1836 / 103 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dihm noch dankbar dafuͤr seyn werden, daß

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Quartal zugenommen; die Accise hat sich auf das ganze Jahr vermindert, auf das letzte Vierteljahr aber vermehrt. In den Steuern hat in beiden Beziehungen eine Abnahme stattgefun— den, die des letzten Vierteljahres steht aber nur in dem Verhaͤlt— niß von 1 zu 12 zu der des ganzen Jahres. „Im Allgemei— nen“, so schließt die Times ihren Bericht, „sind also, da die beiden wichtigen Zweige, die Zoͤlle und die Accise, eine Vermeh— rung darbieten, die Finanz-Aussichten des Landes keinesweges unguͤnstig.“

Nach offiziellen Angaben erhalten der Lord-Mayor und die 11 Beamten der City von London jährlich an Besoldung 54,830 Pfd. Nämlich 1) der Lord-Mayor 7904 Pfd. 1 Sh. 3 P.; aber mit den Kosten seines Haushaltes und anderen Ausgaben seines Amtes 25,034 Pfd. 2) Der Recorder 3161 Pfd. 3) Der Gemeinde-Sergeant 1843 Pfd. 4) Der Kämmerer zätz? Pfd. ) Der Stadt-Secretair 3586 Pfd. 6) Der Controleur 3599 Pfd. 7) und 8) Der Remembrancer und der Vicc-Registrator an dem Gerichte des Lord-Mayors 2506 Pfd. 9) Der Fiskal 3000 Pfd. 16) Der Secretair der Bauten und oͤffentlichen Arbeiten 2058 Pfd. 11) Der Patato- und Trust-Meter und Assistent 2914 Pfd. 12) Der Controleur von Bridge-House 1662 Pfd. Dagegen betragen die Besoldungen der 12 ersten Minister des vereinten Königreichs jährlich nur 45,180 Pfd. Es erhaͤlt nämlich 1) der erste Lord des Schatzes (Lord Melbourne) 53060 Pfd. 2) Der Kanzler der Schatz-Kammer (Herr Spring Nice) 060 Pfd. 3) Der Staats-Secretair des Innern (Lord John Russell) 5000 Pfd. 4) Der Staats-Secretair der Kolonieen (Lord Glenelg) 5000 Pfd. 5) Der Staats-Secretair der aus— wärtigen Angelegenheiten (Lord Palmerston) 5000 Pfd. 6) Der Präsident des Geheimen⸗-Raths (Marquis von Lansdowne) 20900 Pfd. 7) Der Praͤsident der Ostindischen Kontrolle (Sir John Hobhouse) 3500 Pfd. 8) Der Secretair des Krieges (Lord Ho vick! 2180 Pfd. 9) Der erste Lord der Admiralität (Graf Minto) 4500 Pfd. 10) Der Großsiegelbewahrer und erste Commissair der Forsten und Waldungen (Lord Duncannon) 40090 Pfd. 11) Der Praͤsident der Handels-Kammer (Herr Poulett Thomson 2000 Pfd. 12) Der Kanzler des Herzogthums Lan— caster (Lord Holland) 2060 Pfd. Die Besoldungen der 12 Beamten der Verwaltung der City von London sind also um 9350 Pfd. hoͤher als die Besoldungen der 12 ersten Minister der vereinten Reiche von Großbritanien und Irland.

In Tory-Blaͤttern wird fortwährend auf den bedauerlichen sittlichen Zustand in Irland aufmerksam gemacht. Vor den Car— lower Assisen kamen 15 Mordthaten, zahlreiche schwere Koͤrper— Verletzungen, wobei Mord beabsichtigt war, und mehrere andere schwere Verbrechen zur Verhandlung. Es ist bemerkenswerth, daß in mehreren Grafschaften gedungene Moͤrder vorkommen. So mordeten z. B. in Tullamore zwei Fleischer einen ihnen gänzlich unbekannten Menschen fuͤr 2, Sh. und ein Glas Whiskey! Vor den letzten Tipperary-Assisen standen 59 des Mordes und Todtschlags Angeklagte.

In einer gestern gehaltenen Versammlung der Eigenthuͤmer der Englischen Bank-Actien wurden Herr James Pattison und Herr Timothy Curtis wieder respektive zum Gouverneur und Vice⸗Gouverneur der Bank von England fuͤr das naͤchste Jahr gewahlt und vereidigt.

Im Boͤrsenbeticht der heutigen Times heißt es: „Alle Geschaͤftszweige unserer handeltreibenden und fabrizirenden Klas— sen haben sich wahrscheinlich noch nie in so hohem Gedeihen be— funden, wie jetzt, und die Aufmerksamkeit des Publikums kann nicht angelegentlich genug auf diesen eigenthuͤmlichen Charakter

der jetzigen Zeitperiode und auf dessen Folgen hingelenkt werden.

