdie ist nicht so übel; e wuͤrde aber offenbar noch pikanter werden, wenn das Minist“⸗ ium sich in der That durch dieselbe fangen ließe. Eine zweite somodie aber ist es, wenn man zu glauben scheint, daß die vor— alige Majoritaͤt sich zum rechten Centrum der Restauration usbilden wolle, und daß es in der Kainmer an der Stelle der ationalen Partei des juste-milien, an der Stelle der Partei Hasimir Perler's und des Kabinets vom 11. Ott., eine jener lten monarchisch-religioͤsen Parteien gaͤbe, die auf den Baͤnken her Kammer von 1815 und 1824 saßen. Wir sind fest uͤber—⸗ sugt, daß diese zweite Komoͤdie nicht gelingen wird, was auch

brigens der Erfolg der erstern seyn moͤchte.“ Im Courrier frangais liest man; „Gestern begaben ch sammtliche Minister in den Schoß der Kommission, die it der Prufung des Gouinschen Renten,Reductions-Planes be— uftragt ist. Man versichert, daß sie sogleich eingeräumt haben, se Konvertirung der Rente sey nuͤtzlich und nicht unauefuͤhrbar wie Herr Thiers solches fruͤher behauptete); auch unterliege 1s Recht des Staates keinem Zweifel. Die Rentiers koͤnnten ch nicht weigern, die Auszahlung ihrer Renten zum Pari— burse anzunehmen, wenn sie sich nicht in die Konvertirung fuͤ⸗ In wollten; nur sey es nicht zweckmäßig, die Maßregel zu bereilen, damit sie nicht in den Familien der Rentiers eine zu oͤtzliche und zu lebhafte Umwälzung veranlasse; es sey ange⸗ essen, die Rente auf 3. pCt. zu reduziren, und man wolle ch foͤrmlich verpflichten, diese Operation vorzubereiten und sie ä roͤffnung der naͤchsten Session in Form eines Gesetzes vorzulegen; agegen verlange man, daß, unter diefen Bedingungen, der Vorschlag ses Herrn Gouin fuͤr jetzt vertagt werde. Die Konimission schien nit diesen Erklaͤrungen zufrieden, und man sieht in der That die Frage raschen Schrittes vorwaͤrts gegangen ist, seit der erg og von Broglie so trocken erklaͤrte, daß die Regierung die aßregel zuruͤckweise und weder fuͤr jetzt noch fuͤr die Zukunft d eine Verpflichtung eingehen wolle. Das jetzige Ministe⸗ . giebt dem Wunsche der Kammer nach, die sein Versprechen n rote rell nehmen und gewiß an die Erfuͤllung desselben er— * wird, wenn man es spaäter vergessen sollte. Das Mini— m hat indeß auch den Fall vorausgesehen, wo sich ein wich— . und unerwartetes Ereigniß seinem guten Willen in den , 3 inn und die Ausfuͤhrung der Operation verhindern sollte. ir en. versichert, daß es versprochen habe, selbst in diesem er Kammer die Gruͤnde der Verhinderung mitzutheilen.

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Von G. Ch. Gn

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Herr Laffitte soll, seinen alten und unveränderten Ansichten getreu, noch weiter gegangen seyn und auf die Einziehung des Amortisations-Fonds angetragen haben. Man weiß nicht, ob diese Konferenz die Gesinnungen der Majoritäͤt der Kommisston veraͤndert hat; aber man glaubt, daß der Bericht binnen kurzer Zeit abgestattet werden wird.“

Ueber die Verluste, die der Marschall Clauzel auf seiner Ruͤckkehr von Tremezen erlitten, verlautet noch nichts Naͤheres. Es heißt, der Marschall selbst sey krank nach Algier zuruͤckge⸗ kehrt und werde zu seiner Wiederherstellung auf einige Zeit nach Frankreich kommen.

