1836 / 119 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nesen anerkannt worden, welche keinen Repraͤsentanten einer fremden Macht, sondern nur einen Bevollmächtigten des frem— den Handelsstandes in Canton zulassen wollen. Dieser Zu— stand hat in gewoͤhnlichen Zeiten keine großen Nachtheile, indem die Chinesen nach wie vor ihren alten Regeln folgen, wuͤrde aber bei der ersten Gelegenheit, welche einen Europäer der Krimi— nal⸗Justiz der Chinesen unterwerfen wuͤrde, die äußerste Schwie⸗ rigkeit nach sich ziehen. Das Problem, eine Behoͤrde zu finden, welche das Comité der Ostindischen Compagnie in Canton er— setzte, ist noch keinesweges geloͤst. Der Handel war nie so (eb— haft gewesen als während des letzten Jahres. Die Ausfuhr von Thee belief sich auf nahe an 60 Millionen Pfund, und die von Seide, Zinn, Zucker und Cassig lignea u. s. w. hat in der— selben Progression zugenommen. Dieses hat natuͤrlich auf die Einfuhr gewirkt, und namentlich die von Opium hat um mehr als 3000 Kisten zugenommen, und ist beinahe auf 4 Millionen Pfund Sterl. gestiegen. Die Freigebung des Handels hat da⸗ her auch in diesem Falle ihre natuͤrlichen Folgen mit sich ge⸗ bracht, obgleich sie zu großen politischen Schwierigkeiten fuuͤhren kann, und die Ostindische Compagnie wird durch die Zunahme der Ausfuhren aus Indien direkt und indirekt fuͤr den Verlust

Oper in 3 Abth., mit Tanz.

A86

Auswärtige Börsen.

Haris, 21. April. U dog Rente pr. compt, l08. 5. fin cour. 108. 15. 379 pr. compt. 82. 10. n eour. S2. 19. 50 Nenp. 102. 20). Yo Span. Rente ASM. assive 145. Neue Ausg. Sch. Ausg. Seh. 1616. 39,½ Portug. —. St. Fetersburg, 19. April. Amsterdam 53. Humburg 916? 32.

Angely. Hiera

Lond. 101522. haris 11027. Silber · Kub. 357 */.

Donnerstag, 28. April. Im Opernhause; Zum erstenmale wiederholt: Demetrius, Trauerspiel in 5 Abth., nach Schiller's Entwurf fortgesetzt und fuͤr die Buͤhne bearbeitet vom Freiherrn Franz v. Maltitz.

Im Schauspielhause: 1) Ia pensionnaire mariée, vau-— deville en 1 acte, par Scribe. 2) Les duels, uu: Lua famille D' Areourt, vaudeville en 2 actez, par Mr. Mélesville.

Freitag, 29. April. Im Schauspielhause; Der Freischuͤtz, Musik von C. M. v. Weber. Im Schauspielhause:

Akten. Musik wird vor ihrer

Sonnabend, 39. April.

des Augenblicks, Lustspiel in 3 Abth., von E. Devrient. Hier⸗

Sonntag, 1. Mai. von Venedig, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von 8 Dlle. S. Lowe: Desdemona, als Gastrolle.) ni

Im Schauspielhause:

vom Dr. C. Toͤpfer.

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 28. April. , ö helm, oder: Das Soldatengluͤck, Lustspiel in 5 Akten, von Königliche Schauspiele. hold Ephraim Lessing. (Mad. Berger, vom Herzoglichen h Theater zu . k . def * Freitag, 29. April. Der Diener zweier Herren, Lustsin in 3 von Schroͤder. (Neu einstudirt.) nene 6 1 19. Dachdecker, komisches Gemaͤlde in 5 Rahmen, frei nach t Franzobsischen, von L. Angely. Sonnabend, 39. April.

ihres Mongpols in Canton ziemlich entschaͤdigt.

auf: Nachbarliche Freundschaft,

Die Gunst

Posse in 1 Akt, von L. Angely. ! 2.

Im Opernhause: Othello, der

Warum? Lustspiel in ] Akt, von uf: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in i

Auf Begehren: Minna von Dan . . Gott ö

aunschweig: Minna, als letzte Gastrolle.

den Aurora, romantische Oper in . vom Kapellmeister Franz Glaͤser. (Dlle. Hahn

Urlaubs-Reise hierin zum letztenmale austẽrn! ;

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tag es.

Se. Majestaͤt der König haben dem Post-Direktor Vluhm ö Schweidnitz der Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu ver—

Redhactenr Eq. Corte!

n er , e-

Gedruckt bei A. W. Fapn

r ———v— 2

8

em, .

