1836 / 87 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Griechenland.

Athen, 18. Febr. (Allg. Ztg.) Um von Erfreulichem zu . so melde ich Ihnen, daß Ihre e,, , heiter sind und sich wohl befinden. Se. Bayerische . waren mit Ihrem Gefolge nach Milos abgegangen. 46 ieser Insel besitzen Hoöͤchstdieselben ein Grundstuͤck seit der n, mit einem Amphitheater in der Mitte (was davon nan noch uͤbri ist), in dessen Naͤhe fruͤhrr ein Tempil mit Nischen war ausgegraben worden, in diesen Statuen, und unter diesen jene Aphrodite, ein Wunderbild, das von dem Franzoͤsischen Gesand⸗ schafts⸗Secretair Marcellus um eine Kleinigkeit getauft Eure und jetzt in Europa, unter dem Namen der Venus von Milos, als eine große Zierde des Louvre in Paris mit Recht bewundert vird. Eine andere Statue des Mars wurde daselbs gesunden darch den gebildeten Kaufmann Theodor Xenos aus Syrg, und zese, wie ich höre, ist noch in Rom zu sehen und zu kaufen. Es wurden in Gegenwart Sr. Bayerischen Majestt mehrere Nachgrabungen gemacht und gut geleitet; aher man war auf lei⸗ nen ergiebigen Boden gekemmen und fand nichts. Dagegen wurde der hohe Gast bei seiner Ankunft in Syra durch die Ge⸗ genwart des geliebien Sohns, des Koͤnigs Otto, uͤzerrascht. Dieser war nach seines Königlichen Vaters Abreise uc zu Schiffe gegangen und hatte den Kanzler Grafen von Arwman— sprrg mit sich genommen, damit dieser von Krankheit und nn, mer gebeugte Staatsmann sich auf der Seesahrt und in der Ge— schaͤfslosigkeit etwas erhole.

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Berlin, 25. März. Die Praͤkonisirung des am ). Den zember v. J. erwählten Erzbischofs von Ko, Freiherrn Kle. mens Drofte zu Vischering, hat in dem am J. Februar . abgehaltenen Konsistorlum zu Rom stattgefunden. Da auch des Koͤnigs Majestaäͤt die . 1 er und die darüber sprechende Urkunde huldreichst zu vollzi hen ge⸗ ruht haben, so durfte der Antritt des neuen Erzbischofs nun—

ehr bald erfolgen. . . en Zeitung berichtet aus Glatz un— term 20. d. M.: „Am heutigen Tage wurde ein eben so schͤ⸗ nes, als erhebendes und heiliges Fest in un serer Stadt gefeiert: die Einweihung der ehemaligen Franziskaner Kirche zur evange—⸗ . lischen Garnison⸗Kieche. Nachdem die im Jahre 1752 erkaute :

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altere Garnison⸗Kirche wegen Baufälligkeit am 13. Oetober 1831 geschlossen worden, wurde zum Ausbau der ehemaligen Franzis⸗ kaner⸗Kirche geschritten, welche seit mehreren Jahren zum Heu— und Stroh⸗WMagazin benutzt und durch die Gnade Sr. Maj. des Königs der Garnison und der evangelischen Civil-Gemeinhe als Garnison-Kirche übergeben it. Bisher ward der Gottet⸗ dienst der beiden evangelischen Grüneinden in dem Refectorium des ehemaligen Minoriten⸗Klosters, jetzigen Militatr, Lazareihs abgehalten. Nach vellendetem Bau wurden der Militair-Ober— prediger Birkenstock zu Breslau, und der Superintendent Han⸗ del zu Neisse mit der Einweihung des sehr würdig hergestellten Gotleshauses beaufiraat. Daher versammelte sich die Militair— und Civil Gemeinde! heute Morgen um 9 Uhr im Refck— torium, wo der Divisions - Prediger Morbius ein Dank Gebet zum Abschiede peach, nach welchem sich der Zug in die neue Garnison⸗Kirche begab. An dieser angelangt, spra5 der Militair Oberprediger Birkenstock einige Worte vor Eröffnung zer Kirchthuͤre; die Schluͤssel derselben wurden dem Mlligir— Geistlichen uͤbergeben und dabei bemerkt, daß auch die, hie ge evangelische Civil⸗Geineinde angewiesen sey, ihren gewohnlichen Gottesdienst und alle uührigen relig'osen Amtshandlungen in kie— ser Kirche durch ihen Geistlichen abhalten zu lassen, worauf bderselbe unter dem ersten Tone der neuen Glecken die Kirche oͤffgete, in welcher eine Festmnnsik die eintretende Versammlung

lanveshzrrliche Bestatigung zu ere heilen hr rr, des Geschmackes und des Gerüches konnen zwar vergoll«

begrüßte. Nachdem der Mitttair-Oberprediger Birkensteck die

Liturgie gehalten hatte, destieg der Superintendent Handel die

Kanzel und hielt eine der Feier angemessene P edigt über Psalm

133. v. 2 und 3, worauf die Weihe uͤber die Kirche aus ge—

spächen, ein Gebet verrichtet und der Segen ertheilt wurde,

Nach geendetem Gottesdienst tauste der Pastor Wachler bas

erst⸗ Kind an dem neuen, sehr kunstreich und geschmackooll gear⸗

beiteten Taussteine und vertichtete damit in der neuen Kirche

das erste heilige Sacrament.“ .

Nachrichten aus Wernigerode zufolge, ist die emah— lin des Erbgrafen zu Stolberg Wernigerobe, geborne Grasin zu Erbach-Fuͤrstenau, am 17ten d. M. von einem Sohne entbun— den worden, welcher in der heiligen Taufe den Namen Aibrecht erhalten wird.

Am Montag den 28. Maͤrz d. J findet in der Klosterstraße Ne. 36 die bͤffeniliche Versammlung des Vereins der Kunsßifteunde statt, wozu die geihrten Mitglieder hiermit ergebenst eingeladen

erden.

