1836 / 105 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gang der Post (um 5 Uhr) war der Ausspruch der Jury noch nicht bekannt. . . Der Praͤfekt des Depts. des Jura, Herr Heim, ist in Lons-le⸗Saulnier mit Tode abgegangen. Herr Oviedo ist, angeblich mit finanziellen Auftraͤgen des Herrn Mendizabal, aus Madrid hier angekommen.

Greoßgbrttani en und renz.

London, 8. April. Admiral Sir Philipp Durham ist in Portsmouth eingetroffen und hat seine Flagge am Bord des Linienschiffes „Britannia“ aufgezogen. -

Aus Irland sind wieder viele Berichte uͤber gewaltsamen Widerstand gegen die Zehnten-Zahlung eingegangen. In der Grafschaft Mayo sind drei Einnehmer fast todtgeschlagen worden.

Die Damen von Nottingham haben der Gattin O Connell's einen uͤberaus kostbaren Spitzen-Schleier aus dortiger Fabrik zum Geschenk gemacht. . . Der hier als Sonderling bekannte Franzoͤsische Marquis von Chabannes ist in diesen Tagen gestorben. . .

Sir George Staunton, einer der größten Kenner Chmnesi— scher Verhaͤltnisse, hat eine öffentliche Widerlegung der Flug⸗ schrift des Herrn Lindsay drucken lassen und eifert sehr nach— druͤcklich gegen die Ungerechtigkeit aller Zwangsmaßregeln gegen einen Staat, welcher gaͤnzlich unabhangig dastehe und das Recht habe, auf seinem eigenen Gebiete nach Belieben zu schal— ten. Es duͤrfte uͤbrigens ein Gesandter nach Peking abgehen, um die obschwebenden Mißhelligkeiten dauernd zu beseitigen.

Ein hiesiger Fonds-Makler, Herr E. G., ist mit einem Tapitain guf Halbsold, Herrn B., wegen gewisser Aufträge, die Letzerer ihm gegeben, in einen Streit gerathen, welcher ein Duell zur Folge hatte. Der Fonds-Makler erhielt eine Kugel in den rechten Arm und soͤhnte sich darauf mit dem Offizier wieder aus. ö , ‚.

Der Sun sagt, man vernehme, daß eine die am 1. Mai faͤllig werdende Spanische Dividende betreffende Finanz-Opera— tion im Werke sey.

Fuͤr ein Packet Mexikanischer Zeitungen, die mit dem Pa— letschiff „Spey“ anlangten und an das hiesige Amerikanische Zaffeehaus adressirt waren, forderte das Postamt an Porto 39 Pfund 16 Shilling, was so enorm gefunden wurde, daß man das Packet gar nicht einloͤste.

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Amsterdam, 9. April. Während dieser Woche haben sich am hiesigen Fondsmarkte in den Coursen der meisten Holländi— schen Staals-Papiere nur wenig erhebliche Schwankungen ereignet. Mit Ausnahme der proc. wirklichen Schuld, für welche eine mã⸗ ige Frage stets anhielt und auch einige Aufträge von London ein— gingen, wodurch deren Preis sich auf 103 ½ 6 pt. behauptete,; wichen die Uebrigen bei geringem Handel anfangs alle etwas zurück und selgten darin dem Gange der Spanischen Effekten; dieser Tage, be— senders gestern, erholten sich die Course aber wieder fast bis zu ih— rem vorigen Stand; das Spiel in den Aectien der Handels-Eesell— schaft machte sich neuerdings recht bemerklich: der Preis derselben war am perwichenen Sonnabend bis 13912 pCt. gefallen; am Dien— stag eröffnete derselbe wieder mit 1123, stieg nächstdem bis *!* und ging endlich gestern auf 14312 pCt. zurück. Von den Spani— schen Fends folgten Ardoin-Obligationen den Notirungen der aus⸗ wärtigen Märkte, indem dieselben erst weichend waren, so daß man hier zu AI, ä mg pCt. verkaufte, dech darauf wieder bis ä, A656 pCt. ging; auch die gestrige Englische Post brachte höhere No⸗ tirungen und dieses Zusammentreffen mit bessern Coursen von Pa⸗ ris und Antwerpen würde ohne Zweifel ein erheblicheres Steigen zur Folge gehabt haben, wenn nicht zugleich mehrere Particen zur Realisation vorgekommen wären. Russische und Oesterreichische Staals— Papiere sind ohne Veränderung geblieben. ie Gerüchte von einem Aufruhr zu Rio grande machten einen üblen Eindruck auf die Bra⸗ lianischen Obligationen, welche von sn guf 85 pCt., herunter— aingen; da indeß die Bestätigung jenes szufalles nicht eintraf. er— holte sich der Preis wieder bis 87 pCt. Nach Columbischen Ohli— gationen war etwas eifrigere Frage, welche ihren Preis auf 2211 pCt. brachte; Obligationen auf Pern stehen 175 pEt. In der An— leihe für Don Carlos ist etwas zu 3! pCt. Agio gemacht worden. Im Geld-Course ist keine Beränderung eingetreten. Ani Getraide— Markt war es diese Woche etwas lebhafter wie gewöhnlich; mehrere Hartieen Weizen, welche kürzlich zu Markte kamen, wurden durch Ver— braucher abgenommen, und auch in Roggen nnter Schloß fand einiger Umsatz statt; Juländischer Roggen, wovon weniger Zufuhren eintrafen, wurden 2 Fl. höher bezahlt, während fremder zum Verbrauch gut preishaltend blieb. Die bedungenen Preise sind: Von 1z0pfd. schö⸗ nen alten Märkischen Weizen j98 Fl., 126pfd. alten Schlesischen 180 Fi, 124pfd. alten Rostocker 168 Fl.; Reuer 121pf8. Preußischer mit Niederländischem Schiff in Euträpot gekommener Roggen galt 130 Fl.; 121pfd. Ostfriesischer Rogger zer angelangt galt 120 Fl. und 120pfd. dito noch zu erwartend 123 Fl., beide wurden zur Wieder— ausfuhr abgenommen; im Consum zahlte man für 116pfd. alten Pren— Fischen Roggen 146. 148 Fl. nach Gitte; für 116pfd. alten Archan⸗ gelschen 1566 Fl, für 124pfd. neuen Inländischen 136 Fl.; 125pfd. dito 139. 110 Fl. Mit Hafer war es etwas angenehmer; 78pfünd. Futterhafer kostete 76 Fl.; 89. 93pfd. feiner dito 83. 88 Fl., 90. 91 pfd. dicker Hafer 76. 77 Fl.

