1836 / 113 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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lichkeiten nicht unterstuͤtzt werden, denn Sie wuͤrden dadurch gegen die Anerkennung der Koͤnigin von Spanien von Seiten Sr. Majestaͤt, gegen die Politik der Regierung St. Majestaͤt und gegen den Erfolg der Waffen Sr. Majestaͤt handeln.“ (Hoͤrt, hört? Der Marquis von Londonderry erklaͤrte, das Beneh⸗ men des edlen Viscounts setze ihn sehr in Erstaunen; gestern habe er denselben verstanden, es sey nicht üblich, Privatbriefe vorzulegen, gegen die Vorlegung der Instructionen aber habe er nichts ein— zuwenden, und der edle Graf (Minto), der erste Lord der, Admiralitat, habe sich in ähnlicher Weise geäußert. Hoͤrt, hört!) „Der edle Viscount“, fuhr der Redner fort, „scheint sich oft durch das leiten zu lassen, was an einem anderen Orte vorgeht, und wenn er an einem Tage eine Meinung ausgesprochen hat, koͤmmt er am folgenden mit einer ganz anderen Entschließung hierher. Ich moͤchte gern wissen, ob der edle Viscount wirklich der erste Mi⸗ nister der Krone ist, und ob Ew. Herrlichkeiten, wenn Sie ihn wonach fragen, seiner Antwort unbedingten Glauben schenken koͤnnen. Ich fordere ja nicht die Instructionen, die den Offizie⸗ ren im Allgemeinen mit Hinsicht auf das in dem Spanischen Kampfe von ihnen zu befolgende Verfahren ertheilt worden sind. Was ich zu wissen wunsche, ist bloß, ob die von der Regierung an Lord John Hay abgefertigten Instructionen ihn zu dem bewußten Briefe autorisirt haben, und in wie weit England verpflichtet worden ist, bei dem Kriege in Spanien zu helfen. Nach dem Qugdru— pel-Traktat, diesem precatren Traktat, an dem England nie hatte Theil nehmen sollen, muß jeder Schritt, der mit Bezug auf den Krieg in Spanien gethan wird, von allen Verbuͤndeten gemein schaftlich beschlossen werden. Es ist daher von großer Wichtig⸗ keit, zu wissen, ob das, was geschehen, und was einer Kriegser⸗ klaͤrung gegen die Karlistische Partei in Spanien gleichzuachten ist, mit Frankreich verabredet worden, und od Frankreich den

von der Britischen Regierung in Bezug auf den. Spa⸗ nischen Kampf ergriffenen Maßregeln beipflichtet, so wie, ob Frankreich eben so in jenem Kriege helsen wird. Hat

die Franzoͤsische Regierung dies zugestanden? Ich glaube nicht, daß fie es gethan. Ludwig Philipp versteht sich zu gut auf sein wahres politisches Interesse, als daß er so etwas thun sollte. Wenn die Britische Regierung schon in dem Augenblick, wo die Englische Legion in Spanien landete, nach der sehr richtigen An⸗ sicht des edlen Herzogs (von Wellington), das Gebiet der Neu⸗ tralitaäͤt verlassen hat, um wie viel weiter hat sie sich jetzt durch die erthellten Instructionen davon entfernt. Indem ich diese Sache zur Sprache bringe, habe ich nur das Wohl der Ungluͤck— lichen vor Augen, die sich durch eine schwache und nachtheilige

Politik haben verleiten lassen, ihr Vaterland mit ei⸗ ner fremden Kuͤste zu vertauschen, und die nicht wis— sen, ob ihre Regierung sich mit der Partei des Don

Earlos im Kriege befindet, oder nicht. Wenn die Re— gierung wirklich so weit gehen will, den Krieg zu erklaren, so will ich mit ihr daruͤber nicht rechten; ja, ich mochte lieber, es fande eine offene Kriegs-Erklaͤrung statt, als daß England laͤn⸗ ger so unruͤhmlich handle, wie es leider bisher mit Hinsicht auf die Spanischen Angelegenheiten der Fall gewesen ist.!“ (Hoͤrt, hort? Lord Minto, der hierauf das Wort nahm, sagte, sein edler Freund habe ihn am vorigen Abend sehr mißverstanden; er (der Redner) habe gesagt, der erwähnte Brief sey ihm auf offiziellem Wege nicht bekannt, aber der Inhalt des Briefes stimme, so weit er ihn kenne, ganz mit den erlassenen Instruc— tionen überein; er habe indeß auch hinzugefuͤgt, schon der Umstand allein, daß solche Instructionen vorhanden seyen, gebe dem besagten Dokument einen Charakter, der dessen Vor— legung unmoglich mache; sein edler Freund habe vielleicht nicht deutlich gehort, was er gesagt, aber er berufe sich auf seine an— deren edlen Freunde ringsherum, ob dies nicht der Sinn seiner Worte gewesen sey. Der Graf von Roseberry bestaͤtigte die Richtigkeit der Erklaͤrung des Grafen Minto. Lord Melbourne behauptete auch, er habe am vorigen Abend nur von dem Briese gesprochen, als er gesagt, er glaube, daß gegen die Vorlegung des geforderten Dokuments nichts einzuwenden seyn wurde, worauf ihn aber sogleich der erste Lord der Admiralitaͤt eines Anderen belehrt habe; von den Instructionen sey gar keine Rede gewesen; diese habe der edle Marquis erst in seine heutige Motion eingeschoben; uͤbrigens versicherte der Minister, daß sich die Regierung bei Allem, was sie bisher mit Hinsicht auf Spanien gethan, nicht aus den Graͤnzen des Quadrupel— Traktats entfernt habe. Nachdem diese Debatte noch eine Zeit lang fortgesetzt worden war, ohne irgend ein weiteres Resultat von Bedeutung zu liefern, wurde der Antrag des Lord London— derry verworfen. Dann genehmigte das Haus noch den Druck einer von dem Marquis von Lansdowne vorgeschlagenen Reso— lution, wodurch es seine Zustimmung zu den von dem Unter— hause in Bezug auf die Eisenbahnen angenommenen Beschluͤssen zu erkennen geben soll. Die Debatte daruͤber wurde auf den Montag angesetzt,

Unterhaus. Sitzung vom 15. April. Nachdem Herr P. Stewart seinen angekündigten Antrag hinsichtlich der an— geblichen „Aggressionen“ Rußlands auf Ersuchen Lord John Russell's bis zum 2östen d., verschoben hatte, erhielten die von Letzterem eingebrachten Bills in Bezug auf die Registrirung der Geburten, Trauungen und Todesfalle und in Bezug auf die Trauungen der Dissenters nach einigen Debatten ohne Abstim— mung die zweite Lesung, und in einem Subsidien-Ausschusse wurde der Rest der Marine-Veranschlagungen genehmigt.

