1836 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Bekanntmachungen.

Oeffentliche Bekanntmachung, wegen , der Domaine aim ser in Wege der Submisstion.

Die in dem Thorner Landraths⸗Krelse, 3 Mellen von der Kreis- und Marktstadt Thorn, und eben so weit von der Weichsei belegene Doniaine Culmsee wird mit dem 1. Funi d. J. pachtlos, und die Pacht⸗ stuͤcke derselben sollen hoͤherer Anordnung zufolge m Wege der Submsifsion auf einen Zeitraum von 2*, Jahren, mithin bis zum 1 Juni 1560 anderweit ver⸗ pachtet werden und zwar abgesondertt.—

I. Die Vorwerk Konczabitz, Klein Kamiontken. mit der auf dem erstern befindlichen Brau⸗ und Brennerei, und mit dem . Das Vor werk Konczewitz hat einen Gesammt- laͤchen⸗ Inhalt von 2575 Morgen 21 URuthen, und darunter 2163 Morgen 88 IRuthen Acker, und 228 Morgen 13 ötuthen Wircsen und Brüche, und das Vorwerk Flein Kamiontken eine Geäße von 2119 Morgen * Rüthen, und darunter 66 Morgen 71 ( 1Rutben Acker, 44 Morgen 138 1IRuthen Wiesen und Bruͤ⸗ che ünd a3 Morgen 2 MMuthen Hütung, so wie

II. das Verwerd Papowo, mit einer Fläche von 10569 Morgen 199 Nuthen, und darunter 1872 Mor⸗ gen 53 er gen Acker, 287 Morgen 11 UIRuthen Wiesen. .

Das Minimum der Pacht ist von dem vorgesetzten 6h nig ö festgesetzt

1

bel dem Vorwerke Kone ewitz auf 1212Th1Ir. 2 sꝗgr. 2pf. dei dem Borwerke Klein Ka⸗ ,

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Gumma 2121 Thlr. 2s8r. 2pf.

der Abzug für die erschwerten . Bauverpflichtungen auf. . .. 2⸗ 2

bleibt Arrende Ti Tri in clusive 637 Thlr. Gold.

185 Thlr. 160 sgr, inel. 8 Thlr. Gold,

922

229

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natios auf.. 274 2 * Summa der 2 4 ganzen Pacht Ti Thlr. mn gr, inci. car Thir. . und ad II. bei dem Vorwerke Pv ( , 1080 Thlr. 22 sgr. S pf.

den Abzug fur die er= schwerten Bauver verpflichtungen auf 106 22 60

bleibt Arrende Nn Thle, incl. 328 Thir. Gold.

Die Pacht-Bedingungen, welche fesistehen, kön— nen, so wie die Anschläge, in unserer Dmalnen⸗ Negistratur eingesehen werden, und muß nach erstern fuͤr die Pachtung der Vorwerke Konczewitz und Klein Kamientken eine Kaution von 2000 Thir, und fur die des Vorwerks Papowo von 1009 Thlr. bestellt werden. Pachtbewerber werden aufgeferdert, unter Nachwelsung ihres Vermögens und ihrer sonstigen Fähigkeit zue Uebernahme einer Königl. Pachtung, ibre Gevote in einer mit ihrem Privat- Siegel ver= schloffsenen Submissions⸗-Schrift bis zum 11. April c, an welchem Tage das Submissions⸗Verfahren ge⸗ schlofsen wird, an den Justitiartus, Herrn Geheimen

elder auf dem hieselbst sub No. 14 belegenen, m Hypothekenbuche Vol. VII. 3 93 verzeich⸗ neten, dem Burger Ernst Friedrich , , gebörigen Klein Buͤrgergute ex deer. 27 Aprsi sha für den Burger Johann Friedrich Blan— kenburg eingetragen sind, verfügt, und ein Termin zur Anmeldung etwaniger Ansprüche auf ven 25. April 1836, Morgens 11 uhr, auf hiesigem Justiz⸗Amte angesetzt, wozu alle dieje⸗ nigen, welche als Eigen thümer, Eessionarien, Pfand oder Brief⸗Fnhaber Rechte auf jene Documente an die daraus eingetragenen Forderungen zu haben ver⸗ meinen, unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß bei ihrem Ausbleiben ihnen ein ewiges Still— schweigen auferlegt, und mit der Loͤschung im Hypo— thekenkuche verfahren werden wird. Liebenwalde, am 31. Dezember 1833. Königl. Preuß. IJnstiz-⸗Amt.

Bekanntmachung. Die der hiesigen Kämmerei gehörigen Mahl⸗ und Sch neidemůhlen und gwar⸗

2) die dem Neustaͤdtischen Muͤhlenthore zungachst belegene Mablmuͤhle von A Gängen, die Vor—= dermuhle genannt;

b) die hiernaͤchst folgende sogenannte große Mahl⸗ mühle von 6 Gaäͤngen;

e) die hinter dem Dom belegene sogenannte Burg mahlmuhle mit A Gaͤngen;

d) die dicht am Krakauer Thore belegene soge⸗ nannte Krakauer Mahlmuhle von 3 Gaͤngen;

e) die hinter dem Dom am Grillendamm dicht bei der Krakauer Muhle belegene, im Jahre 1831 ganz neu erdaute Altstaädtische Schneide⸗ muͤhle, und

k) die vor dem Steinthore am Mühlengraben be⸗ legene, im Jabre 1832 vollstaͤndig ausgebaute Neustaͤdtische Schneide muͤhle;

sollen von Trinitatis 1836 ab einzeln vererbpachtet werden. Hierzu haben wir, da in lermino den 2osten v. M befriedigen de Gebote nicht abgegeben sind, einen neuen Termin auf . . den 106. Mai e., Vormittags 10 Uhr, zu Rathhause vor dem Stadt⸗Syndikus Brandt an⸗ gesetzt, zu welchem Erbpachtslustige hierdurch mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Ertrage⸗ Anschlage, die Beschreibungen der Mühlen und die spejiellen Bedingungen täglich in unserer Registra— tur eingesehen werden koͤnnen, auch Aobscheiften da— von, gegeht Kopialien, von unserem Registrator An⸗ gerstein zu erhalten sind. ; Wir machen hierbei noch besonders darauf auf— merksam, daß die Muͤhlen und die bedeutende Was⸗ serkraft derselben zu jedem beliebigen Zwecke benutzt weden können, und daß der Meistbietenddleibende sofort im Termin eine Caution von fuͤnfhundert, Thalern bestellen muß. ; ;

