1836 / 76 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Wien, 9. März.

A o,, 59s. 3 7827, z 1, o,

Citronen · Bäume sind durch die ungewohnliche und anhaltende . Reue Ani. 5708,

Kalte vernichtet worden. In gewisser Beziehung waren diese Baume de, d, groͤßten Wichtigkeit fuͤr unsere Insel, und der

Allgemeine

. 10 621 2 r 8 e. 5 9 . 1031 1 B err 1 1 LVO Bank-Actien 13611. en 14. März 1836.

die gjahrige Verlust uͤbersteigt die Summe von 2 Millionen Pia⸗ Amtlicher Ende uůn d CGeId-CGur s 2 ett! e? . 6 2 . 7 3 * 9 J ; . ö muͤssen ö. gluͤcklich schaͤtzen, wenn die ubrigen Obst— inn, , Ko nig liche Schaulpiele⸗ e ö .

bäume, die durchgaͤngig mehr oder weniger gelitten haben, nicht 8 . ; hh ö ö. **. Dienstag, 15. März. Im Schauspielhause: Der Oheim J , . 2 6 2 ein gleiches Schicksal erleben; dieses erweckt in uns jedoch die st. Schuld. Ser. ; , 19 Drum. Ffendsr. 6 ö. Lustspiel in 5 Abth. Hierauf: Nachbarliche Freundschaft hos . 85 * ö. 9 . Befürchtungen. Man erinnert sich nicht, jemals in d, , t, . . . ier, moin,, min Akt, von . Angely⸗ ö. ;

hios so viel Schnee gesehen zu haben, . 6 r , 1 1025 162 . ao. . 33 99 */ 991 4 J . . K , Auf Begehren * eum e, . //. Schnee in den Straßen so sehr an 9 daß , . ( Nm. Int. Seh. do. 102) . gehlesisehe do. 1071,41 . Das eherne Pferd, , . h., mit Tanz. Muss ö , e . ł 53 ; 18 ten Say 3 8y ** elnige Tage hindurch ihre Haäͤuser nicht verlassen konnten. Kern. gut- on, 1dr, 1023. fcb. C. ud. von Auber. . . . 6 76. Berlin, Mittwoch den 16ten Marz 1836 Die ungewöhnliche Kaͤlte hat auch dem Viehstande vielen Scha« Königäh. ac. geh. d. K. u. N. S8 Im Schauspielhause: 1) Cliacun de son eötè, come die . . ö den gebracht, und es bedarf wohl geraumer Zeit, um die Hoff⸗ Kwinger da. i 90 gold al mareo 2186 215“ en 3 actes et en pros, bar Mr. Mazeres. 2) Une pass ion 8 3 /// . = nungen des Landmannes wieder empor zu bringen. Um das all⸗ Dann. do. in Tu. M. Nene Duk. * . . romantique. vaudeville en 1 acte. /// 2 —— —— gemeine Elend noch zu vermehren, mußte der Gesundheits - Zu, MWertpr. Etendnr. 1027, 1029 Kricdriehadk or . 13 ö nun ö stand sich auch verschlimmern. In zwei Doͤrfern, deren Verbin⸗ Erofab. For de. 105 / Dinconte ö Köntzstädtisches Theater.

zug auf den Zinsfuß in Erwaͤgung zu ziehen sey oder nicht. durch Zufall, Herr Lherbette hatte nämlich eine Modifizirung des Gesetzes von vom 3. September 1807 verlangt (welches den landesmäßigen Zinsfuß auf 5pCt. festsetzt), indem er ein solches Gesetz fär uͤber— fluͤssig hielt. Die Herren Poule und Hennequin bekaͤmpften den Antrag, weil sie der Meinung waren, daß derselbe bloß den Wucher beguͤnstigen wuͤrde. Bei dem Abgange der Post dauerte die Debatte noch fort, indessen ließ sich nach der Stimmung der Versammlung schon abnehmen, daß die Majoritaͤt sich gegen die Proposition entscheiden wuͤrde.

daß das romantische Paar der Prinz Karl Neapel und Miß Penelope Smith seyen, von deren Flucht man schon so viel in Englischen und Französischen Blaͤt— tern gelesen hatte. Miß Penelope ist eine junge Irlaͤnderin, die fruͤher schon unter den Stutzern der Grafschaft Waterford unge— heures Aufsehen gemacht hat. Nach einem kurzen Aufenthalt in Dublin begab sie sich nach Paris und später nach Itallen. Ihrethalben fand an der Neapolitanischen Graͤnze ein Duell zwischen einem Englaͤnder und einem vornehmen Italiäner statt. Dieser wurde getödtet, und da der Prinz von Capua

l che NMRächri ch tẽ en. .

Berlin, den 16. Maͤrz 1836. BSBSe. Majestaͤt der Koͤnig haben gestern dem von des Kö⸗ nigs von Großbritanien Majestaͤt in außerordentliche r Sen zung an Allerhoͤchstihrem Hofe beglaubigt gewesenen Sir Robert Adair, Mitgliede des Geheimen Raths und vormaligen Bot—⸗ after bei der Ottomanischen Pforte, die Abschieds⸗Audbienz zu

