1836 / 105 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ür die Errichtung einer Bank mit 10 Millionen Kapital in diesem Staate erklaͤrt. Man glaubt uͤberhaupt, daß die Bank der Vereinigten Staaten durch das Bestreben einzelner mächti⸗ ger Staaten, ihrerseits eben so reichlich fundirte Banken zu stif⸗ ten, sehr in ihrer Absicht, als Pennsylvanische Bank zugleich ihre volle bisherige Rolle fuͤr die ganze Union fortzuspielen, gehemmt werden mochte. Sie sucht sich mittlerweile bei dem Handels— stande und denen, welche bei dem Geld-Umsatze besondens inter— essirt sind, durch Versprechungen und neue Maßregeln beliebt zu machen. Die Summe, welche sie fuͤr ihr Privilegium zu zahlen hat, betraͤgt zwei Millionen Dollars; die Haͤlfte ist schon bezahlt, und es heißt, daß mehreren bedeutenden Mitgliedern der gesetzgebenden Versammlung von Pennsylvanien Äntheile von dieser Summe zugeflossen, oder daß sie auf andere Weise fuͤr ihre Vota zu Gunsten der Bank belohnt worden seyen. Hier in New-Hork gehen die Geschaͤfte jetzt gut; der Cours auf Fon don ist ein wenig gefallen (er war zuletzt 106817), weil die Bank der Vereinigten Staaten eine ziemlich große Menge von Tratten an den Markt gebracht hatte und auch auf Baumwolle sehr viele angeboten waren.

Die Nachrichten aus St. Augustine uber den Krieg mit

den Indianern in Florida reichen bis zum 5. Maͤrz. Denselben zufolge, war General Gaines mit seinem Truppen⸗Corps, welches nur auf acht Tage verproviantirt war, am Flusse Wislakuhtschi

angekommen und hatte dort einen Indianer-Haufen von 1505

Mann angetroffen. Nach zweitäͤgigem erfolglosen Scharmützel hatte der General sich am dritten Tage zuruͤckgezogen und ver— schanzt, Ruͤckzug in eine unguͤnstige Pofltion zu verlocken. Sie hatten sich auch, nachdem sie durch andere Haufen verstaͤrkt worden waren, zu einem Angriffe auf die Verschanzungen verleiten las— sen und dabei gegen 300 Mann an Todten eingebuͤßt. Auf Seiten der Amerikaner sind unter Anderen zwei Offiziere schwer verwundet worden. Nachdem der Angriff abgeschlagen worden war, schickte der General einen Boten an General Clinch ab, welcher Zufuhr von Lebensmitteln besorgen sollte; der Auftrag mußte aber zuruͤckzenommen werden, da man besorgte, die In— dianer wuͤrden den Transport wegnehmen. Seitdem war der

General, von den Indianern umzingelt und sparsam mit Lebens—

mitteln versehen, in der schwierigsten Lage, und man fuͤrchtete den Untergang seines Truppen-Corps, wenn ihm nicht schleuni— ger Ersatz zu Theil wurde. Die Truppen unter General Gai— nes waren nur 1140 Mann stark.

Briefe aus New-Orleans vom 25. Februar enthalten die Nachricht, daß sich die Bewohner von Mexiko empoͤrt haͤtten, und daß General Bravo an ihrer Spitze stehe, entschlossen, oas Centralisations⸗System von Santana zu bekämpfen. Im“ Wi— derspruch mit dieser Nachricht findet man in der Mexikanischen Regierungs-Zeitung vom 8. Februar Depeschen aus Acapulco vom 30. Januar von den Generalen Bravo und Alvarez, worin sie ihre voͤllige Unterwuͤrfigkeit, und Alvarez insonderheit seine voͤllige Zustimmung zu seiner Capitulation bezeugen. Der Letz⸗ tere verlangt nichts Anderes, als in ruhiger Zuruͤckgezogenheit zu leben. Wenn einer Depesche Santana's an den Kriegs⸗Se⸗ cretair vom 1. Februar zu glauben ist, so war er damals in vollem Marsche nach Bexar. Auch sagt man, die Texianer haͤtten sich entzweit; Einige seyen fuͤr die s ziederherstellung der Foͤde— ration mit Mexiko, Andere fuͤr voͤllige Unabhängigkeit und fuͤr

Eroberung mehrerer Mexikanischer Distrikte, den von Tampico ö zu Wien: Isabelle, als erste Gastrolle.)

mit einbegriffen.

Der Mexikanische Konsul in New-Hork hat angezeigt, daß . médie nouvelle en 1 acte. busen, wahrend des Krieges in Texas fuͤr den auswärtigen Han⸗ Scribe. lesville.

die Häfen Galveston und Matagorda, im Mexikanischen Meer,

del geschlossen sind.

in der Hoffnung, die Indianer durch seinen verstellten

A30

n land.

Berlin, 13. April. Man berichtet aus Duͤsseldorf unterm gten d. M.; „Nach einem gestern an des Prinzen Friedrich K. H. gelangten Allerhoͤchsten Kabinets-Schreiben vom 3ten d. M. haͤ— ben des Koͤnigs Maj. auf Verwendung des Prinzen die Feier des Niederrheinischen Musikfestes nicht nur fuͤr jetzt, sondern auch kuͤnftig an den beiden Pfingsttag-Abenden in den Staͤdten Koln, Achen und Duͤsseldorf zu gestatten geruht. Dem an den Kunst-Bestrebungen in unseren Rheinlanden so warmen Antheil

nehmenden Prinzen Friedrich Königl. Hoheit haben wir diese

guͤnstige Entscheidung insbesondere zu danken, und mit dem frohen Bewußtseyn eines so erhabenen Schutzes werden wir das Musik⸗

fest jetzt doppelt freudig und wuͤrdig begehen. Felix Mendelssohn⸗

Bartholdy wird das Fest leiten und am ersten Tage sein neuestes

Werk, Paulus, Oratorium in 2 Abtheilungen, zur Auffuͤhrung bringen. Fur die Auffuͤuͤhrung des zweiten Tages sind fuͤr jetzt bestimmt: Psalm von G. F. Haͤndel: O preist den Herrn mit einem Mund. Aerndte⸗Kantate von C. M. v. Weber' nie Nr. 1X. mit Choͤren von L. v. Beethoven. Nahe und fern hat sich die lebendtgste Theilnahme fuͤr das Musikfest bereits ausgesprochen. Unter den hiesigen Mitwirkenden ist mit den Proben der benannten Tonwerke begonnen, und schon sind die Einladungen an die verbuͤndeten Staͤdte ergangen.“

