1836 / 115 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

A790

neres Gefühl genommen. Dem Charakter der Hauptfigur schließt J Himmel gehalten, dessen lachende Heiterkeit übrigens einen rühreu— sich die linke Seite des Bildes am unmittelbarsten au. Das Weib, den Kontrast mit dem Jammer der Zerstörung bildet und mehr wirkt, die ihr Antlitz schmerzvoll verbirgt, giebt in der That nicht bloß ein als die wohlfeile Zusammenstimmung eines trübumzogenen würde ge— ergreifendes Bild der Trauner (bekanntlich stellte der Griechische Ma. konnt haben. In dieser gleichmäßigen Helligkeit sẽtzen sich doch alle ler Timanthes den Schmerz des Agamemnon beim Opfer der Iphi- Gegenstände sehr gut von einander ab; besonders wölbt sich der Him— genie durch eben solche Verhüllung dar), sondern in ihrer gan- mel vortrefflich in die Ferne; aber das Zusammenfassen der breitaus— en Haltung liegt namentlich auch der Charakter Orientalischer gedehnten Gruppe wird durch dies gleiche Licht nur noch mehr erschwert. Trauer. Die Mutter, denn ihr scheint auch das entseelt am Bo- Die Zeichnung aller Theile zeigt einen Meister und möchte tadellos den ausgestreckte Kind zu gehören, ermißt den ganzen Verlust, seyn, weniger vielleicht hie Uünd da die Stellung einzelner Theile in während die Jungfrau, vielleicht ihre ältere Tochter, die ihren Arm Beziehung auf die Linien des Bildes. Von der seltensten Schöuheit durch den der Mutter schlingt, erst mühsam den Umfang des ist die Carnatien, wenn man sie auch nicht eben eine orieuntalische Leids scheint fassen zu können. Diese beiden Figuren sind nennen kann. Der Hintergrund, welcher die zertrümmerten Mauern wahrhaft großartig und schön, ja man könnte ihnen vielleicht der Burg zeigt, ist mit einer so detaillirten Phantasie gemalt, wie den ersten Preis im Bilde ertheilen wollen; desgleichen ist man sie nur dem Landschafter zutrauen sollte; Lessing's Einfluß bleibt 1836. Morgens ö Abends Nach einmalige die wachsartige Leiche des Kindes, das dem lang hiustrecken— hier Unverkennbar. Aber wie mild ist es gedacht, daß in einiger Ent— 22 April,. 6 uhr. i . 3. den Tode verfallen ist, zugleich mit der rührendsten Todes fa,, t n sestttstn n n nnn, /// // schönheit und mit einer schauerlichen Wahrheit vorgestellt. Weniger grünende Palmen mit ihren Früchten stehen geblieben sind, die sich Luftdruck .... z36 0“ Par. 336,06“ Par. 336,31 Par. eifrig wollen wir das junge Weib rühmen, das, mit ihrem Säugling nach wie vor, als ob nichts geschehen wäre, noch derselben Sonne Lustwärme... 4 S8, 106 R. 1220 R. - 80 R. auf dem Arm, die äußerste Linke des Bildes füllt; so schön nament- freuen. Ueberall sieht man eine nirgend aufhörende tiefgrabende Thaupunkt. .. 4 6,103. iG bo . lich das Kind erscheint, so spricht sich doch die Beziehung der Fi- Charakterisirung der Details; den äußersten Vorgrund nehmen die Zunstsättigung „85 pCt. S4 pct. 890 pCt. ur nicht klar aus, und da das Bild fast schon eine zu große wüst zerschlagenen Stücke eines musivischen Fußbodens ein, und ei— . enn, Breiteausdehnung hat, so geräth man auf den Gedanken, es möchte nigen Holzsplittern ist eine solche Aufmerksamkeit zu Theil geworden, 86 CX. besser seyn, wenn sie ganz fehlte, zumal da ihre heftigere Bewe- daß man darin Cedernholz erkennt, das vergoldẽt war. Vielleicht B. gung den Hauptgehalt des Bildes cher stört als erhöht. Gleiches kann man aber auch für ein Bild historischer Art darin zu weit ge⸗ . fieße sich in gewissem Sinne auch von den Gruppen auf der rech- hen, namentlich für ein solches, wie das gegenwärtige, denn Jeremias K ten Seite behaupten. Der sterbende Krieger (man ist übrigens ver- auf den Trümmern des Tempels, wie es scheint, bleibt doch immer nur sucht zu sagen „der sterbende Fechter“, weil er an diefen aller⸗ etwas Spmbolisches. Der Künstler hat uns schwerlich sein Bild mit allen dings erinnern kann) macht mit dem Knaben ein Bild für sich aus, nicht den Ausprüchen der Wahrheit und Wahrscheinlichkeit hinstellen wollen, minder giebt die Jungfrau welche mit dem Knaben die Leiche trägt, welcher diese genreartige zlusführung des Details eutsprechen würde. Sonntag, 23. Aptil. Im Opernhaufe? Der Maurer . ein besonderes Bild: beide sind schön gedacht und im Einzel- Vielleicht ist in diesem Sinne auch der Hintergrund schon zu land in 2 AÄbth, init Tan; Musik von Auber. Hierauf: De der nen unvergleichlich gemalt, sie gehören auch dem Gedanken nach zu schaftlich; lieber würde man einen deutlichern Begriff von den Trihu⸗ . . Hipergts tent in ö . , aus: Der Gy der Scene, allein sie wollen nicht aufgehen in die Einheit der un-, merstücken zu erhalten wünschen, auf denen Jeremias sitzt; es läßt . e. ö . ö . Dir 96 de . . Lu ssy⸗ mitteibaren Anschauung und des unmittelbaren Gefühls. Es ist ge- sich nicht erkennen, welche Architekturtheile es an dem Tempel m Schauspielhause: te Erholnngsreise⸗ ustspiel in wiß eine feine Beobachtung, daß sich das Kind, das den Tod nicht ten gewesen seyn, dies wäre aber besonders auch noch darum zu von L. Angely. Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn, kennt, mit einer gewissen traulichen Aengstlichkeit, dem Verstummen- wünschen, damit es nicht schiene, als seyen diese Trümmer nür in 3 Abth, von Carl Blum. Den Kunstfreunden den, Zusammensinkenden nähert, und ihn anrührend gleichsam um eben so aufgebaut, um dem Propheten zum Sitz zu dienen und die Montag, . April. Im Schauspielhause: Das Kath; demann's Gemälde: Erklärung befragen will; es ist gleichfalls fein gedacht, daß das pwpramidalische Gestalt der Gruppe bilden zu helfen. Endlich könnte Heilbronn. ö ade en nslekns bis Sonntag den J. Mai im Saale der Mädchen den Leichnam ihres Vaters mit so schonender Sorgfalt trägt, man vielleicht noch, wiewohl Vieles dreist und frei, und fast alla In Potsdam: Beschämte Eifersucht, Lustspiel in 2h . Akndemie der Kuͤnste aunsgestellt bleibt und bis dahin als ob er noch am Leben wäre und Gefühl hätte: allein dies entfern prima gemalt ist, nech einen durchgängig pastoseren Vortrag und von Frau v. Weißenthurn. Hierauf: Lisette, oder; . . 6 11 3 Uhr in' Augenfchein genommen wer— . . 7. . 8 2 66 . 2 1 d. 1B 1 7) . 0 . 9 . ) 9 pen de ag 2 h 2612 114. 34 111 . er 6, , macht gluͤcklich, Lustspiel in 1 Akt, von C. Blum. ( nam. Der Ertrag ist für die arte⸗Schulen