Bekanntmachungen.

Edietal⸗-Citation.

Auf den Antrag der verehelichten Lieutenant Flo⸗ rentine von Steinbach, gebornen Lietz, ist gegen ib⸗ ren, seinem . Aufenthalte nach unbekannten Ehemann, den Lieutenant und ehemaligen Guts⸗ besitzer zu Okoniewo bei Neustadt, Adolph Friedrich oder Adolph Ferdinand von Steinbach, wegen boͤs⸗ licher Verlassung der Ehescheidungs-Prozeß von dem unterzeichneten Königlichen Ober⸗Landesgerichte ein⸗ geleitet worden, und steht zur Beantwortung der Flage und Instruction der Sache ein Termin auf

den 30. No vem ber d. J. vor dem Deputirten, Herrn Over-Landesgerichts⸗Re⸗ ferendar von Vegesack, hier im Ober⸗Landesgerichts- Gebaͤude an, ;

Der gedachte Lieutenant von Steinbach wird bier—⸗ durch aufgefordert, den obigen Termin entweder in Person ober durch einen mit Vollmacht und Infor mation versehenen Stellvertreter wahrzunehmen wi— drigenfalls die in der Klage vorgetragenen That⸗ sachen fuͤr wahr angenommen werden sollen, und in Gefolge dessen, was Rechtens ist, in contumaciam] erkannt werden wird.

Marienwerder, den 29 Maͤrz 1836.

Givil-⸗ Senat des Königl. Ober- Landes- gerich ts. .

Die unbekannten Glaͤubiger des am 11. Dezember 18353 verstorbenen Ritterguts-Besitzers Jobann Gott⸗ fried Herrfurth auf Tauschwitz setzen wir unter Hin⸗ weisung auf 8. 1414 Th 1. Tit. 17. des Allgem. Land⸗ rechts von der Vertheilung des Nachlasses unter seine Erben in Kenntniß. ;

Naumburg, den 3 April 1836. .

KEönigl Preuß. Pupillen⸗Kollegium.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußis

Subhbastati ons ⸗Patent—

Das den Erben des Foͤrster Johann Wilhelm Maͤr⸗ ker gehörige, zu Lotzen Nr. 6 belegene Erbpachts⸗ Grundstuͤck, auf 3212 Thlr. 18 sgr. abgeschaͤtzt, soll in nothwendiger Suübhastation verkauft werden Det Bietungs-Termin ist in unserm Gerichts⸗Lokal auf

den J. Juni 1836, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts- Assessor Hirsekorn angesetzt. Die Taxe, der neueste Hypothe⸗ kenschein und die Kauf-Bedingungen sind in unserer Registratur einzusehen.

Landsberg a. d. W, den 12. Februar 18855 Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Bekanntmachung.

Nachdem uͤber das Vermögen des Kaufmann Karl Wilhelm Zimmermann allhier, alleinigen Inhabers der , Aßmann & Zimmermann, durch die Verfügung von Heute der Konkurs erßffnet worden, so werden saͤmmtliche unbekannte Glaͤubiger dessel⸗ ben hierdurch vorgeladen, in dem auf

den A Juni d. J, Morgens 9 Uhr,

an Gerichtsstelle hier vor dem Land⸗ und Stadt⸗ erichts⸗Rath von Boemelburg angesetzten Termine n Person oder durch zuläͤssigé Bevollmaͤchtigte, zu denen ihnen im Falle ihrer Unbekanntschaft am hie⸗ sigen Orte die Herren Justiz⸗-Kommissarien Horch, Poettcke und Reißner in Vorschlag gebracht werden, zu erscheinen, ihre ,, , gehbeig anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen.

Die Ausbleibenden haben zu gewaͤrtigen, daß sie mit ihren Forderungen gegen die Masse werden prͤͤ⸗ kludirt und ihnen deshalb gegen die uͤbrigen Glaͤu⸗ biger ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden.

Magdeburg, den 17. Februar 1836.

S ubhastations⸗Patent.

Das hierselbst suß No. A8. belegene Grundstuͤck, bestehend aus einem Wohnbause und Hintergebaͤu⸗ den, mit einer Apotheke und der Befugniß zur Aus übung der , , ,, auf Grund einer an dritte Personen veräußerlichen, im Jahre 1707 ertheilten Eoncession, ist auf den Antrag eines Glaͤu= bigers im Wege der Execution zur nothwendigen Subhastation gestellt und gerichtlich auf 13,886 Thlr. 27 sgr. 1 pf. abgeschdͤtzt worden.

