1836 / 115 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Platz kaum einige Stunden lang vertheidigt, und dann kapitu⸗ .

lirt habe, obgleich ihm noch viele Huͤlfsquellen uͤbrig blieben. Ohne diese Nachrichten wurde die Spanische Rente gewiß den Cours von 50 erreicht haben, so aber hat sich das Steigen auf 1 Prozent beschränkt, indem das erwaͤhnte Papier am Schlusse der Boͤrse zu 48! ausgeboten wurde.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 18. . Melbourne beantragte die zweite Lesung der Irlaändischen Munizipal⸗Reform Bill mit einer Rede, deren Maͤßigung, Versoͤhnlichkeit und Festigkeit selbst seine Gegner anerkannten. Nachdem er den Zweck der Maß⸗ regel und ihre Details auseinandergesetzt hatte, äußerte er. sich über das von der Opposition im Unterhause dagegen eingeschla⸗ gene Verfahren dahin, daß ihm dies kuͤhner scheine, als die Po litik dieser Partei sich sonst zeige; es sey, meinte er, eine gewal— tige Kraftaufbietung, und es heiße, zweimal so hoch springen, als der Zaun, uͤber den man hinuͤber wolle; er glaube daher auch, daß es nicht aus der Schule des Herzogs von Wellington und Si R. Peel's, sondern aus einer anderen Schule komme, für de ren Haupt er uͤbrigens die größte Achtung hege, indem er de sen großes parlamentarisches Talent bewundere, obgleich der— selbe noch etwas sehr jung sey, und wiewohl der edle Herzog und der sehr ehrenwerthe Baronet vielleicht finden wuͤrden, daß großes Talent nicht immer den Mangel an Maͤßigung und Ein— sicht ersetzten, weshalb er auch dem edlen Herzog, wenn der⸗ selbe ein solches Buͤndniß abgeschlossen habe, sehr rathe, sich in Acht zu nehmen und sich nicht von seiner gewoͤhnlichen Vorsicht in parlamentarischen Dingen zu Uebereilungen fortreißen zu lassen. Schließlich machte er Ihre Herrlichkeiten darauf auf merksam, daß es ihre Pflicht sey, Alles zu thun, was in ihrer Macht staͤnde, um Irland, statt es der Englischen Regierung zu entfremden, mit derfelben auszusdhnen. Lord Lyndhurst suchte durch eine sehr ins Detail gehende Rede darzuthun, daß die vor— liegende Bill dem Uebel nicht abhelfen, sondern es nur noch schlimmer machen und die Verwaltung der staͤdtischen Angelegen⸗ heiten ganz in die Hande der Katholiken, der Repealer und der Radikalen bringen wuͤrde. Er wollte sich zwar der zweiten Lesung der Bill nicht widersetzen, erklaͤrte aber, daß er oder irgend ein anderer edler Lord von der Opposition bei dem Antrage auf den Aus— schuß mit der Motion hervortreten wurde, daß dem Ausschusse Instructionen zur gaͤnzlichen Abschaffsung der Irlaͤndischen Cor⸗ porationen ertheilt werden sollten. Der, Marquis von Lans—⸗ down vertheidigte die Bill gegen die Angriffe des Lord Lynd⸗ hurst. Die Grafen von Mansfield und von Falmouth erklaͤrten sich auch gegen die zweite Lesung und wollten nur aus zücksicht fuͤr ihren edlen Freund (Lord Lyndhurst) nicht auf der Abstimmung bestehen. Die Grafen von Ripon und von Winchilseg sprachen sich im Sinne Lord Lyndhurst's aus; Graf Roden hoffte, das Haus werde eine solche Maßregel, wie die ministerielle, die nur die Verfolgung und Tyrannei, welche die Protestanten in Irland zu erleiden hätten, noch ver— mehren würde, nimmermehr genehmigen; und nachdem schließlich noch Lord Melbourne die ironische Bemerkung gemacht hatte, daß es vielleicht besser seyn mochte, die Berathungen im Aus— schusse noch etwas weit hinauszuschieben, um dem edlen und ge— lehrten Lord (Lyndhurst) Zeit zur Entwerfung seiner Bill zu lassen, fand die zweite Lesung ohne Weiteres statt, und der Aus⸗ schuß wurde auf den 26. April angesetzt.

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Unterhaus. Sitzung vom 18. April. Lord John Russell erklaͤrte auf eine von Herrn P. Scrope an ihn gerich⸗ tete Frage, die Kommissarien zur Untersuchung des Irlaͤndischen Armenwesens hatten so vielerlei Vorschläge gemacht, daß es un— moͤglich sey, in der jetzigen Session noch eine Reihe von Maß— regeln einzubringen, in denen alle Punkte des Berichts zusam⸗ mengefaßt waͤren, womit er jedoch nicht sagen wolle, daß nicht ein Theil des Berichts in Erwägung gezogen werden koöͤnne. Auf eine Frage des Herrn Mark Philips sagte der Minister, die Regierung gedenke eine Bill einzubringen, wodurch die Wohl— thaten' der Englischen Munizipal-Akte auch auf Orte, die nicht darin eingeschlossen, ausgedehnt werden könnten. Als darauf der Antrag gestellt wurde, daß das Haus sich in den Ausschuß uͤber die Bill hinsichtlich der Waͤhler-RNegistri— rung verwandeln möge, beantragte Herr T. Duneombe, daß dem Ausschuß die Instruction ertheilt werden solle, denjenigen Theil der Reform-Akte aufzuheben, der die Entrichtung von Armen-Steuern und Abgaben als Qualification fuͤr die Waͤhler erfordert. Der General-Prokurator widersetzte sich diesem Amendement, welches auch bei der Abstimmung mit einer Ma⸗ joritaͤt von 103, naͤmlich mit 15 gegen 51 Stimmen verworfen wurde. Das Haus ging dann in den Ausschuß uͤber und brachte den groͤßten Theil des Abends mit den Berathungen uͤber die einzelnen Klauseln der Bill zu. Im Lauf der Debatten sprach Herr P. M. Stewart die Hoffnung aus, daß der Minister des Innern ihm eine Gelegenheit geben wuͤrde, seinen An— trag, daß Se. Majestaͤt durch eine Adresse, des Hauses sucht werden moͤchten, einen diplomatischen Agenten bei der reien Stadt Krakau zu ernennen und die geeigneten Maßregeln zur Beschuͤtzung und Befoͤrderung der Britischen Handels-In⸗

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des 49sten Statuts Georg's 1V. zu erklaren. Die Registrirungs—

durch den Ausschuß, und der Bericht daruͤber soll am naͤchsten Montage in Erwägung gezogen werden.

