1836 / 98 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

—— ——

; 1

Auf Antrag der naͤchsten Intestaterben des im Jahre 1812 mit den Französischen Truppen nach Rußland marschirten, im 127sten Franzbsischen Infanterie⸗Re⸗ gimente enrollirten Friedrich Auhagen aus Stolze⸗ nau, uͤber welchen selt 20. November 1818 durchaus keine Nachrichten eingelaufen sind, ergeht an gedach ten F. Auhagen hiermit die Aufforderung, sich bin⸗ nen Jahresfrist a dato allbier zu melden, widrigen⸗ falls er fuͤr todt erklaͤrt und sein Vermögen den be⸗ kannten naͤchsten Erben oder Nachfolgern ausgeant⸗ wortet werden wird.

Wovon abgeht; an Agentur Pro⸗ vision, Geschaͤftskosten, Ruͤck⸗ versicherungen und Freijahr⸗

Reserven S6, 128 91

d 2

A2 Transport 203,073 Thlr. 3 sgr.

Ino, oa Thir 237 sgr Hierzu der Zinsen-Ueberschuß 9

ö, ii, 19t? 12 =

118,857 Thlr. 33 sgr.

Die in 1835 bezahlten

zugleich werden alle die, welche vom Leben des verschollenen F Auhagen Nachricht besitzen, ersucht,

solche dem hiesigen Amte zugehen zu lassen. Sisnatum Stolzenau, den 238. Maͤrz 1836.

Koͤniglich ,, Hannoversches mt.

Vatersandische Feuer⸗Versicherungs⸗Gesell⸗ schaft in Elberfeld.

Direction: ;

F. A. Jung, W. Blank, Kohler⸗Bockmuͤhl, Feldmann Simons, J. C. Dun clenberg, Willemsen, bevollmaͤchtigter Direktor und General ⸗Agent.

Direttorial⸗Rath:

Abr. Pet. von Carnap, Wingand Simons, Joh. Keetmann, G H. Orth. F A. Jung jun. Protokoll der 13ten General⸗Versammlung. Die General-Versammlung wurde durch die Di= reetion mit der Einladung eröffnet, fuͤr die heutigen Verhandlungen einen Vorsitzer und einen Protokoll— führer zu wahlen, worauf zu ersterem der Herr Job. Adolph von Carnap und zu letzterem Herr Wil⸗

helm Wortmann bestimmt wurde.

Der Herr Direktor und General Agent Willem⸗ sen nahm nun das Wort und trug das Protokoll Über die gestrige Sitzung des Direkirial-Raths vor, welches mit den Worten schließt: „Doch der Segen kommt von oben“ Dem Herrn Direktor Willem—

Schaden betragen 121,561 Th. sgr. wovon die Ruͤck ver⸗ sichernden trugen..

17,707 2 103,853 Th. 28 sgr. Die Grati⸗ fikation n. Statut §5 15. . Besondere Reservef. Sch we⸗ bendes. .

180 Th. sgr.

14,823 7

116,887 Thlr. IJ sgr.

Gewinn-Resultat des Jahres . . zo. ooo Thlr. sgr

Das voll vorhandene Gewaͤhr⸗ leistungs Kapital der Gruͤn⸗ . dung betraͤgt 1 Mill Thlr. . 1,000, 000 Thlr. sgr. Der Üebertrag der Praͤmien⸗ Gelder aus 1835 auf 1836. . 107,568 11 ⸗—

Es steht also ult 1835 eine Ge⸗ waͤhrleistung von .... . . 1,107. 365 Thlr. 11 sgr.

gegen die ult 1833 noch auf Tage und laͤngere Zeit fuͤr eigene

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sen gab dieses Veranlassung, darauf hinzudeuten, daß er mit densespigen Worten seinen Vortrag in der ersten Gene al⸗Versammlung schlo', und za der Bemerkung: daß aseedings beim Versicherungs-Ge⸗ schaft es die Weisbeit nicht thue, daß aber dennoch sorg iche Vorsicht, als allein moͤgliche eigene Zuthat, nicht versaͤumt werden duͤrfe; und fuͤhrte dersel ve, unter Anderm, hierauf mehrere Bei piele an, wo die Anwendung vorgeschriebener Ausfuͤhrlichkeit bei den Aufabmen der Versicherungen vor großem Nach⸗ theil bewahrte. J ;

Der wie immer sehr pünktlich und deutlich aufge⸗ stellte Rechnungs Abschluß pro 1835 wurde vorgelegt

Das Jahr 1835 zeigte sich im Allgemeinen wieder guͤnstige! fuͤr die Verstcherungs⸗Geschäͤfte. Unsere Gesellschaft hatte auf 221 Punkten Brandschaden mit uberhaupt 121,861 Thlr. zu bezahlen. Es ergab das⸗ selbe ein Gewinn-Resultat von 30,900 Thlr., welches mit in die auf 18386 uͤbertragene Praͤmien-Reserve genommen wurde.

Das Versicherungs⸗Kapital war, ungeachtet grund⸗ saͤtzicher Ausscheidüngen und Beschraͤnkungen, von Sz Millionen auf 88 Millionen gestiegen; davon lie⸗ fen? Millionen unter Ruͤckversicherung und 78 Mil⸗ lionen fuͤr eigene Rechnung.

Aus den verschiedenen interessanten auf das Ge. schaͤft bezuͤglichen Mittheilungen darf noch heraus gehoben werden, daß es sich zeigt, wie man mehr und mehr begreift, daß das Feüer-Ve sicherungs⸗ wesen gehörig gewürdigt werden muß, weil es nicht mehr entbehrt werden kann und zwar besonders nicht in einer Zeit, wo der Segen des Friedens Zu⸗ standes so allseitig die Industrie anregt.

Unsere Gesellschaft ist in Wuͤrtiemberg, unter

bekannter Einigung mit dortiger Gesellschaft;

ferner in Preußen, Baiern, Hannover, Sachsen,

Baden, Hessen, Braunschweig, Nassau, den uͤbri⸗

gen Theilen Deutschlands und in der Schweiz durch 311 Agenturen vertreten.