Zum ͤffentlichen Verkaufe desselben steht Termin auf den 1. Junius 1836, Morgens 9uhr, im Partheien Zimmer des unterzeichneten Gerichts vor dem Deputirten, Herrn Justizrath Boettich er, an. Die Taxe und der neuste Hypothekenschein köͤn⸗ nen in unserer Registratur eingesehen werden.

Zugleich werden alle unbekannten Glaͤubiger, welche an das gedachte Grundstuͤck Realanspruͤche zu haben vermeinen, aufgefordert, in dem anberaumten Ter⸗ mine zu erscheinen und ihre Anspruͤche anzumelden.

Die Ausbleibenden werden mit ihren etwanigen Renl-Anspruͤchen auf das Grundstuͤck praͤcludirt, und ihnen ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.

Gnesen, den 22. October 1838.

Kdnigl. Land- und Stadtgericht.

In dem Devositorio des unterzeichneten Königl. Land- und Stadtgerichts befinden sich folgende Mas⸗ sen, deren Gir nh n unbekannt sind:

ü) die Katharing Amselsche

Judicial⸗Masse mitt. . 92Thlr. 10 sgr. 6pf.

2) Franz Nieszkowskische Ju⸗

dieiai⸗Masse mit. 7 15 6⸗

z) Anna Janitzkische Judi—

cial⸗Masse mit.

3109 ) Schachtschneider Bethge⸗

sche Judicial⸗Masse mit. 9 10 3) Wegnersche Pupillen⸗M. .

,, 596868 6) Controlleur Schmelzersche

Fudicial⸗Masse mit. 3 1210 7) Hachesche Pupillen Mmit 5 27 24

S5 Lausche Jud. M mit. . 109 J 9) Masse Katbke s. Wegner 5 ;

105 Dietrichsche Pup⸗M mit . 115 Straußsche NachlMmit 1 20 12 Hoffmannsche P-⸗M. mit 1 21 13 Albrechtsche N. Vr mit 17 * 14) Masse Hirschfeld siehe J 15) Szimakowskische N ⸗M.m 1 7 3 16) das Percipiendum der ihrem Aufenthaltsorte nach un⸗ bekannten Reinertschen Eheleute in der Sternschen Subb⸗ M. mit JI

Die unbekannten Eigenthuͤmer dieser Deposital⸗ Massen oder deren Erben werden aufgefordert, sich innerhalb L Wochen mit ihren Ansprächen bei uns zu melden und ihre Legitimation zu fuͤhren, widri⸗ genfalls dieselben zur Justiz⸗Offizianten-⸗Wittwen⸗ Kasse abgeschickt werden sollen.

Schwetz, den? April 1836.

d. Vorr d. .

Königliches Land- und Stadtgericht

Linszahlung der Spanischen 5pracentisen Obligationen bei Ard oin.

Die am 1. Mai s. c. fälligen Coupons der Spa- nischen 5procentigen Obligationen bei Ardoin werdon von sieute an in unserem Cam- toir., unter den Linden No. 23, betablt.

Berlin, den 20. April 1836.

4A. H. Heymann & Comp.

Literarische Anzeigen.

So eben ist in unserm Verlage erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Anleitung zum naturwissenschaftlichen

Beobachten füͤr Gebildete aller Staͤnde. l Geologie von H T. de la Buche. Aus dem Engl. von Hr. Rehbock, mit einer Vor⸗ rede von von Dechen. Mit 138 in den Text eingedruckten Original⸗Holzschnitten. Gr. 8r6. Geb. 1 Thlr. 20 sgr.

Das Gebiet der Naturerscheinungen ist ein so gro⸗ ßes, daß es nicht genug Forscher und Berichterstatter geben kann: jeden Gebildeten und Einsichtigen kann aber auch eine geschickte Anleitung leicht in den Stand setzen, in irgend einem naturwissenschajtlichen Zweige ein solcher sich und Andern lehrreicher Beo— vachter zu werden. .

In diesem Sinne ist die Anleitung zum Beo⸗ bachten in der Geologie aufgefaßt: fuͤr andere Naturwissenschaften werden sich ahnliche anschließen; die gegenwartige, aus dem trefflichen Original (vergl. n Dechen) deutlich ünd fließend übertragen, mit den sauberen Holzschnitten desselben und auch sonst ansprechend ausgestattet, wird die Reihe wuͤrdig eröffnen. Veit & Comp.