3 Der Vortrag beginnt pünktlich um 9 uhr, da die erforder⸗ chen Wablen, die Rechnungslegung und die Verlogsung der erwor⸗ enen Kunst Gegenstaͤnde, wozu diesmal außer den Oel-Gemaͤi—

den uber 16 einzelne Zeichnungen und Kupferstiche gehdren,

viel Zeit in Anspruch nehmen.

Berlin, den 23 Matz 1836.

Direktorium des Vereins der Kunstfreunde im Preußi—

schen Staate.

Literatur und Kunst

Ueber den Charakter, welchen die Beobachtung der lebenden Natur in der neuesten Zeit gewonnen hat.

Dem plastischen Künstler können nur die sogenannten edleren Formen und Beziehungen ber äußeren Natur zu Shiekten der Nach⸗ mung dienen, ünd sesbst die Forderung der Wahrheit und Treue gilt ur ihn nur innerhald der Gränzen des Schonen und Würdigen. Der äarurforscher hat mit dem Maler und Bildner oft die Oojekte gemein, „, feine Aufgabe und die Art ihrer Lbsung ist entgegengesetzt. Fe ne Rucksicht irgend einer Art, keine Beziehung zu den conven⸗ io ellen Verhältnissen der Gesellschaft oder den 4sthetischen Normen des menschlichen Geistes kann einen Naturgegenstand von dem Kretse einer Forschungen ausschließen oder ihn in das Dunkel des Hinter⸗ geundes versetzen. Was durch seine Unannehmlichkeit, oder oft nur durch Vorurtheile und Aherglaube widrig geworden, was der An⸗ stand mit gerechtem Stillschwelgen bedecken ode umgeben bäitt, das liefert hem Naturforscher eben so wichtige Probleme der Er— kenntniß, als das Schbne und Anmuthsvolle, daz Erhabene und Große. Nicht der augenblickliche Eindruck, nicht die erfreuliche und gemäthliche Seite it das Endziel des Forschers: auf dem Gebiete zer Wissenschaft sucht er bedäkehr zen Schrittes obne lntersch ed dier CGrfetze i enthüllen, so weit selne Sinne nur wahrnehmen, sein Geist abstrahtren und verallgemelüern kann. So ist seine Thatig kein zwar nur ein treues Empfangen, und er muß sich daher wohl hüten, daß er aus seiner Phantasie nicht mehr gebe, als er eben erhalten. Allein

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er entweder das Gefundene zum umfassen den Ganzen ö sch reitet, von cinem bestimmten Plane ausgehend, in das Labyrinth der Ein⸗

zelnheiten, um aufzuhellen, zu erweitern und zu vervollstaͤndigen.

är manche Entbehrung, für manche nothwendige Mubseligkeit . ihm aber e, Wr iter Lohn in dem söeten Fortschritt on Problemen zu Resultaten. ö . . so ihn! die Natur siets demjenigen Forscher der anspruchs los und ohne Gerdusch ihre leitenden Pfade verfolgt. Aber wer wollte verkennen, daß gerade auch Keiner mehr, als der Naturso: scher durch die Zufälligkeiten elner äußeren Verbältnisse bestimmt wird,. Wem nscht bloß der sinnliche Genuß der merkwürdigen und pracht · vollen dußeren Formen und Formtheile genügt, wer selbst auf neuen Bahnen in die Behcimnisse der Natur vorsudrlngen und nach Kraͤf= ten thatig in die Fortschrltte der Zeit einzugreifen icht. der muß zugleich unbedingt nach neuen Sztten und Objelten seiner Forschung trachzen. Bei dem besten Willen scheiterte hier mancher gedlegent Köpf an der Ungunst des Geschickes. Nanchet ließ sich unterdruͤcken; Mancher suchte wentgstens in der Ergrün⸗ dung der subjektiven Erscheinungen des eigenen Korpers einen Er⸗ faß fuüͤr den Mangel an dußeren Objekten. Eben so vermochten aber auch anderersettg mittelmdßige Talente, welchen nut ie seltneren Netur⸗-Gegenstaͤnde in reichlichem Maße zu Gebote standen,/ sich wahrhaft hohe und bleivende Verdtenste zu erwerben. Um immer Reues ju erhalten, wagten sich emsige und kuͤhne Forscher auf ent⸗ fernte Merre und in unbekannte Lander, und bauten mit nie er⸗ löschendem Eiter eine Unzabl von Schätzen, um dann, in die Het math zurückgekehrt, entweder seldst noch lange Zeit an der Aus vent u zehren, oder Andere de rselben gente ßen zu lassett. Es war die eg . sicherste Weg, um Arbeiten vorzubereiten, welchen die Neu deit der Gegenffande einen ehrenvollen Plaz in der Lite ratur schen in. Vor. aas sicherte. An Sachen der nach sten Umgebung kennte im. Ein zel⸗ nen jwar sehr viel Menes noch gefunden werden; ollein dieses les warch doch nur zertreute Bruchstücke, welche den weiter Trachten—⸗ den nicht vollig befriedigten. , ö. . 6 n e seh durch das Mikrostop esne nene Welt, deren Be⸗ deutfsmkeit in ihrer wahren Groͤße kaum im Knfange gegnt nor

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den. Daß die menschlichen Sinne zu schwach sind, um dier dußert