In der Naͤhe der Stadt Greifenberg in Pommern ist vor kurzem ein nicht unbetraͤchtliches Kalklager aufgefunden worden, dessen Steine nach einer vorlaͤufigen Untersuchung der zweiten Sorte des Ruͤdersdorfer Kalksteins an Gute gleichkom— men sollen.

Laut Nachrichten aus dem Regierungs-Bezirk Stettin war die seit der zweiten Hälfte des verflossenen Monats einge— tretene warme Witterung fuͤr die ganze Vegetation hoͤchst ge⸗ deihlich; der uͤppige Stand der jungen Saaten berechtigt bis jetzt zu den besten Hoffnungen, auch steht eine gewinnreiche Heu-⸗Aerndte zu erwarten, insofern die noch fortdauernden Ueßer, schwemmungen der Oder-Wiesen zu rechter Zeit aufhören. Eine seltene Erscheinung war das am 226 sten v. M. an mehre— ren Orten wahrgenommene Gewitter, indem nach fruͤheren Beob— achtungen in der langen Periode von 133 Jahren nur zwoͤlfmal im Monat Maͤrz Gewitter beobachtet worden sind.

Im ersten Quartale d. J. sind in den Hafen zu Swinemuͤnde 20 Schiffe und zwar 1 Daͤne, 2 Russen, 1 Norweger, 1 Hanoveraner, 1 Oldenburger, 6 Niederlaͤnder und 8 Preußen, zusammen 913 Lasten groß, eingelaufen, wovon 7 Schiffe beladen, 12 geballastet waren und 1 ein Nothhafner war. Dagegen gingen 82 Schiffe von zusammen 8207 Lasten Groͤße in See, von denen 39 beladen, 38 geballastet und 5 Nothhafner waren. Der Nationalitaͤt nach bestanden die ausgelaufenen Schiffe in 1 Hanseaten, 2 Russen, 1 Norweger, 1 Hanovera— ner, 4 Niederländern und 73 Preußen.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 14. April. Im Schauspielhause: Der gerade Weg ist der beste, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf: Buͤrgerlich und romantisch, Lustspiel in 4 Abth., von Bauͤernfeld.

Freitag, 15. April. Im Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von J. Meyerbeer— (Dlle. S. Loͤwe, erste Saͤngerin vom K. K. Hof⸗Opern⸗Theater

1) Un Mariage raisonnable, co- 2) L'ambassadeur, vaudeville par 3) Les vieux péchés, vundeville en i acte, bar Me-

Im Schauspielhause:

Sinfo⸗

. . . 9 i, trübe. trübe.

,.

Sonnabend, 16. April. Im Schauspielhause: wahnsinnig, Drama in 2 Abth., nach Melesville: Kije es?

spiel in 2 Abth., . Frau v. .

Sonntag, I7. April. Im Opernhause: Das eherno? Zauber⸗Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von . 6 S. Lowe; Stella, als Gastrolle.) (Xl

Im Schauspielhause: Die Erholungs⸗Reise, Posse Akt, von L. Angely. Hierauf: Buͤrgerlich und roman:isc! 1 spiel in 4 Abth., von Bauernfeld. a, Un

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 14. Apr l. Der schelmische Freier, Lust 1 Akt, von Kotzebue. (Von Kindern darge stellt. )* auf: Zum erstenmale: Ein Fehltritt, Drama in 2 Akten ih, Scribe, von Lebruͤn. Theater zu Braunschweig: Leonie, als erste Gastrolle. * 9 Hoffmann, neu engagirtes Mitglied dieser Bühne? Jose h . . n Josephin, As, Antrittsrolle. Zum Beschluüß: Zum erstenmale: S.. Michel, laͤndliche Scene in 1 Akt. (Bon Kindern dargese g 1 Freitag, 13. April. Lenore, Melodramg in 3 Att,nltt, K. v. Holtei. (Mad. Berger: Lenore, als Gastrolle .* in Meteorologische Beobachtung. w Abends

1836. Nach einmaliin 12. Apyil. 6 Uhr. 2 uhr. 10 Uhr. Beobachtung

11 ; r x ?

.

Morgens

Luftdruck. Flußwärme 630 Bodenwärme 590

S1 pCt.

trübe. J.

SS. Niederschlag 0. 1

.

Dunstsättigung 6A pCt. a n . ĩ ? Ausdünsiung 0g /

. Nachtkälte 500 334,81“ Par... 4 8,10 R. .. 5,10 R. .. 76 pg

4.

Wolkenzug ...

* 2

agesmittel:

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. April. Niederl. wirkl. Schuld 5S6r/.. 50, do. 103 1½. Kanz. I] 25. 56M Span. Atzla, g. Passiv 183, 93. Ausg. Sctuld =. In 167. Preuss. Priüm.-Scheine —. Antwerpen, 7. April. Aust. Schuld ins. 165. Neue Anl. As London, S. April. z0lg. 1038 4. Neue Anl. A6 5/8. Ohl. 19) n ,, j do, 39 5st. Engl. uss. 109. rn; 1

Passive 15.

Passive i145.

.

