1836 / 112 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rungen untergebracht worden; hier haben wir ein Bataillon, in

Sutari liegen deren zwei, zu Croja (Eleserai) zwei, zwei eben— falls in Obrida, und endlich vier zu Bittoglia mit dem Wesir von Rumelien, welcher uͤberdies noch eine kleine Anzahl irregu— lalrer Truppen bei sich hat. Uebrigens sind alle diese Bataillone um ein Viertel oder Fünftel schwaͤcher, als es das von der Pforte vorgeschriebene Reglement fordert.“

Die Albanesen wollen sich unter keiner Bedingung dazu verstehen, in den Reihen der regulairen Truppen zu dienen, und wollte man sie mit Gewalt dazu anhalten, so wuͤrde man sich leicht der Gefahr schwerer Unordnungen und Aufstaͤnde aussez— zen. Umsonst bemüht sich der Wesir, die Bevoͤlkerung zu ent— waffnen; er bringt es nicht dahin, denn die Albanesen wenden sede Kunst an, um ihre Waffen zu verbergen.

oni hee Y hnesen l n.

Die Gazetta di Zara berichtet nach Briefen aus Korfu vom 22. Maͤrz, daß die Englische Flotte sich fortwährend auf

der Rhede von Malta vor Anker befinde, daß sie jedoch bereit Auch auf!

sey, auf den ersten Wink unter Segel zu gehen. sener Insel trug man sich allgemein mit dem Geruͤchte, daß die Flotte mit Naͤchstem große Verstaͤrkungen aus den Englischen Hafen erhalten solle. .

,,, Ve hg etrnz, 1 Tebrund, org f dende) Der hfestge Handel liegt noch immer danieder. Am T2Zösten v. M. kam eine Conducta von etwa 1 Million Pesos von Mexico hier an. Die Geltung des sogenannten Zollhaus-Papiers ist wieder sus— pendirt.

Der politische Horizont ist noch sehr bewoͤlkt. Die Unru— hen in Texas sind ernster Art und duͤrften jedenfalls zu etwas Entscheidendem fuͤhren. Der Praäͤsident Santana ist mit 19,000 Wann in Person dahin marschirt; geht er nun siegreich aus diesem Kampf hervor, so ist er maͤchtiger als je, und sein Re— gierungssystem behält naturlich die Oberhand; wird er aber be— siegt, so ist der Umsturz des jetzigen Gouvernements kaum zu bezweifeln, und wir hatten eine neue Revolution zu gewaͤrtigen. Die Sache wird sich schwerlich in die Länge ziehen; jedenfalls aber hat Santana kein leichtes Spiel, denn die Texianer sind resolut, haben viele Vortheile auf ihrer Seite und sollen von den Nord-Amerikanern kraͤftig unterstuͤtzt werden. Um dieses Krie— ges mit Texas willen weigern sich die Assekuranz-Compagnieen in den Vereinigten-Staaten, auf Mexikanische Schiffe zu ver— sichern! was jedoch weniger fuͤr die Gefaͤhrlichkeit der Sache,

Nord⸗Amerikanische Üünion zeugt.

als fuͤr die Beguͤnstigung der Texianischen Interessen durch die

A58 die gewerkschaftlichen Salinen zu Teuditz und Koetzschau 2941 Last 1 Tonne weißes Salz, 38 Last 3 Tonnen gelbes, 25 Last 8 Tonnen schwarzes und 16,677 Scheffel Duͤngesalz produzirt. Die Koͤnigl. Kalkbrennerei zu Loebejuͤn lieferte im verflossenen Jahre 2495 Tonnen gebrannten Kalk und 605 Tonnen Kalkasche.

Das Kirchen-Kollegium der Kirche zu „Unseren lieben Frauen“ in Halle hat das Innere derselben mit einem aus dem Vermoͤgen der Kirche entnommenen Kosten-Aufwande von 1253 Rthlr. neu herstellen lassen.

Der vormalige Kaufmann Flamary zu Halle hat in seinem im

Jahre 1817 errichteten Testamente ein Kapital von 3478 Rthlr, ausgesetzt, um arme Erblindete aus dem Zinsen⸗-Er— trage zur Abhaltung von der Straßen-Bettelei zu unterstuͤtzen.

Dieses Kapital hat sich durch gute und umsichtige Verwaltung bis auf 10,102 Rthlr. incl. 29660 Rthlr. Gold vergroͤßert, und

erhalten gegenwärtig von den Zinsen 8 arme Erblindete, jeder;

eine monatliche Unterstuͤtzung von A Rthlr. 5 Sgr.

Am Palmsonntage sind aus der Armen-Kasse zu Tor gau unter Zutritt des dasigen Huͤlfs-Vereins dreißig arme Kin— der bei ihrer Confirmation mit Kleidungsstuͤcken versehen worden.

Die Stadt-Kommune zu Kemberg hat im Laufe des

Monats Marz abermals 300 Rthlr. Stadt-Schulden abge—

tragen.