Bei Goedsche in Meißen ist erschienen und in Berlin in der Stuhrschen, Schloßplatz Nr 2, so wie in allen andern Buchhandlungen daselbst und anderwaͤrts zu haben⸗

ö die ganze heilige Schrift des alten und neuen Testa⸗ ments, nach hr. Martin Luthers Deutscher Uebersetzung

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avier

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25 30 Abbildungen kostet 67 sgr., auf starkem Ve⸗ linpapier 11 sgi. Alle Monate erscheint ein Heft, 18 —– 38 ist fertig. Jede Familie sollte sich diefes große, schoͤn und reich ausgestattete Bibelwerk als eine Haus-Chronik anschaffen.

In dem Verlage der unterzeichneten Buchhand—

lung erschien fruͤher das durch seine gruͤndliche Bear⸗

beitung so ausgezeichnete SIownik dokkadny

(L. S.) Königl. Preuß. Land und Stadtgericht.

Je zy ka Polskiege i Niemieckiego.

. Vollstandiges Polnisch⸗Deutsches Woͤrterbuch von Georg Samuel Bandtke.

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Der ungemein niedrige Ladenpreis dieses engge—

bisher 5 Rthlr; um jedoch den Ankauf dieses als so boͤchst brauchbar anerkannten und wirklich aus— fuͤhrlichen Lexikons noch mehr zu erleichtern, ist dasselbe nunmehr auf den Preis von Drei Reichsthalern herabgesetzt ist, wofuͤr es durch alle Buchhandlungen zu haben ist. Breslau, im April 1838 Wilhelm Gottlieb Korn.

Zu Bestellungen hierauf empfiehlt sich die Nauck—⸗ sche Buchhandlung in Berlin, Hausvoigteiplatz Nr.]

Verlag der Creutz schen Buchhandlung in Magdeburg

Vom Hauptmann Hellrung, Verfasser des Buchs: die Landwehr-Compaägnie, welches mit so entschiede⸗ nem Beifall in der vaterlaͤndischen Armee aufgenom— men wurde, daß es eben zum dritten Mal aufgelegt erschienen ist; als Tter Theil davon“

Der Garnisondienst in d. Königl. Preuß. Armee, mit dem Bildniß Sr. Königl. Hoheit des Kronvrinzen, in lith Umschlag, 7 sar.

Der Felddien st, in 2 Heften, 15 sgr.

und von demselben Verfasser:

Der Preuß. Infanterist, ein Lese- und In— structionsbuch fuͤr Soldaten der Linie und Land⸗ wehr, Auszug aus der Schrist: die Landwehr⸗

chen Staaten.

druckten, uͤber 2000 Seiten starken Woͤrterbuches war

Ausdruck Scribler wird in der Englischen gh

. en geruht. . ̃ ; eih Se. Majestaͤt der Konig haben dem Kammerherrn, Baron

Hon Sobeck hlerselbst, den St. Johanniter⸗-Orden zu verleihen

riß Königs Majestaͤt haen den bisherigen außerordentli⸗ hzen Professor in der medizinischen Fakultät der Universitaͤt zu alle, hr. Hohl, zum ordentliche Professor in der gedachten Lkultaͤt zu ernennen und die für ihn diesfalls ausgefertigte ö estallung Allerhöchstselb t zu vollziehen geruht.

sche Bearbeiter die Ausdrücke des Origlnals hey halten hat. Gleich in der ersten Zeile dieses Kun tels steht: M. André Muriel, à spanish re luge⸗ rigst, resin in Paris., Und wie lautet f Stelle in der Franzbsischen Bearbeltung? NJ. An

Muriel. Litterateur espan dal résiclant à ban 6, . , g En den bisherigen Konrektor ar Auel; ; ; ban Des Königs Majestaͤt haben den bisherigen Konrettor am , Bearhetenz Ir, astum in Stralsund, Professor Dr. Ha senbalg, zum Muriel apret-udded historia, in der Franztsihh ymn

9 ) ;

6crivain ohne jenes Beiwort, Seite 200 gar Pa eto des Pädagogiums in Putbus auf der Insel Ruͤgen ĩ lergnaͤdigst zu ernennen geruht. und Seite 201 ein Scribhler, dagegen in der Fin,

(leillerd . Muriei, in der Franzbsischen . u zbsischen abermals M. Muriel genannt. Bel zh

Compagnie, mit dem Bildniß Sr. Königl. Hoh. des Kronprinzen, 133 Seiten, comoreß gedruckt, in lithogr. Umschlag 77 sgr.; ohne Bildniß ? sgr.; das Bildniß besonders 23 sgr. Auf 10 Exemplare wird Sammlern eins gratis zugegeben von beiden Werken.