S6l½.,. Colnmb. 33. Mex. 353. 1

zo Rente pr. compt. 107. 95. fin cour. 108. 10.

comht. 82. —. lin cour. S2. 10. 5Gυί Nenp. 102. 25.

Rente tz!“ . Passive 147. Nene Ausg. Sch. —.

86 z . . * 531 165,8. 399 1 ortug. 55 8.

0, ! 9 J 50 Ihn Ausg. Sg

Wien, 8. April. , .

On, . Neue Anl. 373.

- 5 09 Met. 32. —. Bank-Actien 137. .

Redacteur d. C νςς .

* e . Gedruckt bei A. W. J!

2 2 .

* i

6 l

2

Allgemeiner

Bekanntmachungen. . Fuͤr den im Jahre 1778 zu Swiente gebornen Ja— kob von Szezutowski liegen 22 Thlr 16 gr zur Aus⸗

getragenen

Anzeiger

Erbsaß, Johann Christoph Bloch, übergegangenen und ex decreto vom 31. Maͤrz 1768 für diesen ein⸗

106 Thlr. nebst pCt. Zinsen als Rest einer For— r derung von 500 Species Dukaten zahlung im hiesigen Pupfllen⸗Depositorio derelt. Der- bei der * auf demselben Grundstuͤck suh

Lurate gestanden hat, so wird nun uhr. III. seines Curators, in Gemaͤßbeit de

selbe wird hiermit aufgefordert, sich zur Empfang- No. 7 auf ben Grund des von der Marie Elisabeth Verordnung de 8. Maͤrz 1771 der nahme dieser Summe bei uns binnen 4 Wochen zu Bober, gebornen Faber, ausgestellten Instruments Bick aus Eldena, oder eventualiter melden, widrigenfalls dieselbe an die allgemeine Justij⸗ vom 18 November 1795 an demselben Tage fuͤr den Nachkommenschaft hierdurch edictal

Offizianten⸗Wittwen-Kasse abgeliefert werden wird Marienwerder, den 25. Maͤrz 1836. Königliches Pupillen-Kollegium.

w

Erbsaß, Johann Christoph Bloch, eingetragenen 90 Thlr. Schlesisch Courant oder z3290 Thlr. Preu— ßisch Courant nebst 5pCt. 3

——

laͤngstens binnen 2 Jahren a dato neten Amtsgerichte zu melden, sul

insen;

naͤchsten Anverwandten

9. ( ̃ Alle diejenigen, welche an das von den Gebruͤdern vom 16. Februar 1796 ex decreto vom 7. Februar C berwiesen und nach den weiterer

Freiherren von Kirchbach an den von Buggenhggen 1796, fuͤr den Erbsaß Johann Christoph Bloch, ein- stimmungen uͤber dasselbe wird verfuͤgt werden.

auf Buggenhagen verkaufte, Fenen aus ihrer vaͤrer⸗ getragenen lichen Verlassenschaft zugefallene, im Greifswalder Kreise und Gr. Buͤnsower Kirchspiele belegene Gut Pamitz e. p. rechtsbegruͤndete Anspruͤche haben oder

106 Thlr. Schlesisch oder 8o Thlr. Preußisch Cou— rant nebst 3 pCt. Zinsen. . . ; Der angeblich ün Jahre 1809 verstorbene Erbsaß, zu haben vermeinen, werden auf den Antrag des Letzte⸗ Johann Christoph Bloch, und dessen Erben, Cessio'

„Grahow, den 30. Maͤrz 1836. Großherzogl. Mecklenburg.

ren, zu deren Ain meldung und Beglaubigung n termino narien oder fonst in seine Rechte getretenen Interes- am zo. k. P Mat, Morgens 111

den 21. Maͤrz, den 11. und 30. April d. J.,

den

mit geladen, bei Strafe der Praͤkluston, welche am

senten aufgefordert, in dem, zur Geltendmachung ih—

Morgens 10 Uhr, vor dem Koͤnigl. Hofgericht hier- rer Rechte und Anspruͤche auf Juni c., Vormittags 11 ubr,

20. Mai d. J. im widrigen gegen sie erkannt werden vor dem Herrn Stadtgerichts-Assessor Ruͤbe, im Par- tend unter den grundleglich zu ima

wird.

men wird. Datum. Greifswald, den 18. Februar 1836.

ö seien⸗Zimmer angesetzten Termine zu erscheinen, bei Die vollstaͤndigen Ladungen sind den Stralsundi⸗ ihrem Ausbleiben aber zu gewaͤrtigen, daß sie mit gen verkauft werden soll. schen Zeitungen inserirt, worauf hier Bezug genom- allen ihren Rechten und Anfhrücheiß an obengenann⸗

ten Hypotheken-Forderungen werden ausgeschlossen Großherzoglich und zu einem ewigen Stiüschweigen verwiesen wer—

Ruͤhn, den 2. April 1836.

Koͤniglich Preuß. Hofgericht von Pofmmern den,“ wonach die Schuld⸗Instruͤmente uͤber selbige h

und Rug en. v. Möller, Praeses.

Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Stadt-Ge⸗ richt wird wegen folgender Hypotheken-Forderungen Koͤnigl. a) der auf dem Grundstuͤck Klosterstraße Nr. 24 in der Ohlauer Vorstadt fruͤher Nr. 11. ad St. Mau- riz suh Ruhr. III. No. 6. auf den Grund des von der Marle Elisabeth Bober, gebornen Faber, ausge⸗

fuͤr nichtig erklaͤrt und die Forderungen von 109, 320 und 80 Thlr. welche nach Besitzers schon laͤngst bezahlt worden Hypothekenbuche werden geldscht werden. Breslau, den 19. Februar 1836.