Naur vollftändig zu beobachten, wird jeder äufmnerkssme oft arnug wahren, um wie viel mehr der Naturferscher. Die Organt des

fommnet, doch kaum wesentlich durch Kunsthuͤift in irer Thaͤtig⸗ keit verstarkt werben. Das Oyr hat in dem Horrobte in. im Ganzen nur sehr schwache Steigerung. Dagegen vermag das Auge, durd, Glaͤser untersützt, wett ber die itm an gem tes nen Sch ran⸗ ken hinaus zu schrelten. Als im sitbzehnten Jäbebundert von den veargröͤßernden Linsen einiger Gebrauch gemach: wurde, vnde nan diese auch sogleich zur Erforschung von Natur Gegen nden an. Allein der ibhrichte Wahn, als seyen sie nicht sowobl bestimmt, die unbedeutend großen, als vielmehr die undedentenden Dinge zu erkennen, hemmte bis zum Ende des achtzehnten Jabrbund ert; die algemeinere Anerkennung aller nitroskopischen Ferschungen. Man ergötzte sich an den unter dem Mükroskope so sch hn, ersche inen den Formen, benutzte sie allenfalls zu Beweisen der unendlichen Weishett Gottes, belustigte die Neugtertgen und Dileitanten, erfreute iich dem prachtvo ien Farttnsplele des Sonnemichtes oder der ir merern Gestalt der vergrößerten Inselten, aber cine durchzreiten e, ü. senschaftliche Anwendung blteb noch aus, Als nun sener Ict⸗ thum endlich verschwand, als man des Bedůrfnlß zu füͤblen an⸗ sing, da wahre Wesen der Dinge gerade vermtttelst der unter st⸗ ten' Sinnes⸗Drgane zu finden, za machte ein anderer Ucbelstand die ganze Richtung wied? rum verdächtig. Mangel tafze Jast zum n nt geringe Uebung in ihrem Gebrauch und nicht eiten Eil ferttał tit Und Kcichtsinn im Untersuchen fährten zu Aussprüchen, deren Nich tigkeit entweder von selbst einleuchtete, oder sich balb aus auzcren Aetesten ergab. Je mehr sich nun solcht Kbwetch ungen und Wider spruͤche vor fanden, um so wehr wurze die Meinun verbreitet, daß jede burch das Mikroftop gewonnene Eefabrung, wenn auch nicht falsch, doch wenlgsiens unsicher fey. Wie mancher Naturforschez einen Werty darauf legte (und leider nach legt), sich von ieder prtlose⸗ pbischen IJhee möglichst fern . ju haben, so bielten a6 viele auch gerabczu fuͤt verdlenstlsch, jede miltostopische, unter sachung ganz ünd gar zu vermeiden. Mit einem Blicke der Verachtung 1nd zez Etosses, welcher dem Vorurtheilsrollen immer eigen ist, saben sit uf ul

Zabl derer derab, welche die von iknen gebnrte Richtung

an spruchslos verfolgten.

Dit Verbesserungen, welche in der neuesen Zelt den Bergrdtz—⸗ rungt Gläsern in Frankreich, Italien, England, vorzügilch aber in

Pei schsand T (den, gageß junaͤchst den ersten An Deütschland zu Theil gtwordzn, ga u nd ,, n. . das rl ber mitrologlschen Forschung fleißiger zu

bearbeiten. Häufige Uckung führte bald zu der netrbæwen digen Eiche e best, und die oierdurch vorzüglich ercetcht— lleber ein nimn ung der Refultate der entferntesten Bis dachter fihtt⸗ den Wider re denden bie ü-erzugung ein, daß es hier sich um etwas mehr al am op: tische Tduschungen oder um Soiele einer schrankenlosen Phantasie 9 le. . . ö. ih . der That noch sind kelne zwei volle Lustra selt der allge⸗ meinen Emancipatlon des Mikroskopes auf dem Gebiele der Lehr: der lebenden Natur verstossen, und doch vermag die Vissensch aft, ab⸗ gefeben von einer fast unentlichen Zah! meist sehr interessenie⸗ und wichtizer Einzelheiten, schan umfassende durch Erfahrung koꝛstgtiee Sätze auffuweifen, welche von döͤchster Alg emen bert und daher von höchster Bedeutung sind. So wurden die beiden Kardinalsaͤtze, welche an den entgegtngesetzten Endpunkten aller Naturforschung sehen, namlich das Geseßz der Gleichbeit, nach welchem in der ge⸗ sammten Natur gewisse gleiche Bildung? Ideen in allen einzelnen Wesen und in alle Deganien die ser Göeichk bofe verkörpert sind, und daz Gesetz der spezielisen Indivivualisirung, Lach loelchem jeder, felbs* der kleinste Theil jeglichen organischen Dinges seinen eigen⸗ thümlichen, ihn beßimmt von allen gleichartigen und ungleich artigen Gebilden unterscheidenden Charakter hat, Fast allein durch Hulfe des Mikroskoves zu Resultaten einer achten mpirie erhoben. Nur durch mikrofkopische Forschung ist es idglich geworden, durch die ganze Thierwelt den Satz darch zu uhren, daß jedes Geschdpf, vom Menschen bis zur Monade, eine bestimmte Anzahl verschiedener Thaͤ⸗ tigkeiten zeigt, welche darch eigenthümliche Organe und Org. ng ru pen verrichtet werden. Dergkeichen sind der Riehrnngs Kanal! mit feinem Kau-Apparaten und seinen accessorischen Drůsen, das Nerpen⸗ System, flimmernde, äußere oder innere. Haute, Cir cu gt: uus Aih⸗ mungg⸗ und Fortpflanzungs-Organe,. Far jede dieser Degang ! upr:n läßt ich vei allen Geschööͤpfen ein gewisser Grundtyp äs wieder erkennen, welcher trotz der vielfachen Verschiedenheiten in den einzelnen Thie⸗ ren, in allen bestehenden Formen, wie in alen Ve änderungen der zeitlichen Ausbildung immer wiederkehrt. Und so führt die vorur⸗ iheilsfzele Beovachtüng darauf, daß der unendlichen Menge der ver⸗ schledenen artigen Srganisatlonen gleichsg mn eine Urein heit des Pla⸗ nes, im Ganzen, wie im Einzelnen zu Grunde lnger, ;

