1836 / 82 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fuͤr den Marz bestreiten zu koͤnnen. Unter den angegebenen Summen ire sich auch 16 Millionen Realen fuͤr die Be⸗

kleidung.“

Griechenland.

Athen, 18. Februar. (Munch. Ztg.). Se, Majestaͤt der Koͤnig 6 hat, nachdem Allerhoͤchstoeffen Königlicher Vater ei⸗ nen Tag zuvor abgereist war, vor 9 Tagen in Begleitung des noch fortwährend leidenden Staatskanzlers, Grafen von ,. sperg, eine Inselreise angetreten, auf der Sie auch Nauplia be— suchen werdẽn. Man erwartet Dleselben heute Abend wieder zurück, und fagt, daß Se. Maj. der Konig von Bavpern sodann in Kürze die Rückreise nach Bayern antreten wuͤrden. Wahrend der Abwesenheit Sr. Maj. des Koͤnigs und des Staats kanzlers ist dem Ministerrath die Erledigung unverschleblicher Gegen tände übertragen. Laufende Dienstsachen sollen nur zur Entscheidung vorbereitet werden. .

. Der Staats⸗-Rath beschaͤftigt sich dermalen mit Berathung und Regulirung des Etats fuͤr 1835. .

Es sind in neuerer Zeit zwei hoöͤchst wichtige Verordnungen erschienen, die eine uͤber die Formation der Land- Armer, die an— dere uber die Bank. Erstere ist noch nicht ins Publikum ge— kommen; der Zweck der Regierung soll dabei vorzuͤglich seyn, „das stehende Heer nach den Anforderungen der Taktik allma—⸗ lig aus nationalen Elementen heranzubilden, und mit den finan— ziellen Kräften des Landes in ein richtiges Verhältniß zu setzen.“ Die Land-Armee soll kuͤnftig bestehen aus à Linien Infanterie Bataillons, zwei Griechischen und zwei Deutschen, ünd zwar jedes zu sechs Compagnieen; vier leichter Infan⸗ terie Bataillons, einem Lanzenreiter-Regimente zu sechs Eskadronen, vier Compagnieen Artillerie, einer Compagnie Fuhrwesen, zwei Compagnieen Ouvriers und zwei Compagnieen Pioniers. Hinsichtlich der Bank setzt der 5. 1 der im Griechi⸗ schen bereits erschienenen Verordnung fest: „Die National⸗ Bank von Griechenland soll das Privilegium haben, in dem Zeitraum von 30 Jahren die im Gesetze bezeichneten Bankgeschaͤfte zu machen, Und ausschließend zahlbare Scheine au porteur, deren geringster Betrag nach §. 6. 25 Drachmen seyn soll, zu emittiren. Die Bank steht unter dem Schutze und der fort / waͤhrenden Aufsicht der Staatsregierung, und ihr Vermögen ist Privat-Eigenthum.“ Es ist darin noch weiter bestimmt, daß die Koͤnigl. Kassen die Bank⸗Billets anZahlungsstatt annehmen undverab⸗ folgen durfen, und zwar nach dem Nominal-Werthe. Auch die Regierung kann, gleich den Privaten, an den Vortheilen der Bank Theil nehmen. Ueber den Zeitpunkt der Einfuͤhrung der Bank verlautet im Publikum noch nichts. Ueber die Nothwen⸗ digkeit dieses Etablissements kann keine Frage mehr seyn; die Möͤglichkeit der Durchfuͤhrung mehrerer höchst wichtig er Regie⸗ rungs⸗ Maßregeln ist durch sie bedingt. ö

Der General Schmaltz, der an einer lebensgefaͤhrlichen Krankheit daniederlag, befindet sich auf dem Wege der Besserung. Er hat die nachgesuchte Entlassung aus Griechischen Diensten erhalten, und wird wahrscheinlich im Gefolge Sr. Majestaͤt des Königs von Bayern die Ruͤckreise nach Bapern machen. Mit der interimistischen Verwaltung des Kriegs-Ministeriums wurde der Oberst- Lieutenant Heß, mit der des Marine-Ministeriums der Kultus-Minister Rhizo beauftragt. Der Abgang Deutscher Offiziere dauert fort. Seit August v. J. sollen fast 50 Deutsche Offiziere ihre Entlassung genommen haben.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

Washington, 9. Febr. Das Repräsentanten- Haus be— andigte gestern eine lange Diskussion uͤber die Abschaffung der Sklaverei. Es wurde mit einer Majoritäͤt von 201 Stimmen gegen? entschieden, daß der Kongreß nicht das Recht habe, sich auf irgend eine Weise in die die Sklaverei betreffenden Ange— legenheiten der einzelnen Staaten zu mischen. Mit 183 Stim— men gegen 47 wurde entschieden, daß der Kongreß, der bisher die höchste Gewalt in dem Bundes-⸗Distrikt war, auch nicht das Recht habe, sich in die Angelegenheiten dieses Distrikts hinsicht lich der Sklaverei zu mischen, und mit 129 Stimmen gegen 74 wurde der Beschluß genehmigt, daß die Abschaffung der Sklave— rei in dem Bundes⸗Distrikt eine Verletzung der offentlichen Treue, eine unkluge, unpolitische und fuͤr die Aufrechthaltung der Union gefährliche Maßregel sey.