Mit großem Interesse vernahm die General⸗Ver⸗ sammlung diesen, im Ganzen sehr beruhigenden und erfreulichen Bericht, und ersah daraus wiederholt, mit welchem Eifer, mit welcher Umsicht und Thäͤ— tigkeit das Geschaͤft der Gesellschaft geleitet wird. Sie verkennt es nicht, wie viel sie hlerbei der Di⸗ rection und insbesondere dem Herrn Direktor Wal lemsen verdankt, und spricht diesen Dank einstim. mig und aufrichtig mit der Hoffnung aus, daß noch lange diese sorgfältige und ersprießliche Leitung der Compagnie erhalten bleibe.

Die General-Versammlung beklagt in aufrichtiger Trauer den Tod des Herrn P. C Peill, der als ein sehr umsichtiges und thaͤtiges Mitglied der Di⸗ rection sich um das Interesse der Compagnie ver— dient machte. Zur Wiederbesetzung seiner Stelle wurde der Herr J C. Duncklenberg senior ein— stimmig zum Direktor erwaͤhlt, der die Guͤte hatte, diese Stelle zu uͤbernehmen, und wurde sodann der Herr Karl Dun cklenberg zu seinem Stellvertre⸗ ter ernannt.

Der hier so allgemein und tief betrauerte so fruͤhe Heimgang des stellvertretenden Direktors Herrn Karl Feldhoff machte gleichfalls die Wahl eines Stell⸗ vertreters noͤthig, welche auf den Herrn Karl Hecker siel.

Wegen der Wahl des Herrn J. C. Duncklen⸗ ber lg er G s ct n ron, in die Direction, mußte auch fuͤr ersteren ein neuer Stellvertreter gewaͤhlt wer— den, wozu Herr Wilhelm Simons⸗-⸗Koöͤhler er⸗ nannt wurde. . .

Den Herrn G H. Orth, his jetzt Mitglied des Direktorlal-Raths, traf nach dem Statut die Reihe des Ausscheidens, derselbe wurde jedoch durch ein stimmiges Ersuchen der General-⸗Versammlung be— wogen, diese Stelle ferner beizubehalten, und wurde Herr Wilhelm Wittenstein senior zu dessen Stell⸗ vertreter ernannt.

Da Niemand etwas mehr zu erinnern fand, wurde die General Versammlung durch den Herrn Vorsiz zer geschlossen und Gegenwaͤrtiges nach geschehener Vorlesung und Genehmigung unterschrieben.

Der Vorsitzer: Der Protokollfuͤbrer: Joh. Ad von Carnap. Wilhelm Wortmann

Abschluß auf den 3. Dezember 1838 Die Gesammt Praäͤmie, wogegen die Versicherungen im Jahre 1858 abgelaufen sind, betraͤ

* 200, 215 Thlr. 16) sgr.

Hierzu die Ausgleichungs-Re— serve aus 1833. . ...... 29827 161

208,073 Thlr. 3 sgr.

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Rechnung laufende Versiche⸗ rungs-Summe von ..... 78, 007,000 Thlr. sgr

Es fanden im vergangenen Jahre auf 221 Dunk— ten Schaden-Verguͤtungen Statt; viele vom Brand— Ungluͤck Betroffene sind demnach der Wohlthat, wel⸗ che die Anstalt gewährt, theilbaftig geworden. Die Freisinnigkeit, mit welcher die Gesellschaft sich be— nahm, wurde mehrseitig öffentlich anerkannt.

Die Gesellschaft faͤhrt fort, Versicherungen gegen Feuersgefahr zu angemessenen billigen Praͤmien zu uͤbernehmen: ihr Statut, die Versicherungs Bedin gungen, uberhaupt alles, was die Verfassung und Geschaͤftsfuͤhrung derselben betrifft und Interesse fuͤr ein verehrliches Publikum hierin haben kann, liegt auf dem Buͤreau des geborsamst Unterzeichneten, Dinhofsplatz Krausenstraße Nr. 35, und auf allen zu seinem Geschaͤfts-Ressort gehoͤrigen, hiernaͤchst benannten Haupt- und Huͤlfs-Agenturen zur gefaͤl— ligen Einsicht offen.

Bei Abreichung der Formulare zu Versicherungs— Aufgaben wird jede weitere etwa erforderliche Anlei tung und Auskunft hieruͤber aufs Bereitwilligste ge geben; auch jede zulaͤssige Ruͤcksicht und Erleichte rung bei den Versichernngs-Abschluͤssen, wozu der Unterzeichnete ermaͤchtigt ist, schuldigst genommen und eingeraͤumt werden.

Verzeichniß der Agenturen: Haupt⸗Agenten: F E. Schreiber Sohne in Breslau.

G. Röhr in Groß-⸗Glogau.

G. H. From me in Frankfurt a. d. O. C. H. Pantzer in Danzig. C. Albrecht in Til nt. Frobeen jun. in Memel. ro der in Marienwerder. „Sieler in Naumburg a. d. Saale. Buͤttner in Lenzen. Huͤlfs⸗Agenten: Wolff in Berlin, n , Nr. 7. . G. T. Gerold in Berlin, unter den Linden Nr. 10. W. Speier in Charlottenburg. .A. Klincke in Potsdam. g Erben & Comp. in Brandenburg. einthal in Stendal. ank in Cloͤtze Meyn in Calbe a. d. Milde. G Aschen born in Treuenbriezen.

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r. Giese in Wittenberg richts⸗Aktuar Röder in Weißenfels. F. A. Zuͤrn in Zeitz Bothe in Sange hausen. T. C Hildebrandt in Oranienburg. euer Rendant Graebedinkel in Cremmen. F. Schulze in KRathenov. olijei⸗Seeretair Bro sowsky in Kyritz. A. Krusemark in Wittstock rgermeister Goecke in Neustadt 4. d. Dosse. D. Fritze in Perleberg. Garn in Seehausen, rgemeister Heller in Arendsee. 1Muller in Wittenberge. L. Meyer in Werben. assermann in Muͤncheberg. Senator Pahn in Strausberg. a

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senior, bisherigen Stellvertreters des Herrn Actuarlus Bölcke in Freienwalde.

ne in Wriezen a. d. O. nzke in Schwedt.

el in Prenzlow

J C. Gentz in Neu⸗Ruppin.