London, 19. April. Der Koͤnig gab am Sonnabend in Windsor den Großkreuzen des Bath-Ordens ein großes Diner.

Es heißt, daß die verwittwete Königin von Neapel, die Mutter des Prinzen von Capua, hier erwartet werde. Man glaubt, daß ihre Reise mit der Heirath ihres Sohnes, welche, wie man sagt, in Madrid vollzogen worden ist, in Verbindung steht.

Der Esurier bestätigt die in Hollaͤndischen Zeitungen ent— haltene Nachricht von einer beabsichtigten Reise des Prinzen von Oranien nach England und meldet, daß bereits Vorberei— tungen zum Empfang Sr. Königl. Hoheit getroffen wurden; diese Reise, sagt das genannte Blatt weiter, solle uͤbrigens mit der Politik in gar keiner Verbindung stehen, sondern nur darin seinen Grund haben, daß der Prinz seine beiden Soͤhne, Alexan— der und Wilhelm Friedrich, zur Vollendung ihrer Bildung auf eine der Britischen Universitäten bringen wolle, was derselbe schon im vorigen Jahre beabsichtigt habe.

Sir Peregrine Maitland ist zum Ober-Befehlshaber der

A72 Truppen in Madras ernannt und wird sich binnen kurzem dort— hin begeben. .

Der Fuͤrst Paul Lieven wird sich in einigen Tagen auf kurze Zeit zu einem Besuch bei seiner Mutter nach Paris be— geben, und in Begleitung derselben hierher zuruͤckkehren. Die Abreise des Herrn Lomonossoff nach Brasilien soll erst auf den August festgesetzt seyn; der Globe will wissen, daß dieser Russische Diplomat in gerader Linie von Michael Lomo⸗ nossoff, einem der beruͤhmtesten Russischen Dichter des vorigen Jahrhunderts, der Anfangs Fischer gewesen, abstamme.

Am Donnerstag hat endlich die große Orangisten-Loge zu Dublin mit 79 gegen 59 Stimmen ihre Aufloͤsung beschlossen. Der Courier findet sich hierdurch zu folgenden Bemerkungen veranlaßt: „Wir billigen dies verständige Benehmen vollkom— men, und wir haben das Vertrauen, daß die ganze katholische Bevölkerung von Irland es zu wuͤrdigen wissen wird. Wir hoffen, es ist nur der erste Schritt, wie die Munizipal⸗Bill der zweite seyn wird, um die Scheidungslinie zwischen Protestanten und Katholiken zu vernichten und sie als Unterthanen einer ge— mneinsamen und Allen gleichen Schutz verleihenden Regie⸗ rung zu vereinigen. Der Edelmuth ist ein Attribut der Irlaͤnder, und die Katholiken haben nun Gelegenheit, zu zeigen, daß, indem sie vergessen, daß es jemals Orangisten⸗ Logen gab, sie nicht weniger edelmuͤthig sind, als ihre Gegner. Ein protestantisches Buͤndniß, von der die „„Dublin Evening Mail““ spricht, wuͤrde nur ein katholisches Buͤndniß hervorru— fen und auf diese Weise jene Streitigkeiten fortsetzen, die jeder gute Buͤrger beendigt und vergessen zu sehen wuͤnscht. Wir wollen um der Gerechtigkeit der Zukunft halber die Ungerechtig— keit der Vergangenheit vergessen.“

Ueber das Verfahren der Lords mit Bezug auf die Irlaͤn⸗ dische Munizipal-Reform-⸗Bill spricht sich der Courier in fol⸗ gender Weise aus: „Man muß auf den ersten Blick gewahr werden, daß in dem Konklave der Tories eine Spaltung ausge— brochen ist, daß einige Tory-Lords, wie Winchilsea, Falmouth und Mansfield, die Aufrechterhaltung der protestantischen Cor— porationen mit all ihren Mißbräuchen wollen, und daß also die Macht der Tories nicht mehr von langer Dauer seyn kann. Die kon— servativen Tories glauben, daß die destruktiven Tories zu weit gehen und zu rasch handeln, und sie danken dem Himmel, daß sie selbst fich der Emancipation der Katholiken und jeder Art von Zugestaͤndniß stets widersetzt haben. Sie verdammen den Herzog von Wellington und seine Freunde, den Lord Lynd— hurst und Sir R. Peel, weil diese nicht die Orangisten-Flagge aufgesteckt haben. Uebrigens ist der Zweck des Lyndhurstschen Vorschlages kein anderer, als die Bill im Ausschusse zu ver— stuͤnmeln.“ Eben dieses Blatt glaubt, daß Lord Melbourne unter dem „juͤngeren Anfuͤhrer“, von dem die destruktive Poli⸗ tik der Tories in Bezug auf die Irlaͤndischen Corporationen ausgehe, nicht, wie die „Morning Chronicle“ seine Aeußerung auslegt, den Lord Londhurst, sondern den Lord Stanley ge— meint habe.

