1836 / 114 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

werden muß, wiewohl ich bei Gott wuͤnschte, er ware nie kon⸗ trahirt worden, da er dazu Anlaß gegeben hat, unser Land in eine Lage zu versetzen, die in der Geschichte der christlichen Voͤl— ker ohne Beispiel und unerhoͤrt ist.“ (Hort, hoͤrt! Lord Mel⸗ bourne bestritt es, daß er irgend einem edlen Lord den Wunsch vorgeworfen haͤtte, dem Don Carlos zu helfen, im Gegentheil glaube er zuversichtlich, daß kein Mitglied des Hauses, auch der edle Marquis nicht, einen solchen Wunsch hege. „Was die Stellung betrifft“, fuhr der Minister fort, „welche England

jetzt mit Hinsicht auf Spanien einnimmt, so will ich allerdings

nicht behaupten, daß sie nicht uͤber die strenge Graͤnze der Neu⸗ tralitaͤt hinausginge. Es ist klar, wie der edle Herzog (von Wellington) bemerkt hat, daß wir, nach Abschluß des Quadru— pel-Traktats, nach Zulassung einer bewaffneten Einmischung in die Angelegenheiten Spaniens und nach Absendung von Kriegs beduͤrfnissen dorthin, pro tant Feinde einer Partei in jenem Lande sind und uns mit jener Partei im Kriege befinden. Ob wir noch weiter zu gehen genoͤthigt seyn werden, das kann ich jetzt nicht sagen. Das ist die Sache sernerer Regierungs⸗Bera— thungen und muß sich nach den Umstaͤnden richten. Nur so viel will ich von Seiten der Regierung erklaren, daß sie im höch— sten Grade von der Pflicht und Nothwendigkeit durchdrungen ist, dem beklagenswerthen Kampfe, der jetzt in Spanien geführt wird, so bald als moglich ein Ende zu machen. Jede Rücksicht der Politik und der Menschlichkeit fordert uns auf, unser Mög— lichstes zu thun, um diesem Kampfe ein Ziel zu setzen.“ (Hoͤrt hort! Lord Abing er (der fruͤhere Sir J. Scarlett) bemerkte, der Minister habe allerdings die zuversichtliche Hoffnung ausge— sprochen, daß kein edler Lord den Wunsch hege, dem Don Carlos beizustehen; aber er scheine vergessen zu haben, daß er vorher gesagt: „Wenn ein edler Lord einen solcher Wunsch kund giebt, so hoffe ich, das Haus wird ihm nicht beipflichten“; dies setze doch eine Verdächtigung der Bewegguͤnde voraus, von denen einige edle Lords sich leiten ließen. Der Marquis von Lon— donderry verlas hierauf einen Auszug aus dem Quadrupel⸗Trak⸗ tat und fragte, ob Frankreich vermoͤge dieses Traktats an den neuen von der Britischen Regierung getroffenen Maßregeln Theil nehme, worauf Graf Minto erwiederte, der angefuͤhrte Artikel habe nicht den Sinn, den der edle Marquis hineinlege; dieser Artikel beziehe sich bloß auf Waffen- und Munitions-Lieferun— gen von Seiten Englands und auf die Mitwirkung einer See⸗ macht zu den bezeichneten Zwecken; auf die Schritte eines an— deren Staats habe dieser Artikel gar keinen Bezug; er ver— pflichte England bloß, der Spanischen Regierung eine gewisse Art von Beistand zu leisten. Lord Londonderry:

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. aus Lord John Hay's Schreiben leicht ersehen, wie weit die ihm von Der Aoͤmiralitaͤt zugefertigten Instructionen gehen. Seine Worte lauten wie eine wirkliche Kriegs-Erklärung, und ich wuͤnsche daher zu wissen, ob Frankreich daran Theil nimmt.“ Lord Minto: „Die Instructionen lauten auf eine thaͤtige und nachdruͤckliche Mitwirkung bei den Operationen der Spanischen Regierung, so weit unsere Seemacht eine solche leisten kann, aber nicht weiter. Es ist eine Mitwirkung unserer Seemacht, eine Mitwirkung der Britischen Matrosen und Marine⸗Solda— ten, die, ihrer Natur und ihrem Wesen nach, eine Mitwirkung zur See ist, gestattet worden, weiter aber nichts.“ Der Mar— quis von Londonderry wollte jedoch in den Ausdruͤcken des Schreibens von Lord Hay mehr als eine bloße Mitwirkung zur See finden. Nach Beendigung dieser Debatte legte der Mar⸗ quis von Lansdowne (wie gestern kurz erwähnt) dem Hause folgende Resolutionen vor: „Das Haus stimmt mit den vom Unterhause in Bezug auf das Verfahren mit den Eisenbahn⸗ Bills angenommenen Beschluͤssen uͤberein: daß nämlich Kom— missionen ernannt werden sollen, um solche Bills in Erwaͤgung zu ziehen, die Ausfuͤhrbarkeit der Pläne zu untersuchen und diejenigen weiteren Erkundigungen, die fuͤr nothwendig erachtet werden möchten, einzuziehen.“ Der Minister machte auf die Masse von Eigenthum aufmerksam, das jetzt in Eisenbahnen angelegt sey, und hielt daher eine vorherige genaue Untersuchung eines jeden solchen Planes fuͤr noͤthig, ehe das Parlament ihm seine Genehmigung ertheile; auch brachte er außer den Vor⸗ schlaͤgen der Unterhaus-Kommission noch einige andere in Erwaͤ⸗ gung. „So glaube ich zum Veispiel“, sagte er, „daß ein Theil der zu den Eisenbahnen beigesteuerten Summen in die Bank von England eingezahlt werden sollte. Auch waͤre es gut, jeden Plan erst von einem erfahrenen und unparteiischen Regierungs— Ingenieur pruͤfen zu lassen, damit man wisse, ob nicht eine Bahn, die eine andere Richtung naͤhme, als die vorgeschlagene, von groͤßerem Vortheil fuͤr die