Dienstag, 15. Maͤrz. Zum zwanzigsten Male: Zu ebene Erbe und erster Stock, oder: Launen des Gluͤckes, Lokal hos⸗

dung aber mit den ubrigen Theilen der Stadt unterbrochen ist —— JJ mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müll

haben sich Pestfaͤlle gezeigt. Wir hoffen, daß die von der Obrig⸗ Auswärtige Börsen. keit getroffenen schleunigen Maßregeln die Entwickelung dieser . . Krankheit hemmen werden. Auch auf der See hat die böͤse Wit Bicker. wirr itt hen nnn Lo,lläht. jgas, anz, Bil! Mittwoch, 1, Beärz. Hürm erstenimnale Gatparg, der terung vielen Schaden angerichtet. Bis jeßt haben wir bestimmte 31 , e sn i . fol? Gaus Tenuld* ne, ,, traͤger von Granada, romnankisch-komische Oper in 3 Akten, nh Rachrichen Atzeh Lzn Untergang von fünf großen Schiffen aus js. reset. Teen Bench io, Heitz. Kesten, es ii, hem Französsscen drs Srrtbe, son J. Corn. NMustt gn Gone Chios. Eins derselben, dem Capitain Kokari gehörig, das am ö. , , . . 3. Don nerstag, 17. Maͤrz. Hin ko, der Stadtschultheißen⸗Siht ten von hier aus nach Smyrna segelte, ist zwischen Mitylene Ant werpen, 8. Mürx.

j ch J von Nürnberg, Ichgu spꝛel in 5 Atten, mit einem Vor spits und Foierie mit der ganzen Ladung untergegangen. Passive 15. Br. 12753. (G. Ausg. Schuld 221,6. Ziusl. 1716. G. „Der juͤngere Sohn.“ Mit freier Benutzung des Storchisch

m r , . . .

Neue Aul. MJ,.

Romans, von

w Koͤniglichen Ho , ,, nn, n . Erankfurt a. M., II. Mara. ,, 1836. Morgens Nachmittags Abends Nach ein maliger Oesterr. Su, Metall. I0r1ι. I03. A0 00. 90? 3. 21 ν gd, , 13. März. S uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. 60. Br. 1 0is 2685. G. Bank- Actien 1612. i610. Partiai-Obl. iu3. S ! ö. Cc. Loose zu 500 Fl. 114M. Br. Loose zu 100 Fl. —. Lustdrucd. .... z33, 85 Par. 333 . Par. 333,3 Par. Quellwarme 73 R. Preuss. Prim. - Sch. 6055. Er. do. H, Anl, 99ts. G3. Poll.

Lustwärme .. 4 5,889 R. 4 S, 10 R. 4 ,60 R. Thaupunkt .. 4 3,00 R. 4 3,89 R. 4 2,590 R.

Dunsfsattigt . 790 vt. 70 vst. Ss pCt. gusdünsiung O zo cy. haris, Wetter...... regnig. regnig. trũbt. ö Wind ...... W. 26. 28. Niederichlag in Rh. z Pr, compt. 86. vb) Wolkenzug ... W. Nachtkälte 2.3 0 R. d Span. Rente AA. Tage gsmlttel: 33,“ Par... - 620 R... 44 3.30 R... 77 Et. Ausg. Seh. 168,9. 396 FPortug. A8! “/.

Flußwärme 4,1 0 R. Bodenwärme A,2 2 R.

Looss —. 5 s Span. Anl. M!

M, Rente pr. compt. 107. 609. fin eur. 107. 85. (Coup. det.) fin cour. 81. 3. IG Neap. 100. A0. Passive 113.

8. Mürz.

Neus Ausg. Sch. 22.

ü

Charlotte Birch⸗Pfeiffer. (Olle. Hofftnann, vn sch

f⸗ Theater zu Dresden: Markitta, als erste Gastrollt 18. Marz. Zum erstenmale: Die Schule st Lustspiel in 5 Akten, nach dem Englischen des

Morton, von Bernd von Guseck.

0

Gedruckt bei A. W. Hayn,

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf.

Land⸗ und Stadtgericht zu Bromberg.

Das hierselbst in der Friedrichsstraße sub No. 68 gelegene, dem Kaufmann Marg gehörige Grundstuͤck, abgeschaͤtzt auf 7891 Thlr., zufolge der nebst Hypo⸗ tbekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll .

am 11, Juni e., Vormittags um 9 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannten Real⸗Praͤtendenten werden auf⸗ geboten, sich bei Vermeidung der Praͤrclusion spaͤte⸗ stens in diesem Termine zu melden.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Glaͤubi⸗ ger, namentlich: ö

1) der Kaufmann Samuel Engelmann und

25 die Charlotte Friederike Wilhelmine Kuͤhlbrunn,

geborne Köhler, werden hierzu oͤffentlich vorgeladen. Bromberg, den 20. Febrüar 1836. . Königliches Land- und Stadtgericht.

bit gl e Gitati on. Nachstehende Personen⸗ ;

1) der Muͤllergesell Lorenz Felix Gittler, den 10. August 1790 zu Klein Röhrsdorf bei Lieben thal geboren, seit 1810 abwesend, welcher nach der von sich im Jahre 1820 gegebenen . richt sich damals in Landau aufhielt und ein

Vermdͤgen von 233 Thlr. 24 sgr, 3 pf besitzt;

2) der Landwehr⸗Soldat Johann Gottfried Gott⸗ wald, gebuͤrtig aus Dippelsdorf und erzogen in Roͤhrsdorf bei Liebenthal, seit 1313 auf Wan⸗ derschaft, und nach der von ihm im Jahre 1816 aus Breslau erhaltenen Nachricht Soldat ga , dessen Vermoͤgen noch nicht ausge⸗ mittelt ist; .

3) der Landiwehrmann Franz Grande, gebürtig gus Schmottseiffen bei Liebenthal, welcher im Fruͤh⸗ iahr 1811 nach Loewenberg als Landwehrmann berufen wurde, seitdem aber von sich nichts hat böͤren lassen, und ein Deyosital⸗Vermoͤgen von 18 Thlr. 1A sgr. 10 pf. besitzt,

werden nebst ihren etwa zuruͤckgelassenen unbekann⸗ ten Erben hierdurch vorgeladen, sich innerhalb 9 Monaten, spaͤtestens aber in dem vor dem Deputir⸗ 9 fen Land⸗ und Stadtgerichts-Assessor Hei⸗ rich au

den 14 Mai 1326, Vormittags 19 Uhr,

angesetzten Termine in dem Gerichts⸗-Locale persoͤn⸗ . oder schriftlich zu melden und weitere Anwei⸗ sung zu erwarten, widrigenfalls sie für todt erklaͤrt, und ihr Vermögen ihren sich demnaͤchst zu legitimi⸗ renden Erben ausgeantwortet werden soll.