Der Entschluß des Ministeriums, fuͤrs erste noch keine von den in dem Bericht der Irlaͤndischen Armen-Kommissarien vor— geschlagenen Maßregeln auszufuͤhren, wird vom Courier sehr gebilligt. „Die Regierung“, sagt dieses Blatt, „wird nun Zeit haben, den Gegenstand gehoͤrig in Erwägung zu ziehen und das— jenige, was sich als nuͤtzlich erweisen moͤchte, anzunehmen, das Uebrige aber zu verwerfen. Wenn die Kommissarien den Wunsch gehabt hätten, eine legislative Maßregel zu Gunsten der Irlaͤn— dischen Armen zu verhindern, so konnten sie kein besseres Mit— tel finden, als die Art, wie sie ihren Bericht abgefaßt, worin sie Auswanderungs-Plaͤne, Austrocknung der Suͤmpfe, ein neues Ackerbau-System, die Unterwerfung von ganz Irland unter die Kontrolle von Kommissarien, als ob die Gutsbesitzer ihr Eigen— thum nicht selbst verwalten koͤnnten, und alles Moͤgliche durch einander geworfen haben. Daß irgend ein vernuͤnftiger Mann diesen Mischmasch billigen kann, setzt uns noch mehr in Erstau— nen, als der Bericht selbst.“

Der Standard will wissen, daß es durch die Aussage eines Ingenieurs erwiesen sey, die Vernichtung der Statue Wilhelm's 1III. in Dublin habe nur durch Jemand bewerkstelligt werden konnen, der genaue Kenntniß in der Minirkunst besitze. Nach dem Courier soll eine Untersuchung, die von Beamten des Feldzeug-Amts in Dublin an der verstuͤmmelten Statue an— gestellt worden, das Resultat ergeben haben, daß die zur Bewir— kung der Explosion gebrauchte Substanz nicht Schießpulver, son— dern Knallsilber gewesen sey. Einer Anzeige der Munizipalitaͤt von Dublin zufolge, beabsichtigt dieselbe, das Standbild am 1. Juli d. J., dem Jahrestage der Schlacht am Beyage, unter großen Feierlichkeiten wieder aufstellen zu lassen.

An der Edinburger Universität ist der Lehrstuhl fuͤr die Logik erledigt, und es bewerben sich darum Sir William Ha— milton und Herr George Combe.

Es ist die Rede davon, eine National⸗Subscription fuͤr eine zur Untersuchung von Suͤd- und Mittel-Afrika bestimmte Ex— pedition zu eroͤffnen. Besonders sollen die unbekannten Gegen— den zwischen Litaku und dem Mond-Gebirge, in welchem sich das Bassin und vielleicht die Quelle des Zatre befindet, erforscht werden. Es ist bereits beschlossen, daß die Expedition vom Kap der guten Hoffnung ausgehen und sich uͤber den großen Binnensee Tschad einen Weg bis an die Nordkuͤste von Afrika zu bahnen versuchen soll. ;

Während aus den Seehaͤfen gemeldet worden, daß die Aus— ruͤstung der in Kommission gestellten Kriegsschiffe große Zoͤgerung durch den Mangel an Seevolk erleide, wozu man das unkundigste Landvolk zusammenraffe und sich um geeignetere Subjekte bis nach den Shetlands- und Orkney-Inseln umsehe, hat der Secre— tair der Admiralität im Unterhause erklart, daß vielmehr eine Menge gedienter Seeleute sich freiwillig meldeten.

Die angebliche Nina Lassave, die sich hier oͤffentlich zeigt, hat dieser Tage einen Brief an eins der Abendblaͤtter geschickt, in welchem sie ihr Betragen nach Fieschi's Tode rechtfertigt und es sich zum Verdienste anrechnet, daß sie sich uͤber das Ur— theil der oͤffentlichen Meinung hinwegzusetzen wisse.

In Falmouth ist die Jacht „Clown“ von Lissabon ange— langt, von wo sie am öten d. abgesegelt war. Der Prinz Fer— dinand war an diesem Tage noch nicht dort angelangt, zur gro— zen Betruͤbniß der Lissaboner, die ihn schon am 3ten erwartet hatten. Der Geburtstag der Königin war am 4ten mit vielen Festlichkeiten begangen worden.

Der Morning Post zufolge, ginge in einigen hohen po— litischen Gesellschaften das Geruͤcht, es sey durch einen Courier von Madrid die Nachricht hierher gelangt, daß die verwitwete Koͤnigin, des langen Haders muͤde, insgeheim einen vertrauten Emissair an Don Carlos abgeschickt habe, um, ohne Wissen ih— res Kabinets, mit demselben uͤber einen Vergleich zu unterhan— deln; zu diesem Geruͤcht soll das ploͤtzliche Verschwinden einer ausgezeichneten und sehr einsichtsvollen Person aus Madrid An— laß gegeben haben.

Das Geruͤcht, daß von Seiten Englands und and stgeschichtsforscher getheilt. Laborde will die Anfaͤnge der Machte ein Ultimatum an Don Carlos abgefertigt worden ere ir lic, de ornschneidekunst in Deurschland bis zu dem wird vom Glopbe fuͤr ungegruͤndet erklart. sen en, und 10ten Jahrhundert zuruͤckfuͤhren.

Am Sonnabend ist das Dampfboot „Royal Tar“, Rien amburg, 22. April. Der offiziellen Bekanntmachung Woolwich nach Santander abgegangen. Es hat Munition ö 3 Verwaltungs- Kollegiums des hiesigen allgemeinen Kranken— Geld so wie auch drei Offiziere und 150 Mann von der 3 . zufolge, wurden im Jahre 1835 in dieser Anstalt 5462 lichen Marine-Artillerie am Bord. Ueberhaupt scheint die ö . verpflegt. Der Kosten Aufwand betrug 269,699 Mark gierung es mit der Cooperation sehr ernstlich zu meinen? 5 rg n. 6 D. Ert. Die Einnahme war 263,768 Mark 14 man glaubt, daß ein sehr bedeutendes Corps von Marins C]! ! Fill. Ert, worunter 133,509 Mark Crt. von der Kämmerei daten an der Nordkuͤste von Spanien gelandet werden , ; ossen. (Ein Saldo vom Jahre 1834 gab noch 11,612 Diese Geruͤchte, welche die Consols einigermaßen gedruͤckt 30 9 Schill. Ert.) Das Kapital der Anstalt belief sich im verursachten ein nicht unbedeutendes Steigen der Span Lnfange des Jahres 1835 auf 715,583 Mark 5 Schill. 4 D. Fonds, welches letztere noch durch die in der Times entha n 9 und vermehrte sich im Laufe des Jahres um 535609. Mark offizielle Erklärung vermehrt worden ist, daß die Diviben ' Echill. Der Kapital⸗Fonds zum Bau oder zur Errichtung