8 land

Berlin, 26. Marz. Man schreibt aus Halle unterm 1gten: „Schon seit laͤngerer Zeit war von den in Halle leben— den Freiwilligen aus den Kriegsjahren 1813 1815 der Wunsch geäußert werden, ein Erinnerungsfest an die denkwuͤrdigen Tage der Erhebung des Deutschen Volkes in ahnlicher Weise wie all— jährlich in Terlin und Stettin auch in unserer Stadt zu bege⸗ hen. Der 17. Marz, an welchem der Koͤnig im Jahre 1813 den Aufruf zu den Waffen erließ, erschien als der geeignetste zu dieser Feier, und so versammelten sich denn vorgestern 142 ehemalige Freiwillige unserer Stadt im Gasthofe zum Kronprin— zen zu einem Festmahle, zu welchem, als Repraͤsentanten der Line und der Landwehr, auch der Major und Commandeur des hier garnisonirenden Fuͤsilier-Bataillons 32sten Infanterie⸗Regi—⸗ ments, und der Major und Commandeur des 2ten (Halleschen) Bataillons sten Landwehr⸗Regiments geladen waren. Das Lo—⸗ kal bot einen uͤberaus erhebenden Anblick dar. An der einen Laͤngen⸗ seite des Saales war in einer Nische die Buͤste Sr. Majestaͤt des Koͤnigs mit Lorbeer gekroͤnt und von Waffen-Pyramiden umgeben, aufgestellt; von der einen kuͤrzeren Wand strahlte un— ter den schirmenden Fluͤgeln des Preußischen Adlers sinnig geord—⸗ neter Waffenschmuck herab, und gegenuͤber prangte die Gestalt eines geharnischten Ritters mit dem Preußischen Banner auf er— höͤhtem Postamente. Nachdem jedtr Theilnehmer sich an den ihm zugewiesenen Platz an der Tafel begeben hatte, leitete der Professor Blanc die Festlichkeit durch eine Rede ein, in welche der Aufruf vom 17. März 1813 verflochten war und die mit dem Toast auf das Wohl Sr. Majestät des Koͤnigs schloß. Mehrere andere patriotische Trinkspruͤche folgten. Unter froͤhll⸗ chen Gesaͤngen verweilte die Gesellschaft bis zum Abend bei einem Feste, das als ein Unterpfand treuer und wackerer Gesinnung in allön Gauen Deutschlands Nachhall finden moͤge.“

In Achen ist durch die Bemuͤhungen des Regierungs⸗ Secretalts Aldefeld und des r. med. Könen ein Verein zur Beförderung der nuͤtzlichen Wissenschaften und der Gewerbe zu Stande gekommen, dessen Statuten kuͤrzlich durch das Königliche Ober-Praͤsidium von Staatswegen genehmigt wor— ben sind. Nach brieflichen Mittheilungen von dort verspricht man sich von diesem Vereine, der sich ohne oͤffentliche Einladung und überhaupt auf eine sehr anspruchslose Weise gebildet hat, und dennoch schon über 196 Mitglieder zählt, manches Ersprießliche, indem die Absicht dahin geht, durch regelmäßige Vorlesungen

eh ep K

Technologie u. s. w. die Kenntnisse der Mitglieder zu erweitern. Mehrere wackere wissenschaftlich gebildete Manner haben sich dem Vereine angeschlossen. Man hat einen chemischen Apparat an⸗ geschafft und zu verschiedenen Sammlungen so wie zu einer Biblio⸗ thek den Grund gelegt. Auf Veranlassung des Stadtraths in Achen hat sich dort auch eine Actien-Gesellschaft gebildet, welche die Beleuchtung der offentlichen Straßen und Platze, so wie 9 3. ge Privat⸗Gebaͤube durch Steinkohlengas auszufuͤhren beabsichtigt. 9 ö. . d. 3. fand in Achen die gewohnliche oͤffent⸗ liche General⸗Versammlung der Achener und Muͤnchener Feuer- Versicherungs⸗Gesellschaft statt. „Dieses vaterlandische Institut /, berichtet die dortige Zeitung, „hat im Jahre 1835 seine Praͤ— mien und Freijahr⸗Reserve auf beinahe 196,960 Rthlr. gebracht, und wenn, wie es den Anschein hat, seine Geschaͤste im gleichen Verhaͤlmisse steigend bleiben, so wird seine diesjährige Netto /Praͤ⸗ mien⸗Einnahme wenigstens „Eine Viertel Million Thaler betra⸗ gen. Waͤhrend ihres zehnjährigen Bestehens hat die Sesellschaft an Branöbeschaͤdigte „Eine und Eine Viertel Million Thaler und an gemeinnützige Anstalten 36, 009 Rthlr. bezahlt, und ihre laufenden Versicherungen üherstiegen am Ende des Jahres 1835 die hohe Summe von „116 Millionen Rthlr.“ . Waͤhrend eines heftigen Sturmwindes, der am 15ten d. Abends in Breslau tobte, sah man suͤdoͤstlich von dieser Stadt in der achten Stunde ein Gewitter blitzend und donnernd vor überziehen. Gleichzeitig ging in der Ferne ein gewaltiges Feuer auf, das den ganzen Abends hindurch den suͤdoͤstlichen Horizont glühend roth faͤrbte. Es war, wie man am folgenden Tage er— fuhr, das ansehnliche Dorf Marienau im Ohlauer⸗-Kreise, wo in einer Scheune ein Feuer ausgebrochen war, das, beguͤnstigt durch den wuͤthenden Sturm, mit solcher Schnelligkeit um sich griff, daß binnen kurzer Zeit . Bauerhsfe, die Pfarrei, das Schul— haus und außerdem noch mehrere kleine Stellen in Flammen stan⸗ den. Auch Kirche und Thurm, obwohl massiv gebaut, fingen zu brennen an, wurden aber noch gerettet. Von dem ganzen, einst so stattlichen Dorfe sind nur 4 Gehoͤfte, die Brauerei und einige kleine Stellen stehen geblieben. Die Nichte des Pfarrers fand leider in den Flammen ihren Tod. Bei der großen Schnellig= keit, womit der Brand um sich griff, konnte fast nichts gerettet werden; auch ist eine Menge Vieh dabei zu Grunde gegangen.