In Bezug auf die Vorschrift des 8. 189 der Staͤdte⸗ Ordnung bemerken wir, daß die Vererbpachtung dieser Grundstücke um desbalb fuͤr nothwendig und

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Allgemeiner Anzeiger fur

so dringender hierdurch eingeladen, recht zahlreich sich einfinden zu wollen, um in Folge der Bekannt⸗ machung der Hochloͤblichen Haupt⸗Ritterschafts-Di⸗ rection der Kur- und Neumark vom 28. Novem— ber 18638 den wichtigen Beschluß zu fassen: wie die Legegelder der Soeietaͤt ferner⸗ hin zweckmäßig und dem Interesse der⸗ felben angemessen, zinsbar belegt wer⸗ den sollen. Schwedt, den 2 Maͤrz 1836. Die Haupt-Direection der Hagelschaden⸗ und Mohiliar⸗Brand⸗-Versicherungs-Ge⸗ sellschaft zu Schwedt. v. Riehen. C. F. Saenger. Meyer. v. Kbller.

Thierschau und Pferderennen in Mecklen— burg, Rennbahn Guͤstr ow.

Die von dem Mecklenburgischen patriotischen Ver— ein fuͤr Ackerbau und Industrie 36 zur freisten Kon⸗ kurrenz angeordnete Thierschau, Auction edler Pferde, Ausstellung landwirthschaftlicher Fnstrumente und damit in Verbindung gesetzten Pferderennen werden auch in diesem Jahre, und zwar von

Mittwoch den 25. bis Sonnabend den 28. Mai inelusive, in derjenigen Ordnung stattsinden, wie solche in der heutigen Bekanntmachung durch die Mecklenburg— Schwerinschen Anzeigen und die spaͤter erscheinenden Programme naͤher bestimmt.

Guͤcrow, den 9. Maͤrz 1836. Der Haupt-Direktor des Mecklenburgi⸗ schen patriotischen Vereins für Ackerbau

und Industrie ꝛe Graf von der Osten⸗Sacken

Benachrichtigung für die Inhaber von Polnsschen 5procen— tigen Schatz- Obligationen.

Von den Polnischen 5procentigen Schatz-Obliga— tionen sind in der am 10. Marz e. in Warschau statt— gehabten 2ten Verloosung 394,000 Gulden gezogen worden, und koͤnnen dergleichen ausgelooste Obliga tionen schon von heute an Behufs der Realilation oder des Umtausches gegen andere unverlooste Obli— gatlonen bei mir eingereicht werden.

Berlin, den 18. Maͤrz 1836.

Arons Wolff, Linden Nr. AMA.

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Literarische Anzeigen. So eben ist vollstaͤndig erschienen und in der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, vorraͤthig; br Benjamin Ritter Geographisch⸗statistisches Comptoir- und Zeitungs⸗-Lexikon oder Beschreibung aller bekannten Laͤnder, Meere, Seen, Fluͤsse, Inseln, Gebirge, Reiche, Provinzen, Staͤdte, der wichtigsten Flecken, Dbrfer, Fabrik-An⸗

nuͤtzlich erachtet worden ist, weil eine raschere Ab— burdung der Stadtschulden beschlossen ist, das ein⸗

k Wollenschlaͤger hierselbst, einzu⸗ reichen. . Die Erdffnung der eingegangenen Submissionen wird

den 12 April e., Vormittags 11 Uhr, in unserm Conferenz- Gebäude erfolgen, und den Pachtbewerbern überlassen, solcher persbnlich belzu= wohnen. Nachgebote können weder in diesem Ter— min, noch spaͤter angenommen werden. Jeder Bie= tende bleibt so lange an sein Gebot gebunden, bis sich das vorgesetzte Koͤnigl Ministeriuni uͤber den zu schlag, den es sich unbedingt voröchalten, entschie⸗ den hat.

Schließlich bemerken wir, daß die Veorwerke der Domaine Culmsee zu einem Feoßen Thelle sebr gu⸗ ten Boden haben, der sich thüilweise auch zum Bau von Del⸗Gewaͤchsen eignet. Das Verhältniß der Wiesen jst ange messen, und der Absatz der Produkte durch die Raͤbe der Weichsel und der Stadt Thorn erleichtert. Dle Gebäude befinden sich in einem ziemlich guten Zustande.

Marienwerder, den 25 Februar 1836.

Königl. Preuß. Regierung. Abtheil für direkte Steuern, Domainen und Forsten.

Seffentliches Aufgebet. Land- und Stadtgericht Dobrilngk. Auf den Antrag des Schänkkeugs Ausgzügler Chri⸗ stlan Friedrich Katzschke zu Lugau werden alle diejenigen, welche an die fur stine drei Kinder

Friedri a . Geschwister Katzschke,

Karl August und Christian,/

aus dem gerichtlichen Kauf-⸗Kontrakte, d. d. Dobri- lugk den 14. August 18332, auf dem zu Lugau bese— ein Schaänk⸗ und Anderthalohufengut des Friedrich Bach n; im Hypothekenbuch von Lugau eingetragene, Mithüͤlfe von 69 Thlr. und das daruͤber vorhanden gewesene angeblich verloren gegangene Dotument als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs-Jühaber Anspruͤche zu haben vermeinen, auf— gefordert, in dem zur Anbringe mug dieser Anspruche auf

den 23. Jun t d. J. Voriittags 11 uhr, auf hiesigem Land- und X tadtgerichte anberaumten Ternine zu erscheinen und löre Rechte an das obige Kapital von 600 Thlr. und das verloren gegangene Dokument geltend zu machcu, weil gußerdemm dieses Dokument amerzisirt und für den Glaͤubiger von Neuem aucgefertigt werden wird.