Nark

der Spanischen Schuld am J. Mat gehoͤrig ausbezahlt wer erke sepraten, Nrren-Heil Anstalt war Sn Ene Ses ahr sollen. 1 65 i,i9ꝛ Mark 4 Schill. Bco. Die Zahl der Geistes—

Bis zum 1. April hatte die Britische Legign in Spafsp beiten ist beinahe auf 4090 gestiegen. . . 30 Offiziere und uͤber 7 00 Mann, den groͤßten Theil davon . ö Munchen, 16. April. Das vorgestrige schoͤne Fest der An⸗ Krankheiten, verloren. . 1 funft des Koͤnigs ist noch fortdauernd der Gegenstand der Unter— Vom Cap sind Zeitungen bis zum 3. Februar hier enn haltung unseres Publikums. Man sah dabei, daß es nicht großer gangen, wonach der Werth der Einfuhr daselbst in dem mit J und köstbarer Illuminationen, der Lampen und Transparente be— 5. Januar schließenden Quartal 122,451 Pfd. und der . 6. um eine Stadt festlich zu schmuͤcken. Blumen und Kraͤnze, der Ausfuhr 55,192 Pfd. betragen hatte. Es war Ales EM wehenden Fahnen von höhen Thürmen und Häusern, bunte in der Kolonie, und 72, 700 Kaffern waren Unterthanen de 6. Teppiche und kostbare Shawls, gewaͤhren einen viel freudigern nigs geworden. ö Anblick als lange Reihen von Lampen. Indessen ist es bei die— Nach Briesen aus Ober-Kanada haben die Mitgsan sem Schmuch nicht geblieben. Wohlthaͤtige Menschenfreunde ha— des vollziehenden Raths, eines Conseils des Gouverneurs, m ben die Ruͤckkehr des Koͤnigs durch milde Spenden an die Ar— log dem Geheimen Rathe des Koͤnigs von England, ihre sn men und Wgisen gefeiert und manche Thrane getrocknet. Von lassung in die Haͤnde des Gouverneurs der Provinz, Sir zu, ergreifender Wirkung war es, als gestern der König zum ersten— cis Head, niedergelegt. nal wieder das Theater besuchte. Er wurde mit einem unbe, Nach Berichten aus New-York vom 24. v. M. war schreiblichen Enthusiasmus unter Pauken- und Trompetenschall Stadt abermals durch eine große Feuersbrunst heimgesucht , empfangen. Hierauf trat das Personal der Oper hervor und den, bei welcher drei Menschen das Leben verloren haben. M sang ein Lied freudigsten Willkommens nach. einer Melodie aus große Brand zu Ende des vorigen Jahres hat ein solches 3 Narschners Oper: der Templer und die Juͤdin. Hierauf ward dürfniß von Handwerkern verursacht, daß der Tagelohn , die Oper Zampa aufgefuͤhrt, Als Ihre Majestäͤten das Theater Dollars und selbst mehr beträgt. perließen, erschallten wiederholte Lebehochs. . Der Globe meldet, daß Herr Arthur Tappau, der Se. Majestaͤt der König Otto von Griechenland, dessen rühmte Amerikanische Abolitionist, nicht im Stande gen, Hierherkommen man in der zweiten Hälfte Mai s hofft, werden sey, seine großen Waaren-Vorräthe in New-HYork versichert , porerst nur kurze Zeit hier verweilen und sodann sich nach Marien⸗ halten, wegen der Furcht der Versicherer, daß sie von den r bad bei Eger begeben, um die dortege Heilquelle zu gebrauchen. den der Emancipation wurden in Brand gesteckt werden. ] Von diesem Badeort aus werden Se. Majestat der Koͤnig Otto habe er (der bedeutendste unter den mit Franzoͤsischen Waren sich wieder hierher begeben und längere Zeit hier bleiben. . delnden Kaufleuten der Vereinigten Staaten) in Boston i Stuttgart, 18. April. In der heute nach den Oster— chern lassen, wo er nach dem großen Brande von New Ferien wieder zum erstenmale zulammengetretenen Abgeordne— seinen Ersatz zu Heller und Pfennig erhielt und deshalk, n ten-Kammer entwickelte Herr v. Ringler seine Motion uͤber Dankbarkeit gegen die Vorsehung 26,0606 Pfd. an veischiz Nilitacc-Angelegenheiten. Sein Antrag ging dahin, den Lieu— milde Anstalten schenkte. In seine Tratten auf Boston zun

tenants, welche 12 Dienstjahre haben, eine Gehalts-Zulage von sem wohlthaͤtigen Behuf setzte er: „Valuta empfangen von n] 5 Fl. jährlich, und denen, welche 20 Dienstjahre zählen, 100 Fl. Herrn der Heerschaaren.“

jaͤhrliche Zulage zu bewilligen. Auch das Loos der Unteroffi— ziere beduͤrse der Verbesserung, und er trug darauf an, denje— nigen Unteroffizieren, welche 29 Dienstjahre zaͤhlen, ein Drit— theil ihrer Besoldung als Aufbesserung zu bewilligen. Der An— trag wurde an die Finanz-Kommission verwiesen. Herr von Rummel trug in einer besondern Motion darauf an, die Re— gierung zu bitten, den Ankauf geschlossener Guͤter zum Zweck er Zerschlagung in kleine Parzellen ganz zu verbieten. Der eon fuͤhrte unter Anderem an, daß, nachdem das Gesetz vom 25. April 1828 den Israeliten den Guͤter-Handel verboten habe, ie Christen dieses Gewerbe nur um so schonungsloser gegen en Landmann treiben. Die Theorie, daß das Gluͤck der Staaten durch Vermehrung der Bevoͤlkerung in Folge der Zer— plitterung des Grund-Besitzes befoͤrdert werde, sey vor dem Anblicke der Thatsachen ganz unhaltbar. Dieser Antrag ward n die Kommission fuͤr Gegenstaͤnde der innern Verwaltung