Vom 27. Januar dis 27. Februar fuhren bei Halle auf der Saale stromaufwärts 37 Elbkähne, als: 1 mit Guͤtern, 2 mit Gruͤnzeug, z mit Rapssaat und Il leer; 13 Oder- und Saalkähne, als:; 1 mit Guͤtern, 1 mit Gruͤnzeug, 1 mit Rapssaat, 1 mit Kalksteinen und 9 mit Bruchsteinen; strom— abwärts 18 Elbkähne, als: 16 mit Salz und 2 leer, und 12 Oder- und Saalkähne, als: 1 mit Stroh, 1 mit Braun— kohlen und 10 leer. .

Im Regierungs-Bezirk Köslin war, laut Nachrichten vom Aten d. M., die Seeschifffahrt noch nicht als eröffnet an— . Aus dem Ruͤgenwaldermuͤnder Hafen war im Monat

grauer Leinwand, 1297 Rthlr. an Werth, nach Kopenhagen aus⸗ gegangen und ein von Danzig kommendes, mit Pottasche befrach— tetes Boot hatte in dem Hafen bei Kolberg Nothhafen gemacht.

In den Hafen zu Danzig sind im Laufe des Monats Februar keine Schiffe eingegangen. Ausgegangen sind 5 Schisse, davon 1 nach einem Preußischen Hafen, 1 nach Dänemark, ! nach England, 1 nach Frankreich und 1 nach Holland. Kuͤsten⸗ und Strom⸗Fahrzeuge sind im Laufe des Monats weder ein- noch ausgegangen.

Literatur und Kunst. Der Compagnie⸗Dien st. Ein Handbuch fuͤr Infanterie⸗Of⸗

von G. von Griesheim, Hauptmann und Compagnie—

Chef im Köoͤniglich Preußischen ten Garde-Regiment zu

Fuß. Mit zwei lithographirten Tafeln. Berlin 1836.

In der Schlesingerschen Buch- und Musik-Handlung.

Es gehbrt mit zu den erfreulichen Erscheinungen in der Meili

tair⸗Literatur, daß, während deren Gebiet durch Schriften uͤber die

Militair-Methaphysik und Kriegs-Philosophie, durch Ideale der

Kriegfuͤhrung u. f. w., erweitert wird, auch der die Praxts un⸗

mittelbar berührende Thell derselben nicht unangebaut bleibt. Dies

ist um so erfreulicher, wenn sich Maͤnner damit beschäftigen, die,

wie der Herr Verfasser des obigen Werkes, der Sache vollkommen gewachsen sind.

ebruar nur ein Schiff mit 44 Klaftern Brennholz und mit

wendet gewese

Beziehungen en

sie auch einem In dieser Bezie

und Zucht, als

Der Patriot n

vorwaltet.

Lustwärme ...

Dunstsättig ... Wetter ... .... in,, Wolkenzug ... Tagesmitte

razische omne lulit pur Das Aeußere des als besonders angehend

4 3003. Thaupunkt ... 4 O3 0 R.

z, weiß durch

n n . n 55 ö. Hau aͤndigste Auskunft gaͤbe. kes . kann, daß sie durchaus gelungen ichts zu wünschen uͤbrig lassen, so kann man dies

n der Disziplin handelt, behau

sonders von dem ten Kapitel, das oo ten. Daffelbe giebt uns einen vollstndigen Abriß Zeit so schwierig gewordenen Verhaltnisses, das noch so haͤufg d Stein des Anstoßes, auch fur die edelsten 3 BVerfasser ist die Disziplin in weltester Bedeutung der Indegrif a ler der Regeln, Verordnungen, rechthaltung der dient und welche s Benebmen jedes einze

Ordnung des ganze itair sowohl die Richtschnur fuͤr die Handlungen, h lnen Theiles des großen Ganzen abglebt

Bestimmungen ze., die zur Mu n militairischen Mechan un

Naturen wird. Dem

aus keinen Gegenstand des Compagm ptmann von Griesheim nicht die da. . Wenn man allen Abschnitten des M

Wer

sind, in fast 6.

dieses in neutrt

Allgemeine

ki

Jeden seine Rechte sichert und seine Pflichten ind 82.

ung, meint der Herr Verfasser sehr richtig, umfast hung, Reglements, , 9

Das 5te Kapitel giebt uns und Weise, wie die Disziplin in

reude ersehen, welcher Geist

. ganz analog den uͤbrigen

Meteorologische Beobachtung.

S0 pCt. 67 pCt. 85 pCt. heiter. heiter. heiter. W. W. W. W. J

l: 3A 03“ Par... 4 7.30 R..

Disziplin alle mitairtschen Gesetze, alle . u. f. w. Der militgirische Sprachgebrauch, faͤhrt Hauptmann von Grin. heim dann fort, hat ihr jedoch eine en

diesem ist Disziplin die Aufrechthaltung

Referent scheidet von dem Werke, Hohelt der Prinz Wilhelm, Sohn Sr. M die Gnade gehabt hat, mit der Ueberzeugung, daß part's Handbuch aus dem Buchhandel verschwunden, keines an Seite stellen laffen kann. Dem Herrn Verfasser aber darf man das hi ictum nicht vorenthalten, Buches selbst, das sowohl aäͤlteren Offijinn, en MHeilitairs in jeder Beziehung zu em len ist, zeichnet sich auch sonst durch gutes Papier, scharfen und rekten Druck aus. 6.

4 1060 R. 4. 60R. . we R. . n .

ere Bedeutung gegeben. Ia owoh] der sel dat schen Ordnung auch der Sittlichkeit und Moralität der Indiynen eine vollstaͤndige Uebersicht ze r , rn g, sehn n ich ĩ der Menschenfreund wird datanz mi . . 6 und des vaͤterlichen . staatischen Beziehungen, auch hier

dessen Dedication Se. Küng aj. des Königz, anzunchnn

r 2 .

ont

.

.

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitu htaplnzen aber bel den Königlichen Post-Aemtern zu ingchen sind, und daß der Prels fur den enten das Blatt am VBorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesandt wir ui bitten, die Bestellungen bis spätestens den z1sten d. Man uns gelangen zu lassen, indem sonst die Interefsente z Blattes eine Unterbrechung erleidet und nicht saͤmmtliche Nummern vom Anfange des Q

Berlin, Dienstag den 2WYstn März

J /

82 .