Antwerpen, 17. April. Ausg. Schuld —. Zinsl. —. Neue Aul. Ma, Frankfurt a. M., 20. April. *. Oesterr. 50 Met. 1041/4. 1041/8. A0, 99361. 993, 1, ' 60. Br. 16 2593. G. Bank- Actien I6i8. 1616. urtial· l zls⸗ sr. Loose zu 500 FI. 11h31. 114152. Loose zu 100 FI. r

9 ? * 219 5 8 Preuss. Prüm. Sch. 6058. 603,689. 45. ACG Anl. 100. . 7 5

Loose 661. Br. S0, Span. Anl. Msg. AM,.

Passive —.

Allgemeine

t Stagts-Zeitung.

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S6 /I. S6 /.

Meteorologische Beobachtung. den

Beoh 49 chtung.

Quellwärme 690 J

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Flußwarme 790 z

Rn. Fodenwärme = Sddenwarme 7,20 5

nen und Kollegien, an die dasigen Bewohner zur Erziehung dertheilt werden, verbleiben bei denselben aber nur bis zu der Zeit, wo sie in die Bataillone der Militair-Kantonisten oder in die Kollegien eintreten koͤnnen; jedoch wird den Erziehern, waͤh⸗ rend dieser Zeit, zum Unterhalt ihrer Zoͤglinge das festgesetzte Deputat verabfolgt und 19 Rubel als Belohnung fuͤr jeden Zögling bezahlt. Bis zur Unterbringung der angenom— menen Kinder sollen dieselben auf Kosten der Krone erhal— ten werden, und zwar werden hierzu 20 Kopeken taͤglich, zu ihrer Kleidung aber eine nach den jedesmaligen Beduͤrfnissen festzusetzende Geldsumme verabfolgi—

Woche geben einem hiesigen Oppositions-Blatte zu folgen den Betrachtungen Anlaß: „Die Pairs⸗-Kammer hat sich in der verwichenen Woche mit dem Gesetz-Entwurfe uͤber die Verant wortlichteit der Minister beschäftigt. Die Wichtigkeit des Gegen— standes hat in der Gleichgültigkeit des Publikums fuͤr die Ge— schäfte der hohen Kammer nichts geaͤndert; auch haben wir es uns deshalb nicht angelegen seyn lassen, die Debatten ausfuͤhrlich mitzutheilen, und chnen Schritt vor Schritt zu folgen. Aber unter den von der Kammer gefaßten Beschluͤssen befindet sich einer, den wir nicht mit Stillschweigen uͤbergehen koͤnnen, weit er dem Gesetz-Entwurfe die einzige Spur von politischer Nuͤtzlich

keit raubt. Wir sprechen von dem 7. Artikel, der sich auf die buͤrgerliche Verantwortlichkeit der Minister bezieht. Es handelt sich darum, zu wissen, ob ein Minister fuͤr ungesetzlich gemachte Ausgaben persoͤnlich verantwortlich gemacht werden koͤnne. In der Deputirten⸗Kammer hatte man verlangt, daß, wenn eine ohne Autorisation gemachte Ausgabe spaͤterhin nicht genehmigt wuͤrde, dieselbe dem Minister, der sie verfuͤgt habe, ohne Weite

res zur Last fallen solle. Dieser, der Vernunft und dem consti

; Ausdünstung

6 mn ln che K 66

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Justiz⸗Amtmann Hen— Se. M ö Sagan und

9h er. M05] 9 SW. Niederschlag (, Can

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Wolkenzug . .. .

336,20“ Par. ..

Nachtkalte 620 Tages mitte! 4 6,80 R. .. ö.

2 . z 258 5 6 9 dem Justiz-⸗Amtmann Weißflog zu den Titel als Justiz-Ranh zu ertheilen geruht.

ning zi 68 * 1 . agau ö , ü , Glogau

4 V 0 n 5 8.

Se Hoheit der Prinz Karl essen und bei heĩn ist von Darmstadt hier eingetrofsen und auf dem Koͤnig⸗ sichen Schlosse in die fuͤr Hochdenselben in Bereitschaft gesetz—

ten 3immern abgestiegen.