In Berlin wendet man sich an die Stuhrsche Buchhandlung, Schloßplatz Nr. 2

Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29, hat so eben die Presse verlassen und ist an alle solide Buchhandlungen versandt:

Memoiren des Friedensfursten (Don Ma—

nael Görloy). Aus dem Englischen von Dr. F. H. Ungewitter. Bd. . Heft? Mit dem Por— trait der Koͤnigin Marie Louise von Spanien. Gr. 8Svo. Geh. womit der 1ste Band beendet; der Druck des 2ten Bandes ist gleichfalls so weit vorgeschritten, daß das ganze Werk in kurzem vollstaͤndig zu haben ist.

Der Preis ist fuͤr beide Baͤnde (circa 60 Bogen) in gr. Sen, nebst z in Kupfec gestochenen Portraits, nur 3 Thlr.

Ich benutze diese Gelegenheit, um eine „Abferti— gung“ des Verfassers der in Leipzig erschienenen Uebersetzung der Memoiren, des Herrn Pr. Diez— mann, zu beantworten. Duser, der Bescheiden⸗ beit fuͤr sich in Anspruch nimmt, haͤtte bedenken sollen, daß von einer Abfertigung nicht die Rede seyn kann, so lange sich dieselbe nicht auf schla—⸗

ende Gründe und Thatsachen siuͤtzt. Der ,. fehlt es aber daran gaͤnzlich, er hat zur Unwahrheit seine Zuflucht genommen. Herr Ur. Diezmann scheint mit der Englischen Literatur nicht sehr vertraut zu seyn und Englische Zeit schriften oder Tagblaͤtter gar nicht zu lesen, denn sonst koͤnnte es ihm nicht unbekannt seyn, daß na—

*

D

mentlich drei der angesebensten Londoner Blaͤtter, die fimes, der Courier und der Standard, im Sep—

drüclich bemerkten, „Herr Richard Bentley habe von dem Friedensfürsten das Verlagsrecht (eohxyeight) der Original⸗Handschrift ge⸗ kauft.“ Ein solches Verlagsrecht an sich bringen, heißt nicht, wie Herr Hr. Diezmann meint, das Recht erkaufen, die Franzoͤsischen Aushaͤngehogen zu uͤbersetzen, um dem Englischen Publikum die Ueber⸗ setzung einer Uebersetzung bruͤhwarm auftischen zu können. Wie Herr Hr. Diezmann einem so be— rühmten Buchbändler, wie Herrn Bentley, eine so

Wenn Herr De. Diezmann eine irgend genaue Kenntniß der Englischen Sprache besaͤße, so wäͤrde er auf den ersten Blick in die Englische Bearbeitung der Memoiren erkannt haben, daß nur ein Eng! qn⸗ der sie verfaßt baben kann, und daß ein Fran zo se, wie Herr von Esmanard ist, nimmer im Stande ge⸗ wesen waͤre, ein so echtes und reines Englisch zu schreiben, in dem die von mir benutzte Englische Be⸗ arbeitung geschrieben ist Diese Bearbeitung hat er aber uberhaupt gar nicht angesehen, denn sonst wurde er z. B. im 12ten Kapitel gefunden haben, daß der

tember v. J. auf die Memoiren des Friedensfuͤrsten aufmerksam machten und bei dieser Gelegenheit aus Dinge, und auf dem Titel der Englischen Ausgch

e n sch Bearbeiter der Original⸗Handschrift des bbe Murlel sehr geschont hat, wogegen der Engli—

2

das vom 22. Februar.