2 D 1836 * 1 P 8

ng nebst Praͤnumeration hier am Orte bei der Redaetion (Mohren-Straße Nr. 32) in den

. Umfang der onen hf auf 2 Rthlr. Preuß. Cour. viertel jdhrlich . ist, wofür den hie sigen Abon⸗

Um jedoch die erforderliche Staͤrke der Auflage für das kommende Vierteljahr ahmessen zu können, müssen

n es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn die Zufendung uartals an nachgeltefert werden konnen.

. en,,

.

Amtliche Nachrichten.

roönit des Tages. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bei der zweiten Abthei— lung des Königlichen Haus-Ministeriums angestellten bisherigen eheimen Finanz⸗Rath Reuß zum Ober, Land-Forstmeister zu nennen und das Patent fuͤr denselben Allerhoͤchstselbst zu voll⸗ ehen geruht.

sich ihm, selt gu

1836. Morgens Nachmittag Abends 19. März. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. . Luftdruck. .... 340,78“ Par. 34 143 Par. 3 A0, 8g“ Dar.

Nieder].

1638. Hreus Met. 100! .

fiziere der Koͤniglich Preußischen Armee. Herausgegeben

.

60. Br. 1 G .. Loose Prenns. Loose 663M. 65/6.

Heute AR. 1, .

,, 1949

Passive 141,

db i.

Cons. 3 91. bassive 15, do, Fort. 78. Columb. 307,2. Mex. 3A.

z 9M Met. 19317. A0 Hßank-Actien 13601.

Auswärtige körscen.

Amsterdam, 15. Märx.

Wirkl.

Schuld S6. 1 253, 5. o, Span. 33M Eassive 12136. Ausg. Schuld 21. 3. Peäm, - Scheine 107.

8d C/ dw.

Poln.

Antwerpen, 14. Märæ.

255. G. zu 500 FI.

Hräüm. - Sch. 6012.

Autzg. Schuld —. Frank furt a. M., 17. Marz. Oesterr. 0 Metall. 10313, 6. 1031 3 Ab ol * 6. 21/0 Kank-Actien 165A. 16A2. 11a.

Br.

Br. Loose

? 49. 400 Anl. 9971. (i. . Br. 5 0, Span. Anl. AMI. Mz. 21M */ He

Ham burg, 18. Mürz. Bank-Actien 1359. Br. 1357. G.

London, 15. Märæ.

Bel. 103. Aung. Seh. 22. do5. 399 A8.

lreru

Farig,

fin cour. 8

Portug. AS.

59 RKente pr. eumpt. 107. A0 compt. 81. —. . Fassive 1458.

1. 15.

Cortes —. 216 9½04loll. Engl. Rus. 241 . 1A. Mur. lin cour. 30M Neap. 10

Neue Aung. Sch. 21!

Wien, 15. Mürz.

J 3, 4 909 99 142

3 0, 753 Neue Anl. 57

Quellwärme 7369

R.

Zinsl. 1I5. Nene Anl. l.

Neue Anl. 391.

Chili A.

Angekommen: Se,. Durchl. der regierende Landgraf Hessen⸗Homburg, General der Infanterie und Gouver— ur von Luxemburg, von Homburg,. Abgereist: Der bisher am hiesigen Hoflager beglaubigt wesene ehemalige Koͤnigl. Großbritanische Botschaster bei der tttomanischen Pforte, Sir Robert Adair, nach Frankfurt a. M.

Nach einmalig Beov achtung.

Flußwarme 5,5 069 . Bodenwärme nn k J Ausdünstung O 06 Niederschlag 0.

Nachtkãlte . 300 77 Ill

. 9 . . Zeitung s⸗Nachrichten. d r nde i ch. paris, 15. Maͤrz. Nacstehendes ist die woͤrtliche Erklaͤ— ng, die der Conseils- Präsident gestern in der Deputirten— ammer uͤber die Absichten der Regierung in Bezug auf die eduction des Zinsfußes der Rente abgezeben hat: „M. H. hne der Debatte, di sich im Schoße diser Versammlung uͤůber neben abgestatteten Bericht (des Heren Lacave⸗Laplagne) erheben rd, irgend vorgreifen zu wollen, bin ich es der Kommission und Lande selbst schuldig nicht etwa mit derselben Aus— hrlichkeit, wie solches in Schoße der Kommission geschehen dern in wenigen Worten die Entschließungen der Regierung er diesen Gegenstand mitzutheilen. Ich thue dieses, da— 6 jeder Zweifel schwinde, denn Sie wissen, daß Unge— ßheit uͤber Finanz- Gegenstaͤnde oftmals die Veranlassung Unfaͤllen, fuͤr das allgemeine wie für das Privat-Interesse Die Regierung ist der Meinung, daß diese Frage, wie alle ßen Fragen, welche widerstrebende Interessen zurn Gegenstande ben, durch einen billigen Vergleich entschieden werden muͤsse. ie glaubt daher, 1) daß abgesehen von der Ausfuͤhrung, die sentlich von den Zeitumstaͤnden abhaͤngt, die Aufgabe darin bestehe, ter Vorbehalt der Zustimmung der Kammern einen Reductions— odus zu ermitteln, der den Renten-Inhabern nur einen Ver— von ½ pCt. zufuͤge; und 2) daß der gegenwartige Augen— ck zur Ausfuͤhrung einer solchen Maßregel unangemessen sey, d daß sonach die Vorlegung eines Gesetz-Entwurfes, der den itpunkt festsetze, wo sie am besten zu bewerkstelligen sey, zum naͤchsten Jahre vertagt werden muͤsse. Im Na—

102 Kan li

1163/3. Oer

Fartial-(GbI. I zu 100 FI. A

Ohl. v. 1834 Mh) S6 39,9 10 1081,. Bran. Nene Anl. -

107. 60. 399 0. 90. Dan z Ausg.