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Bruͤssel, 8. April. Gestern Abend sind die Koͤnigin der Franzosen, die Prxinzessinnen Marie und Clementine und der Prinz von Joinville zu Bruͤssel angekommen und um 8 Uhr nach Laeken abgereist. .

Sir G. Seymour, bevollmächtigter Minister Englands zu Bruͤssel, ist gestern in dieser Residenz eingetroffen.

Schweden und Nor w dg e h,

Stockholm, 8. April. Am Dienstage, den 5ten d., feierte die Schwedische Akademie den funfzigsten Jahrestag threr Stif— tung. Sie hatte zu diesem Anlaß eine Denkmuͤnze prägen las— sen, die auf der einen Seite das Bildniß des Königs mit der Umschrift: „Karl XIV. Johann, Protektor“ und auf der Kehr— seite einen Lorbeerkranz mit der Inschrift: „Der funfzigste Jah— restag der Schwedischen Akademie, 5. April 1836“ zeigt. Am Tage vorher war dem Könige ein goldenes Exemplar dieser Denk— münze von dem Direktor, dem Kanzler und dem Secretair der Akademie, dem Bischof Wallin, dem Professor Geyer und dem Hof⸗Marschall von Beskow, uͤberreicht worden. Der Direktor der Atademie, Herr Wallin, hielt bei dieser Gelegen— heit eine Anrede an den Köoͤnig, worin er den Dank der Akademie fuͤr den Schutz und die Aufmunterung ausdruͤckte, die ihr bei ihren Arbeiten unaufhörlich von Seiten Sr. Majestaͤt zu Theil geworden. Der Koͤnig antwortete darauf: „Meine Herren Von Ihrem Secretair benachrichtigt, daß die Mitglieder der Akademie durch eine Denkmünze mit Meinem Bildniß die Unterstuͤtzung, welche Ich Ihren 'ehren— vollen Arbeiten angedeihen lasse, verewigen wollten, habe Ich ihn beauftragt, Ihnen Meine ganze Erkenntlichkeit zu bezeugen; zugleich aber bemerkte Ich ihm, daß, wenn der Schutz Dank— barkeit gebiete, die Stiftung noch ltere Anspruͤche habe. Ein bestehendes Institut beschützen, ist für denjenigen, der mit der

432 Macht bekleidet ist, eine leichte Pflicht; um eines zu stiften, be— darf es aber außer der genehmigenden Macht noch des schöͤpfe— rischen Genius und des gruͤndenden Muthes. Ein innerer Drang, den Sie billigen werden, hat Mich daher bewogen, indem Ich Ihre dem Beschuͤtzer gewidmete Denkmuͤnze annehme, dagegen eine andere praͤgen zu lassen, die an den Stifter erinnert. Ich uͤbergebe Sie Ihnen, meine Herren, und Ich ersuche Sie, dieselbe an alle Mitglieder der Akademie zu vertheilen und sie der Fortdauer Meiner wohlge⸗ neigten Gesinnungen zu versichern.“ Diese von dem Könige der Akademie geschenkte Denkmuͤnze zeigt auf der einen Seite, das Bildniß Koͤnig Gustav's li., des Stifters der Akademie, und auf der anderen dieselbe Inschrift, die sich auf der von der Akade— mie ausgegangenen Denkmuͤnze hefindet. Der Konig, die Koͤ— nigin, der Kronprinz und die Kronprinzessin wohnten der an diesem Tage veranstalteten öffentlichen Sitzung der Akademie zei, die im großen Boͤrsen-Sagale stattfand. Einige Mitglieder der Akademie verlasen bei dieser Gelegenheit verschiedene in Be—

zug auf die Feier von ihnen verfaßte Gedichte, und der Secre—

tar der Akademie gab eine historische Uebersicht von dem, was dieselbe im Verlauf der funfzig Jahre ihres Bestehens vollbracht und erfahren.

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Kopenhagen, 5. April. Ueber den okonomischen Zustand der hiesigen Königl. Kunst-Akademie enthaͤlt die der dies ahrigen Kunstausstellung vorangegangene Eroͤffnungsrede des Professor Thiele einige Bemerkungen, die von allgemeinem Interesse seyn mochten. Der Akademie ist das Schloß Charlottenburg ganz— lich ahgabefrei uͤberlassen zu Versammlungen, Schulen, Ateliers und Wohnungen fuͤr die Hiro se en, und mehrere ihrer Veam⸗ ten. Die Koͤnigl. Kasse tragt die Reparaturkosten. Jaͤhr lich ist der Akademie, in Folge Reseripts vom 28. Juli 1814, die Summe von 5900 Rbthlr. beigelegt, und außerdem seit 18360 jaͤhrlich 1600 Rbthlr. zu einem Stipendienfonds, wopon, Neise, Unterstuͤtzungen fuͤr 2 Artisten abgehalten werden. An gegten besitzt die Stiftung, durch Joachim Godsche, Graf von Mo stke, an jährlicher Rente 400 Rbthlr.; durch den Hofrath. Dav. Ain sel Meyer eine gleiche jährliche Rente. Der Malermeister Neuhausen hinterließ der Akademie sein ganzes Vermsͤgen, circa 22, 900 Rbthlr., deren Zinsen inzwischen jetzt einem Er— ben desselben ausbezahlt werden. Sowohl durch eine außeror⸗ dentliche Gabe von 260,006 Rbthlr., womit der Konig 1817 die Stiftung bereicherte, als durch Benutzung passender Konjunktu⸗ ren und Anwendung kluger Sparsamkeit, hat die Akademie nach und nach einen zinsentragenden Fonds von 37,560 Nethlr. er⸗ langt, dessen Renten zur Vermehrung der jaͤhrlichen Einnahmen der Stiftung dienen, die, den Umstaäͤnden nach, als Reservefonds für Erweiterungen und Verbesserungen der Wüirksamteit, der Akademie benutzt werden. Außerdem tragen die jährlichen Aus⸗ stellungen 3 bis i0hh0 Rbthlr. ein; fuͤr Zugang zu den Schulen kommen 1209 Rbthlr. ein und durch einige der Akademie beige— legte Abgaben, z. B. füͤr die Approbation gewisser Bauzeichnungen, circa 3590 Rbthlr. Mit diesen Einnahmen, im Ganzen uͤber 13,0090 Rbthlr., sieht die Akademie sich im Stande, außer der Gage fuͤr ihre Professoren, ihre Lehrer und Bediente zu besol— den, Praͤmien auszutheilen, die Kunstsammlung zu vermehren, so wie ihre Bibliothek und alle Skonomischen Ausgaben der Stiftung zu tragen; außerdem wird. hiervon successive mit jaͤhr⸗ lich 1000 Rbthlr. eine Schuld der Akademie von 4360 Rbthlr. berichtigt. Die niederen Schulen der Akademie werden von 15 Lehrlingen, worunter 493 Handwerker, besucht, die hoheren Schulen zählen 79 Artisten und Eleven. Von der Gesammtan⸗ zahl, 5, genießen A455 freien Zugang, 139) bezahlen.