Nachrichten aus Westphalen zufolge, hat der am 28. März zu Harsewinkel abgehaltene Kleesamen⸗-Markt seine Vorgän— ger in den letzten Jahren an Konkurrenz uͤbertroffen. Es wurden auf demselben uͤberhaupt auf 77 Wagen 859 Sack zu 250 Pfd., mithin 214,750 Pfd. Kleesamen zum Verkauf ge— bracht und bis auf circa 100 Sack verkauft. Der Preis des Saamens war niedrig und stellte sich fuͤr die beste Sorte zu 290 bis 290“, Rthlr., fuͤr die mittlere zu 18 und fuͤr die schlech— tere zu 15 bis 17 Rthlr. pr. Sack. Groͤßtentheils war der Sa— men aus dem Kreise Warendorf und den Kreisen Muͤnster und Beckum, außerdem aber wurden aus der Rheinprovinz 19,ů5060 Pfd. zu Markte gebracht. Der Absatz erfolgte hauptsaͤchlich ins Hannoversche und Lippische, und, wie gewoͤhnlich, war auch diesmal der Markt recht lebhaft. In den Fabrikgegenden der Provinz Westphalen macht sich sowohl im Handel als in den Fabriken selbst die fruͤhere Regsamkeit bemerkbar. Guß— eisen ist ziemlich gesucht und die Preise des Roheisens haben sich in Folge des vermehrten Absatzes gehoben, welches man den Speculationen fuͤr Eisenbahnen zuschreibt. Der Bergbau im Arnsbergschen hebt sich täglich mehr; im Siegenschen werden reichhaltige Erze gewonnen. Die in der Warsteiner Feldmark aufgefundenen beträchtlichen Halden Eisenstein liefern ein von Kalt- und Rothbruch freies Eisen, nach welchem bedeutende

Nachfragen stattfinden; Steinkohlen-Absatz ist sehr bedeutend.

282 6

Passive

Cons. 39 9186. Passive 147/83. Ausg. Sch. 222. 2 , 9, Hén. 0 ½ Port. Sl.

101 5.

So? /9. Colui

509 Rente pr. compt. 107. 90. compt. 81. 90. Rente AßzM. 30, hortug. Sal.

1615

80, Met. 101366.

zo Span. A639. Passive 15. Ausg. Schuld 211, 1633. Preuss. Prim. Scheine 1063/1. Poln. 1161. Gestert᷑ M

Antwerpen, 14. April.

15. Ausg. Schuld —. Liusl. 17. London, 15. April.

kelg. 105. Neue Anl. AS,.

do. 380 5AM. Mex. 36. Peru 2.

Paris, 1A. April.

fin cour. 108.

Engl. Ru

nb. 33. Chili A9.

fin cour. 82. 10. Passive 1335,83. Neue Ausg. Sch. —. Wien, 15. April.

A6 O90. 306 787.

—. Bank-Actien 137013. Neue Anl. 571! /.

1836. 19 April.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags! Abends 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.

.

d o/ Neap. 102. 20.

Ohl. Sb,.

88

10. 30,

21 05 2

0

Nach einmalige Beobachtung.

1

/ Luftdruck...

Lustwärme. .. 4 5,6 0 R. Thaupunkt... 3,8 0 R.

Dunstsättigung Wetter

Wind Wolkenzug . ..

Tages mittel:

337,67“ Par. 337,90“ Par. 6 . . 36636 R 49 pCt. S0 pẽt. heiter. trübe. W. W. .

337,70 Par... 4

337,53“ Par.

ö Boden

3 pCt.

halbheiter. W.

Nieder

Nachtk

Aus dünstung l/

289 R

Quellwärme 680) Flußwärme 6369.

wärme 630 z schlag on ilte 21) (Lit.

. Eifersucht,

Königliche Schauspiele. stag, 21. Apt.

Lustspiel in 2 Abth., von Frau v.

Im Schauspielhause: Beschim Weißent hin

(Dlle. B. Stich: Julie. Herr Cruͤsemann: Baron Werthth Hierauf: Der reisende Student, musikalisches Quodlibet )

Abth.

Freitag, 22. April. Im Opernhause: Auf Begehren; ; hann von Paris, Singspiel in 2 Abth., mit Tanz. Must (Dlle. Loͤwe: die Prinzessin, als Gastrolle.) H, auf: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hon

Boieldieu.

Im Sc

Tallot, 1) La reprise de: 2) La premiere représentation de: Lr Les deux ingénues, vaudeville en 1 acte, par

tes, par Ser 1

Hbour le second début Le Gardien, vaudevi

hauspielhause:

jbe.

e Malk lle en 2

Phéaulon. (Hans la premiere piece, Mad. Tallot renn

le röle de Ao, et dans la seconde, celui de Laure.) Sonnabend, 23. April. Im Schauspielhause: Kaiser gin

drich J., Vierter Theil, oder: Friedrich's Abschied, hisorisch

Schauspiel in

n lan d.

Berlin, 20. April. Im Jahre 1835 sind im Reg. Bez. M

seburg auf den Koͤnigl. Werken bei Wettin und

Tonnen Steinkohlen, so wie an Braunkohlen bei den Koͤnigl. Wer— ken zu Langenbogen ꝛc. 346,» 79 Tonnen, und auf den gewerk—

schaftlichen Braunkohlen⸗Werken bei Bornstedt, H Tonnen gewonnen worden. Auf dem Koͤnigl.

Schwemsal wurden 33935 Centner Alaun, auf den gewerkschaft— lichen Werken im Mansfeldschen und in Sangerhausen 2519 Centner Kupfer-Vitriol, und an Eisen-Vitriol auf den gewerkschaftlichen Werken Trossin und Moschwig 3799 Centner Die Koͤnigl. Salinen zu Halle, Duͤrrenberg, Koe— sen und Artern haben in dem gedachten Jahre Salz, 86 Last 2 Tonnen gelbes Salz und 32,879 Scheffel Duͤngesalz, die pfaͤnnerschaftliche Saline in Halle und

gewonnen.

