1836 / 114 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Neubau eines Schulhauses ein behuͤlfliches Gnaden-Geschenk von 409 Rthlrn. zu bewilligen geruht.

Man schreibt aus Graudenz unterm 13ten d. M. : „Der Commandeur der 2ten Division, General Lieutenant von Rummel, war am gestrigen Tage, an welchem er seine 50jaͤhrige Dienstzeit vollendet hat, auf einer amtlichen Reise hier anwesend, Wenngleich von ihm schon fruͤher jede Feier dieses Festtages dringend abgelehnt worden war, so hatte er doch am Morgen desselben die hohe Freude, in einer Allerhschsten Kabinets⸗Ordre, die der Brigade⸗Commandeur, General-⸗Major von Schmidt, zu überreichen Allerhoͤchsten Orts beauftragt war, den huldvollen Gluͤckwunsch Sr. Majestaͤt des Koͤnigs zu diesem Ereigniß zu empfangen und ward ihm zugleich, als ein Anerkenntniß seiner treu geleisteten Dienste, der Rothe Adler -Orden erster Klasse mit Eichenlaub verliehen. Imgleichen erhielt der Jubilar die schriftlichen Gluͤckwuͤnsche der Prinzen des Koͤnigl. Hauses, des kommandirenden Generals, General-Lieutenants von Natzmer, im Ramen des 1sten Armee Corps, so wie der Koͤniglichen Regierung und der Stadt Danzig. Hierauf bezeugte ihm das Offizier- Corps der hiesigen Garnison seine lebhafte

Thei de i i dieser Veranlassung, im Namen Theilnahme und wurde ihm bei dieser Veranle g, . . 59 unter die Duͤrftigen vertheilen lassen.

des Offizier⸗Lorps der 2Aten Division und der Garntson Danzig, ein silberner Pokal uͤberreicht. Den Deckel desselben schmuckt ein Lorbeerkranz, auf dessen Blattern die Namen der 30 Schlach— ten, Belagerungen und Gefechte, denen er waͤhrend seiner Dienst⸗ zeit beigewohnt, verzeichnet sind. Zugleich zeigt der Pokal in verschlungenen Kraͤnzen auf die Feier bezuͤgliche Inschriften. Auch in Graudenz war jede Veranstaltung zu einem festlichen Beisammenseyn bescheiden zuruͤckgewiesen worden; dagegen hatte der Jubilar die hier anwesenden hoheren Offiziere zu einem freundschaftlichen Mittagsmahle im Kreise seiner Familie einge— laden, deren Mitglieder hierher gekommen waren, um der stillen Feier des Festes . Mit letzteren verlebte der Jubilar den Abend dieses fuͤr ihn so erinnerungsreichen Tages.“

Nach dem Bericht des Vereins zur Besserung der Straf⸗ Gefangenen und verwahrloseten Kinder in Danzig sind seit der Errichtung des Erziehungshauses fuͤr verwahrlosete Knaben aus demselben 17 Knaben, als zu einer ordentlichen Lebensweise zuruͤckgeführt, entlassen worden. Wegen der, im Verhaͤltniß zu den Kräften des Vereins, bedeutenden Kosten, welche das Er— ziehungshaus verursacht, ist der Verein zu dem Entschluß ge— kommen, dasselbe aufzuheben und die Zöglinge, entfernt von der Stadt, bei rechtschassenen Familien zur Pflege, Aufsicht und An— gewoͤhnung eines redlichen Erwerbs unterzubringen, wo, sie auch zur Schule gesandt und unter die Aufsicht des Geistlichen ge⸗ stellt werden sollen. Mit dem Herbst v. J. hat diese Veraͤnde⸗ rung begonnen, und es sind von den damals im Institut befind⸗ lich gewesenen 14 Knaben 5 ins bürgerliche Leben getreten, die ubrigen 9 aber sind, wie oben bemerkt, untergebracht worden. Der Verein ist ferner bemuͤht gewesen, auch auf die Besserung erwachsener Verbrecher, welche noch nicht zu tief gesunken sind, durch geeignete Mittel zu wirken, und ihnen die Ruͤckkehr zum geregelten, rechtschaffenen Leben moglich zu machen. Aus den 3 Maͤdchen⸗Arbeitsschulen, welche unter der Leitung des weibli⸗— chen Hulfs-Vereins stehen, und in denen die Maͤdchen zur Ar⸗ beitsamkeit erzogen werden, sind seit Errichtung der Schulen 66 Maͤdchen (im 8 re 1835 14) in den Dienst gegangen. Die Zahl der in den Schulen sich befindenden Maͤdchen belaͤuft sich jetzt auf 23). Die Einnahme des Vereins war 1542 Rthlr., die Ausgaben (fuͤr das Erziehungshaus, an den Frauen-Verein und „u miänchsrtei Bevbuͤrfnissen) 1365 Rthlr., es blieb daher ein baärer Bestand von 177 Rthlr., und außerdem hat der Ver— ein ein reservirtes Kapital von 1025 Rthlrn.