Vom Professor Hetsch hat die Akademie ein Manuskript zum Lehrbuch in der Perspektive erhalten. Die Wahl eines neuen Direktors ist auch diesmal mit Genehmigung des Koͤnigs ausgesetzt und Thorwaldsen Direktor geblieben, weil man noch immer der Hoffnung, ihn hier zu sehen, sich hingeben zu dur— fen glaubt. Die Akademie hat gegenwartig drei reisende Ar— tisten im Auslande; die Architekten Hansen und Bradesbsll und den Kupferstecher Eckersberg. Hansen hat in Athen reiche Ge— legenheit, sein ausgezeichnetes Talent zu zeigen und im vorigen Jahre schon das ihm von der Negierung übertragene Muͤnz⸗ Gebaͤude, so wie zwei buͤrgerliche Haͤuser fuͤr Private vollendet.

Die mit der Fregatte „Bellona“ im vorigen Herbste her⸗ uͤbergefuuͤhrten Arbeiten von Thorwaldsen bestehen in einer An zahl von 55 Piecen, worunter 16 der Apostel in der Frauenkirche in Marmor, und 32 verschiedene Basreliefs, theils in Marmor, theils in Gyps. Außerdem hat Thorwaldsen vier Statuen ge— sandt, die zu einem Monument für Pius IL,. gehoͤren, ein Modell zu einem Pferde fuͤr die Poniatowski-Statue, und das Modell zu einem Monument für Kopernikus. Da die Anzahl der in den letzteren Jahren hergesandten Arbeiten Thorwald— sen's so zugenommen hat, daß seine hiefigen Ateliers nicht laͤn⸗ ger ausreichen, so hat der Konig eine Suite von Zimmern im Christiansburger Schlosse zur einstweiligen Aufbewahrung dieser Kunstschätze einraͤumen lassen.

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Warschau, 11. April. Der General Suchosanet ist von Berlin hier angekommen. . ; .

Das von dem Kriminal⸗Gericht der Wojewodschaften Ma— sowien und Kalisch unterm 5. Mai v. J. gegen den ehemaligen Advokaten Malinowski, Moͤrder des Praͤsidenten Brzozowski, gefällte Todes-Urtheil, welches unterm 25. August von dem Appellations-Gericht des Koͤnigreichs Polen bestaͤtigt wurde, ist nachdem der Cassationshof am 9. November das dagegen ein— gelegte Cassations-Gesuch verworfen, von Sr. Masestaͤt dem Kaiser unterm 21. Maͤrz d. J. dahin gemildert worden, daß der Verurtheilte bloß den buͤrgerlichen Tod erleidet und zu lebens— langlicher Zwangs -Arbeit in die Sibirischen Bergwerke abge⸗ führt wird. Am Donnerstage wurde der besagte Malinowski in Folge dessen auf den Richtplatz abgefuͤhrt, und die Gnade des Kgi⸗ sers ihm dort kund gethan. Die hiesigen Zeitungen geben bei dieser Gelegenheit einen offiziellen Bericht uͤber den Lebenslauf des Malinowski und uͤber das von ihm veruͤbte Verbrechen, woraus hervorgeht, daß ihn nur die Einbildung, der Praͤsident Brzo⸗ zowski sey sein Feind und habe ihm seine Carriere verdorben, u der fuͤrchterlichen That getriehen, und daß die aͤrztlichen e , , keine Spur von Geisteszerrüttung an ihm er— geben haben. Am Schluß des Berichts heißt es, daß man bei seiner Begnadigung zum ersten Mal seit seiner Unthat Thraä— nen in seinen Augen gesehen habe.

ö f h g n d. Leipzig, 12. April, Die hiesige Zeitung enthält folgende . . . J g . * sa . (G2 vergleichende Zusammenstellung des Leipziger Buchhandels; Es

gab in Leipzig Buch“ (und Musikalien⸗) Handlungen im 3 1722: 19 * 17 64

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, . ö. „mierten, n gegenwartig fast zu keinem Geschaͤfte ein so großer iir

(verhältnißmaͤßig) stattfindet, als zu dem Buchhandel. Nurnberg, 9. April. Se. Durchl. der Herzog und Ihn Koͤnigl. Hoheit die Herzogin von Sachsen-Altenburg, welch n Familie Und Gefolge vorgestern hier eingetroffen waren, noh gestern an einer Dampfwagenfahrt auf. der Ludwigs Eisenbeh Antheil, und besichtigten die Merkwuͤrdigkeiten der Stadt. n setzten Hoöͤchstdieselben die Reise nach Stuttgart fort. ul Der Tag der Ankunft St. Majestät des Koͤnigs in Mi chen war am 7. April noch nicht bekannt; der stuͤndlich ervnrn Kabinets-Courier Brennenmann wird daruͤber Gewißheit bringe Kostspielige Empfangs⸗Feierlichkeiten sollen allerhoͤchsten Hrtz . beten worden seyn. ö . . ng , 9. April. Seine Königl. Hoheit der On herzog haben heute eine Reise nach Närnberg und Dmnien angetreten, dem Vernehmen nach hauptsach lich in der Iisty, un die Eisenbahn von Nuͤrnberg nach Furth und die Enn, welche der Main, und Donaukanal durchziehen wird, in Ang, schein zu nehmen. Hoͤchstdieselben sind , , Obersten in Unter-Lhef des Gencralstabes,. v. Fischer, Mitglied der zun Vorberathung uͤber die Ausfuͤhrung von isenhahnen im Gn herzogthume hier angeordneten Kommission, begleitet. Ce Koͤnigliche Hoheit reisen unter dem Namen eines Grafen wn Eberstein.