Tonnen weißes

Die Salzquelle zu Koͤnigsborn g. B er⸗ Loebejuͤn 60, 407

floͤssung des Bauholzes auf de besonders lebhaft betrieben und gut bezahlt.

Berichtigungen.

elbra ꝛc. 381, 043 Alaunwerke zu

nahme Budgets“;

——

Auswürti . Amster da Niederl. Wirkl. Schuld 57

13, 16 Last 6

Gehalt und Menge sehr zugenommen. Notteln erfreut sich guten Fortgangs und auf der Gravenhorster Eisenhuͤtte ist der Hochofen wieder in Betrieb gesetzt.

: Im gestrigen Blatte der S. 452, Sp. 1, 3. 21 statt „Ausgaben⸗Budgets“ lies in dersᷓ aus Muͤnchen nicht vom 15. sondern vom 13. April zu datiren.

hat durch ferneres Bohren an Der Kupferhammer zu ö ö

Donnerst Die Ab⸗ r Ems, Lippe und Berkel wird solches fortwährend gesucht und

ö ,, elben Spalte ist das Schreiben

Freitag, nal⸗Lustspiel lustige Rath,

von Bellini.

e Börsen. m, 15. April.

1

Kanz - Bill.

.

Sonnabend, 23. Maͤrz.

5 Abth, von E. Raupach.

Königstädtisches Theater ag, 21. April. Eulenspiegel, oder:

2, Mr. in 3 ten, von C. P. Bergen, Lustspiel in 2 Akten, von Th. Hell.

Redacteur Rl. Cotteæl.

' .

Gedruckt bei A. W.

Norma, Oper in 2 Akten.

Schabeꝛnt

uͤber Schabernack, Wiener Lokal-Posse mit Gesang in 4 Ahn

T3 8e m * . Die Erbin aus Brandenburg, Otz Vorher: NR

I

*

Han.

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 28 November 1835.

Das in der Leipzigerstraße Nr. 17 belegene Grund⸗ stuͤcd, der Wittwe Koch und den Geschwistern Koch gehörig, taxirt zu 5487 Thlr. 24 sgr. 3 pf., soll

am 19. Juli 1836, Vormittag 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hyvothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Friedrich Wilhelm Koch wird hierdurch bͤffentlich vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 29. Maͤrz 1836. Das in der Waßmannsstraße Nr. 10 belegene West— phalsche Grundstuͤck, taxirt zu S6 az Thlr. 19 sgr. 3 pf, soll am 15. November 1836, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbekannten Interessenten: 1) der Eigenthuͤmer Partieulier Karl Gottlieb Westphal, 2) der Rentier August David Muͤller, werden hierdurch oͤffentlich vorgeladen.

Pankratz Ochs, geboren zu Durrbrun den 15. Ok⸗ tober 1787, und seit dem Russischen Feldzuge im Jahre 1812, welchen derselbe als Soldat des 9. Li⸗ nien-Infanterie⸗Regiments mitgemacht hat, vermißt, wurde auf den Grund der Depositionen exceptions. freier Zeugen durch Erkenntniß vom 27. Oktoher 1835 far todt erklart

Allenfallsige Deszendenten desselben, welche auf dessen Vermoͤgen gegründete Anspruͤche machen zu koͤnnen glauben, werden andurch aufgefordert, solche binnen sechs Monaten, laͤngstens .

g m t beg J. um so zuversichtlicher geltend zu machen, als außer— dem dessen in 210 Fl. 54 Kr bestehendes Vermögen an dessen legitimirte Verwandten ohne Caution hin— ausgegeben werden wurde.

Ebermannstadt, den 1. April 1836.

Königl Landgericht. Mo ser.

——

ö t g ü 8 ga k nng. Auf Antrag der praͤsumtiven Erben Johann Georg Bauer 's aus Crossen, eines Sohnes des am 20. Mai 1817 verstorbenen Haͤus lers, Johann Georg Bauer's ebendaselbst und Johann Georg Riedel's aus Marienthal,

Allgemeiner Anzei

—— ——

ger fuͤr

eines Sohnes des am 14 April 1814 letztern Orts verstorbenen beguͤterten Einwohners, Johann Da— vid Riedel, von welchen Ersterer nach Anzeige seiner praͤsumtiven Erben bei der gten Compagnie des Kö⸗ nigl Saͤchsischen Infanterie⸗Regiments von Low als Gemeiner im Fruͤhjahr 1811 nach Guben in der Nieder⸗Lausitz zu stehen gekommen, von hier aber allem Vermuthen nach, mit nach Rußland marschirt und nicht wieder zuruͤckgekehrt, auch sonst seit obge⸗ dachter Zeit trotz aller Nachforschungen uͤber dessen Leben und Aufenthalt einige Nachricht nicht zu er— langen gewesen ist; Letzterer dagegen im Jahre 1813 im Amte Zwickau zum Koͤnigl. Saͤchsischen Militair ausgehoben, zum Einexerciren in die Festung Tor— gau abgesendet, dort einem provisorischen Regiment: zugetheilt worden, und von da in das Feld und zu⸗— letzt mit in die Leipziger Schlacht gekommen, seit dieser Zeit aber von dessen Leben und Aufenthalte anzeiglich ebenfalls keine Nachricht zu erlangen ge⸗ wesen ist; werden gedachte abwesende Bauer und Riedel in Gemaͤßheit des Miandats vom 13. Novem— ber 1779 Amtswegen hiermit edietaliter und perem— torisch geladen,

. den 4. Juni 1836, bei Vermeidung, daß sie außerdem fuͤr todt erklaͤrt und ihr zuruͤckgelassenes Vermoͤgen den sich melden⸗ den und sich gehoͤrig legitimirenden Erben werde ver⸗ abfolgt werden, an Amtsstelle dahier zu erscheinen, und ihr Vermoͤgen gegen zu leistende Quittung in Empfang zu nehmen.