. ng auf 2 res unter ö ruck in der Handfch'ift bingewiesen, mn 107. vom 5. April d. J., die Ergaͤnzung der 5§. 12 und naturliche Reihefolge, dem folgenden nachgesch 3. . , , 9 . '. . ! gie 1708. vom gten d. M., betreffend die Modification der wird erzäͤbslt, die Spanier haͤtten einen Fransjss⸗ provinz vom 1. August 1822, §. 4, Nr. 5, und Dst-byren den, mitgebracht In der Fra nzöstia Auseinandersetzungen betreffend. mich zu weit fuhren, wollte ich alle Varianten Und bei einer solchen Verschiedenheit in den un Uebersetzung sprechen? Zu welcher Confusion s)ch . iel e 5 2 197 des 1sten Bandes der Englischen Ausgabt sit;. ass junlgurent upak * March, and uphn a peil Die Herzoͤge v. Orleans und v. Nemours sind gestern Nach— der Uebersetzung des Herrn Hr. Diezmann! Cl n ersten Tagen des kuͤnftigen Monats Paris verlassen. Man f j ita sti i ö voraus einen Monarchen, einen Zeitadbschnitt hommen hat. Herr He. Diezmann hat naͤmlich die Worten! in P ng ücktehre z 4 . ] PBtelle Sir Frederic Lamb, jetziger Botschafter in Wien, treten zu muͤssen geglaubt! Wie ich die Stelle uͤt '. Rede des Ministers des Innern zuruͤckkommen zu muͤssen, leichtstnnige zu nennen, ist mir durchaus it ämlich seinen Vortrag mit folgenden Worten geendigt: „Wir wenn dleser sich von der Fiüchtigkéeit seinn . Fine Anspruͤche an die Erkenntlichkeit des Landes nicht verzich— Uebersetzung nach, wo er einen ganzen Eih, . igen Manner zu erblicken, deren Politik Frankreich seine Ret— chie ne vint agiler nes provinees zu u berseßhsl si⸗ Ausl er i un . . : ,, ; Auslassung, der, Worte; Feinden und Neun Ferium, minder' wankelmuüchig in seinem Gange als Nordischen Wild en, sondern die Nordischen Bat Hairs ghren . at.“ Hierauf erwiederte nun der Mintster des Innern Behauptung. „auf der Englischen Ausgabe slebe de . h ur, erle ers auftrete, dessen Einsichten und gemäßigte Gesinnungen so all— Lor. Diezm ann ganz klar, daß er entweder n ; seinen Worten einige Uebertreibung finde. ĩ duire, muß er wissen, sind zwei ganz verschledes Räsidenten, die andere in der Teputirten-Kammer von dem Greß— kishßness. y ligut. vol. J. B. d' Esmönurd, un a sisteriums. Was mich betrifft, so habe ich beide Reden mit einan— fe 2 5 zu verschwelgen? Aus der Einleitung des ä Besteht denn in der That wesen und mit dem Friedensfürsten bekannt . 1 setzung besorgt, in der Einleitung den ganz in ed dem von celle Version (nicht traductien angleizt en und in Lyon bereitete sich eine Katastrephe vor; cine abermalige bereits früher bemerlt. Diff ne ba irschte überall Ruhe; die Grundsätze sind dieselhen geblieben, nicht bl

Beute wird das 9te Stück der Gesetz Sammlung ausge— ö. ͤ Mir 1706. vom 14. November v. J., wegen Anfertigung Escrividur heiße, und diese Anmerkung fehlt im h Nr. I ö 2. 3206 8 . 1 2 2 4 8 F . . . , , , , 13 der Kreis-Ordnung fuͤr die Rheinprovinz und worden, was in der Englischen Ausgabe nicht n 4. 86 e,,

Vorschrift der Suohastations-Ordnung fuͤr die Rhein— schen Artillerie⸗Hauptmann und andern » 1769. von dem selben Tage, die . der Allerhoͤch⸗ Bearveitung steht: amenänt avec eux une centin Berlin, den 29. April 1836. angeben, auf die it meiner Uebersetzung, wo es in fen und, Aingaben der beizen Brarbetungen nin Zeitungs- NMNa— che cht en. die Idee an sich selbst fübren wurde, wird man inn

. , . 9 29 99 9 6s yon yr aiscsys Gz eos. 1 6 6 2 „he (namlich Herr Muriel) hastens beforehand,l Paris, 22. April. Der Preußische Gesandte hatte vor— f Events of. which history has not vet slöhbliedch nittag nach Chantilly zu den dortigen Wettrennen abgereist. VD lautet wörtlich, wie folgtC, „Er beeilt sicch a aubt noch immer, daß er eine Reise nach Oesterreich anzutre— dn d : Jungfrau ö 96. . brandmarkzn, bessen. Gesch cht. noch Jung Man spricht davon, daß Lord Granville, Englischer Bot⸗ Franzbsischen Ausgabe: dont Lhistaire (st ener werde. habe, wird man Seite 176 des 1sten Bandes miht welchem derselbe in der gestrigen Sitzung der Pairs eingefalen, sondern ich habe nur auf daß eisch ffen, daß man das System des 13. Marz und des 11. Okto— beit uͤberzeugen will, so sehe er, um von unzͤͤhluh n und daß die Minorität desselben dahin streben werde, der— Toskana betreffend, ausgelassen hat; er seht ki . lung zu verdanken hat. Ich erkläre daher, daß ich den verlang— gessen hat; er fehe Seitelnzh und b2 nach lf . . * 6 5 ; j j t hij ; 6 . ; und „der Engländer, uUnversiandlichkeit rin in feinen Worten, deim Systeme getreu bleiben werde, wel—( baren (wie es auch in der Englischen Btnrheltux;⸗ ; er ch im Wesentlichen Folgendes: . tt Englische Ausgabe nicht zu Gesicht bekommen het Er beruft sich auf gelbewahrer gehalten worden ist. Während er jent unbedingt lobt, dem der Franzöͤsischen steht: EY τduits en ltane Er. verglichen, und wenn ich auch einige Verschiedenheiten in der kes geht ohnchin deutlich hervor, daß Herr bon das Ordnen der Hanbschrift und die Hen gn, ; halt der Memoiren kurz zusammengesaßt ,. an, fig die E 9. . h 5 ; 9 , habe i 6 wurde nothwendig, und die Regierung ermanzgelte nicht, sie n. rschwie gti . , . d Dr. Diezmann woblwelslich ve sch ber die Zeiten haben sich geändert, und so muß auch eine Aende— . . für mich, sondern im Namen des gesanmiten Kabinets,