] Wenn diejenigen, welche Kinder zu Erziehung nehmen wollen, sich nicht an Ort und Stelle befinden sollten, so sind ihnen die Kinder auf Staatsko— sten zuzustellen. Zur Bestreitung aller dieser Ausgaben soll zur Disposition des Orenburgschen Militair-Gouverneurs der in der dasigen Graäͤnz-Kommission unbenutzt liegende Rest des zur An— siedelung der Kirgisen in Rußland im Jahre 1808 festgesetzten Kapitals gestellt werden; dem Chef der Provinz Omsk aber sol len zu demselben Bedarf aus dem Reichsschatze 10660 Rbl. fuͤr

. 1116 eb,

Akt, spiel

lus . wirs hiermit angezeigt, daß Eduard „Der Prophet Jeremias auf den Trüm—

von

16 2 537 Re M Klein⸗Kinder⸗W—

Ueher⸗

eine größere Einschränkung der Lasüren erwarten; die Farben wür— Bild, aber es macht den Haupteindruck nicht voller; mit Einem Wort, es den alsdann noch intensiver wirken und für die Erhaltung eines der ist dies mehr Episode, als Gliederung des Haupt-ʒGedan— kens, geschweige denn ein vollerer Anschlag der herrschenden Empfin— dung. Das Gefühl des Beschauers kann dies nicht zusammenfassen

Gr.

Nachwelt so werthen Kunstwerks würde noch hesser gesorgt seyn—

in einen einzigen Eindruck, es bedarf eines Sammelus, einer successiven Auffassung. Halte man diese Bemerkungen, denen vielleicht doch etwas Wahres zum Grunde liegt, nicht für allzu theoretisch, denn der Sinn davon ist ja nur eben der, daß der Eindruck größer seyn würde als er jetzt ist, und daß ein gewisser Uebelstand, den auch der

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CI mntIlz cher end-

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Den 23. April 1836.

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fühlt, welcher sich nicht davon Rechenschaft giebt, entfernt geblieben

wäre. Uebrigens hat uns ja der Künstler nur selbst diesen Maßstab , en,

Brie. Geld.

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Er. Cour

rief.

Geli.

an die Hand gegeben, und gerade der Vergleich mit seinem früheren 2 3 großen Bilde ist es, der zu dieser Betrachtung auffordert. Die St. Schnla Seh, . iraueruden Juden hatten diese höchste Einheit und Abgeschlossenheit Er Einl. Ou. 3. der Empfindung; die Eine Empfindung erschien mehrfach gegiiedert,ů är Seen , ja r, aber alle Strahlen konzentrirten sich auf Einen Punkt in dein Her- Burm, Ot . , zen des Beschauers: wenn man es einen einzigen vollstimmig, kein id sm, 6 and siark angeschlagenen Akkord nennen mußte', so wäre dies eine Berl Stadt, ou 10 ganze Melodie, allein die Kunst des Malers, die nur guf Einen öriszb. 40. 4 Moment angewiefen ist, hat offenbar in jenem. Fall ihren lriuser dc, äs größeren Vortheil. 6 Dauz. do. iu Th.

1g z 160155 al , 6023

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Pomni.

do.

: l Es können zwar unmöglich alle Bilder einen so 7 hohen Grad jener Tugend erreichen, allein Werke im höheren Styl

Westpr Pfaudbr. ö n Grad, d . 35, mülssen sich immer dem nähern, und danach haben auch die größ— .

Diseonto

Istpr. Ptaudhbr.

Schlesische Rickhst. O Sch. . K. u. N Gold al marco Neue Ducaten Friedrichs dor

do.

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Grossh. Pos. do] ten Künstler aller Zeiten gethan. Möchte immerhin, wie in jenem

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Geld.

mantisches

Bilde die Familie um den Vater, so hier das Volk um seinen Pro— pheten stehen, denn in diesem Maaß erweitert sich hier der Gesichts— kreis, so würde man doch jedensalls eine gewisse chorartige Auf— fassung und Behandlung mit Recht verlangen, während sich hier die Scene in kleine, wenn auch noch so wohlgelungene Einzelhilder theirt. Falls aber dies wirklich ein Uebelstand wäre, so scheint er doch nur aus etwas Lobenswerthem entsprungen, nämlich aus dem treuen Festhalten an der alten Urkunde. Es finden sich wenig— stens mehrere der einzelnen Züge des Bildes dort wirder. Freilich wieder sind hier die . der Pocsie und Malerei ganz ver— schieden; in der Poesie des Propheten, so wie denn meistens in der Hebräischen, herrscht überdies noch die Figur der Accumulation, d. h. es wird mit immer neuen Parallelzügen dasselbe oder Aehuliches ge—

Amsterdam . do. Namhurg do. Loudonu Paris Wien in 2 Xr. Augsburg Breslau. Leipzig Frauklurt a. M. Wæ. Petersburs

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100 ThlI 10) ThI. 150 Fi.

100 Rhl

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 At. 2 Mt. 2 Mt 2 Mt 8 Tage 2 Mt. 3 Woh.

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1, 103 995/52 10223

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1313,

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577 132. 8 1415 8

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293,

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sagt, statt (einer planmäßig fortschéritenden und konzentrirten pocti— schen Wirkung. Hiervon nun scheint sich in dem Bilde etwas ab— zuspiegeln.

Was die Malerei anlangt, so kaun auch hier der Fortschritt nicht bezweifelt werden; zwar war an jenem glücklichen Erstlingsbilde nichts, was man hätte anders wünschen mögen, allein hier hat sich der Künst— ler viel schwerere Aufgaben gestellt und sie zum Theil viel kühner gelöst. Das Ganze ist im hellsten Tageslicht, bei offenem blauen

Niederl. wirkl. 28 u; SG Span. A831. 8 17. Preuss. Prüm. Scheine 1063.