Hiernaͤchst werden aber auf den Fall, daß sich Jo— hann Georg Bauer und Johann Georg Riedel nicht mehr am Leben befinden, alle diejenigen, welche an deren Vermoͤgen, wovon das dem abwesenden Bauer zustaͤndige dermalen 1098 Thlr. 18 gr. 11 pf. und das dem abwesenden Riedel angehbrige zur Zeit 239 MGFl. betragt, als Leibes oder sonstige Erben, als Güiaͤu⸗ biger oder aus irgend einem andern Rechtsgrunde Anspruͤche und Forderungen zu haben vermeinen, un— ter der Verwarnung, daß sie widrigenfalls ihrer Anspruͤche und Anforderungen, so wie der Rechts— wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand fuͤr verlustig werden geachtet werden, hiermit gleich falls aufgefordert, und geladen, obgedachten Tages an unterzeichneter Amtsstelle in Person und resp. ge⸗ hoͤrig bevormundet, oder durch hinlaͤnglich legitimirte und so viel die etwanigen Auslaͤnder betrifft, durch mit gerichtlichen Vollmachten versehene Bevollmaͤch⸗ tigte ihre Anspruͤche und Forderungen anzumelden und zu bescheinigen, sich selbst auch gehoͤrig zu legi—

timiren, hierauf mit dem diesfalls bestellten Contra— dictor binnen 3 Wochen rechtlich zu verfahren und zu beschließen und sodann

——————

ö

die

sichtlich der Außengebliebenen besagten Tages mit Ab-

lauf der Gerichtszeit fuͤr bekannt gemacht erachtet

werden wird, sich zu gewaͤrtigen.

Im Uebrigen haben auswaͤrtige Interessenten zur

Annahme kuͤnftiger Ausfertigungen in der Sache einen

Bevollmaͤchtigten im hiesigen Orte zu bestellen und

solchen spaͤtestens im ersten Termine bei 5 Thlr. Strafe

zu den Acten anzuzeigen.

Justizamt Zwickau, am 21. Dezember 1835.

Koͤnigl Saͤchsischer Kammer-Kommis— sions⸗ Rath und Justiz⸗Amtmann der

Aemter Zwickau und Werdau, Ritter des Civil⸗Verdienst-Ordens.

Christian Gottlob Barten.

J

Da in der vor dem unterzeichneten Koͤnigl Justiz— Amte anhängigen Johann Christlieb Hennigschen und Johann Gottfried Langenschen Edictalsache der in der zu Vorladung dieser verschollenen Personen und deren Erben erlassenen Edietal-Citation, vergl. Allgem. Anzeiger in der Allgem Preuß. Staats⸗Zei⸗ tung vom Jahre 1835, Nr. 201, 249, 291 auf den 26. Februar 1836 anberaumt gewesene Termin zu Publi— cation des eingeholten Urthels um deswillen nicht hat innegehalten werden koͤnnen, weil solches erst nach abgelaufener Gerichtszeit eingegangen, so habe ich

w anderweit zu Publication dieses Urthels terminlich auberaumt.

Prokurator⸗ und Schul-Justiz⸗Amt Meisen, den

——

Preußischen Staaten.

ö

lung, Schloßplatz Nr 2, zu haben 38 sgr fuͤr din

G. Wigand

alle Buchhandlungen zu beziehen:

Staat und Familie. Von Mich diet Lessing, Doctor der Medi rurgie, ausuͤbendem Arzte in Berli Geheftet. Preis 179 sgr.

In unserm Verlage erscheint Adelbert von Chamisso's A Baͤnde in gr. 12m.

. Inhalt Reise um die Welt. Ir Thei Mit einigen Nachrichten uͤb

Ir Band:

telkupfer. Reise um die Welt. 2r Theil gen und Ansichten.

2r Band:

3r Band: Gedichte. Ar Band:

Der zte und Ate Wand werden durch

Herrn Adolf Schroedters in Duͤsseldorf

27. Februar 1836. Heinrich Eduard Benisch.

xn.

e .

Literarische Anzeigen. Shakspeare's dramatische Werke,

ware e ar mr , ,-, -,,

den 50 Funi 1836, der Inrotulation der Acten und den 22. September 1836,

neu uͤbersetzt, z? Baͤndchen à 5 sgr.,

uͤbergiebt der Verleger hier dem Publikum in einem gefaͤlligen Formate. Jedes Baͤndchen enthaͤlt ein Stuͤck. Das 1ste Baͤndchen (Konig Lear) ist in die—

der Puhlicgtion eines Erkenntnisses als, welches ruͤck⸗

nehmen Auftrage a daß die ersten Besteller

da die Platte Nachstiche we

21. Maͤrz 1836. Weidmann sche Bu

ten, waͤhrend wir spaͤter, hergeben, nur sorgfaͤltige koͤnnen.