Stadtgericht

. . Denen, welche den auf den 6. und 7. genannt stellten Instruments vom 25. September 1771 Aan angesetzten hiesigen Wollmarkt zu Einkaͤufen benutzen neuen Muhle von 90 Füß Lange und 35 Fuß Tiefe , demselben Tage fuͤr den Erbsaß und Branntwein⸗ wollen, wird hiermit zur Nachricht gestellt, daß auch .

. .

der Behauptung des ö er. Behsuptnung des der Papiermühle zu

sein sollen, im

hüiesiger Residenz. . Abtheilung.

brenner, Johann Auerhammer, eingetragenen, durch diesmal die von uns verordnete Direction des Markt- 28 Fuß Tiefe.

FSesson voms2d. Juni 782 von dessen Erben, Anna Geschäfts jedem Kaͤu fer, sowohsczu einstweiliger La⸗ , 3 Rosinag Auerhammer und deren Sohn, Johann Gott⸗ gerung der Wolle, als auch zu deren Transport, gern selbst theilweise ganz neu und zu 17,560 Thlr. N. lieb Auerhammer, an die blöͤdstnnige Anna Floren⸗-beiräthig und behuͤlflich seyn wird. Stralsund, den 6. April 1836 Bürgermei ter

tine verehelichte Biller, gebornen Becker, abgetretenen und sukb eodem dato eingetragenen, durch Cession vom 5. November 1792 von dein Curator der biöd— sinnigen Anna Florentine Biller gebornen Becker, Kaufmann Christian Gottfried Nitschke, an den Erb— Georg Bober abgetretenen und an demselben

Nachdem de

Tage eingetragenen, endlich von dem Erbsaß Georg Vick zu Eldena,

und Rath der Stadt

Stralsund.

Namens Franz Vick, geboren den

Bober mittelst Cession vom 3j. März 70s lauf den T7. Soptember 1782 zu Eldena, vor laͤnger als 30 Jah⸗ Jahren eingerichtete Dampfmaschi

fuͤr die Preußischen St

ren in die Fremde gegangen ist und seit der Zeit von von 12 Pfechen, ist hier in Mecklenburg angefettzh seinem Leben oder von seinem Aufenthaltsorte keine und in vorzüüglichem Gange. Sie treibt glst— Nachricht gegeben hat, demgemaͤß auch das ihm von zeitig 2 Hollander, eine Pumpe, einen Lumpenschlt seinen Eltern angefallene Veemoöͤgen bisher unter der und eine eiserne Presse.

omni. daß sonst das bisher Suh cur— J ö - i, ,

b) der auf demselben Grundstuͤck suh Ruhr. III. 190 Thlr. NR. . betragende Vermdͤgen, den sich legi⸗ piermuͤhle gehören, als gehdrig eingerichtete Troth To. 8. auf den Geund des von der Maria Elisabeth timirenden Bober, gebornen Faber, ausgestellten Instruments in Grundlage der Verordnung de s

Es wird hierdurch weiter bekannt gemacht, daß

Die Papiermühle zu Buͤtzow in Mecklenburg ist ein Erbpachtstuͤck und besteht aus dem Woh nh ause von 89 Fuß Lange und A4 Fuß Tiefe, dem Trocken . hause von 690 Fuß Laͤnge und 32 Fuß Tiefe, dem paraissant tous ies (ihnd jours, avec init grau! Dampfmaschinen-Gebaude von 69 Fuß Lange J s33 Fuß Tiefe, dem neuen Werkstuben-Gebude von 3 br. parlan; Juni d. J. 5M Fuß Lange und 25 Fuß Tiefe, der sogenannten e , m, plas mr triimeeiie pont siät

und einem Stall-Gebäude von 93 Fuß Laͤnge und mois. On s'abonne à baris. Sännmfliche, Getzzude sind, in gutem Sande, in halte et directeurs de poste et de messus

in der Domanial-Brand-Kasse versichert. gehbren zu der Mühle zwei . . 6 735 IRuthen, eine Wiese von 40 JRuthen, so wie ö J. ; ein Hofplatz von 112 JRuthen. Die Muͤhle liegt mit Berlin, ist so eben erschtenen allen Zubehör ganz abgesondert vor dem Thore der J Stadt Buͤtzow und ist groͤßtentheils von Wasser ein— r Sohn des verstorbenen Hauswirths geschlossen. ö Die im Dampfmasch inen Gebaͤude erst seit einigen

1 2.

aaten.

Der schon henutzte in mehr, auf Antrag der Maschine kommene Dampf vol Ih Grad Km

r landesherrlichen wird in eine Dampfkuͤche geleitet, wo er zum Koche

abwesende Franz von Leim, von Wasser zum Waschen, Brauen c. ij dessen eheleibliche zum Dämpfen von Kartoffeln benutzt wird. In iter geladen, sich werden 3 Buͤtten dadurch erwaͤrmt. Außerdem hte beim unterzeich⸗ den noch 2 Hollaͤnder mit Pumpen und ein Lum praejudicio brosschneider durch Wasser getrieben. Im Uehrigen n

gestandene, uͤber alle Anstalten, die zur guten Einrichtung einern

des Abwesenden boͤden, Zeugkasten, Papierlager, Lumpen boden t ͤl— Maͤrz 1774 wird handen. . . . gesetzlichen Be. Auch eignet sich das Ganze, vermoͤge seiner it unmittelbar an einem ziemlich großen See, det ne derum mit dem schiffbaren Warnow-Fluß in Mh bindung steht, und seiner sonstigen Einricht wegen, zur Anlage jedes anderen bedeutenden iht. Geschaͤftes z Die jährliche Grundsteuer besteht in 2 Ballen! besten auf der Muͤhle gefertigt werdenden Schkell—

Amtsgericht.