,,,, Amsterdam, 19. April. Die oͤffentliche Audienz, die ed Majestät der Koͤnig heute verliehen haben, war ungemein zh zend und zahlreich und dauert in diesem Augenblicke noch Üm halb drei Uhr ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von hr nien mit seinen beiden aͤltesten Soͤhnen und um 4 Uhrà Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich im Palais angekomm Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Friedrich duͤrfte wohl Haag nicht verlassen. Heute Abend besucht die Koͤnigl. Fim das Stadt-Theater, und morgen wird dieselbe das Franzsst Schauspiel mit Hoͤchstihrer Gegenwart beehren. Bruͤssel, 19. April. Der Koͤnig hat vorgestern aus n die Haͤnden des Ritter Hamilton Seymour dessen Beglauhinmn verwiesen. ö ö ö . Schreiben als Großbritanischer Gesandter in Belgien empfammn Karlsruhe, 18. April, Se. Koͤnigl. Hoheit der Groß— Am 16ten d. M. ist Herr Nicolai, erster Praͤsiden n 6 ist, nach achttagiger Abwesenheit, von der Reise, welche Appellations-Gerichts von Lüttich, 73 Jahr alt, mit Tode ch Höchstdieselben nach Nuͤrnberg, Bamberg und Wurzburg gemacht gangen. haben, estern Abend in dem erwuͤnschtesten Wohlseyn hierher ö 3 J zuruͤckgekehrt F eie ght Rinn ; Krakau, 18. April. Der Senat hat vorgestern font Bekanntmachung erlassen: . „Die unterm 15ten d. M. bekanntgemachte Verfügung St zellenz des Herrn Generals, der die das Gebiet der frelen on Familie am 14. April um 5 Uhr Morgens mit dem Dampf— Krakau besetzt haltenden Truppen der drei Schutzmächte komm boot „Pannonia“ von Preßburg abgereist, und des schlechten hat alle diejenigen, welche, dieses Gebiet zu verlassen verpflichte Vetters ungeachtet, um 7 Uhr Abends desselben Tages gluͤcklich und keine Erlaubniß zu längerem Verwellen auf demselben et in Pesth angekommen. . ö . ,, Das Dampfboot „Ferdinand J.,“ welches seinen Erbauungs— fernen, wenn nicht die in opiger Ferfügung augeltndigtennn r Triest am 17. März verließ und sich in Corfu, Zante und allen uͤbrigen Zwischenstationen zur Vollziehung seiner Geschaͤfte

ö Wien, 19. April. Ihre Kaiserl. Hoheit die Frau Erz— herzogin Maria Dorothea ist in Begleitung der Erzherzoglichen

gegen sie angewendet werden soll. Da sich aber unter den Persehi die zu der Kategorie der Theilnehmer an der Polnischen Revelnn ( ,, . . ; gehören, auch solche befinden können, deren Ansprücht R uufgehalten hatte, langte, Schiffernachrichten zufolge, am 28sten auf, daß sie' dem 'hiesigen Lande angehören, loch zhäthf Naͤrz um 8 Uhr Morgens gluͤcklich in Smyrna an. Dieses sind und daher der Prüfung einer besonderen dal ernie Dampfboot wird während der in Konstantinopel statthaben— Kommissien unterliegen sollen, so bringt der Seng, Den Vermaͤhlungsfeierlichkeiten die „Maria Dorothea“ in ihren der ihm von Seiten, der Konserenz der Resideuten der den Fahrten zwischen Konstantinopel und Smyrna unterstuͤtzen, am . Schutzmãchte daju , , ,,,. , Mai aber die erste Reise von Konstantinopel nach Gal— ,,,, e , Podgorze, falls von der oben besagten Kommission dahin ern . Hiermit waͤre die Verbindung zwischen Preßburg würde, daß sie nicht zu hiesigem Lande gehörten, auch nach Abl 71 Konstantinopel hergestellt und wird durch geregelte, zwei— des ohigen Termins noch freistehen soll. Es ist jedoch laleich a des Monats statthabende Fahrten bis zum Monate merklich gemacht worden, daß obige Ausnahme für diejenigen l! Oktoher unterhalten werden. So gestaltet sich nun eine, fruͤher gilt, von denen es erwiesen würde, daß sie sich falscher Dolmen t mit so vielen Beschwerlichkeiten verbundene Reise zu einer an⸗ dient. um zu beweisen, daß sie hiesigem Lande angehören. (lei)? genehmen und bequemen Lustfahrt, und die Vermehrung der Senats⸗-Präsident: Haller.“ Dampfboͤte auf der obern Donau, so wie die in diesem Jahre mit dem gluͤcklichsten Erfolge eingeleiteten Verbesserungen lassen keinen Zweifel, daß die Reisedauer fuͤr das kuͤnftige Jahr sich noch verkuͤrzen wird. ö .

Das hler in Wien neuerbaute Dampfboot „Nador“ (Pa—

lati m Wwe. 6 . 9. 8 atin) von 42 Pferde Kraft, gefuͤhrt von Capitain H. Rau,

Den r f ch lg nd.

Kassel, 18. April. Der Konsul der Vereinigten Stas von Nord-Amerika fuͤr das Kurfuͤrstenthum Hessen, Herr . Graͤbe, hat von hier eine Reise nach Hamburg angetreten er mit dem Nord-Amerikanischen am Berliner Hofe e 1. vollendet und wird Sonntag den 24. April um halb 16 Uhr ten Gesandten, Herrn Wheaton, und den Nord⸗merikan n Morgens seine erste Fahrt von? Wien nach Preßburg antreten in den Hansestädten residirenden Konsuln zu einer Konsens . HJ / zusammentreffen wird. * Gn