Leipzig, den

ser netten Ausgahe in der Stuhrschen Buchhand⸗

cines dem Verfasser befreundeten bornen der Suͤdsee⸗Inseln und 1 Katte

nigen, welche sich auf alle 37 verpflichten.

in Lein

Bei Unterzeichnetem ist eben erschienen und hut

ueber die unsicherheit der Erkenntm des erloschenen Lebens. Nebst Vorschlij zur Abhuͤlfe eines dringenden Beduͤrfnissts st

ael gen ein und li⸗ n. Gr. F

August Hirschwald, Burgstr. Nr. 20

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Velinp. In Umschlag geh. Mit Kpfrn. u! Kut

l Tagibutz er de Vl

ö 9 h 39 Ti⸗ fassers Lehen, und seinem Bildniß als

BSemelli Mit dem Bildil⸗

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Gedichte. Maͤhrchen. Peter Schlemh

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Allgemeine

Prenßischt Staats-Zeitung.

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Amtliche Nachrichten.“ ,

Se. Majestat der Koͤnig haben dem Zeugdiener J aͤnicke

zu Kolberg das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht. dd

Mit dem 1 Mat d. 23 wird die vierspannige Schnellpost wischen Berlin und Bromberg und die zweispännige Schnell—

pischen Ruschendorf und Koͤnigsberg 1. Pr. aufgehoben und dagegen eine neue, woͤchentlich zweimalige vierspannige ESchnellpost zwischen Berlin und Königsberg i. Pr, eingerichtet, welcher Hauptwagen zu 9 Personen, einschließlich des Con— chens, in Anwendung kommen. .

Es bestehen alsdann folgende Schnellpost⸗Verbindungen

wischen Berlin und Koͤnigsberg i. Pr., auf dem Wege uͤber err berg a. d. W., Konitz und Dirschau: Abgang aus Berlin. Anke in Königsberg i. Pr. Gonnt. ) Mittw. ienst Freit Dienst. J Freit. Don ier st. u. Abends Sonnt. Sonnab. ! Dienst. . Abg. aus Koͤ Ankunft in Berlin. Sonnt. Mittw. Sienst Freit. . Dienst. J ,, Mittw. Sonnab. U. Morg. Eonnab. . .

In Dirschau stehen diese Schnellposten mit einer Schnell— st Rach und von Danzig in genauem Zusammenhange,;. Gleichzeitig wird eine woͤchentlich zweimalige zweispaͤnnige

Schnellpost, mit Hauptwagen zu

Si U. Morg.

nigsberg i. Pr

7 whends.

4 Personen, ohne Conduecteur— Begleitung, zwischen Bromberg und Ruschendorf in Gang gem setzt werden, welche in ekterem Orte mit der Schnellpost nach Und von Berlin in genauer Verbindung steht.

Dieselbe geht aus Bromberg ab:

Sonntag und Donnerstag 7 Uhr Abends,

in Ruschendorf ein:

Montag und Freitag 8 Uhr Morgens,

um Anschlusse an die Schnellpost von Königsberg 1. Pr. nach

Erh

Aus Ruschendorf wird sie abgefertigt:

Sonntag und Mittwoch 7 Uhr Abends,

nach der Ankunft der am Sonnabend und Dienstag Abend aus

Berlin abgefertigten Schnellpost, und kommt in Bromberg an—

. Montag und Donnerstag 8 Uhr Morgens.

In Bezug auf die Beförderung der im Hauptwagen nicht lat findenden Personen in bequemen Bei-CEhaisen, auf das ersonengeld, auf das Freigewicht und auf die gegen Bezah—

ung des tarifmäßigen Porto mitzunehmenden Effekten bleiben

die bisherigen Bestimmungen unverändert

Berlin, den 16. April 1835.

General⸗Post⸗Amt

und trifft

ö, ö

Paris, 15. April. Der Fuͤrst von Talleyrand unb der Spanische Botschafter, ferner der Portugiesische, der Dänische, der Sächsische und der Wuͤrttembergische Gesandte, wurden vor— sestern Abend von dem Koͤnige empfangen.

Der Herzog von Orleans hat den Hinterbliebenen der an der Kuͤste des Gironde-Departements verunglückten Fischer eine

Unterstuͤtzung von 1000 Fr. zustellen lassen.

Die Pairs-Kam mer gelangte im Laufe ihrer gestrigen Berathungen uͤber den Gesetz-Entwurf wegen der Verantwort— lichkeit der Minister bis zum 18 Artikel. Zwei von dem Baron Sylvestre⸗de-Sacy und dem Herzoge Decazes beantragte