Conrad Mentzel in Liegnitz.

C. F. Kellner in Reichenbach in Schlesien. Gebr. Alberti in Waldenburg. Kreis⸗Seeretair Esterlein in Grottkau. W. G. Löoͤhnis in Neisse.

F. L. Schwiertschena in Ratibor.

E F. M Weyhrauch in Schönberg. J. Freund in Tarnowitz

T. W Muller in Heis.

J. G. Hahndorff in Crossen.

. Eff ner in Grunberg.

E. A. Petzoldt in Sorau.

Taxgtor Thoͤldtau in Sommerfeld. B. N. Pick in Landsberg a d. W. Aktuarius Hohn in Jastrow. Buͤrgermeister Münzer in Flatow.

zu machen, die Uebersicht des Hauptentwurfs und der

J. Th. Petz enbůrger in Marienburg. F. W. Haertel in Elbing.

Berlin, den 26. Maͤrz 1836. ; ö Der General-Agent der Elberfelder Feuer— Versicherungs⸗Gesellschaft fuͤr die General⸗

Agentur Berlin. .

Bekannt mach un g. . Wir bringen hierdurch zur offentlichen Kenntniß, daß die durch unsere Bekanntmachung vom 31. De—

zember 1835 angeordnete zweite Einzahlung von Zehn Thalern pro Äctie bis zum 15. Maͤrz d. J., als dem festgesetzten Termine, auf saͤmmtliche Interimsscheine, mit Ausnahme von 13 Stuͤck, geleistet worden ist. Dieselben tragen folgende Nummern: 37M, A102, Al03, S243, 9277, 9278, 9279, 9280, 9281, 9282, 9283, 12,934, 12,935, ͤ und werden hiermit, in Gemaͤßheit des §. 3 der Sta tuten, fuͤr null und nichtig erklaͤrt. Die Inhaber dieser Interimsscheine sind demnach ihrer Rechte als Actionairs, so wie der bereits ge— machten Einschuͤsse, verlustig, und werden an die Stelle der annullicten Scheine neue ausgefertigt, mit den Nummern 18 030 bis mit 158,932 bezeichnet, und solche zum Vortheile der Compagnie an hiesiger Boͤrse verkauft werden. Leipzig, den 21. Maͤrz 1836. . Leipzig⸗-Dresdner Eisenbahn⸗Compagnie. Gustav Harkort, Vorsitzender.

Karl Tenner, Bevollmaͤchtigter.

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.

Literarische Anzeigen.

. 2415

2 * 24 2 6 Saͤmmtliche Preußische Gesetzbuͤcher; oder das Allgemeine Landrecht, die Allgemeine Ge⸗ richts Ordnung, die Allgemeine Criminal-Ordnung, der 20ste Tit. Thl. II. des Allgemeinen Landrechts, die Deposital⸗- und Hypotheken Ordnung mit den zur Zeit noch anwendbaren, vor und seit der Gesetzeskraft derselben bis zum Jahre 1833 inel, erschienenen, hinter jedem concernirenden Paragra- phen nach der Zeitfolge geordnet woͤrtlich ab— gedruckten, denselben ergänzenden, abaͤn dernden oder erlaͤutern⸗ den Gesetzen, Verordnungen und Reseripten. Nebst einer schematisch e, n,, Uebersicht der Marginalien und einem vollssaͤndigen Register. Herausgegeben von C. Paul. Größtes Octavformat.

Die gesammte Preußische Gesetzgebung hat in dem seit ihrer nach und nach erfolgten Emanation ver- flossenen halben Jahrhunderte so viele und so bedeu⸗ tende gesetzliche Erlaͤuterungen, Abaͤnderungen und Ergaͤnzungen erhalten, daß der Preußische Juͤrist und administrative Beamte die wenigsten Paragraphen derselben anzuwenden vermag, ohne erst letztere um Rath zu fragen Nur Wenige konnen diese gesuchte Belehrung aus den Urquellen schoͤpfen, da der Be— sitz aller jener, wohl hundert Baͤnde uͤbersteigenden Werke: der alten und neuen Edieten Sammlung, der zeitschriften von Klein, Eisenberg und Sten gel, Amelang, Mathis, Hoffmann, v Kamptz schen Jahrbuͤcher und Annalen 2x0 ꝛ20, in welchen sich diese Verordnungen zum großen Theil zerstreut vorfinden, bei den meisten, insbesondere aber den juͤn⸗ gern Juristen und angehenden Beamten, nicht vor⸗ auszusstzen ist. ; /

Einem laͤngst gefuͤhlten Reduͤrfnisse entsprechend, zweck- und sachgemaͤß erscheint es daher sowohl fuͤr das wissenschaftlsche Studium, als auch fuͤr die prak⸗ tische Anwendung, saͤmmtliche auf das Allgemeine Landrecht, die Allgem Gerichts⸗-Ordnung, die Allgemeine Criminal-Ordnung, den 20. Tit. Thl il. des All gem Landrechts, die Depo⸗ sital', Hypotheken⸗-Ordnung bezuͤgliche Ge- setze und Verordnungen, so wie die oft zur Erlaͤute⸗ rung der ministeriellen Bescheide dienenden Anfra⸗ gen vollstaͤndig und zwar zur Erleichterung des Gebrauchs in schematischer Anordnung dergestalt wiederzugeben, daß unmittelbar hinter dem Tezt je des Paragraphen sogleich dessen authentische Ergaͤn— zung, Abaͤnderung oder Erlaͤuterung, nach der Ma— terie der Gesetzbuͤcher und der Zeitfolge geordnet, in extens folgt. .