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Edietal⸗ Citation.

Auf den Antrag der Besitzer der verpfändeten Beundstücke ist das doͤffentliche Aufgebot

1) der Obligation vom 25 September 1770, aus

welcher 800 Thlr. Courant Darlehn auf der

sub No. 6 zu Neu⸗Holland belegenen, in unse⸗

rem Hypothekenbuche Vol. XVII. Folig 21 ver-

zeichneten, dem Erhsitzer Carl Friedrich Bartel tuts vom 28. Januar iS37 wird der gehörigen Erbsitzerstelle ubrien III. No. 1 für benen Hhanpi· P ,, ,

. Gerichtsschdppen Christian Schmidt haften,

2) des Duzlicats des Kauftontrakts vom 27. April

lädt, anz welchem a0 Thlr ruͤcstandige Kauf- und die geihrten Societaͤts-Mitglieder werden um

zunehmende Erbstandsgeld zu deren Tilgung verwandt

werden soll, überhaußt auch bie Mühlen zu einem

Kommunalzweck nicht mehr für brauchbar befunden sind. Brandenburg, den 15. Maͤrz 1835.

Ober ⸗Bürgermeister, Bürgermeister und

Rath hiesiger Chur- und Hauptstadt.

Bel en gi mn g ch n g,

Von dem unterzeichneten Königlichen Justiz⸗Amte sind mittelst der allhier und bei dem Königlichen (Herichte zu Kirchberg aushängenden Ediktal-Ladung, auf Antrag des Begüterten, Ich ann Friedrich Demm⸗ lers in Wolsersgruͤn, dessen beide apwesende Shhne,

Johann David und Johann Friedrich Demmler, von denen der erstere seit dem Jahre 1812, wo er, nachdem ihm sein beabsichtigtes Engagement bel den Khntgltch Sächsischen Hufaren febigeschlagen, sodann, um Dienste bei der ben rel ch , zu suchen, fort⸗ gegangen, der andere hingegen, im Jahre 1813 zum Militair ausgehoben, und dem Königlichen Saͤchsi⸗ schen ersten Regimente leichter Infanterie zugetheilt werden, abwesend, und seitbem von ihrem Leben un? Aufenthalt, in Ansehung des Johann David Demm⸗ leriß gar keine, in Het eff des Johann Friedrich Demmler's aber nur die ungewisse Nachricht vorhan⸗ den ist, daß er im Monat Mai 1813 als Kranker im da⸗ maligen Militair⸗Laözareth zu Torgau gewesen, und auf dem Trautporte nach Hudertusburg verstorben seyn soll, so wie alle diejenigen, welche an dieser Abwe— senden Vermdgen Erb- oder sonstige Anspruüche zu haben vermeinen, aufgefordert werden, den Eilften Junius 1836,

und zwar die beiden Abwesenden, unter der Verwar⸗ nung, daß, im Fall ihres ußenbleibens, fie für todt erklaͤrt und ihr Vermögen denjenigen, welche sich als die rechtmaͤßigen Erben oder Enpfaͤnger dazu wer—

lagen, Bader u. s w

J der Lage, Große, Produkte, der politischen Einthei⸗ lung und Organisation, der Anzahl der Bewohner, der Industrie, des . der Merkwürdigkeiten

, , In alphabetischer Ordnung;. Fuͤr oͤffentliche Burcaus, Eomptoirs, Geschaͤftsmaͤn— ner, Kaufleute, Fabrikanten, Zeitungsleser, Reisende, uberhaupt fuͤr jeden Gebildeten. 146 Bogen stark!! In Umschlag A Thlr. oder 6 Fl. C ⸗M.

Deutschlands kritische Blaͤtter haben die Brauch⸗ barkeit, Nuͤhlichkeit und Gediegenheit dieses Werkes einstimmig anerkannt. ;

Leipzig, Maͤrz 1836. Otto Wigand

Bei Vietor von Zabern in Mainz ist erschie— nen und in saͤmmtlichen Buchhandlungen Deutsch⸗ lands (namentlich bei E S. Mittler in Berlin, Stechbahn Nr. 3), zu haben:

Spiers, A., Englische Poesie, oder Samm⸗ lung der schbnsten Lesestücke aus den größten Dichtern Großbritanniens in chronolegischer Ord⸗ nung vom 13ten Jahrhundert bis auf unsere Tags, begleitet von einer Lehre der Prosodie. Broschirt. Preis 1 Thlr. 10 sgr.

An das musikalische Publikum.

Wir werden vom 1. Juni d. Jaan in unserm Ge⸗

schaͤfts Lokale zu Leipzig eine Große Mufikalien⸗ Auktion

halten, auf welche wir alle Musiker, Musit freunde, musikalische Anstalten, Buch⸗ und Musikhaͤndler hier⸗ durch vorlaufig aufmerksum machen. Durch unser langjaͤhriges ausgebreitetes Geschaͤft sind wir nach und nach in den Besitz einer sehr reichen Samm— lung geschriebener Musikalien gekommen, un—

In Ato.

den ausgewiesen haben, zugesprochen werden wird, die letztern hingegen, bei Verlust ihrer Anspruͤche und

der Rechtswohlthat der Wiedercinsetzung in den vo⸗

rigen Stand, an Amisstelle allbier zu erscheinen, sich

anzumelz en, zu legittmiren, ihre Erd- und sonstigen ü ! 2 ö Ansprüche zu liquidiren nns zu bescheinigen, auch aus Deutschem, Franzbsischem, Hollaͤndischem, Engli⸗

darüber mit dem bestellten Contradiector rechtlich zu verfahren, sohann ahtr ; den Vierten Fullus 1836 der Reranntmachung des Praͤelusiv-Bescheides ge— waͤrtig zu seyn, wir, gesetzlicher Vöorschrift gemaͤtz, hiermit zur öffentlichen Krnntniß gebracht wird. Justiz Amt TWiesenburg, den 5. Dezember 183. Der Kbniglich Saͤchsische Justiz⸗Beamte allda, Ritter des Königlich Preußischen Rotben Adler⸗Ordens, Joseph Moritz Benjamin Hacker.