Der junge Vicomte Leon de Laßorde, Sohn des . Alexander de Laborde und Legations-Secretair bei der il. Koͤnigl. Franzoͤsischen Gesandtschaft, welcher sich in der ¶I Zeit als Reisender im Orient und durch Herausgabe eines ö. z werks in Paris einen Europaͤischen Ruf erworhen hat, in verflossenen Jahre fuͤr das Studium der mittelalterliche n eine Reise nach mehreren Gegenden Nord⸗-Deutschlands unt a ist im Begriff, eine neue Kunstreise noch im Laufe des . den Sommers nach Preußen, Sachsen, Bayern, nach . . hif Rheins, Wesiphalen und Holland anzutreten. Hr. de Laborde in seinein nächsten Werke Sarzuthun, daß den Deutschen der ] eingetroffen. der Erfindung des Bilderdrucks zu vindiziren ist. e sammis tern / Der Konig von Sardinien ist von seiner nach Savona un haben bisher weder die Schriftsteller Italiens, welche ahn tlernommenen Reise nach Turin zuruͤckgekehrt . der Angabe des Vasari folgten, und sich zu Gun sten oe tg an Rom, 5. April. Die heilig Woche und das Osterfest sind Finiguerra als ersten Erfinders erklärten, noch die Kung h. derkẽmmlicher Pracht hier gefeiert worden, und der Papst ten Frankreichs und Englands, welche ohne at alle heiligen Functionen personlich vollzogen. Die Erleuch⸗

der Preßbu rg, 13. 2Eril. Der Staͤnde⸗-Tafel ist von Seiten h Magnaten die Mittheilung gemacht worden, daß sich der zbischof von Erlau, Ladislaus Pyrker (der ruͤhmlichst bekannte seutsche Dichter), erboten habe, die von ihm seit Jahren ge— ammelten 140 Original-Geimaͤlde berühmter Meister' dem neu u begruͤndenden National⸗Museum zu schenken.

s 3 . *. 2 . 8 2 2 / 8 Mailand, 14. April. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog⸗ Ine re Kanig ist nebst seiner erlauchten Gemahlin gestern von Ve— Riß ig, wo sie sich drei Monate lang aufgehalten, hier wieder

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genaue Ni der Italiänischen Behauptung folgten, noch selbst viele

473 tung der St. Peters-Kuppel und die Girandola auf der Engels— burg konnten wegen des schlechten Wetters am Ostertage nicht stattfinden, und sind bis Ende dieser Woche ausgesetzt, wodurch viele Fremde, die ihre Abreise auf heute bestimmt hatten, um dies großartige Schauspiel kommen. Der Koͤnig von Neapel wurde vergeblich erwartet; man behauptet naͤmlich, er sey vom Papste zur Osterfeier eingeladen gewesen. Dom Miguel, der schon im vorigen Jahr bei einer Bruͤderschaft eingetreten ist, voll— 6 die Function des Fußwaschens am Gruͤndonnerstage bei den Pilgern, und vertheilte am ersten Feiertage mehrere Orden und Titel an die ihm treu gebliebenen Freunde.

Spanien, TLortes-Verhandlun gen. Prokuradoren⸗Kammer. Sitzung vom 7. April. Die Diskussion der Adresse wurde fortgesetzt. Herr Burriel sprach gegen die Adresse, weil die— elbe nichts uͤber die der Koͤnigin gemachten Vorschläge, über die Mitwirkung der Verbuͤndeten und uͤber den Zustand des Mini— steriums enthalte Auch behauptete er, die Regierung habe den General Alavg beauftragt, die Intervention Frankreichs nachzu⸗ suchen. Der Conseils-Präsident erwiederte hierauf, daß ein Gesuch wegen einer Intervention Frankreichs nicht stattgefunden habe, aber die Spanische Regierung erhalte von der Franzoͤsi⸗ schen taͤglich Beweise der Freundschast und des Wunsches, die Sache der Koͤnigin triumphiren zu sehen. Er fuͤgte hinzu, daß die Art der Intervention, zu der sich England bereit erklart habe, ebenfalls nicht nachgesucht worden sey. Nach den Vorfaͤllen in Plencia habe das Kabinet in London eingesehen, daß, dem Quadrupel— Traktat gemaͤß, die Zeit zum Handeln gekommen sey, und da die Englaͤnder stets schnell in der Ausfuhrung seyen, so haͤtten sie so zleich beschlossen, den Ober-Befehlshaber im Norden direkt zu unterstuͤtzen. Aber die Spanische Regierung habe keine In— tervention irgend einer Art verlangt. Herr Gali ano forderte hierauf das Ministerium auf, uͤber den Gebrauch, den es von dem Vertrauens-Votum gemacht, Rechenschaft abzulegen; worauf Herr Mendizabal erwiederte, die Kammer solle hieruͤber zu⸗ frieden gestellt werden, sobald das Budget vorgelegt worden sey; bis dahin koͤnne er den Schleier nicht luͤften, der die Operatio— nen des Kabinets bedecke,

Sitzung vom 9. April. Die ersten vier Paragraphen der Adresse wurden, nach einigen Bemerkungen, ohne Abstim— mung angenommen. Der fuͤnfte Paragraph, welcher das volle Vertrauen in die Freundschaft und das Wohlwollen der Maͤchte ausspricht, die den Quadrupel-Traktat unterzeichnet haben, gab zu einigen Eroͤrterungen Anlaß, indem Herr Hamindes, ein neues Mitglied, äußerte, eine Coterie (Pandillä) habe die Juli— Revolution nur zu ihrem eigenen Vortheil benutzt. Herr Men— dizabal sprach sein Erstaunen daruͤber aus, daß eine solche Beleidigung gegen einen Fuͤrsten, eine Nation und eine Regierung in einem Augenblicke ausgesprochen werde, wo dieselben Spanien die ausgezeichnetsten und uneigennuͤtzigsten Dienste leisteten. Die von dem Redner ausgesprochene Beschul— digung sey eine durchaus ungegruͤndete. Seit der Juli-Revolu— tion sey der Titel „Koͤnig von Frankreich“ in „Koͤnig der Fran— . umgeaͤndert worden, um dadurch anzudeuten, daß Ludwig Philipp nicht der Herr des Landes sey, sondern in den Herzen des Volkes herrsche. Nach einigen Bemerkungen der Herren Carasco und Isturiz in Betreff der Intervention wurde die wei— tere Diskussion der Adresse bis auf die Sitzung vom 10ten ver— tagt, von der das Wichtigste bereits mitgetheilt worden ist.