Es ist keine Uebertreibung, wenn man behauptet, der Kredit habe vermoͤge dieses Zustandes der Dinge solche Erleichterung erlangt, daß Einer, der zu Speculationen geneigt ist, seine Ge— schafte erweitern will und nur ein kleines Kapital hat, drei bis vier Mal so viel bekommen kann, als fruͤher, und be— reitwillige Kapitalisten oder Banken in Fuͤlle finden wird, die ihn gern mit dem, was er bedarf, versehen und er sich an sie gewendet hat. Dies ist an und fuͤr sich ein Umstand, zu dem sich jeder Freund der Wohlfahrt des Landes Gluͤck wuͤnschen kann, aber es ist auch gewoͤhnlich der Verbote irgend einer unguͤnstigen und gefährlichen Reaction gewesen. Das aus dieser Lebhaftigkeit der Geschäfte hervorgehende allgemeine Stei— gen der Preise kann nicht langer fortdauern, ohne eine uͤbermä— ßige Steigerung der Einfuhr zur Folge zu haben, die ein sol— cher Markt nothwendig anlocken muß, und wenn nun der Wech— sel-Cours dadurch bedeutend fiele und der Werth des Goldes im geringsten erschuͤttert wuͤrde, so muͤßten die Banken, der gesun— den Vernunft gemaͤß, ihre Operationen einzuschraͤnken anfangen, und der Handel, der sich nicht eben so schnell und leicht einschränken läßt, wuͤrde ploͤtzlich in Verwirrung gerathen. Abgesehen von der Uebertreibung der Handels-Geschaͤfte, ein Uebel, zu welchem jetzt eine große Hinneigung vorherrscht, sind noch andere Gruͤnde vor— handen, welche ähnliche Folgen herbeifuͤhren koͤnnten, und wenn die naͤchste Weizen-Aerndte etwas kaͤrglich aussiele, wie man jetzt in verschiedenen Theilen des Landes zu besorgen scheint, so würde die Wirkung auf den auswaͤrtigen Wechsel-Cours noch ploͤtzlicher, gewaltsamer und gefährlicher seyhn. Was gegenwartig wohl dem ganzen Bank- und Handels-In— teresse am meisten Noth thut, ist eine sorgsamere Er— wägung desjenigen, was moͤglicher Weise erfolgen kann. Jetzt würde es noch in der Gewalt eines Jeden stehen, sich, wenn er mit kluger Vorsicht zu Werke geht, vor Schaden zu bewahren, was auch in obiger Hinsicht geschehen mag; hat das Uebel aber einmal ein wenig um sich gegriffen, so moͤchte es auch dem Ge— schicktesten und Vorsichtigsten unmoglich seyn, ganz ungefährdet davonzukommen, während der gedankenlose Haufen der Händler und Spekulanten unrettbar ins Verderben stuͤrzen muß. Es geziemt daher Allen, mit wachsamem Auge auf die entferntesten Anzeichen einer Veranderung zu achten.“

Das Original des Ehe-Kontrakts der Tochter Eduard's III. von England mit dem Grafen Ludwig von Flandern ist von den Direktoren des Britischen Museums fuͤr 18 Guineen angekauft worden. j

Dem Herrn F. Carter wurde kuͤrzlich von der Köoͤniglichen Sternwarte zu Greenwich der Preis fuͤr den besten Chronome— ter zuerkannt. In zwoͤlf Monaten betrug die groͤßte Abweichung seines Chronometers nur 11796 Sekunden.

Die Zahl der Studirenden auf der Universitaͤt Cambridge beläuft sich in diesem Jahre auf 5167, auf der Universitaͤt Ox— ford auf 5154.

Die Bemannung der zur Dienstthatigkeit bestimmten sieben Kriegsschiffe geht rasch vor sich, obgleich in jetziger Jahreszeit und überhaupt bei dem jetzigen Flore der Handels-Schifffahrt es an Beschaͤftigung fuͤr Matrosen nicht fehlt. In den ersten 3 Tagen waren bereits 2500 Mann angeworben, und zwar ohne Handgeld. ;

Die Herren Hall und Macdonnell haben sich zu einer geo—

424 logischen und mineralogischen Expedition nach Almeria in Spa— nien eingeschifft.

Der „Royal Tar“, welcher Rekruten, Pferde und Mon— turen fuͤr die Britische Legion nach Bilbao gebracht hat, ist zu— ruͤckgekommen und uͤberbringt Briefe aus Santander vom 2tz. März, nach welchen die Krankheiten unter den Truppen sehr abgenommen hatten. ,

Die Times theilt heute den letzten uͤbersichtlichen Artikel des „Journal des Debats“ uͤber die jetzige Lage der beiden kaͤm— pfenden Parteien in Spanien mit und bemerkt dazu, daß derselbe nicht nur wegen der genauen Analyse der stattgehabten militai— rischen Operationen und ihrer Folgen wichtig sey, sondern auch wegen des Zeitmoments, wo der Artikel erschienen, und wegen des Orts, von wo er ausgegangen. „Wir ersehen hieraus“, sagt die Times, „den festen Entschluß Ludwig Philipp's und seiner Minister, an diesem Kampfe keinen Theil zu nehmen, und was noch mehr ist, wir finden diesen Entschluß durch militairische Gründe, namlich durch den hoffnungslosen Charakter dieses Krieges, gerechtfertigt. Es ist ferner zu besorgen, daß, wenn ein bedeutendes regulaires Corps Franzoͤsischer Soldaten uͤber die Pyrenäen ginge, der alte Sauerteig des Spanischen Hasses bald wieder auftauchen und bei einem solchen Halt, wie die Karlistischen Streitkraͤfte, den Don Carlos binnen kurzem als das Haupt der Spanischen National-Sache, im Gegensatz zu der Sache der Fremden, namentlich der Franzosen, ansehen wuͤrde. Zeigt sich jetzt schon wenig Begeisterung in den Rei— hen der Christinos, so ist es wahrscheinlich, daß das Erscheinen von 10, 26, oder 30 Tausend Franzosen bloß als eine Aufdring— lichkeit von boͤser Vorbedeutung betrachtet werden und, da das Corps nicht stark genug seyn wuͤrde, um alle Opposition zu un— terdruͤcken, erst dazu dienen durfte, sie hervorzurufen und einen großen Theil der neutralen Spanier in wuͤthende Feinde der Regierung der Königin zu verwandeln. Wenn daher der Krieg in Navarra und Biscaya zum Gluͤck fuͤr Spanien und zur Si— cherheit fuͤr Europa beendigt werden soll, so muß es durch die Anstrengungen der eigenen Regierung der Koͤnigin, unterstuͤtzt von der Anhaͤnglichkeit der Spanischen Nation, geschehen. Alles weist darauf hin, daß geringfuͤgige Bemuͤhungen von Auslaͤndern nur wenig Gutes stiften, und wuͤrden sie in groͤßerem Maßstabe und in einer foͤrmlicheren, offeneren Gestalt angewandt, so glauben wir, daß der Ausbruch einer allgemeinen Verwirrung die nothwendige Folge davon seyn würde. Indeß versetzt die Unredlichkeit und daraus hervorgehende Unklug— heit des Verfahrens, in welches das Whig-Ministerium sich eingelassen hat, taglich Britische Unterthanen, die den Instruc— tionen ihrer Regierung ge r chen oder zu gehorchen streben, in die peinlichsten Lagen. Waͤhrend unsere Schiffe und Truppen dazu verwendet werden, der Sache der Königin den thaͤtigsten Beistand zu leisten und folglich Don Carlos aufs toͤdtlichste zu schaden, scheinen sie der Meinung zu seyn, daß, weil England jenem Autokraten der Gebirge nicht den Krieg erklart hat, die Englaͤnder auf alle Privilegien Neutraler und auf gaͤnzliche Aus— nahme von allen Handlungen der Feindseligkeit und Rache von Seiten seiner Anhaͤnger Anspruch machen koͤnnten. Wie man aber sieht, werden die Verbuͤndeten Christi— na's von den Karlisten in anderem Lichte betrachtet, und unsere ungluͤcklichen Landsleute werden von diesen, so weit sie es wa— gen, beunruhigt, gemißhandelt und gemordet. So groß und ge— recht aber auch unsere Entruͤstung daruͤber seyn mag, so sind doch die Spanischen Wuͤtheriche, die nicht mit Unrecht die Untertha— nen unseres Koͤnigs als ihre Feinde ansehen, deshalb nicht so sehr zu verdammen, wie das unmaͤnnliche Ministerium, das kein entschiedenes Verfahren einschlagen will. Vermoͤge der zweideu— tigen Stellung, in die unsere tapferen Offiziere und Seeleute durch ihre eigenen Minister versetzt worden sind, wissen sie we— der, welchen Namen sie sich geben, noch, wie sie sich benehmen sollen. Weit besser wäre es, sie entweder von der Spanischen Kuͤste zuruͤckzurufen, oder geradezu und offen zu Don Carlos zu sagen: „„Vertheidigen Sie sich, Señor, denn England hat Ihnen den Krieg erklaͤrt.““ Durch seine bisherige Taktik mit Hinsicht auf Spanien scheint uns Lord Palmerston nur endlose Verlegenheiten zu bereiten.“