, . Wien, 3. April. (Allg. Ztg.) In unserm Stan ynmᷣ Handel hat sich seit einigen Tagen wieder sehr viel Lebhnfths eingestellt, besonders haben die Bank- Actien einen bedeuten Aufschwung genommen, woran wohl die beschlossene große j duction der Armee Ursache seyn mag. Eben so ist die Win Bochnia⸗Eisenbahn, deren Actien bereits eine Praͤmie von ly genießen, noch immer der Gegenstand der allgemeinsten Ih nahme. Diese Bahn duͤrfte in der Geschichte derartiger Unm nehmungen Oesterreichs einst eine große Rolle spielen, da sie nt das guͤnstigste Terrain, durch zahlreiche Frachten sowohl von iyss den als Guͤtern aller Art) und durch höͤchst liberale Staatikon / sionen, welche schwerlich einer andern Bahn so reichlich mehr gepöst

werden durften, in ihrer Anlage und künftigen Verwaltun nn

terstuͤtzt ist. Noch mehr neue und große Vortheile werde n selben zufließen, wenn die wichtige setzt in Frage stehem⸗ diy zwischen Wien, Triest und Mailand in Lusfuͤhrung kamm sollte. Indessen ist fuͤr alle auf die Eisenbahnen Vezug nehm den Fragen eine große Kommission aus allen Zweigen der zt heren Verwaltung in Gemaͤßheit Kaiserlicher Beschlußnahme s⸗. engesez 8d zoꝛ elcher Maßregel man die gedeihstzã sammengesetzt worden, von welcher M ßreg m ,,

sten Resultate erwartet. Doch mochte wohl Ein, Jahr und

über vergehen, ehe das Konvolut aller darauf Ven chuben Papiere und Grundrisse reiflich erwogen, und als Basis ir erlassenden allerhoͤchsten Vorschrift zu benutzen seyn wird. h tuͤrlich wird dies fuͤr den auch hier uͤberhand genommũ Enthusiasmus fuͤr Eisenbahnen die unangenehme Folge. m daß sowohl das Projekt der Bahn zwischen Wien und i als auch das der kleinen, seit kurzem bei der , tung in Anregung gebrachten Seitenbahn zwischen Wien h Raab erst spaͤter, nach Sanctionirung der lo nmissio nel u werfenden Staatsnormen, zur Berathung ,,, ö demselben Gesichtspunkte ausgehend, und die Wichtigkeit

Eisenbahn-Fragen erkennend, hat das Englische Yar hn seinen letzten Verhandlungen beschlossen, neue allgemeine Ce

für diesen Gegenstand abzufassen, und viele bereits ang, ö 2 ** 2 29 ö ö: 9 3414 ö. 95. . 1 86 Bahn-Bills werden erst nach gepflogener Untersuchung unde

2 2 19 9 242 CE, 7 * * stellung der obwaltenden Verhaͤltnisse in der künftigen Pu ments-Session erledigt werden.

Wien, 5. April. (Schles. Ztg.) Se. ,, heit der Erzherzog Ferdinand von Este wird in Lauf y Monats nach Lemberg abgehen, um seinen Posten als 21 Civil- und Militair-Gouverneur von Galizien wieder zu . nehmen. Man sagt, er werde nicht mehr nach , zurückkehren. Se. Königl. Hoheit der Erzherzog 2. ö von Este, welcher sich gegenwartig bei seinem Bruder n zog von Modena, auf. Besuch befindet, wird , e, chen wieder hier zurüͤckerwartet. Die frühere Anga 2 Königl. Hoheit der Herzog von Modeng hierher ,, bedarf sonach wohl kaum mehr gus dr uekli ch ea, n, 41 den; auch hat die Frau Kurfuͤrstin von Pfalz-⸗BVayern nn Wochen Wien schon wieder verlassen.

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Prinzessinnen keine i, ö ,, duͤrfen, jure unguͤltig sind. 4 n i g n. . Die Madrider Korrespondenz der Align enthalt nachstehende Betrachtungen . ö 2. Rede: „Was hatte man von der Thron-Rede erwe