Aus Duͤsseldorf wird unterm 16ten d. M. Folgendes gemeldet: „Auf die Fabrication äußert schon gegenwartig die Erweiterung des Deutschen Zoll-Verbandes einen guͤnstigen Ein⸗ fluß, und großeren Erfolgen sieht mancher aufmerksame Beobach- ter entgegen. Die Fabriken zu Solingen fuͤhren in diesem Au— genblick eine Bestellung von 10,000 montirten Saͤbeln fuͤr Nea— pel aus. Die im hiesigen Regierungs-Bezirk vorhandenen sehr

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ausgedehnten Manufakturen in Seide und Wolle fangen an, wegen der uͤbermaͤßig hohen Preise der Urstosse mit großer Vor⸗ sicht zu arbeiten, um nicht durch eine etwa eintretende Krisis, die fuͤr Viele nothwendig verderblich werden wuͤrde, uͤberrascht zu werden. Handel und Schifffahrt waren im Monat Maͤrʒ iemlich lebhaft. Im Ganzen sind 145 beladene Schiffe, ein— kl er ch 36 Dampfschiffe, am hiesigen Rhein-Ufer angekommen und abgegangen. Es wurden eingefuͤhrt vom Niederrhein an Handels-Guͤtern 21,649 Ctr., Steinkohlen 22,700 Ctr.; vom Gberrhein an Handels-Guͤtern und Getraide 15,619 Ctr., Bau— holz, Stroh ꝛc. 5435 Ctr., im Ganzen 65,424 Ctr. . Ausge, fuͤhrt wurden rheinabwaͤrts 13,852 Ctr., rheinaufwaͤrts 724 Etr., im Ganzen 14,576 Ctr. Durch die Niederlaͤndischen Dampfschiffe wurden 2383 Ctr. eingefuͤhrt und 1120 Ctr, aus— gefuͤhrt. Der Fruchthandel zu Neuß war von geringer Erheb⸗ lichkeit; die ganze Abfuhr von dem dortigen Markte beschraͤnkte

sich auf 540 Scheffel Weizen, 1357 Scheffel Roggen und 2770

Scheffel Gerste, Hafer und Buchweizen zu einem Geldwerthe von ungefaͤhr 5016 Rthlrn.“

In der Stadt Lennep hat eine ungenannte Wohlthaäͤterin während des verflossenen Winters 225 Scheffel Steinkohlen

In Erfurt ereignete sich kurzlich wieder der Fall, daß ein Kind, welches in Abwesenheit seiner Aeltern dem Feuer zu nahe kam, ein Opfer seiner Unvorsichtigkeit wurde. Zwei recht— liche Eheleute, die ihre Tagesgeschaͤfte vom Hause wegriefen, ließen namlich ihr kleines Kind in ihrer Wohnung unter der Aufsicht einer älteren achtjaͤhrigen Schwester. Beim Weggehen wurde der letzteren aufgetragen, sobald die Kleine aufwache, für diese eine Suppe ans Feuer zu setzen. Das aͤltere Kind, das dieses Geschaͤft wahrscheinlich schon fruͤher verrichtet hatte, schickte sich auch diesesmal dazu an, naͤherte sich aber der lodernden Flamme so unvorsichtig, daß die Kleider dadurch in Brand ge⸗ riethen; es sprang sofort huͤlferufend auf die Straße, wo auch bald das Feuer erstickt wurde; aber die Folge war doch, aller aͤrztlichen Huͤlfe ungeachtet, der baldige Tod des Kindes.

In den Hafen von Pillau sind im Monat Maͤrz 49 Schiffe eingegangen, davon hatten 32 Schiffe Ballast, 8 Schiffe waren dagegen mit ordingiren Produkten und 9 mit Stuͤckgut beladen. Ausgegangen sind 16 Schiffe, davon 2 mit Ballast, 5 mit diversen Gütern und 7 mit Getraide. In den Hafen von Memel sind eingegangen 118 Schiffe, als: 109 Schiffe mit Ballast, A mit Steinkohlen, 2 mit Haringen u. s. w. Aus— gegangen sind: 53 Schiffe, von welchen 45 Schiffe Holz, 5 Schifse Flachs, 3 Leinsaat und 1 Wicken geladen hatten.

GJ Den 21. April 1836. Im? IY cher FE g Rd M G G Id. COuSr8S · C It g].

. Pr. Cour. . Fr. Gοur.

& Briet. Geld. G Briet. Cel. St. Schuld. Sch. 1 102! . 1018 IDstpr. EPfandbr. 4 10241 ö Fr. Eugl. Ovl. 3. 10112 101 . 12 IPomm. do. ö Präm Seh. d. Seeh 61 3 602. 3 Kur- u. Neum. do. 4 101 12 101 . Kurm. Ohl. m. I. C. 1102 la 1012, do. do. d0 . 98 „8 d /t Nm. Iut. Seh. do. 4 1021, ö Schlesische do. 4 106 Berl. Stadt- Ohl. 4 103 102 M Rückst. C. und E. Rönigab. do. eh, d. R n, d, , . Elbinger do. II 983 Gold al mareo - 21 603 / 2158, Dauz. do. in Th. M Neue Ducaten 183, J Westpr Pfandbr. 1023, Friedrichs' dor 1385/8 1313 Grossh. Po. do. 4 1035/9 Discount . 3 4 .

n ti e r e nm. Amsterdam, 17. April. Niederl, wirkl. Schuld S736. 569 do. —. Kan- Bill. 251,3. Passive 185 ½ . Zins! . Aus. Sch. 231/89. Neus Anl. A8, g. Antwerpen, 16. April. Passive 1435S. Ausg. Schuld. 221,3. Zinsl. 1659. Neue Anl. a6 1. G. Erankfurt a. M., 19. April.

Oesterr. 50M Met. 1011. 1011/3. A0 993. 996,9. 21,6 Co

Br. Loose zu 500 FI. 11134 11733. Lsoose zu 100 Fl. ait, Prenss. Prim. Sch. 605,8. 6073. do. AG Anl. 100. 6G. 7. Loose 6614. Br. 50 Span. Anl. N. 6, n, d, S6 1 3 9. S6 3. . ö Paris, 16. April.

oM, Rente pr. compt. 107. 95. fin cour. 108. 10 compt. 81. 90. tin cour. S2. Rente A/. Passive 141. —. 3 0.½ Fortuꝶg. 3A.

Königliche Schau spiele. Sonnabend, 23. April. Im Schauspielhause: Kaiser gt

Schauspiel in 5 Abth., von E. Raupach.