In Bezug auf das von einem hiesigen Blatte verbreitete Geruͤcht, daß die Franzoͤsische Regierung beabsichtige, die Afri— kanischen Besitzungen auf die beiden Plätze Algier und Oran zu beschraͤnken, bemerkt der Messager: „Angenommen, dieses Ge— ruͤcht ware gegruͤndet, woran wir zweifeln, so waͤre es doch un— erklaͤrlich, daß die Stadt Bona nicht mit in die Erhaltung be— griffen wäre; denn dies ist der Punkt, wo die Franzosen am sichersten sind, wo sie die reichsten Aerndten machen, und wo sie die meisten Freunde unter den Eingebornen haben, wenn man anders jenen Voͤlkerschaften von punischer Treue den Namen Freunde beilegen kann. Es ist andererseits allerdings auch wahr, daß es der ungesundeste und derjenige Punkt ist, wo durch Krankheiten die meisten Opfer weggerafft werden. Wie dem aber auch seyn mag, wir haben dem Geruͤchte nachgeforscht und die Gewißheit erlangt, daß noch kein Plan in Bezug auf Algier im Conseil zur Berathung gekommen ist. Man wird sich erst nach Ruͤckkehr der auf Rekegnoszirung abgesandten Offiziere damit beschaͤftigen. Das Nothwendigste wird jedenfalls seyn, den Be— buͤrfnissen abzuhelfen, die ein fast 50tägiges Stillschweigen, das etzt erst durch eine telegraphische Depesche gebrochen worden ist, befuͤrchten lassen. Unter welcher Gestalt man aber auch die Algiersche Frage in Anregung bringen moͤge, so kann sie nicht so obenhin erledigt werden; sie erfordert eine ernste und wohl— bedaͤchtige Erörterung, und wahrscheinlich wird zu dem Ende eine besondere Kommission ernannt werden muͤssen.“

Zu der heutigen ersten Vorstellung von Meyerbeer's neuer Oper: „Die Hugenotten“ sind Parterre-Billets mit 60 Fe. be— zahlt worden.

Das durch die neuesten Dekrete in der Madrider Hof-Zei— tung (s. den Artikel Madrid) enthüllte große Geheimniß des Herrn Mendizabal hat an der hiesigen Boͤrse auf die Spanischen Fonds nicht die gewuͤnschte Wirkung hervorgebracht, indem die— selben, statt zu steigen, im Gegentheil um 1 pCt. gefallen sind.

Großbritanien und Irland

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 26. Februar. Der Graf von Winchilsea er— hob sich, um einige Fragen in Betreff der Beschluͤsse des Unter— hauses hinsichtlich der Orangisten-Logen an die Minister zu rich— ten, und ließ sich folgendermaßen vernehmen:

„Ich wuͤnschte von dem edlen Viscount zu hoͤren, welche Aus—

Will man sie auf die gegenwartige Beschaffenheit der Orängisten— Gesellschaften, auf ihren Verband durch Eide und Abzeichen ein— schraͤnken, oder denkt man, sie auf alle Gesellschaften auszudehnen, die sich zur Aufrechthaltung der protestantischen Religion in dlesem Lande gebildet haben, und auf die Grund'aͤtze, welche den jetzigen Koͤnig auf den Thron von Großbritanten gebracht haben? Ich bin kein Vertheidiger geheimer Zeichen und Eide, mein ganzes Leben giebt mir das Zeugniß, daß ich der Letzte seyn wuͤrde, der sich einer Gesellschaft anschlösse, die nicht die Beschuͤtzung der Landes-Verfas— sung im Auge haͤtte. Ich ging nach Irland nicht in der Absicht, Orangist zu werden, aber ich bekenne offen, ich war nur kurze Zeit dort, als ich Mitglied der Gesellschaft wurde, da ich mich bereitwil⸗ lig erklaͤrte, mit den dortigen Protestanten gemeinschaftliche Sache gegen den Strom der Revolution zu machen. Ich behaupte, die Drangisten-Verelne sind nicht ungesetz lich, und es schmerzt mich, daß man solche Beschluͤsse faßt, ohne alle drei Zweige der Gewalt erst zu befragen; dies, glaube ich, erschuͤttert die Verfassung und schmaͤlert die Freiheit des Unterthans. Die Grundsaͤtze der Sran— gisten Vereine sind, die höͤchsten Interessen des Staats zu schüͤtzen, und sind dieselben, welche von den edlen Lords gehegt wurden, die ihre Rechte und ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, um die jetzt herrschende Familie auf den Thron zu setzen. Die Vernichtung sol⸗ cher Grundsaäͤtze kann zur Aufloͤsung des Reiches fuͤhren. Hat nicht ein Individuum von furchtbarem und höchst unglücklichem Einsflusse erklart, es wolle nicht ruhen, bis die beiden Resche getrennt waͤren? Die Minister haben erklart, daß im Schwesterlande Schutz fuͤr je⸗ des Individuum sey; allein ein Brief, der mir eben zugekom men ist, wird beweisen, in welcher Lebensgefahr die protestantische Geistlich⸗ keit in Irland schwebt.“ Der Redner liest, ohne Nennung des Na⸗ mens, einen Brief vor, worin mehrere Beispiele von Gefahren an— gegeben, denen Geistliche nur auf wunderbare Weise . sind, und faͤhrt fort: „Ich beschwöͤre die Regierung, einmal elnzuschreiten und das Gesetz wieder herrschen zu lassen. Von einer andern Seite muß ich auch noch 6. Bemerkungen machen. Die Minister ha— ben unweise, ja unconstltutionnell gehandelt, Maͤnner vom Amte zu jagen, well sie Orangisten sind Ich will die Aufmerksamkeit Ew. Herrlichkeiten nur auf einen Fall lenken. Am 1 Dezember zeigte der Seeretair fuͤr Irland dem Herrn Lee an, daß er zum Sheriff der Grafschaft Waterford eenannt sey; am 13ten, als er da— bei war, die Ausgahen fuͤr Uniform u. dgl. zu machen, erhielt er ein Schreiben, er koͤnne die Stelle nicht bekleiden. Der Grund war, weil man glaubte, er sey Orangist. Will die Regierung kei—⸗ nem Protestanten in Irland mehr ein Amt geben, so mag sie es offen sagen, aber sie sollte sich keine Kränkungen erlauben, wie bei Herrn Lee. Ich gehoͤre zu den Orangisten und bin stolz darauf, weil sie die Rettung des Protestantlsmus befoͤrdern, ich gehdre zu ihnen und werde sie bis zum letzten Blutstropfen unterstuͤtz en.“ Der Herzog von Cumberland, der hierauf das Wort nahm, sagte: „Melne Stellung zu den Orangisten-Vereinen, die vielen un— richtigen und falschen Hinweisungen auf mich (Beifall von der Op, positioön), die auf falschen Annahmen beruhen und zu falschen Schluͤs⸗ sen gefuhrt haben, legen mir die Pflicht auf, hier einige Bemerkun⸗ gen zu machen. Sobald ich die Adresse des Unterhauses und die . und gnaͤdige Antwort Sr. Maj. gelesen hatte, war mein er⸗ er Schritt, mit den Beamten der Irläͤndischen Vereine zu kommuni⸗

ziren, und hier wurde einmuͤthig beschlossen, so hald als möglich die Oran⸗

dehnung ingn den Beschluͤssen uͤber die Orangisten zu geben gedenkt?

gisten⸗Vereine zur Auflosung zu vermdgen. (Beifall von allen Selten des Hauses. Derselbe Schritt geschah und mit demselben Erfolg be den Englischen Logen. (Beifall von beiden Seiten.) Ich bin uͤber zeugt, daß alle QOrangisten, da ihr Zweck nur Loyalitaͤt gegen den Thron und Vertheidigung des Protestantismus war, einsehen wer— den, daß es weise war, der Anempfehlung des Königs Folge zu lei⸗ sten. Beifall. Die Anklage gegen die Orangisten, daß sie durch geheime Eide verbündet waͤren, ist falsch; es 96 bei ihnen gar keine Ei de. Beifall. Die Orangisten⸗Gesellschaft sst jetzt auf den Wunsch des Königs aufgeldst, ihre Grundsaͤtze aber konnen und werden nicht untergehen. Ich habe mich in den Wunsch des Köoͤnigs ergeben; aber meine Grundsaͤtze und Meinungen sind unwandel bar“ (Beifall.)