Die Sidney Gazette erzaͤhlt, daß sich 8 Straͤflinge eines Kutters von 20 Tonnen bemaͤchtigt haͤtten, in der Absicht, aus Neu⸗Suͤd⸗Wales zu entfliehen. Es sey jedoch dem Capitain des Kutters „Prince George“ gelungen, sich ihrer wieder zu be— maͤchtigen.

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Aus dem Haag, 7. April. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstalten wurden Berichte uͤber die eingegangenen Bittschriften erstattet. Heute hat dieselbe eine Sitzung bei verschlossenen Thuͤren gehalten.

8 6en.

Bruͤssel, 7. April. Der Koͤnig empfing vorgestern den seit einigen Tagen von Berlin hier eingetroffenen Sir Robert Adair.

Der Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg tritt heute seine Ruͤckreise nach Deutschland an.

Ein hiesiges Blatt unterhält sein Publikum mit dem Maͤhrchen, daß der Hollaͤndische Civil-Gouverneur von Luxem— burg, General von Goedecke, als er sich vor einigen Tagen au— ßerhalb des Luxemburger Festungs-Rayons betreffen ließ, von Belgischen Gendarmen festgenommen worden sey.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 5. April. Man erwartet hier jetzt den Gra— fen Potocki, fruͤher zum Gesandten in Lissabon ernannt, als Kaiserlich Russischen Gesandten am hiesigen Hofe.

Die Schwedische Akademie feiert in einigen Tagen den funfzigsten Jahrestag ihrer Begruͤndung. Ein vom Bischof Tegner verfaßtes Festgedicht wird bei dieser Gelegenheit oͤffent— lich mitgetheilt werden.

Die Schwedische Staats-Zeitung theilt interessante Aus— zuͤge aus den Berichten des Schwedischen Reisenden, Professor Hedenborg, mit, der in den Jahren 1834 und 18335 eine wis— senschaftliche Reise durch Nubien machte und sich jetzt in Ka— hira besindet. Er hat sehr zahlreiche zoologische sowohl als bo— tanische Sammlungen angestellt, die er nach seinem Vaterlande zu senden gedenkt.

Eine von unseren Zeitungen mitgetheilte Tabelle von den Einkuͤnften unserer inlaͤndischen Post weist folgende Vermeh— rung derselben nach: Im Jahre i830 brachte die Post 408,269 Rdr.; 1831 416,83 Ady 1832 456,112 Rdr.; 1833 473, S5 Rdr.; 1834 499,655 Rdir und 1835 521,643 Rdr. Die An⸗ zahl der von den Post-Aemtern abgesandten Briefe belief sich im Jahre 1830 auf 1, 970,13 und im Jahre 1835 auf 2, 683,921. Seitdem man durch die so bequem eingerichtete Dampf— schifffahrt, sorohl von Stettin uͤher Kopenhagen als auch von

Greifswalde nach Istadt, sicher und angenehm in einer Nach von Deutschland nach Skandinavien gefuͤhrt wird, ist un ö Post⸗-Direction darauf bedacht gewesen, durch Einführung . Diligencen, die regelmaͤßig sowohl von Istadt nach Stockhaso als von Helsingborg nach Stockholm und Gothenburg Reisen und Effekten auf billige Weise befoͤrdern, eine bedeutende Er leichterung der Communication zu bewirken. Merklich hat ö. seitdem die Zahl der Reisenden, besonders uͤber Kopenhagen n