An einer solchen vollstaͤndigen Bearbeitung unserer Gesetzaebung fehlte es bisher ( die Graͤff sche Sammlung enthaͤlt nur die Justiz-Ministerial-Re— seripte vom Jahr 1812 ab bis 18633, die Mann— kopff schen Ergänzungen enthalten nur eigentliche Legislatur und ein Repertorium der ergengenen Ju— stij⸗Minister al⸗Reseripte —). Seit Jahr und Tag habe ich mich derselben unterzogen, und die guͤnstige Aufnahme, welcher das von mir in dieser Aft bear- beitete Allgem. Criminaltrecht sich zu erfreuen hat, veranlaßt mich, meinem fruͤhern Plane gemaͤß, die uͤbrigen Gesetzbuͤcher, eben so bearbeitet, dem Drucke zu uͤbergeben.

Die Deposital-Ordnung hat ebenfalls bereits die Presse verlassen, das Kriminal-Strafrecht oder der 20. Tit Thl II. des Allgem. Landrechts (— wel cher den zten und Aten Band des Allgem Kriminal Rechts bildet —, so wie die Allgem Hypothe⸗ ken⸗Ordnung (2 Baͤnde) und das Allgem Land— recht (6 Bande), sind ur Zet unter der Presse, und an diese wird sich demnaͤchst die Allgem Ge⸗— richts⸗Ordnung (4 Bände) im Druck anschlie⸗ ßen Auf diese Weise wird das Werk nicht nur ei— nen Complexus unserer gesammten eigentlichen Legislatur, sondern auch der doctrinellen Erlaͤute— rungen des Justiz- und aller andern Ministerien bis incl. des Jahres 1835 enthalten.

Da jeder praktische Jurist und administrative Beamte im Besitz des Allgem. Landrechts und resp der Allgem. Gerichts-Ordnung ist, und um das Werk nicht zu vertheuern, habe ich bei dem Allgem. Land— recht sowohl, as bei der Allgem Gerichts-Ordnung, nicht den Text der Paragraphen, sondern nur die Ueberschriften der einzelnen Titel und Abschnitte, so wie deren Marginalien den Zu atzen vorvrucken las— sen; bei den andern Gesetzbuͤchern aber ist zur Be— quemlichkeit beim Gebrauch der Text vollstaͤndig vorgedruckt

Unter „Literatur“ sind jedem einzelnen Gesetz— buche auf dasselbe Bezug, habende wissenschaftliche Abhandlungen vorausgeschickt, und um das System im Ganzen und in gllen seinen Theilen anschaulich

Co- und Subordination einzelner Materien zu er⸗

leichtern, ist dem am Schlusse jedes fuͤr sich! den Verkes befindlichen vollstaͤndigen ah (Heben.

ster eine schematische Zn tem nen stellu nge!

Marginalien vorausgeschickt. Sodann folgt ein Nachweisung der jeden einzelnen Paragraphen . Gesetzbuͤcher ergaͤnzenden, abaͤndernden und erläutern den Verordnungen c unter Angabe der Werke, au welchen solche entlehnt sind, und endlich ein chron 1 o gisch?s Verzeichniß fäimmtlicher in den ' saͤtzen enthaltenen Verordnungen. l⸗ Der Herausgeber.

Die vorstehend angekündigte neue, vollsandtz Ausgahe der „Saͤmmtlichen Preußischen Geschis⸗ cher, mit allen, bis 1835 inel erschien enen Ergn zungen und Erlaͤuterungen“ erscheint im Verlagẽ des ünterzeichneten. Bereits sind fertig und inn, Buchhandlungen vorraͤthig zu haben n

1) Allgem. Kriminalrecht, 1Ister und 2ter B ) die „Allgem. Krimingl-Ordnung“ enthaltend) Ea den preis: 3 Thlr. 25 sgr. 3

2) Allgem. Deposttal-⸗Ordnung. Ladenptehz. 1851 ü189r . ;

Unter der Presse befinden sich und werden binnen kurzem erscheinen:

3) Allgem. Kriminalrecht, Ir und Aar Baß

(die Bearbeitung des 20sten Titels des II. The des Allgem. Landrechts enthaltend). 4) Allgem. Hypotheken Ordnung. 2 Baͤn

3) Allgem. Landrecht (6 Baͤnde), wird Heft weise gusgegeben werden, 1) um den Ankauf diest allgemeinen, jeden Preuß. Staatsbürger i, teressirenden Gesetzbuches zu erleichtern und es allz den untern administrativen Behörden, Dorfschußz Schiedsmaͤn nern und, dem Geschaͤftsmanne überhqhz auf eine wenig kostspielige Weise zugaͤnglich zu m'

chen, 2) um dasselbe sogleich bei dem praktischen G.

brauche anwenden zu konnen. Das 1ste Heft na scheint binnen Wochen und sofort jeden Mon ein Heft. A Hefte bilden 1 Band.

Zuletzt wird erscheinen:

6) Allgem. Gerichts-Ordnung. ABaͤnde,

Was die zweckmaͤßige typographische Einrichtung Druck und Papier betrifft, so erlaube ich mir, a die bereits fertige Krimi nal-Ordnung und De po sital⸗Ordnung zu verweisen. In gleicher n werden saͤmmtliche Gesitzbuͤcher gedruckt.

Indem ich ein hochachtbares juristisches Publitun und saͤmmtliche administrative Ober⸗ und Unterbehzr. den zu zahlreicher Subseription auf diese neueste un vollstaͤndigste Ausgabe der saͤmmtlichen Preußischtz Gesetzbuͤcher, welche alle übrigen Hulfsmittei entbehrlich macht, ergebenst einlade, bemerle ic schließlich, daß die resp. Subseribenten nicht zur li— nahme des ganzen Werkes verpflichtet sind, sondetn daß auf jedes einzelne Gesetzbuch subseribirt wtr⸗

den kann. Der Subseriptions Preis richtet sich nach .

der jedesmaligen Staͤrke eines Bandes und with «äiren 2 bis 25 Thlr. Courant pra Band betragen

Der spaͤter eintretende Ladenpreis wird hoͤher seyn.

Bestellungen dargaf nehmen saͤmmtliche Buchhan, lungen der Preußischen Monarchie an, namen E. S Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Pp

sen, Bromberg, Culm und Gnesen. Quedlinburg, im Maͤrz 1836. Gottfr. Basse, als Verleger.