ui, 21, Yο B n der Regierung gebe ich diese Erklärung ab. Es *,6. steht sich uͤbrigens von selbst, daß, wenn im naͤchsten Jahre

Leute, die vom Kriegswesen keine, oder doch nur wenig Begriffe haben, sind gewöhnlich bereit, den Compagnie-Dienst kurzweg zum

über vernehmen zu lassen. Und doch ist es gerade dieser Dienstzweig, von dem man mit dem großen Koͤnig sagen sollte:

Aimez donc ces details, ils ne sont pas sans gloire,

Geest le premier pas qui mène à victoir. Mit Recht zaͤhlt daher der geistreiche Berenhorst die Hauptleute zu den Säulen einer vollendeten militatrischen Rotunde, die auch wohl einen hohlen Herkules den Stuͤrmen und Ungewittern entgegen tra— gen kennten. . .

Das vorliegende Handbuch nun ist bestimmt, den Offizier uͤber

alle Verhaͤltniss im Compagnie-Dienste vollkommen zu ortentiren. Was etwa auf Ueberlteferungen beruhte, in den Ordre-Buüͤchern zer— streut oder nur theilweise in einzelnen Handbüchern zusammenge— stellt war, findet der Leser, hier gesammelt und geordnet, wieder;

hrtert waͤre⸗

Der Herr Verfasser beginnt im ersten Abschnitt mit Formation der Compagnie, geht dann zu den Chargen uͤber, und giebt in 16 Kaplteln die Verpflichtung zum Dienst, den Ersatz, die Annahme der Freiwilligen, den Wiedereintritt, die Entlassung, die Versorgung, den ürlaub, die Diselplin, die civllrechtlichen und polizeilichen Ver⸗

. die Gesundheitspflege und die äußeren Auszeichnungen. er II. Abschnitt 9 Kapitel enthaͤlt die Bekleidung und den

das Feldgeraͤth, die Natural⸗ und Geld-⸗Verpflegung, die Reisen, Transportmittel, das Porto, Quartier, zen Servis und das Kasernement. Der lil. und letzte Abschnitt 12 Ka⸗ pitel handelt vom Exerzlren und Tirgilliren, von den Schieß⸗Uebungen, den Mandvers, dem muͤndlichen Unterricht, dem Schwlmmen, dem inneren Compagnie⸗Dienst, den Kommandos, dem Garnison. Dienst, den Maͤrschen, dem Cantonnements⸗, Lager- und Vorpostendienst. Jedes der zi Kapitel des Werkes zerfaͤllt wieder in Unter⸗-Abtheilungen (Paragraphen) welche die genaur Specificg= tion der darin abgehandelten Gegenstaͤnde bezeichnen. So giebt z. B. das Kapitel 27, der Garnison⸗Dienst, folgende Para⸗ graphen; 1) Kirchen⸗Pargde. 2) Offizter du jour. 3) Wachen. Y) Die Schildwachen. 5) Ronde 6) Patrouillen. 7) Patrouilleur⸗ Dienst in Festungen. 8) Ordonnanzen. 9) Parol⸗Ausgabe. 10) Honneurs vor fremden Fuͤrstlichen Personen. 11) Allarm, deren a ae , geringfuͤgigsten Details für die in Rede stehenden

ecke enthaͤlt. .

Diese kurze Uebersicht des Inhalts mag darthun, welch reiches Material in dem Werke verarbestet worden. Referent, der von ei⸗ ner dreißigjaͤhrigen militairischen Laufbahn selbst einige zwan—

über Naturgeschichte, Physik, Chemie, Mechanik, Waarenkunde,

zig Jahre ungusgesetzt dem praktischen Dienst der Linie zuge—⸗

Kapitel des Kamaschen-Dienstes zu schlagen und sich vornehm dar⸗

es ist kein Theil des Compagnie⸗Dienstes, der nicht vollkommen er⸗

haͤltnisse, die kirchlichen Angelegenheiten, den Unterricht und die

Anzug, das Lederzeug, die Armatur und Instruntente, die Munition,

Montag male: Raupach.

deville en 1

sujels de la duels,

actes,

d. M., Mo nung der D

Ein Bi 1 Rthlr. ꝛc.

Entführung

Hierauf:

Abth, von Zuͤnger. Dienstag, 22. Marz

große Oper in 2 Abth. Im Schauspielhause: 1)

en 2 actes, par Mr. Bay ard.

Monta . dem Serail, komische Oper in 3 Akten.

von Mozart.

Königliche Schauspiele. Im Schauspielhause: Lustspiel in 2 Abth., von sich in Alles, Lustsplel ih

21. Maͤrz.

acte.

Da zu dieser Benefiz sind, so werden die resp. In

Köntastäbdtisches Theater. d Belmonte und Constanze, oder 4 n

21. Maͤrz.

Redacteur Kd. Ce ttel.

Der Narr seiner Freiheit, Er mengt

Im Opernhause:

Musik

von Mozart.

La sille de lavarre, vaude 2) La sille de Dominique, n

Donnerstag, 24. Marz. Im Schauspielhause: Ahmht nent suspendu. Représentalion extraordinaire au honcht de Mademoiselle Lancestre. Le spectacle se compose d 1) La première représentation de: n. mädie ünouvelle en 3 actes et en prose, du théätre frapea par Serihe. 2) Divertissement, exécuté par les premit danse. 3) La premiere représentation de: ou la famille d' Harconur, vaudeville nouveau en du ihéätre du Gymnase, par Mr. Melesville. Billets zu dieser Vorstellung sind von Mentag, den 2Alst gens 9 bis Nachmittags um 2 Uhr, in der Vl lle. 6. , ,, Nr. A, zwei nn gen ho u folgenden Preisen zu haben: . , ul zum Balkon und einer Loge des ersten Ram

Vorstellung Abonnements nicht gil haber von Abonnements Plätzen sucht, bis Dienstag, den 22sten, Mittags 2 Uhr, bestim men lassen, ob sie die Plaͤtze behalten wollen, oder ob die selben

derweitig verkauft werden sollen.