Helsingborg, dem Centralpunkte der Diligencen, zugen hin und als Folge davon ist der nur Meile davon entle . Badeort und Gesundbrunnen Ramloͤsa im letzten Hin von mehr als 800 Gaͤsten aus allen Staͤnden besucht wvoth Auch dieses Jahr wird, wie man vernimmt, ein Theil der Kön ; Familie dahin kommen. Ein Deutscher Arzt hat neulich ijhn jenen Badeort unter Anderm Folgendes bemerkt: „Von an, hagen kann man zweimal woͤchentlich mit Paketboͤten nach Masmp in Schweden, besser aber noch taglich mit der Diligence al Helsingoͤr und von da mit zweimal taglich abgehenden a Fahrzeugen nach Helsingborg gelangen. Von da hat man line halbe Meile bis zum Gesundbrunnen Ramloͤsa, der vom 21. Jun bis 24. August benutzt wird. Dreist wage ich es, zu behain daß kein Badeort in Europa eine herrlichere Lage besitzt. Rn an dem reizenden, nur Meile breiten Sunde, der um ss⸗ Zeit fast täglich mit Hunderten von Schiffen bedeckt ist, der fut baren reizenden Kuͤste Dänemarks, so wie der Stadt Helsn mit dem großen festen Schlosse Kronenburg gegen genießt man einer unbeschreiblich schoͤnen Aussicht. Doch Rn loͤsa selbst, durch seine gesunde, hohe, von der Seeluft abgelih Lage, seine vielen, nicht nur fuͤr Kranke, sondern auch für ; sende gut eingerichteten Wohnungen, durch gute Bewirthung, n zende Umgegenden, als z. B. das Steinkohlenwerk Hoͤganaͤt nh der Granitfelsen Kullaberg, der auf drei Seiten vom Ocnonh, spuͤlt wird, durch seine besuchten Baͤlle und Schauspiele ssg vor Allem durch den gegen Fremde so zuvorkommenden freund Ton, in welchem alle Schweden zu wetteifern scheinen, so wie du die Wohlfeilheit des Aufenthaltes, der kaum halb so viel der in anderen Bade-Oertern kostet, verdient in jeder Nucl einen laͤngeren Besuch. Die Seebaͤder, die sowohl warm Badehause als kalt durch Wagen im Meere genommen weng sind, am Zusammenflusse der Ost- und Nordsee belegen, th salziger und von staͤrkerem Wellenschlage als irgend ein and Bad der Ostsee. Die beiden Quellen des Gesundbrunnens) gegen kann man zu den mineralisch-alkalischen rechnen, da die ein nach des beruͤhmten Berzelius Untersuchung, kohlensaures Ga etwas Kalk, schwefelsaures Alkali, Kochsaiz, Eisenoxyd und kali mit Eisen enthaͤlt. Die kleinere Quelle ist weit eisenhalt ger und mit einer nicht unbedeutenden Menge von Schwefel Wasserstoff⸗Gas vermischt. Sie kommt daher dem Spaassr am naͤchsten, kann auch zwischen dieses und das Selter cer Faschinger Wasser gesetzt werden und hat sich vorzugsweise g gen dieselben Krankheiten bewaͤhrt, die an den genannten Qu len Linderung und Heilung zu finden pflegen.

S en ts ch l n d.

Hannover, 9. April. Das Koͤnigl. Kabinets⸗-Ministermn hat vorgestern nachstehende Bekanntmachung in Bezug auf Wiedereinberufung der Stände-Versammlung erlassen: Allerhoͤchsten Auftrage Sr. Majestaͤt des Koͤnigs ist von ip beschlossen worden, die Wiederzusammenkunft der am 23. n v. J. vertagten Versammlung der allgemeinen Staͤnde des nigreichs auf den gten k. M. (Mai) festzusetzen, welches, so n daß das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder beider Kammern hiesiger Königlichen Residenzstadt am gedachten Tage erwm werde, hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht wird.“

Kassel, 9. April. Se. Hoheit der Kurprinz und M regent haben den Direktor der Landes-Kredit-Kasse, Sun rath von Baumbach, zum Direktor der Regierung in Fu ernannt.

Altenburg, 7. April. In der letzten Versammlung landwirthschaftlichen Vereins zu Altenburg kamen die Ill Fabrication und die Eisenbahnen zur Sprache. Soviel auchs heißt es in dem Berichte daruͤber uͤber den Vortheil j Runkelruͤbenbaues zum Behuf des daraus zu verfertigemh Zuckers gesprochen und geschrieben worden ist, so konnte man doch nicht uͤberzeugen, daß ein ausgedehnter Bau der Rum ruͤben fuͤr das Herzogthum Altenburg rathsam oder ausfuͤhtg so wie man uͤberhaupt zweifelt, daß fuͤr Deutschland ein m licher und dauernder Gewinn zu erlangen sey, weil duhlh die zuckerbauenden Indischen Kolonieen verarmen und mn hindert werden wuͤrden, unsere Produkte, als Leinwand M die sie zeither eingetauscht hatten (2), zu nehmen. Ill wurde nicht geleugnet, daß mit Vortheil jeder Besikzer n einigermaßen groͤßeren Gutes den in der Wirthschaft nishse Syrup und vielleicht auch Farinzucker selbst erzeugen kim sogar, daß, wo großere Zucker- Fabriken in der Naͤhe . und der gewonnene Farin ohne bedeutende Unkosten ihnen zin fuͤhrt werden koͤnnte, auch von groͤßerer Ausdehnung ö. ! Baues fuͤglich die Rede seyn koͤnne. Die Dreifelbett h wuͤrde dabei, mit einigen Aenderungen, immer bestehen vorn gesetzt, daß man nur den Hausbedarf erzeugen wolle. Ing Falls wuͤrden die Runkelruͤben ihre Stelle nach Raps, an oder Klee, in nicht frisch geduͤngtem Felde, am besten n Lebhafter noch war im Ganzen der Widerstreit gegen . bahnen, insbesondere vom Herzogthum Altenburg aus, er, Man war zwar allgemein der Meinung, daß man nicht ih bleiben wolle und koͤnne, weil dadurch nur der seit Jahr in niger lebhaft betriebene Handel erhalten, vielleicht gu gehoben werden koͤnne, und weil man ohne sie wohl no un einen oder anderen Vortheil aus den Händen gäbe, Man ö daher aus der Noth eine Tugend machen und das Werk 60g und lebhaft als moͤglich befoͤrdern. Aber es sey zu bel daß durch die Leichtigkeit des Transports nunmehr das 4 aus den niederen Gegenden Deutschlands auf unsere um wohlfeilere Preise werde gefuͤhrt werden koͤnnen, gehn es in Altenburg zu erzeugen im Stande ware; daß die gh Wirthschaft, auch wenn jenes nicht der Fall seyn wurde, . Abschaffung der Pferde und wegen des üͤberflůͤssigen i eine große Veraͤnderung leiden muͤsse, was nie, . Nachtheil zu bewirken sey. Eben so wurden die 3 westlichen Theiles des Herzogthums fuͤr ihre ae,, waaren nicht mehr den zeitherigen Preis n . wohl sehr beeinträchtigt werden; denn es, ließe sich i, daß auf dem Gebirge das Holz und die dare t Waaren auch wohlfeiler in die niederen Gegenden wuͤrden? werden koͤnnen.