Nach Maaßgabe §. 17 ad A des Mobitiar⸗Brand⸗ und s. 18 ed A des Hagelschaden-Versicherungs⸗-Sta⸗

irection eine außergewoͤhnliche Genc⸗

ral Versammlung auf ö den April d. J., Vormittags 11 uhr,

im Gasthause des Herrn Duühr hierselbft berufen,

klassischen Werken vis zu denen der modernen

ter welchen sich viele ungedruckte Werte der alten geschäͤtzten Meister aller Nationen, und unter diesen sehr werthvolle Original- Handschriften befinden. Diese Sammlung, so wie (in großes Lager gedruckter Musikwerke aller Gattungen

schem und Italienischem Verlag, von den aͤlteren

Tages- Komponästen, bieten wir hierdurch dem mustkalischen Publikum zum Kauf um das Meist— gebot an

Der Katalog dieser Auktion, 29 Bogen groß Octav stark, ist sorgfaͤltigst verfaßt und nach Rubriken ge⸗ ordnet, so daß jeder Kauflustige schnell und leicht dasjenige herausfinden kann, was ihn vorzuͤglich in⸗ teressirt. Bei den geschriebenen Musikalien ist stets die Bogenzahl, bei den gedruckten der Laden⸗ preis angegeben. Die weitere Einrichtung, nament— lich inwiefern sie Musithandlungen, Leih⸗-Anstalten, Musiklehrern und Sammlern zu Partiekaͤufen Gele⸗ genheit giebt, ist in dem Vorworte desselben naͤher erlaͤutert.

Wir glauben versichern zu dürfen, daß diese Auktion, welche das ganze Gebiet der Tonkunst (selbst theore— tische Werle, Portraits beruͤhmter Musiker 26) um⸗ faßt, jedem Musikfreunde wenigstens irgend etwas

9 . die Preußischen Staaten.

13ihn nach bestimmten unn

Kürze und guter Latinität festgestellt.

bieten werde, mit verhaͤltnißmaäßig geringen K eine kleinere oder großere y zulegen, oder die vorhandene zu vervollstaͤndigen. Mn Der Katalog ist zum Preise von 6 Groschen dur alle Buch- und Musikhandlungen zu beziehen. ö Namen der hiesigen und auswaͤrtigen Komissionzh sind in demselben angezeigt. z Noch bemerken wir, daß saͤmmtliche direkt von unsern Lagern kommen. Leipzig, am 10. Maͤrz 1836. Breitkopf & Haͤrtel

Musilaliej

So eben erschien bei G. Fincke, Spittelmarj Nr. 18: Hoeker Alb. de bPrakriia ia ld libri quo. 15 Bog. Velinpapier 13 Thlr. 0

Dieser er ste Versuch einer Grammatik des Inn krit⸗Dialekts duͤrfte den Philologen, welche die ginn krit- Sprache in ihr Studium gezogen haben, zo gewiß erfreuliche Erscheinung seyn. In derss Buchhandlung stehen folgende Journale zum Pa— kauf: Ding leres polytechnisches Journal. Jahrg 1820 3, 6 3A incl., z. Theil in schoͤnem Hlofstzjn si 121 Thlr, für 6h Thlr. Auf Verlangen känna,

die zwei fehlenden Ihrg neu besorgt werden. En,

Erempl sind nicht im Buchhandel zu haben. Gi bertes Annal. cplt. 75 Bde. 60 Thlr. Sch weigt Journ. d. Phys, ganz eplt. bis 1833, 60 Thlr. 39 Isis, 10 Jahrgg. st. 80 Thlr. fuͤr 24 Thlr ster Edinburgh. ;

lournal ef sciences 1821 —) 16 Vol. Loud.

246 Thlr.

J Bei G. Basse in Qaedlinburg ist so eben eh. schienen und in allen iuchhandlängen (namentlih bei E. S. Mittler, in Berlin, Stechbahn No. ) zu haben: ; t M. Annaei Lucani Pi,, Ad meliorum librorum idem recensuit scholiisn interpreètalus est et indicem adjecit Car. Ilern Weise. Gr. Sryo. 1 LTiir. 20 sgr. Lucan wurde zu allen Zeilen sechitzenswerthesten Dichter des alten Latiums et, achtet. Pie Pharsalia war bisher noch eben g

wenig zweckmälsig kritisch beurheitelt, als der Jen üinreichend erklüri, da die neuesten Ausgahen n'!

Veher nur die alten Recensionen von Grotiue und Korte, nebst den ältern Erklärungen d'ieze— and Anderer darholen, ohne neuere Resultate zul. zastellen. Eine das Mistel hallende Textes recen. ginnen Codicihus wa aher elien so wünschensvvertli, als eine bündig Erklirung des nicht selten selir schwer zu erlassch. len Sinnes. Brides iat der Eerausgehr nach Min. lichkeit An dem Texte sind. nelist scläss. haren allen Ausgahen, »orzüzlimch die Leipziger von Weber verglichenen Codicas i men. Die Interpretation ist mit Benutzung dar Ac. lern vorzüglich auf den Grund einer durhgreifén. den Kenninils der REigenthümlichkeiten des Lucan selüst und der alten Sprache in zweckmässiger

3 Crleisi tt.

bapier sind höchst lobenswerth.

J

In unsern Verlag ist uͤbergegangen, und kam

durch alle Buchhandlungen bezogen werden:

Braun's Erb eterungen über die bestritten,

sten Materien des Roͤmischen Rechts, in Zusaͤtzen zu Thibaut's Pandekten-System. Srvo. 59 Bog, Pr 3 Thlr. 20 sgr.