London, 16. April. Der Russische Botschafterposten am hiesigen Hofe duͤrfte, dem Morning Herald zufolge, nun doch in den Haͤnden des Grafen Pozzo di Borgo verbleiben, weil der Graf sich wieder ziemlich wohl befinde und daher seine beabsichtigte Reise nach dem Kontinent aufgegeben habe.

Laut Nachrichten aus Florenz vom 28sten v. M. war der neue Britische Gesandte, Herr Abercrombie, dort angekommen und hatte die schoͤne Villa Corsi bezogen. .

Im Unterhause soll nächstens eine mit zahlreichen Un— terschriften von Kaufleuten, die in dem Handel mit der Tuͤrkei, mit Persien und der Levante interessirt sind, versehene Petition eingereicht werden, in welcher die Ansicht aufgestellt wird, daß dieser Handel durch viele der neueren Maßnahmen Rußlands im Osten aufs Aeußerste gefährdet sey. Die Bittsteller behaupten, Rußland habe, um sich den Vorrang in Betreff des Handels und der Fabriken anzueignen, ein entschieden restriktives Handels— System angenommen, welches allen Grundsätzen der Reziprozi— tat und namentlich dem Interesse Großbritaniens entgegen sey, und wohin sich der Einfluß Rußlands verbreite, da werde der— selbe auch unverzuͤglich dazu benutzt, jenes System in Wirksam— keit treten zu lassen. Es wird ferner angefuͤhrt, daß die Turkei stets die groͤßte Neigung gezeigt habe, den Handel so viel als moͤglich von allen legislativen Hindernissen und von allen Abgaben zu befreien und den freundschaftlichsten Verkehr mit Großbritgnien zu befoͤrdern, daß aber wahrend der letzten Jahre dem Ausfuhrhandel der Tuͤrkei eine große Menge von

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Hindernissen in den Weg gelegt worden seyen, deren Ursprung

in dem außerordentlichen Einfluß zu suchen ware, den die Nus⸗ sische Gesandtschaft in Konstantinopel erlangt habe. Diese Hin⸗ dernisse seyen darauf berechnet, den durch die Russischen Kauf⸗ seute in jener Hauptstadt angeknuͤpften Handels-Verkehr zu be— guͤnstigen, und gereichten dem Britischen Handel zu ganz beson⸗ derem Nachtheil; auch sey alle Aussicht vorhanden, daß sie eher ausgedehnt als vermindert werden wuͤrden. Was Persien be⸗ treffe, so sey auch dort Englands Einfluß schon laͤngst von dem Russischen verdraͤngt worden. po litischer Beziehung die wichtigsten Laͤnder in der Nachbarschaft des Schwarzen Meeres unter seine ausschließliche Kontrolle bringen zu wollen, Und wenn es diesen Zweck erreiche, so wuͤrde der Han— del Großbritaniens mit jenen Laͤndern ganz vernichtet werden. Diese Lander wuͤrden von einer zahlreichen Bevoͤlkerung bewohnt, die schon anfange, an Englands Manufaktur ⸗Waaren Geschmack zu gewinnen und von seinen Kolonial-⸗Produkten Ge— brauch zu machen. Die Bittsteller suchen daher das Unterhaus zu uͤberzeugen, daß sich aus einer moralischen und politischen Unterftuͤtzung jener Länder von Seiten Großbritaniens große Vortheile fuͤr dieses ergeben wuͤrden, und daß es daher die Be— wohner derselben in den Stand setzen und ermuntern muͤsse, den Boden ihres Landes sorgfaltig anzubauen und ihre Produkte auszufuͤhren, die in Großbritanien und Irland fortwaͤhrend gebraucht wuͤrden, und vermittelst deren es jenen Bewohnern allein moglich wäre, Tausch-Artikel für bedeutende Quantitaͤten Britischer Manufaktur-Waaren zu liefern. . .

Um zu zeigen, welchen Möißbrauch die O Connellsche Par⸗ tei mit dem' Namen der Prinzessin Victoria treibe, fuͤhrt die Times eine Stelle aus einem Schreiben an, welches sich, aus Bath datirt, in einem zu Montregl erscheinenden Blatte, dem „Vindicator“, einem Organ der Papineauschen Partei in Ka— nada, befindet. Es heißt darin: „Verlassen Sie sich darauf, wenn Victoria auf den Thron gelangt, werden O'Lonnell, Hume, Roebuck und Durham Minister von England werden.“ Die Times gratulirt dem Grafen Durham zu dieser Gesellschaft und sagt dann: „Da also liegt das Geheimniß, warum das treulose und zerstoͤrerische Gesindel bei den Schmausereien im Norden von England und in Schottland sich erkuͤhnte, die Prinzessin nicht nur mit seinem Lobe zu begeifern, sondern sie auch unter seinen Schutz zu nehmen. Es läßt sich kaum ein groͤßerer Schimpf fuͤr die muthmaßliche Erbin des Britischen Thrones denken. Und dabei behaupteten jene Leute, daß sie ihres Schutzes bedürfe, weil unter ihren kuͤnftigen Unterthanen sich welche fanden, die den Thron, den sie einnehmen soll, untergraben mochten. Wir brauchen uns wohl über diese schändliche Verleumdung nicht mehr auszusprechen, sie selbst muͤßten denn auf einen noch aͤrge— ren Verrath sinnen, als sie es bisher gewagt haben.?!

Herr Henry Light ist zum Gouverneur der Insel Antigua ernannt worden.

Man spricht in der City von der Begruͤndung einer Bank fuͤr Ostindien, doch verlautet noch nicht, von wem dies Unter⸗ nehmen ausgehen soll. Auch sind die angesehensten der mit Ost⸗ indien in Verbindung stehenden Handelshäͤuser uͤber die Zweck— mäßigkeit eines solchen Planes sehr verschiedener Meinung, da die eingeborenen Kaufleute Ostindiens schon lange eigene und sehr bedeutende Banken haben und also wohl mit großem Miß⸗ trauen auf ein neues Institut der Art blicken wuͤrden.

Der Courier macht die Regierung wieder auf die Unfaͤlle aufmerksam, die ihren Packetschiffen so haͤufig begegnet, und die man, so oft sie auch schon im Unterhause geruͤgt worden, doch immer noch nicht berücksichtigt zu haben scheine. „Wann hoͤrt man je“, sagt dieses Blatt, „daß ein Amerikanisches Packet⸗ schiff verungluͤckt oder Schaden leidet? Es sollte also doch die groͤßte Sorgfalt angewandt werden, fuͤr den Packetdienst nur Schiffe von festem Bau, hinreichender Große und von der besten Ausruͤstung und Bemannung auszuwaͤhlen.“

Der Globe meint, der lange anhaltende Regen und die empfindliche Kaͤlte dieses Fruͤhjahrs ließen eine schlechte Aerndte in England befuͤrchten. *

In Lissabon hatte man am 2ten d. auf telegraphischem Wege aus Porto die Nachricht erhalten, daß das Dampfboot mit dem Prinzen Ferdinand von Sachsen-Koburg an Bord am Morgen dieses Tages um halb 11 Uhr vor der Barre jenes Hafens vorbeipassirt sey, und man erwartete daher Se. Koͤnigl. Hoheit am Morgen des 3ten im Tajo. ; .