Munchen, 5. April. Man erwartet aus ,, nen besonderen Courier, welcher die Zeit anzeigen wird, Se. Majestät der Köoͤnig hier eintreffen werden.

n noch! ö

Vorgestern Abend ward im hiesigen Griechischen Erziehungs— nstitut von den Zoͤglingen desselben Schillers Jungfrau von ans aufgefuͤhrt, bei welcher Vorstellung der Koͤniglich Grie— ssche Gesandte und eine zahlreiche Versammlung anwesend . zuerst in der Allgemeinen Zeitu ng mitgetheilte ichricht, daß auf dem, dem Griechischen Staats-Kanzler Gra— von Armansperg gehörigen Gute Egg, bei Deggendorf, eine uersbrunst die Oekonomie ⸗Gebaͤude und darunter das neuge— jute Brauhaus zerstoͤrt habe/ ist aus zuverlaͤssiger Quelle dahin berichtigen, daß nicht die sammtlichen Oekonomie Gebäude, ich nicht das Brauhaus, sondern nur ein, unmittelbar an das

chloß angebaut gewesener Reitstall ein Raub der Flammen worden ist; das Schloß war in Gefahr, wurde aber gerettet.

Munchen, 7. April. Zur Feier der gluͤcklichen Landung Er. Maj. des Koͤnigs veranstaltet Se. König!. Hoheit der Kron— pinz am 9. April iln Nymphenburg ein großes Diner, zu wel⸗ hem Ihre Majestaͤten die beiden Königinnen, die alteren Prin / n und Prinzessinnen des Koͤnigl. Hauses, das diplomatische Horps, die Staats-Minister, Generale, Staatsraͤthe ꝛc. einge— den sind.

Die Ausspielung der aus der letzten Industrie-Ausstellung Muͤnchen angekauften inlaͤndischen Gewerbs-Erzeugnisse hat am pril unter Aufsicht der Königl. Ministerial-Kommission mit

er Einlegung von 40,000 Loosen in das Gluͤcksrad begonnen

no wird 5 bis 6 Tage dauern. Waͤhrend dieser Zeit sind die

vier großen Saͤlen aufgestellten Gewinne, welche Alles enthal—

n, was nach dem Ausspruch einer sachkundigen Jury als das Febiegenste und Werthvollste der Ausstellung erscheint, der Be— htiging des Publikums zuganglich.

Ulm, 6. April. Schon seit vorigem Herbste beschaͤftigte ich der hier bestehende landwirthschaftliche Bezirks-Verein mit ser Frage: Ob und wie in hiesiger Gegend eine Runkelruͤben— zucker Fabrik, sowvohl zum Besten der Landwirthschaft, als auch Hebung der vaterlaͤndischen Industrie, errichtet werden konne; nd es wurde von dem Verein, nachdem derselbe, belehrt durch en vortheilhaften Betrieb dieses Industriezweigs in Frankreich, Mußland und Boͤhmen, wie auch in Darmstadt, von der Aus— ihrbarkeit dieses Projekts bei uns hinreichende Ueberzeugung ewonnen hatte, ein Mitglied, Herr Apotheker Leube, nach Darm- fadt abgeordnet, wo er von dem Besitzer der dortigen Runkel— lbenzucker-Fabrik, Herrn Medizinalrath, Apotheker Rube, auf as Gefaͤlligste aufgenommen und ihm die genaueste Einsicht der fabrik, ihrer Einrichtung und ihres Betriebs gestattet wurde. zogleich nach der Ruͤckkehr des Herrn Leube, welcher uͤber das irgebniß seiner Sendung den befriedigendsten Bericht erstattete, äldete sich eine Actien⸗-Gesellschaft, durchgaͤngig aus Mitgliedern ses landwirthschaftlichen Vereins bestehend, welche, um nichts inversucht zu lassen, was zur Erreichung ihres Zweckes dienlich Ehn moͤchte, sofort den Beschluß faßte, auch das Geheimniß der zier⸗tHanewaldschen Fabrications⸗Methode zu erwerben, und nun— mehr einen außerhalb der Stadt gelegenen großen Baumgarten kauft hat, in welchem unverzuͤglich die erforderlichen Gebäude ergestellt und die weiteren noͤthigen Einrichtungen getroffen erden sollen, um schon im Winter 18am, Zucker fabriziren zu ßnnen. Der erforderliche Samen von der echten Zuckerrübe ist sils schon angeschasst, theils unterwegs, und es haben sich lell Landwirthe von Ulm und der Umgegend verbindlich ge⸗ nacht. der Fabrik gegen Empfang des Samens um einen billi⸗ en preis ihren Rüͤben-Bedarf zu liefern, welcher vorerst zu sglich 2ß0 Centnern angenommen ist.

Sig m aringen, 3. April. Se. Hochfuͤrstl. Durchlaucht ha— en den Geheimen Konferenz⸗Rath Freiherrn v. Laßberg zum Hof⸗ trichtz und Regierungs-Direktor, mit Beibehaltung der bis serign Anstellung als Wirklicher Geheimer Konferenz⸗Rath mnannt.

Frankfurt a. M., 8. April, Ueber unsere Messe ann ich Ihnen jetzt Nachstehendes berichten: Der Lederhandel ar diese Woche über einen glaͤnzenden Succeß gehabt. Man k mit den Geschaͤften in dieser Branche sehr zufrieden; die Raͤufer draͤngen sich, und die großen Zufuhren fanden leichten nd vortheilhaften Absatz. Auch in anderen Artikeln wurde viel zemacht. Die Schweizer haben sich besonders einer guten Messe ü ruͤhmen. Der Kleinhandel würde eben so floriren, stunde icht das fortwährend anhaltende schlechte Wetter im Wege.

hits ö. , furt 4. M. . April. Ueber den Gang des Ge— . 4 S ats. papieren während der heute zu Ende gehenden i. ö nur, wen Benmnerfenswerthes zu berichten. Mit Aus— . . aner Bank ⸗Actien und der zproc. Spanischen Ardoius

69 . . Effccten stationgir in ihren Preisen. Der höhere 7 ö Bank Actien zu Wien erreichten, wirkte hier nach che i ein Steigen von In Oesterrei⸗

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stetz dieselbe. häftz täglich f nittelst Prämien. Juni äs pCt. P en. Für I, ulationslust

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Fonds, weil sich nun doch zei— Mai bezahlt wird. Die Prä. hl, drr man bewilligte auf Mitte Mai, um Handel in un s pCt. Prämie Der Felge mehrerer .

eichischer her und d. M. geschlos⸗ verzinsliche Papiere darin an Abgebern, war zu beobachten, . . besonders Amsterdam, Bilden ler fanden. Das baare ) hei J ant und gute Dis kon to- Briefe . no K ö. achschrift. Die Oesterreichischen hem n En Fonds blieben heute, am Sonnabend, bei schwa— shen n gr uf den gestrigen Preisen; dagegen gingen K auf höhere Course von Paris, fast um I pEt besser

Gester reich. zb kngu, 30. Marz. (Sch les. Ztg.)