Sonntag, 24. April. II Opernhause: Der Maurer, Oyn burtstag, Divertissement in 1 Akt, von Hoguet.

Im Schauspielhause: 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn spiel in 3 Abth, von Carl Blum. .

Mittwoch, 27. April. Im Opernhause:; Symphonie G moll, von Mozart. Hierauf: Die Schspfung, Hrgtorun von J. Haydn. Ausgefuͤhrt von der Saͤngerin des . K. Hr Opern⸗Theaters fi Wien, Dlle. Sophie Loͤwe, den Koͤniglig Saͤngerinnen Dlles. Gruͤnbaum, Lentz, Stephan, den ng Saͤngern Herren Bader, Eichberger, Mantius und Ischestz, so wle von den uͤbrigen Saͤngern und Saͤngexinnen, den sanm— lichen Mitgliedern der Koͤnigl. Kapelle, der Koͤnigl, Musthszi und dem gesammten Chor-Personale des Koͤnigl. Theaters, n ter Direction des Koͤnigl. General-Musik-Direktors, Rina Herrn Spontini. Die Einnahme ist zum Besten einer ii terstuͤtzungs-Kasse (Spontini⸗Fonds) fuͤr huͤlfsbeduͤrftige Then Mitglieder bestimmt. Da die Abonnements und freien h, treen ohne Ausnahme nicht guͤltig sind, so werden die n

Verkaufs-Buͤreau anzeigen zu lassen, ob sie vom Abonnenn Gebrauch machen wollen, widrigenfalls die Billets andemmj verkauft werden muͤssen.

Preise der Plaͤtze: ges 1 Rthlr. ꝛc.

Koöͤnigstädtisches Theater. Norma, Oper in 2 Akten. Mu

Ein Platz in den Logen des ersten R

von Bellini.

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Markt -Preise vom Getraide. Berlin, den 21. April 1836.

Zu Lande: lr. 3 S Pf.; große 28 Sgr. 9 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf, nn 22 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 171 Wispel 3 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf att Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. ; Roh Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf, in Rthlr.: Hafer 28 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen, schsh Sorte, 1 Rthlr.7 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind S7 Wisß 18 Scheffel.

Mittwoch, den 20. April 1836. Das Schock Stroh 5 Rthlr. 20 Sgr., auch 535 Rthlr.; der Cn ner Heu 1 Rthlr. 109 Sgr., auch 20 Sgr. ; Branntwein ⸗Preise vom 15. bis 21. April 1836.

Richter gögen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: mn Branntwein 16 Rthlr. 15 Sgr., auch 17 Rthlr. 15 Sgr.; Kamst Branntwein 15 Rihlr., auch 16 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. Kartoffel⸗Preise vom 14. bis 20. April 1836. Der Scheffel 20 Sgr., auch 15 Sgr.

Redacteur Ed. Cott el.

8

Gedruckt bei A. W. Hayn—

60. Br. 1 06 259 9. G. Bank-Actien 1618. 1647. Fartial-Gbl. 145 5. n

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a mr.

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Bekanntmachungen. Bekanntmachung

Noth wendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 14 November 1835. Das in der alten Jakobs: Straße Nr. 86 belegene

Grundßück des Töpfermeisters Limbach, taxirt zu

gemacht wird.

zu seyn, wie der Vorschrift gemaͤß andurch bekannt

Justiz⸗Amt Wiesenburg, den 15. Marz 1836 Der Koöͤniglich Saͤchsische Justiz⸗Beamte allda, Ritter des Kbnigl Preuß. Rothen de NI. M. les amateurs.

veolin. 1 orb vol. in 12mo.

Adler⸗Ordens,

FJoseph Moritz Benjamin Hacker dèralion celles des ceommandes

saites dès à présent.

11,128 Thlr 285 sgr. 9 pf. soll Schuldenhalber am 30. August 1836, Vormittags 1 Uhr, an der Gerichtsstelle subhaßirt we den. Taxe und

hierdurch bffentlich vorgeladen.

Bekanntmachung.

als Gemeiner gedient und im Jahre 1812 den Rus—

zurückgekehrt ist, noch von seinem Leben und Auf—

de d nn gu st 1856

vorigen Stand, der abwesende Meyer hingegen, un- werden. ter der Verwarnung, daß, im Fall seines Außenblei⸗ bens, er fuͤr to dt erklaͤrt und sein Vermoͤgen denje⸗ nigen, so dazu sich als die rechtmäßigen Empfaͤnger

zu erscheinen, der Abwesende, nach vorgaͤngiger Le⸗ gitimation, zur Inempfangnahme seines Vermoͤgens