ligten seyn wuͤrde. Mit dem Vorschlage, daß alle Eisen— bahnen zuletzt Staats-Eigenthum werden sollten, kann ich nicht uͤbereinstimmen, weil dadurch Privat-Personen sich ab— halten lassen wuͤrden, an solchen Projekten Theil zu nehmen. Ein Plan der Art könnte nur durchgefuͤhrt werden, wenn die Regierung andere Schritte thaͤte und zu diesen Unternehmungen beitruͤge. Dies ist in Amerika der Fall, wo oft die Lokal⸗Re⸗ gierungen Actien-Inhaber sind.“ Der Graf von Ripon fand die Resolution besonders deshalb angemessen, weil die Privat⸗ Rechte derjenigen, deren Eigenthum durch kuͤnftige Eisenbahn—⸗ Bills beruͤhrt wurde, gehörig gesichert, und weil diese fruͤhzei— tig davon benachrichtigt werden muͤßten, wenn eine Eisenbahn durch ihre Besitzungen gehen solle, indem sie sonst großen Scha⸗ den dadurch leiden koͤnnten. (Hört, hoͤrt! Jetzt gingen die Projektirer von Eisenbahnen meistens schon Verpflichtungen ein, ehe sie sich noch an die dabei betheiligten Eigenthuͤmer von Haͤusern oder Grundstuͤcken gewendet hatten, und diese Letzteren muͤßeten dann entweder, oft ganz wider Willen, ihre Zustimmung dazu geben, oder sie wurden, wenn sie sich dem Vorschlage wi— dersetzten, als Gegner eines gemeinnuͤtzigen Unternehmens ver— schrieen; er wuͤrde daher vorschlagen, daß jedem solchen Land— oder Haus-Eigenthuͤmer sechs Wochen oder zwei Monate vorher, ehe man mit einem derartigen Plan vorschritte, Anzeige davon gemacht werden solle. (Hört, hoͤrt! Nachdem der Druck der obigen Resolution verordnet worden war, erhob sich der Marquis von Clanricarde, um die zweite Lesung der Bill zu bean— tragen, durch welche der Stadt Stafford wegen zahlloser und fortwaͤhrender Bestechungen und Ungebuͤhrlichkeiten, die bei ih—⸗ ren Parlaments-Wahlen vorgefallen, das Wahlrecht entzogen wer⸗ den soll. Lord Lyndh wurst aber schlug als Amendement vor, daß vorher Zeugen zur Unterstuͤtzung der in der Bill enthaltenen Behauptungen an der Barre des Hauses vernommen werden sollten, weil dies Verfahren in allen aͤhnlichen Fällen beobachtet worden sey, und weil die Corporation von Stafford eine Peti⸗ tion eingereicht habe, worin sie um Gehoͤr gegen die Bill bitte. Auf die bloße Zeugen-Vernehmung einer Unterhaus⸗Kommission gegen Stafford und ohne Gegen-Verhoͤr konne das Haus diese Stadt nicht verurtheilen; das wuͤrde ein Verfahren ex härte seyn; über— dies seyen die vor jener Kommission, deren Bericht er in Haͤnden habe, vernommenen Zeugen lauter anonyme Personen; aber was würden Ihre Herrlichkeiten dazu sagen, wenn sie horten, daß

Bethei⸗⸗

gerade

in diesem Verhör dem Koͤniglichen General⸗Prokurator (Sir John Campbell) arge Bestechungen vorgeworfen wurden? (Hoͤrt! und Gelächter.) „Ich fuͤr mein Theil“, fuhr der Redner fort, „wuͤrde der Letzte seyn, der diese Behauptung fuͤr wahr annaͤhme, ohne dem ehrenwerthen und gelehrten Herrn eine Gelegenheit zu geben, sie an der Barre dieses Hauses zu widerlegen. Der Zeuge, der diese Beschuldigung gegen den General-Prokurator erhoben hat, scheint ein Anwalt seyn. Er erklaͤrt, daß er 31 Waͤhlern von Stafford im Jahre 1831 auf Rechnung Sir J. Campbell's einem Jeden 3 Pfund 10 Sh. fuͤr seine Stimme habe zahlen muͤssen Auf ein solches anonymes Zeugniß hin werde ich wahrlich den ehrenwerthen und gelehrten Herrn nicht verdammen; das waͤre gegen alle Grundsaͤtze der Gerechtigkeit; aber ich will auch nicht, daß man auf ein solches Zeugniß hin der Stadt Stafford ihr Wahl— recht entziehe.“ Der Herzog von Wellington unterstuͤtzte das Amendement, wogegen Lord Holland es bekaͤmpfte und der Ansicht widersprach, daß es sich hier um eine gericht— liche Verurtheilung handle. Er hielt die, Maßregel fuͤr einen rein legislativen Akt. „Ich bestreite es nicht“, sagte der Minister, „daß das Wahlrecht ein sehr kostbares Recht ist (hoͤrt! von der Spposition), aber ich halte es fuͤr kein Eigenthum. Hört! von der ministeriellen Seite). Es ist kein Eigenthum, g' ist bloß ein anvertrautes Gut, und so lange nicht allgemeines Stummrecht eingefuͤhrt wird was Gott verhuͤte wird es ein solches Depositum bleiben, aber kein Eigenthum werden. (Hort, hort!) Ein Depositum aber kann, wenn es notorisch ge⸗ mißbraucht worden, wieder zuruͤckgenommen werden, ohne daß dadurch ein Eigenthumsrecht verletzt wird.“ Nachdem noch Lord Ashburton und Lord Abinger für und der Lord⸗— Kanzler gegen das Amendement gesprochen hatten, wurde dasselbe angenommen und das Zeugenverhoͤr verordnet.

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London, 16. April. Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Cumberland wird morgen einem greßen Diner beiwohnen, das der Konig den Großkreuzen des Bath-Ordens, dessen aͤltester Großmeister der Herzog ist, in Westminster giebt.

Der Dubliner Korrespondent der Times meldet unterm 13. April: „Heute um 1 Uhr versammelte sich die große Oran⸗ gisten-doge von Irland, um sich uͤber die Aufloͤsung dieser In— stitution zu berathen. Es waren sehr viele von den vornehmsten Mitgliedern zugegen, wozu mehrere vom Adel und Parlaments Mitglieder gehoͤren. Da dem Publikum der Zutritt untersagt war, so kann ich auch nicht mittheilen, was daselbst verhandelt worden ist; doch höre ich, daß man den Beschluß gefaßt hat, sich von einem Tage zum anderen zu vertagen, um Ho den Gegenstand gehörig in Berathung ziehen zu koͤnnen. Die Entscheidung der großen Loge wird wohl nicht vor dem Freitag oder Sonnabend bekannt gemacht werden. Bekanntlich herrscht eine große Meinungs Verschiedenheit uͤber diese Frage, doch glaube ich nach Allem, was ich erfahren habe, daß die Majori— taͤt sich fr die Aufloͤsung aussprechen wird. Wie ich hoͤre, fuͤhrt der Graf von Roden in der Versammlung den Vorsitz. Ungeachtet der thätigsten Nachforschungen der Magistrats⸗ Per⸗ sonen und der Polizei ist uͤber diejenigen, welche die Statue Wilhelm's III. in die Luft gesprengt haben, noch nichts bekannt. Alle Gerüchte von Verhaftungen und Entdeckungen in dieser Beziehung sind ungegruͤndet.“

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Amsterdam, 18. April. In diesem Augenblicke (halb sechs Uhr Abends) treffen Ihre Majestäten der König und die Koͤnigin unter dem Jubel des Volkes in der hiesigen Haupt— stadt ein. Ihre Majestaͤten zeigten sich, bald nachdem sie im Palais abgestiegen waren, auf dem Balkon desselben und wur— den hier aufs neue von dem Zujauchzen der auf dem Damm versammelten Volksmenge begruͤßt. Der Prinz von Oranien, der von seinem Ausfluge nach dem Hauptquartiere vorgestern im Haag wieder angekommen ist, wird, eben so wie seine er⸗ lauchte Gemahlin und der Prinz und die Prinzessin Friedrich, ebenfalls hier erwartet.