Liebenthal in Schlesien, den 10. Juni 1835.

Koͤnigl. Preuß. Land und Stadtgericht.

6 4 6 n d n.

Nachbenannte Versch ellen: 1) Johann Salomon Shröning; . 9 Johann FJoseph Philipp Schulz von Elbing; 3) Martin Porsch von Jung fer a) Johann Fakob Ilgner von Elbing; 3 Peter Krause von Lackendorf; 67 7 Christopb Stutzer alis Gruhn von

ing; 5 . Gottlieb Stutzer alias Gruhn von Elbing; S5 Ratharina Seidler von Elbing; 9) Peter Briehn von Elbing; 10) Heinrich Locwen von Neustäͤdter⸗Ellerwald; ö Dietrich Loewen von Neustädter⸗Ellerwald: 12 Johann Gerhard Martinstein von Elbing; ott erdinand Martinstein von ; 13) Hotthilff Ferdinand Martinstein von Elbing ö Johann Fredrich Bischoff von Elbing; 15) Johann Fatob Gehrmann von Fuͤrstenau; 16) Heleng Konstäntia Jaͤger von 17) Peter Poeck von Kraffolsdorf; 18) Johann Gottlier Schulz von Elbing; 19) Johann Gottfried Gruetz aus Elbing; so lc deren etwanige unbekannte Erben und Erb⸗ nehmer werden auf den 3 ihrer Verwandten und Kurgtoren hierdurch dͤffentlich vorgeladen, sich

Elbing;

binnen neun Monaten und spaͤtestens in dem auf den 19. Dezember ., Vormitrags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor dem ernannten Abge— ordneten, Herrn Stadtgerichts⸗Rath Franz, angesetz⸗ ten peremtorischen Termine schriftlich oder persoͤnlich zu melden, widrigenfalls sie werden fr todt erklaͤrt, ihre unbckannten Erben praͤkludirt und das Vermdͤ— gen der Verschollenen deren naͤchsten sich legitimiren⸗ den Erben, allenfalls, dem Fiscus wird zuerkannt und e, . werden.

lbing, den . Februar 1836.

Königlich Preußisches Stadtgericht.

Oeffentliche 8ghnng Durch ein von uns erlassenes und bͤffentlich an⸗— geschlagenes Proklam sind auf Ansuchen des Herrn Kommerzienraths und Ritters Gottfried von Vahl, Buͤrgers und Kaufmanns hierselbst, alle, welche an

muͤssen, von ihnen weder Rechnungslegung noch Er⸗ satz der erhobenen Nutzungen fordern duͤrfen, son⸗

vorhanden ist, begnuͤgen muͤssen. Danzig, den 13 Juni 1635. Das Gericht der Hospitäler zum heiligen Geist und St. Elisabeth.

Vortheilhaftes Verkaufs- Anerbieten einer bei Breslau belegenen Herrschaft.

Eine in der fruchiharsten Gegend bei Breslau gelegene Ilerrsehaft, die seit mehr als hundert Jah— ren in einer und derselben Familie ist, und vom gegenwärtigen Besitzer mit vieler Sorgkalt und Umsieht bewirthschaktet wird, wüuscht der— selbe dureh Familien- Verhältnisse bestimmt, an einen soliden Käufer unter sehr annelmbaren

denselben oder sein Vermoͤgen Forderungen haben möchten, zur Anmeldung und Nachweisung derselben bei Strafe der Praͤklusisn aufgefordert, und es sind die Liquidations⸗ Termine auf den 8. März, 5. Apr il und 3. Mai d. J., Morgens 109 Uhr, der Praͤklusiv⸗ Termin aber auf den 31. Mai d. J., Morgens 10 uhr, bestimmt. Von der Liquidation sind jedoch diejeni⸗ gen ausgenommen, deren Forderungen auf den uͤber⸗ gebenen Postenzetteln richtig bemerkt sind, und uͤbri⸗ gens haben Auswaͤrtige ihre etwanigen Anträge durch einen legitimirten Bevollmaͤchtigten anzubringen. Gegeben Greifswald, am 8. Februar 1836. , . Pr. . Baͤrgermeister.

B eng nn em g chin n g,. Die ngchbenannten fuͤnf Kinder der bereits fuͤr

todt erklaͤrten Einsaaße Thomas Magnus und Marie Streeckschen Eheleute zu Krampitz bei Danzig, 1) Ferdinandus Mauritius, geboren den A. Octo⸗ ber 1792 zu Krampitz, 2) Caroline Blondine, geboren den 30. Januar 1794 zu Krampitz, 3) Helene Clarissa, geboren den 6. November 1796 zu glei n ger . *) goulfe Wilhelmine Rahel, geboren den 4. Juli 1799 auf Saspe und . 53) Marie Amalie, geboren den 23. April 1801 zu) Kleinwalddorf,. welche angeblich von ihren genannten Eltern im Jahre 1805 auf eine Seereise von hier nach Ame— rika mitgenommen worden sind, und von deren Le— ben und Aufenthalt seitdem keine Nachricht einge⸗ gangen ist, imgleichen die von den genannten fuͤr todt erklaͤrten Streeckschen Eheleuten außerdem noch etwa erzeugten Kinder, so wie die etwanigen unbe— kannten Erben dieser saͤmmtlichen Kinder, werden hiedurch auf den Antrag ihrer hiesigen nächsten Verwandten und des ihnen bestellten Curators, Be— hufs der Todeserklaͤrung der erstern und Praͤclusion der letztern aufgefordert, sich innerhalb Neun Mo— naten und spaͤtestens in dem auf den 6. (sech sten) ö Vormittags 16 r, vor dem unterzeichneten Gericht in der Behausung des Justitiarii, Langgasse Nr., 393, hieselbst angesetz= ten Termin persoͤnlich oder schriftlich zu melden und weitere Anweisung zu erwarten. Zur Wahrnehmung ihrer Rechte werden denselben die hiesigen Justiz⸗ , n Zacharias und Groddeck in Vorschlag gebracht.