Durch die Bemühungen der neuesten Zeit is es zuerst fur das Pflanzenreich nachgewiesen worden, do ß de Stellung aller vegetabi—⸗ söschen Theike nichtz weniger als zufllig seh, son dern den Erenzsten mathematischen Gesetzen folge. Das Mir rostop hat diesen eine, währe Mathematik der „rganischen Natur begrü denden Satz auf, eine de- wundernzwerthe Weise weiter geführt, Jede einzelne Selle, jedes Gefäß der Pflanze, und wiederum jedes Kügelchen, iede (,. des thierischen Körpers hat seine auf das Genaueste mathfmatisch wesinnie Form und Stellung. Auf die se Weise ist nun auf dem Gehiete der organischen Natur dasselde Resultat gewonnen ngrden, welches für dies anorganische Reich schon früher in den genau nikthem atischen Gesetzen der Krystall-Aobildungen wiederum zusammenhängend— mit den siöchigmetrischen Zahlen der chemischen Comhingattonen) erwie— sen re ar. . . . Mät der eben angedeuteten alkgemeinen Uebereinstimmung stehen die speziellen und wesentlichen Huterschiede Er einzelnen O gani?⸗ nen kein sweges in Widerspruch. Vlelmehr ist jeder Änzel ne, selbst der kleinste Theil einer jeden Pflanze und eine! jeden Thir red so be⸗

nicht wie der Zufall das Einzelne geboten, wird es von ihm bruch stuͤckwelse aufbewahrt, sondern ann lerisch und selhsistaͤndig ordnet

stimmt charakierisitt, daß man nicht vlot gag hier und die Pflanze

erfreute sich an

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nach dem Obigen eine durchgehende Analogie sich darbietet, zei sich hier eine nirgends aufhdrende Ind ivtdualistrung.“ 6

sogenannten Urschleime, sondern stets aus Keimkörnern oder Esern

daf nle ein Thier, seibst das niedrig te niz, iin Laufe seiner zeitlichen Entwickelung in eine Pflanze, diese in n

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urzem beinahe allgemein verachtet wurde. .

Bei den fast unglaublich schnellen Fortschritten der feineren Zet⸗ gliederung der organischen Geschbpfe aber dürfte dit Zelt niht mehr s gar fern liegen, wo wenigsiens die hauptsaͤchlichsten Gegenstände un Typen der Organisation erforscht sind und nur noch neue Zusatze in Rücksicht der unübersehbarcen Einzelnheiten geliefert werden könn ten. Aber ein anderes weites Feld harrt noch einer ahnlich en Bear, beitung, namlich die vielfachen Krankheits- Formen, welche das Men— schen⸗ Geschlecht heimsuchen. Erst wenn die feinere Untersuchung der kranken Theile in ihren Grundzügen vollendet seyn wird, wird die Heilkunde wenigstens in der Wissenschaft aufhören, der Spielbeh willkürlicher Theorien und Hyvotbesen zu seyn. Was bls jetzt fön bie Lehre vom gesunden Leben geschehen, das wird, als Vo rfuudlt, elne Kchtre Grundlage für jen! Bemühungen abgeben. . Doch betreffen ale diese Fertschritte, welche entweder schon ge— macht worden sind, oder von den Leistungen der nächsten Zukunst mit volltm Rechte erwartet werden konnen, aur die Verhältnisse za duferen Gestaltung. Die beiden anderen Seiten des organisch en Le bens, die chemischen und die functionellen Beziebungen der lebenden

ten Rrdeiten fast dreier Jahrhunderte kanm bit zur Vordalle der Er— kenntniß gelangt. . V. Bei Gelegenheit der mikroskopiscken Entdeckungen auf dem Fele der lebenden Natur darf wobl der Nane Ehrenberg's nicht un— genannt bleiben, der zur Keuntniß der kleinsten Organismen durch seine unermuͤdliche Thätigkeit stz viel beigetragen hat. Durch den besonderen Kunstgriff, daß er den sogenannten Infusorien gefaͤrhtt Flüͤssigkeiten zu verschlucken gab, gelang es, den innern Bau ihre

Srgane zu sturiren und sogar ihre Functionen kennen zu lergen.

Schlesische do. 4 105

RKüekst C. und TZ.

6. n ,, K JJ Hen 25. Mürz 1836. n tIr Cher rt d g- 1 RM GM CO --... . Er. Cour ö . d Briet. Geld. 8 kri-. 1 CGesq e mr , rer, =/ r. e,, = P . * - gt. Schuld- Seh. 4 191 d 3 160 13 other. HP taundlir. 1 123i 102 zt. Sehuld-Sen. ; 1 . 26 br. Rn gl. Gi. 30 1191 V2 101 om m o. 4 10233 1062 ͤ6 3 1 ; 6 16017 l' ni geh. d. Se eh - Gl /. 6603 Kur- u. Nẽeum. do. * , J Eu 4 192 ] . 96 . C urm. Obl. m.. C. 11612 do. do. do. 33. 99υs /

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171½. 3 ortußg. A9. . St. Fetersburg, 18. Märn. / Lond. 1015637. Amsterdam 327d. Htamhurgz 8! daz. Haris Il Silber- nh 358. 60 in B. A. 132. 306 Silber-Inser. Ser. J. 16

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 25. Maͤrz. Im Schauspielhause: Der Par! sy Hierauf: Die feindlichen Bruͤder, Luß

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spiel in 3 Abth.

Sonntag, 27. März. Im Opernhause: Auf Begehrmh Die Bestalin, lyrischkes Drama in 3 Abth., mit Ballets. Mus von Spontini. (Dlle. Stephan: Julia)

Im Schauspielhause: Adele, Lustspiel in 1 Akt. Hieraus⸗ Das Blatt hat sich gewendet, Lustspiel in 5 Abth. (Neu ein stubirt. (Herr Ruͤthling: Amtsrath Poll) DRontag, 28. März. Im Schauspielhause: Die Leibrente Schwank in 1 Akt. Hlerauf: Zum erstenmale wieserholt: Bi gelich und romautisch, Lustsptei in 4 Asth., von Bauernselo, . Dienstag, 29. Marz. Im Opeinhause: Fanchen, da⸗ Leyermähchen, Operette in 3 Abth. Musik von Himmel. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. . Mittwoch, 30. Maͤrz. Im Schauspielhause: Zum erste⸗ male: Kaiser Friedrich L,, Vierter Theil, oder: Frerichs Ab sched, historischs Schauspiel in 5 Aufzuͤgen, von E. Raupach

Königstͤettsche s Theater.