Die Inscriptionen fuͤr die allerdings bisher noch nicht ge— nehmigte kurze Eisenbahn von hier nach Haarlem sind bereits zum Belaufe einer Million Gulden ganz vollständig; inzwischen werden auch bereits Einschreibungen fuͤr die Fortsetzung der Bahn bis Rotterdam angenommen.

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Bruͤssel, 18. April. An der Spazierfahrt, welche die Koͤnigin der Franzosen vorgestern auf der Eisenbahn nach Me⸗ cheln machte, nahmen auch Ihre Masestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier Theil. Um 2 Uhr 28 Minuten Nachmit⸗ tags ging ein besonderes Convoi (nicht das gewohnliche, das Publikum bestimmte) fuͤr die erlauchten Herrschaften ab. Dasselbe ward durch den „Stephenson“, auf welchem die Bel⸗ gischen und Franzoͤsischen Fahnen wehten, gezogen; es bestand aus 3 Berlinen, eben so vielen bedeckten Wagons und der Koͤ⸗ niglichen Berline mit dem Namenszuge Sr. Majestäͤt, worin die Königliche Familie, so wie die Offiziere des Koͤnigl. Hauses und die Graͤfinnen von Bondy und von Hulst, Ehrendamen der Koͤnigin der Franzosen, Platz nahmen. Der „Stephenson“ ward, wle man sagt, durch Herrn Stephenson selbst, den Er⸗ sinder der jetzt eingeführten Locomotive, geleitet. Das Convoi legte, ohne sich zu Vilvorde aufzuhalten, die Fahrt in 28 Mi— nuten züruͤck. Zu Mecheln wurden Ihre Majestäͤten durch die Musik des 1sten berittenen Jäger-Regiments, wovon ein starkes Detaschement den Dienst versah, empfangen. Um halb 4 Uhr traten Ihre Majestäͤten die Ruͤckreise nach Bruͤssel an, wo sie gegen 3 Uhr ankamen. Belgische Blatter bemerken bei dieser Gelegenheit, daß der Koͤnig der Belgier das erste gekroͤnte Haupt sey, das bis jetzt eine Reise auf den Eisenbahnen mit Huͤlfe der Locomotiven gemacht habe.

Die Zahl der Reisenden auf der Eisenbahn belief sich wäh—⸗ rend des Monats Maͤrz auf 34,00. In den ersten 19 Tagen, wo besonders schoͤnes Wetter war, betrug sie allein 14,00. Die Verwaltung thut ihr Moͤgliches, um die Reisenden zufrieden zu stellen; sie hat bedeckte Wagons von einer neuen Form bauen lassen, welche man viel gemaͤchlicher besteigt und deren Baͤnke sehr gut gepolstert sind.

Die Regierung hat den Doktoren van Roosbroeck und Stievenard den Auftrag ertheilt, in den Distrikten von Bruͤssel und Mons alle Blinden zu besuchen, um zu pruͤfen, ob die⸗ selben, noͤthigenfalls auf oͤffentliche Kosten, mit Vortheil operirt werden koͤnnen. In Bruͤssel allein wohnen 130 Blinde, von denen, wie die Untersuchung ergeben hat, mindestens 36 mit Erfolg zu operiren seyn duͤrften.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 15. April. Den beiden Schwedischen Aerz— ten, welche den verstorbenen Russischen Gesandten Grafen van Suchtelen in seiner Krankheit behandelt, hat Se. Majestaͤt der

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Kaiser, wie verlautet, Brillanttin? ö * Rubel an Werth zustellen lassen.

Die Zeitung von Wenersborg meldet, daß der Herr Lloyd im Vahlbo-Haärad im Laufe eines Monats Bären gefangen habe, naͤmlich den 18. Januar eine . Baͤrin mit drei Jungen, den 28sten eine Bärin und Februar einen großen Baͤren mit drei Jungen.

Das hiesige Groß-Handlungshaus H. J. Oldenbur Comp. hat sich durch den Ankauf des neuen in Nythoi bauten schoͤnen Dampfschiffes „Solid“ von 45 Pferhe 4 welches als Packetboot zwischen hier und Abo fahren oll] das reisende Publikum sehr verdient gemacht; bisher tha. Communication mit Abo selbst im Sommer oft sehr besc ö lich, wer nicht den Postweg uͤber Grislehamn wahlen 99 war genoͤthigt, die Tour mit den Abo⸗Packeten zu machen n che bei 6 wegs blieben. legt werden. Das Dampfpacket, welches mit schoͤnen Pe fuͤr 09 Personen versehen und auf das eleganteste möhsn bietet den Reisenden alle moͤgliche Bequemlichkeit dar.

N.

Unternehmen findet allgemeinen Beifall.

Christiania, 31. März. (Hamb. Korr.). Das R wegische Storthing wird bekanntlich nicht durch die Ress zusammenberufen, sondern es tritt ipso jure und probr ( am 1. Februar jedes dritten Jahres zusammen. So ma denn auch in diesem Jahre am verwichenen 1. Februar die . Versammlung gehalten. Es waren 965 Mitglieder ane von denen 65 von den Land-Distrikten (Aemtern), 31 von ze Staͤdten gewählt sind; 45 waren schon fruͤher Storthin gen ner gewesen, wogegen 51 neue hinzugekommen waren. 3 den saͤmmtlichen Deputirten gehören 31 dem Bauernstande n 14 sind Kaufleute, 41 sind Beamte (darunter 2 Cilvil⸗ Venmj 14 Geistliche und 3 Militairs). Bekanntlich wird der Mi dent nicht fuͤr die ganze Dauer der Session, sondern imm nur auf 8 Tage gewahlt, und dazu ernannte denn die Versyn lung den letzten Praͤsidenten des vorhergehenden Storthn den' ersten Deputirten Christiania's und groͤßten Redner f wegens, den Hoͤchsten-Gerichts- Advokaten Soͤrensen; i Vice-Praͤsidenten ward darauf der Pastor Riddervolltz waͤhlt. Zur Verification der Vollmachten ward sodann iz Kommission niedergesetzt, bestehend aus den beiden Praͤsdeln dem Assessor Holst, dem Advokaten Helm, den Unter tern (Sorenstriver) Falsen und Berchsenius, dem Ksp Ueland, dem Bauern Haagenstad, der fast an allen En things-Versammlungen Theil genommen (nämlich 1814, gn 1816, 1818, 1821, i827, 1828, 1833) und dem Probsten vn der Lippe.