Amendements wurden verworfen. Die heutige Sitzung er— oͤffnete der Großsiegelbewahrer durch die Vorlegung des Gesetzs Entwurfes in Bezug auf die Bestreitung der Kosten, die aus der Erhebung des Erjzbischoss v. Bordeaux zum Kardinal dem Staate erwachsen sind. Der General Lallemand berich— tete hiernächst uͤber die beiden Gesetz-Entwuͤrfe wegen des Do— micils und der fernern Unterstuͤtzung der politischen Fluͤchtlinge n trug auf die unveraͤnderte Annahme derselben an. An der . ge er o nung war darauf die Fortsezung der eingangserwaͤhn— ten Debatte. Der 19 Artikel des betreffenden Gesetz-Entwurfes ging ohne Weiteres durch. Der 20ste lautet also: „Art. 20. Die nu arten Kammer kann his zum Schlusse der Prozeß-Verhand— ingen in den für die Gesetzes-Vorschlaͤge geltenden Formen er— . ö. daß sie die Anklage gegen einen Minister aufgebe. Diese . rklirung wird sofort der Pairs,-Kammer mitgetheilt, die den PHiczeß Unverzuͤglich fahren läßt.“ Dieser Artikel wurde zuvoͤr— derst dahin geändert, daß das der Deputirten- Kammer in' dem—

ben vorbehaltene Recht nur

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gen j nod /;

2 3 8 J I eigenen Radirungen des Herrn Schroedter zi *

n nicht b rden lieftt

chhandlung⸗

Daft, s / es sein

‚— .

fie hung eine dreijährige Frist festgestellt. Der 22ste Arti— nr in, Jede Privat-Person, die sich durch die Thatsachen, um deren willen ein Mi— nister in Anklagestand versetzt worden, persoͤnlich verletzt glaubt, kann zugleich auch seinerseits klagbar werden.“ D

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Oer Präsident widersetzte sich dieser Bestimmung, wodurch die Prozesse vor dem Pairshofe sehr verwickelt werden wuͤrden. Derselben Ansicht war der Graf Port alis. Der Bericht— erstatter, Herr Barthe, dagegen hielt die Beibehaltung jener Bestimmung fuͤr durchaus nothwendig. „Gesetzt“, sagte er, „das Verbrechen eines angeklagten Ministers bestaͤnde in einer Erpressung gegen einen Privatmann, den man gezwungen hätte, etwas zu zahlen, das er zu zahlen nicht verbunden gewesen, wie soll derselbe wieder zu seinem Gelde kommen? An wen soll er sich wenden? Wir haben geglaubt, es sey das Natuͤrlichste, daß in solchen Fällen das in seinem Eigenthum gekränkte Individuum seine Gerechtsame zugleich mit vor dem Pairshofe geltend mache. Er mußte sich sonst an die gewohnlichen Gerichte wenden, und der betreffende Minister wuͤrde zwei Prozesse zu bestehen haben, einen vor dem Pairshofe und einen andern vor dem Civil-Ge— richte.“ Herr Girod verlangte, daß die Frage zur Pruͤfung und Berichterstattung an die Kommission verwiesen werde, die sich mit der Proposition des Barons Mounier in Bezug auf das kuͤnftige Verfahren vor dem Pairshofe zu beschaftigen hat. Diesem Antrage widersetzte sich Herr Tripier, indem alsdann das vorliegende Gesetz unvollstaͤndig seyn wuͤrde und in diesem Zustande unmoͤglich an die Deputirten-Kammer zuruͤckgehen konne. Bei dem Abgange der Post hatte die Kammer noch keinen Entschluß gefaßt.

In der Deputirten-Kammer ließ sich gestern, nach Herrn Karl Dupin, Herr Bignon von der niederen Loire uͤber das Zoll-Gesetz vernehmen. Er beschuldigte die Besitzer von Eisenhaͤmmern, daß sie sich auf Kosten ihres Monopols be— reicherten, ohne die Konsumenten an ihrer Wohlfahrt Theil neh— men zu lassen; sie waren uͤberdies außer Stande, allen Beduͤrf— nissen zu genuͤgen, und noch kuͤrzlich habe die Gesellschaft zur Anlegung einer Eisenbahn von Paris nach St. Germain alle Muͤhe gehabt, sich 2000 Tonnen Eisen zu den erforderli— chen Schienen zu verschaffen. Der Redner stimmte sonach fuͤr die Herabsetzung des Zolls von fremdem Eisen. Gerade der entgegengesetzten Ansicht war Herr Pag äs vom Ariege-Depar— tement; in seinem Departement, meinte er, wuͤrden die Besitzer von Eisenwerken nicht bestehen koͤnnen, wenn man das fremde Eisen zuließe. Herr von Lamartine vertheidigte dagegen wieder das System der Handels-Freiheit in dem Interesse der Weinbauer, deren es 5 Millionen im Lande gebe, und die, wenn man ihnen den Absatz ihres Produktes erleich⸗ terte, neues Leben gewinnen wuͤrden. Die Sitzung schloß mit einer kleinen Debatte zwischen Herrn von Lamartine und dem Grafen von Jaubert. Dieser hatte naͤmlich Tages zuvor die Meinung geaͤußert, daß in merkantilischer Hinsicht das System der Handelsfreiheit sich zu dem Prohibitiv-Sy— steme verhalte, wie in politischer Hinsicht das System der Be— wegung zu dem Systeme des Widerstandes. Ueberdies hatte er den Herrn Bowring angegriffen, der nach Frankreich gekommen sey, um die Handelsfreiheit zu predigen, gleich wie sein Freund O'Connell in Irland die Reform predige. Herr von Lamar— töne protestirte nun gegen diesen Vergleich des Herrn Jaubert zwischen den Vertheidigern der Handelsfreiheit und den Revo— lutions-Männern. Herr Jaubert entgegnete, es sey weltbe— kannt, daß der große Agitator jenseits des Kanals keine Gele— genheit verabsaͤume, um in seinen radikalen Promenaden auf Frankreich zu schmaͤhen. „Herr von Lamartine“, fuͤgte er hinzu, „nennt sich einen Freund des Herrn Bowring, der seinerseits wie— der ein Freund des Herrn OwLonnell ist. Ich beneide ihn um diese Freundschaft nicht; wenn ich indessen meinerseits dem Hrn. Bowring nachahmen und in England von Stadt zu Stadt die Handels-Reform predigen wollte, so wuͤrde ich gleich in der er— sten gesteinigt werden.“ Herr von Lamartine lobte es dage— gen, daß die Franzoͤsische Regierung einem so ausgezeichneten Manne, wie Herrn Bowring, bei seinen Untersuchungen huͤlf— reich an die Hand gegangen sey. „Wenn ubrigens“, so schloß er, „Herr Jaubert zu verstehen giebt, daß ich wohl auch mit Herrn O Connell befreundet seyn koͤnnte, da ich mich fuͤr einen Freund des Herrn Bowring ausgebe, so muß ich bemerken, daß ich es mir allerdings zur Ehre anrechne, der Freund eines be— rüͤhmten Patrioten zu seyn, der seit 7 Jahren mit so viel Muth und Energie fuͤr die Unabhaͤngigkeit seines Landes und die Frei— heit seiner unterdruͤckten Bruͤder kampft.“ Die Sitzung wurde um halb 6 Uhr aufgehoben.