. Bekanntmachung. ; ; h n r Hryotbekenschein sind in der Registratur einzusehen J w Die dem . , Pfandbriefe in 30 pro Cent Zins tragende, gegen eine drich Petzoldschen Fideikommiß⸗Interessenten we Praͤmie von 24 pro Cent, den Pfandortefs- Inhabern gesetzte Frist, nach Inhalt unserer Bekanntmachung ö vom 23. Dezember v J., mit dem 15. Mai d. JI zu Ende laͤuft, Jo glauben wir, die Pfandbriefs Inhaber, welche von dem AUnerbieten dieser Praͤmie Gebrauch Auf beschehenen Antrag ist wegen Karl Friedrich machen wollen, hierdurch nochmals auf den Ablau“ Meyers aus dem Dorfe Leutersbach, wescher in der dieser Frist mit dem erwahnten Tage aufmerksam Königlich Sächsischen leichten Infanterie Brigade machen zu muͤssen. l. m ; Zugleich machen wir hierdurch bekannt, daß wir sischen Feldzug mitgemacht hat, seitdem aber weder von den noch zu kuͤndigen den Pfandbriefen, deren luf. Summe sich nach einer heute angelegten Berechnung enthalte irgend eine Nachricht gegeben hat, Seiten auf 1,0541, A60 Tylr. Gold und 605d, 859 Thlr. Cou⸗ des unterzeichneten Justiz-Amtes mit der Edictal-⸗ rant, im Ganzen also auf 7, 108,280 Thlr. beläuft, Eclassung verfahren, und sind demzufolge nicht nur sam 15 Mal d. J zur Einziebung am 2 Januar k. J. der vorbenannte abwesende Meyer, sondern auch alle 2, 000, 000 Thlr. kundigen, und die Konverttrungs⸗ diejenigen, welche an dessen zurückgelassenem Vermö⸗ Pramie fuͤr die dadurch gekuͤndigten Pfandbriefe von gen Eätb⸗ oder andere Anspruche zu haben glauben, diesem Tage ab, auf 14 peo Cent, und fuͤr die dann mittelst der hier an Amtsstelle und bei dem König⸗ noch ungekuüͤndigt verbleivenden auf 2 pro Cent er⸗ lichen Gerichte zu Kischveeg aushaͤngenden Edictal⸗maͤßigen werden, so wie, daß wir am 25. Juni d. F. Ladung andercweit aufgesordert worden, in dem auf eine zweite Kündigung, ebenfalls zur Einziehung der Pfandbriefe am 2 Januage k J, erlassen, und die anberaumten Termine, bei Verlust ihrer Anspruͤche Pedmie dann nochmalz um ein halbes Procent, alfo und der Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den auf respeetive 1 pro Cent und 13 pro Cent herabsetzen

Berlin, den 19. April 18356. / Kur⸗ und . Haupt⸗Ritter⸗ ̃ hafts⸗Direetion.

ausgewiesen haben werden, zugesprochen werden soll, Graf von der Schulenburg. Graf von der Druck beendet seyn. Schulenburg. C. von Voß.

Gedichte von Romulus

ö

1Istes Heft. Broch.

ö

sich anzumelden, die übrigen Interessenten aber ihre Erb⸗ oder jonstigen Anspruͤche gebbrig zu liquidiren und zu bescheinigen, daruber mit dem bestellten Con⸗

ber allenthalben rechtlich zu verfahren, und darauf 2 4148265

der Publiegtion eines Praͤklusiv· Bescheides gewaͤrtig Ilennri et Marie, ou les orphelins.

Literarische Anzeigen. tradietor dis zum oten des folgenden Monats Septem- Paris et Berlin, Librairie de W. Martins & C. Kloster- Stralse No. 9. courant du mois prochain-

Pour paraitre dans le zu Berlin, Schloßplatz Re. 2.

Ouyrage de

Madame Amélie Scwhoppe, née Weise. de l'eallemand par E. iI. Lemaire.

Nous ne mandqucrans pas de prendre en consi-

In der Plahnschen Buchhandlung (L. Nitze) in Berlin, Idgerstraße Nr. 7, sind so eben erschienen:

Soo. Geh Preis 20 sgr.

. füͤr Juristen und Verwaltungs-⸗Beamte. So eben erschien bei Gerhard in Danzig: Vollstaͤndiges, aber kurzgefaßtes Reperto⸗ rium aller Königl. Preuß. Landes-Ge— setze, welche in dem Allgem Landrecht, in der Gerichts-, Hypotheken-, Deposital- und Kriminal— Oronung selost, und sodann in der GesetzSamm⸗ lung, in von Kamptz Jahrbuͤchen, in von Kamptz

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußeschen Staaten.

Traduits Neueste Tanzmusik von Jos. Lanne,

. . . ! z Papier: lin Im Verlage von Pietro. Mo cke lli dm. . in Wien und T. Trautwein in Berlin, Besst

Le prenièeres feuilles sont dèjâ à la disposilion No. S. sind in den nachverzeichnel'en Ausgaben

schienen und zu häen: Die Lebens wecker. Walzer, 10htes Ny 1) nr bfte. 18 8er. 2) Für fte. zu viel sᷣ den 2) sar. 3) Für Violine und lie; gn A) Hür3 Violinen und Bals 20 gr. 53) , karre 10 65gr. 6) Für Flöte 5 Sgr. Für dis- cliester 1 Thlr. 20 sgr.

Ballnacht- Galopp' f. Pste. Asgr

qui nous seront

Heilmann.

Nr. 19, hat eben die Presse verlassen:

vinzialrecht der Neumark. In des Heren Justiz-⸗Mintsterz von Kampf 2 Abtheilungen.

2Ate, die Rechtfertigung desselben, Preis 2 Thlr. 3 sgr.

So eben ist in der Schlesingersel

der Thalen der grössten Feldherrn, ö ö. Bd. 1810 ral-Licatenant von Loss-adu. II. , enth. lie Feldzüge Gustav Adolph . renner. 20 sgr. en unh

nen, und kostet im Snübser.- Pr. 3

Ister Band andhuclhi sit

Der Compasniedienstz-, ein II sonterie- boffiziere der hünigl. , vom Haupimann und Compasgnie; ö, .

. . . soeln. * Griesheim, mit 2 lithosraph. Taseln

Bei E. H. Schroeder in Berlin,

porfrait des verstorbenen K. P. 3 und Direktor der Kriegsschule von 1 Gez. vom Prot. Krüger, lith. von Preis 1 Fhlr. Chines. 1 Thlr. 10 38h

SoM Nea. 102. S. So,, y Neue Ausg. Seh. 22. Aub. b

drich J., Vierter Theil, oder: Friedrich's Abschied, historisch J

in 2 Abth. mit Tanz. Musik Von Auber. Hierauf: Der s.