Am 5. Februar war die zweite Sitzung, in welcher Ri z Verification der Vollmachten niedergesetzte Kommission hin Bericht abstattete, wonach sammtliche Wahlen als guͤltig mu kannt werden sollten. Darauf entwickelte der Abgeordnete Kt Ueland einen Antrag, daß das Storthing selbst eine Stäm Zeitung herausgeben moͤge, da der Druck der Ver handln Protokolle dem Staate unnoͤthige Kosten verursache (400er ies), und nur wenig seinen Zweck, die Kenntniß derselbenr ter das Volk zu verbreiten, erfuͤlle, während die Zeitungen, dem bisher so kläglichen Zustande unserer Journalistik, me und unzuverlaͤssige Nachrichten daruͤber verbreiteten. 3ur ) fung dieser Sache ward ein Comité niedergesetzt, bestehend den Mitgliedern Foß (Artillerie Capitain, dritter tirter Christiang's), Riddervold, Ueland, Hjelm, JIis Holst und Weidemann (Amtmann, ungefahr dasselbe Präfekt. An dasselbe Comits ward auch ein von dem eben genannten Herrn Foß entwickelter schlag verwiesen. Der Inhalt desselben war ungefähr gender: Bisher ward die Thron-Rede, oder die von der gt rung Namens des Koͤnigs mitgerheilte Uebersicht uͤben den) stand des Landes, und namentlich auch uͤber die der Versm lung vorzulegenden Gesetz-Entwuͤrfe von dem Praͤsidenten in k fang genommen, und mit ein paar formellen, nichtssagesn

Hoͤflichkeitsworten beantwortet, darauf aber ad actn gelegt. .

machte Herr Foß darauf aufmerksam, daß das Storthing, bi es nach dem Beispiel aller andern constitutionnellen Laͤndel n Erwaͤgung der Thron-Rede eine Antworts-Adresse abgthe,! darin eine hoͤchst wuͤnschenswerthe, der Regierung und dem i gleich wichtige Gelegenheit habe, die Gefuͤhle, Wuͤnsche und y nungen der Nation auszusprechen. Eine solche Veranlisin sich uber den Geist der Regierung im Allgemeinen aut chen, und dadurch auch seinen eignen Geist gleich von vor ein zu bekunden, fehle jetzt dem Storthing, da es bei der kussion uͤber die einzelnen Gesetz-Vorschlaͤge nur mit einen zelnen konkreten Gegenstande zu thun habe, und die Nus der Regierungs-Protokolle nür eine rein juridische Wul lijn der Regierungs-Akte mit Ruͤcksicht auf eine etwanige ]] der Staatsraͤthe bezwecke, wogegen eine allgemeine ile welche das politische Glaubens-Bekenntniß des Things lh in der Thron-Rede ausgesprochenen Gesinnung der . darstelle, wenn sie mit kluger Vorsicht eine freimuͤthige hses vereine, nicht nur der Volksvertretung selbst groͤßere ih und Bestimmtheit geben, sondern auch ein wichtiges Mitte rechten Verstaͤndigung und somit zu wahrhaft eintrchtgen sammenwirken mit der Regierung werden konne. . daher vor, daß der Praͤsident nach Empfang der Regia Mittheilung nur anzeigen solle, daß das Thing selbige— in Cn gung ziehen werde, und daß dieser darauf zur Entwersisng IAntworts-Adresse ein Comité von 15 Mitgliedern ernenn i Dieser Vorschlag wurde besonders vom Advokaten Hjelm haft unterstuͤtzt. Die dritte Sitzung ward am 8. Febr. gehalten, wa ez tretenden Beamten der Storthings aufs neue wieder geh und nach einigen weniger erheblichen Diskussionen . machten als gültig anerkannt wurden. Darauf ertz h cg Storthing 24 Mitglieder aus seiner Mitte, im ae,, i auszumachen. Bekanntlich ist bei uns, wo im Voll

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aristokratische Elemente sich finden, nur Eine Volks. 3 6M auch alle allgemein mn

lung, in deren Plenar-Versammlung

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chen, namentlich Alles, was das Finanzwesen angeht, nn in . ͤ

werden. Nur fuͤr die eigentlichen Gesetz⸗Vorschlage fil schwache Nachahmung des Zweikammer⸗Systems indem dann das gesammte Storthing sich i das Odelsthing und das Lagthjng theilt; dies le⸗ wie eben erwähnt, durch Wahl des Gesammtthing⸗ ain tels seiner Mitglieder konstituirt. Alle Gesetz; eng h seng Regierung werden dem Odelsthing vorgelegt, so w. 1 ig glieder allein die dem Thing zustehende, Initiative übung bringen koͤnnen; die von demselben Gesetze werden dann dem Lagthing vorgelegt,

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ungünstigem Winde oft acht Tage und laͤnger unte Jetzt wird die Reise in 24 Stunden zurn! J n

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. ferenz mit Herrn begab.

Auwenn null ei Abthel nm n zwei Abthetll. een, , zi den dl. Mätz er 6 ö. z0sten geschlossen ire te bewilligt, das Hy yhöchst noͤthige M velcl angenonnn Pairs, Kammer noch nicht . e

ssẽ Ffödert angenommen werden/ bell Yo ivriiliꝶ eren. kommt es auch bei dieser Revision zu keiner Verstaͤndi— ö! wird die Sache in einer Plenar⸗-Sitzung endlich entschie— Das Lagthing konstituirt zugleich mit den Assessoren des Gerichts das Reichs Gericht, das uͤber die von dem gegen die Staats Raͤthe erhobene Anklage entschei— das Anklage-Recht, und als dessen Fundament die Regierungs-Protokolle dem letzteren ausschließlich

en. Hoͤchsten

det, wesha Rvision der unkoͤmmt ) zukommt, an demselben Tage traten da odelsthing und das n kaathing abgesondert zusammen, und wählten ihre Beamte, ä namlich zum Praͤsidenten und Vice enten im Lagthing n Veidem an n und 2. d. , , n,, im d —ĩ Hol st und , Joß. In der darauf folgenden Plenar-Sitzung erklaͤrte der Hrasident das Thing fuͤr konstituirt, und ernannte eine Depu— um der Regierung diese Botschaft zu uͤberbringen. Der ähnte Antrag des Herrn Foß wurde angenommen.