Die öfters nur kurzen Andeutungen in Thibautz Pandekten-System haben diese Erdrterungen herpn—= gerufen, und sie fuͤr jeden Besitzer des ersteren zun offenbaren Beduͤrfnisse gemacht, und da der Herant— geber die Vorlesungen des Herrn Geh. Raths von Thibaut dabei zum Grunde gelegt hat, so ist z Gediegenheit der Abhandlungen außer Zweifel.“ Da inzwischen die Frage hat entstehen wollen, h diese Erörterungen auch fuͤr die neueste Auflage vn Thibaut's Pandekten-System brauchbar seyen, s beantworten wir sie hiermit dahin, daß wir dur Beifügung eines Registers dieser Benutzum dieses Werkes fuͤr alle Ausgaben von Thibaut's P. 6, und somit auch fuͤr die neueste gesichert haben.

Die Balzsche Buchhandlung zu Stuttgart.

Bei W. Logier, Friedrichsstr. Nr. 16, vorraͤtht

So eben ist bei uns mit Eigenthumsre cht erschien Halevy. Die Jüdin. Ea guive. Gr. Oper. Vollz. Clavser · Auszug u. alle Gesangsstücke daraus einxeln Ilalevy. , Beęgl. d. Violine od. Flöte 25 sgr. Der vollstit.

Bz rey .

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Auspruch genom.

Ouverture zur komischen Oper: Der G arr. J. d. Pte z Thlr.; dito n.

Allgemeine

82

Berlin, Montag den 21 sen Marz

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

. Die Köoͤnigliche Akademie der Kuͤnste waͤhlte in ihren Pie— nar⸗Versammlungen am 30, Januar und 27. Februar d. J., fuͤr

welche der neue Sitzungs- Saal in der bis an die Dorotheen— Straße reichenden Erweiterung des Lokals dieser Akademie“)

zum erstenmale benutzt wurde, folgende Herren zu ihren aus— värtigen ordentlichen Mitgliedern; Den Bildhauer Ernst Friedrich August Rietschel, Koͤnigl. . Saͤchsischen Professor in Dresben; den Perspektiv⸗ und Landschafts-⸗Maler Johann Karl Schultz, Professor und Direktor der Kunstschule zu Danzig; den e leur Karl Friedrich Voigt aus Berlin, Königl. Bayerischen Hof⸗Medailleur in Muͤnchen; den . Heinrich Karl Muller aus Straßburg, in Paris; den Kupferstecher Fran gois Forster aus Locle im Fuͤrsten— thum Neuchatel, in Paris; den Direktor des Konservatoriums zu Neapel, Zingarelli, fruͤher Kapellmeister der Peters-Kirche zu Rom; den Kapellmeister der Peters-Kirche und der Sixtinischen Ka— pelle Baini, zu Rom; den Direktor des K. K. Konservatoriums, Francesco Ba— sily, zu Mailand; den Direktor des Konservatoriums zu Paris, Maria Luigi Carlo Zenobio Cherubini, und den Kurfuͤrstlich Hessischen Kapellmeister und Musik-⸗Direktor ; Ludwig Spohr, in Kassel. Zum Ehren-Mitgliede der Akademie wurde gewählt: der Graf Athanas von Raczynsky hierselbst, vormals Koͤnigl. Gesandter und bevollmächtigter Minister zu Ko— penhagen. Berlin, den 18. Maͤrz 1836. Königl. Akademie der Kuͤnste, (gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.

Dem Tuch⸗Appreteur J. C. Martin zu Potsdam ist un⸗ term 18. Maͤrz 1836 ein Patent auf eine fuͤr neu anerkannte Einrichtung, das Tuch Be— hufs des Rauhens auf der Maschine nach seiner gan— zen Laͤnge auszuspannen,

Druck und auf Acht Jahre, von jenem Termin an gerechnet und fuͤr den

Umfang der Monarchie, ertheilt worden.

Abgereist:; Se. Durchl. der Fuͤrst Heinrich LXIII.

Reuß zu Schleiz-Koöͤstritz, nach Leipzig.

Zeitungs⸗Nachrichten. d Rußland.

Odessa, 4. März. Durch Verlegung der Zoll Linie vom Dniester nach dem Pruth ist das Zoll⸗Amt zu Ovidiopol unnuͤtz geworden und daher durch einen Kaiserlichen Ukas vom 7. Januar aufgehoben. .

Der Preußische Vice⸗Konsul am hiesigen Orte, Herr Bock, at die Erlaubniß erhalten, eine Gesellschaft zur Anlegung einer großen Schafzuͤchterei in Neu-⸗Rußland zu gruͤnden. Das Ka— pital soll aus 800, 900 Rubeln bestehen, und es werden zu diesem Zwecke 000 Actien zu 200 Rubel ausgegeben. Die Gesellschaft wird in Schlesien und Sachsen 6 7060 Merinos von der edel— Lanier ankaufen und zugleich erfahrene Schafzuͤchter dort en— gagiren.

ö Am 15. Maͤrz sollen hier 32, 009 Pud der Regierung ge— hoͤriges und aus Tuͤrkischen Kanonen gewonnenes Kupfer oͤffent⸗ ch versteigert werden.

Ein Schreiben aus Konstantinopel vom 1. Februar meldet, daß der ehemalige Sardinische General⸗Konsul zu Smyrna, General von Montiglio, als Sardinischer Geschaͤftstraͤger in je— . ner Hauptstadt angekommen ist.

dizèe Clavier Auszug dieser mit enthusiastischen

Beifall in Paris gegehenen Eper erscheint huldigs Neueste Berliner Liehbliügstünze, arr. l.. Pste., A0stes left, enthaltend: 3 Pariser Gonttt. länze. 1 Walzer und 1 Galopp aus der Oper: hie Jüdin von Hlalevy, arr. v. Jolbecque. Ileĩmalli Galopp und Mazurerk von Gernlein. 18 Sgr.

Curs ch mann. Der kleine ans . eine Singstimme

Erheiternuugen für 2 Vidlinen. Auswahl von 72 Stücken aus den beliehtesten neuesten Open ale. von Anhber, Bellini, Meyerbeer, Halevꝶ, Wehen arr. v. Pauolka u. Gurd. 3 Üelte à Z 1hlr., dilo lür 1 Violine 7 Thlr.

Bellini, AàAuber u. Meyerbe er. Peipourri ah den Opern; Die Puritaner, die Kreuzsalirer un Gustav. f. d. Pste. arr. v. G., Eckert, J Thlr.