Ihr, auf hiesigem

Amtsgerichte die dem Papter-Fabrikanten Herrn Keg-papiers, die jahrlich an die Großherzogliche gan mer zu Buͤtzow zugehdrige Papi rmuͤhle, deren naͤ⸗ er here Beschreibung unten erfolgt, oͤffentlich meistbie⸗ 3 Thlr. N z. -

mer-Reaistratur geliefert werden muͤssen und i

chenden, 14 Tage Auch wird noch bemerkt, daß fafst saͤ⸗ darf aus der Mählk nehmen, se wie guch detzf! Bedarf an Stempel Pahier daselbst gefertiget uh,

Eine ausführlichere Beschreibung der Muͤhle ö

Mecklenburg⸗Schwerin—⸗ 1 . ,, sches . . Zubehoͤr, deren Besichtigung jedem freisteht, w

olckow.

. Buͤtzow.

e e

den Verkaufs-Bedingungen inserirt werden.

. 2e .

Literarische Anzeigen. Journal des Dames et des Modes

n . 3 [ond6é en 1797 par JI. de 1a Mäsangère,

par inois. Lo prix de Lalonnement es,

* . . . 3 is; S kr. pour G mois; 9 Hr. pour t 1.

. 5. de but ö ö Mar: 1 25 rue du liellle s U8 ll

äütranger ée ; 6partemens chez lo êtranger et dans les départemen uh

Außerdem (

* y or! ö 4

; ‚. 22 am hie ediger-Bibel d

Zwei Aufsaͤtze gegen die Prediger-Bib— tis⸗

Hülsmann und gegen dessen Vertheidiaungssch Gr. Sy9. Geh. 5 sgr⸗

ne hat eine Kart

Sie ö bearbeitet von L. Angely. Hierauf: Beschaͤmte Eifersucht ll ö * J ö.

lspiel ]

966. Beraer⸗ Son ) J . (Mad. Berger, vom Herzoglichen .

Rath Rolshaußen zu Muͤnster zum und Abtheilungs-Dirigenten bei der nnaͤdigst zu ernennen geruht.

is

Allgemein

He Staats-Zeitung.

Berlin, Freitag den 16 ten .

18356.

Ih mtl che Nachrichten. ö .

Des Königs Majestaäͤt haben den bisherigen Regierungs⸗ Oher-Regierungs-Rath Regierung zu Köln Aller—

. n nt m g ch n Vom 1. Mai d. J. ab tritt an die Stelle der Berlin⸗

Prenzlauer Schnellpost eine vierspaͤnnige Schnellpost zwischen

'oln. 116). Oesterr. Net. 16.

sommt in Stralsund an passirt durch Greifswald

kommt in

vofuͤr 30 Pfund an Reise-Effekten frei mitgenommen können.

Berlin und Stralsund mit Hauptwagen zu 9 Personch, ein— schließlich des dieselbe begleitenden Conducteurs. schlieklich

Diese Schnellpost

vird aus Verlin abgefertigt: Mittw., Soñab. 12 Uhr Mittags. geht durch Prenzlau

Mittw., Sosab. 9. 10 Uhr Abends Doñerst., Soñt. 121, Uhr fruͤh. Doñerst., Soñt. S3 191, U. Morg. Doßerst., Sosit. 17 Uhr Mittags.

Pasewalk Greifswald

Auf dem Ruͤckwege eht sie aus Stralsund ab Dienst., Sosiab. 1 Uhr Mittags. Dienst., Soñ ab. A4. 41½ U Nachm. Mittw., Soũt. 125,5. 1 Uhr fruͤh. 1m lgu Mittw., Soũt. 314. 33, Uhr früh. Berlin an Mittw., Sost. 13 Uhr Nachm. In Pasewalk steht dieselbe mit ei Schnellfahrt nach und

; Pasewalk

von Stettin und in Greifswald mit dem Dampfschiffe nach und ĩ 95 . M 96 von Ystadt in genauer Verbindung.

Reisende, welche im Hauptwagen nicht Platz finden, wer—

den in bequemen Bei-⸗Chaisen befoͤrdert.

Das Personen-Geld betragt 9 Sgr. pro Person und Meile, werden

Außerdem ist jedem Reisenden die Nitnahme von 260

pfund Effekten gegen Bezahlung des tarifmäßigen Porto ge—

stattet.

Die Effekten muͤssen in Felleisen oder in lederne Koffer

verpackt seyn.

Von demselben Termine ab erhaͤlt die Fahrpost zwischen

Berlin und Stralfund folgenden Gang;

ö.

Montag, Freitag 6 Uhr Abends. Abgang aus Stralsund. Eonnt., Donnerst. S Uu. Abends.

*

Ankunft in Stralsund. Mittw., Sonnt. 8! U. Morg. Ankunft in Berlin. nt, Dor 28. Dienst, Sonnab. 101½ U. Vm. Die mit derselben in Verbindung stehenden Seitenvosten

Abgang aus Berlin.

werden diesem Gange gemäß eingerichtet.

1

Berlin, den 11. April 1836. General⸗Po st⸗Amt.

* j . for -N T wan . * F - Der bisherige Ober-Landesgerichts, Referendarius Julius

. . . TR ö ) . 2 .

Michael Eng elm ann ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem land⸗ und Stadtgerichte Wohnortes daselbst, bestellt worden.

zu Schubin, mit Anweisung seines

ö. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Marienwerder ist die erledigte katholische Pfarrstelle

ä Schlochau durch den Pfarrer Kopal wieder besetzt worden.

3 i 8 U Abgereist: Der General, Major und Commandeur der

8

Ilten Kavallerle-Brigade, von G rävenitz, nach Breslau.

4

1 4.

.

Zeitungs-Rachrichten. . ö Paris, 8. April. Der Konig begab sich gestern Mittag,

hegleitet von den Herzoͤ A ö f l 1 Herzöoͤgen von Aumale und von Montpensie! nach Versailles. . , nh,

mmtlicht hic vor dem Termin hierselbst einzusehenden Bedingun- und hohen Behörden des Landes ihren Papier-⸗.