Sonnabend, 26. Maͤrz. Auf Hoͤchsten Defehl: oder: Intrizue und Liebe, Musik von Auber. Sonntag, 27. Maͤrz. malde aus dem Leben . Tastelli. Hierauf: Es muß ein Gelehrter seyn, Singspiel 15 1 Att. Musik vom Musik Direktor Kugl r. 9 re ; esang in 2 Akten. s ö März. Zum erstenmale: Aurorg, roman isg Musik vom Kapellmeist⸗

58 ons

Bühne bearbeitet von Frier. Gene. Faden ; neuüen Decoratlonen sind vom Decorati

Franz Gläser. Die Maler Herrn Deny.

Redactenr Kd. CM Mt ed.

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Belege fuͤr dielen, selbst auf die kleinsten Theile anwendbaren Sah

Wesen, vorzüglich die erücren, sind trotz der vitlen darauf verwarm

ä in ter dad, 20 Mürz Niederl. wirkl. Schuld St, l/. 5 G do. Rau- Bil. 247“. bussivo —. Ziusl . Neue Anl. A7. . ut werpkhu, 19 Mürz. krassive 155.9. Ausg. Sehntd —. Zins. 161“ Nene Anl. A7! . 6. Frankfurt a. M.,, 2e Mär, etall. 1035/8. 1031/5. 49½ 902M. 9h. Zlin 60. . „63. LBuäank-KAetiei 1661. 1339 n rtil-OblI. 143. 6. LGOodnrg n 3h0 l 11 . . Lose zu 1069 FI. 217. FP reast rärd. Seh. 60M Er. de. Ab , oh Loose 65 36 8 o,, Span. Anl. A618. A6. ZI So llol' 36. 881, . Faris, 19. März. Fo, Rente pr. compt. 197. 40 fin cour. 107 S0. 39 . eGmpt. 0. 89 fn cour. S9. 93 56, Neap. 101 30. Zo Spü

L ste g Oper in 4 Akten, von Seribe

Die Folgen einer Mißheirath, 91 . in A Akten, nach dem Franzoͤsischen, voh tomischet

17 . 2 113 . rende Monta“, 238. Maͤrz. Julerl, die Putzmacherin, parodiren

h n Oper in 3 Akten, vpn F. von Holsein. Fuͤr die Konigstäͤbtih.

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Allgemeine

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832 j 3 9 * * ö 9 ö 6 Amtlich e Nachrichten. o m

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Land- und Stadt— gerichts / Assessor Gerner zu Loͤbau zum Land- und Stadtgerichts⸗ Raih zu ernennen. 1

Se. Majestaͤt der Köoͤnig haben den Lanbschafts-Syndikus Friedrich Au gust Ludwig Messerschmidt, genannt von Arnim, zu Stolpe zum Justizrath zu ernennen und die für ihn ausgefertigte Bestallung Allerhoöͤchstselbst zu vollziehen geruht.

Der bisherige Ober-Landesgerichts⸗Referendarius Gu st av Alexander Fritsch ist zum Justiz-Kommissarius für den Be— zirk des Land- und Stadtgerichts zu Krotossyn, mit Anweisung keines Wohnortes zu Krotoszun, bestellt worden.

Der bisherige Referendarlus Victor Rheinstein ist auf den Grund der bestandenen dritten Prufung zum Advokat-An— valt beim Königlichen Landgerichte zu Koln bestellt worden.

h S8 Se C 5 . 0 15 Zeitungs⸗ Nachrichten. 1

e .

Rußland.

St. Petersburg, 16. Maͤrz. Am 13ten d. M. hielt der Verein der Dampfschifffahrt zwischen St. Petersburg und Luͤ— keck seine , ,, unter dem Vorsitz des Grafen Alexander Benckendorff. Der vorgelesene Bericht erwies, daß der Verein zu den zwei bisherigen Fahrzeugen ein orittz3, „der Thronfolger“, in London hatte erbauen lassen; es kostete 419, 177 Rubel und hatte im vorigen Jahre nur eine Reise nach Danzig gemacht, um die aus Kalisch angekommenen Russischen Truppen einzuschiffen. Die beiden anderen Dampfschiffe waren im Laufe der vorjährigen Schifffahrt von 2160 Reisenden benützt worden. Der reine Gewinn im Jahre 1835 betrug 256,872 Rubel, von denen 16 pCt. den Actiongiren als Dividende ausgezahlt und 661,872 Rubel zum Reserve Kapital geschlagen werden sollen, das ant en 2 J Rubel bilden wuͤrde.

] ach dem Jahres-Bericht des St. Petersburgischen Vereins fur BVerfer tigung kuͤnstlicher Mineral-Wasser bestand die Gesammt— Einnahme im Jahre 1835 (dem zweiten Jahre der Gruͤndung) aus o, 014 Rubel, und die Ausgabe fuͤr Bereitung der Wasser, Miethe, Assekuranz, Heizung, Erleuchtung, Musik, Gehalte, ver— ren, . s. w. betrug 80, 8ꝛĩ7 Rubel. Es ergab siich mithin ein Defizit von 23,833 Rubel. Das Jahr 1834

li ein Defizit von 20,9469 Rubel, also im Ganzen hatte der Verein in . ihn . Rubel mehr ausgegeben als ein— CGFenommen. Durch ein Geschenk Sr. Majestät des Kaisers von M000 Rubel ist diese Summe bis auf 3882 Rubel vermindert worden. Der Verein hofft in Folge dieser Unterstuͤtzung di⸗ Änstalt bald gehoben zu sehen und in vielleicht nicht sehr langer i. im Stande zu seyn, den Actionairen eine Dividende zu zahlen. ö OꝘ˖ . 26 z 4 2 8. 2. * ö . Im Jahre 1827 bildete sich eine Gesellschaft zu dem Zwecke, en Seidenbau und die Gewerbthaͤtigkeit im Kaukasus zu be—

söͤrdern; die Sache gerieth aber in Stocken. Jetzt, heißt es, . , ,, . Plan wieder aufgenommen, mit Ernst und Eifer im Kaukasus die Kultur der Seide J ; . 1 9 1 ö. . ; 19, ö . des Indigo's und des Amerikanischen acks zu betreiben. * . . ; Frankreich. . Paris, 20. Maͤrz. Der Koͤnig ist in der Nacht von vor— gestern auf gestern nach Fontainebleah abgereist, wird jedoch be— reis heute Abend von dort hier zurückerwartet. Der Herzog don Orleans hat gestern in Begleitung eines seiner Ordonnanz— . ffiiere eine Reise nach Bruͤssel unternommen; der Prinz wird etwa drei Wochen abwesend seyn.