Sollten sich aber die Kinder der Streeckschen Ehe⸗ leute und ihre cetwanige unbekannte Erben nicht melden, so werden die Kinder der Streeckschen Ehe⸗ leute fur todt erklaͤrt, ibre unbekannten Erben aber praͤeludirt, und der vorhandene Nachlaß der Streeck⸗ schen Ehelente, welcher in circa 1200 Thlr. besteht, wird ihren sich legitimirenden Erben ausgehändigt werden, so daß diesenigen Praͤtendenten, welche sich nach erfolgter Praͤclusion noch melden sollten, alle von Seiten der Inhaber des Nachlasses vorgenom⸗

Bedingungen abzutreten. g . ö . * 4 I. el Das Dominial- Terrain beträgt an 300 Magdeb. Morgen, worunter 2300 Horgen des besten SVeizenm bodens. . Das lebende und todte Inventarium befindet sich 2 6 im vorzüglichsten Zustande, und es werden üer 3000 Stück hochveredelte Schaate üherwintert. Hie Lage ist höchst vortheillrakt und reizend, und das serrschaftliche Schlols, so wie die Wohn— und VWirthsehafts-Gebiude sind massiv und nach neuerm Styl erbaut. sieraut ilektirende wollen uetfällinst ilrre A res Ilieraur läeilektirende wollen gefällitzst ire Adres- ö . . 1 1 n (hne n,, zu Breslau) dem Königl. Inw telligenz -- Comloir zu Berlin zukommen lassen, und wird aul jede direkte Anfrage die gewünschte Aus- kunst ungesäumt erlolgen.

dern sich lediglich mit dem, was vom Nachlasse noch

diesem Mangel erklaͤrt es sich denn auch, daß Mh

drungen ihre Zuflucht zu dem verderblichen Instithh— der Leih bibliotheken nehmen, wo ihnen Buͤcher h die Haͤnde gegeben werden, welche nicht selten ihn

dung gaͤnzlich ohn allen Nutzen sind.

einer Relhe von Schriften, in welchen in leicht ver

dasjenige mitgetheilt wird, was aus den Hauptzweͤ=

gen des militgirischen Wissens dem Unteroffizier und

dem jungen Militair, der sich zu solchen hberanzubll— den sucht, als wuͤnschenswerth erscheint.

Zur Erreichung dieses in seinen Folgen gewis Fe— gensreichen Zweckes hat sich eine Gesellschaft Deut— scher Offiziere vereinigt, und nach reiflicher Erwe— gung den Plan einer Bibliothek fuͤr Unteroffizier entworfen, welche nach den geistigen und äußern Mitteln dieser Standesklasse berechnet ist.

Die Hauptgesichtspunkte, von welchen hierbeßl aus— gegangen wurde, sind folgende:

1) Die Unterofsiziers-Bibliothek ist fuͤr Indipi—⸗ duen aller Deutschen Staaten berechnet, woht sie alles speziell Dienstliche, was aus den he— stehenden Dienstvorschriften der einzelnen Stan— ten erlernt werden kann, ausschließt.

Die Unteroffiziers⸗Bibliothek ist unbeschadet der Vollstaͤndigkeit auf ein moͤglichst kleines Gan— zes berechnet, denn der Unteroffizier hat nut einen beschraͤnkten Raum zu Aufbewahrung

6

1 . /

2 196 91 ö Literarische Anzeigen. Bti C. A. Jenni Sohn in Bern ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei E. S. Mittler (Stechbahn Nr. 3), so wie in

dessen Handlungen zu Posen und Bromberg: Die Geschichte des Mittelalters, sechs Bücher. Von Dre. Friedrich Kortüm, Professor der Geschichte an der Hochschule zu Bern. 2 Bande. 6 Thlr. . Da der Name des Autors genugsam fuͤr die Ge⸗ diegenheit des Werkes buͤrgt, so hält die Verlags⸗ Handlung ferneres Loh fuͤr uͤberfuͤssig.

In der Unterzeichneten ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versanot worden, in Berlin auch an Ferd. Dum mler, Linden Ne. 159:

; Bibltoth.ek ü mig t, h a n pr

und fuͤr Unteroffiziere ins besondere Erste Lieferung:

Lehre von den Handwaffen.

. Zweite Lieferung: Militairisches Lesebuch zur unterhaltung

und Belehrung 1ste Abtheilung.

Preis jeder Lieferung 3; sgr. Dem unbefangenen Leser kann es nicht entgehen, daß das Streben, sich durch Lesen zu unterhalten, in der neuern Zeit alle Staͤnde durchdrungen hat, und sich besonders unter der ehrenwerthen Klasse der Unteroffiziere und der angehenden Militairs kund giebt. Dleses in jeder Hinsicht erfreuliche Zeichen derdlent wohl beachtet zu werden. Das Lesen haͤlt den jungen Militair von mancher schädlichen, kost= spieligen Unterhaltung ab, und dient als Mittel, Kenntnisse aller Art, die sich weder auf dem Exerzir⸗ platze, noch aus den Dienstvorschriften und Instruk⸗ tionen erlernen lassen, zu verbreiten und die intel⸗ leetuellen Krafte des Lesers durch das mit dem Le⸗ ,, . Nachdenken zu entwickelnt und zu erhöhen.