Madrid, 10. April. In der heutigen Hof-Zeitung liest man: „Die Koͤnigin hat es nicht fuͤr angemessen gehalten, die von dem General Mina geforderte Entlassung von dem Kommando der Armee des Fuͤrstenthums Catalonien anzuneh— men. Wir erfahren so eben, daß der Bischof von Palencia am Morgen des 5ten d. M. seine Dioͤcese verlassen hat. Die Be— hoͤrden der benachbarten Provinzen haben deshalb alle nöͤthige Maßregeln ergriffen.“ ( Die Englischen Zeitungen theilen das Entlassungs⸗ Gesuch des Generals Mina (aus dem Hauptquartier Cervera vom 1. April datirt) und ein von demselben General an einen seiner Freunde gerichtetes Rechtfertigungs-Schreiben (datirt aus dem Hauptquartier Valls vom 15. Marz) in Bezug auf die Hinrichtung der Mutter Cabrera's mit. Der Grund dieser Maßregel wird in beiden Dokumenten ganz in derselben Weise dargestellt, wie in einem Bericht aus Barcelona, den die „Mor- ning Chronicke“ kuͤrzlich mittheilte. (S. den Art. Spanien in Nr. 117 der St. Ztg.) In seinem an den Kriegs-Minister ge— richteten Gesuch sagt Ming, er koͤnne unter solchen Umständen, da man ihn so gemeiner Rachsucht fuͤr fähig halte, sein Kom— mando nicht behalten. Am Schluß des anderen Schreibens heißt es: „Sie sagen mir, die fremden Gesandten drohten, sich ins Mittel zu legen. Warum bestreben sich diese Herren nicht durch ihre diplomatischen Noten, dem Verfahren der feind— lichen Banden Einhalt zu thun, die an die Arbeiter auf den Feldern Hand anlegen, Weiber und Kinder auf den Doͤrfern er—

greifen und sie zur Bezahlung schweren Loͤsegeldes zwingen oder

grausamer Weise uͤber die Klinge springen lassen? Warum ver— hindern sie nicht andere Laͤnder, daß dieselben dem Feinde Waf— fen und Huͤlfsmittel liefern, ohne deren Huͤlfe dieser den Krieg nicht wuͤrde fortsetzen koͤnnen? Was ist ihr Zweck, was verlan— gen sie von uns? Kann die Armee Ihrer Majestaͤt geduldige Zuschauerin bei den Graͤueln bleiben, die der Feind veruͤbt? Soll sie auf den Schrei der Bewohner nicht achten, die bei sol— chen Auftritten als Opfer fallen? In Kriegen, wo es sich um Meinungen handelt, meine Freunde, da muß man mit starker Hand die Partei niederhalten, die sich durch Mittel des Schrek— kens und der Grausamkeit Gehorsam zu verschaffen sucht, sonst erlangt sie zuletzt ein Uebergewicht, das ihr den Sieg sichern mißt.

Franzoͤsische Blatter theilen nachstehendes Schreiben aus Madrid vom 10. April mit: „Das Ministerium Mendi— zabal s scheint sich mehr und mehr zu befestigen; ich sage, es scheint, denn in Spanien muß man nichts zu bestimmt ausspre⸗ chen. Wenn es sich haͤlt, so haben wir das sonderbare Schau— spiel eines Monisteriums, das weder vollzählig gemacht, noch ge— stuͤrßst werden kann. Wie indessen die Minister dadurch, daß sie sich so lange im Amte erhalten, alle Vorhersagungen Laugen ge— straft haben, so hat ihrerseits auch die Opposition alle Berechnün— gen getauscht. Die innige Freundschaft, die zwischen Mendizabal und ter linken Seite der vorigen Kammer bestand, hat noch nicht aufgehoͤrt. Es ist merkwuͤrdig, mit welcher Langsamkeit und Ungewißheit die neue Kammer zu Werke geht. Bei ihrer Eröffnung am 22. März schien sie sich fuͤr eine konstituirende Versammlung erkluren, die Proceres-Kammer unterdruͤcken, die Fideikommisse abschaffen zu wollen u. s. w. Statt dessen sehen wir alle Par— teien ihre Fuͤhlhoͤrner ausstrecken, um sich gegenseitig zu beta— sten, und endlich sich in einer neuen Majoritaͤt verlieren, die Jedermann, und die Minister am meisten, in Erstaunen setzt.“

Dieselben Blätter melden aus Saragossa vom 7. April: „Die hier befindlichen Streitkraͤfte der Regierung, aus 1400 Mann Infanterie und 140 Pferden bestehend, sind unzu⸗ reichend, um uns gegen die Angriffe des Feindes zu schuͤtzen der 6000 Mann Infanterie und 400 Mann Kawv'llerie hat. General Serrano, der sich zur Reise nach der Hauptstadt an— schickte, hat den Besehl von der Regierung erhallen, das Kom mando wieder zu uͤbernehmen. Wir wissen noch nicht, wel che Resultate das Gesuch der mobilen National-Garde mehrerer Kantone um Wiedereinsetzung des Generals Nogueras in sein Kommando gehabt hat. In Murcia haben einige Unruhen stattgefunden. Die Ruhestoͤrer drangen in die Gefaͤngnisse und ermordeten mehrere Gefangene. Fünfzig Soldaten, die von den Karlisten angegriffen wurden, sind zu ihnen uͤbergegangen.“

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AUebereinstimmend mit den (im gestrigen Blatte der St. Zig befindlichen) Nachrichten des Journal de St. Pétersbourt meldet die Allgemeine Zeitung in einem Schreiben aus Konstantinopel vom 30. Maͤrz: „Ich habe Ihnen heute die wichtige Nachricht zu melden, daß, nachdem die Russische Re— gierung die Ueberzeugung erhalten, daß keine fremde Macht sich in der letzten Zeit mehr anmaßen wollte, sich in die gegenseiti⸗ gen Verhaͤltnisse zu mischen, welche zwischen der Pforte und Rußland bestehen und durch die bekannten Verträge genau ge⸗ regelt worden sind, sie sich bereit erklaͤrt hat, der Pforte die Einhaltung ihrer uͤbernommenen Verpflichtungen dahin zu erleich⸗ tern, daß ihr abermals ein bedeutender Nachlaß in den Kriegs— Contributionen zugestanden und sie in die Lage gesetzt wird, den