In Ferd. Duͤmmler's Buchhandlung, Linden

Nr. 19, ist so eben erschienen:

Ehrenberg, C.

G.. Beohachtung einer aussil.

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Allgemeine

kaats-⸗-Zeittng.

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Amtliche tg

Die von dem unterzeichneten Rektor und Richter hiesiger

Friedrich⸗Wilhelms-⸗Universität vorschriftsmaͤßig zu pruͤfenden

Gesuche der Studirenden

muͤssen

um Stundung und resp. Erlaß der Honorare fuͤr die Vorlesungen nicht nur durch genuͤgende Maturitaͤts-Zeugnisse (mit

dem Zeugniß der Reife bei den Inlaͤndern) und resp. durch guͤn— stige Abgangs-Zeugnisse von den fruͤher besuchten Universitaͤten,

sondern

insbesondere auch durch Zeugnisse der Beduͤrftigkeit ge—

hoöͤrig begruͤndet werden.

In

Ansehung dieser Bedurftigkeits-Atteste ist festge—

setät, daß sie bei Wagisen nur von der betreffenden Vormund—

schafts⸗Behoͤrde und fuͤr Studirende, deren Aeltern noch am Le— ben sind, von dem Magistrate des Wohnortes oder von den

Amts-Vorgesetzten des Vaters ausgestellt werden können, und daß in diesen Zeugnissen folgende Punkte ausdrücklich enthalten seyn muͤssen:

l) Angabe des Vor- und Zunamen und das Alter der Stu—

di

renden;

2 Amt, Stand und Wohnort der Aeltern, und bei Waisen

de

r Vormuͤnder;

3) Zahl der etwanigen ubrigen versorgten oder unversorgten

Kinder, oder

Bemerkung, daß keine vorhanden seyen;

) Angabe der Lehr-Anstalt, auf welcher der Bittsteller seine

sti de ko 6) di

ka

orbildung erhalten hat;

5) die von den Aeltern und Vormuͤndern zu machende be—

mmte Angabe der Unterstuͤtzung, welche dem Studiren— n jährlich zugesichert worden, aus welcher Quelle sie auch mme und von welcher Art sie auch seyn moͤge;

e bestimmte Versicherung, daß die Aeltern oder Vormuͤn—

der nach ihren der attestirenden resp. Behoͤrde genau be—

nnten Vermoͤgens-Verhaͤltnissen dem studirenden Sohne

*

oder Muͤndel nicht mehr als die unter Nr. 5 anzugebende Unterstuͤtzung gewaͤhren koͤnnen. ;

Indem wir diese hohen Anordnungen hierdurch zur oͤffent⸗ lichen Kenntniß bringen, damit dieselben bei Ausstellung der be— zeichneten Duͤrftigkeits-Zeugnisse von den resp. Behörden in der

J vorgeschriebenen Art beruͤcksichtigt werden, sind wir zu der Be⸗ merkung verpflichtet, daß bei mangelhaften Attesten die von uns vorschriftsmaͤßig zu pruͤfenden Gesuche um Stundung der Ho—

lenden bisher unerkannten Strackur des Sexglen,.

Organs bei Menschen und Thieren. Mit 6 ku.

1ẽ1hlr. 1088.

Nouveautés de Paris. Paumbour: Trails des machines Locomotives., Lecomte: L''Ahordage, Roman maritime. LTouchard Lafosse: Squvenirs d'un demi-siâcle Lerminier: Etudes d'histoire ei de Philosophie.

A. Asher, Linden No.2

———

Den Besitzern der Werke des Herrn Ober-Lande⸗⸗ gerichts Rath Crelinger uber: 1) das Rechtsmittel der Revision un

Nichtigkeits Beschwerde und 2) über die Exekutton in Civilsachen um uber den Subhastattons- und Kauf gelder⸗Liquidations⸗-Prozeß :c. mit Kommentar, zeige ich an, daß im April ein Nachtrag⸗H(t erscheint, welches solche bis auf heute durch saͤmm liche neue Verordnungen mit erlaͤuternden Anm kungen erganzt.

Restellungen nehmen alle Buchhandlungen am,h Berlin E S Mittler (Stechbahn Nr. 35), Post, Bromberg, Culm und Gnesen.

Georg Philipp Aderholz in Brälu.

—— ———

Bei Simon Sehropp & Comp. in Berlin. Il.

zerstrasse No. 24. ist erschienen:

1) Karte von deim Thale der Oder und dessen Umgehung von Frankfurt his Scowedt, ven kKoßpi n ele. ele. II. Seciionen. Preis 3 Ihle.

2) Kart von Deutschland nach den Materialien des Königl. Preuss. Generalstabes. I. II. Lie- terung, zusammen 6 Blatt. Preis 3 Thlr.

3) Toposraphische. Karte der gesammten sicht-

haren Mond- Oberfläche, herausgegehen iin

Wilhelm zen woll des bevo

uüͤber ber

waͤrtigen

Ha zweistuͤn selben d

glaubt, uͤber die

W. Beer und Dr. J. HI. dl(e7. ) I. II. Ill.

Fectionen. Preis 8 Thlr. 22 sg.

A) Karte von der Vęerhreitung dar nutzharstt! Pflanzen über den Erdkörper, von Ph. Barch

von Canstein. Preis Thlr. 18 sgr.

5) Karte von Asien, zum Gebranch in höhen Lehr- Anstalten und zum Selbst. Unterricht, rb H. Nahlmann. Preis 18 sgr.

British and Erench Subscription lib rar) Ober wallstrasse No. is.

Dr. B. Behr begs leave to announce, thal h has just added to his extensive collection ol. . most estéemed British authors So0 volumes o the most interesting recent publications, and will con. linue io . works ek general interest published in France

England.

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des inlaͤi Doͤhe zu euert, Die

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den, wonaͤchst sie, wenn sie geeignet befunden werden, die lassung und naͤhere Anleitung zum betreffenden Studium zu ge⸗

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mußten, assen, entweder

lehrt war.

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norare fuͤr die Vorlesungen nicht bewilligt werden konnen. Berlin, den 5. April 1836.