T breußische G ; Nachdem das bische Gouvernement die Chaussee von Neisse ;

bis Zuckman⸗

beendi ie ; ; ich nehoigt, und Jene von Ohlau nach Grottkau dem Ende ziem⸗

19 e . . ] . nsia t e T fer macht auch die Hesterreichische Regierung belche der Person ö von Zug mantel bis Hof herzusteilen, durch

nen- und Waaren-Transport zwischen Breslau

425 und Wien nicht . als eine Strecke von? Meilen erspa— ken wurde. Dem Zesterreichischen Antheil des Furstenthums Neisse, welches gewissermaßen zwischen dem uͤbrigen gen, und Preußen eingeklemmt ist, waͤre eine solche erleichterte Eom, munication sehr zu wuͤnschen, da auf geringem und nicht fruchtbarem Flächenraume eine sehr starke Population sich ernähren muß. Eine andere jene Gegend sehr interessirende Neuigkeit ist die, daß ein unbestimmtes Geruͤcht den Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich unter den künftigen Badegästen von Grafenberg nennt. Gewiß wuͤrde die Verwirklichung dieses bis jetzt noch ganz unhaltbaren Geruͤchtes die kleine Anstalt bei Freiwalde zum großen Bade erheben, da ohnehin der Zudrang zu Prießnitz schon sehr bedeu— tend ist. Vor Jahren sah man diesen wohlhaͤbenden Bauer mit einem Waschschwamme zu Jedem kommen, der seine Waschungen mit Wasser begehrte, von welchen er an sich selbst bei einer Ge— legenheit wunder same Heilkraft verspuͤrt hatte, und jetzt thront er bereit in der Mitte staͤdtischer Gebäude, worin er seine zahl⸗ reichen Patienten und Verehrer kaum unterbringen kann. Man sollte es kaum glauben, daß die Bewohner der Umgegend so wenig den wohlthaͤtigen Einfluß dieses Mannes auf ihre 6kono⸗ mische Lage würdigen, daß sie ihm die Erweiterung seiner Anla— gen guf jede Weise erschweren. Unter dem Vorgeben, daß er das Wasser ihnen verderbe oder ent iehe, bieten sie Alles auf ihm das noͤthige Wasser n, ,,.

Triest, 31. Marz. (Allg. Ztg.) Unter den hier an— wesenden Polen herrscht große 6 sie feinden t . genseitig so an, daß es schon einigemal zu Thaͤtlichkeiten gekom— men ist. Die Behoͤrden sorgen inzwischen dafuͤr, daß nicht wie⸗ der aͤhnliche Scenen eintreten koͤnnen, wie zur Zeit der ersten Ueberschiffung der ausgewiesenen Polen nach Amerika. In ei— nigen Tagen werden mehrere dieser Flüchtlinge nach Frankreich eingeschifft werden. Die Nachrichten aus dem Orient lauten befriedigend. In Syrien herrscht Ruhe, und Mehmed Ali soll gesonnen seyn, seine Armee, wo nicht zu vermindern, doch nicht weiter zu vermehren, als er fruͤher beabsichtigt hatte. Man , sih . . von allen Naturprodukten in

egypten, da die Jahreszeit sehr regelmäßi Boden gehoͤrig hes , ö. J

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ö Schweizerbote macht folgende Bemerkungen, welche wir, ohne uns im Geringsten für deren Richtigkeit verbuͤr— gen zu wollen, wiedergeben: „In saͤmmtlichen katholischen Gebieten Europa's zusammen zählte man gegen Ende des vorigen Jahrhunderts noch gegen 12,000 Kloͤster. Im Jahr 1799 hatte allein Portugal' noch 520 große Abteien Tund Prioreien; Spanien 3252; Frankreich 1687 (ungerechnet 14,953 kleinere Filial-Kloͤster, Hospitien u. s. w.), Italien eine ungezaͤhlte Menge. Im Köoͤnigreich Neapel namentlich be⸗ saß die Geistlichkeit .. zwei Drittel aller Einkuͤnfte und fast die Haͤlfte von allem Grund und Boden. In Oesterreich hob Kaiser Joseph II. seit dem Jahr 1781 eine große Zahl von a teien allmäͤlig auf, so daß binnen zehn Jahren in den Dester⸗ reichischen Erblaͤndern von 882 nur noch 469 uͤbrig blieben. In Frankreich wurden im Jahr 1790 die Kloͤster abgeschafft. Jedoch empfingen 18,000 Mönche und 30,000 Nonnen, welche wieder in die Welt zuruͤckkehren mußten, einige Jahre Pensio⸗ nen. In Deutschlands kleineren Staaten loͤste man die Kloͤster im Jahr 1803 ebenfalls auf; desgleichen im Jahr 1810 in Bayern, wo ihrer etwa 200 an der Zahl beinahe die Haͤlfte alles Grundeigenthums inne gehabt hatten. Preußen that im naͤmlichen Jahr das Gleiche. Der Koͤnig verbesserte mit dem Vermoͤgen der Kloͤster die Kirchen,, Schul- und Armenfonds. Napoleon dehnte diese Maßregel auch uͤber Polen und Italien aus. In Rußland sah sich Kaiser Nikolaus gezwungen, wegen stattgefundener Mißbraͤuche, nicht nur alle Kloͤster sehr zu beschrän⸗ ken, sondern auch viele geradezu aufzuheben. Hingegen war er dafuͤr besorgt, in Wilna eine roͤmisch-kathol. Akademie zur Bildung frommer und gelehrter Geistlichen zu stiften. Im Ganzen sind seit den letzten acht Jahren wieder uͤber 300 Kloͤster in Europa ver— schwunden. Nur eine sehr mäßige Zahl derselben, im Verhaͤlt— niß gegen ehemals, ist gegenwartig noch in den Oesterreichischen Staaten und in Italien. Nur wenige sind noch in Rußland Polen, Bayern, Frankreich und Portugal. Der katholische Iheil der Schweiz aber, welcher eine Bevölkerung von eiwa S0b, 000 oder 90b,000 Seelen haben mag, besitzt 127, Kloͤster und mit Superioren versehene Hospitien mit etwa 2060 bis 3000 Moͤnchen und Nonnen; vergaͤltnißmaͤßig also wenigstens zwanzigmal mehr, als die gesammten Desterreichischen Kaiser— Staaten, in denen doch 27 Millionen Katholiken leben. Die Kantone Bern, Basel, Schaffhausen, Waadt und Genf sind zwar ohne Kloͤster; aber der Kanton Zuͤrich hat 1; Luzern 10, Uri 5; Schwyz G6; Oberwalden 3; Nidwalden 2; Glarus ö. Zug 3; Freiburg 15; Solothurn 9; Appenzell J. R. 4, St! Gallen 15; Buͤndten 7, Aargau 8; Thurgaͤu 1d; Tessin 10, Wallis 8; Neuchatel 1.“ . .