Der Ort Aranguiz, von wo der Korrespondent des Cou— rier jetzt seine Berichte von der Britischen Huͤlfslegien in Spa— nien datirt, wird, so unglaublich es scheint, von mehreren hie— sigen Blättern mit Aranjuez verwechselt. J

Der Washingtoner Korrespondent der Times schreibt diesem Blatte unterm 19. Marz, daß der Senat der Vereinig⸗ ten Staaten endlich die Ernennung des Herrn Alexander Ste— venson zum Gesandten in London bestaͤtigt habe. Herr Steven— son ist ein Miann von 55 Jahren, aus Virginien gebuͤrtig, seit langen Jahren schon Mitglied des Kongresses und schon seit mehreren Sessionen Sprecher des Repraͤsentanten⸗Hauses. Er ist ein eifriger Anhaͤnger des General Jackson. Vor kurzem war in Washington ein Mexikanischer Gesandter angelangt, und man glaubte, der Zweck seiner Mission sey, mit der Regierung der Vereinigten Staaten uͤber den Verkauf der Provinz Texas zu unterhandeln. Es hieß, im April wuͤrden auch Kommissarien von Texas in Washington eintreffen, und man zweifelte nicht an dem Gelingen der Unterhandlung, indem man meinte, der Kongreß wuͤrde gewiß gern die Autorisation zu diesem Ankauf geben und die noͤthigen Fonds dazu anweisen, da sich jetzt 39 Millionen baares Geld im Schatze befaͤnden und fuͤr dieses Jahr ein Ueberschuß von 20 Millionen gegen die Ausgaben in den Einnahmen erwartet wird.

Nachrichten von den Sandwichs-Inseln zufolge, war dort das Schiff „Cortes“ aus Nantucket angekommen, auf wel— chem zehn Leute von der Schiffsmannschaft wegen Meuterei ge⸗ fangen faßen. Der Capitain nahm statt ihrer dort neue Ma⸗ trosen an Bord, und jene zehn Mann wurden von der Regierung der Sandwichs-Inseln zu harter Arbeit verwendet, wie es daselbst fruher schon mit ähnlichen Verbrechern geschehen war.

Im Boͤrsenbericht der heutigen Times heißt es: „In den letzten Boͤrsen-Geschaͤften machte sich ein Sinken in den Con— soks und ein Steigen in den Spanischen Obligationen bemerk— lich, beides aus demselben Grunde, nämlich weil die Minister sich auf eine sehr entschiedene Weise in die Spanischen Angele— genheiten scheinen einmischen zu wollen. Waͤren viel Geschaͤfte in den Englischen Fonds gemacht worden, so wuͤrden diese noch mehr gefallen seyn. Außer dem, was uͤber die Englische Ein⸗ mischung bekannt war, ging auch das Geruͤcht, daß Shö0 Mann von der Franzoͤsischen Armee in Afrika unter der Bedingung ihres freiwilligen Eintretens in die in Spanischen Diensten he— findliche Franzoͤsische Brigade entlassen und durch eine gleiche Anzahl neuer Truppen aus Frankreich erganzt werden sollten, indem die Franzoͤsische Regierung es sich auf diese Weise moͤg—

Rußland scheine offenbar in po⸗—

lich machen wolle, die Sache der Koͤnigin zu unterstuͤtze von ihrem Nicht⸗Interventions⸗Beschluß abzugehen. Wir“ Kunstler gegen Nachmachung ihrer Kunstwerke. dies jedoch nur als ein Geruͤcht, ohne den geringsten Wi der . .

darauf zu legen. Die Einmischung Englands in der ö erth Weise ist allein schon hinreichend, um das Steigen der 8 schen Fonds zu erklaͤren.“

ohn nchrere Gesetz-Entwuͤrfe vor, und zwar zuerst wegen Sicherung 1

. Kassel, 17. April. (Kass. Ztg.) Der landstaͤndische blei⸗

Ausschuß hatte unterm 7. Dezbr. v. J. eine Anklage ge—

hende . ; err Har j . r a n d e ö. den Minister des Innern, Herrn Hassenpflug, bei dem . 5 17 Avyri . . n , Appellationsgerichte auf den Grund der Entlassung der Aus dem Haag, 17. April. Die zweite Kammer M * Versammlung vom 3. April v. J. gestellt,

indem, da Landtags-Abschied nicht zu Stande gekommen, dieselbe Verabschiedung, sondern entweder als Auflösung oder Als bloße Vertagung zu . sey, da denn die Stände in . aimmten Fristen wieder haͤtten einberufen werden muͤssen, schwader unter Admiral Ziervogel im Mai abgehen 'sos⸗ nne, . geschehen, demnach der . Ausschuß durch Die Fregatten „Bellona, und „Maas“, die Korvetten 9j 6 der Verfassungs-Urkunde deshalb Anklage zu stellen er— stor“ und „Hippomenes“, die Briggs „Valk“, Peleta n Lg tigt sey. Darauf hat unterm 9. d. M. das Kurfürstliche „Snelheid“ und Windhond“, das Damnpfschiff we Fppellationsgericht folgendes Dekret gegeben: das Transportschiff Frederik Hendrik. Das Kurfürstlich Hessische Ober-Appellations-Gericht zu Kassel Holländische Blätter wollen von der Spanischen Grzn rubelst als Staats-Gerichtshof in voller Versammlung auf die am die Nachricht erhalten haben, daß der Sohn des Don En 14 Sgenber 1835 von dem permanenten landständischen Ausschusse der sich in das Hauptquartier seines Vaters begeben wol eb, wie Figueiras festgenommen worden sey. (Die ganze Nachrich

. de

. de Staͤnde ) chtli ) ĩ h nnsichtlich n wor ein gegen 17 Stin uicht als

Generalstaaten hat gestern den Gesetz-Entwürf Bestrafung von Muͤnz-Verfälschungen mit 32 men angenommen. Folgendes sind die Kriegsschiffe, welche als, Uebungs t ).

uracdoliu . acao u Sher⸗

inn, wider den Herrn Staats⸗-Minister Hassenpflug, als Minister des In— . 1 . pegen angeblicher Berletzung der Verfassung, erhobene Anklage dlltst⸗ 1 / 41

auf einer Boͤrsen-Speculation beruhen, da auch die neuest / folgendes Detreg . ĩ j sor SsIsatftor TS . 11 Ir Crwaäg 19 Berlin eingegangenen Pariser Blatter lvom 16. April durchon In s ten gegitfination des landständischen Ausschusses zur Er—

nichts davon erwähnen.)