3.

der erst in Folge“ ode In Folge der vaͤren. . N . Kenn, meinte er schlichtet sey, so sey

Seekrie

hessen.

—— * . jener ö 7 8M U in sei

Bei Ludwig Oehmig ke, Burgstraße Ns! an se

. lien einen 5

mien einen Handelsr

* ; j ö. Reitens will 1

4 1

2 rd⸗Amerikanischen Re

1

gische Gesandte gab vorgestern einen Ball, den zoͤge von Orleans und von Nemours mit ihrer Ge— rten. batten, die gestern in der Pairs⸗Kaäammer ge⸗ ist noch Einiges nachzuholen. Der Vicomte m die Antwort des Herrn Thiers auf die ö. Tascher in Bezug auf die Nord-Ameri— . egen heit nicht genuͤgte, verlangte hauptsaͤchlich zu bb die angeblichen, zufriedenstellenden Erklärungen der Regierung von dieser letzteren freiwillig ö Vermittelung Englands ertheilt worden andte sich darauf zu einem anderen Gegenstande. „der Streit mit den Vereinigten Staaten ge⸗ dem gie vorhanden, die Flotte ö. . ö n Eden. „Unsere Kommission uhr er ar der Meinung, daß, sobald sich m kb, ruͤsten, Frankreich nicht zuruͤckbleiben duͤrfe. se Ansicht, meine aber, daß wir keine B die unseren wahren Intere t. wie uns die Geschichte lehrt,

2 .

r Ande nd aufgeburdet ha—

mit den Augen zu

1 in gutem Vernehmen, England, möchte uns eventuell gern hüch! wickeln, als ob es nicht noch andere r von Rußland etwa beabsichtigten

9 betheiligt wären. Und weshalb ist denn ö 24 zwei Gruͤnden, die Frankreich sehr we⸗ Rumal fuͤrchtet es, daß Rußland sich einst durch , nach Ostindien bahnen moͤchte, und . a. ie alle Mere, so auch noch diejenigen, die Dardanellen verschlossen werden und die allein ihm

ind besorgt? kuͤmmern;

sich getheilt.

bisher entschluͤpft sind, unumschraͤnkt beherrschen. Wer weiß, ob England in seinem See-Absolutismus nicht sogar auf die Vernichtung der Russischen Marine sinnt, die ihm ein Dorn im Auge ist, die aber, vereint mit der unsrigen und der Nord— Amerikanischen, uns dereinst in einer wohlverstandenen Politik dazu dienen konnte, nicht das Reich der Meere zu erobern, sondern diese Meere wieder zu einem freien Verbindungs- Wege zu machen, den die Natur allen Voͤl— kern der Welt eröffnet. Hoffentlich werden wir , wenn FG sMe zu einem Konflikte kommen sollte, eine bewaffnete Neutralitaͤt beobachten, wie sie die Wuͤrde, die Gerechtigkeit und vorzüglich unser eigenes Interesse verlangen.“ Der Con— seils⸗-Praͤsident erwiederte dem Vicomte Dubouchage Folgen⸗ des: „Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten soll zwar das Recht, das er hat, auf die an ihn gerichteten Fragen nicht mmer zu antworten, nicht mißbrauchen; doch wird die Kammer es in dem vorliegenden Falle billigen, wenn ich mich nicht uͤber e großen Fragen erkläre, die der vorige Redner in seinem Vortrage beruͤhrt hat. Ich werde daher nur eine kurze Ant— wort in Bezug auf die Nord ⸗Amerikanische Angelegenheit geben. Der vorige Redner beruft sich hauptsachlich darauf, daß in der Botschaft vom 2. Dezember eine Beseitigung des Streites so wenig angedeutet gewesen sey, daß die Regierung, als sie Kennt— Uiß davon erhalten, sich nur mit großer Vorsicht ber den Inhalt derselben ausgelassen habe. Dies ist wahr; hier Wer der Grund jener Behutsamkeit. Haͤtte man, als die Botschaft hier bekannt wurde, mit Bestimmheit darauf rechnen koͤnnen, daß nicht noch eine zweite erfolgen würde, die mit jener im Widerspruch staͤnde, so glaube ich, daß die Franzoͤsische Re— zierung und die Fammern sich fuͤr völlig zufriedengestellt erklart haben würden. Was uns daran verhinderte, war, daß Herr Barton noch nicht in den Vereinigten Staaten angekommen und daß sonach ein neues Mißverständniß möglich war; nachdem wir aber erfahren, daß die Ankunft des Herrn Barton zu keinen falschen Auslegungen Anlaß gegeben, daß sich keine neue Schwie— rigkeit erhoben und daß man beiderseits die Vermittelung Eng— lands angenommen hatte, konnte Frankreich sich als vollkommen zufriedengestellt erklaren. Wohl weiß ich, daß man uns einige Einwendungen machen kann: wir sind daran gewohnt; aber ich glaube, alle gute Bürger werden sich dazu Glück wuͤnschen, daß diese beklagenswerthe Angelegenheit endlich ihre Erledigung ge— funden hat.“ ö

. Die Deputirten- Kammer beschastigte sich in ihrer heutigen Sitzung mit den außerordentlichen Zuschuͤssen zu den Budgets von 1835 und 1836. Die Debattest waren von keinem beson— dern Interesse.