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2.

„nation, eben erwe . , . Am 10ten d. t Ihrer Maj. der Koͤnigin, Herr Konferenzrath Brandis, uus Hildesheim gebuͤrtig, das Jubelfest als S0Cjaͤhriger Doktor der Medizin. Eine große Anzahl hiesiger Freunde hatte sich vereinigt, um ihre Theilnahme fuͤr den Jubilar durch Ueberrei— chung eines geschmackvollen, mit dem Bilde der Hygieiga ge— schmůckten Pokals an den Tag zu legen. Zahlreiche und kost hare Gaben von hoher Hand und aus fernen Gegenden bezeug— ten die Verehrung, deren der tiefe und kundige Arzt aller Orten genießt, und sowohl die hiesigen Fakultaͤten der Medizin und Philosophie ergriffen diese Gelegenheit, um sein stetes und leb— haft bewiesenes Interesse fuͤr die Wissenschaft, welcher auch im Greisenalter derselbe mit ungeschwaͤchter Kraft sich widmet, durch Ueberreichung von Doktor-Diplomen anzuerkennen, als auch die medizinische Fakultät in Kiel und das dortige Sani⸗ tits Kollegium nicht unterließen, mit herzlichen gluͤckwuͤnschenden Porten an diesem Tage ihren fruͤheren Genossen und Kollegen nöbegruͤßen, der Manche unter der versammelten Menge zaͤhlte, zie Gesundheit und Leben dem entschlossenen Willen und der umfassenden Erfahrung des Zubelgreises zu verdanken haben.

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M. Anfang Juni werden die regelmaͤßigen Fahrten beginnen in bis Ausgang September ununterbrochen fortgesetzt werden. D.

Kopenhagen, 15. April feierte der Leib—

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Muͤnch en, 16. April. Der Deputation des hiesigen Ma— gistrats, welche dem Koͤnige bei seiner vorgestrigen Ankunft ent— zegen gegangen und in Bayerbrunn vorgestellt ward, sagten Se. Masestät die nachstehenden huldvollen Worte, indem Hoͤchst⸗

dieselben dabei die Hand des Buͤrgermeisters ergriffen: „Weit hin Ich gekommen, aber nirgends habe Ich es so gefunden wie im Vaterlande; deswegen habe Ich Meine gute Bayern stets in Meinem Herzen getragen, und es auch schon erfahren, daß sie Mir treu geblieben sind, und Las thut Meinem Herzen wohl!“ Hambürg, 20. April. Der Baron de Lasalle ist in der Eigenschaft als interimistischer Koͤnigl. Franzoͤsischer Geschaͤfts— träger, während der Abwesenheit des Koͤnigl. Gesandten Baron de Varenne, hierselbst beglaubigt worden.

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Madrid, 10. April. (Franzoͤsische Blatter.) Ein hie⸗ siges Journal hat einen Artikel des Prokuradors Sevilla Pa—⸗ rejo uͤber den Verkauf der National-Guͤter aufgenommen, der die Basis des Angriffs der Bewegungs-Partei gegen das Mini— ssterium bilden wird. Es ist eine große Anzahl von Exemplaren enes Blattes gedruckt und unter das Volk vertheilt worden, und man sagt, dieser Gegenstand werde sogleich nach dem Schlusse zer Berathungen uͤber die Adresse zur Sprache kommen. Ga— ano, welcher, seit Eroͤffnung der Kammern, zwischen Isturiz, der Bewegungs- Partei und dem gegenwaͤrtigen Ministerium schwankte, hat sich aufs neue dem letzteren genähert; er hat sich mit dem Conseils-Praͤsidenten ausgesoͤhnt und bestimmt in der Kammer erklärt, daß er sich aus allen Kraͤften der Wieder— herstellung der Eonstitution von 1812 widersetzen werde. Isturiz vird nur von den Gesandtschaften unterstützt. Die Maͤnner der Beweguny sind sehr erfreut, daß es ihnen gelungen sey, die Par— teien zu theilen, und sie hoffen, große Vortheile daraus zu zie— hen. Sie glauben, dat Mendizabal fallen muß, wenn es ihnen gelingt, die Veraͤußerung der National-Guͤter zu annulliren, weil dann das jetzige Ministerium aller Huͤlfsmittel beraubt seyn vuͤrde, die ihm bisher zu Gebote standen. Allies haͤngt indeß

noch von dem ab, was Cordoba in Navarra ausrichten wird.

1 Von der Abreise der Koͤnigin zur Armee ist nicht mehr die ede. Man fuͤrchtet, ihre Abwesenheit moͤchte zu Unruhen in Madrid Anlaß geben. .

. Die Prokuradoren Kammer hat heute, obgleich es Sonntag . ö gehalten und den 3 ten Paragraphen der Adresse, sso wie er von der Kommission vorgeschlagen worden war, ange—

Arguelles hat von neuem gegen eine fremde Inter—

nommen. vention, die der Deputirte fuͤr Lerida, Herr Castel, foͤrmlich ver— langte, protestirt. Die von Letzterem ausgesprochene Meinung erregte kein Murren, und man glaubt, die Majoritaͤt der Kam— ir werde einen Antrag dieser Art guͤnstig aufnehmen. Herr Alcala Galiano, der dem Ministerium vorgeworfen hatte, daß ö . verstanden habe, aus dem Quadrupel-Traktat den rech—

ö ö! 2 . 9 0 8 * =. sy n J 66 In Vortheil zu ziehen, hat sich laut, nicht fuͤr eine erve aßbor⸗ i . 29 ' vw . . . . . , . für eine Mitwirkung (coopération) der Verbuͤndeten ausgesprochen. Unter der Verwaltung To— . , Und Martinez de la Rosa's bekaͤmpfte der genannte . ,,. bestaͤndig die Intervention; jetzt scheint indeß die . ,,. die das Britische Parlament aufgestellt ha h fene s ee, e / . . e . at, auch seinerseits sanctionirt zu haben. Man glaubt nicht, deln zwoͤlften Paragra—⸗

. 9 die Debatten uͤber die Adresse vor phen derselben ein be , n, 1 der ben ein besonderes Interesse darbieten werden.