5 I5ten d. ist Lond z welche dahin geht, Am 15ten d. ist zu London von den Herren J.

bibnng der vorliegenden Anklage,

J 33 * un „daß der Herr Angeklagte die ihm in seiner Eigenschaft als Ricardo u. Comp. die Bekanntmgchung erlassen worden, Minister des Innern verfassungsmäßig obliegende Pflicht der der Zins-Coupon der Spanischen Anleihe, welcher am gi selligen Einberufung der Landstände nach der am 6. April 1835 verfaͤllt, am Tage darauf bei gedachtem Hause bezahlt then zeschehenen Entlassung der Stände⸗Versammlung hintangesetzt solle und daß, da die Inhaber die Wahl haben, diese . abe, indem diese Entlassung nur eine zeitweise Unterbrechung

ö. 156 ; , Zahn in Madrid, Paris oder London entgegenzunehmen, sie sichn, nigstens acht Tage fruͤher zu melden haͤtten, um ihre Obligi nen der Untersuchung zu unterwerfen. ö.

Am sterdam, 16. April. Der Handel in Staats- Mun ren im . ziemlich ,. , tine der gestrige Abrechnungs-FTermin, so wie anderntheils die schwall ;

? 3 9 . s w * ö 6 nk ö. ö; 834 . . den Notirungen der auswärtigen Märkte Veranlassung gegeben k zuklagen berechtigt Unr verpflichtet ist; J ö ben. Die durch die zweite Kammer der Generalstaaten dieser ; „daß die obige Anschuldigung selbst auf die alternative Be—

3. ; ,, ,. . . 2. n . Caritudsft wird, daß die erwäl 6 ; der Stände⸗ gruehnigten Gesetz- Entwürfe, betreffend die Geltendmachung g hauptung gegründel ö = ö Ent fung . . Schuld-Forderungen an die Niederländisch-Sstindischen Besttz Versammlung, da sie⸗ 6. 1 64. , ö ö . haben Einfluß auf die Course der Holländischen Effekten gehahsn feine Bell dtgu ng ö. . . . . 6 * ande 8 bim

, D R l, Il: . j ae A ßse e De b 2 9 EDer 6 6 3 ) dem Integrale bis 57!“ pCt:, Kanzbillets 28142 Fl., aite zi, nm menen Landtags n in , on . ö eine . Sypndltat, Sbligattonen bis sss, g pt., nene sü„brtg, dit in gung, oder für eine Auflösung der Staude-Verlammlung zu hal— Ct. allmälig hinaufgingen, die Fproc. wirkliche Schuld aber vparh— ken sey, ö. . ; pt nah ,. a. d , , , , ,, aber bon auch die Anklage nur, wenn eine dieser thatsächlichen Vor— auf 1021, pCt. zurückging. Von, Integralen und Kauzbillets un, . vtta seyn sollte, als begründek erscheluen würde; den gestern einige erhebliche Particen für inländische Rechnum 1 aussetzu ngen richtig . ö. . 8 ,,, . h, . geboten, was ihren Preis etwas drückte, so daß erstere 37 pC. 1 . „daß nun zwar Die . 1 a ssu I J. einer ö Bersamm⸗ letztere 2513 Fl. blieben. Die Fluctuationen in den Actien a lung, welcher Ausdruck, als einen Gegensatz der Eröffnung

,, . z . Wctien der hn End fart . 51 der Verf i1gs-Urkunde nicht eine selbststän— des- Gefellschaft dauerten noch fort, denn nachdem der Preis ven z büden? nach g. 6 . icht. gin fen ten pEt. täglich niedriger und zuletzt bis 1413, pCt. ging, schwam st dige Art der Einstellung der Shätigkeit der Landstände, sondern biefer Ristern wieder bis 1631 pCt. empor, ohne daß ein nt nur cinen formellen Akt bezeichnet. an und für sich nicht er— al (dnn daftir bet ff Auf Gerichte, daß ed m nnn kennen läßt, eb dieselbe, wenn, wie hier, von einer ordentlichen cher Grund dafür bekannt ist. Auf Gerüchte, daß es mit der. LU nen, Tr ung die Rede ist, in Folge einer Vert od aunahenden Zinfenzahlung der Spanischen Obligationen bei inn Stäudes ergamm . '. . 9. . , . . . .

—— 9 . 8 ö . 3 or 89 3 [ . . Dor Spy h . d 5 in Srdnung kommen würde, und daß die Truppen der Königin nm iner . ,,, Spanien Vortheile erlangt hätten, folgte der hiesige Markt den ha seyn solle, J ; n,, n nen, ,n, m,, „daß jedoch bei der am 6. April 1835 geschehenen Entlassung ren Notirungen von Paris und London, und erreichten Ard h deni borlicgenden Hergange, insbesondere nach dem landesherr— Sbütgatlonen vorgefsern zi e ri pCt., alte au sgeftelt en äh ndgn, zer liegen en der gen gf ns ne et gm wr dnn ner. 7 und Passive 15 n pCt.; doch gestern traf von Antwerpen 1 lichen destripte von 3. Ulbril S355, we . der dem Veryn An⸗ Paris wieder eine niedrigere Notiz ein, in Folge deren eine a geklagten an demselben Tage ertheilten landesherrlichen Vollmacht ion siatifand welche Ardoin-Obligationen auͤf 577 1 20 n zur Entlassung der damaligen Stände Versammlung angezogen und

. ; 6 „ga in der landständischen Sitzung au demselben Tage verlesen worden zurückführte und eine anderweitige Flauheit in den übrigen Sch . ui a n t . . „vorbrachte Die Russische RG it, an eine Auflösung der Stände-Versammlung um so weniger Dokumenten hervorbrachte. Die Russischen und Oesterreichtin k r e , . . 8 , eh gr he 6 . nr gedacht werden kann, als nicht zugleich, dem 5. 83. der Verfassungs⸗ Fonds, besonders letztere, blieben preishaltend? Von Süd⸗Amnnnn Urkunde gemäß, die Wahl ne , , , , . üschen waren die Brasilianischen Obligationen Linfangs iwas unn! Urkunde sen ik dich Wahlen cuct Seine eren cd et

brt und holten S7? pCt.; uach Eingang der Englischen Brin „daß aber durch den Inhalt des erwähnten höchsten Reskripts, 6 dieselben gestern wieder auf S7, pCt.; Columbische aa in Verbindung mit der darin in Bezug genommenen Mittheilung