1 eben, welches enthalt, die Allerhoöchsten Kabinets-⸗Or— gabe in einer Anmerkung auf den Spanischen gi l 6 ; * nd Ausgabe neuer Kassen⸗Anweisungen; Franzðösischen Bearbeitung. In der letztern; un ? , veisungen; . en, aber ganz gegen den Zusammenhan . . . 3 e , . ba, . Westphalen vom 13. Juli 1827 Letreffend; Fall ist.! In der letzten Note zum 2asten ul bende Siegeszeichen ihres glorreichen Zuges (inn sten Ordre vom 25. August 1825 auf alle baͤuerliche * in 5 . Tra! ais . 6 8 9 * C. 9 . . öh ö 2 / - . d'artiseurs srar gais, trophèrs vivans ete. Es hi- ö Debits-Comtoir der Gesetz-Sammlung. wendig schien, stets aufmerksam gemacht worden Dr. Diezmann noch von der Uebersetzung ih * ö Anderm aus folgendem Beispiel ersehen konnen. q his oven autuorityq ö mere Sup position. h pHestern Abend eine Audienz beim Koͤnige. records.“ Und wie lautet die betreffende Stil er Fuͤrst von Talleyrand wird, dem Vernehmen nach, in eigener Machtvolkommenheit, durch Unterslun! n beabsichtige; gewiß ist, daß er Passe nach Deutschland ge— die noch von keinem Manne erkannt wurdt“ ; 6 . . after in Paris, nach London zurückkehren und daß an seine Fierge« durch eine biblische Redensart wiederget ö ö. ö . Wir glauhen, hier noch einmal auf denjenigen Theil der Bearbeitung finden. Die Leipziger Uebersetzung ) kammer dem Grafen von Tascher antwortete. Letzterer hatte Nachwort des Verfassers aufmerksam gemacht, in er nicht aufgeben, daß die Masjoritaͤt des Ministeriums auf Beispielen nur einige anzuführen, Seite zd kh nst ihre Namen neben denen Casimir Périer's und jener mu— 32 nach, wo er die Worte: aucun missianaire (i n Kredit bewillige, jedoch in dem Vertrauen, daß das Mini— 9 1s ] . 12. .

d bedenke schließli daß er Seite 131 niht M Won u Systen 14 . n ,, . 8 hem die Pairs Kammer sich seit 5 Jahren unablaͤssig beigesellt ganz richtig heißt) haͤtte sagen muͤssen. Dur —ĩ ö ö

„Ich gesiehe, daß ich nur ungern zur Widerlegung eines Red—

Name des Fran zöͤsischen Uebersetzer s“, zeigt 9j j ; mein bekannt sindz doch kann ich nicht umhin, zu erklären, daß ich oder kein Englisch versteht; denn to edit und nn, wei Reden, von denen die cine in diefer Kammer von dem Eonseils steht? «d iιed. under the superiusendlenre o lis ade er in dieser eine Verleugnung der Grundsätze des vorigen Mi— ar eie. Was hatte ich demnach v obi sth Form entdecke, so habe ich doch keine in der Sache sinden können.