So swEInne . 2 ö 85 j Paris , . Ankunft eines außerordentlichen Couriers aus hatte der Britische Botschaster sogleich eine lange KRon⸗

Nach Mendizabal, der sich dann nach dem

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Cree en Miguel, der im Jahre 1823 Minister Gul beg . , , n ,, um, wie es heißt, an die Ren , an Prokuradorrn erwählten Generals Serrano das ö zo der Armee in Aragonien zu uͤbernehmen.

J p . hen J il sme di Jesssontn der, ordentl⸗ H. 39. er verfasungsmaͤßig am 1. Januar und en—

e 1. Maͤrz. Die diesjährigen Sitzungen wurden, weil erste Festtag der heiligen Woche fiel mit worden seyn. Allein das Budget ist noch ö ppotheken⸗Gese noch nicht diskutirt, viele ,,,

Kammer angenommen hat, sind in der zur Berathung gekommen. Dies Al—

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chen, ohne vorher ihren Gemahl deshalb zu Rathe gezogen zu haben, und da man die Ankunft desselben vor dem 6. April dem ersten Geschaͤftstage nach dem Osterfeste, erwartet, so wur⸗ den die Cortes vom 28. Marz bis zum 6. April vertagt. Im Ministerium duͤrfte wohl eine Modification eintreten. Herr Campos fuͤhlt, daß seine Bekanntmachung des wahren Zustandes der Finanzen die verwundbare Stelle vieler Leute unangenehm beruͤhrt hat. Und mit einer solchen Modification moͤchte auch eine neue Epoche fur unsere Finanzen beginnen. Wenn man naͤmlich den Praͤsidenten der Deputirten⸗Kammer, Dom Manoel Antonio de Carvalho, der in den Jahren 1826 und 1827 an der Spitze des Finanz⸗Ministeriums stand, zur Annahme dieses schwierigen Amtes wieder bewegen könnte, so wuͤrde Campos unzweifelhaft seine Entlassung einreichen. Waͤhrend der Dauer der zu er—⸗ wartenden Verhandlungen uͤber die Thronfolge scheint der Mar— quis von Loulé nicht gern am Ministerium' Theil nehmen zu wollen. Da Brasilien in der Prinzessin Donna Januaria die Nebenlinie dieses Kaiserreichs anerkannt hat, so muß seinerseits auch Portugal seine Kollateral-Linie bestimmen Hier mache

die Prinzessinnen Donna Amalie, einzige Tochter Dom Pedro's aus der zweiten Ehe, und Donna Isabella Maria darauf An spruch; wird indeß die Prinzessin Amalie, als Fremde ausge⸗ schlossen, und bleibt die Infantin Isabella ohne Nachkommen, so wuͤrde die Thronfolge auf die Infantin Donna Anna uber gehen In diesem Falle muͤßte jedoch erst die Ehe derselben mit dem Marquis von Louls anerkannt werden. Ehe indeß diese Frage zur Sprache kommen kann, scheint der Marquis und zwar schon aus Ruͤcksichten der Delikatesse, von dem Mi⸗ nisterium, in welchem er bekanntlich das Portefeuille der aus— wärtigen Angelegenheiten inne hat, ausscheiden zu muͤssen. Er durfte in demselben wahrscheinlich von dem Grafen Lavradio den man mit dem Prinzen Ferdinand hier erwartet, ersetzi werden. ;

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Nord-Amerikanische Blätter geben einen Auszug aus einer kleinen, in Neu-Granada erschienenen Schrift, die den Titel fuͤhrt: „Neu-Grangda zu Anfang des Jahres 1836“ und in der sich eine Uebersicht befindet von den wohlthatigen Maßregeln der gegenwartigen Regierung, so wie von den Vor— theilen, die das Land dem Prasidenten Santander verdankt. Es heißt in dem erwahnten Auszuge unter Anderem: „Die buͤr— gerlichen Rechte der Bewohner von Granada sind stets geachtet worden. Niemand hat eine Abgabe gezahlt, die nicht durch ein Gesetz festgestellt worden war, und das Eigenthum und die Per⸗ son sind nie ungestraft angegriffen worden. Wenn die buͤrgerli— chen und die Srraf-Gesetze schlecht sind, das Justiz-Verfahren langsam ist, wenn die Richter die Gerechtigkeit nicht zur Zufriedenheit des Volkes handhaben, so liegt die Schuld, nicht an der Regierung, die nicht die Vollmacht . die Sire zu reformiren, und uͤber die Zunctionen der Magist ats-Personen keine Gewalt ausuͤbt. Dennoch haben die fruͤheren legislativen Versammlungen neue Gesetze gegeben fuͤr die Organisirung der Gerichtshoöͤfe, fuͤr den Civil(Prozeß und fuͤr die Errichtung neuer Gerichtshoöoͤfe in Antioquia, Istund und Guanenta. Die Regierung hat wesentlich dazu beigetragen diese Gesetze durch Verbesserungs-VTorschläge der Magistrars⸗ Personen, die sie um Rath fragte, zu vervollstaͤndigen, und es ware zu wuͤnschen gewesen, daß der Kongreß alle angenommen hatte Die Regelmäßigkeit der Verwaltung und die Verwendung der oͤffentlichen Einkänfte floͤßen jetzt allen Bewohnern von Neu-Granada das groͤßte Vertrauen ein. Zu dieser Verbesserung hat der Konvent durch sein treffliches orga⸗ nisches Gesetz fuͤr die Finanzen den Grund gelegt. Die jetzige Regierung hat die Regulirung des Finanz⸗Systems in diesem Sinne fortgesetzt, indem sie faͤhige und rechtliche Beamte ernannt eine strenge Sparsamkeit eingefuͤhrt und die verschiedenen Bureaus einer genauen Kontrolle unterworfen hat. Bis zum Jahre 1833 empfingen die Beamten nur etwa zwei Drittheile ihres Gehal⸗ tes, die Truppen lebten vom Rauben und Pluͤndern, die zur Ausruͤstung derselben noͤthigen Gegenstaͤnde wurden in langen Terminen bezahlt, und der Schatz war erschoͤpft. Die gluͤcklichen Resultate in diesem Verwaltungs⸗-Zweige sind das Werk der Gesetze des Konvents, der Thätigkeit des ersten constitutionnellen Vice— Praͤsidenten, des Eifers der Beamten, der Einsicht und Be— harrlichkeit des jetzigen Finanz-Ministers und der Börsichtsmaß— regeln, die von der gegenwartigen Regierung, kraft der Gesetze die sie von den vorhergehenden legislativen Versammlungen ver⸗ langt hatte, getroffen worden sind. Fuͤr die Schuhen ist viel ge— schehen, und der Elementar-Unterricht verbreitet und vervollkomm— net sich auf eine kaum glaubliche Weise. Im Jahre 1833 lie— ßen der Kongreß und die exekutive Gewalt 20, 60 Schieferta⸗ feln, 200,606 Bleistifte und eine verhaͤltnißmäßige Anzahl von Schulbuͤchern an die Elementar-Schulen vertheilen. Zur Unter— haltung derselben sind 1690 Unzen Gold und fuͤr die höͤhere Schule zu Pasto 400 Unzen Gold bestimmt. Alle Ausfuͤhr— Zoͤlle auf Natur- und Kunst-Erzeugnisse Neu-Granadas sind abgeschafft; doch bestehen sie fuͤr Gold und Silber in Barren in Staub oder verarbeitet, so wie fuͤr Platina, in derselben Weise wie fruͤher fort. Die Abgabe von einem Fuͤnftheile von dem eingeschmolzenen Silber ist zum Besten der Minen ernte— drigt. Das Eigenthum literarischer Erzeugnisse ist gesetzlich fest— gestellt worden.“ . J