Der Moniteur enthalt heute als Antwort auf das (ge— kern mitgetheilte) Schreiben des Marschalls Moncey folgende Note: „Da der Kriegs-Minister in einem Berichte an den Koͤnig den Vorschlag, eine Kommission zur Pruͤfung der Ver— waltung des Invaliden⸗Hauses niederzuseßen, durch neue Kla— gen des Marschalls Moncey motivirt hatte, so hat sich dieser Marschall veranlaßt gefunden, gegen jenen Ausdruck zu rekla— miren. „„Der Herr Marschall Marquis Maison““, sagt er, „weiß sehr wohl, daß nicht von neuen Klagen die Rede ist.““ Die Thatsachen sind allerdings alt, und der Minister hat schon laͤngst seine Ansicht daruber ausgesprochen; aber die an den Eon— seils⸗Praͤsidenten gerichtete Denkschrift, die zu der Bildung der Untersuchungs⸗Kommission Anlaß gegeben hat, ist doch sicherlich eine neue Klage. Wir sehen übrigens nicht ein, welches In— teresse man dabei haben kann, einen solchen Streit um Worte anzuregen, und wir wollen nicht einmal das Uneigentliche des Wortes Konflikt ruͤgen, dessen sich der Herr Marschall Moncey be— dient, um eine Meinungs-Verschiedenheit wischen dem Kriegs— Minister und dem Gouverneur des Dh ah e, Hauses zu be— zeichnen. Eine Kommission, bestehend aus Maͤnnern, die das volle Vertrauen des Landes verdienen, wird das vergangene und gegenwaͤrtige Verfahren der Administration des Invaliden Hauses untersuchen. Der Kriegs-Minister hat eine Pflicht er—⸗ füllt, indem er dem Koͤnige die Bildung dieser Kommission vor— schlug. Er fuͤrchtet nicht, sie zur Richterin seiner eigenen Ge— sinnungen anzunehmen. Alle und wir kennen keinen Rang und keine Stellung, die davon ausschloͤsse muͤssen die Erklaͤ— rungen jener Kommission ehrerbietig abwarten.“

. Der Gesetz⸗ Entwurf uͤber die Besteuerung des inlaͤndischen Zuckers beschäͤftigt fortwährend die hiesige Presse. Der Cour, rter frangais sagt heute. „Je aufmerksamer man das vor⸗ gelegte Gesetz betrachtet, desto mehr überzeugt man sich, daß die gegenwaͤrtige Lage fast gleich gefährlich fuͤr die Kolonieen, fuͤr den Runkelruͤben-Bau und fur den offentlichen Schatz ist. Ver— gebens bemuͤht man sich, aus dem Labyrinthe zu gelangen, in welches die Uebertreibung des Prohibitiv⸗Systems alle In, teressen verwickelt hat; von allen Seiten stoͤßt man auf Schwie— kigkeiten, und es bleibt der Reglerung in“ der That nur die Wahl zwischen den Fehlern. ungluͤcklicherweise hat der Finanz Minister sich fuͤr den aͤrgsten von allen entschieden, für eine Maßregel, die die Rechte des Eigenthums und die Gewohnhei— ten des Burgers beeinträchtigt, fuͤr die Beaufsichtigung und Näevision des Domizils. Wir wollen unsern Lesern in der Kurze diejenigen Thatsachen ins Gedaͤchtniß zuruͤckrufen, die man o lange bestritten hat und jetzt endlich einraͤumen muß. Frankreich verbraucht gegenwaͤrtig ungefahr 109 Mill. Kilogr. Zucker; die Runkelruͤbe liefert davon 10 Will. Der Kolonial-Zucker kostet unversteuert 90 Fr. fuͤr 100 Kilogr.; eben so viel kostet der in— inlaͤndische Zucker im Magazin. Aber der Kolonial-Zucker ist überdies einer Steuer von 49 Fr. 50 C. pro 160 Kilogr. unter— worfen, von welcher der Runkelruͤben-Zucker bis jetzt befreit ist und also einen Schutz von 50 Prozent genießt. Ta sich nun der Preis des inlaͤndischen Cunversteuerten Zuckers ganz nach dem des ausländischen Eversteuerten richtet, so ha— ben augenscheinlich die Konsumenten bis jetzt von dem Schutze, dessen sich die Runkelruͤbe erfreute, keinen Nutzen gehabt, son⸗ dern die Zucker Fabrikanten haben allein allen Vortheil unter Die Konsumenten haben also von einer Besteue—