iche inen! Alle Provinzen, Aragonien,

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ausgeruͤsteten Soldaten, die der Nord Armee zu Hulfe eilen Catalonien, Valencia, Luenca, Galicien stehen unter der Macht des Feindes und ru— sen um Unterstuͤtzung. „Die öffentliche Ruhe ist überall auf⸗ echt erhalten worden, mit Ausnahme einiger unbedeutenden, so rasch unterdruͤckten als angestifteten Unruhen.“ Hier— uuf nigen die Blutscenen von Var elona, die Empoͤrungen der Rational-Garden von Malaga und Valencia, der Streifzug Ba— ranero's durch beide Castilien antworten, und endlich inge die Regierung sich selbst befragen, in welchem T heile Spaniens ihre Dekrete zur Vollziehung kommen. Das Loos der Staats⸗Glaͤu— biger sey verbessert worden! Die Boͤrsen von Madrid und Ca—¶ f, die von beiden Plaͤtzen eingereichten Adressen, die allgemeine Eiimme, sprechen laut dagegen. „Kein neües Opfer hat die Fation gebracht.“ Also 70, 600 Ihren Familien entrissene Söhne, ni Einwohner Cataloniens, Nieder Aragoniens, Valencias dem Kriegs-Gesetze preisgegeben, von den Factionen ausgepluͤn⸗ vert und niedergemetzelt, ohne bei den Behoͤrden der Koͤnigin Schutz zu sinden, zahlen nicht als Schlachtopfer der Unvermoͤ— senheit der Regierung? Was wird Ihre Maj. die Regentin dem Bbersten Fontigeros antworten, der ihr in einem vom Kranken, dete datirten Schreiben die Generale Mina und Nogueras als die wahren Moͤrder seiner von Cabrera als Nepressalie erschos⸗ senen Gattin bezeichnet? „Die gebildeten Nationen „heißt ss in diesem Schreiben, „„werden schaudern, wenn sie sehen, daß es in Spanien Generale giebt, welche unschuldige Weiber ermorden für Verbrechen, die von Andern begangen sind, während sie auf dem Schlachtfelde den Feind vor sich haben, um ihr Schwert mit ihm zu messen. Die Unterthanen Ew. Maj, befinden sich gegenwaͤrtig der Willkur ausgesetzt; ihre Habe, ihr Leben, ihre theuersten Guter, namlich ihre Kinder, erblicken sie der Willkuͤr eines Generals uͤbergeben; die Spanier fliehen vor Spaniern, dit Aeltern vor den Kindern, und diese vor jenen. Das blutige Bildniß meiner unschuldigen Gattin verfolgt mich bei Tag und Nacht und schreit um Gerechtigkeit““ Ferner behauptet die Thron⸗Rede: „Keine neue Last ist der Nation in Folge des Voto de Confianza auferlegt worden.“ Nach allem dem, was ich in meinen fruͤhern Berichten mitgetheilt habe, bedarf dieses keiner veitern Widerlegung. Bekanntlich behauptete Herr Mendizabal, daß er keine neue Anleihen mache, wenn er das Land in un— absehbare Schulden vertieft. Der Englische Globe hat bereits eine Berechnung von Bewaffnungs-Gegenstaͤnden mitgetheilt, voelche die Englische Regierung der hiesigen auf Kredit geliefert hat; da die Fabrikanten des Inlandes nur gegen baare Bezah⸗ lung liefern wollen, se hat sich Herr Mendlzabal gezwungen gesehen, 109,009 Ellen Tuch, und eben so viele Paar Schuh aus England kommen zu lassen; 25,069 Uniformen sind aus Bor— eaux geliefert worden; so wird, gegen schlechte Waare, die Staats-Schuld vermehrt, der einheimische Kunstfleiß beeinträch— gt, und die patriotischen Geschenke werden am Ende baar ins usland wandern. Die Summe, welche man der Englischen Le— ion bereits schuldig ist, wird der Spanische Schatz noch in Jah⸗ ren nicht decken koͤnnen, und die ungluͤcklichen Möoͤnche, die man uf die Straße geworfen hat, haben seit dem 17. September inen Heller empfangen, um sich vor dem Hungertode zu retten. ndlich entschluͤpfen auch der Thron-Rede selbst die traurigen Worte; „Der Tag wird nicht fern seyn, wo (die Anlegung neuer Landstraßen) der großen Anzahl von Ungluͤcklichen, welche etzt das Elend zwingt, unter die Fahne der Üsurpation einzu⸗ eten und gegen ihr Vaterland die Waffen zu tragen, Arbeit und rechtlichen und ruhigen Unterhalt gewähren wird.“

Ba reelon a, 29. Maͤrz. Der Krieg in Catalonien dauert snoch immer fort, aber die letzten Ereignisse sind etwas mehr, as fruͤher, zu Gunsten der Truppen der Königin ausgefallen. Die 2060 Karlisten, die sich Barcelona näherten, sind von dem Befehlshaber des 3Zten Bataillons der Catalonischen Freiwilligen dreimal, mit Verlust von 140 Mann, geschlagen worden. In inem anderen Treffen wurde die aus 1290 Mann bestehende, n Llarch angeführte Schaar von dem General Leger geschlagen d verlor mehrere Mann. Auch die 5te Brigade hat einen Vortheil uͤber ein anderes Karlistisches Corps davongetragen. Mina, der sein Hauptquartier zu Cervera, dem Mittelpünkt iner Operationen, genommen hat, mandͤvrirt mit 26,9009 Mann nach allen Richtungen hin. Die l ste, Ate, te und 7 te Brigade sind am mei⸗ en in fortwaͤhrender Bewegung. Die Karlisten verdoppeln dagegen hhrerseits ihre Anstrengungen, um sich in Catalonien zu behaup⸗ ten. Ein Gefangener hat ausgesagt, es seyen ihnen kuͤrzlich

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0 Flinten und verschiedene Equipirungs-Gegenstaͤnde aus zrankreich zugekommen. Man glaubt auch, daß ihre Hauͤlfs— mittel es ihnen, trotz Mina's Thaͤtigkeit, moglich machen wer— den, ihre Stellungen den Sommer uͤber inne zu behalten. Ihre Taktik, die sich auf ihre Kenntniß des Landes stuͤtzt, giebt ihnen mnermeßliche Vortheile. Sie lassen sich nie eher? in ein ernst⸗ lches Gefecht ein, bis ihre Zahl drei oder vier Mal so stark t, als die des Feindes. Sehen sie sich einer ihnen uͤberlegenen Streitmacht gegenüber, so zerstreuen sie sich augenblicklich, und nach merkwuͤrdig schnellen Märschen kommen sie ploͤtzlich an Punkten wieder zum Vorschein, von denen man sie weit ent— fernt geglaubt hatte.

Die gzzettadi Zarg meldet unterm 29. Maͤrz: „Glaub— n en Nachrichten aus Trawnik (in Bosnien) vom 22sten e. usolge, ist der Aufstand in Banjaluka, Dank den beisen Vorkehrungen und Bemuͤhungen des Musselims und

Sr tan Himzwaga, gestillt; das Volk hat sich auf das n n, ennes der ausgehobenen Individuen fein Licbrigen , bevor die Aushebung auch in den , ilulen zu Ende sey, dazu verstanden, sein Aus⸗ , zu stellen, und es mit dem zu seiner Ida) Kir g, umd Erhaltung nothwendigem Gelde zu versehen, so

far den Augenblick in jenein Sandschakate Alles ruhig ist;

ĩ s J man fu übrtasns ki . 86 2 . 4 6 1 e danksin gt uͤbrigens hinzu, mal fe, trotz dieser t ein treües Bild des Zustandes der Nation, eine Der, n g sinzu, ian duͤrse, trotz dieser anscheinenden