Ausvärtige

Schuld 57!) Passive 15. oln. .

Amsterdam, 18. April. ö. J

0

do.

Ausg. Schuld 23. Gesterr. Met. 1003.

Börsen.

102.

Kanz - Bill. Eins.

Dienstag, Demetrius, fortgesetzt und v. Maltiz.

Im Schauspielhause

Mittwoch,

Haydn Die Einnahme

tini⸗Fonds) fuͤr

Da die Abonn

26. April, Im Opernhause: Zum erstennjl

Trauerspiel in 5 Abth. Nach Schiller s Entwy

fuͤr die Buͤhne bearbeitet vom Freiherrn Fry Franzoͤsische Vorstellung.

27. April. Im Opernhause: Symphonte

Gmoll, von Mozart. Hierauf: Die Schoͤpfung, Oratörsz von J.

. (Dlle. Sophie Loͤwe wird hierin singen)« ist zum Besten einer Unterstuͤtzungs⸗-Kasse (Ey huͤlfsbedurftige Theater-Mitglieder bestimm.« ements und freien Entreen ohne Ausnahme sshh

guͤltig sind, so werden die resp. Abonnenten ersucht, bis nit sten Montag Mittag dem Billet-Verkaufs-Buͤreau anzeizeh zh lassen, ob sie vom Abonnement Gebrauch machen wollen, p;

drigenfalls die Preise der

hn,

Koͤnig staͤ

Sonntag,

Hugo, frei bea

Billets anderweit verkauft werden muͤsen. Platze: Ein Platz in den Logen des ersten y

dtisches Theater. Der Gloͤckner von Notre-Dame, n

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24. April.

Brama in 6 Tableaux, nach dem Roman des Vi

rbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Mad. R

ger, vom Herzoglichen Hof-Theater zu Braunschweig: Gery

als vorletzte G

Montag, 25. April.

mité von Kräh

ser sind tief, Lustspiel in o (Dlle. Nina Herbst, vom Koͤnigl. Hof-Theater zu Di

dirt.) den: Baronin Dienstag,

Oper in 2 Akten. r Herr Holzmiller: Graf Almaviva )

astrolle )

J

Zum erstenmale: Das Eisenbahn winkel, scherzhafte Scene. Vorher: Stille V 4 Akten, von Schroder. (Neu einst

von Holmbach, als Gastrolle.) ztz. April. Der Barbier Musik von Rossini.

von Sevilla, komistt (Dlle. Hähnel: Rosm

r.

* * rk 25 81 799 e Allgemeiner Anzeiger fur Bekanntmachungen. Obrigkeitliche Bekanntmachung. Der duch den Steckbrief vom 24. Februar d. J. wegen Diebstahls von uns verfolgte Schiffsknecht ranz Sim mich nicht Sim mig ist ergrif⸗ . und zum Stadtvoigtei-Arrest abgeliefert worden. Berlin, den 20. April 1836. Die Kriminal⸗Deputation des Königl. Stadtgerichts.

Bekanntmachung.

Da die zur Konvertirung der bis jetzt noch nicht gekündigten Aprocentigen Kur- und Neumaͤrkschen Pfandbriefe in z pro Tent Zins tragende, gegen eine Prämie von 24 pro Cent, den Pfandbriefs-Inhabern gesetzte Frist, nach Inhalt unserer Bekanntmachung vom 23. Dezember v. J., mit dem 15. Mai d. J. zu Ende laͤuft, Jo glauben wir, die Pfandbriefs Inhaber, welche von dem Anerbieten dieser Praͤmie Gebrauch machen wollen, hierdurch nochmals auf den Ablauf dieser Frist mit dem erwaͤhnten Tage aufmerksam machen zu muͤssen.

Zugleich machen wir hierdurch bekannt, daß wir von den noch zu kuͤndigenden Pfandbriefen, deren Summe sich nach einer heute angelegten Berechnung auf 1,051,260 Thlr. Gold und 6,086, 850 Thlr. Cou— rant, im Ganzen also auf 7, 105,280 Thlr. belaͤuft, am 15 Mai d. J zur Einziehung am 2. Januar k. J. 2, O90, 009 Thlr. kundigen, und die Konvertirungs—⸗ Praͤmie fuͤr die dadurch gekündigten Pfandbriefe von diesem Tage ab, auf 14 bro Cent, und fuͤr die dann noch ungekündigt verbleibenden auf 2 pro Cent er⸗ maͤßigen werden, so wie, daß wir am 20. Juni d. J.

Zehnten-Amtes hat das Wohllobliche Niedergericht der freien und Hansestadt Hamburg ein Proelam dahin erkannt:

daß Alle, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an den Nachlaß des am 22. Dezember 1835 zu Ham— burg verstorbenen Zahnarztes Carl Wichendahl, der eine Ehefrau in Berlin und eine Mutter im Holsteinschen hinterlassen soll, dessen Nachlaß in— dessen zur Befriedigung der bereits angemeldeten Forderungen nicht auszureichen scheint, Anspruche zu haben vermeinen, schuldig seyen, solche An spruͤche, Auswaͤstige nicht anders als durch sofort zu legitimirende hiesige Bevollmaͤchtigte, bis zum 19 Aug ust 1836, als in termin unice et perem- torie praelivo su pocna praeclusi et perpetui silentii in dem Wohlldblichen Niedergerichte anzu— geben und zu justifieiren.

Hamburg, den 31. Maͤrz 1836.

Die am 1. Mai faͤlligen Zinsen der 5procentigen Spanischen Anleihe bei Ardoin werden von heute ab durch mich gezahlt.

Berlin, den 22. April 1836.

Julius Friedemann, unter den Linden Nr. 19.

Zinszahlung der Spanischen 5procentigen blig ationen hei Ardoin.