Der Rektor und der Richter hiesiger Friedrich-Wilhelms— Anniversitaͤt. Busch. F. Krause. Alle diejenigen, welche sich, ohne nach den bestehenden Ge—

setzen immatricularonsfaähig zu seyn, dem chirurgischen oder phar⸗ mazeutischen Studium bei der hiesigen Koͤniglichen

, n Friedrich⸗ s-Uniwersität widmen oder das schon begonnene fortsez, en, werden hierdurch veranlaßt, sich noch vor Anfang rstehenden neuen Studien-Semesters bei dem Unterzeich-

neten, Franzoͤsische Straße Nr. 42, in den Morgenstunden von S8—190 Uhr, mit Beihringung der uͤber ihre Schulkenntnisse oder

eits gehoͤrte Vorlesungen sprechenden Zeugnisse, zu mel—

Zu⸗

haben.

Berlin, den 29. Marz 1836. Der Direktor des chirurgisch-pharmazeutischen Studiums bei

hiesiger Königlichen Universität— Rust,

sSs⸗Nachrichten. 2 u S ln n w. 3 . ris, 1. April. Der König hielt gestern Mittag einen

digen Minister-Rath und empfing nach Beendigung des— en Fuͤrsten v. Talleyrand, der eine lange Unterredung

mit Si. Majestaͤt hatte. ö Den 1 5 d 3 si 6 ᷣ. Prin; v. Capua und Miß Penelope Smith sind heute ö er em Namen eines Grafen und einer Graͤfin Mascallt in aris eingetroffen. Die 64. 8 ö kei Si Düie Deputirten-Kammer haͤlt heute keine Sitzung.

ist eine amtliche Mittheilung angekuͤndigt; man

Nor 2 6 ,,, ö k 6 daß der Handels-Minister einen neuen Gesetz⸗Entwurf

Besteueruͤng des Zuckers vorlegen werde, um die Preise idischen und des fremden Zuckers moͤglichst auf gleicher erhalten. Hiernach würde der inlaͤndische Zucker be— der Zoll vom Kolonial-Zucker aber herabgesetzt werden. Central⸗Budgets⸗Kommission der Deputirten⸗Kammer vorgestern den von Herrn Gouin abgefaßten General— derselbe wird in den ersten Tagen der kuͤnfti⸗

D 8 ; ; zin a Journ al de Paris enthält heute wieder einen ge— h ( 3 19 5. a 2 5 * . * . 2 ö ! S- „Journal des Debats“ gerichteten Artikel, der von den

66 8

For * o . . . 28 . .

; schritten der Feindschaft zwischen diesen beiden vor kurzem eng verbuͤndeten Blaͤttern zeugt,

und im Wesentlichen Waben lautet: Seit zwei Tagen schien das n, n Blatt, auf dessen Feindseligkeiten wir schon einmal ant—

in seinen Angriffen gegen das neue Kabinet weil es ermuͤdet, immer uͤber dasselbe e n. elbe u benen, Ioder weil es zu ruhigeren Ideen zuruͤckge⸗ ö Heini n hten uns dast Cölsck. weniger in dem In— eennlsterzuniè, dem so leidenschaftliche Angriffe keihen