J 8 er ,, April Unter der Leitung der landwirthschaftlichen Abtheilung der Koͤnigl. Regierung zu Danzig sind im Laufe des ver— flossenen Zahres die gutsherrlichen und bäuerlichen Verhaltnisse in Dorfschaften regulirt worden. Es haben hierbei 12 Einsas— sen das Eigenthum ihrer Nahrungen mit einem Besitzstande von 1967 Morgen erworben, und an jaͤhrlichen Natural. Dien sten 142 zweispaͤnnige Gespann-Tage und 1650 Mannshansd— k so wie, an andern periodischen Leistungen einen Kapital⸗ Vetrag vor 20190 Rthlr. abgeloͤst Die Gutsherrschaften sind fur die Eigenthums-Verleihung, durch Erwerbung einer bäuer—

lichen Bodenflaͤche von 327 Morgen, eine jährliche Geldrente von 83 Rthlr. 29 Sgr. 8 Pf. und Kapital-⸗Zahlung von 1149 Rihlr. 5 Sgr. 6 Pf. entschuͤdigt. Eine Schulstelle ist hierbei durch Ueberweisung eines Besitzthums von 3 Morgen 168 MRu⸗ then verbessert, und sind uͤberhaupt 2994 Morgen Grundst icke aus aller Gemeinheit gesetzt worden. An Natural Diensten sind serner in 8 Doͤrfern von 45 Einsassen jahrlich 377 zw l spännige Gespann- und 425 Mannshand-Tage und an anderen Natural-Leistungen ein jährlicher Geldbetrag von 130 Rthlr

so wie die Laudemial⸗Verpslichtung eines Grundstuͤcks aufgeho⸗ ben. Die Berechtigten sind dafür durch eine aͤhr liche Geld⸗

ö es erforder S oisne Monl L 2 sorderte eine Verlangerung der Session; aber die Köͤnigin

9 5 9 G . 2 9 . ö s. * rente von 152 Rthlr. 27 Sgr., Erlaß einer Kapital-Forderung

wi oM

5 x n , . 8 vir fn, nd nn 1 NVNKLVYII Endlich ist in 43 Ortschaften die Gemeinheits-Theilung erfolgt und sind dabei 742 verschiedene Grundstuͤcke mit einem Besih— stande von 67,ß90 Morgen aus aller Gemeinheit gesetzt, auch i * . 5 Fo 2471 9 w m 86 ; 269 ; k Grundstůͤcken 2M! Morgen pon verschiedenen Grund— dcrechtigleiten befreiet; 13 Schulstellen sind dabei mit einem Grundbesitz von 73 Morgen 20 MRuthen versehen worden. J Durch Feine fernerweitige Bekanntmachung vom 11. April ist den Mitgliedern des Vereins für Pferderennen und 4. m 6 53 . 5 23. ; Thierschau in Preuße n. angezeigt worden, daß das Direkto rium des Vereins fuͤr Pferdezucht und Pferdedressur in Ber— lin, in dem großen Interesse, welches man dort an der Pferde— zucht in der Provinz Preuße mi beschlossen j der rovinz Preußen nimmt, beschlossen habe, einen 2 9 . 5 voselyso 555 io ses Gal D N J welche für dieses 36 fuͤr die Rennbahnen in den , nen gusgesehl sind, der Bahn bei Königsberg zu uͤber— weisen. Der Preis besteht in 156 Friedrichsd or, wofuͤr das , 9 . e e , s K . 6. . ö de siegende , Verein fur Pferdezucht und Pferdedressur ssen ist

zu uͤberlasse . P 9sen

89g, n n. Q 11154519

Zeitung berichtet aus Bromberg: hhant eint den Tuchmachern im Bromberger Re— gierungs-Bezirk dauernde Vortheile sichern zu wollen. Mehrere

ute aus aunschweig, die schon im Monat Februar eine namhafte Quantität Tuche aufgekauft, haben auch im Monat Maͤrz nicht allein imnlanke, sondern auch in Chodziesen und Samo czyn 2106 Stuͤck ein gekauft. Dies geschah vor der Messe, was die . F olge hatte, daß auch wahrend der Messe, wo jene Kaufleute ebenfalls 1600 Stuͤck Tuch gekauft, die Preise sich nicht nur hielten, sondern sogar hoben. Die Tuche sollen, wie es heißt, nach Frankfurt a. M., Offenbach, Bremen 1c. wahrscheinlich zum uͤberseeischen Handel, verschickt werden ö. Einen neuen Erwerbszweig hat sich der Gutsbesitzer Radecker in Thurmuͤhle, Kreis Schubin, dadurch eroͤffnet, daß er den dort im vorigen Herbst erbauten Eisenhammer im vergangenen Monat in Betrieb gesetzt hat. Es befinden sich in demselben zwei Pochhaͤmmer, zwei Frischfeuer- und ein Schmelz ö Man schreibt aus Köslin unterm 15ten d. W.. Gewerbe⸗Betrieb im hiesigen Regierungs-Bezirk scheint sich zu beleben. Der Kaufmann Poͤtters hat bei der Stadt andi eine Fabrik zur Weberei von leinenen und baumwolleneñ Zeu⸗ gen angelegt, vier Webestuͤhle bereits in Betrieb gesetzt und die Absicht, das Unternehmen noch bedeutend zu erweitern. Die Schifffahrt hat im verflossenen Monat mit dem Auslausen von z Schiffen und 1 Boot, und mit der Ankunft von 15 Schiffen und 19 Boten begonnen und der Schiffsverkehr war im Hafen von Kolbergermuͤnde am regsamsten, indem von dort 938 Scheffel Roggen und Hafer, 261 Scheffel Leinsaat und für 6300 Rthlr. Leinwand nach inlaͤndischen Platzen versandt wur den. Von Ruͤgenwaldermuͤnde und Stolpmuͤnde ging eine un bedeutende Quantitaͤt Btenn- und Klappholz nach dem Aus— lande und zwar nach Kopenhagen.“ . .