Die am 1. Mai a. c. fälligen Coupons der Spa:

nischen 5procentigen Obligationen vei

Ardoin werden von Reute an in unserem Com—

ö

toir, unter den Linden No. 23, bezahlt. Berlin, den 20. April 1836. A. H. lleymann & Comp.

eine zweite Kündigung, ebenfalls zur Einziehung der Pfandbriefe am 2. Januar k. J., erlassen, und die Prämie dann nochmals um ein halbes Procent, also auf respective 1 pro Cent und 14 pro Cent herabsetzen werden. Berlin, den 19. April 1836. Kur⸗ und Neumaͤrksche Haupt-Ritter—⸗ schafts⸗Direection. Graf von der Schulenberg. Graf von der Schulenburg. C. von Voß.

. 4

Literarische Anzeigen.

Im Verlage von Graß, Barth & Cemp. in Breslau ist füngst erschienen, und durch alle Buch— handlungen zu beziehen, in Berlin durch E. S

falle.

Syd.

Auch

gr. So.

Fo.

Schule und Haus 1836.

e Pren

Auf Anhalten Procuratoris Fisci naie des loͤblichen Mittler (Stechbahn Nr. 3) Culm und Gnesen: Hänel, J. F. (Prorektor und Professor ant Gym— nasium zu St. Elisaoet in zreslan,) Freund‘ liche Stimme an Kinderherzen oder Erwectun— gen zur Gottseligkeit fuͤr das zarteste Alter, in Erzählungen, Liedern und Bivbelspruͤchen. Zu sammengesellt nach den vier Jahreszeiten fuͤr Vierte vermehrte Ausgabe.

135 sgr.

**

unter dem Titel:

(Ih J

Thiemann, K, Voruͤbungen zur Erlernunzer

P /

55 .

Posen, Bromberg,

„Exster christlicher

*

Religions- Unterricht in Eczaͤhlungen, Lie-

dern und Bivelspruͤchen.“ Da dies Buch, von seinem Erscheinen an, sich einer, freundlichen Aufnahme in Schulen und Familien zu erfreuen gehabt, und sowohl hinsichtlich des fur das zarte Alter derechneten, aus der Bibel, der und dem Menschenleben entnommenen Stoffes, als hinsichtlich seiner methodischen Anordnung, bei wel- cher die Jahres- und Festzeiten zweckmaͤßig beachtet sind, so wie in Betreff des darin herrschenden kind⸗ lichen Redetons, seine Brauchbatkeit hinlaͤnglich be— waͤhrt hat: so bedarf es bei dem gegenwaͤrtigen vier⸗ ten Hervortreten desselben gewiß keiner weiteren Em— pfehlung. Es wird die Anzeige genuͤgen, daß außer abermaliger sorgfaͤltiger Durchsicht und einigen we— nigen Berichtigungen nur noch ein Anhang hin— zugekommen ist, welcher einen kurzen Ueberblick der sogenannten Christenlehre fuͤr das oben bezeich— nete Alter geeignet enthaͤlt, einem das kindliche Gemuͤth ausprechenden Tone ab- gefaßt ist. Möge, wie zu hoffen, der Segen des Herrn auch ferner reichlich mit diesem Buͤchlein seyn. Ebendaselhst erschien ferner vor kurzem: Lachmann, Dr. H K., die Spartanische Stants- . Gn Verfassung in ihrer Entwickelung und ihrem Ver- erscheint regelmaͤßig alle Sonnabend, . Re ssln

und gle schfalls in

Natur

Mit einer Einleitung uͤber die Anfange der

Geh.

73 sgr.

Griechischen Geschichte und einer Beilage uber die Epochen des Eratosthenes und Apollodoros, von ter. Es t mn der Zerstoͤrung Troja's bis zur ersten Olympiade. teliäͤhrlich mit Abtragelohn 10 sgr.) 12Thlr. 10 sotz hisc Strantz, Fr v, Vergleichende hydrographische 1 ;

belle zur Darstellung' einer Charakterissik der Flüsse und sich der promptesten Zusendung per ö

1 9

. 6 6.

aäten.

fanzoͤsischen Sprache, fur A nfaͤnger herausgehehn Dritte vermehrte Auflage. 8x9. 7 sgr

ö z32 Hefte à 2 sgr, . sind jetzt die letzten Hefte bei uns eingetroffen i unsere Abnehmer dieser Bibel empfangen nun, in fern die 32 Hefte regelmäßig abgenommen und be zahlt wurden, die versprochene Praͤmiee:⸗::. „Christus, nach Leonardo da Jinei. trefflicher Stahlstich in groß Folio, welcher an a 2 Thlr. 3 sgr. zu haben ist, gratis. , Stuhrsche Buchhandlung in Berlin / Schloßplatz Nr. 2

Neuneste Tanzmusik von Jol. S ( canls Um Verlage von T. Iaslinger in) ien unl T. Praut wein in Bertin. Bréitestralse Na. ö in den nachverzeiclineten Ausgaben erschienen in

zu kiahen: Ile imatliklänge. das Pite. 15 sgr. 2) Für Pfte. zu

Vol sin

Il

Walzer,. S4stes Werk. li

1 IIinden zh.

3) Für Vinline und Prte. 18 s8gr. 4) Für 3

linen und Bals 20 sgr. S) Für Guitarro 106 6) Für Flite 5 sr. 75 Für das Ore r 11 1

Reise- Galopp für Pille,. 8 sr.

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Ballnacht Galopp f. Pfte. 5 sgr.

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Das Preußische

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wird von Woche zu Woche reichhaltiger, un wird, wie der steigende Absatz beweist, imme

w teigen . 69 vyitt⸗ Es kostet jahrlich nur Einen Th ahr un Inn

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j n 6 1 y 3 I ubscribire in der unterzeichneten Ba lage han lun ill la D 7

welche dasselbe nicht pünktlich erhalten,

Earl Heym ann, Poststraße

Ersotz dafur zu bewilligen.

eichung

r belieh]

bestimmt . Berlin, den . . . Koͤnigliche Akademie der Künste, (gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.