9 * 5 2 Ilir * 5 29 . * 2 —— 82 XC * 8 8 9 , Her nnn sch. en l 204 5p Der Geld. Eourz in vom *. März 1835: daß, der Schluß des Landtags auf das Ende bang auf 26. 2 3 pCt Am Getraidemarkt ist es dice a . desselben Monats als spätesten Termin festgesetzt worden sey,

d 3 ö 53 5. . e w. . eErstesllung eöner Vertaarna geraden auusgaesch . . ens iekhaft gewesen, indem mehrere Particen Welzen sowehl nl Auch die Unterstelllng einer ragt, geradezu, , n,, ,, ö, w , , nn,, , , ,, , ,,,, indem darin deutlich zu erkennen gegeben worden ist, daß „„nicht Spekulanten als Verbraucher mit Preis-Verbesserungen abgenomh die im S. 83. der Verfassungs Urkunde vorgeschriebenen Wege zur worden sind, und auch für Roggen, wevon die Zufuhren unh? Iinselleng der sicndisch lu erh zudlungen keln, . folz tend bleiben, etwas bessere Course angelegt wurden. Zu Anfamh , , , , , erden, fol

. . ö 361 , lich so wenig eine Vertagung, als eine Auflösung eintreten, sondern Woche zahlte man für 133pfünd. weißbunten schönen Polnsti a6 der . . . n,, n, gn 28 b . , m,, g. n daß der Landtag beendigt, oder geschlossen seyn solle; Weizen 250 Fl., für 130pfünd. dito 235 Fl., 130pfünd, Rosnmn R , e . . t 250 20 Fl. iz2pfünd. Mecklenburgschen 219 Fl., 128pfünd. Et dddaß hiernach die der Anklage zum Grunde gelegte Annahme sischrn And 5l. L5pfünd. weißen dito 193 Fl. Spter st int iner Au flbsung . ö der bog isgen den Landesherr bel großen Partieen für 126pfünt. bunten Pelnischen Weisehh lichen Erklärung gerasezu im Widerspruche steht, mithin die An— 51 3 26pfünd dito geringere Sorte 190 Fl z hpfüind. us klage selbst als ungegründet erscheint; i. 6 . 28pflnd Auklanick 260 Fl.“ j28pfünkt. aitthn cf, „daß es eben deshalk einer Beurtheilung der weiteren Behaup . . ö ,,, , ,, tung: daß verfassungsmäßig ein Landtag ohne das Zustandekom uischen 180 Fl.; 124pfünd. alter Mecklenburgischer Roggen gi men eines Landtags-Abschiedes nicht heendigt oder vor dem Ab , 1 17pfünd. Holsteinscher 132 Fl. 121pfünd. Inländischer 16 JJ , Fl. 11!7pfünd. X J . 9 * ! laufe der dreijährigen Landtags-Periode nicht für geschlossen er— r ra nhbl ene? ulndischtr 143. Is Fl.; S vopfud bit aufe der dreijährie Landtags-Periode nie geschlossen . 25pfünd. neuer Inlü . ö ö n . klärt werden könne, nicht bedarf; , . 71. 75 Fl. ab., 76pfünd. nener erhafer zu Ch , . ö U ck s fer ging zu 71.78 Fl. ab., 76pfünd. neuer Futterhafer zu Ch „wird die Anklage als ungegründet zurückgewiesen. Ausgesprochen, Kassel, am 9. April 1836. „Kurfürstlich Hessisches Ober-Appellations gericht.“

Koͤtthen, 18. April. Se. Herzogl. Durchlaucht haben die Administrationen der Domainen zu Roßlau und Geutz unter die obere Leitung des Herzogl. Kabinets-Kollegiums fuͤr Verwaltung der auswaͤrtigen Besitzungen gestellt und die speziellere Inspec— tion derselben dem Kabinets⸗-Kanzlei-Secretair Kreutz übertragen.

ker Auwesenheit der Laudstände zu bewirken geeignet gewesen

i, ö ; nn Zweifel unterliegt, da der, gedachte Ausschuß in jedem Falle, wo eine Einberufung der Stände nothwendig, solche aber sunerhalb der verfassungsmäßigen Frist unterblieben ir, nach dem 8. Si der Verfassungs Urkunde von 5. Fanugr 1831 den Vorstand des Ministeriums des Innern wegen Verfassungs-Verletzung an—⸗

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Bruͤssel, 17. April. Der Moniteur Belge mib „Die Eroͤffnung der Antwerpener Eisenbahn ist auf den 3 Ii festgesetzt. Sie wird mit vielen Feierlichkeiten stattsinden, un Programm nächstens bekannt gemacht werden wird. Den du nehmen nach, werden sich Ihre Masjestäten der Koͤnig umi Koͤnigin am 2. Mai nach Antwerpen begeben.“

Gestern machte die Koͤnigin der Franzosen nebst istel be Frankfurt a. M, 15. April. den Toͤchtern und ihrem Sohne einen Ausflug auf del Ch bahn bis Mecheln. Sie fuhren um 2 Uhr ab und waren it

. urt g Unsere diesjaͤhrige Blumen— Ausstellung ist gestern dem Publikum eroͤffnet worden, wird je— doch bereits Sonntag Abend wieder geschlossen. Der Eingangs—

866 wurde hier die 6 (wie das eig

reits um 4 Uhr wieder im Schlosse. Preis ist bei Tage auf 12 Kr., des Abends aber bei Gas-Be— Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, , euchtung auf 36 Kr, festgesetzt. Da wegen der Messe viele Meulenagere, ist seit vorgestern von seiner nach Bruͤgge Un rem: gegenwartig sind, so darf man um so gewisser auf eine nommenen Reise zuruͤckgekehrt. ; Kosten entsprechende Einnahme rechnen, da im vorigen Dänemark , , , ,, zuerst in das Leben trat solche ; ; cht dem gleich kam, was sie gegenwaͤrtig bie— Wiborg, 164. April. Am 11 ten de . nahe an 1109 Fl. eingingen. Uebrigens soll der die etwai— sion der Provinzial-Staͤnde fuͤr Nord⸗Juͤtland 36 gen Kosten übersteigende Erlös zum Besten der Gewerbsschule liche Juͤtland im Gegensatze gegen das sogenannte 8n . . . werden. Da der zum Behufe dieser Ausstellung in land, nämlich das Herzogthum Schleswig, genannt wird) 9 ö . neuen Mainzer Straße aufgefü hrte Bau, der an 2000 Fl. zu ste⸗ net. Der Koͤnigl. Kommissarius, Konferenzrath ,, . . kommt, Eigenthum der polytechnischen Gesellschaft ist, so bei diesem Anlasse eine Rede, in welcher die Vorthet te . 9 Eil herselhe, wöe es heißt, auch noch zu andern ähnlichen und gemein— Institution und die Gründe hervorgehoben waren, werhng . Zwecken fuͤr die Folge verwendet werden, wie nament— Regierung die Staͤnde der Inseln zuerst zusammenheru g ö ö. m nachsten Herbste zu einer Frucht-Ausstellung. Ob indef— Auf die Verhandlungen der letzteren, so . ie Hon . . heißt, derselbe auch zum Behufe unserer Kunst⸗Aus⸗ Staͤndeblatte bekannt geworden, verweist der Koͤnigl. ann, da, . gebraucht werden durfte, ist allerdings zu bezweifeln, da sarius die Juͤtlaͤndische Staͤnde⸗Versammlung, mit de n aun ( e, en, woraus derselbe besteht, den dahin gehörigen Ge— ken, daß diese . . , fe, an, wan ö , J Schutz gegen) die' Wechsel der ten lasse, daß die Versammlung sich eben ehr n, g zu gewaͤhren scheint. ng hen . als von blinder Nachbetere—⸗ en