Schlesingersche Buche und Nusikhan in Berlin, unler den Linden No. 3.

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Durch alle Buchhandlungen (in Berlin durch bit Unterzeichnete) ist zu beziehen: .

Die St. Gertraud⸗Kirche zu Berlin. Prt⸗ digt zur Einweihung derselben am 27. Oltohtt 18321 von F. G. Cisco. Nebst einer kurzen Ge, schichte dieser Kirche seit ihrer Erbauung, von L. Frege. Brosch. 71 sgr. ; )

Enslinsche Buchhandlg. (F. Muller) / Breitestraße Nr. 23.

——

Interessantes, vielen aher die beste Gelegenheit dar

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Paris, den 11. Marz. Der Koͤnig fuͤhrte gestern den Vorsitz im Her, Hierher. . Die beiden Prinzen von Sachsen⸗-Koburg sind in der Nacht

zom 12ten zum I3ten von hier nach London abgereist. ; In der heutigen Sitzung der Deputirten⸗-Kammer Erichtete endlich Herr Lacaves Laplagne uͤber das bekannte enten-⸗Reductions⸗-Projekt des Herrn Gouin. Er wollte sich anfangs damit begnuͤgen, den Bericht, da derselbe sehr lang ist, auf das Buͤreau des Praͤsidenten niederzulegen. Dice Mehrzahl der Versammlung verlangte indessen die Vorlesung. Herr La⸗ KwerLaplagne suchte darauf zunaͤchst zu beweisen, Faß die Rente hrem Wesen nach rückzahlbar sey, und daß die Regierung so—⸗ nach das Recht habe, diese Zurückzahlung eintreten zu lassen, bald die Umstaͤnde es ihr zu gestatten schienen. Die Kommis⸗ hon, bemerkte er, sey hieruͤber einmuͤthig gewesen, und sie habe Es also nur noch mit den beiden Fragen zu thun ge— habt: wie und wann dle Regierung“ einlöͤsen solle. In

ersterer Beziehung sey sie dir Meinung, daß sich die Regierung

Dleser Seitenfluͤgel des Akademie-Gebaͤudes laͤngs der e lte Sir aße, rn 297 Fuß durch drei Stock, dann 283 1 ) ch zwel abere Stockwerke fortlaufend, bildet jetzt von den Linden fen die Dorotheen⸗-Straße eine 50 Fuß lange ununterbrochene . von Sälen, Korridors und Zimmern, welche theils fur den un iich theils far die Kunst- Ausstellungen, die Sammlungen if Bibifothek der Akademie und deren bequemere Benutzung mmt sind. A. d. Red.

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ihres Rechtes nicht auf eine absolute Weise bedienen dürfe, son—⸗ dern daß sie dem Rentier Vortheile bieten muͤsse, die ihn die Maßregel als ertraͤglich erscheinen ließen. Man dürfe nicht ver— gessen, fugte Hr. Laplagne hinzu, daß etwa 66 Millionen Renten sich in den Haͤnden inlaͤndischer Privat -Leute, und etwa 26 Mill. in den Haͤnden von Auslaͤndern befanden, und daß es sonach in dem eigenen Interesse der Regierung liege, die Inhaber nicht all— zusehr in Schrecken zu jagen; die Kommission glaube daher, daß man das Einkommen des Rentiers höoͤchstens um ein Zehntheil verringern dürfe; damit aber diese Maßregel ersprießliche Folgen habe, muͤsse sie nicht von der Kammer, sondern von der Regierung selbst und unter ihrer Verantwortlichkeit ausgehen; die Regierung sey über ihr Recht niemals in Zweifel gewesen, und auch das vorige Ka— binet habe dasselbe unbedingt anerkannt; nur habe es Bedenken getragen, den Zinsfuß gleich um ein ganzes Prozent zu ermaͤßi— gen; dieser Ansicht sey auch das jetzige Kabinet; dasselbe glaube, daß man die Rente ohne Gefahr nur auf 41 pLEt. reduciren koͤnne, daß aber auch selbst diefe Reduction im Laufe des gegen— waͤrtigen Jahres noch nicht ausfuͤhrbar sey; daß es sich aber verpflichte, einen Gesetz⸗ Entwurf in diesem Sinne im nächsten Jahre vorzulegen, insofern bis dahin nicht Umstäͤnde eintraͤten, welche die beabsichtigte Maßregel als bedenklich erscheinen ließen, und wor— uͤber die Kammer Richterin seyn solle. Die Kommission, fo schloß der Berichterstatter, sey einstimmig, bis auf ein Mitglieb, der Mei⸗ nung, daß man sich in den Wunsch der Regierung fügen muͤsse, und sie trage sonach darauf an, daß man die Debatte uͤber die Proposition des Herrn Gouin bis zur naͤchsten Session vertage. Nachdem dieser Bericht zum Drucke verwiesen worden, ergriff sofort der Conseils-Präsident das Wort und sagte: „Ohne der Berathung uͤber den Bericht, den Sie so eben vernommen haben, in irgend einer Weise vorgreifen zu wollen, muß ich auch meinerseits noch die Erklaͤrung abgeben, daß es allerdings die Absicht der Regierung ist, den Zinsfuß nur auf M 1pCt. herabzusetzen, und da⸗ mit bis zur naͤchsten Session zu warten, um mittlerweile das geeignetste Verfahren zur Ausführung dieser Maßregel zu ermitteln.“ Auf die Frage des Praͤsidenten, wann die Berathüng uͤber den Be— richt des Herrn Lacave⸗Laplagne stattfinden solle, entfchied man sich fuͤr den naͤchsten Donnerstag (17.). Herr Biennet berich— tete hierauf uͤber den Entwurf zur Verlaͤngerung des Gesetzes wegen der politischen Fluͤchtlinge, und stimmte fuͤr die Annahme des— selben mit einigen unwesentlichen Aenderungen in der Abfassung. 2m Schlusse der Sitzung wurden die letzten 10 Artikel des Gesetz Entwurfes uͤber die gerichtliche Belangung Franzoͤsi— scher Verbrecher in der Levante und Barbarei ohne irgend eine erhebliche Debatte angenommen, worauf der ganze Gesetz Entwurf mit 224 gegen 19 Stimmen durchging. Die Sitzung wurde schon gegen 4 Uhr wieder aufgehoben,