kung des inlaͤndischen Zuckers nicht allein nichts zu fuͤrchten, sondern sie muͤssen, wenn die Steuer nicht aufgelegt wird, ge— faßt darauf seyn, ihren Antheil an den Auflagen zu tragen, die man als Ersatz für den Ausfall in den Zoͤllen doch am Ende gusschreiben muͤßte. Dies ist die Ansicht des Finanz⸗Ministers. Wir gedenken aber zu beweisen, daß dem Uebel, selbst wenn man den vorgelegten Gesetz-Entwurf seiner ganzen Strenge nach in Ausführung bringen könnte, nicht abgeholfen werden wurde Eine Steuer von 1614 Fr., die man mit Einschluß der Erhebungs— Kosten auf etwa 20 Fr. anschlagen kann, wird die inlaͤndische Fa brication nicht toͤdten; anstatt bisher durch einen Zoll von 59 Fr. beschuͤtzt zu seyn, wuͤrde sie in der Folge nur durch einen Zoll von 36 Fr. beschuͤtzt werden. Der Vortheil ist immer noch groß genug, um die Fabrikanten zur Fortsetzung ihres Betriebs zu ermuntern. Man kann sogar mit Gewißheit voraussetzen, daß die Runkelruͤbe sich ausschließlich des Marktes bemächtigen wird und daß wir bald statt 9 Millionen 69 bis 80 Millionen inlandischen Zuckers fabriziren werden. In diesem Falle wär— den die Consumtions-Preise zwar dieselben bleiben, aber der Schatz wurde auf die ganze Quantität nicht mehr 16 Fr. ob C. sondern 49 Fr. 30 C. einbuͤßen. Er wurde statt der 59 Millionen Fr., die er erhalten hatte, wenn der Verbrauch von 100 Millionen Kilogr. aus den Kolonieen eingeführt worden ware, nur 16,500,000 Fr. erheben. Gedenkt Herr von Argoul auf diese Weise das Defizit zu decken? Und angenommen, daß es sich nur um das Interesse der Kolonieen handelte, was warde in diesem außersten Falle aus ihnen werden? Die beabsichtigte neue Steuer wuͤrde jedenfalls nur die kleinen Fabrikanten töd⸗ ten, den groͤßeren aber eben deshalb von doppeltem Vorthetl seyn, deren Eigennutz sich jetzt schon dadurch kund giebt, daß sie behutsamerweise in die allgemeine Mißbilligung nicht mit ein stimmen. Wozu nutzen unter diesen Umstaänden die Klagen der Regierung uͤber den traurigen Zustand der Kolonieen? Ware es nicht weit besser gewesen, den Zoll von 1g Fr. 50 C. herab— zusetzen, als den Runkelrüben-Zucker ohne Nutzen zu besteuern? In diesem Falle hätten doch wenigstens die Konsumenten etwas gewonnen. Die Consumtion wuͤrde sich vermehrt haben und mit ihr -die Einnahmen des Schatzes, ohne daß man noͤthig gehabt haͤtte, zu jener unwürdigen Fis— kalitaͤt, die den Unwillen aller rechtlichen Leute erregt, seine Zuflucht zu nehmen. Leider gehort der Herr Finanz Minister nicht zu denen, die nicht an eine Vermehrung der Consumtton durch Verminderung der Auflagen glauben; Herr von Argout gehort zur fiskalischen Schule, und er wird noch eine Menge von Erfahrungen machen muͤssen, um einzusehen, daß bei Zoll-An gelegenheiten zwei und zwei nicht immer vier machen. So zaͤhlt er z. B. ausführlich die Millionen auf, die mit den Kölonleen ausgetauscht werden, und beruͤcksichtigt das Interesse der zu diesem Tauschhandel dienenden Schiffe; aber glaubt er denn, daß, wenn die 36 Departements des Nordens die suͤdlichen De— partements mit Zucker versorgen, diese ihnen nichts zum Aus— tausch anzubieten haben? Ist nicht der Binnenhandel von allen Verkehren der beste? Und ist es nicht einleuchtend, daß ein gutes Zoll-Gesetz, welches alle Prohibitionen aufhoͤbe und alle Zoöͤlle herabsetzte, unserer Handels-Flotte von groͤßerem Nutzen seyn wuͤrde, als zwanzig Kolonieen, wie die unsrigen? Hatte Venedig Kolonieen? Haben die Vereinigten Staaten derẽn? Und wal nicht sogar der Verlust der Vereinigten Staaten fur England nützlicher, als der Besitz derselben? Wir stehen am Vorabend eine vollstaͤndigen und unerbittlichen Handels-Revolution: die Kolonien gehen unter. Das ist es, was kurzsichtige Leute nicht einsehen wolles, sondern sich einbilden, daß eine in 36 Franzoͤsischen Departe ments naturalisirte Kultur nicht so viel werth sey, als die dreie, Inseln im großen Weltmeere.“

Im Journal de Paris liest man: „Es ist ein Irl thum, wenn eines der hiesigen Journale anzeigt, daß der Geset Entwurf über den Runkelrüben-Zucker im Ministerium der au— wärtigen Angelegenheiten entworfen worden sey. Er ist im Fi nanz⸗Ministerium ausgearbeitet worden, zu dessen Ressort diese Sache gehört.“ Der National bemärkt dazu: „Niemand hat daran gezweifelt, daß der in Rede stehende Gesetz Entwurf im Finanz- Ministerium ausgearbeitet worden ist, da die Ele mente zu dieser Arbeit nur in den Buͤreaus jenes Departement vorgefunden werden koͤnnen. Aber man mußte glauben, daß ein Gesetz von solcher Wichtigkeit im Minister-conseil berathen wor den sey und die besondere Zustimmung des Praͤsidenten erhalten habe. Man mußte dies um so eher glauben, als seine Vorgän ger sich in Folge eines finanziellen Zwistes mit der Masor— tat der Kammer zurückgezogen hatten. Die Note des minister e len Journals bedeutet entweder, daß Herr Thiers weniger wirt licher Conseils-Praͤsident ist, als es der Herzog von Beoglie war, oder daß Herr Thiers schon die Nothwendigkeit einsteht, den von Herrn von Argout vorgelegten Entwurf zu verleugnen, wenn er nicht mit dem Zucker-Gesetz untergehen will, wie de! Herzog von Broglie mit dem Systeme der Nicht -Konvertirung der Rente. Wir fangen an, zu glauben, daß der mehrerwaͤhnte Gesetz-Entwurf zurückgenommen werden wird.“ ,

Zu Anfang der heutigen Sttzung des hiesigen Assisenhofes faßte der Praͤsident die Debatten zusammen, und unmittelbar darauf, um halb 12 Uhr, zogen sich die Geschwornen in ihr Berathungs-Zimmer zuruck. Folgende Fragen sind ihnen vorge legt worden: 1 Bestand im Jahre 1835 ein Komplott, das zum Zweck hatte, einen Mordanschlag auf die Person des Koͤnigs auszuführen, und sind Handlungen begangen oder verabredet worden, um die Ausfuhrung dieses Komplotts vorzubereiten? 2) Haben Gabriel und CThaveau u. s. w. an diesem Komplotte Theil genommen? 3) Hat Boiregu im Jahre 1835 dem Flescht den nicht angenommenen Vorschlag gemacht, in ein Kom— plott gegen das Leben des Koͤnigs einzutreten? 4) Haben Huil— ser, Husson, Hurert und Leroy im Jahre 1835 a einen Po— lizei-Kemmijsgrius bei Ausuͤbung seiner Amtspflichten durch ehrenrührige Worte, b) Polizei⸗Agenten ebenfalls bei Ausübung ihrer Amtspflichten durch Worte beleidigt? und haben sie c) oͤffentlich aufruͤhrerisches Geschrei ertoͤnen lassen? Bei Ab,