8 . 3 136 1 O e si . 1 halten werde. Er versprach sich von der Versamm lung sn ö ö. . 2st e *r e 6 ch. borg ein eben so erfreuliches Beginnen der staͤndischen zg „' Gien, 16 April. (Schles. Ztg.) Die Abreise Sr. Koͤ—

n ee , ,,, , . Hoheit des Erzherzogs Ferdinand von Este ist auf sanimlung, Muͤller Wulff, ertheilte hierauf ine An two rr sasi ö. lein? Veld vorläufig bestimmt. Es heißt, derselbe werde eine e , n , Eine scht empfahl; . Gn enn niscn 39 gten Ch ursien nach Krakau machen, um die dort gar— der Vollmachten wurde die Wahl (ih Din n, , . Wenttendze! Destzrreichischn Truppen zu müsstern, und sich erst ,,, . . en * wieder auf seinen Posten nach Lemberg begeben. ,, hicrauf ] . n,. hier stundlich die Frau Herzogin v. Angou— ,, gi j Sf, wnrnrnt' gn, hon . Wochen besuchsweise hier zubringen wird; Kommission zur Abfassung der Dank ⸗Adress⸗ erna 3 mmissuri sie jn kit . Sagen sind di= Gemächer in der Kaiserl. Burg fuͤr , n u 12ten d. legte der Koͤnigl. Ko ö Vereitschaft.

zweiten Sitzung ar 9

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Der diesseitige Gesandte am Koͤnigl. Wuͤrttembergischen Hofe, Fuͤrst von Schoͤnburg, ist auf Urlaub hier eingetroffen.

Der Bojar Gregor Sutzo ist aus k hier einge⸗ troffen, um seinen Sohn, den nach St. Petersburg reisenden Koͤnigl. Griechischen Gesandten, hier zu erwarten.

Schwei z.

Bern, 13. April. (Schw. Merk.) Die Ereignisse im Jura nehmen hier noch immer das oͤffentliche Interesse in ho— hem Grade in Anspruch, so daß selbst die Wahlsche Angelegen— heit dagegen in Hintergrund tritt, weil sie die Veranlassung geworden sind, daß sich unseres Großen Raths, der in voriger Woche außerordentlich versammelt war, plotzlich ein ganz verän— derter Geist bemaͤchtigt hat, woraus wichtige Folgen hervorgehen koͤnnen. Seit den Differenzen mit den Deutschen Regierungen ließ sich der Große Rath ganz von dem Regierungsrathe leiten, und die radikale und nationale Partei wurde durch den Abfall

der Bruͤder Schnell zuruͤckgedraͤngt. Die letzten Wah— len in den Großen Rath sind aber meist im Sinne jener Partei ausgefallen, die nur auf eine Veranlas— sung wartete, sich wieder geltend zu machen. Sie fand

sie in den Unruhen im Jurg. Seitdem druͤckte sich in vielen Beschluͤssen des Großen Raths ein Mißtrauen gegen den Re⸗ gierungsrath aus. So auch bei der Berathung uͤber die Bern— schen Dotations-Verhaͤltnisse, welche vergangene Woche statt— fand, und wobei der Beschluß gefaßt wurde, daß der Regierungs— Rath, welcher der Kommission bei ihrer Untersuchung Hinder— nisse in den Weg gelegt haben soll, hieruͤber einen Bericht ab—

statten oder, mit anderen Worten, sich rechtfertigen soll. Folgen—

reich fuͤr unsere Verhaͤltnisse wird aber die Sitzung des Großen Raths vom 6. April seyn. Bekanntlich wurde auf Veranlassung eines vom Regierungs-Rath vorgelegten Amnestie-Dekrets in Bezug auf die letzten Uünruhen im Jura eine außerordentliche Kommission zur Untersuchung dieses Gegenstands niedergesetzt. Zugleich hat aber diese Kommission die Aufgabe erhalten, das Ver— halten aller Behoͤrden, so wie auch der Kommissarien, nament— lich aber des Regierungsraths, zu untersuchen. Unter den in die Kommission erwaͤhlten Mitgliedern befinden sich auch Nationale und unter diesen Kasthofer. Wie zu erwarten, herrscht bei die—⸗ ser Partei uͤber die unerwartete Wendung, welche ihre Interes⸗— sen nehmen, große Freude. Die von Regierungsrath und Sechs— zehner geschehene Abberufung der drei Regierungs-Statthalter von Muͤnster, Delsberg und Freibergen stellt unsere radikale Partei noch nicht zufrieden. Sicherem Vernehmen nach geht dieselbe damit um, in der naͤchsten ordentlichen Sitzung des Großen Raths, die Anfangs Mai beginnt, eine Abberufung sämmtlicher Mitglieder des Flex er ne n hn durchzusetzen, um sie einer neuen Wahl zu unterwerfen. Ein Theil des Regie— rungs-Raths wuͤrde alsdann durch Andere im Sinne jener Partei ersetzt, wovon sich dann die Folgen fuͤr unsere Verhaͤltnisse leicht ermessen lassen.

Spanien.