23. April 18365.

37.

Dem Wasser⸗Bau⸗Inspektor Rößler zu Achen ist unterm M. April 1836 ein Patent ö auf eine durch Zeichnung und Beschreibung erlaͤuterte, in ihrem ganzen Zusammenhaänge als neu und eigen thuͤmlich erkannte Vorrichtung, um Lasten auf Eisen— bahnen uͤber steile Anhoͤhen fortzuschaffen, jedoch ohne Jemand in der anderweitigen Ausfuͤhrung des zum Grunde liegenden Prinzips oder in der Anwendung der bekannten Theile zu beschranken, ; uf Funfzehn Jahre, von jenem Termine an gerechnet und fur den Umfang der Monarchie, ertheilt worden.

Dem chirurqischen Instrumentenmacher H. Griebel Ferlin ist unterm 21. April 1836 ein Patent

auf eine neue Art von Spargelstecher, wie solcher in

einem beigebrachten Exemplar dargestellt worden ist, f Sechs Jahre, von jenem Termine an gerechnet und fuͤr den umfang der Monarchie, ertheilt worden.

zu

* Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Koln ist die erledigte Pfarrstelle in Walberberg dem hlöherigen Pfarrer in Eicherscheid, Johann Morschel, so wie die erledigte Pfarrstelle in Schwerfen dem bisherigen Pfar ker in Marmagen, Engelbert Becker, verliehen worden;

zu Magdeburg ist der Kaplan der katholischen St. Ma— hlen⸗pfarrkirche zu Magdeburg, Johann Heinrich Eicker dann, zum Pfarrer an der katholischen Pfarrkirche in Groß Ammensleben, der Kandidat des Predigtamts r. Karl Hein— rich Lugust Scheele zum evangelischen Prediger zu Eicken— dorf und Zens, und der Kandidat des Predigtamts Ludwig ferdinand Höckner zum evangelischen zweiten Prediger an der St. Martini-Pfarrkirche zu Halherstadt berufen worden

Abgereist: Der General Major in der Suite Sr. Ma— sestat des Kaisers von Rußland, von Neyeloff, nach Dresden.

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St. Petersburg, 16. April. Se. Majestaͤt der Kaiser 164 zu verordnen geruht, daß es den an der Sibirischen und renburgschen Linie gelegenen Zoll-Aemtern und Barrieren zur slicht gemacht werde, zu jeder Zeit die von Kirgisen in den auschhöfen zuruͤckgelassenen Kinder anzunehmen, ohne jedoch denjenigen, welche dieselben herbeigefuͤhrt haben, den geringsten Die auf solche Weise aufgenommenen Kinder sind ben dasigen Civil- oder Graͤnz-Vehörden zu uüͤber— ßeben, und von denselben unter wohlhabende Russen, welche an zem Hrte selbt, wo die Kinder aufgenommen wurden, oder in bem Innern der Graͤnz-Provinzen wohnen, so wie auch unter die angesiedelten Linien- Kosaken des Sibirischen und Uralischen Kosaken Heeres zu vertheilen, wobei zur Bedingung ge— hacht wird, die Zöglinge, sogleich nach ihrer Annahme, 4 Christen zu taufen. erwähnten Zoͤglinge ver— leiben im Dienst ihrer Erzieher bis zum 25. Jahre; nach Er— un dieses Alters wird ihnen freigestellt, entweder einen Euerpflichtigen Stand zu erwählen oder in das Linien-Kosaken— ee einzutreten; im erstern Falle aber sind sie von Entrichtung er Kopfsteuer auf 19 Jahre zu befreien. Um die in Empfang genommenen Kinder schnell und bequen unterbringen zu köit— en, muß die Lokal⸗Behoͤrde sich zeitig nach Individuen umse⸗ n, die sich aus eigenem Antriebe bereit erklären, die Erzie⸗ ung zu übernehmen. Wenn sich jedoch dergleichen Individuen, öst nach geschehener Aufforderung, nicht finden sollten, ist es ' Dreibein Militair⸗Gouverneur, so wie auch der Oms— 1 n P ovinzial⸗Verwaltung lie guste lien, mit Beruͤcksichtigung ö , zu entscheiden; ob mit Aufforderung zur Annahme nt i , , .. werden, oder ob die Regierung dteselbe 53 a. y. nehmen syoll ., letztern, Falle sind die . n. . Bataillonen der Militair-Kantonisten, die Hoch, ber den zunächst gelegenen Kollegien der allgemnei⸗ ritt erg! zuzuzählen, bis zu ihrem wirklichen Ein— ö . dch⸗ dag heißt bis zu der Zeit, wo sie das zur Annahme 6 . , fn Anstalten festgesetzte Alter erreicht haben, sol— innen 89 en der Krone untergebracht werden. Uebrigens ö. e Kinder, auch nach ihrer Zuzählung zu den Bataillo—

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jedes Zollamt und jede Zoll-Barrisre verabfolgt werden. dies wird den Behoͤrden des Gouvernements Orenburg und der Provinz Omsk zur Pflicht gemacht, daruͤber streng zu wachen, daß die gegenwartig erlaubte Aufnahme der Kirgisen-Kinder auf keine Weise Veranlassung zu einem unerlaubten Handel mit den Kindern der Bewohner Asiens Veranlassung gebe.