Nimmt man einige elgens fur die obenerwaͤhnte Klasse geschriebene Buͤcher aus, deren Anzahl jedoch sehr gering ist, so besteht bis jetzt noch kein zusam—⸗ menhängendes Werk, das in einer allgemein ver⸗

derselben.

Die Unteroffizters⸗-Bibliothek ist auf möglicht Wohlfeilheit, mit Beseitigung jedes Gedankens an Gewinn basirt, denn dem angehenden M litair und dem Unteroffiziere stehen nur schwa— che pecuniagire Mittel zu Gebote.

* Neben der Verbreitung nuͤtzlicher Kenntnissg

*2

Geist des achten Soldaten, die Anhaͤnglichkeh an den Fuͤrsten und das Vaterland, ünd i Beförderung der Liebe fuͤr den Stand, du ganze Unternehmen durchwehen Die einzelnen Faͤcher und ihre Reihenfolge sind folgende:

- Liefer. Bogth. 1) Lehre von den Handwaffen .. 3 ĩ 2) Militalrisches Lesebuch zur Un⸗

terhaltung und Belehrung. Ü ste ;

,, 3 12 3) Die Lehre vom Militairstyl 3 ö

*) Erklaͤrendes Wörterbuch der in

der Kriegskunstsprache vorkom—

menden Fremd wöoͤrter ...... 2 8 5) Kurzer Abriß der allgemeinen

Geschichte mit steter Hinsicht

, 5 21 56) Militairisches Lesebuch zur Un⸗

terhaltung und Belehrung 2te

ö z 12 7) Populaͤrer Abriß der Kriege neue⸗

mr r eon , n;, 3 16 ) Populaͤre Militair⸗⸗ Geographie

mit 1 ig; 1 16 9) Verrg in Kehre 3 12 10) Der Unteroffizier als Unterge⸗

bener, Kamerad und Vorgesetzter 2 8

Wer bei der ihm zunaͤchst gelegenen Buchhandlung unterzeichnet, und sich zur Annahme der ganzen in

tions-Preise von 33 sgr. per Lieferung. Alle sechs ausgegeben. 4 ;

Sodald saͤmmtliche Lieferungen eines Faches er— schienen sind, tritt fuͤr dieses Fach, welches dann auch einzeln verkauft wird, ein erhöhter Ladenpreis ein. Stuttgart und Tuͤbingen, im Nov. 1835.

mene Verfuͤgungen anerkennen und uͤbernehmen

staͤndlichen Sprache alle Zweige dessen umfaßt, was

fuͤr jene Klasse als wissenswerth erscheint; und au!

meisten jungen Militairs und Unteroffiziere notha .

und Anderer Moralitaͤt untergraben, sie vom Wan ihrer Berufspflichten ableiten, im unschuldigsten Fil aber zeltraubend, und fuͤr ihre militairische Ausb.

Diesem wesentlichen uebelstande kann nicht kr tiger entgegengearbeitet werden, als durch Abfassung

standlicher Sprache und in unterhaltendem Gewand

zrtheilen und das Abberufungs-Schreiben desselben entgegenzu— 1 J

Des Königs Majestaͤt haben die Tataster-Buͤreau⸗-Vorste—

er, Steuer-Inspektor Stierlin zu Munster und Steuer-In—

eitor Emmerich zu Arnsberg, zu Steuer-Räthen Allergnaͤ—

ligst zu ernennen geruht.

Der bisherige Advokat Rutgers zu Achen ist zum Advo—

at- Anwalt deim Landgerichte daselbst bestellt worden.

Koöͤnigliche Bibliothek. In der naͤchsten Woche, vom 21 sten bis 26sten d. M., fin— het, dem §. XIV. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemaͤß, die allgemeine Zuruͤcklieferung aller entliehenen Buͤcher n die Koͤnigliche Bibliothek statt. Es werden daher alle Die— nigen, welche noch Bücher der Koͤniglichen Bibliothek in Haͤn— den haben, hierdurch aufgefordert, dieselben an einem der genann— n Tage, Vormittags von 9 12 Uhr, zuruͤckzuliefern. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Liegnitz ist der Predigtamts, Kandidat Gamper als Archidiakonus an der evangelischen Kirche zu Marklissa angestellt worden.

Zeitungs-Rachrichten. n 66 ch. Paris, 9. Marz. Der Gesandte des Koͤnigs ber Bel— gier, Herr Le Hon, der vorgestern Nachmittag aus Bruͤssel hier⸗ 9 zuruͤckgekehrt ist, wurde bald darauf von dem Koͤnige und der Koͤnigin empfangen.

Seit der Bildung des neuen Ministeriums sind noch alle Kabinets-Conseils in den Tuilerieen unter dem Versitze des Koͤ— nigs gehalten worden.

Herr Humann arbeitet täglich mehrere Stunden im Finanz— Ministerium mit dem Grafen von Argout.

Die Berathungen uber den Gesetz- Entwurf wegen der Kom— nmunal⸗ und Feldwege wurden noch in der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kam mer geschlossen. Der ganze Gesetz-Ent— urf ging darauf mit 171 gegen 61 Stimmen durch. Man

welche den einzelnen Individuen selbst nach ih⸗ rem Austritt aus dem Militairstande noch von wesentlichem Nutzen seyn duͤrften, wird di

rksieht hieraus, daß in dieser Sitzung uͤberhaupt nur noch 232 Deputirte zugegen waren; waͤren noch 3 Mitglieder weniger ge— esen, so hätte gar nicht einmal abgestimmt werden konnen. In der heutigen Sitzung beschaͤftigte die Kammer sich mit dem Gesetz⸗ Entwurfe wegen des zu den diesjährigen Ausgaben des See⸗Ministeriums verlangten Zuschusses von 7,557,759 Fr. Der Conseils-⸗Präsident bemerkte zur Rechtfertigung dieser oBrderung: die Kammer und alle Welt wisse, daß Frankreich un— ängst bedeutende Ruͤstungen zur See habe machen muͤssen, nicht soöwohl um feindselig gegen die Vereinigten Staaten aufzutre—