Rechtfertigung des Ministeriums uͤber . , . Votum gemachte Anwendung und eine Ankuͤn , ; nerhin beabsichtigten Maßregel, den Zustand des j 39 bessern, enthalten wuͤrde. Dagegen ist den . mm] Berathschlagungen der Kammern zor zulc gend e hin stimmtheit bezeichnete Gegenstand, der n,, rm Entwurf, und außerdem wird auf die . , ,. Spanischen Amerika's angeknůpften . an, ll halt gewiesen. Wie kann die Regierung ene ( . ien Stagten mit dem Namen Spanisches Amerika . Lortet die Regierung, wie sie ausdrücklich . n unn chenschaft ablegen werde uͤber die unendlich , se j allen Seiten angefochtenen Maßregeln zu . daß sel Folge des Vertraäuens⸗Votums berechtigt glaub , , . . s verlangen werde, wi Berlaͤngerung des Budgets verlgnger

7 9 9. Y i ie im entferntesten angedesttet. Wo sind die

mnnterwerfung, kaum hoffen, daß die

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: Aeltern sich n det , ihre abziehen zu lassen. ah ste ö . durch ein Schreiben aus Livno vom wischen dor berichtet werden zogen sich die Unterhandlungen ud en, enn blokerten Firdus Bey, dem obbenannten Musselim, lch . . Tage hindurch in die Lange; end— 6 wann obigen . soigender Vergleich zu Stande: „Dem alle . Denz ichten den Musselim Firdus Bey werden er wird lh . bleiben, seine Schaͤtze gußcr Landes zu bringen; mi nan f, se der Ingesehensten Turkensohne als Geißeln pere. . und es wird eben so wenig seinen Anhaͤngern mmeehtt, , f seine Güter zu folgen.“ Am 2zsten haͤtte sich wie e g n unseren Granze verbreitet, Firbdus ünfer glaub wan daun lsten von Livno entfernt; da Uns jedoch finnen den nr dige Koörrespondent hierüber nichts meldete, so kn wir diese Nachricht noch nicht verbürgen

rfung 1 freiwil⸗ entschließen Soͤhne

.

Moldau und Wallachei.

Bucharest, 22. Maͤrz. (Sch les. Ztg.) Seit einiger Zeit hört man die Kaufleute in diesem Fuͤrstenthume wieder mehr als je klagen uͤber Stillstand in ihrem Verkehre, insbesondere mit dem Auslande. Die Schuld hiervon wird der Wiederauf⸗ hebung des Kommerzialgerichts beigemessen, das bei uns gemaͤß der ausdrücklichen Stipülation der Verfassungsurkunde vor eini— gen Jahren ins Leben getreten ist, den Kredit des Handelsstan— des vorzuͤglich dem Auslande gegenüber außerordentlich gehoben und so zur Steigerung seines Verkehrs wesentlich beigetragen hat, leider aber nach nur dreijaͤhrigem Bestande wieder einge— gangen ist. Die große Mehrheit der Kaufleute, man sagt 6h0 an der Zahl, haben deshalb kurzlich eine Bittschrift an den Fuͤr⸗ sten gerichtet, worin sie um die Wieder⸗Konstituirung des Kom— merzialgerichts bitten und man zweifelt nicht, daß diese das er— wuͤnschte Resultat haben werde. Die Verwaltung des Landes schreitet ubrigens festen Trittes fort, und im Allgemeinen findet man aller Orten Behaglichkeit. Die Mili organisirt sich im— mer besser. Die Rekrutirung geht stets ohne Sch wierigkeit vor sich, jg es stellen sich die jungen Leute haufig als Freiwillige; die Dienstzeit ist nur 3 Jahre, was insofern, als dadurch der groͤßte Theil der Jugend das Exercitium lernt und durch dasselbe ei— nige Bildung erhaͤlt, fuͤr die Kultur des Landes von nicht ge⸗ ringem Vortheil ist. Der Kaiserl. Russische Staatsrath und General⸗Konsul in den Fuͤrstenthuͤmern, v. Ruͤckmann, steigt taͤg— lich hoͤher in der Achtung und Liebe aller Klassen und Staͤnde, und verdient diese auch wirklich in hohem Grade durch sein leutseliges und freundliches Benehmen gegen Jedermann; nicht nur Russen, sondern Fremde überhaupt sind schon gewohnt, sich in dringenden Fällen nur an ihn zu wenden und des besten Er— folges versichert zu seyn. Leider kann man Aehnliches von dem Kaiserl. Oesterreichischen Konsul nicht ruͤhmen, im Gegentheil hat man uͤber ihn schon manche Klage gehoͤrt, und selbst Oester— reicher pflegen Herrn v. Ruͤckmann um Schutz anzugehen.

Hinsichtlich der neuen Organisation Serbiens ist kein wei⸗ terer Schritt geschehen, man erwartet von Petersburg noch das Gutachten über diesfalls dahin ergangene Vorschlaͤge. Der Zeit⸗ punkt der Reise des Fuͤrsten Milosch nach Wien ist noch nicht bestimmt. Man glaubt, daß, wenn diese einmal wirklich ange— treten, die Quarantaine an der Oesterreichischen Graͤnze auf ei—⸗ nige Tage ganz suspendirt werden wird, da die Gesetze eine Modification derselben nicht zulassen. Zwei Offiziere, welche dem Serbischen Fuͤrsten den eisernen Kron-Orden erster Klasse zu uͤberbringen beauftragt waren, haben dieser Tage die Kontu— maz verlassen. Sie wurden beide vom Fuͤrsten reichlich und namentlich jeder mit einem prächtigen Sabel beschenkt.

G rel ech enland

„Athen, 19. Marz. (Muͤnchn. pol. Zeit.‘ So wie Se. Majestät der Koͤnig von Bayern uͤberhaupt die Griechen mit neuer Liebe und Verehrung an Sich gefesselt hat, so hat Er insbesondere die Bewohner der Hauptstadt durch ein eben so großmüthiges als philanthropisches Geschenk zu innigem Danke verpflichtet. Se. Maj. haben namlich zur Gruͤndung eines staͤd— tischen Krankenhauses in Athen der Stadtgemeinde eine Schen— kung von 50,009 Fr. gemacht, welche Se. Maj. urspruͤnglich in die Griechische National-Bank eingelegt haben. Außer diesem Kapital, welches als unangreifbares Stamm⸗Vermoͤgen betrachtet werden soll, haben Se. Maj. zur ersten Einrichtung des Kran— kenhauses die Summe von 2000 Drachmen baar an die Ephoren dieser Anstalt auszahlen lassen. Die von Sr. Maj. uͤbersendete Schenkungs-Urkunde beginnt also: Ludwig u. s. w. „Schon vor dem Antritt Unserer Reise nach Hellas war es Unsere Absicht, das Wohlwollen, welches Wir von jeher fuͤr das Volk der Hellenen gehegt haben, durch Beitrag zur Stiftung eines Krankenhauses in diesem Lande an den Tag zu legen. Mit um so waͤrmerer Theilnahme haben Wir aus dem Uns uͤberreichten Programm