Die Zahl der Unterrichts-Anstalten, die unter der Leitung des Ministeriums fuͤr den offentlichen Unterricht stehen, belaͤuft sich jetzt auf 1653. Hiervon wurden etwa 400 von dem Kai— ser Nikolaus, seit seiner Thronbesteigung, gegruͤndet. In den Jahren 1333, 1834 und 1835 entstanden 213 neue Anstalten, worunter eine Universitaͤt, namlich die des heiligen Wladimir in Kiew. Die Zahl der Schuͤler, welche die oͤffentlichen Schu— len besuchen, vermehrt sich jährlich eiwa um inh. Die regel— maͤßige und schnelle Entwicklung dieses Zweigs ergiebt sich aus dem in Russischer und Deutscher Sprache gedruckten Bericht des Ministeriums des offentlichen Unterrichts fuͤr das Jahr 1834. Der Bericht fuͤr das Jahr 1835 wird auch binnen kurzem erscheinen Und, wie der vorhergehende, eine vollständige Ueber— sicht von Allem enthalten, was fuͤr diesen Zweig der Verwal— tung geschehen ist.

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Paris, 18. April. Der Koͤnig fuͤhrte gestern Mittag den Vorsitz im Minister-Rathe.

Einem Geruͤchte zufolge, wird der Herzog von Orleans gegen Ende d. M. eine Reise nach Berlin und Wien antreten.

Die heutige Sitzung der Deputirten-Kammer eroͤffnete der Minister des Innern mit der Vorlegung eines Gesetz— Entwurfes, worin er eine Summe von 2,765,000 Fr. zu dem Bau eines neuen Saales fuͤr die legislativen und Gerichts— Sitzungen der Pairs-Kammer verlangte. Zwei andere Gesetz Entwuͤrfe wegen zweier Kredit-Bewilligungen zu den Hafen bauten in Fecamp und Bordeaux brachte der Handels Mi— nister ein. Endlich legte auch noch der Finanz ⸗Minister 2 neue Gesetz-Entwuͤrfe vor; durch den einen sollen verschiedene Departements zur Ausschreibung einer außerordentlichen Steuer Behufs der Verbesserung des Schulwesens ermaͤchtigt werden; der andere betrifft den innern Schifffahrts-Zoll. Es wurde hiernaͤchst zur Abstimmung uͤber einen Gesetz-Entwurf geschritten, wodurch ein Zuschuß von 369,609 Fr. zur Aufmunterung des Wall- und Stock⸗-Fischfanges bewilligt wird; derselbe ging mit 268 gegen 26 Stimmen durch. Den uͤbrigen Theil der Sitzung fuͤllten die Berathungen uͤber die einzelnen Artikel des Zoll-Ge— setzes. Die Debatte war ohne Interesse.

Das Journal des Dabats enthaͤlt heute einen sehr ausfuͤhrlichen Artikel, in welchem es sich, auf Anlaß der gegen— waͤrtigen Verhandlungen der Deputirten-Kammer uͤber das Zoll— Gesetz, zu Gunsten des Prohibitiv-Systems ausspricht und den Deutschen Zoll-Verband als auf demselben Grundsatze beruhend darstellt, insofern dieser Verband naͤmlich darauf berechnet sey, Ki in denselben begriffenen Staaten gegen das Ausland zu schützen. „Man hat uns oft gefragt“, sagt das gedachte Blatt, „weshalb wir den Deutschen Zoll-Verband nicht zu hintertrei ben gesucht hatten. Wir antworten hierauf, daß dieses nicht sowohl deshalb nicht geschehen ist, weil wir unsere Zoll-Tarifs nicht haben ermaͤßigen, als weil wir die Gleichfoͤrmigkeit in den— selben haben beibehalten wollen. Es herrscht nun einmal in Frank— reich ein gewisses Vorurtheil fuͤr eine Gleichfoͤrmigkeit in jegli— chen Dingen. Unsere Steuer-Verwaltung bildet sich sogar auf diese Gleichsfoͤrmigkeit, wobei sie sich um die Verschiedenartigkeit in den Erzeugnissen der Nachbar-Staaten wenig kuͤmmert, etwas ein. Daß das Verfahren logischer sey, geben wir zu; es ist aber unpolitischer, indem es alle Handels-Vertraͤge verhindert. Jeder Handels-Vertrag beruht in der That auf der sehr richti— gen Ansicht, daß man nur denen Vortheile bewilligen muͤsse, die threrseits uns deren zu Theil werden lassen. Nur unter den Bedingungen der Reciprocitaͤt sind Handels-Vertraͤge moͤglich. Hierbei treten uns nun aber die Gleichfoͤrmigkeit unserer Tarifs und die unwandelbaren Grundsaͤtze, die wir uns in dieser Be ziehung geschaffen, hemmend in den Weg. Hätten wir mit den einzelnen Staaten kontrahiren, und jeden dieser Staaten so be— handeln koͤnnen, wie er uns, so würden wir ohne Zweifel den Deutschen Zoll-Verband verhindert haben. Die Gileichfoͤrmig— keit unserer Tarifs gestattet uns dies nicht. Mag ein einzelner Staat unsere Weine uͤbermäßig besteuern, wir koͤnnen deshalb seine Waaren nicht hoͤher belasten; mag ein Staat den Eingangszoll von unseren Weinen ermaͤßigen, der Zoll von seinen Waaren kann deshalb nicht um einen Sou herabgesetzt werden. Es scheint fast, daß wir bei unseren Tarifs immer blos uns selbst im Auge haben, und dieser Stolz macht es uns unmoͤglich, weder das Gute mit Gutem, noch das Boͤse mit Boͤsem zu vergelten. Nicht das Prohibitiv-System, unsere schlechten Verwaltungs— Grundsaͤtze haben den Deutschen Zoll-Verband veranlaßt.“