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Gedruckt bei

La passion secrète,“

chtige Ereignisse uns hindern sollten, diese große Finanz Ope— ion zu unternehmen, die Regierung sich dieserhalb gegen die mmer naher auslassen und, wie in diesem Jahre, so auch im ftigen, Nichterin uͤber die Angemessenheit bleiben wuͤrde.“ m Journal des Débats giebt die gestrige Sitzung der putirten⸗Kammer zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Herr dlagne hat in seinem Berichte uͤber die Renten-Reduction ammer die Erklärungen des Ministeriums uͤber seine sichten in dieser Beziehung mitgethellt. Hiernach ist das nisterium entschlossen, im naͤchsten Jahre ein Renten-Re— tions⸗Projekt vorzulegen. Dies erinnert uns daran, daß, Hert Thiers in der Sitzung vom 3. Februar aufgefordert rde, eine ahnliche Verpflichtung zu uͤbernehmen, derseibe die twort gab, daß dies, seines Erachtens, ein eben so großer ler von Seiten der Kammer als von Seiten des Ministe⸗ mms seyn wuͤrde. Die Kommission stimmt jötzt, da sie die aßregel in diesem Jahre als unzeitig beirachtet, fuͤr die Ver— ung derselben. Dies erinnert uns wieder daran, daß die ige Verwaltung sich bloß deshalb aufgeloͤst hat, weil auch jene Maßregel nicht für zeitgemäß hlelt. Wo ist nun der erschied zwoischen den damaligen Entschließungen des Kabi— und den jetzigen Antraͤgen der Kommission? Nach n Laplagne ergriff Herr Thiers das Wort, um dessen äͤrungen zu bestaͤtigen; zugleich verpflichtete er sich aufs „„im naͤchsten Jahre ein Neducttons-Gesetz vorzulegen, doch te er hinzu, daß diese Verpflichtung von den Unnstaͤnden ab ged. h., daß sie ihn zu nichts verpflichte; und wir tadeln Il diese Vorsicht, im Gegentheil billigen wir fie. Eine be— mte Verpflichtung kann man über dergleichen Dinge nicht öchtn. Herr Thiers sagte dies schon am 3. Februar und hat gestern wiederholt. Seine Weigerung in dieser Beziehung Iiuhin nichts als eine Fortsetzung der Ansichten des vorigen 1 Die Thatsachen stellen sich hiernach also: 1) die Maß⸗ Ü nicht zeitgemäß; dies behaupten die Kommisslon Und das nitttium, und so dachte auch das vorige Kabinet; 2) man ich in Bezug auf dieselbe zu nichts Bestimmtem verpflich⸗ za denkt Herr Thiers jetzt und so sprach er auch! amm j rugr im Namen des vorigen Kabinets. Es ist also wahrer öh si nichts veraͤndert hat, als einige Namen.“ baer airs- Kammer hielt heute eine öffentliche Sitzung, 6 i n 2 Kommissionen zur Prufung des Gesetz— n inn er die Feldwege und der Proposition des Barons n ,. 6 kuͤnftige gerichtliche Verfahren vor dem Pairs⸗ vg ahn 3 en. Die letztere besteht aus dem Herzoge von ! arquis von Mortemart, den Grafen von Ba,

Zum ersu

Die Zauber

9

Mis

A. W. Hayn.

stard, Molé, von Pontécoulant und Portalis, den Herren Cou— sin und Barthe und dem Baron Mounier selbst. Der See— Minister brachte darauf den Gesetz⸗Entwurf wegen eines Zuschus⸗— ses von etwa 7!“ Millionen zu den diesjährigen Ausgaben sei— nes Budgets ein. Nachdem sodann verschiedene Bittschriften— Berichte, worunter auch einer uͤber den Antrag eines gewissen Mercier in Rougemont auf eine allgemeine Amnestie, aäbgestat⸗ tet und groͤßtentheils durch die Tagesordnung beseitigt worden, erfolgte noch die Wahl eines Secretairs der Kammer an die Stelle des Narschalls Oudinot, der dieses Amt niedergelegt hat. Zu seinem Nachfolger wurde der Marschall Graf Lobau, mit 91 unter 102 Stimmen, ernannt. Die Kammer trat sodann in einen geheimen Ausschuß zusammen, um uͤber ihr eigenes Bud— get zu berathschlagen.

Die zur Pruͤfung des Gesetz-⸗Entwurfes uͤber die geheimen Fonds ernannte Kommission hat Herrn Dumon zu ihrem Be— richterstatter ernannt; sein, von dem Ministerium unterstuͤtzter Mitbewerber war Herr Sapey.