das Vorhaben der Stadtgemeinde Athen entnommen, ein Kran⸗

kenhgus fuͤr einheimische und fremde Arme, ohne Unterschied des Glaubensbekenntnisses, dahier zu begruͤnden. Um diesem soͤblichen Unternehmen, mit welchem die Stadtgemeinde Athen Unsern Gesinnungen auf eine erfreuliche Weise entgegengekom⸗ men ist, forderlich zu seyn, haben Wir beschlossen, die von Uns beabsichtigte Stiftung dem neu zu errichtenden Krankenhause zuzuwenden.“

Die von Sx. Majestäͤt dem Koͤnig Otto ernannten Chefs der irregulairen Truppen, deren Bestimmung die Bekaͤmpfung der Rebellen in Akarnanien und der Rauber an der Turkischen Graͤnze ist, sind bereits zu ihrer Bestimmung abgegangen. Gri— vas verließ mit seinem Corps am 9. Maͤrz die Hauptstadt; die übrigen Chefs hatten andere Punkte zum Sammelplatz ihrer Mannschaft bestimmt. Grivas hatte bei seinem Auszuge aus Athen wenig alte Soldaten; man hoͤrt uͤbrigens, daß er in den Provinzen viele seiner ehemaligen Kameraden an sich gezogen hat, so daß sein Corps sich auf 600 Mann belaͤuft. Die nach Akarnanien beorderten Ehefs, Zavellas und Tzongas, genießen in dieser Provinz ein unbedingtes Zutrauen, und die Nachrich⸗ ten aus Naupaktos stimmen ohne Ausnahme darin uͤberein, daß Zavellas Adjutant Sr. Majestaͤt des Königs daselbst mit Enthusiasmus aufgenommen worden sey. Zavellas hat unstreitig das beste Corps, meist aus gedienten Sulioten bestehend, und er gilt dermalen fast fuͤr den tuͤchtigsten Ehef leichter Trüppen.

Man sagt, daß der General Church zum Ober-Komman'“ danten der Expedition gegen die Rebellen und Raͤuber werde ernannt werden. Oberst Luͤder hat, dem Vernehmen nach, die nachgesuchte Entlassung erhalten und wird demnaͤchst mit dem Obersten von Brandt nach Bayern zuruͤckkehren. An ihnen verliert Griechenland zwei eben so tuͤchtige als thaͤtige Offiziere.

Das te regulaire Bataillon ist von Athen nach Nauplia abgegangen. Man spricht von Organisation einer National ⸗Garde in beiden Staͤdten.

Die Gesundheit des Staats, Kanzlers, Grafen von Ar— mansperg, ist leider noch immer nicht befestigt, wozu seine an⸗ gestrengte Thaͤtigkeit das Meiste beitragen mag. Alle Freunde des Grafen wuͤnschen, er moͤchte sich einige Monate zu seiner voͤligen Erholung gönnen.

Die Verfuͤgung des Raths der Jonischen Inseln, daß die Griechische Sprache nunmehr auch die Geschaͤftssprache werden soll, und eine andere hinsichtlich der Organisation einer Univer— sitat, hat hier viel Eindruck gemacht. Diese Emancipation ihrer Muttersprache hat den Joniern manchen schmollenden Freund im alten Hellas wieder neu gewonnen.

Nr. 7 des Regierungs-⸗Blattes enthalt einen zwischen Grie— chenland und Bayern abgeschlossenen Vertrag, die Abschaffung des Abschosses und Abfahrtsgeldes ,,,,

Baron Rouen reist in der nächsten Woche nach Frankreich ab— MNachschrift. Ich erhalte so eben die neueste Nummer des Sauveut, aus der ich Ihnen die neuesten Nachrichten aus

den Provinzen ausziehe:; „Aus Lamia vom 16, Maͤrß. Die

Koöͤnigs ausdruͤcken.

Maßregeln des neuen Nomarchen haben sich als hoͤchst zweck⸗ mäßig bewiesen; es hat die Bewegung des Kreis⸗Moirarchen die Naͤuher genöthigt, Gardiki zu verlaffen, und sich auf die Hohen der Gebirge uruͤckzuziehen. Das Corps des Moirarchen belaäͤuft sich mit den National-Gardisten auf 300 Mann, die sich bereits im Ruͤcken der Bande von Gardiki befinden. Gestern zog Dzowuniotis auf Befehl der Normachie mit etwa 36 Soldaten nach den jenseits des Sperchios gelegenen Dörfern, und nach den heute eingegangenen Nachrichten sind ihm alle Dorfbewoh⸗ ner mit Eifer und Bereitwilligkeit gefolgt, Um die in jenen Ge— genden befindlichen Rauber zu verfolgen. Heute soll auch der Kommandant des leichten Bataillons, Gardikiotis Grivas, von Hypate in der Richtung nach Neu⸗-Patras ausgezogen seyn. Es folgten ihm viele bewaffnete Bewohner. Oberst Vassos (einer von den neu ernannten Chefs) wird mit Ungeduld hier erwar— tet. Wir hoͤren, daß in verschiedenen Eparchien des Reiches die Gemeinden Adressen an Se. Maj. einsenden wollen, worin sie ihre Entruͤstung gegen die Rebellen des westlichen Griechenlands, und ihre Treue und Hingebung fuͤr den Thron des geliebten Wir loben diesen Patriotismus der Ge— meinden, und wuͤnschen zu hoͤren, daß ganz Griechenland ihr Beispiel nachahmt.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-YPerk, 16. Marz. Mehr als zweihundert Gebäude fangen an, sich wieder aus der Asche zu erheben, und an jedem Tage werden 10— 12 neue Fundamente gelegt. Von den meisten Gebäuden sind die Mauern des Souterrains und von einigen sogar schon die des ersten Stockwerkes fertig. Dieser Stadt—⸗ theil gleicht an Thätigkeit einem Ameisenhaufen im Sommer Saͤmmtliche Magazine werden schoͤner und bequemer wieder aufgebaut, und auf die Anlegung der Straßen wird großere Sorgfalt verwendet.