Das Journal des Däbats enthaͤlt heute den nach— stehenden Artikel: „In der heutigen Sitzung wirb Herr La— plagne seinen Bericht uͤber den Gouinschen Vorschlag ab— statten (6. oben). Die Deputirten⸗Kammer muß, indem sie die Maßregel wegen der Reduction der Rente von Neuem unter— sucht, sich einer aufmerksameren Pruͤfung der obwaltenden Schwie⸗ rigkeiten unterziehen. Eine der wichtigsten Fragen ist noch gar nicht ernstlich untersucht worden, namlich die Gesetzlichkeit der Reduction. Man hat diese Schwierigkeit umgehen wollen, indem man kein Gewicht darauf zu legen schien. „„Was kuͤm— mert uns die Gesetzlichkeit““ , hat man gesagt; „„Gerechtigkeit ist Gesetzlichkeit. Vor allen Dingen muß die Regierung gerecht gegen die Steuerpflichtigen seyn.““ Wir muͤssen uns zuvoͤr— derst diesem falschen Lehrsatze widersetzen. Nein, der Regie— rung kommt es nicht zu, ein Gleichgewicht zwischen den Ren— tiers und den Steuerpflichtigen auffinden zu wollen. Die Rentiers haben sich, als solche, nicht gegen den Staat zu recht— fertigen. Sie unterhandeln mit ihm wie Macht gegen Macht. Wo von einer Schuld die Rede ist, darf man nur Glaͤubiger und Schuldner kennen, dies erheischt gevieterisch die Rechtlich keit. Der Staat kann allerdings von biesem Grundsatze abstra— hiren; aber ein Recht hat er nicht dazu. Die Debatte schwebt also zwischen dem Staate und den Rentiers, und nicht zwischen diesen und den Steuerpflichtigen. Es ist eine Frage der Gesetz⸗ lichkeit zwischen dem, der das Geld empfangen, und dem, der es gegeben hat. Der vormalige Finanz⸗Minister allein hat es ver— sucht, die Maßregel in Bezug auf das Recht zu vertheidigen. Er hat sich dabei auf das von Cambon vorgelegte Gesetz vom 24. August 1793 gestuͤtzt, welches, wie er sagt, dem Staate aus— druͤcklich das Ruͤckzahlungs⸗Recht vorbehalte. Wir bedauern, daß

der vormalige Finanz-Minister nicht Zeit gehabt hat, die Autoritaͤt, auf die er sich beruft, genauer zu pruͤ— fen. Cambon spricht in seinem Berichte allerdings von Ruͤcksahlung. „„Man muß fuͤr die Ruͤckzahlung sorgen,““

sagt er, „„um die Glaͤubiger zu beruhigen.“““ Aber ser ver— stand darunter etwas Anderes, als was man jetzt hineinlegen will, und erklaͤrt es selbst durch folgende Worte: „„Wenn die Rente faͤllt, muß der Staat jedesmal die Ruͤckzahlung anbieten. Durch dieses Mittel wird das Sinken verhindert, oder der Staat zahlt unter Pari zuruͤck, und erlangt dadurch einen recht— maͤßigen Gewinn, da der Glaͤubiger entweder seine Rente behalten, oder sein Kapital zuruͤcknehmen kann.““ Es ist also augenscheinlich, daß es sich hier nur um einen Ruͤckkauf han— delte, und diesem Ruͤckkaufe brauchte sich der Glaͤubiger nicht zu unterwerfen, wenn er nicht wollte. Die Operation war ganz freiwillig. Herr Humann meint ferner, der Buchstabe des Kontraktes selbst stelle das Recht des Staats fest; denn wer Fuͤnf vom Hundert sage, sage eben dadurch auch Hundert füͤr Fuͤnf! Warum sind wir genoͤthigt, den vormaligen Finanz⸗Minister daran zu erinnern, daß das Gesetz uͤber das große Buch , . von Fuͤnf vom Hundert spricht? Jeber kann sich selbst davon uͤberzeugen, daß die Inscriptionen auf das große Buch nur von einer Rente von 5 Franken und keinesweges von einem Kapital von 100 Franken sprechen. Herr Humann behauptet endlich noch, daß Amortisiren und Zuruck, zahlen dasselbe sey. Dem ist aber nicht so. Beim Amortistren kauft man von einem Rentier, der sich freiwillig dazu entschließt.

Es ist zwischen diesen beiden Operationen der ganze Unterschied eines freien Willens und eines auferlegten Zwanges. Nun er— klären wir aber noch allen denjenigen, die aufrichtig die Wahr— heit uͤber diese Frage zu ermitieln wuͤnschen, daß es ein Gesetz giebt, welches man noch nicht angefuͤhrt hat, ein uͤber alle andere erhabenes, ein heiliges Gesetz, nämlich die Charte. Sie sagt in ihrem 61 sten Artikel. „„Die Staats-Schuld wird verbürgt. Die vom Staate übernommenen Verpflichtungen aller Art sind unverletzlich.“ Die Verpflichtung des Staates ist aber in die— sem Falle, eine bestimmte Rente zu zahlen, die kein gesetzliches Kapital hat. Die Charte sagt setner in ihrem Sten Artikel: „„Alles Eigenthum ist unverletzlich.“ Das Eigenthum des Rentiers ist nun aber ganz offenbar eine Rente und kein Ka— pital. Diese Rente ist also unverletzlich. Man kann sie nicht zurückzahlen, sondern nur zuruͤckkaufen; aber dann muß man auch den Preis zahlen, den der Rentier fordert. Thut man etwas Anderes, so macht man sich der Beraubung schuldig. Man citirt immer England; man sollte sich einen seiner Regierungs— Grundsätze besonders zum Muster nehmen, namlich eine so strenge, eine so gewissenhafte Rechtlichkeit gegen die Staats—⸗ Glaͤubiger, daß es keinem derselben auch nur im , einfallen koͤnnte, die Regierung eines Treubruches zu besthuldigen, Durch ein anderthalbhundertjähriges beharrliches Fortschretten auf diesem Wege hat sich England einen gränzenlosen und fast wunderbaren Kredit verschafft. Wann werden sich doch endlich die Volker von der Wahrheit uͤberzeugen, daß nichts ihnen vor— theilhafter ist, als die hoͤchste Rechtlichkeit?“