Die Gazette des Tribunaux giebt nachstehende neue Aufschluͤsse uͤber die kuͤrzlich entdeckte geheime Pulver-Fabrik: „Das Haus, wo diese Fabrik eingerichtet worden ist, liegt abge— sondert am aͤußersten Ende der Oursine⸗Straße. In einer Par— terrs⸗Stube wurde das zur Fabrication des Pulvers geeignete Material zerstampft, und in einem Zimmer des ersten Stockwerks wurde das Pulver getrocknet. In einem mit der Werkstatt in Verbindung siehenden Kabinette stand ein Feldbett, welches einem Tischler-Gesellen gehörte, der taͤglich daselbst schlief. Das Innere des Hauses wurde durch einen großen Ofen geheizt, der an dem äußersten Ende der Stube im ersten Stockwerke stand; 16 bis 18 Röhren gingen von dem Ofen aus nach verschiedenen Rich— tungen durch das Zimmer. Der Ofen wurde mit Steinkohlen ge— heizt. Es scheint, daß die jungen Leute, die man in dem Haüse gefanden hat, nicht dieselben waren, die sich Tages zuvor da— selbst eingefunden hatten, woraus man schließen will, daß sich die Verschwoͤrer Tag und Nacht nach einer gewissen Ordnung abloͤsten. Das Lokal war am 12. Febr. von einem ge⸗ wissen Beaufour gemiethet worden, der zur Sekte der Saint— Simonisten gehoͤrt hatte und fruͤher schon mehreremale politischer Vergehen halber verhaftet gewesen war. Der Tischler-Geselle Robert, der bestaͤndig neben der Werkstätte schlief, war auch Saint-Simonist und ebenfalls schon in politische Umtriebe ver— wickelt gewesen. Außer diesen beiden Personen fand die Polizei noch in jener Fabrik den Studenten Robier, der sich anfänglich den Namen Bernard beilegte; den Studenten Daviot, der sich faͤlschlich Bresson nannte, und den Studenten Canard, der sich fuͤr den Tischlergesellen Calmel ausgab. In Folge ihrer Erklaͤ— rungen stellte der Chef der Munizipal. Polizei, Herr Joly, neue Nachforschungen an und erfuhr bald, daß alle zwei Tage ein Mann von großer Statur, in einen Mantel gehullt, zwischen 1I1— 12 Uhr Nachts nach dem erwaͤhnten Hause gekommen sey, um das fabrizirte Pulver fortzutragen. Man glaubt auch zu wissen, daß alle diejenigen, die an der Verfertigung des Pulvers Theil nah⸗— men, sich burch einen Eid verpflichtet hatten, niemals etwas in Bezug auf ihr Unternehmen zu offenbaren, und daß jeder Eid— bruͤchige von einem der Verschworenen getsdtet werden sollte. Gegen Herrn Blanqui den Juͤngern und gegen den Studenten Barbös, denselben, der in den April-⸗Prozeß verwickelt war, sind Vorfuͤhrungs-Befehle erlassen worden. In Folge dessen begab sich der Polizei-⸗-Kommissarius Jon mit mehreren Agenten nach der Wohnung des Herrn Barbes. Er fand bei ihm einen an— dern jungen Mann, der, auf Befragen des Polizei-Kommissa— rius, sich weigerte, seinen Namen anzugeben. Nichtsdestoweni— ger wurde er bald erkannt. Man sagte ihm ins Gesicht, daß er Blanqui heiße, daß ihm keine Ausrede uͤbrig bleibe und daß er sich dem Gesetze unterwerfen muͤsse. Der Polizei-⸗Kommissarius stellte nun sogleich eine genaue Haussuchung an und fand bei Barbes eine Brieftasche mit amens⸗Verzeichnissen ange⸗ füllt, welche verschiedene Ueberschriften hatten, als z. B. Graf Rambuteau, Decazes, Montalivet u. s. w. Man fand ferner eine Subscriptions-Liste zu Gunsten der in die Verschwöͤrung von Neuilly verwickelten Personen. An einem anderen Orte entdeckte man zwölf Formhoͤlzer, die zur Anfertigung von Patronen gedient hatten. Bei Blanqui fand man außerdem noch mehrere kleine Listen, auf denen die Namen von 7 bis 800 Personen standen, wovon viele schon fruͤher bei verschiedenen Gelegenhei— ten verhaftet gewesen waren. In Folge dieser Entdeckungen haben noch bei anderen Personen Haussuchungen stattgefunden; es sind einige Waffen und Patronen in Beschlag genommen worden. Wir beeilen uns aber, zu bemerken, daß die Polizei sortwährend Personen gegen Caution wieder freiläͤßt.“

Man spricht von einer Empoͤrung, die in der Kriegsschule zu St. CEyr stattgefunden habe, und in deren Folge drei Zoͤglinge vor ein Kriegs-Gericht gestellt worden setzen.

Das nachstehende Schreiben aus Bona vom 29. Februar giebt uͤber die Ereignisse in jener Stadt einige nahere Betails: In der Nacht vom 2sten zum 28sten ware die Ruhe in un serer Stadt durch eine Verschwoͤrung beinahe sehr gefaͤhrdet worden. Fuͤr Frankreich ist es vielleicht etwas Unglaubliches, daß eine Stadt von 7 bis S000 Seelen daran denken konnte, sich zu empoͤren. Folgendes sind die Thatsachen. Um 1 Uhr Morgens begab sich der Unter-Lüieutenant Plinard, der bei den Afrikanischen Jaͤgern steht, in alle Kasernen, und befahl den Jaͤgern, sich in der Stille anzukleiden, und sich zu einem Kampfe h Fuße bereit zu halten, da in der Stadt eine Empoͤrung aus— rechen werde. Darauf stieg er mit einigen Leuten seines Zuges zu Pferde, ritt durch das Anremour, Thor, das,

man weiß nicht wie, offen stand, und eilte in gestrecktem

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Galopp bis vor das Haus des Generals, wo er „Es lebe

die Republik!“ rief und dann auf dieselbe Weise nach seinen Staͤllen zuruͤckkehrte. Nun befahl er seinen Ltuten, zu Pferde zu steigen, da inan sich in der Stadt schluͤge. Auf die

Bemerkung seines Wachtmeisters, daß man den Eapitain henach—⸗ richtigen muͤsse, feuerte er ein Pistol auf ihn ab, gluͤcklicherweise ohne zu treffen, und eilte dann mit einem großen Theil seiner Leute davon. In dieser Zwischenzeit kamen dle anderen Offiziere herbei, und wollten das Regiment aufsitzen lassen, was auch, ohne die ploͤtzliche Ankunft des Obersten, ber sich demselben wider⸗ setzte, geschehen seyn wuͤrde. Der Unter-⸗Lieutenant Pinard war also mit etwa 20 Mann fortgeritten; als sie eine güte Strecke von der Stadt entfernt waren, nahm er einigen von ihnen die Waffen ab, und entließ sie, indem er ihnen sagte, daß er