Die Erholungsreise, Lustspiel in

Abonnenten ersucht, bis nächsten Montag Mittag dem Binn

Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; große Cn

Das Faß von 200 Duart nach Tralles 31 pCt, oder nn

In Ferd. Dumm lers Bu chbandlung, gin nn den Entschliß gefaßt, die Entschadthun

J seßz 1ste, den En twurf der Provins Gestk e

en Bae . i

i chen Beitraͤ ; ! 5chie , ,, Amelangschen Archlo, in den Siewertschen Mate⸗ riallen, in der juristischen Monatschrist von Mat⸗ thieß und Hoff, in Simon und Stramps's Rechts— spruͤchen und in der Koͤnigsberger Sammlung der agrar. Gesetze enthalten, so wie der belehrendsten Vero dnungen der Provinzial-Behoͤrden, welche in den Amtsblaͤttern der Koͤniglichen Regierungen ab⸗ gedruckt sind, von Joh. Karl Kretzschmer, Koͤnigl. Preuß. Reglerungs-Rath Preis 26 sgr. Das ganze Werk wird aus 3 Baͤnden oder 12 Hef⸗ ten bestehen und binnen Jahresfrist vollstaͤndig im Wir empfehlen dasselbe allen Jurtsten uno Verwaltungs⸗Beamten, das als ein ganz praktisches (kurzzefgßtes und vollstaͤndiges), jedem Geschdftsmanne höchst willkommen syn muß Die Nan br, rn e, bisherigen Arbeiten des Herrn Verfassers buͤrgen fuͤr ' pf, Jes. den Werth dieses Werkes. Exemplare des 1sten Hef⸗ tes sind in allen Preuß Buchhandlungen vorraͤ— thig, zunaͤchst in der Stuhrschen Buchhandlung

ö 2 . ö w n Id4cale der kKriegülrung in einer t *. vom hel ne

13e und 2e Ahtheilurg, mit , g. beabsich

. ss h ö hreuls; . Len anzuknuͤpfen.

Un ö. J Ill agen begonnenen Unterhandlung konnte nicht zweifelhaft seyn

an iassltals ] ste selb Königs r eld,

General · Iii ikli

haz. 6 llus⸗

Allgemeine

E Staats-Zeitung.

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91 ͤJJ h Amtliche Nachrichten. ö J . k

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Se. Majestaͤt der Koͤnig haben am 22sten d. M. dem an Aleerhöchstihrem Hoflager akkreditirten Großherzoglich Mecklen— urg Schwerinschen außerordentlichen Gesandten und bevoll— maͤchtigten Minister, Grafen von Hessen stein, die Antritts—

2

zeglaubigungs-Schreiben desselben

U,

Audienz zu ertheilen und das nntgegen zu nehmen geruht, ö . Se. Majestaät der Konig haben dem General ⸗Schatzmeister des Furstenthums Neuchatel, Stagtsrath von Montmollin, hie Kammerherrn⸗Wuͤrde zu verleihen geruht.

Se. Majestät der Konig haben dem katholischen Pfarrer empf zu Neunz, Kreis Neisse, den Rothen Adler -Orden erter Klasse zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaäͤt haben salski zu Bromberg zum Justi

den Justiz⸗Kommissarius Ra— z-Rath zu ernennen geruht.

1 *

1

Abgereist: Der Ober-Berg-Hauptmann und Direktor hr Abtheilung im Finanz⸗Mnisterium fuͤr das Berg-, Huͤt— 5 7 7 8 441 . 2 ten und Salinenwesen, von Veltheim, nach Schlesien.

6

n n ch t en . . R u ß nnd.

he Kaiserin, so wie Ihre Kaiserl. Hoh. der Großfuͤrst Thron— ger, der Großfuͤrst Michael und die Großfuͤrstin Maria Niko— ewna wohnten in der (Russischen) Osternacht dem Auferste— kngs-Gottesdienst in der großen Kapelle des Winter-Palais hi. Zwischen dem Gottesdienst und der Messe nahm Se. Maj. Mr Kaiser die Gluͤckwuͤnsche der Mitglieder des Reichsraths, r Minister, der Senateure, der Generale und Offiziere der arde und der Land- und Seemacht, des Hofes und der vor— Msellten Standespersonen entgegen. Ihre Maj. die Kaiserin t Ihrer Kaiserl. Hoh. der Großfuͤrstin Maria Nikolajewna srten die Messe in der kleinen Kapelle. Um 5 Uhr Nachmit— st empfingen Ihre Maj. die Kaiserin in der Kapelle die Mäckwüͤnsche der Damen. Am Oster-Montage hoͤrten Ihre Miserl. Maj. die Messe in der Kapelle des Palais Und nahmen rauf die Gluͤckwuͤnsche des heil. Synods entgegen. Nach der Messe wurde das diplomatische Corps von Ihren Kaiserl. Maj.

8 7.

Saale Peter des Großen empfangen BSe. Majestaͤt der Kaiser haben dem General- Lieutenant Rieinmichel den Alexander-Newskl-Orden in Brillanten verliehen Dem Vice-Admiral Krusenstern, der Sr. Majestaͤt dem haiser seinen neuen „Atlas der Suͤdsee“ nebst den dazu gehoͤ— nden hydrographischen Bemerkungen uͤberreichte, haben Aller Richstdieselben eine kostbare mit Diamanten hesetzte Dose nebst äihem huldvollen Anerkennungs-Schreihben zustellen lassen. Das Journal de St. Pétersbourg enthält nachste— * Artikel: „Die zwischen Rußland und der Ottomanischen forte so gluͤcklich bestehenden freundschaftlichen Verhaͤltnisse en eine neue Buͤrgschaft erhalten durch einen Vergleich, der ni gegenseitiger Zustimmung die endliche Liquidirung der Sum men reguliren soll, welche die Tuͤrkei, in Folge des Vertrags von rianopel, als Kriegskosten an Rußland zu zahlen hat. Im Monat April 1835 betrug diese ganze Summe, nach Abzug der * der Pforte bereits baar gezahlten Raten, so wie derjenigen mmen, die der Kaiser ihr durch die Conventionen vom . April 1830 und vom 29. Januar 1833 voͤllig erlassen, boch . Veutel oder 1798. Millionen Tuͤrkische Pia— nitid ö ö i, ,,, durch eine kieg zisch n Ce e! J K 2 ö CE, zoischen, en, Reichen zr vernichten und die Bande, che ie heute umschlingen, immer fester zu knuͤpfen, hatte der Frage durch en Vergleich zu beendigen, welcher für die Lare ö Vor⸗