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Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ausstellung im Saal der Koͤniglichen Akademie der ö Kuͤn ste. Seit, dem 11. d. sehen wir ein großes historisches Gemälde Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen gehörig, zu einem wohlthätigen Zweck ausgestellt. Der Gegenstand ist der Prophet Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem, und der Maler ist derselbe, von dem wir vor nunmehr bald vier Jahren ein Bild verwandten Inhalts sa hen, das den einstimmigsten Beifall gewann. Mit Recht wan den Bendemann's trauernde Juden für das Söchste erklärt ' . unsere aufstrebende Kunst bisher erreicht hatte, und das freudige r staunen Über diese bedeutende Leistung war um fo stärker, as der jugendliche Urheher sich vorher nur mit ungkeich geringeren Arbetten gejeigt hatte. Desto größere Erwartungen wurden? von nun ab auf ihn gesetzt; aber die Gefahr, welche hiedurch oft zu ertwachsen pflegt, blieb für unseren Künstler aus. Er verlor die . un heit, bei der die Kunst allein gedeihen kann, über alles das Tah . mit er überhäuft wurde, dennoch nicht, und sein nächstes Sild ö. der einfachsten Erfindung und dem anspruchlosesten en fc n Ce, rakter, zeigte ihn uns so, als ob ihm nie zuvor etwas gelungen ware. Dabei bewegte sich das Bild aber so sehr in einer ganz' , Sphäre, daß selbst die Mißgunst den geringeren Effekt . 6 lich für ein Nachlassen der künstterischen Kraft hätte mu elegen ann Als dagegen verlautete, Bendemann wolle uns den ,,, . mias auf den Trümmern Jerusalems vorstellen da ö Hoffenden und Befürchtenden sich gleich sehr darauf . een . That war das zweite Bild von solcher Bedeutung wohl die . Probe für das Talent des Künstlers. . Er hat sie rühmlich bestanden, er ist fortgeschritten: dies will nach einer solchen Leistung wie die trauernden Juden ewiß i. sagen, und doch wird ihm dieses Lob jedes gerechte ürnhcke i, h ben müssen, wenn nämlich damit nicht zugleich auch gesagt . daß das gegenwärtige Bild ais Kunstwerk, als ein in ich ab̃eschtsf senes Ganze, höher stehe, als jenes kJ Das Bild ist der Dimension nach größer als das frühere; hat nach ungefährer Schätzung eme Breite von 12 Fuß e, ö. Höhe von 7; ist aber auch reicher, denn es hat 9 6 6. eingerechnet, elf lebensgroße Figuren; es ist endlich auch 6 6 ter und im Einzelnen intensiver. Der Prophel, als di , , nimmt die Mitté des Bildes ein; auf zertrümmerten Banken . es scheint, den Resten eines Tempels sitzt er in einer 4 , , .

es

lung, den Arm aufgestützt, das gedankenschwere Haupt feß . Hand pressend, rings um ihn Bilder der Trauer un . im Hintergründe die rauchenden Manern und Zinnen er beiden Seiten des Jeremias dehnt sich Her Reihe artig, die Gruppe aus, zur Linken (des zunächst zwei trauernde ab

in galeiche 111 ö 1

Besclrea ite & nd 211i l *

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Zu er Schönheit, ein Weib ih gelehnt , . . . usgestreckt. En lich tritt ein junges Weib bleich, und 1111 11 wir uns auf die rechte Seite des Bildes, so sehen wir zu den Füßen 11. 1 * 1 27 16 entfallen; der Leib neigt sich zusammen, das Haupt sinkt; wir ent nv YVelilpl 1111 nn,. * 2 er Angsi' sein Kin erheben will, um zu forschen, ob er noch lebe ,, eine Stiege hinuntertragen, jene Arme und Haupt, dieser die Füße 9 . FYyli ß Vie Raæn Gel we oeseßkro . rin d 3 7 das Bild nicht gesehen, die geringste Vorstellung erwecken fann. Die des figurativen und geistigen Ausdrucks eisi sesse! 1 Feistigen Ausdrucks am meisten fesselnd, bedingt brütend die ganze Tiefe des Elends und Sturzes ganze Liefe des Elends und des Sturzes der gewalti— D wieder! ; . . seinem G und wiederum weicher Klage, in die sich

von 5540 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. und einer jaͤhrlichen Abgabe

relief zeigen sich ( 128er r Haupt auf dem nachdenklich und schmerzvoll 1s Auge schirmend 111 f 1 1 85 * C1 11 . ihren Füßen liegt die nackte Leiche eines Kindes ar . ö Xr Dy sel 1 X 7 3 . verstort dem verschmachtend eingeschlummerten Kinde im Arm, eine Stuf 11 6 142 wvnllto fe T f z 1 9 . 5 ) 8. empor, als wollte sie Trost suchen bei den Bekümmerten W . des Propheten die nackte Gestalt eines Kriegers am Boden sitzen; sein blutiges Schwert liegt neben ihm, es ist der ersterkenden gan decken eine blutende Wunde in der Gegend des Herzen Vor ib ein Knäbchen, das mit dem Ansdruck de , h. Mehr 9 461 2913 . 1 Mehr hinterwärts sieht m eine Jungfrau und einen Knaben die Leiche eines betagten Van 961 ö. 118 unterstützend. Dies jist die dußerlichste Nuf: 7 19s ĩ st die äußerlichste Aufzählung, welche schwerlich dem, der Figur des Jeremias überwie ei we z Figur des Jeremias überwiegt bei weitem im Bilde: auf dem erhöh 9 864 . . Ii ßer 8 . 6 ten Sitz die ganze Gruppe üherragend, und auch durch die Kraft 11 1 ö . ö 3 ö 7 5 sie durchaus das Imposante des ersten Eindrucks; der Prophet, wel cher nun erlebt hat, was er im prophetischen Geiste voranssah cht 111 brüullsslah, 9Gwelnt gen Stadt zu überdenken; in der biblischen Urkunde ist seine Sim mung getheilt zwischen Ausbrüchen des Haders mit m . e8 Pe 6 11 ort d ! h ein Strahl von Hoffnung mischt: hier ist ein gewisses mittleres und, wenn man will , ö. 4 1101