lassen

sich nach Constantine begeben wuͤrde. Eine Schwadron unter den Befehlen zweier Capitaine setzte ihm nach, ohne ihn jedoch zu erreichen. Nachmittags aber erblick— ten ihn zwei Buͤrger, die in der Gegend jagten. Der Unter-Lieutenant erklaͤrte ihnen, daß er einigen Elenden,

die ihn verrathen hatten, zum Werkzeuge gedient habe. Er fügt hinzu, daß er am Abend nach Bona zuruͤckkehren, und den Be— hoͤrden die Urheber des Komplotts anzeigen werde. Der Gene— neral, der von diesem Gespraͤch in Kenntniß gesetzt wurde, sandte sogleich den Unter-Lieutenant der Spahis Durand, nebst zwei Mann zur Aufsuchung des Pinard ab. Sie begegneten ihm auf dem Wege, als er im Begriff war, nach Bona zuruͤckzukeh ren, und feuerten vier Pistolen auf ihn ab. Der Ungluͤckliche, von drei Kugeln toͤdtlich verwundet, stuͤrzte zu Boden, und wurde nach dem Hospital gebracht, wo er in der vergangenen Nacht starb. Der Lieutenant Durand sagte bei seiner Rückkehr, der General habe ihm befohlen, auf Pinard zu schießen; aber wir moͤgen dies noch nicht glauben. Man versichert, daß viele Per— sonen in diese bedauernswerthe Angelegenheit verwickelt sind. Auf mehreren Offizieren der Afrikanischen Jaͤger ruht schwe— rer Verdacht, und einige derselben sind bereits verhaftet worden. Sie sollen Pinard veranlaßt haben, das Vorhaben zu beginnen, unter dem Versprechen, daß sie mit ihren Leuten ihm beistehen wuͤrden. Tausend Geruͤchte zirkuliren uͤber den eigent— lichen Plan der Verschwöͤrer; am verde tersten ist der, daß das Regiment sich in der Ebene versammeln, auf Bona marschiren und sich der Kasernen bemaͤchtigen sollte. Dann wollte man den General, die Stabs⸗-Offiziere und alle verdaͤchtige Personen ver— haften und die Unabhaͤngigkeit der Stadt auf so lange prokla— miren, bis Frankreich eine Republik geworden wäre, ein Er— eigniß, das man nach den letzten Nachrichten aus Paris, die die Entlassung der Minister und angeblich ein Defizit von einer Milliarde im offentlichen Schatze verkuͤndeten, mit Zuversicht erwartete.“

Das Journal de Paris erklaͤrt die Behauptung des Londoner „Couriers“, daß die Englische Regierung Vorschriften uͤber die Zahl der Truppen gemacht habe, die Frankreich in Al— gier unterhalten duͤrfe, fuͤr völlig ungegruͤndet.

Großbritanien und Irland.

Parlaments; Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 11. März. (Nachtrag). Der Bericht, der Kommission zur Untersuchung des bei der Wahl fuͤr Carlow zwischen O' onnell und Raphael vorgefallenen Handels, den Herr R. Colborne, der Praͤsident dieser Kommission, dem Unterhause vorlegte, lautet folgendermaßen „Die Kommission war der Meinung, daß diese Sache in zwei Theile zerfalle, naͤmlich erstens den Kontrakt zwischen O Connell und Herrn Raphael betreffend, und zweitens die Summe, welche der Eine dem Anderen gezahlt haben soll; und sie hielt es fuͤr ihre Pflicht, das Haus in inöͤg— lichster Kuͤrz auf diese beiden Punkte aufmerksam zu machen. Es erwies sich, daß Herr O Connell am 5. Juni 1835 einen Brief geschrieben, der eine Uebereinkunft hinsichtlich der Zahlung von 2000. Pfd enthielt. Die Kommission kann nicht umhin, zu bemer ken, daß der ganze Ton und Inhalt dieses Briefes Argwohn und Rüge veranlassen mußte; nach sorgfaͤltiger Pruͤfung der Verhandlum— gen zwischen Herrn Raphael, Herrn Tyrrell, Herrn Vigors und Anderen aus der Grafschaft Carlow fuͤhlt sie sich jedoch verpflich tet, hinzuzufuͤgen, wie es sich vollkommen ergeben, daß Herr O Connell bei dieser Gelegenheit auf den ausdrücklichen Wunsch des Herrn Raphael gehandelt hat (hört, hoͤrt! und nur als Mit— telsptrson zwischen Herrn Vigors und Anderen in der Graf— schaft Carlow einerseits und Herrn Raphael andererseits aufge— treten ist. Es erwies sich, daß kein Verdacht pecuniairer Art auf Herrn O Connell lastet (hört!), indem das Geld, welches er empfangen, unter der Leitung des Herrn Vigors und Ande rer in der Grafschaft Carlow ausgegeben worden; und die Kom— mission sieht keinen Grund, die Gesetzmäßigkeit der Art und Weise, wie dies Geld verausgabt wurde, in Frage zu stellen.“ Als der Bericht verlesen war, sagte Herr Colborne: „Indem ich nun auf den Druck des Berichts und des Zeugenverhöͤrs an— trage, habe ich dem Hause noch ein paar Bemerkungen mitzu— theilen, nämlich daß der Bericht sich auf die einstimmige Ansicht der Kommission gruͤndet (hoͤrt, r und ich kann hinzusetzen, daß diese Einstimmigkeit von keiner Aufopferung der Grundfaäͤtze und der Ansichten begleitet, sondern daß sie das Resultat einer vollstaͤndigen und aufrichtigen Erwaͤgung des Gegenstandes war. (Beifall.) Ich beeifere mich, diese Anzeige zu machen, weil ich glaube, daß dieser Umstand fuͤr das Haus und fur das Land von Gewicht seyn muß, und weil ich glaube, daß er dazu ge— eignet seyn wird, zu zeigen, daß eilf Männer von verschiedenen politischen Ansichten in einem Zimmer zusammenkommen und,

wenn der Gegenstand ihrer Untersuchung von richterlicher Art

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