8 . ki che il hatte de 8 2 2 ö sow, W v, Fas jetzt bese bende tte, daß in der Total-Summe ihrer Schuld eine Reduce Kunow, / jetz uli snon ein a 3 Total-Summe ihrer Schuld eine Reduec—

noch vor ö (ich der Sultan erbot, sogleich, und zwar

j e , . aft der in der Uebereinkunft vom Jahre 1834 6 ie ., runde Summe an Rußland zu bezah— mwdte sih Er . dieser Anordnung zu erleichtern, . . 9 oheit mit vollem Vertrauen an den Russischen s , onstantinopel, um durch dessen Vermittelung die K,, iel cee . . Hforte in der Krisis, die

der Ruͤckkeht des Ka Inzendsten Beweise gegeben hatte. ,, n, nF. „erhielt er diese wichtige Mittheilung. Die frei—

J Higen und redlichen Abrlleesbichtige. J dlichen Absichten, aus denen sie hervorgegangen,

ͤ . CMten nicht, die netto hen, au . ; Suhser. Pr. 2 Phr. irn gl des icht, die zünstigste Aufnahme zu sinden. Dell, Wunsch

Im IMongt Januar erschien der I errn von B

U ach ; ,

tan nachgebend, ermächtigte der Kaiser augenblicklich , mit der Pforte uͤber die Mittel, wie sich

igte Liquidirung durch einen billigen und a, .

n ; w j 46 2 s8 r. Ferner Ergfsit . hen beide Reic 9 sfekbe i üni anon Ifir jm Ludeu. Pr. A Thlr. 20 ss. ] mib en Reichen bestehenden innigen Allianz⸗Verhaͤltnis⸗

. bereinstimmenden Vergleich bewerkstelligen ließe, Unterhand⸗ Der Erfolg einer auf so gewichtigen

ch vor Enn T* ö d 29e ö . lun digten uns die in Konstantinopel eröffneten Berathungen ö gsenseit g befriedigenden Ausgang. Der Kaiser ge—⸗ . , n. n . Bewegung gefaßten Be— chen Eren ö . beschleunigen und ihren , . zug stchern. Von der Ottomanischen Regie— h chlus— ga, 3 e en ntlichteit. aufgenommen, fuͤhrten dlese n Resu lch un , , einer definitiven Uebereinkunft, Hertn obne nen n (27 Marz zu Konstantinopel . Dutenieff und dem Ottomanischen Minister

St. Petersburg, 16. April. Ihre Maj. der Kaiser und

der auswärtigen Angelegenheiten unterzeichnete Akte zusammen

gefaßt wurden. Kraft dieser Akte hat sich die hohe Pforte ver pflichtet, an Rußland binnen fuͤnf Monaten, naͤmlich bis zum 15. (27. )) August dieses Jahres, die Summe von 80 Millionen Tuͤrkischer Piaster zu zahlen. Rach der, vollstaͤndigen Abzahlung dieser Summe wird die Festung Silistria, die der Traktat von Adrianopel den Händen Rußlands bis zur gaͤnzlichen Tilgung der Schuld von Seiten der Pforte als Unterpfand zugestanden hatte, von den Kaiserl. Truppen geräumt und den mit der Uebernahme derselben beauf— tragten Ottomanischen Kommissarien uͤbergeben werden. Die noͤthigen Befehle zu den Vorbereitungen fuͤr die Raͤumung die— ses Platzes sind bereits ertheilt worden. Dagegen hat die Kai— serliche Gesandtschaft auch schon die ersten Zahlungen erhalten, zu denen die Pforte sich verpflichtet hat. Die in Konstantino— pel abgeschlossene Uebereinkunft dient nun zur Vervollstaͤndigung des Erhaltungs- und Friedens-Systems, welches der Kaiser als Grund— lage seiner Politik in Bezug auf die Angelegenheiten des Orients angenommen hat. Einerseits wird sie dazu beitragen, die Bande der Freundschaft und Allianz, welche die beiden Reiche vereinigen, noch enger zu knuͤpfen, indem sie das unbedingte Vertrauen, welches der Sultan in die Gesinnungen des Kaisers gesetzt hat, auf das entschiedenste rechtfertigt. Andererseits wird sie fuͤt Europa ein unwiderlegliches Zeugniß von der Uneigennutzigkeit und Redlichkeit der Russischen Politik seyn. Dieses doppelte Resultat wird von allen Einsichtevollen gewuͤrdigt werden. Sie werden darin ein neues Unterpfand fuͤr die Befestigung des all— gemeinen Friedens finden, dieses beständigen Ziels der Wunsche und des Bestrebens aller Regierungen.“

Nach einer dem Journal des Ministeriums des Innern beigefuͤgten Tabelle uͤber die Getraide-Preise in den verschiede— nen Gegenden des Reichs ist fuͤr die naͤchste Zukunft kein Brod— mangel mehr zu befuͤrchten. .

ö Laufe des Jahres 1835 sind in Konstantinopel 434 Russische Handelsschiffe angekommen, von denen 96 aus Odessa und 55 aus Taganrog kamen.