ö Hierauf ließ sich Lord Melbourne folgendermaßen ver— nehmen:

„Ich habe mit großer Genugthuung die Erklaͤrung des edlen Herzogs vernommen; es war auch von einem Manne in seiner hohen Stellung nicht anders zu erwarten. Die Regierung ist sehr erfreut über diese Wendung der Dinge, denn sie fuͤrchtete, in die Noth— wendigkeit zur Ergreifung strenger Maßregeln versetzt zu werden. Nach den allgemein im ünterhause ausgedruͤckten Gefuͤhlen, nach den so unzweideutigen Entscheidungen und nach der allgemeinen An— sicht des Landes (o, o)), ja, nach der allgemeinen gn g, des Lan⸗ des, werden die Häupter der Orangssten⸗Vereine die Klug⸗ heit, sich dem Willen des Koͤnigs zu fuͤgen, selbst einsehen Ich habe von dem erlauchten Herzoge eine solche Erklaͤrung erwartet, und ich wuͤnsche ihm Gluͤck zu dieser Mäßigung und Ein⸗ sicht. (Beifall. Der edle Graf aber, der die Fragen an mich ge—⸗— richtet, irrt sich, wenn er glaubt, sein Leben oder selne Rechte seyen in Gefahr; auch der Protestantismus ware vielleicht ohne solche Ver⸗ eine sicherer und staͤrker. Ich hoffe, der edle Lord wird dem Bei— spiele des erlauchten Herzogs folgen und, anstatt mit der Fortdauer der politischen Aufregung zu drohen, lieber seinen Einfluß anwen— den, sie zu stillen. Ich hoffe aufrichtig, man wird das Vergan— gene in Vergessenheit begraben und von Aufreizungen ab⸗ stehen, die den oͤfãientlichen Geist in Gaͤbrung setzen. (Hört, hort, hoͤrt?! Als Antwort auf die Fragen des edlen Lords brauche ich nur die Adresse des Unterhauses vorzulesen. Diese empfiehlt, die Orangisten⸗Vereine zu unterdrücken und daruͤber zu wachen, daß keine Gesellschaft mit denselben Grundsaͤtzen, aber an⸗ derem Nanien, gegruͤndet werde; zugleich umfaßt die Adresse den Wunsch, alle geheime Gesellschaften, sie moͤgen Namen haben, wie sie wollen, zu unterdruͤcken. Es ist aus der Adresse klar, daß die Orangisten⸗Gesellschaft, wenn sie unter anderm Namen, unter ir⸗ gend einer Hulle wieder auflebt, von den Bestimmungen der

Adresse getroffen wird; aber ich hoffe, daß sirenge Maßre⸗ geln nicht noͤthig seyn werden, denn die Erklärung des erlauchten Herzogs ist eine hinreichende Bürgschaft. (Bei—

fall. Der edle Lord, der uͤbrlgens nichts fuͤr sein Leben, selne Rechte und Guͤter durch die Unterdrückung des Orangismus zu fuͤrchten hat (Gelaͤchter auf den ministeriellen Baͤnken), begnügte sich nicht mit der ,, seiner Meinungen und der Dran⸗ isten, sondern ging zu Anklagen gegen den Lord-Lieutenant von Irland uͤber. Ich bin nicht vorberestet genug, auf den einzelnen Fall einzugehen, aber ich erkläre, daß der Lord-Lieutenant immer in Uebereinstimmung mit den Ministern gehandelt hat, indem er keinem Orangisten ein Amt anvertraute, denn keiner, der zu einer geheimen Gesellschaft gehort, darf auf die Beguͤnstigung der Minister rechnen.“

Der Marquis von Londonderry erwiederte Folgendes auf die Rede des Premier⸗-Ministers:

„Daz ganze Verfahren des Lord-Lieutenants war ausschließlich dahin gerichtet, die Katholiken gegen die Protestanten zu bevorzu⸗ gen. Der edle Viscount koͤnnte auf meine unterstuͤtzung rechnen, wäre es so, wie er erklaͤrt hat, daß man in Jeland Katholiken und Protestanten gleichmaͤßig schuͤtzt; allein Jedermann weiß, daß Alles nur dahin zielt, den Protestantismus herabzuwuͤrdigen. (Hort, hoͤrt!) Ich maß es beklagen, daß der Name des edlen Individuums, wel⸗ ches ich im Privat Leben hochschaͤtzen muß, mit einer unerhoͤrten Handlung verbunden ist, nämlich eine Person zu seiner Tafel einzuladen, die beschimpfend gegen das Koͤnig— thum und mit Verhoͤhnung von diesem Hause gesprochen hat. (Hort) Das ist ein Benehmen des Lord-Lieutenants des edlen Viscounts oder besser des Lord⸗Lieutenants des ehrenwerthen und gelehrten Mitglieds fuͤr Dublin, welches nicht zu entschuldigen ist. Ich fordere den edlen Viscount gegenuber auf, dieses Benehmen zu vertheldigen. (lauter Ruf: Hort, hoͤrt! So lange ich die gegenwaͤr⸗ tige Polstik in Irland sehe, so lange sich hinter dem edlen gin ern, eine Gewalt behauptet, die staͤrker als die seinige ist, so lange muß ich die Worte des edlen Viscount fuͤr Wind halten und kann auf seine Versicherungen nicht vertrauen.“

Unterhaus. Sitzung vom 26. Februar. Nachdem Herr Ball, das neue Mitglied fuͤr Clonmell, seinen Sitz einge— nommen hatte, erhob sich Herr H. Maxwell, der Groß⸗Se⸗ cretair der Orangisten⸗Logen, und sagte: „Ich habe den Auf— trag von Sr. Königl. Hoheit dem Herzog von Cumberland, zu erklären, daß er in Folge des in der Antwort auf die Adresse des Unterhauses ausgedruͤckten Wunsches des Koͤnigs, im Ein- verstaͤndniß mit allen zu London anwesenden Häuptern der Oran⸗ gisten-Vereine, die Aufloͤsung der Vereine anempsohlen hat, und daß er sofort Schritte thun wird, auch die Vereine in den Ko— lonieen aufzulͤsen.“ (Beifall.) Lord J. Russell sagte hier— auf: „Ich habe diesen Morgen die Ehre gehabt, Sr. Koͤnigl. Hoheit eine Abschrist von der Adresse des Hauses und der huld— reichen Antwort des Koͤnigs zu uͤbersenden, worauf ich folgende Antwort erhielt:

„St. James⸗Palast, den 26. Febr. 1836.

„Mylord, ich habe Ew. Herrlichkeit Schreiben mit den gedruck ten Kopieen der Beschluͤsse des Unterhauses, die eine Adresse in Be—⸗ treff der Orangisten⸗Logen und ahnlicher Vereine enthalten, und der huldreichen Antwort Sr. Maj. erhalten. Ehe ich den Brief Ew. Herrlichkeit empfing, habe ich schon, im Einverstaͤndniß mit den ausgezeichnetsten Mitgliedern und Beamten der Logen, Schritte ge— than, um die Irlaͤndischen Vereine aufzulosen, ich werde halt. sofort bei den Logen Großbritaniens thun.

Ich habe die Ehre, aufrichtig der Ihrige zu seyn Ern st.“ Nachdem Lord J. Russell beantragt hatte, daß das Haus einen Ausschuß zur Bewilligung der Subsidien bilden moͤge, erhob sich der Alberman Thompson, um einige Bemerkungen des Präsidenten der Handels-Kammer zu berichtigen, die dieser in Beziehung auf seine (Thompsons) Aeußerungen bei der Versamm⸗ lung der Schiffs⸗Rheder gemacht. „Ich habe nicht“, sagte er, „wie der sehr ehrenwerthe Herr glaubt, gesagt, daß die Minister

eine Bill über die Bauholz-Zöͤlle hinterlistig einschwaärzen wollen;