Schade fügen Ez ; 2 9 en zufügen koͤnnen, als im Interesse der Ordnung,

die bei einer Spaltung unter ihren Vertheidigern nichts gewinnen kann. Der Kampf hat jetzt wieder begonnen, aber auf eine an— dere Weise. Es ist nicht mehr der politische Gang des neuen Kabinets, der die Vesorgnisse jenes Journals aufs Hoͤchste treibt, sondern das Aufgeben der industriellen Interessen des Landes. Es sagt unter Anderem: „„Wir sehen schon, wie Frankreich, durch die Zerstoͤrung unserer herrlichen Centralisation, dald hinter den Laͤndern zuruͤckbleiben wird, in denen noch vor 40 Jahren die Urwaͤlder ihre ununterbrochenen Schatten aus— dehnten.““ Wir entstellen nicht, wir citiren wortlich! Und warum die Zerstörung unserer herrlichen Centralisa⸗ tion; woher diese Furcht, daß wir hinter den Ländern zuruͤck⸗ bleiben werden, die noch vor 40 Jahren von Urwaͤldern bedeckt waren? Weil das neue Ministerium, welches kuͤrzlich verspro⸗ chen hatte, sich mit moralischen, administrativen und“ materiel— len Verbesserungen zu beschaͤftigen, noch nicht die Pfaͤnder gegeben hat, die die Majoritaͤt von ihm erwartete. Und worin sollen diese Pfaͤnder bestehen? O! in einer Kleinigkeit, in nichts was nicht schon, seit das neue Ministerium installirt ist recht gut hatte bewerkstelligt werden koͤnnen; und damit man ssch uͤber die Wuͤnsche des „Journal des Debats“ nicht etwa af, da⸗ mit man sich von der Maͤßigung in seinen Forderungen über— zeuge, so giebt es sein industrielles Programm. Wir setzen es hier ebenfalls woͤrtlich her: „„Es ist besonders nothwendig, daß das Ministerium sich uͤber ö. welches vor allen Dingen vervollständigt werden nl . Rhaͤne wie der Rhein, die Sasne und die Garonne, die Maas der Lot und der Allter befinden sich fast in demselben 3u? stande, wie zu den Zeiten unserer Gallischen Voräl—⸗ tern, und fa st in einem noch schlimm ern, wenn man sich auf das Zeugniß des Strabo berufen darf. Die Seine, ber Fluß, der unsere fruchtbarsten Provinzen benetzt, auf dem ein ungeheurer Handel getrieben wird, muͤßte das Muster einer Na⸗ vigations-Linie seyn; man vertagt dieses Vorhaben. Die Loire ist verloren gegangen, im eigentlichsten Sinne des Worts ver— loren gegangen; zehn Plaͤne sind vorgelegt worden, um sie wie⸗ der aufzufinden; man vertagt aber die Loire auch. Seit 30 Jah⸗ ren beklagt sich Nantes, und verlangt seinen Fluß wieder. Im vorigen Jahre konnte Nantes glauben, daß man ihm Gehör schenken wuͤrde; jetzt bleibt ihm nichts weiter uͤbrig, als sich in Geduld zu fassen.““ Also, weil das neue Ministerium waͤh⸗ rend des einen Monats seines Bestehens noch keine Gesetz-Ent— wuͤrfe uͤber die Schifffahrt auf dem Rhone, dem Rhein, der Sagne, der Ggronne u. s. w. vorgelegt, weil sie die Loire, die Nantes seit 30 Jah ren sucht, nicht wiedergefunden hat, des⸗ halb muß man darauf gefaßt seyn, sich bald in die Zeiten der Urwälder zuruͤckversetzt zu sehen? Und ein ernstes Journal, das sich der Freund der Ordnung und der Regierung nennt, hat den Muth im vollen Ernste dergleichen Dinge vorzubringen? Wenn man sieht, welche Muͤhe sich das „Journal bes Debats“ giebt, um sich zu beunruhigen, so erinnert man sich unwillkuͤrlich jener Antwort eines Deputirten der Majoritaͤt, dem man von der Be— sorgniß gewisser Freunde des vorigen Ministeriums sprach: „„Sie sind besorgt““, sagte er, „„ich will es gern glauben, wenn man mir dagegen zugesteht, daß sie nichts mehr fürchten als beruhigt zu werden.““ ; Der Moniteur enthaͤlt den Finanz-Bericht fuͤr 1835, wie solcher so eben den Kammern zugefertigt worden ist. Saͤmmt⸗ licht Einnahmen des Schgtzes werden in deiselben auf l, 174,929,666 Fr. und die Ausgaben auf 1,058, 899,627 Fr. angegeben, woraus sich ein Ueberschuß von 1I6, 120,939 Fr. er⸗ giebt. Die schwebende Schuld betrug am 1. Januar 183 nur noch 324,689,996 Fr. Der Verkauf der Waldungen hat im vorigen Jahre 14 Millionen, in den 5 Jahren 1831 aber überhaupt 114,297, 2765 Fr. eingetragen. i Gleich nach Eroͤffnung der gestrigen Sitzung des Assisenho⸗ fes nahm Boireau mit Erlaubniß des Praͤsidenten das Wort und sagte: „Herr Praͤsident, ich habe Ihnen vorgestern auf eine Bemerkung, die Sie mir machten, geantwortet: „„Was geht das mich an.““ Es geschah in Bezug auf einen der Her— ren Geschwornen, der sich rekusirt hat, weil sein Vater lelder ein Opfer des Attentats vom 28. Juli geworden ist, und er un— ter diesen Umstaͤnden nicht uͤber mich richten zu durfen glaubt. Ich bitte Sie, sich versichert zu halten, daß es keinesweges meine Absicht war, dem Schmerze jener Person zu nahe zu treten; ich habe damit nur sagen wollen, daß ich nicht wissentlicher Mit⸗ schuldiger jenes Attentats gewesen bin.“ Der Präsident: „Ich nehme den ersten Theil Eurer Erklarung an; was den . betrifft, so ist ein richterliches Urtheil gefaͤllt, und Ihr habt nicht das Recht, dagegen zu protestiren.“ Hierauf wurde das Zeugen⸗Verhoͤr fortgesetzt, wobei es den Vertheidigern der Angeklagten gelang, den Zeugen Bray noch in häufige Wider— spruͤche mit sich selbst zu verwickeln. Im Ganzen bot aber die ganze Sitzung so wenig Interessantes dar, daß eine ausfuͤhrli— chere Mittheilung, besonders fuͤr das Ausland, als etwas hoͤchst lleberfluͤssiges erscheint, wie denn auch hier in Paris die Theil⸗ nahme fuͤr diesen so lange vorher besprochenen Prozeß so sehr abgenommen hat, daß heute die offentlichen Tribuͤnen kaum zur Haͤlfte angefuͤllt waren.

Die gerichtliche Untersuchung, zu der das Auffinden einer geheimen Pulver Fabrik Anlaß gegeben hat, wird mit großer Thaͤ— tigkeit fortgesetzt, und es finden noch taͤglich Verhaftungen, na— mentlich von Studenten, statt. ;

leber den Brand des Linienschiffes „Trocadero“ wird eine Untersuchung angestellt werden. Die Regierung hat dieselbe dem Admiral Willaumez uͤbertragen, dem der Baron Rolland, Gene— ral-Inspektor der See-Ingenieur⸗-Arbeiten, assistiren soll. Beide werden sich unverzuͤglich nach Toulon begeben.

Der schlechten Witterung wegen hat die gewoͤhnliche Pro— menade in Longchamps in diesen Tagen nicht stattfinden koͤnnen. Man bemerkte gestern nur einige wenige Wagen.

Die gestrige Nummer der „Gazette de France“ ist auf der Post und im Expeditions-Lokale in Beschlag genommen worden,

Die heutigen ministeriellen Blatter enthalten keine neueren

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das Navigations⸗System ausspreche,

Nachrichten aus Spanien. Die Gazette de dagegen aus Catalonien, daß eine Abtheilung stehenden Karlistischen Divifion am 22! Maͤrz Olot voͤllig in die Flucht geschlagen habe.

Der Pfarrer Merino, den die Journale so oft getödtet ha— ben, befindet sich besser als jemals, und ist bei Don Earlos in Durango. . .

Nach Privatbriefen aus Madrid vom 26. Maͤrz hätte die verwittwete Königin von den ihr vorgeschlagenen 5 Kandidaten Herrn Antonis Gonzales, einen Anhänger des gemäßigten stems, zum Praͤsidenten der Prokuradoren⸗ Kammer gewählt (Vergl. den Art. Madrid.) .