Im Journal de Paris liest man: „Eine Depesche aus

Algier vom ten d. meldet, daß in Bona ein Versuch zur Em— poͤrung stattgefunden habe. Alles laͤßt vermuthen, daß letztere nur den Zweck hatte, sich wahrend der Unordnuͤng der oͤffentli⸗ chen Kassen zu bemaͤchtigen; sie wurde sogleich unterdruͤckt. Der Haupt⸗Anstifter ist, mit den Waffen in der Hand, getoͤdtet wor— den; seine muthmaßlichen Mitschuldigen befinden sich in den Händen der Justiz.“ Der Ectaireur von Toulon sagt in seinem Blatte vom ten d.: „Wir glauben hinlaͤnglich gut unterrichtet zu seyn, um anzeigen zu koͤnnen, daß das Ministerium beschlossen hat, eine neue See⸗-Expedition nach Tanger abzusenden, um dasselbe zu bombardiren, als Strafe fur den Beistand, den die Marokkaner dem Abdel⸗Kader geleistet haben.“

Die Akademie der Inschriften und schoͤnen Wissenschaften hat statt des verstorbenen . Mongez am 11Iten d. M. den Herrn Burnouf zu ihrem Mitgliede erwählt. Die beiden ande— ren Kandidaten waren die Herren Depping und Champollion.

Herr von Chateaubriand hat sich endlich entschlossen, seine Memoiren noch bei Lebzeiten herauszugeben. Sie werden in 16 Baͤnden erscheinen. Die chronologische Ordnung wird dabei nicht beobachtet werden; denn zuerst erscheint die Lieferung, die von dem Ministerium von 1822 und dem Spanischen Kriege handelt. Herr von Chateaubriand erhaͤlt von seinem Verleger: 1) 159,006 Fr. baar; 2) jährlich 12, 000 Fr. bis zur Beendi— gung des Werkes, und 3) eine Leibrente von jährlich 25,000 Fr., die auf Frau von Chateaubriand uͤbergeht.

Außer dem Triumph, den Meyerbeer im großen Opernhause davongetragen hat, bereiten sich auch jetzt die kleinen Theater vor, ihm ihren Tribut zu zollen, indem auf 4 derselben Paro— dieen auf „die Hugenotten“ einstudirt werden. Eine derselben heißt „Die Berlingotten.“ Der wahre Erfolg eines Stuͤckes in Paris bewahrt sich erst, wenn man es des Parodirens fuͤr werth haͤlt.

Seitdem vor einigen Tagen ein Gast des „Café de la Re— naissance“ die Galanterie begangen hat, der Nina Lassave eine Tasse Kaffee sammt der Tasse ins Gesicht zu werfen, ist das junge Madchen nicht mehr am Comtoir erschienen.

Die Madrider Zeitungen sind bis zum 5ten hier eingegan⸗ gen. Das Wahl ⸗Geschäft ist fast in allen Provinzen beendigt, und die Prokuradoren⸗Kammer wird nach den Resultaten dessel⸗ ben großentheils ganz neu zusammengesetzt seyn. Das „Eco bel Comercio“ klagt uber die geringe Wirkung, welche die beiden letzten Finanz-⸗Dekrete des Herrn Mendizabal an der Madrider Böͤrse hervorgebracht haben. Die Fonds fallen fortwaͤhrend.« Die neuen Rekruten von der Aushebung der 106,000 Mann werden allmaͤlig in die Provinzial-Regimenter eingesteckt; ihre Ausbildung ist indessen sehr gering. Der Karlistische Partei— gänger, Pfarrer Batanero, ist, nachdem er die ganze Provinz Guadalaxara mit seinem Corps durchstreift, uͤber den Duero ge— gangen, und hat sich nach der Provinz Soria gewandt.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 11. März. Lord Glenelg beantragte die zweite Lesung der Bill zur Verbesserung der Justizflege in Westindien. Als ein Hauptgebrechen in dieser Rechtspflege wird angegeben, daß so sehr wenige, und in einigen Kolonieen, wie z. B. in Ber⸗ bice, gar keine Rechtsgelehrte unter den Richtern gefunden wer⸗ den. Die wesentlichsten Bestimmungen der Bill sind folgende: Saͤmmtliche Westindische Inseln sollen mit Hinsicht auf die Rechts⸗ pflege nur zwei Distrikte bilden und fur jeden Distrikt zwei Richter ernannt werden, die zu bestimmten Zeiten Rundreisen durch alle zu ihrem Distrikt gehörige Inseln zu machen haben. Einer der Richter in jedem Bezirk soll den Titel „Ober-Rich—⸗ ter“ und der andere den Titel „aͤltester Unter⸗-Richter“ fuͤhren; außerdem soll auf jeder Insel ein „juͤngerer Unter⸗-Richter“ er⸗ nannt werden und seinen bestaͤndigen Wohnsitz auf derselben ha⸗ ben; diese Letzteren sollen die BezirksRichter bei ihren Rundrei— sen unterstuͤtzen und mit ihnen gemeinschaftlich zu Gericht sitzen, auch in den Quartal⸗Sessionen präͤsidiren koͤnnen. Lord Glenelg erklärte, die Bill sey das Resultat der von Kommissarien ange— stellten Untersuchungen, sie sey unter dem Grafen Bathurst vor— bereitet worden und habe die Zustimmung aller folgenden Kolo— nial⸗Secretaire erhalten; er selbst koͤnne dabei für sich kein an- deres Verdienst in Anspruch nehmen, als daß er sie so zeitig als moͤglich zu befoͤrbern gesucht. Der Graf von Rip on unter⸗