anten.

Madrid, 28. Maͤrz. (Franzoͤsische Blätter.) Die Mehrheit der Prokuradoren? Kammer wird ohne Zweifel mit Herrn Mendizabal stimmen, weil sie das Geschoͤpf feines Ein— flusses ist. Verwunderung aber muß es erregen, daß der Mi— nister, der doch im Stande gewesen ist, den Wahlkoͤrper auf seine Seite heruͤberzuziehen, so lange Zeit braucht, um Kollegen zur Ergänzung seines Kabinets zu finden. Man spricht zwar davon, daß deshalb Unterhandlungen mit den Herren Arguelles Sancho und Calatrava eroͤffnet worden seyen; bis jetzt aber sol⸗ len sie noch keinen Erfolg gehabt haben. Es heißt, dem Erste⸗ ren sey die Praͤsidentschaft des Conseils und das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten angeboten worden, dem Zwei⸗ ten das Portefeuille des Innern und dem Dritten das der Justiz. Diese Zusammensetzung des Ministeriums wuͤrde von dem Publikum guͤnstig aufgenommen werden, aber sie t, wie gesagt, noch nicht abgemacht. Herr Arguelles scheint sich noch nicht entschlossen, Herr Calatrava aber das Anerbleten kurzweg abgelehnt zu haben. Die neue Stellung Englands jedoch welches sich offen zum Unterstuͤtzer unserer Regierung erklart und so den Einfluß des Herrn Mendizabal erhoͤht hat, wird zwei⸗ felsohne dazu beitragen, daß sich Kollegen fuͤr denselben finden werden, und wird ihm eine Anzahl von Stimmen, selbst von noch schwankenden Mitgliedern, gewinnen. Wahrscheinlich wird sich der Einfluß der thaͤtigen Mitwirkung der Englischen Kreu— zer an unseren Kuͤsten auch auf die Debatten uͤber die Adresse erstrecken. Es wird dadurch gewiß unter die verschiedenen Mit— glieder der Kommission, die mit Entwerfung derselben beauftragt ist und die sich in einer vorbereitenden Versammlung nicht ver, staͤndigen konnte, Eintracht gebracht werden, und man erwartet hung, daß der Ton der Adresse im Allgemeinen den Ministern

guͤnstig seyn werde. Die Demonstrationen, welche die Englische

Regierung ihrer Seemacht an der Spanischen Kuste anbefohlen hat, haben den Spekulanten wieder einiges Vertrauen eingeflößt, und die Fonds sind heute in Folge davon gestiegen.

. neuen Secretaire der Prokuradoren-Kammer sind die Herren Onis (Sohn des bekannten Diplomaten und einer Deut— schen, in Dresden geboren; er ist ein sehr reicher Grund-Be— sitzer in der Provinz Salamanca), Huelves, Garcia Carrasco und Burriel. Es ist uͤbrigens zu bemerken, daß von den 186 Prokuradoren erst 19 eingetroffen sind. Die Landstraßen sind so unsicher, daß die Deputirten Galiziens gezwungen sind, sich in Coruña nach Lissabon einzuschiffen, um von dort hierher zu kommen. Die Proceres haben in ihrer gestrigen Sitzung den Marquis Miraflores, Grafen Sastaga, Espeja und Monterron zu ihren Secretagiren erwaͤhlt.

Der Englische Gesandte hat in letzterer Zeit mehrere glaͤn— zende Diners gegeben; bis Ende voriger Woche waren mehrere— male die Herren Mendizabal, Isturiz, Ferrer, Arguelles, Ga⸗ liano, Olozaga an seiner Tafel vereinigt. Vorgestern hatten mehrere Granden Spaniens, die Herzoge von Osuna, San Car— los, Marquis Miraflores, Grafen Parsent u. A. die Ehre, bei ihm zu speisen.