7 als um sich auf die Möglichkeit eines Krieges vorzubereiten;

bie meisten jener Schiffe wären nun nach der Levante in See egangen, und die auf die Ausruͤstung und Verproviantirung der— elben verwandten Kosten muͤßten natuͤrlich gedeckt werden; er halte es daher auch fuͤr uͤberfluͤssig, die Nothwendigkeit der An—

rNahme des vorliegenden Gesetz⸗Entwurfes noch besonders herauszuhe—

ben, da die Kammer von selbst einsehen werde, wie wichtig es fuͤr

krankreich sey, daß es im Orient wuͤrdig repraäsentirt werde und

1

daß seine Flagge sich der Englischen wuͤrdig zur Seite stelle;

ine qusfuͤhrlichere Debatte über die sen Gegenstand moͤchte aber er bei den Berathungen uber das Budget des auswaͤrtigen mnisteriums an ihrer Stelle seyn. Herr Mauguin erwiederte

2—=— 29 Jahren fertig werdenden Sammlung ver. bindlich macht, erhaͤlt die Lieferungen im rb e. vill

Wochen ungefahr wird' eine Lieferung von 4 Bogen

J. G. Cotta ' sche Buchhandlun ;

ierauf Folgendes: „Ich ergreife bloß das Wort, um die Kam— ner auf einen Unterschied aufmerksam zu machen. In den bei— ven letzten Jahrhunderten hat die Marine einen solchen Einfluß 1 das Schicksal von Europa gewonnen, daß ich immer mit dem Ministertum einerlei Sinnes seyn werde, sohald es sich darum nndelt, unserer Seemacht eine größere Ausdehnung zu beben. Es giebt indessen noch eine Frage, die von iner anderen Nednerbuͤhne herab verhandelt worden ist, * ernste, sehr wichtige Fragé, die ven unserer Seite wohl er— wdogen zu werden verdient. Ich nehme keinen Augenblick An— land, zu Gunsten des uns vorgelegten Gesetz⸗ Entwurfes zu stim⸗

en, wenn die verlangten Fonds dazu dienen sollen, unserer Ma— ine in der Levante die Stellung einer bloßen Observations⸗Flotte U geben; wollte man indessen unsere Flagge in einen Konflikt Riwickeln, der vielleicht nicht stattfinden wird,

8

.

Uummen. Frankreich darf sich nicht unbesonnener Welse in ei

; ni ö eise in einen Sam mischen, der es nichts angeht; smerksamen Zuschauers,

Pso werde auch ich dann meine Meinung daruͤber abgeben Nach dieser Erklaͤrung wurden die Kapitel des Gesetz- Entwurfes angenommen, eine von

n und das ganze Gesetz zu * n

. zuletzt mit 260 gegen 11 Stimmen

genehmigt. An der Tagesordnung war darauf die Erörterung - ob eine Proposition des Herrn Lherbette in Be—

der Frage.

Kommisston beantragte Ersparniß von 120,000 Fr. verwor⸗

SR waͤre, so wuͤrde ich unbedenklich gegen den Gesetz⸗ Entwurf

Die Deputirten waren gestern in ihren Buͤreaus versam— melt, um das an die Kammer gerichtete Gesuch, Herrn Audry— de⸗Puyraveau Schulden halber einsperren lassen zu duͤrfen, zu untersuchen. Es wurde einstimmig anerkannt, daß dieses Gesuch nicht zu bewilligen sey. Der 453ste Artikel der Charte sagt: „Kein Mitglied der Deputirten⸗ Kammer darf waͤhrend der Session oder in den 6 Wochen vor oder nach derselben gefaͤnglich eingezogen werden.“ Der 4ste Artikel. „Mitglieder der De— putirten⸗ Kammer duͤrfen waͤhrend der Dauer der Session nur dann peinlich belangt und verhaftet werden, nachdem die Kam— mer ihre Erlaubniß dazu ertheilt hat es sey denn, daß sie auf der That ertappt worden.“ Im 5ten Buͤreau erinnerte der Praͤsident daran, daß, als einst unter der Restau— ration ein ähnlicher Antrag, wie der der Glaͤubiger des Herrn Audry⸗de⸗Puyraveau, gegen Herrn v. Bourrienne gestellt wor— den, der damalige Präsident, Herr Ravez, sich sogar geweigert habe, ihn amtlich der Kammer mitzutheilen, indem jedes Gesuch dieser Art nach dem klaren Buchstaben der Charte unzulaͤssig sey. Da indessen in dem vorliegenden Falle die Kammer einmal Kenntniß von dem Antrage genommen hat, so ist zwar eine Kommission ernannt worden; ihr Bericht jedoch kann keinen Au— genhlick zweifelhaft seyn.

An di: Stelle des Herrn Dupuytren ist jetzt Herr Sanson der Aeltere zum Professor der chirurgischen Klinik ernannt worden.

Den drei Linienschiffen, die am sten d. M. von Toulon nach Algier unter Segel gegangen sind, haben sich zugleich auch drei Last-Corvetten angeschlossen, um die dort uͤberfluͤssigen Trup— pen nach Frankreich zuruͤckzufüͤhren.

Fieschi's Zimmer auf dem Boulevard du Temple, das seit dem 28. Juli geschlossen war, ist gegenwartig wieder bewohnt. Mehrere National⸗-Gardisten hatten darauf angetragen, daß das Fenster der Wohnung funfzig Jahre lang vermauert werde; die Regierung ist aber hierauf nicht eingegangen.