Ruͤckstand ohne große Anstrengung, und zwar in Einem Ter

min, der in einigen Mongten eintreten wird, abtragen zu köͤn— nen. Da. nun in dem Vertrage von Adrianopel stipulirt ist, daß die Festung Silistria bis zur volligen Abtragung der Kriegs— Tontribution von Rußland als Depot zuruͤckgehalten werden soll, so folgt daraus, daß jetzt, wo die Pforte durch diese neuen Be— weise freundschaftlicher Gesinnung von Seiten des Kaisers Nikolaus in die Lage gesetzt ist, ihre Schuld gaͤnzlich abzutragen, auch dieser Platz um jene Zeit geraͤumt werden muß. Im Laufe des gestrigen Tages ward die Pforte von diesem fuͤr sie so wohlmeinenden Beschlusse des Russischen Ka— binets in Kenntniß gesetzt, und man sah heute eine Deputation des Divans und die Minister der Pforte sich zu Herrn Butenieff begeben, um ihn im Namen des Sultans zu bekomplimentiren und den Dank zu bezeugen, welchen er bei die— ser Gelegenheit dem Repraͤsentanten Rußlands darzubringen sich verpflichtet glaubte. Obgleich schon vielfach von der Räumung Silistria's die Rede gewesen und die Englischen Journale seit dem Besuche Lord Durham's zu Konstantinopel unaufhörlich dar— auf zuruͤckkamen, sie mehrmals schon als nahe bevorstehend, dann wieder als lange hinausgeschoben oder gar nicht stattfindend dar— stellten, in der letzten Zeit aber als ab gemacht ansahen und Eng— land das Verdienst davon zuschreiben wollten, so kann ich Ihnen doch bestimmt versichern, daß weder England noch Frankreich hier— bei die Hand im Spiele gehabt, sondern daß Lord Ponsonby und Admiral Roussin sich uͤberrascht gefuͤhlt haben, als sie heute von einer Uebereinkunft horten, die dazu beitragen muß, die freund⸗ schaftlichen Beziehungen zwischen der Pforte und Rußland noch mehr zu befestigen. Uebrigens ist das Betragen dieser beiden Botschafter, wie ich schon fruͤher erwahnte, jetzt viel zuvorkom— mender gegen die Pforte. Sie bestreben sich, dem Sultan Ver trauen einzufloͤßen; allein nach Allem, was in den letzten Jah— ren vorgefallen, kann sich die Pforte nur nach und nach uͤber— zeugen, daß man es so redlich mit ihr meint, als man ihr zu versichern bemuͤht ist.“ Aus Syrien lauten die Nachrichten fortwaͤhrend unguͤn— stig fuͤr Ibrahim Pascha; er hatte seine Truppen zusammenge— zogen, und schien durch neue Maßregeln der Strenge sich Ach— tung verschaffen zu wollen. Die verschiedenen Voͤlkerstaͤmme in den eroberten Previnzen sind ihm aber hoͤchlich abgeneigt, und 9 ist zu bezweifeln, ob er in die Laͤnge sich wird behaupten nnen.

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Berlin, 24. April. Das Königl. Ministerium der geist lichen, Unterrichts, und Medizinal-Angelegenheiten hat aus wich— tigen Gruͤnden, und besonders deshalb, weil gegenwartig eine so große Anzahl tuͤchtig vorgebildeter Kandidaten des evangeli— schen Predigtamtes vorhanden ist, faͤr noͤthig erachtet, festzu⸗ setzen: daß die Dispensation vom kanonischen Alter, wenn Kan— didaten oder fuͤr solche auch Kirchenpatrone dieselbe erbitten, nur in den Faͤllen ertheilt werde, wenn der Kandidat be der Wahl— faͤhigkeits-Pruͤfung die Censur „vorzuͤglich bestanden“ erhal— ten hat.

Der Geheime Hofrath und Professor r. Harleß zu Bonn ist von der Koͤnigk. medizinischen Akademie zu Paris zu ihrem korrespondirenden Mitgliede erwählt worden.

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Ueber den Jeremias von Bendemann, in Beziehung auf die Beurtheilung dieses Kunstwerks in Nr. 114 der Staats-Zeitung. Wir finden in der oben angezogenen Beurtheilung mit Vergnü— gen den Scharfsinn, die Kenntniß, die fleißige und redliche Betrach—

tung, so wie die wohlwollende Schonung und Achtung wieder, wel— che jedem wackern Streben, auch wo wir nicht mit ihm einverstan— den sind, gebührt Eigenschaften, weiche den Verfasser bei allen

Arbeiten dieser Art ausz ichnen. Mit jener Achtung und Schonung, die wir freilich cinem Känstler, wie Bendemann, gegenüber, ohne uns selost herabzusetzen, nie verleugnen dürfen, finden wir auch die Bedenken geäußert, welche dem Beurtheiler hinsichtlich der Gruppen auf beiden Seiten des Jeremias beigegangen sind, und zweifeln nicht, daß er im Folgenden germ eine Auffasfung des ganzen Kunstwerks vernehmen werde, bei welcher jene B denken verschwinden dürften.

Jeremias, die Hauptfigur des Bildes, eine gewallige, bedeut— samne, in allen ihren Theilen plastisch ausgeprägte Greisengestalt, sitzt in der Mitte, über alle Andere hervorragend, in äußerer Ruhe, aber mit dem üefsten innern Schierz auf Trümmern, welche wir mät dem Beurtheiler als Tempel-Trümmer erkennen. Kein Grund eines besonderen Schmerzes wird uns an ihm kund. Von den Perso— nen an beiden Seiten steht keine mit ihm in unmittelbarer Bezie— hung, keine richtet nur den Blick auf ihn, so wie er keine eines Blickes würdigt. In sich selbst abgeschlossen, zum Boden hiastarrend, ist er versunken, nicht in besonderen, sondern in allgemeinen großen Schmerz über den Untergang des Tempels, in dessen Altar auch der Thron des Gott-Reiches stürzte über das Geschick des einst von Gott einzig geliebten Volkes, auf welches jetzt die Rache Jehova's grauenvoll hereinbricht.

Anders die Gruppen auf beiden Seiten, in welchen wir die, sol che Zerstörung begleitenden Ereignisse versinnlicht schen. Jede der hier dargestellten Personen ist erfüllt von ihrem besonuderen Schmerß;, dessen Grund uns klar vor Augen liegt. Lnks vom Pro pheten Kinder, beschäftigt um die todten und sterbenden Väter, je