Madrid, 28. Maͤrz. Ein hiesiges Blatt giebt folgen—⸗ den Aufschluß uͤber die letzten in Saragossa veruͤbten Grausam— keiten: „Der Erzbischof von Saragossa, der Graf von Fuentes, Don G. A. Fuevillas, Don Pio Elizardo, der Graf von Neu— grette und der General-Lieutenant Villemur waren der Ver— schwöͤrung angeklagt und vor Gericht gestellt, aber durch eine ungesetzliche Nachsicht freigelassen worden. Funfzehn Monate spaͤter wurde diese Anklage vor dem Kriminal-Gericht von Ara— gonien wieder aufgenommen und Don Manuel Sahun, Advokat des Königlichen Kollegiums in Saragossa, mit der Leitung der— selben beauftragt. Die Langsamkeit, womit anfangs diese An— gelegenheit betrieben, und die Nachsicht, welche gegen die Ange⸗ lagten bewiesen worden war, hatten das Volk erbittert, und einige Uebelgesinnte benutzten diese Stimmung der Einwohner, um die Behorden zu einer Handlung zu zwingen, die der con— stitutionnellen Sache und des Spanischen Charakters unwuͤrdig ist. Einige Ruhestoöͤrer verlangten den Tod einer gro— ßen Anzahl Personen, und Don Manuel Villardor, J. Robires und El Aquader wurden ausgewählt, um“ den Blutdur st jener Aufruͤhrer zu stillen. Die ersten Beiden wurden ohne Verhoͤr hingerichtet, der Dritte ward zu zehnjähriger Ver— bannung verurtheilt. Die Richter weigerten sich, diese Urtheile zu unterzeichnen. Waͤre man in dieser Angelegenheit nicht gleich anfangs mit solcher Langsamkeit und Parteilichkeit zu Werke ge— . so wuͤrde der Prozeß in kuͤrzerer Zeit und auf eine ge⸗ etzlichere Weise beendigt worden seyn, und die constitutio nelle Sache waͤre durch einen solchen Schandfleck nicht worden.“

Ueber dasselbe Ereigniß meldet die Times aus Sara— gossa vom 26. Marz: „Sie werden aus meinem letzten Schreiben ersehen haben, daß sich neue Unruhen in dieser Stadt vorsereiteten. Das Resultat derselben ist in der That furchtbar gewesen. Der Anfuͤhrer der Catalonischen Royalisten, Eno, ein hiesiger Priester, ein Augustiner Mönch und ein Land-Eigen— thuͤmer aus Saragossa befanden sich in unseren Gefaͤngnissen und waren zur Deportation verurtheilt. Damit indeß die Re— volutionairen nicht etwa eine strengere Bestrafung verlangen moͤchten, so sollte das Urtheil erst bekannt gemacht werden, wenn die Gefangenen schon die Stadt verlassen hatten. Es war daher die Anordnung getroffen, sie in der Nacht des 22sten unter Eskorte nach einem anderen Orte zu bringen. Ungluͤcklicherweise wurde die ser Plan dem aufruͤhrerischen Theile des ersten Bataillons der National-Garde bekannt, welcher sich in der Nähe des Gefaͤng⸗ nisses aufstellte, um sich der Gefangenen zu bemaͤchtigen Und sie u toͤdten. Als der Offizier, welcher die Eskorte befehligte, diese

orbereitungen sah, ließ er die Gefangenen nicht aus dem Ge— faͤngniß, sondern setzte die Behoͤrden von Allem in Kenntniß. Am folgenden Tage, dem 2zsten, besetzten die bewaffneten Auf⸗ ruͤhrer die Stadtthore und ließen Niemand hinaus. Sie zwangen die Richter, sich zu versammeln, und droh— ten, sie saͤmmtlich aus den Fenstern zu werfen, wenn sie nicht die vier Gefangenen zum Tode verurtheilten. Dieselbe Drohung richteten sie gegen die Advokaten, welche die Gefan⸗ genen vertheidigten. In diesem Zustande blieb die Angelegenheit den ganzen Tag, aber am folgenden Tage beriefen die Aufräh— rer, ohne den Gerichtssaal zu verlassen, vier andere Richter, um ein neues Verhoͤr zu beginnen. Diese neuen Richter widerriefen das erste Urtheil und verurtheilten die Gefangenen zum Galgen. Diese Strafe soll heute vollzogen werden. Die Aufruͤhrer ver—⸗ langen nun die Koͤpfe der Richter Don Vincente Pe⸗ reda und Don P. Arriola, die man der Bestechung be— schuldigt. Wenn sie ihr Leben retten wollen, so muͤssen sie ihre Kleider wechseln und aus der Stadt fliehen. Die Unordnungen sind jedoch hiermit nicht beendigt, denn es vergeht teine Nacht, ohne daß einige Personen getoödtet oder verwundet werden. In der Nacht des 2ästen traf dies Loos 12 Personen. Die Praͤbendarien Subias, Sanz, Lastejo Llarten, und der Pater Garroberea sind exilirt und haben heute die Stadt verlassen. Die Aufruͤhrer fangen auch an, sich an Frauen zu vergreifen; so haben sie zwei Frauen festgenommen, weil die Maͤnner derselben entflohen sind.“ ;

entehrt

Griechen lan d.

Athen, 23. Maͤrz. Der frevelhafte Versuch, welchen einige Uebelgesinnte zu Anfang dieses Monats gemacht haben einen Zeitpunkt; in welchem die Aufmerksamkeit der Regle— rung auf die Raͤuber-Harden an der Tuͤrkischen Graͤnze ge— richtet und der westliche Theil Rumeliens von Truppen entbloͤßst war, zur Aufregung des Volkes in der Gegend von Vrachori bis Missolunghi zu benutzen, ist mißlungen, und diese Unruhen koͤnnen nach den neuesten uͤbereinstimmenden Berich— ten als unterdrückt betrachtet werden. Die wahren Gesin— nungen des Kerns der Griechischen Nation haben sich dabei im er— freulichsten Lichte gezeigt. Noch ehe eine Aufforderung von der Re— gierung ergehen konnte, wurden die von den Unruhestiftern durch Gewalt und Ueberredung zusammengebrachten bewaffneten Hau— fen durch kraͤftigen und freiwilligen Widerstand der großen Mehr— zahl der Bewohner in ihren Fortschritten aufgehalten; die als— bald von der Regierung getroffenen energischen Maßregeln fan— den beim Volk die eifrigste Unterstuͤtzung, und zahlreiche Schaa— ren ruͤstiger Palikaren sammelten sich schnell um die aus der Zahl der im Freiheitskampfe ausgezeichneten Anfuͤhrer gewähl— ten Befehlshaber mobiler Kolonnen. Alle Theile Rumeliens wetteiferten mit dem Beispiele der treuen Stadt Missolunghi an Ergebenheit fuͤr Koͤnig und gesetzliche Ordnung. Auf solche Weise wurden die Feinde der offentlichen Ruhe in mehreren Gefechten von Linien- und leichten Truppen geschlagen und in

die Flucht getrieben, so daß die Absicht, den Bestand des jun