8 d e h. „War schau, 19. April. Der Zeldmarschall Fuͤrst von Warschau ist heute fruͤh von hier nach St. Petersburg ab— gereist. Frankreich.

Paris, 17. April. Der König begab sich gestern in Be— gleitung seiner Adjutanten nach Versailles. .

Die Pairs-Kammer gelangte in ihrer gestrigen Siz—⸗ zung bis zum 11. Titel des ihr zur Berathung vorliegenden Sesetzes, welcher von der Verantwortlichkeit der hoheren Staats- Beamten handelt. Der Baron Mounier war der Meinung, daß man aus diesem Titel ein besonderes Geseiz haͤtte machen sollen, indem die Verantwortlichkeit der hoͤheren Staatsdiener ganz anderer Art sey, als die der Ministerial-Chefs. Der Zweck des Gesetzes muͤsse dahin gehen, die Rechte des Privat— inannes zu garantiren, ohne die Verwaltung zu schwaͤchen und in der oͤffentlichen Meinung herabzusetzen. Es sey nach gerade Zeit, die Verfassung vom Jahre VIII., wonach die Staaͤtsdie— ner in Ausübung ihrer Amts-Befugniß nur mit Genehmigung des Staats-Raths gerichtlich belangt werden duͤrfen, da— hin zu modifiziren, daß nur allenfalls Praͤfekten, Un— ter-Praͤfekten und Maires dieser Bestimmung unterworfen blieben, die Subaltern-Beamte dagegen direkt vor die Koͤnigl. Gerichtshoͤfe geladen werden koͤnnten. Der Redner war der An— sicht, daß eine solche Aenderung eben so sehr zum Besten der Verwaltung selbst als des Privatmanns ausschlaͤgen würde. Die Fortsetzung der Debatte wurde nach dtesem Vortrage auf den nächsten Montag verlegt. . In der Deputirten-Kammer verlas der Praͤsident ge— stern unter Anderem auch ein Schreiben des Herrn Condamine wodurch dieser Kraͤnklichkeits halber, und da sein Einkommen kuͤrzlich durch mancherlei Verluste bedeutend geschmälert worden, seine Entlassung als Deputirter des Departements des Lot ein reichte. Am Schlusse dieser Sitzung wurden noch mehrere Ge— setz-Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse ohne irgend eine Debatte angenommen.

; Der ehemalige Präfekt Herr Lepasquier, gegenwärtig Civil— Intendant der Franzoͤsischen Besitzungen im noͤrdlichen Afrika, ist statt des kuͤrzlich verstorbenen Herrn Heim zum Praͤfekten des Departements des Jura, und der Deputirte Herr Amilhau statt des verstorbenen Herrn Dartigaux zum ersten Praͤsidenten des Koͤniglichen Gerichtshofes in Pau ernannt worden. Der Letztere muß sich hierngch einer neuen Wahl in dem Wahl-Be— zirke St. Gaudens (Departement der oberen Garonne), den er in der Kammer repraͤsentirt, unterwerfen.

ö. Der vyr. den hiesigen Assisen schwebende Prozeß des Post⸗ Beamten Verninhac-St.«- Maur, der der Ermordung (ines gewissen Cazes angeklagt ist (vergl. Nr. III der St? Ztg.), dauert noch fort, und durfte erst uübermorgen zur Entscheidung kommen. In der gestrigen Audienz wucde durch eine chemi— sche Untersuchung ein dem Angeklagten sehr guͤnstiger Um— 1 ö zz mam lich on einem regnigten ö ( i ah euilly ermordet worden, und die sehr beschmutzten Beinkleider, worin man den Angeklag— ten an jenem Tage gesehen hatte, gaben einen der Ver— dachtsgründe ab. Der Doktor Barruel hatte den Koth an den Beinkleidern des Ermordeten chemisch analysirt und dann mit dem an den Beinkleidern des Angeklagten verglichen und Ana“, logie zwischen beiden gefunden. Als dies geschehen, war der Angeklagte aufgefordert worden, zu erklären, wo er seine Bein— kleider so sehr beschmutzt habe, und er erwiederte, sich genau zu erinnern, daß er in der Straße Pagevin, wo gepflastert worden are in eine Vertiefung gerathen sey und sich beschmutzt habe. Der Doktor Barruel analysirte darauf den Schmutz dek Page— din-Straße und fand zwischen diesem und dein an den Bein— kleidern des Angeklagten haftenden vollkommene Identitat.

Er fand in beiden Kalktheile vor, die er in dem Schmutz an den Beinkleidern des Cazes nicht angetroffen hatte. Diese Er klaͤrung brachte in der ganzen Versammlung eine aͤußerst guͤn stige Stimmung fuͤr den Angeklagten hervor. Der bei ihm ge fundene Dolch, der genau in die Wunden des Ermordeten paßte, hatte mehrere Flecke, die, ebenfalls in Folge eines chemischen

Verfahrens, fuͤr Rost und nicht fuͤr Blut erkannt wurden.

In den Elisäischen Feldern werden bereits einige Vorbe— reitungen zu der Feier des Namensfestes des Koͤnigs (1. Mai) getroffen.