France berichtet der unter Burje die Urbanos von

D 1 1.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Si

zung vom 29. März. (Nachtrag.) Sir R' J

ung Robert Pee stellte in der Debatte, die durch den Antrag Lord John Russell's auf Vorlegung eines Cirkulars, welches der Unter⸗Staats-Se— retair im Ministerium des Innern an die in Folge der neuen Englischen Munizipal-Akte erwaͤhlten Munizipal-Behbrden in Betreff der von denselben der Krone in Vorschlag zu bringenden Kandidaten zu dem Amte von Friedensrichtern erlassen hatte, herbeigefuͤhrt wurde, die den s tern fruͤher vereinzelt gemach— ten Vorwürfe hinsichtlich de setzung der Friedensrichtel Aemter zusammen. Er erklarte es fuͤr ausgemacht und auch von der Gegenpartei zugegeben, daß ein strenger Unterschied zwischen den gewohnlichen Gbliegenheiten der Munizipal? Beamten und denjenigen Pflichten gemacht werden muͤsse, welche den Friedensrichtern zugetheilt worden. Bei der Ernennung von Stadtraͤthen und der Mitglieder der Munizipalitaͤt im Allge— meinen sey es nicht anders als natuͤrlich, daß die politischen Ansichten der Waͤhlerschaft die Oberhand behaupteten; wo es aber auf die Ausuͤbung der Gerechtigkeit ankomme, da muͤsse von politischen Ansichten gaͤnzlich abstrahirt werden, und deshalb duͤrften dieselben auch bei Ernennung der zur Handhabung derselben berufenen Individuen nicht in Betracht koͤmmen. Dieser Un— terschied sey ganz insbesondere noch von den Commissairen her⸗ vorgehoben worden, denen die Untersuchung der alten Munizi— palitäͤten uͤbertragen gewesen, und auf deren Bericht die neue Munizipal⸗-Akte basirt worden sey, und die Ansicht, daß politische Meinungen bei der Besetzung der Richterstellen nicht in Betracht gezogen werden duͤrften, sey auch noch ganz ausdruͤcklich in der laufenden Session nicht nur von dem Lord⸗Kanzler und dem Praͤsidenten des Geheimen Raths im Oberhause, sondern von dem Minister des Innern (Lord J. R.) selbst im Unterhause ausgesprochen worden. Dessenungeachtet aber hege man, und, wie es scheine, nicht mit Unrecht, in vielen der neu organisirten Munizipal-Städten die Meinung, daß bei der Ernennung der Friedensrichter in denselben politische Ruͤcksichten nicht ausgeschlossen worden seyen. Sir Robert Peel nannte dar— auf mehrere Falle, in welchen theils die Empfehlungen der Tory⸗-Partei in den Munizipalitaͤten gar nicht be— ruͤcksichtigt, theils der Empfehlung der liberalen Partei unge— buͤhrender Vorzug gegeben worden seyn soll. Zu er wahnen ist namentlich der Fall von Bristol, weil er zu einer ärgerlichen Diskussion Veranlassung gab. Der Behauptung des Sir Ro— bert Peel zufolge, praͤdominirt in der Bristoler Munizipalitat die Partei der Konservativen; dessenungeachtet hatte man sich, um jeden politischen Einfluß auf die Jüstiz-Verwaltung zu be— seitigen, dahin vereinigt, daß auf die Kandidaten-Liste, welche der Krone üubersandt werden sollte, um aus den Vorgeschlagenen die Friedensrichter zu waͤhlen, von Seiten der konservativen so— wohl als der liberalen Partei zwoͤlf Individuer gesetzt werden sollten. Die Liste wurde dem Minister des Innern uͤbersandt, und er waͤhlte alle zwoͤlf Liberale, von den Konservativen aber nur sechs, eine Wahl, welche um so auffallender erschien, da sich unter den sechs ganzlich ausgeschlossenen Tories ein Hert Danie! befand, welcher die Achtung aller Parteien genießt und schon lange in Amt und Wuͤrde gestanden hatte. In Antwort auf diese allgemeine und besondere Anklage berief sich Lord John Russell auf sein Verfahren in Bezug auf den zur Sprache gebrachten Theil der Bestimmungen des Munizipal-Gesetzes. Er wies darauf hin, daß das Cirkular des Unter? Staats. Se— eretairs, in welchem auf seine (des Ministers) Veranlassung versprochen wird, daß auf die Empfehlung der Munizipal-Be— hoͤrden die gebuͤhrende Ruͤcksicht genommen werden solle, zu ei ner Zeit erlassen worden sey, wo die Wahlen jener Behörden selbst noch nicht im ganzen Lande entschieden, jedenfalls ihm noch nicht bekannt seyn konnten, wo er also nicht im Stande gewesen, zu wissen, welche Partei den Sieg davongetragen habe, und welcher Partei er demnach die Vortheile seiner Handlungs- weise zu Theil werden lasse. Was nun aber die nachher erfolg— ten Empfehlungen von Seiten der Munizipalitaͤten anbelange, so sey die Anzahl der auf den Listen befindlichen Kandidaten zu

den Friedensrichter⸗-Aemtern so verschiedenartig gewesen, daß er

sich genoͤthigt gesehen habe, unter Zuratheziehung des Präsiden— ten der fruͤheren Munizipal-Kommission ein gewisses allgemeines Verhältniß zwischen der Anzahl der Friedensrichter und der An— zahl der Bewohner der Staͤdte, in welchen sie zu fungiren be— stimmt waren, festzusetzen, und daher habe nicht uͤberall den Wuͤnschen der Corporationen in ihrer ganzen Ausdehnung nach— gegeben werden koͤnnen. Was aber die politischen Ansichten der Kandidaten betreffe, so habe er Lord John Russell) allerdings auch in dieser Beziehung im Allgemeinen, seinem Versprechen gemaͤß, die Empfehlungen der Munizipalitäten, welche natuͤrlich durch die Majorität derselben veranlaßt worden, beruͤcksichtigen muͤssen; in keinem Falle aber sey ein Individuum, welches an und fuͤr sich auf Achtbarkeit habe Anspruch machen konnen, nur seiner Ansicht wegen ausgeschlossen worden, und in den Fallen, in welchen von der Munizipalitaͤt nur Personen ihrer politischen Ansicht vorgeschlagen worden seyen, habe er aus eigenem An— triebe Personen von anderer Ansicht den Vorgeschlagenen hin— zugefuͤgt, wie dies namentlich in Hull geschehen sey. Nur in

einzelnen Faͤllen gehoͤrten die Friedensrichtet gie zu

einen