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noch zu melden, daß die Proposition des Herrn Delaborde (we— . , , in gewissen Faͤllen), nach k htvollen Vortrage des Herrn Amilhau, welcher der einung war, daß die Institution der Jury durch die Vor— kala. des Lntrag stellers einen empfindlichen Stoß erleiden wurde, ö. , verworfen werden ist. Unter Hö. 369 . Schlusse der Sitzung noch zum . ö n wich sich eine eines ehemaligen Mili⸗ man einen Threnposten rinee, welcher darauf antrug, daß Napoleon: s I we , . ölen e. I. ö. . er ntra⸗ 2 dur (

Tagegorbnung beseitigt. , M Die Redner, die sich ebatte uͤber die Renten-Reduttio'

it die Herren Aug. Annisson⸗Duperron, Karl Dupin und ger rern, .

e Herren von Falguerolles, von Vatr ; vo e Duchesnẽs. h, von Lamartine

ie zur Pruͤfung des Gesetz- Entwurfs uͤber den Elementa !. . 6. 1 r⸗ niedergesetzte Kommisston hat Herrn Saint ⸗Marc⸗ Gi⸗

bau hen, . ernannt.

, e sessager sagt:; „Das Journal des Debats ie f her ein so treuer Verbndeter des Ministerium war, ö. eine Verlegenheit fuͤr dasselbe geworden. Aber es scheint, cn sich anschickt, das Joch abzuschüͤtteln, und daß den sub⸗ ,. Blaͤttern der Hauptstadt und der Provinzen Befehl lage ,. ist, etwas lebhafter als bisher anzugreifen. Die Journal des Debats ist in der That höͤchst selt⸗

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Ueber die gestrige Sitzung der Deputirten-Kammer ist

Ablauf dieses Monats eingezogen werden wird; vorlaͤufig ha

gegeben.“

eines Ehren-Mitgliedes. Zum wirklichen Mitgliede wurde

Karl Lucas gewaͤhlt.

Sitzung zugegen. Der Moniteur algérien

Fr. zur Verfugung des Marschalls Clauzel gestellt, um zur Un—

die Franzoͤsische Armee von Mascara fortgefuͤhrt hat

Die Gazette des Tribunaux wiberspricht der von meh—

schaft der Madame Laͤtitia Buonaparte auf 5 Millionen Fr die sich sechs Erben zu theilen haͤtten.

Lotterien in ihre Kolumnen aufgenommen haben. liche Contravention gruͤndet sich auf eine Verorbnung des Con— seils vom 72. September 1776.

Im woniteur liest man; aus Narbonne meldet, daß am 6. d. Unruhen in Valencia aus— gebrochen sind.

wundete verloren und sich nach Prat-de-Lusanes zuruͤckgezo zen, wohin dar Oberst Aspiroz sich am 15. d. mit 4990 Christinos begeben hat, um den Feind anzugreifen. Mina war am 11.8. in Tarragona, und am 17. in der Gegend von Cervera.“

Der Messager giebt in Bezug auf die in dieser telegra— phischen Depesche erwahnten Unruhen bereits nachstehende naͤ— here Details: General⸗Capitain hat sein Kommando niedergelegt, und sein Heil in der Flucht gesucht. Schon am 4. d. bemerkte man unter der Einwohnerschaft, die gegen den General⸗Capitain eingenom— men war, Zeichen einer lebhaften Aufregung. Diese Stimmung entstand aus der Annäherung des von Cabrera kommandirten Corps, und aus den Grausamkeiten, die dieser Parteigaͤnger als Repressalien fur die Hinrichtung seiner Mutter veruͤbte. In der Nacht vomöten sprach man schon von einer Bewegung gegen den General⸗Capttain; am Hten um? Uhr Abends verkuͤndete ein dumpfes Getuͤmmel, daß der fuͤr die Bewegung festgesetzte Augenblick ge— kommen sey. Um 8 Uhr erklärten zahlreiche Gruppen laut, daß sie gegen die Aufruͤhrer marschiren wollten, mit dem General— Capitain an ihrer Spitze; sie verlangten zugleich, daß vier Na— tional⸗Gardisten, die in Folge der September⸗Ereignisse verhaftet waren, in Freiheit gesetzt wurden, und riefen: Tod den Kar— listen! Tod den Maͤnnern des juste-milien! Die Vorstellungen der Civil⸗Behoͤrden brachten die beste Wirkung hervor, und wenn der General⸗Capitain, statt sich in die Citadelle einzuschließen, die Anstrengungen jener Behörden unterstuͤtzt haͤtte, so wuͤrde sich noch Alles haben beilegen lassen. Um Mitternacht herrschte die tiefste Ruhe, und bis am 7ten Mittags gab sich keine neue Bewegung im Volke kund. Um diese Zeit aber erließ der General⸗Capitain eine Proclamation, die allgemein mißfiel. Es bildeten sich von Neuem Gruppen, und diese wurden immer zahlreicher nach der Publication einer Verordnung, in welcher der General⸗-Capitain bas Kriegs-Gesetz proklamirte, und anzeigte, daß zwei Kanonen— schuͤsse aus der Citadelle den Einwohnern als Zeichen dienen sollten, daß, wenn sie sich nicht sogleich in ihre Wohnungen zu⸗ ruͤckzoͤgen, sie durch die Patrouillen der Linientruppin, die sich in der Festung befanden, niedergemacht werden wurden. Der General⸗Capitain sprach nicht davon, wie sich die National⸗Garde zu benehmen hatte. Jenes Verfahren steigerte nun den Unwillen auf den hoͤchsten Grad, und kaum hatte man den zweiten Ka— nenschuß vernommen, so wurde der Befehl gegeben, General— marsch zu schlagen, und nach Verlauf einer halben Stunde waren die Balaillone der National-Garde versammelt. Es sterbe der General⸗Capitain! war das einstimmige Geschrei. Die Offiziere traten zusammen, und baten den Civil-Gouverneur, den Vorstellungen der National Garde Gehoͤr zu schenken, und ihr Vorschlaͤge zu machen, weil dies das einzige Mittel sey, Unheil zu verhuͤten. Der Civil-Gouverneur redete die Bataillone an, empfahl ihnen Ordnung und Eintracht und hat sie, Ver— trauen zu ihm zu haben. Man verlangte aber einstimmig den Kopf des General-Capitains als Genugthuung fuͤr den zugefuͤgten Schimpf, und man bestand darauf, daß dem im Gefaͤngniß sitzenden Mendez⸗Vigo das General-Kommando anvertraut werde. Der Civil-Gouverneur begab sich nach der Citadelle, konferirte mit dem General⸗Capitain, der sein Kommando nieder legte und die Flucht ergriff, um der Wuth des Volkes zu ent— gehen. Als die National-Garde dieses Resultat erfuhr, schien sie zufriedengestellt; nichtsdestoweniger aber drang sie noch auf die Loslassung der verhafteten National-Gardisten, und auch in dieses Gesuch willigte man. Um 4 Uhr Morgens war die Ruhe wieder hergestellt. Man schickte sogleich an den General Palarea eine Estafette, und erwartete stuͤndlich sein Eintreffen.“