Die Verhandlungen der Pairs-Kammer im Laufe der vorigen

tutionnellen Grilfidsatze durchaus gemäße Vorschlag wurde in der Deputirten⸗-Kammer, als zu hart, mit großer Majoritaͤt verwor fen. Ein Rest von Achtung vor dem Grundsatz veranlaßte indeß die Deputirten-Kammer zu einem Mittelwege. Man beschloß, daß der Minister fuͤr verantwortlich erklaͤrt werden könne, und daß er in gewissen Fällen verpflichtet seyn solle, die gemachte Ausgabe zu ersetzen, ohne daß man deshalb zu einer Kriminal Anklage zu schreiten brauche. Die Pairs-Kammer hat dem Grundsatze gemachte Zugeständniß zurückgewiesen. Sie hat festgesetzt, daß ein Minister allein wegen Erpressung oder Veruntreuung, d. h. fuͤr Handlungen, die in verbrecherischer Absicht begangen worden, verurtheilt, und daß er, außer dem Fall einer Kriminal-Anklage, nie zur Wiedererstattung einer gesetzlich verausgabten Summe gezwungen werden koͤnne. Herzog von Broglie hat sich der Wegstreichung von der Deputirten⸗-Kammer angenommenen Artikels widersetzt, und daran erinnert, daß man vor zwei Jahren allgemein in beiden Kam mern der Meinung gewesen sey, daß die uͤber das Budget hin aus gemachten Ausgaben den Ministern zur Last fallen muͤßten. Den Kammern heute diese Macht entziehen, sey, sagte der Hei zog von Broglie, eine Reaction. Die Meinung des Herrn von Broglie kann nicht verdächtig erscheinen; man wird ihn sicherlich nicht der gonstitutionnellen Uebertreibing und des ökonomischen Puritanismus anklagen koͤnnen; wir konnen des halb auf das von ihm ausgesprochene Wort nicht genugsam die Aufmerksamteit der Deputirten⸗Kammer lenken, deren Rechte und Willen diese Reaction abermals annullirt. Wird sie sich das wichtigste ihrer Vorrechte, die Kontrolle uͤber die offentlichen Ausgaben, so leicht aus den Haͤnden winden lassen? Ohne eine buͤrgerliche Verantwortlichkeit ist das Kontrollirungs-Recht ein Unsinn. Das Verantwortlichkeits-Gesetz, wie es die Herren Pairs abfassen, ist nichts als eine Negation. Es hat, wie Alles, was seit langer Zeit aus dem Gehirn unserer legislativen Masoritä ten hervorgegangen ist, weit weniger dies Interesse des Landes, als die groͤßtmoͤglichste Behaglichkeit und Ruhe der Regierung und ihrer Agenten im Auge. Beide Kammern wuͤrden in That am besten thun, wenn sie, statt ihre Zeit mit unnuͤtze Geschwaͤtz uͤber die Verantwortlichkeit der Minister in Bezug auf die oͤffentlichen Gelder hinzubringen, diesen Theil des Ge setzes in einen einzigen Artikel zusammenfaßten, der also l tete: „„Die Minister koͤnnen niemals gezwungen werden, Summen wiederzuerstatten, die sie, trotz des Verbots der den Kammern, verausgaben; sie werden gebeten, diese niß zur Verschwendung und ihre Ungestraftheit so wenig als moglich zu mißbrauchen.““ Diese Abfassung hatte doch wenig stens das seltene Verdienst der Bestimmtheit und der Freimuͤ thigkeit.“

Man glaubt allgemein, daß die Diskussionen uͤber das Zoll Gesetz in diesem Jahre noch zu keinem Resultate fuͤhren den, da die Pairs-Kammer in dieser Session schwerlich nock Zeit haben wird, das Gesetz gruͤndlich zu pruͤfen.

Man schreibt aus Toulon vom 14ten d. M.: „Eine telegraphische Depesche, die gestern hier eingegangen ist, befiehlt, daß alle auf der Rhede liegende Schiffe sich bereit halten sollen, auf das erste Zeichen in See zu stechen. Denselben Befehlen zufolge, gehen die Last-Korvetten „l'Agathe“ und „la Marne“ heute ab, und die „Caravane“ und „Fortuna“ werden ihnen in ganz kurzer Zeit folgen.

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Der „Suffren“ soll, wie man jetzt erfährt, nach Algier unter Segel gehen, wahrscheinlich um Trup— pen an Bord zu nehmen.“ ;

Man liest heute im Moniteur: „Einer telegraphischen Depesche zufolge, ist Lequeitio am 12ten von den Karlisten e genommen worden. Man hatte den Befehl Cordova's, diesen kleinen Seehafen, der fuͤr die Vertheidigung der Kuͤste ist, zu raͤumen, noch nicht erfuͤllen koͤnnen. Die 5 bis 669 Mann starke Besatzung ist in Gefangenschaft gerathen.

Der Courrier frangais sagt: „Der Bischof von Leon und Herr Erro sind nicht die einzigen Agenten des Don Ca los, die Frankreich durchreist sind; von Nizza aus haben viele andere das Kuͤstengebiet der Departements des Var, der Rhone Muͤndungen, des Herault und des Aude passirt, und sich Roussillon nach Catalonien eingeschifft; sie folgten alle gewissen Etappen, die ihnen seit längerer Zeit vorbereitet waren, und die die Polizei kennen mußte. Es darf nicht auffallen, daß-Herr Erro in Toulouse nicht verhaftet wurde, da die Karlisten in die— ser Stadt taͤglich Emissarien absenden und erhalten, ohne daß ihwen Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden.“

Ein Anschlag an der Boͤrse kuͤndigt heute den Besttzern der Spanischen Papiere an, daß der Zins-Coupon der Spanischen aktiven Schuld vom 2. Mai ab in dem Bureau der Herren Ardouin ausgezahlt werden wuͤrde. Diese 3 wuͤrde hier gewiß ein ähnliches Steigen der Spanischen Papiere, wie in London, herbeigefuͤhrt haben, wenn nicht zu gleicher Zeit die Nachricht von der Einnahme von Lequeitio durch die Karlisten eingegangen wäre. Es scheint, daß der Kommandant diesen

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