In der heutigen Sitzung der Deputirten-Kammer sprach sich der Marquis von Dalmatien fuͤr das Prohibitiv-System aus und verlangte, daß namentlich der Wein-Zoll unveraͤndert beibehalten wuͤrde. Seine Rede ging uͤbrigens in dem Geräusch der Privat-Unterhaltungen fast ganz verloren. Als er die Red, nerbuͤhne verließ, verlangte man von allen Seiten den Schluß der Debatte. Der Conseils⸗-Präsident wuͤnschte aber, daß man noch den zunaͤchst eingeschriebenen Redner, Herrn Anisson-Du perron, hoͤre, damit die Regierung Gelegenheit habe, sich aus— zusprechen. Herr Anisson-Duperron verlas demnach eine Rede gegen das Prohibitiv-⸗System, der aber die Kammer eben— falls nicht die geringste Aufmerksamkeit schenkte. Die Ruhe stellte sich erst wieder her, als Herr Thiers das Wort ergriff. Er begann folgendermaßen: „Es kann der Kammer seltsam er— scheinen, daß ich meine ministerielle Sphäre verlasse, um über einen Gegenstand zu reden, der nicht zu meinen Amts— Befugnissen gehört; aber die Sache ist zu wichtig, als daß die Regierung nicht durch den verantwortlichsten ihrer Minister ihre Meinung zu erkennen geben sollte. Die in Rede stehende Frage ist keinesweges eine politische; wenn Politik dabei im Spiele ware, so wurden wir keinen Augenblick Anstand nehmen, sie hier zu entwickeln; wir wurden Wahrheiten zu sagen wissen und keine Interpellationen fuͤrchten. Eben so wenig handelt es sich um eine Frage der Aristokratie oder der Demokratie, sondern

bloß um verschtedäénartige Interessen des Landes, die man so gut als moglich zu versshnen suchen muß.“ Herr Thters sprach sich hiernächst zu Gunsten des Prohibttiv-⸗Systems aus, das, seiner Ansicht nach, nicht das Resultat des Handels-Gleichgewichtes, son⸗ dern aus verschiedenen Umständen und aus den Beduͤrfnissen der Voͤlker entsprungen sey. So verdanke man z. B. die ungeheure Entwickelung der Fabricatton des inlandischen Zuckers lediglich dem Prohibitiv System. Seit er (Thiers) dlese grosie Ent⸗ wickelung beobachtet habe, zweifle er nicht mehr an der Macht des Prohibitiv-⸗Systems. Er erinnerte bei dieser Gelegenheit daran, daß zur Zeit der Kaiserlichen Regierung in London eine Karrikatur erschienen sey, auf welcher der Konig von England zu einer großen Runkelruͤbe, die er dem Kaiser Napoleon uͤber⸗ schickte, sagte: Aller. vous fuire suere! Allgemeines Gelaͤch— ter. Auf die Gefahr, fuͤr einen retrograden Geist gehalten zu werden, fuͤrchte er nicht, zu sagen, daß das, was zu allen Zei— ten und bei allen Voͤlkern gegolten habe, kein gänzlicher Irrthum seyn koͤnne; man duͤrfe sich allerdings von dem— selben entfernen, aber immer nur mit der groͤßten Be— hutsamkeit und Vorsicht. Jedes Land, bemerkte Herr Thiers, muͤsse sich mit der ihm eigenthuͤmlichen Industrie beschäftigen; er glaube nicht, daß man in Rouen Maulbeerbaäume pflanzen koͤnne! Dem Prohibitiv⸗System und der Eigenthuͤmlich— keit der Industrie sey der Aufschwung der Fabriken in St Etienne, Tarare, St. Quentin u. s. w. zu verdanken. Die Ku— sten⸗Städte waren auf vielseitigeren Handel und auf die hetero— gensten Gewerbe angewiesen; aber die Städte im Innern des Landes muͤßten sich durchaus auf eine gewisse Eigenthuͤmlichkeit beschraͤnken. Herr Thiers behauptete, Frankreichs auswaͤrtiger Handel habe sich um ein Drittel vermehrt. (Lärm und Gelaͤch— ter. Herr Sauzet gestikulirt sehr heftig ) „Der Instinkt der Voͤlker“, äußerte der Minister weiter, „leitet sie zu dem Pro— Ich sehe mit Bedauern, daß die Industrieen sich gegenseitig bekampfen und sich gegenseitig die Opfer vorwerfen, die sie bringen muͤssen. Wenn man die verschie— denen Zoll-Tarife unterfucht, so wird man allerdings finden, daß es keinen einzigen Gewerbzweig giebt, der nicht einem ande ren etwas kostete. Das Land muß wissen, daß es in Frankreich keinen privilegirten Industriezweig giebt; sie werden alle be— schuͤtzt. Ich hoͤre oft, wie der Grundbesitz dem Eisen Vorwürfe macht, ohne zu bedenken, daß der Eisen-Zoll auch den Grundbe— sitz schuͤtzt; denn er erhöht den Preis des Holzes, und daraus zieht der Grundbesitz Vortheil.“ (Lange und lebhafte Unterbre⸗ chung.) Herr Thiers suchte noch durch mehrere Beispiele nach— zuweisen, daß alle Gewerbzweige in Frankreich geschuͤtzt wurden, und daß dieser Schutz fast allen auf gleiche Weise zu Gute kaͤme. Nach Beendigung seines Vortrages, der eine große Auf— regung in der Kammer hervorbrachte, wurde die Sitzung auf kurze Zeit suspendirt. Bei Abgang der Post (412 Uhr) befand sich der Berichterstatter, Herr Du cos, auf der Rednerbuͤhne, um die Debatte zusammenzufassen.