Zur Erklärung der Unruhen in Valencia dient vielleicht noch folgende Stelle aus einem dortigen Schreiben vom Zten d.:

„Die Anstrengungen Palarea's fuͤhren fast zu gar keinem Resultate.

m

ecki kern n Unterstuͤtzungen aus den geheimen Fonds und

ziel niche , jeden Morgen. Das Handwerk ist so Wader es ist wahrscheinlich, daß die Sutzventlon vor

Provinz uͤber 3000 Mann erhoben. In Nieder⸗-Aragonien strei⸗ fen sßsin Mann ‚horasl um kor aue ie &i daressre, , e sm.

man dem genannten Blatt noch acht Tage Zeit zum Nachdenken

Die Akademie der moralischen und politischen Wissenschaf— ten beschaftigte sich gestern mit der Wahl eines wirklichen und der Baron Felix von Beaujour und zum Ehren-Mitgliede Herr Der Fuͤrst von Talleyrand war in dieser

; enthaͤlt folgenden Artikel: „Der Baron James von Rothschild und sein Bruder, der Ba— ron Salomon von Rothschild, haben eine Summe von 10,060

terstuͤtzung derjenigen Israeliten verwendet zu werden, welche Bei An⸗ kündigung dieser Geldsendung druͤcken die Herren von Roth— schild im Namen ihrer Glaubensgenossen dem Marschall ihren Dank fuͤr den jenen Israelitischen Familien gewährten Schutz aus.“

reren Zeitungen gegebenen Nachricht, daß sich die Nachlassen—

belaufe, und will aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß die Erbschaft im Ganzen nur aus 2 Millionen Fr. bestehe, in

Jast alle hiesige Journale sind auf künftigen Montag vor das Polizei- Gericht citirt, weil sie Anzeigen uͤber auswärtige Die angeb—

„Eine telegraphische Depesche ͤ s Der General⸗Capitain Caratala wurde durch die National-Garde gezwungen, die Stadt und sein Kommando zu verlassen; an seine Stelle sollte Mendez Vigo treten. Ein An—

griff, den die Karlisten am 14. d. auf Berga unternommen ist zuruͤckgeschlagen worden; sie haben dabei viele Todte und Ver—

„In Valencia ist die Ruhe gestoͤrt worden; der

Seit der Hinrichtung von Cabrera's Mütter haben sich in der

t

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und Cabrera soll sich mit 6000 Mann Infanterie und 400 Pfer⸗ den nur noch fuͤnf Stunden von Valencia besinden.

Die Sentinelle des Pyrenses enthaͤlt eine Uebersicht von den gegenwartigen Streitkräften der deiden kriegfuͤhrenden Parteien in Navarra und den drei Baskischen Provinzen. Cor— dova soll danach 62, 000 Mann, Don Carlos dagegen nur 40,1206 Mann haben. Das obgedachte Blatt versichert auch, daß kuͤrz⸗ lich bedeutende Summen baaren Geldes im Hauptquartier des Don Carlos angekommen seyen, und daß man naͤchstens von der Seeseite mehrere Waffen- und Munitions-Transporte erwarte.

Im Journal du Commerce liest man: „Es werden uns verschiedene Briefe von der Graͤnze mitgetheilt, worin von Gefechten bei Ordunßia und Salvatierra die Rede ist; aber wir erfahren zu gleicher Zeit, daß jene Nachrichten uͤber St. Seba— stian nach Bayonne gekommen sind, und dies ist eine sehr ver— dächtige Quelle, der die Behoͤrde, die die telegraphischen Depe— schen von Bayonne absendet, mißtrauen sollte. Sie ist schon zu oft durch dieselbe getäuscht wor den.“