Cortes⸗Verhandlungen. Prokuradoren⸗Kammer. Sitzung vom 6. April. Die Debatten uͤber die Adresse wur— den fortgesetzt. Der Graf von Las Navas eroͤffnete die Siz— zung mit einer dem Ministerium sehr feindlichen Rede. Er sagte gleich vorweg, daß sein ganzer Vortrag eine ununterbro— chene Kette von Beschwerden gegen die Regierung seyn wuͤrde, und begann mit der Frage, warum das Ministerium noch nicht vollstndig sey, obgleich erst vor kurzer Zeit in dieser Versamm— lung einem andern Manne, der damals an der Spitze der Re— gierung gestanden, große Vorwuͤrfe wegen desselben Fehlers ge— macht worden, waͤhrend dieser sich doch nicht einmal eine so all— gemeine Diktatur angemaßt habe. Er behauptete zugleich, daß die schlecht berechneten Maßregeln des vorigen Ministeriums dazu beigetragen hatten, die Angelegenheiten des Landes noch verwickelter zu machen, und es sey auffallend, daß der Conseils-Praͤsi— dent dennoch alle die verschiedenen Zweige der Regierung selbst uͤber— nehmen wolle. Er beschwerte sich daruͤber, daß die Thron⸗-Rede keine Erklaͤrung enthalte uͤber das System, welches die Regie— gierung befolgt habe oder zu befolgen denke. Der Graf be— merkte, die Kammer sey zusammenberufen worden, um uͤber ein Wahl-⸗Gesetz zu berathen, kraft dessen dann die Cortes zur Re— vidirung der Fundamental⸗Gesetze des Koͤnigreichs wieder einberufen werden sollten, und er fragte demnaͤchst, weshalb man sich den konstituirenden Cortes widersetze, weshalb die National-Repraͤ— sentation nicht vollzählig sey, und warum ein Theil des Spani— schen Gebietes nicht repraͤsentirt werde? In Bezug auf Ame— rika, das man so lange vernachlaͤssigt habe, werde man sich wohl mit der großen Entfernung entschuldigen; er muͤsse jedoch fra— gen, ob die Regierung kein Mittel gefunden habe, diesem Uebel— stande abzuhelfen? Die Kammer moͤge sich nur erinnern, daß im Jahre 1812, wo Spanien unter dem Joche einer fremden Macht geseufzt, die Cortes vollzählig gewesen seyen. Er fragte dann, ob die Freiheit der Presse seit der Ernennung des gegenwaͤrtigen Ministeriums zugenommen habe, und erwahnte die Behandlung eines ehemaligen Prokuradors, der, als Spanier, ohne Ruͤcksicht auf seine politischen Meinungen, hätte geachtet werden muͤssen. In Bezug auf die auswärtigen Angelegenheiten fragte er, warum Spanien so demuͤthig gegen den Papst sey, der es durch den Bannfluch, wenn auch nicht durch Bajonnette bekriege und sich weigere, die von der Koͤnigin ernannten Bischoͤfe zu bestaͤtigen. Seit die erhabene Hand der Koͤnigin dem Lande die Freiheit wiedergegeben, habe sie den Wunsch ausgesprochen, daß die Stimme der Wahrheit bis zu dem Throne dringen moͤchte, und wenn dies nun nicht geschehe, so sey es die Schuld der Natio— nal⸗Repraͤsentation. Spanien habe durch die Gewalt seiner Va— terlandsliebe und ohne fremde Huͤlfe der Tyrannei Napoleon's widerstanden, und es sey noch immer stark genug, um sich Achↄ tung zu verschaffen. Er verlangte hierauf von dem Justiz-Mi— nister Auskunft über die Vorfaͤlle in Saragossa, denn wenn er (der Redner) auch auf dem Schlachtfelde kein Mitleid habe mit den Feinden seines Vaterlandes, so staͤnden dieselben doch, sobald sie gefangen worden, unter dem Schutze der Ge— setze. Wenn die Minister unfaͤhig waͤren, den Gesetzen Achtung zu verschaffen, so waren sie auch unfaͤhig, zu regieren. Er ta— delte auch das in den Provinzen befolgte System der Trans— portation; Moͤrder, sagte er, lasse man ungestraft entkommen, aber gute Buͤrger wuͤrden bloß ihrer Meinungen wegen, ohne alles gerichtliche Verfahren, ihren Familien entrissen. Er gab dann sein Mißvergnuͤgen daruͤber zu erkennen, daß in der Ver— waltung der Finanzen noch dieselben Fehler existirten, wie fruͤher.

„Der Stand der Angelegenheiten“, fuhr der Redner fort, „ergiebt sich nicht aus dem Zustande des Ackerbaus oder der Industrie, son— dern aus dem der Börse, und ungeachtet aller der gepriesenen Fähig— keiten des Conseils-Präsidenten, Hülfsquellen anfzusinden, werden die Angelegenheiten der Börse, statt besser zu werden, immer schlechter und sind ihrem Untergange nahe. Der Conseils-Präsident hat ange—

kündigt, daß sein Geheimniß darin bestehe, alle Spanier, d. h. die Repräsentanten des Volks zu vereinigen. Zu diesem Zwecke ver langte und erhielt er das Vertrauens-Votum, ungeachtet ich und ei nige meiner Kollegen dagegen waren. Allein einige kürzlich von ihm erlassene Dekrete lassen sich nicht durch die in dem Vertrauens-Votum

ihm verliehene Gewalt rechtfertigen. Ich behaupte, daß das Ministerium, ungeachtet der zu seinen Gunsten erlassenen Adresse der Kaufleute und des Adels, nicht das allgemeine Vertrauen des Landes besitzt, und daß es die von ihm

gewünschte Einigung erst erlangen wird, sobald es die Wünsche des Volks erfüllt. Da jeder Tag neue Täuschungen enthüllt, so heben viele Personen den Grundsatz des Thomas, „„erst sehen und dann glauben““, auch zu dem ihrigen gemacht. Das Programm des Mi

nisteriums hat versprochen, den Bürgerkrieg in sechs Monaten zu beendigen, und dennoch währt der Krieg noch immer fort, und wenn derselbe in der letzten Zeit eine günstigere Wendung genommen ha

so verdankt man dies dem kommandirenden General und nicht der Regierung. Das Programm verkündigte auch, daß die Ausgaben ohne neue Auflagen und neue Anleihen gedeckt werden sollten. Ein zelne Militair-Befehlsbaber haben indeß unter verschiedenen Vor— wänden Abgaben erhoben. Auch die Rekrutirung hat große Sum— men in Madrid gekostet. Das Dekret zum Verkauf der National— Güter muß entweder widerrufen werden oder in Kraft bleiben. Wird es widerrufen, so verliert die Regierung ihre moralische Stärke; bleibt es in Kraft, so ist es dem Lande nachtheilig. Ich wünschte wohl, Herr Mendizabal spräche sich über die Intervention aus. Ich glaube nicht, daß eine Intervention nothwendig ist. Man streite sich nicht über Worte, denn unter welcher Gestalt die Intervention auch auftrete, sie bleibt stets dieselbe. Die Armee des Prätendenten hat ihre Dperationen nicht außerhalb 8 ,, in denen sie hinter Felsen geschützt ist, ausdehnen können. Das fliegende Corps welches sie nach Castillen sandte, hat sich aus Mangel an Unterstüz— zung aufgelöst. Weshalb ist denn nun eine Intervention nothwen—

dig? Ein Minister hat hier erklärt, daß er nie in eine Intervention willigen werde. (Eine Stimme: „Er hat darein gewilligt!“

Wenn er darein gewilligt hat, so hat er früher gelogen. Ich wünsche, daß Herr Mendizabal mir über diesen Punkt antworte.