Das Versammlungs-Haus von New-Hork hat einstimmig beschlossen, fuͤr die geologische Aufnahme dieses Staates fuͤr die Dauer von vier Jahren die Summe von 26,000 Dollars jähr— lich auszusetzen.

Herr Bancroft aus Northampton wird hier Vorlesungen halten uͤber die Geschichte New-⸗Hork's, als einer Hollaͤndischen Kolonie. Professor Silliman ist aufgefordert worden, seine Vor— lesungen uͤber den Bau der Erde zu wiederholen.

In Washington hat man die Nachricht erhalten, daß zwischen den Generalen Gaines und Scott ein ernstlicher Zwist ausgebrochen sey, der fuͤr den Feldzug in Florida von nachthei⸗ ligen Folgen seyn konnte. Der Streit entstand über einige Punkte der militairischen Etikette, indem beide gleiche Anspruͤche auf das Ober-Kommando machten. Der General Maccomb ist sogleich von Washington abgereist, um in Florida den Ober— Befehl zu uͤbernehmen und wo möglich die beiden Gegner zu

versohnen. .

Das Geruͤcht, als sey ein Mexikanischer Gesandter in Washington angekommen, um den Vereinigten Staaten den Verkauf von Texas anzubieten, wird fuͤr durchaus ungegruͤndet erklaͤrt.

Die Mobile Chronicle vom 1. Maͤrz enthaͤlt die (un—

verbuͤrgte) Nachricht, daß Santana mit 12, 009 Mann in Texas

gelandet sey. Brasitien

Nord-Amerikanische Blätter melden aus Rio˖⸗Ja⸗ neiro vom 23. Januar: „Der Zustand der Ungewißheit dauert noch immer fort. Außer der Verlegenheit, worin sich der Handel gz⸗ stand durch den precairen Stand der Dinge befindet, sie ht sich auch die Regierung durch die Empsrung in Para, durch den revolu— tionairen Geist, welcher sich selbst in den Provinzen in der Vaͤhe von Maranham und Pernambuco zeigt, und“ durch das Verfahren der Republikaner in der Provinz Rio-Grande (s. Nr. 98. der Staats-Zeitung) in die schwierigste Lage versetzt. Man hoffte, die Unruhen in der zuletzt erwähnten Provinz wuͤrden durch die versoͤhnlichen Maßregeln, welche man ergrif— fen, und durch die mit den Haͤuptern der Bewegung eroͤffneten Unterhandlungen beigelegt werden; allein diese Letzteren und die Majoritaͤt der Provinzial Versammlung haben auf das bestimmteste erklärt, sich unter keiner Bedingung der Kaiserlichen Regierung zu unterwerfen. Die Deputirten, wel⸗ che die Minoritaͤt der Versammlung bilden und dem Throne treu gebliehen sind, haben den von der Kaiserlichen Regierung ernannten Praͤsidenten der Provinz, Aranjo Ribeiro, aufgefor⸗ dert, sich nach San Gabriel zu begeben, dort an der Spitze einer neuen Versammlung seine Functionen zu uͤbernehmen und die von der repolutiongiren Partei in Porto Alegre getroffenen Anordnungen fuͤr unguͤltig zu erklaren. So hat also diese Pro⸗ vinz, bei einer Einwohnerzahl von etwa 300,000 Seelen, zwei Negierungen, deren eine die Rechte des jungen Kaisers Dom Pedro aufrecht zu erhalten bemuͤht ist, während die andere re— publikanische Grundsaͤtze in dieser und in den benachbarten Pro— vinzen zu verbreiten sucht. Der Praͤsident Aranjo Ribeiro wollte, im Einverstaͤndniß mit dem Militair-Gouverneur, die Republikaner mit der Gewalt der Waffen zum Gehorsam zu— ruͤckbringen. Ob es ihm gelingen wird, muß die Zeit lehren?“

F n lg nd.

Berlin, 14. April. Nachdem des Köoͤnigs Masestaͤt durch den Landtags-Abschied vom 29. Juni 1835 die Einrichtung einer Irren-Heil-Anstalt in der Provinz Posen zu genehmigen und für dieselbe den Staͤnden die Gebäude des aufgehobenen Non—̊— nen-Klosters zu Owinsk bei Posen zu uͤberweifen geruht, sind die erforderlichen Bau- und Einrichtungs-Plaͤne gefertigt und dem staͤndischen Ausschusse, welcher nach der Bestimmung Sr. Masestaͤt bei den mit der Einrichtung der Anstalt verbundenen Geschaͤften mitwirkt, zur Pruͤfung und Erklarung vorgelegt wor⸗ den. Die Bau-⸗Anschlaͤge weisen einen Gesammt⸗Kosten⸗Betrag von circa 50, 009 Rthlr. fuͤr die Einrichtung der Anstalt nach? außerdem sind fuͤr 9003 Rthlr. 9 Sgr. Utensilten anzuschaffen und der Verwaltungs-Etat schließt mit einer Summe von l14,S7 Rthlr. ab, wovon fuͤr Besoldungen und Verwaltung 4h43 Rthlr. 1 Sgr., fuͤr die Verpflegung der Irren und Unterhal— tung der Oekonomie 9730 Rthlr. iS! Sgr., für Baukosten und zur en, ,. des Inventariums 650 Rthlr. und fuͤr Insgemein 450 Rthlr. Ji, Sgr. bestimmt sind. Die Anstalt, welche zur Aufnahme von 1090 Kranken eingerichtet wird, soll eigentlich bloß eine Heilanstalt seyn, vorerst aber und bis das Lokal mit heil— baren Pfleglingen vollstaͤndig besetzt seyn wird, soll es noch ge— stattet seyn, auch unheilbare und namentlich gemeingefaͤhrliche Irren daselbst unterzubringen. Da der staͤndische Ausschuß sich mit den Bau- und Einrichtungs-Plaͤnen vollkommen einverstan“ den erklart, auch aus seiner Mitte 3 Kommissarien, namlich den Landschafts⸗-Dircktor v. Grabow und die Landtags Ab geohdne— ten Rose und Reder mit der Leitzing der Geschfte der auf

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