Großbritanten und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 18. März. Der Marquis von Lansdowne er— hob sich, um angekuͤndigtermaßen zu beantragen, daß das Unter— haus um eine Abschrift von dem Bericht seiner Eisenbahn-Kom mission und von den Resolutionen, die es in Bezug auf die Eisen bahn⸗Bills angenommen, ersucht werden solle. Bei einer fruͤhe⸗ ren Gelegenheit hatte der Marquis gesagt, daß an 30 bis 40 Millionen Pfund Sterling in den Eisenbahnen, deren Bau im Vorschlage sey, angelegt werden wuͤrden, und er erklaͤrte jetzt, daß zu den Eisenbahnen, hinsichtlich deren gegenwaͤrtig dem Un⸗ terhause Bills vorlägen, die bereits die erste Lesung erhalten hatten, ein Kapital von mehr als 28 Millionen Pfund erforer— lich seyn wuͤrde. „Das Unterhaus“, fuhr der Redner fort, „glaubte, daß dieser Gegenstand die ernstlichste Erwägung ,. und es wurde daher eine Kommission zur Pruͤfung desselben er— iannt. Diese Kommission schlug vor, daß fortan mit keiner Eisenbahn-Bill mehr vorgeschritten werden sollte, bevor der Ausschuß, dem sie zur Pruͤfung uͤberwiesen worden, dem Hause jedesmal uͤber 19 verschiedene Punkte, welche die Kommissiorn⸗ genau bezeichnete, Bericht erstattet haͤtte. Unter diesen Punkten befinden sich die Angemessenheit der fuͤr die Bahn gewahlten Linie, die Fragen, ob dieselbe auf andere Bahnen Einfluß haben wuͤrde, wie viel Actien man auszugeben beabsichtige, und wie hoch sich die diesfaͤlligen Subserip tionen beliefen, und dergleichen mehr. Aber der wichtigste Punkt der Untersuchung ist, ob dem Publikum durch bie Eisenbahn mehr Bequemlichkeit und Vor— theil entstehen duͤrfte, als ohne dieselbe, oder, mit anderen Wor— ten, inwiefern wohl die von Einzelnen dafuͤr gebrachten Opfer von dem großeren Nutzen, der dem Publikum daraus erwuͤchse, uͤberwogen werden mochten.“ Der Graf von Ripon war sehr erfreut uͤber diesen Antrag. „Ew. Herrlichkeiten“, sagte er, „muͤssen sehr vorsichtig bei der Gesetzgebung uͤber die Eisen— bahnen zu Werke gehen, damit sowohl dem Publikum im Allgemeinen als den einzelnen Individuen die noͤthige Sicherheit gewaͤhrt werde. Es handelt sich darum, zwei Klassen zu schuͤtzen: erste ejenigen, welche sich durch die Vorstellungen Anderer zur Th me an solchen Plaͤnen verleiten lassen, ohne eigene Kenntniß von der Sache zu haben, und die ihr Geld, ge— lockt von der reizenden Aussicht auf gewisse vermeintliche Vor— theile, die ihnen von den Unternehmern vorgespiegelt worden, bereitwillig hergeben; zweitens diejenigen, deren Eigenthum zur Ausfuͤhrung solcher Projekte herhalten muß. Niemand kann ge— neigter seyn als ich, einzuraͤumen, daß Privatbesitz dem allgemei⸗ nen Besten weichen muß, wo es sich wirklich um einen allgemei— nen Nutzen handelt; ehe aber ein Eingriff in Privatrechte ge— schieht, muß es klar erwiesen seyn, daß das Opfer wirklich fuͤr das Gemeinwohl erforderlich ist.“ (Hort) Die Motion wurde genehmigt. Hierauf ersuchte der Graf von Aberdeen die Ver⸗ sammlung, ihm einige Minuten Gehoͤr zu schenken, da er Ihre Herrlichkeiten und besonders den Premier-Minister auf den jetzi— en Kand der Kriegfuͤhrung in Spanien aufmerksam machen wolle.

„Gewiß“, sagte der Lord, „kann Niemand den Verlauf des dor⸗ tigen Kampfes betrachten, ohne zu fuͤhlen, daß es ein Gegenstand sey, der die ernstlichste Beruͤcksichtigung verdiene, damit ein Schritt gethan werde, um das grausame Verfahren, welches in jenem Kriege beobachtet wird, zu aͤndern. Ich will hierbei nicht auf die allge— meine Politik des Ministeriums mit Hinsicht auf Spanien eingehen, noch eine Sympathie fuͤr eine der mit einander kaͤmpfenden Par⸗— teien ausdruͤcken, denn ich muß es gestehen, ich hege keine Sympa— thie fuͤr ihre Sache. Ich weiß, daß mit einer derselben ein Alltanz⸗ Traktat abgeschlossen ist, und obgleich ich das Ministerium hierin sehr tadeln muß, so bin ich doch der Letzte, der ihm empfehlen würde, den Traktat, da er einmal abgeschlossen ist, nicht treulich zu erfuͤllen. Der Grund, weshalb ich in diesem Augenblick zu dem Hause spreche, ist bloß meine Ueberzeu⸗— gung, daß wir an einer Sache und an einer Kriegführung, die durch Graͤuel und Abscheulichkelten geschäͤndet worden, wie ste in der Geschichte eines eivilisirten Volkes ganz unerhört und unbe— kannt sind, wesentlichen Antheil nehmen. (Hort) Waͤre gewissen⸗ haft nach der durch die Bemuhungen des edlen Herzogs (von Wel lington) zu Stande gebrachten Convention gehandelt worden, so wurde der Erfolg ein sehr woblthatiger gewesen seyn; aber man be folgte sie nicht, man uͤbergab sie den Lüften, man verhböhnte sie, und ich fann nicht umhin, zu hehaupten, daß die Einmischung der Re— gierung Sr. Majestaͤt in die Spanischen Angelegenheiten diese un⸗— gluͤcklichen Folgen herbeifüͤhrte.“ Der Redner erzaͤhlte nun die be— kannte Thatsache von der Erschteßung von Cabrera's Mutter und von der dafuͤr von diesem genommenen Rache. Er bezeichnete das Be— nehmen des Letzteren zwar auch als sehr verwerflich, aber das Verfahren Minas, der ihn zuerst ohne Anlaß dazu ge— reizt, als so empbrend, wie kaum eine der wildesten, schrecklsch⸗— sten Graͤuelthaten der Franzöͤsischen Revolution. „Denn“, sagte er, „dies war keine Handlung eines Augenblicks, nicht das Resultat einer ploöͤtzlichen wilden Rache, erzeugt durch das Gefuͤhl der Ent⸗—

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rüstung uͤber erlittene Unbilden, nein, es war eine von der höch—

a ==, w..