Gestern war die Rede von, der Mutter Cabrera's. Hätte der Kriegs Minister mir nicht gesagt, daß die Regierung mit Allem, was vorgegangen, durchaus unbekannt gewesen

sey, so würde ich einen Schleier über dies unglückliche Ereigniß ge— worfen haben; glaubt aber der Minister, daß er, seitdem durch jenen Kannibalen so viele Schlachtopfer hingewürgt worden sind, frei von aller Verantwortlichkeit sey, weil er gesagt hat, die Regierung wisse nicht, was vorgegangen? Der Minister muß eine Untersuchung an— ordnen und die Ehre des Landes vertheidigen. Man hat gesagt, es seven in diesem Falle die gesetzlichen Formen beobachtet worden, al— lein warum hat die Regierung dies nicht erklärt? Sie hätte da— durch dem Englischen Parlament ein unwiderlegliches Argument ent gegengestellt. Man begnügt sich jedoch damit, einer großherzigen Na— tion zu antworten: „„Ich weiß nicht, was vorgefallen ist, das ver— gossene Blut kommt nicht über mich.““ (Murren.) Ich spreche nicht von dem vergossenen Blute, sondern von der Unkenntniß der That— sache. Ich ersuche den Kriegs-Minister, mir zu antworten. Was die große Einigkeit betrifft, die zwischen den Mächten des Quadru— pel-Traktats herrschen soll, so muß ich bekennen, daß ich eben kein großes Vertrauen dazu haben kann, wenn ich mich erinnere, daß man Don Carlos hat durch Frankreich nach Spanien reisen lassen.“ (Schließlich sprach sich der Redner gegen die von der Kommission vorgeschlagene Adresse aus.)

Der Justiz-Minister erwiederte dem vorigen Redner, daß bereits in Betreff der Unruhen in Saragossa und der Hin— richtung der Mutter Cabrera's Untersuchungen angeordnet seyen. Die Angriffe des Herrn Lopez gegen die von der Kommisslon entworfene Adresse, die er als ungenuͤgend bezeichnete, veran— laßten eine schwache Erwiederung von Seiten des Herrn Ar—⸗ guelles, der die Adresse vertheidigte und zugleich erklärte,. Naß er aus persoͤnlichen Ruͤcksichten es abgelehnt habe, in das Mi— nisterium einzutreten. Der Conseils-Praäsident nahm nun das Wort und erklaͤrte, daß er nicht aus dem Ministerium tre— ten werde, so lange er noch im Stande sey, auf die gegen die Regierung erhobenen Anklagen zu antworten. Er zaͤhlte dann alle die angeblichen Wohlthaten auf, welche das gegenwärtige Ministerium dem Lande verliehen habe, und fuͤgte hinzu, daß, wenn die Kam mer demselben nicht ferner ihr Vertrauen schenken wolle, das Ministerium sich zuruͤckziehen werde, mit dem Bewußtseyn, seine Pflicht gethan zu haben. Er ging dann auf sein persoͤnliches Benehmen seit seinem Eintritte in das Kabinet uͤber, sprach von den Schwierigkeiten, die er zu uͤberwinden gehabt, und von seiner Uneigennuͤtzigkeit, da er auf sein ganzes Gehalt verzichtet und nicht ein einziges Amt an seine Freunde und Verwandte ver— geben habe. Er war hier so ergriffen, daß er die Kammer bat, es moͤge ihm gestattet werden, das, was er noch zu sagen habe, auf morgen zu verschieben.

Sitzung vom 7. April. Nach einer langen Diskussion beschloß die Kammer, mit 57 gegen 56 Stimmen, daß der Ge— neral Serrano, dem der Kriegs-Minister die Erlaubniß dazu verweigert hatte, die Armee verlassen und seinen Sitz in der Kammer einnehmen duͤrfe, um an den Verhandlungen Theil zu nehmen. Hierauf wurde die Diskussion uͤber die Adresse wie der aufgenommen, wobei Hr. Buriel gegen dieselbe sprach und sich bemuͤhte, den General Nogueras wegen der Hinrich tung der Mutter Cabrera's zu rechtfertigen.

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Der Globe enthaͤlt Nachstehendes aus Peru: „Briefe aus Lima bis zur Mitte Januars geben Nachricht von dem Vor dringen der vereinigten Peruanisch-Bolivischen Truppen gegen Lima und entwerfen eine traurige Schilderung von dem Zu— stande, in welchen diese Hauptstadt durch die letzte Revolution versetzt worden ist. Die Rauber dringen des Nachts in die Stadt, feuern ihre Gewehre vor der Wohnung des Gouver neurs ab und haben sogar versucht, die Muͤnze zu stuͤrmen. Santa Cruz, Praͤsident von Bolivien, hat eine Proclamation erlassen, worin er Allen, die verfuͤhrt worden sind, oder die feind— selige politische Meinungen geaͤußert haben, Amnestie und zugleich den Peruanern Achtung der Person und des Eigenthums verspricht, und da diese Versprechungen von den gut disziplinirten Trup— pen auch erfuͤllt werden, so leisten die Peruaner den Wiederher— stellern der Ordnung aufrichtig Beistand. Dir Deputirten der vier suͤdlichen Departements, Puno, Arequipa, Cuzco und Ayacucho oder Huaminga, haben sich in Siquani versammelt und es den vier Departements, die aus 33 Provinzen bestehen, frei gestellt, ob sie noch ferner einen Theil von Peru bilden oder sich an Bo— livien anschließen wollen. Aus den Diskussionen in den dorti— gen Zeitungen scheint sich zu ergeben, daß die Provinzen sich wohl zu dem letzteren entschließen werden. Die erwaͤhnte Ver— sammlung hat schon alle Hafen suͤdlich von Arica bis Atacama fuͤr Freihafen erklaͤrt und die in Arica und in anderen von Are— quipa abhaͤngigen Hafen zu entrichtenden Abgaben ermaͤßigt. Die vier suͤdlichen Departements sind reicher an Metallen, als die noͤrdlichen, auch sind sie staͤrker bevoͤlkert.“

n l g nh d.

Berlin, 22. April. Des Koͤnigs Majestät haben der Ge— meinde Kautenbach, Kreis Berncastel, Reg. Bez. Trier, zum