Die Herren Sauzet und Passy sollen dem Koͤnige eine Pairs-Kreirung vorgeschlagen haben, um der Opposttion, die sich, wie man befuͤrchtet, in der Pairs, Kammer gegen das Ministe— rium vom 22. Febr. bilden wird, das Gegengewicht zu halten Der Moniteur publizirt eine vergleichende Uebersicht der Staats-Einnahme der ersten drei Monate d. J. mit denen der drei ersten Monate von 1834 und 1835, die ein sehr zufrieden— stellendes Resultat liefert, indem die Einnahmen sich gegen 1834 um 11,513,090 Fr. und gegen 1835 um 4,867,009 Fr. vermehrt haben.

Im Journal de Paris liest man: „Aus Larkafoana in Navarra wird gemeldet, daß der General Bernelle, Commandeur der Franzoͤsischen Legion, nachdem er durch einen nächtlichen Ueberfall einen Offizier, einen Sergeanten und drei Soldaten des Don Carlos gefangen genommen, sich bei dieser Gelegenheät auf eine seiner Nation wuͤrdige Weise benommen habe. Anstatt die fuͤnf Ungluͤcklichen uͤber die Klinge springen zu lassen, wie er es wohl haͤtte thun können, wenn er haͤtte Repressalien ge— brauchen wollen, hat er dem gefangenen Offizier erlaubt, an Don Francisco Garcia, der fuͤr Don Carlos in Navarra kom mandirt, zu schreiben, daß ihr Schicksal von der Art und Weise abhinge, wie die Gefangenen seiner Legion von Don Carlos behandelt wurden, und daß er zu einer Auswechselung bereit sey. Man darf sich demnach der Hoffnung hingeben, daß durch den großmuͤthigen Anfang, den der General Bernelle gemacht hat, der Krieg in Navarra einen Theil des grausamen Charak— ters, den er bis jetzt hatte, verlieren werde.“

Vorgestern sind hier fast zu derselben Stunde zwei sehr bedeutende Diebstaͤhle begangen worden. Der erstere besteht in einer Summe von 69,0690 Fr. in Bank-Billets, die dem Gene— ral-Lieutenant Grafen von Bruges gestohlen wurden, als er sich von Hause entfernt hatte; der zweite ist bei Herrn Nivet, einem Rentler, begangen worden, dem man, ebenfalls als er Geschäf— te halber seine Wohnung verlassen, eine Summe von 12,909 Fr. entwendet hat. Gleichzeitig mit dem Gelde ist der Kam— merdiener des Grafen Burges und ein Dienstmaͤdchen des Herrn Nivet verschwunden.

Der Tischler, welcher an der Fieschischen Hoͤllen-Maschine gearbeitet hatte und später bei Gelegenheit des Komplottes von Neuilly abermals verhaftet, beidemale aber voͤllig schuldlos be funden wurde, ist in Folge aller diefer Tribulationen wahnsinnig geworden.

Seit einigen Tagen findet an der hiesigen Boͤrse ein ziem lich lebhafter Kampf zwischen einer Compagnie von Banquiers a ja Russ und einem reichen Kapitalisten a 1a baäisse statt. Die bestäͤndigen Verkäufe des Letzteren haben heute die Rente unter 82 gebracht; aber man glaubt allgemein an keinen bedeu— tenden Fall. Man hatte Nachrichten aus Madrid vom 7ten d Die Adresse gab noch immer zu sehr lebhaften Diskusstonen in der Prokuradoren⸗-Kammer Anlaß. Man sagte in Madrid, Frank reich habe seine Intervention unter der Bedingung versprochen, daß das Spanische Ministerium in einem gemaͤßigten Sinne zufammengesetzt wuͤrde. Ueber die Zahlung der Zinsen der S

hibitiv⸗Systeme.

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