Nach Briefen aus Toulon erwartete man dort gegen Ende d. M. den Prinzen von Joinville, der auf der Fregatte „Iphi— genig“ eine Seefahrt unternehmen wird. Das erst kuͤrzlich aus der Levante angekommene Linienschiff „Suffren“ von 90 Kano— nen hatte aus Paris den Befehl bekommen, sich zu einer ent— fernten Seereise bereit zu halten. Das Linienschiff „Hercules“ von 199 Kanonen sollte am Namensfeste des Königs vom Sta pel gelassen werden. Herr Dubois, ehemaliges Mitglied der konstituirenden Versammlung, ist am 5ten d. R., 94 Jahre alt, in Chätellerault mit Tode abgegangen. Man schreibt aus Marseille unterm 12ten d.. „Nach Briefen aus Algier vom zten hatte man dort die Nachricht von der Ankunft des Expeditions-Corps in Medeah erhalten. Der Marschall Clauzel befand sich an der Spitze der Truppen. Ein Araberstamm hatte sich auf dem Wege dahin in Hinterhalt gelegt, wurde aber von unseren Truppen uͤber den Haufen ge— worfen. Von Medeah wollte der Marschall auf Miliang mar schiren, in dessen Umgegend sich bereits der General Peregaur und der Bey Ibrahim, von Oran kommend, befinden sollen. Dem Vernehmen nach hat Abdel⸗-Kader sich nach Marokko zu rückgezogen. Der Marschall Clauzel wurde am 10ten in Algier zuruͤckerwartet.“

Im Moniteur liest man: „Da die Regierung benach richtigt worden war, daß der Bischof von Leon “) durch Frank reich reisen wuͤrde, um sich unter einem falschen Namen nach dem Hauptquartier des Don Carlos zu begeben, so waren dieserhalh nach verschiedenen Punkten hin Befehle ertheilt worden, und so eben ist die Nachricht eingegangen, daß er in der Umgegend von Bordeaux verhaftet worden ist.“ Das Journal des Débats will wissen, daß der Bischof von Leon auf seiner Reise auch durch Paris gekommen sey, und der Constitutionnel versichert, daß man bei dem Bischofe bedeutende Geld⸗Summen gefunden habe. Der Gazette de France zufolge, haͤtte die Verhaftung in Saint-Andre⸗de-Cubzac, etwa 3 Lieues von Dordegur, auf dem rechten Ufer der Dordogne stattgefunden. Der Courrier frangais meldet, ein zweiter Agent des Don Carlos, Herr Erro, habe in Toulouse die Wachsamkeit der Polizei getaͤuscht und nur seine Effekten und Papiere eingebuͤßt; er selbst sey nach Spanien entkommen. ö

Der Messager giebt folgende Nachrichten aus Catalonien „Die Zeitungen aus Barcelona vom Sten d. enthalten bittere Beschwerden uͤber die Verlängerung des Buͤrgerkrieges. Die Worte Ludwig Philipps bei Eroͤffnung der Franzoͤsischen Cam mern hatten hoffen lassen, daß dem Schleichhandel ein Ende gemacht werden wuͤrde; aber die Thatsachen sprechen lauter als die Worte, und während ein Privatmann Muͤhe haben wärde einen Oktavband uͤber die Graͤnze zu bringen, empfaͤngt Don Carlos ohne Schwierigkeit ganze Heerden uns Brod und Mu nition im Ueberfluß. Mina befindet sich fortwährend in seinem Haupt-Quartiere zu Cervera und macht feinen mobilen Kolon nen bestaͤndig Bewegung; sie verfolgen die Karlisten, ohne sie jemals erreichen zu konnen.“ .

; . einem hier eingegangenen Handels-Schreiben aus Neapel vom öten d. heißt es: „Man beschaͤftigt sich hier so angelegentlich mit der Reduction der fuͤnfprozentigen Rente, daß ich der Neapolitanischen Regierung alle über diesen Gegenstand handelnden, in meinem Besitz befindlichen Broschuͤren habe lei hen muͤssen. Am meisten hat die des Herrn Laffitte angespro chen, welche jetzt uͤbersetzt und an die Behoͤrden vertheilt wor— den ist. An Geld zu einer solchen Operation wuͤrde es der Re gierung nicht fehlen, da schon drei verschiedene Compagnieen reicher Kapitalisten sich erboten haben, die noͤthigen Fonds zur Konvertirung der fuͤnfprozentigen Rente herbeizuschaffen.

Großbritanien und Irland

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. S iz zung vom 15. April. (Nachtrag.) In der Debatte äber die Spanischen Angelegenheiten nahm auch der Graf von Har row by das Wort und beschwerte sich uber die AeußerunJ des Peemier-Ministers, daß einige edle Lords vielleicht gern dem Don Carlos ihre Mitwirkung moͤchten angedeihen lassen. (Hört, hort „Ich denke“, sagte der Redner, „daß jeder edle Lord das Recht hat, solche Aufschluͤsse zu verlangen, wie der edle Marquis (von Londonderry) es gethan, ohne daß er deshalb ei— nem solchen Vorwurf ausgesetzt zu werden braucht, , Ich bin weder Karlist nech Christino, und ich wuͤnschte bei Gott, wir haͤtten diesen Unterschied nie machen hoͤren; aber ich kann nicht umhin, zu meinen, daß es fuͤr das Interesse und fuͤr die Ehre dieses Landes besser gewesen ware, wenn die Regierung entschiedener gehandelt hätte. Das Verfahren, welches sie be— obachtet hat, ist so zweideutig, daß man es unmoglich verstehen kann. Ein bemerkenswerther Punkt ist es wohl, daß wir uns jetzt im Kriegs⸗-Zustande befinden, ohne den Krieg erklaͤrt zu haben. (Hort, hoͤrt!! Wir befinden uns im Kriegs Zustande, und doch wissen wir andererseits wieder nicht, merk— würdig genug, mit wem wir Krieg fuͤhren. (Hort!) Ich wunschte der edle Viscount (Melbourne) gaͤbe uns einige Erklärungen über diesen Punkt und belehrte uns, ob wir auch fuͤr die Zu⸗ kunft streng in den Gräͤnzen des Quadrupel-Trattats bleiben wollen, der, da er einmal abgeschlossen ist, gewissenhaft erfüllt

) Herr Joachim Abarca (geb. 1778), Bischof von Leon srit 1823. Er hielt sich bekanntlich schon seit einigen Jahren in England auf, wohin er dem Don Carlos gefolgt war