Man schreibt von der Spanischen Graänze unterm 4ten b. M. „Cordova hat am 1sten Pampelona verlassen, um nach dem Ebro zu marschiren und wo moglich den Bewegungen der Karlisten Einhalt zu thun; 12 Bataillone hat er in und bei Pampelona zuruͤckgelassen, welche die mit der Franzoͤsischen Re— gierung verabredete Linie von Pampelona bis zur Franzoͤsischen Gränze besetzt halten sollen, um die Zufuhren an Waffen, Mu— nition, Geld und Lebensmitteln, die sie aus Bayonne erhalten, in Empfang nehmen zu koͤnnen.“

In einem hiesigen Blatte liest man: „Ein in Paris wohnender vertrauter Freund des Herrn Mendizabal hat in die— sen Tagen einen Brief von ihm erhalten, aus welchem hervorgeht, daß er das Vertrauen, welches er in seine eigenen Plaͤne setzte, zum groͤßten Theil verloren hat. Alles haͤnge, sagt er in jenem Schreiben, von dem Kriege in den noöͤrdlichen Provinzen ab. Wenn es gelingt, einen großen Sieg uͤber die Karlisten zu er— fechten, so ist Alles gerettet. Indessen fuͤgt Herr Mendizabal nicht hinzu, durch welche Mittel er binnen kurzem einen solchen entscheidenden Sieg uͤber seine Feinde zu erringen hofft, und man bemerkt, daß er selbst nicht viel Vertrauen mehr in die Armee ber Koͤnigin setzt. Uebrigens schwebt die Frage zwischen Marie Christine und dem Don Carlos schon lange nicht mehr in Ma— drid; sie entscheidet sich in den Nord-⸗Provinzen. Auch hat man gesehen, daß die Dekrete Mendizabalss über den Verkauf der National-Guͤter und uͤber die Konsolidirung der Schuld sehr we— nig Eindruck gemacht und den Fall der Spanischen Papiere an ben Boͤrsen von Paris und London nicht verhindert haben. Wenn dies das beruͤhmte Geheimniß ist, das der Minister brei Monate lang so sorgfaͤltig verborgen hielt, so muß man eingestehen, daß seine Kredit- Mittel nicht besonders gut gewählt waren, und daß sie an den kreisenden Berg

erinnern. Sie entsprechen durchaus nicht dem großen finanziellen Rufe, den sich Herr Mendizabal in Lon— don und in ganz Europa erworben hatte. Ss scheint

übrigens, daß Herr Mendizabal einer freinden Intervention nicht mehr so entgegen ist, wie in dem Augenblicke, wo er die Zuͤgel des Staats uͤbernahm; nur wuͤnscht er keine direkte Ein— mischung, um nicht mit seiner fruͤher ausgesprochenen Meinung gar zu sehr in Widerspruch zu gerathen“ ö

Die Gazette de France enthält nachstehendes Schreiben eines Englaͤnders aus Madrid, worin einge nahere Deranls uͤber die Ankunft des Prinzen von Capua gegeben werden: „Bor vier Tagen kam auf der Straße von Valencia ein Reise vagen in Madrid an und hielt vor dem Hotel Genis in der Koͤnigin— Straße. Es stieg ein junges Paar aus, welches augenscheinlich den hoͤheren Standen der Gesellschaft angehörte. Der junge Mann war huͤbsch, die Dame noch huͤbscher. Die Ankunft einer schoͤnen Englaͤnderin ist ein Ereigniß in Madrid, und Al— les war neugierig, zu wissen, wer sie sey, und zwar um so mehr, als die Ankoͤmmlinge sich in eine Art von Geheimniß einhuͤllten, und weder der schoͤne Reisende

noch seine Diener ihre Namen oder ihre Paͤsse im Hotel abge⸗—

ben wollten. Die oͤffentliche Neugierde wuchs noch mehr, als man erfuhr, daß Herr Mendizabal zwei Besuche im Hotel Genie abgestattet und, nachdem er geheime Unterredungen mit dem jungen Manne gehabt, zwei Couriere an die Königin nach dem Prado abgefertigt hatte. Ich wohne mit noch einigen anderen Englaͤndern in demselben Hotel, und durch das Geschwaͤtz der Dienerschaft erfuhren wir alle Geruͤchte. Der Englischen Ge— sandtschaft war nichts angezeigt worden. Drei Tage lang wurde das Geheimniß gut bewahrt, endlich entdeckte ma

dem Sieger seine Pistolen geliehen hatte, so ward sein Rame bei dieser Sache zufallig mit genannt. Der Prinz wurde da— durch neugierig gemacht, die schoͤne Irländerin zu sehen, und verliebte sich so in sie, daß nichts seinen Vorsatz, Miß Penelope zu heirathen, erschuͤttern konnte.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom J. März. (Nachtrag.) Um dem Ministerium das Unziemliche in dem Benehmen, welches Herr Hume im Unter— hause mit Hinsicht auf die Orangisten⸗Logen befolgt hatte, recht schlagend vor Augen zu halten, sagte der Marquis von Lon; donderry in seiner Rede (aus der wir bereits vorgestern einen Auszug mitgetheilt haben) unter Anderem:

„Gesetzt, ein Edelmann hat einen Seeretair, und ich weiß, der

edle Lord Melbourne) hat einen, der ein ganz tuͤchtiger Bursche, ein vortrefflicher Schreiber seyn mag; gesetzt aber, dieser Secretair binterginge am Ende doch den edlen Viscount auf eine sehr arge Art, er liefe ihm davon und ließe sich bewegen, einem politischen Feinde des edlen Viscounts nach Verlauf von vier Jahren Brlefe und Dokumente desselben auszuliefern; gesetzt den Fall, ich baͤtte mir auf hinterlistige Weise oder durch Hi oder sonstwie solche Privat-Briefe des edlen Viscounts zu verschaffen gewußt, was wur— den wohl Ew. Herrlichkeiten denken, wenn ich nun hier in dieses Haus kaͤme und diese Privat⸗Briefe nebst den Antworten darauf mithraäͤchte und vorlaͤse, ohne dem edlen Viscount vorher davon An— zeige gemacht zu haben, daß ich mich ihrer als Anklagen gegen ihn bedienen wolle! Ich glaube, man würde mir mit der Verachtung und Beschimpfung begegnen, die ein solches Verfahren verdiente Hort!) Gewiß, sch bin überzeugt, es wurde mir nicht gestattet wer— den, Privgt-Briefe in solcher Weise in dieser Versammlung vorzu⸗ legen. Wenn ich die Angriffe des ehrenwerthen Mitgliedes fuͤr Du— blin auf Ew. Herrlichkesten mit der Rede des ehrenwerthen Mitglie— des fuͤr Middleser zusammenhalte, so muß ich den edlen Viscsunt fragen, ob er nicht glaubt, daß diese Combination zwischen jenen beiden Individuen ein wenig wetter zielt, als auf die bloße Unter— druͤckung der Orangisten⸗-Logen? Es sollte mich in der That sehr freuen, wenn der edle Viscount sich und das Ministerium von dem Vorwurf reinigen könnte, daß sie solche Angriffe unterstuͤtzen. Der edle Viscount hat die Orangisten⸗Logen unterdrückt; wird er aber die Macht, welche er besitzt, auch zur Unterdruͤckung des Radikalis— mus anwenden? Wird er es wagen? Mbge er dies bejahen, und er wird mich unendlich erfreuen. Obgleich ich in politischer Hin— sicht ein entschiedener Gegner des edlen Viscounts hin, so weiß ich doch aus langer Bekanntschaft mit ihm, denn ich war sein Schul Kamerad, daß er ein Mann von ehrenwerthen und aufrichtigen Ge— sinnungen ist, und ich vertraue darauf; aber ich versichere Sr. Herr⸗ lichkeit, daß das Verfahren, uber welches ich klage, leicht die besten Interessen des Landes zunichte machen kann.“

Lord Melbourne sprach sich, nachdem er die Ansicht ge— aͤußert hatte, daß der Marquis von Londonderry durch die Art, wie er sich verthetbigt, seine Sache viel schlimmer gemacht habe, als sie in Folge der im Unterhause vorgebrachten Korresponden zen gestanden, uͤber das in Irland von dem Ministerium be— folgte System zur Rechtfertigung gegen die Beschuldigungen des vorigen Redners, der ihm Parteilichkeit bei der Vertheilung der dortigen Aemter vorgeworfen, folgendermaßen aus: „Zu einer solchen Klage“, sagte der Minister, „ist nicht der geringste Grund vorhanden. Ich lasse mich so wenig von Parteigeist leiten, als irgend Jemand in diesem Lande; aber die Regierung kann nur Personen anstellen, deren Ansichten mit den ihrigen Übereinstim— men. Der edle Lord hat mich gefragt, ob diejenigen, welche Mit— glieder des Orangisten-⸗Instituts gewesen, in Zukunft ganz von Aemtern ausgeschlossen bleiben sollten. Darauf antworte ich, daß dies ohne Zweifel und ohne Frage nicht der Fall seyn wird. „Hoͤrt, hört!) Sollte dies geschehen, so wuͤrde ich mit dem edlen Lord uͤber⸗ einstimmend sagen, dies hieße ein neues System und eine neue Disqualifizirung einfuͤhren, die ich gewiß unter Allen zuletzt in Schutz nehmen wuͤrde.“ Lord Wynford erklaͤrte, er sey erst vor drei Jahren mit dem Orangisten⸗Institut bekannt geworden und auf die Einladung Sr. Königlichen Hoheit des Herzogs von Cumberland in dasselbe eingetreten, der ihm versichert habe, daß Loyalität einer der Hauptgrundsaͤtze der Orangisten sey, und daß auch keine geheime Eide von denselben geleistet wurden; er habe daher nichts Anstoͤßiges dabei gefunden, sich diesem Vereine an— zuschließen; nur dreimal habe er, seitdem er Mitglied gewesen, den Orangisten-⸗Versammlungen beigewohnt, aber er könne auf seine Ehre versichern und es noͤthigenfalls beschwoͤren, daß er in denselben und uͤberhaupt von einem Orangisten nie eine Aeußerung ge— hort habe, die von dem Grundsatz abgewichen ware, auf den das In⸗ stitut basirt gewesen, dem Grunbsatz naͤmlich, die jetzt auf dem Thron sitzende erlauchte Familie zu unterstuͤtzen. (Hört, hört! Eine verruchte und schaͤndliche Verleumdung sey es, wenn man ihn beschuldige, daß er mit seinem edlen Freunde, Lord Kenyon, sich zur Aenderung der Thronfolge verschworen hätte. Man sollte glauben, daß eine solche Beschuldigung doch nicht ohne einige Beweise erhoben werden koöͤnnte, aber er habe den Bericht uͤber die OrangistenLogen, auf dessen Vorlegung der Marquis von Londonderry angetragen, durchsehen lassen und keinen Brief dar— in gefunden, auf den eine solche Klage nur im entferntesten ge— gruͤndet werden koͤnnte. „Ich moͤchte also wohl wissen“, sagte der Redner, „wie das Individuum, welches die Kuͤhnheit hatte, mehrere Personen des Verraths gegen die Landes-Negierung an zuklagen, ohne ein Partikelchen von Grund dafuͤr zu haben,

sich wegen dieser Handlung rechtfertigen will. Ware der Herr zu mir gekommen, so hätte ich ihm einige andere Gebeimniffe mittheilen koͤnnen, die er vielleicht

schon weiß, die aber die Welt noch nicht kennt. Es

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