*. 2 2 l manarb, der eine Relbe von Jahren in Spanih, übernommen, außerdem die Franzbsis wieder dem Tert Noten brigefügt hut . ie Vend 6e; die Herzogin v. Berry durchsireifte die wesilichen Provin—

2 z (

d 8 r ö ri n 1 te. die in London unter der Presse seyn. sy . Het zeigen. Als endlich das Kabinct vom 22. Februar gebildet wurde, Dr. F. H. Ungewitter. lung in der Anwendung jener Grundsätze eintreten. Ich spreche hier kläre, daß zwischen dem Coufeils-Präsidenten und dem Groß—

ö lt nher nicht die geringste Meinungs Verschiedenheit herrscht, here nen 7 eine solche aus den oberwähnten beiden Vorträgen hat un ö w eu. Wenn men aber ein neues Kabinet näher bezeich⸗ ( vill, se muß man doch den Tag dazu wählen, an welchem es

Berlin, Freitag den 29st April

Allgemeine

re üußi s ch E Staat s-Zeitung.

gebildet wurde. Nichtsdestoweniger werden wir, wenn der Straßen— Aufruhr sich erneuern sollte, die ganze Energie unserer Vorgäuger wiederfinden; bis dahin aber wollen wir uns mit der Abfassung der uns noch fehlenden organischen Gesetze beschäftigen, wie felche im 69ysten Artikel der Charte dem Lande verheißen worden sind. Und jetzt nur noch wenige Worte, bevor ich diese Rednerbühne ver— lasse. Man sireitet mehr um Worte als um Dinge: die Einen spre— chen uns von einer festen, die Anderen von einer versöhnlichen, die dritten von einer festen und versöhnlichen Politik. Man giebt den Majoritäten der Kammern verschiedenartige Benennungen, spricht bald ven den Doctrinairs, bald von dem tiers parti, bald von den Männern des Centrums. Dies Alles, m. H., ist nichts als ein Wortsireit. Sollen wir uns dazu Glück wünschen, oder uns daruͤ— ber betrüben? Ich meines Theils thue das Erstere. Wenn man sich erst in einem Lande um Worte, um kleinliche Dinge streitet, so äßt sich annehmen, daß man über die großen allgemeinen Grund— sätze einig ist, daß das monarchische Prinzip, das Pxinzip der Ver— sassung ver jedem Angriffe sicher ist. Wenn das Ministerium des 22. Februar irgend wohin trachtet, so ist es dahin, weder in dem Sinne der einen noch in dem Sinne der anderen jener in der Sache einigen Parteien zu regieren; seine Bemühungen sollen vielmehr einzig und allein ah mn gehen, alle gute Bürger in einem gemeinsamen Gedanken um den verfassungsmäßigen Thron zu sammeln und allmälig jede Spur eines Meinüngs-Zwiespaltes jn verwischen. Wir zählen bei diesem mühsamen Werke auf den Bei— stand der Pairs-Kammer, die der Krone und dem Lande schon so oft ihre Hingebung bewiesen hat, und die, sowohl ihrem Wesen, als ihrer Gesinnung nach, weit über jene kleinlichen Partei-⸗Benennun— gen hinaus ist, die bloß eine Ausgeburt der aufgeregten Leiden schaft sind.

AUnter großem Beifall kehrte der Graf von Montalivet auf seinen Platz zuruͤck. Der Vicomte Dubouchage dankte dem Minister, daß er sich so offen ausgesprochen habe; er gestehe, sagte er, daß die erwähnten beiden Reden des Conseils-Praͤsi— denten und des Großsiegelbewahrers einige Zweifel in ihm er— regt gehabt hätten. Jetzt aber sey er überzeugt, daß das Mi— nisterium eine Fortsetzung des Systems vom 13. Maͤrz beabsich— tige. Die geheimen Fonds wurden hierguf mit 92 gegen 7 Stimmen bewilligt. In der heutigen Sitzung waren unter Anderem die Berathungen uͤber eine Proposition des Barons Lallemand wegen einer Aenderung in der Militair-Gerichts— barkeit an der Tagesordnung. Der Kriegs-Minister hielt die desfallsigen Antraͤge mindestens fuͤr unzeitig, während der Berichterstatter, General von Am bugeac, mit dem Antrag—

steller der Meinung war, daß das gegenwartige Verfahren vor.

den Kriegs-Räthen jedenfalls unvollstaͤndig sey und dem Ange— klagten keine hinlaͤngliche Buͤrgschaft gewähre. Der General St. Cyr-Nugues hielt es unter diesen Umständen fuͤr ange⸗ messener, die ganze Proposition an den Kriegs-Minister zu ver⸗ weisen, damit dieser die darin enthaltenen Bestimmungen bei der Abfassung eines neuen Militair-Gesetzbuches zum Grunde lege. Bei dem Abgange der Post war hieruͤber noch kein Be— schluß gefaßt worden. .

In der Deputirten-Kammer verlas gestern der Ge— neral Bugeaud eine aus einer großen Menge von Artikeln be— stehende Proposition wegen der Stellvertretung bei der Armee; jeder Rekrut soll danach einen Andern statt seiner stellen duͤr— fen, wenn er 1500 Fr. in den Schatz zahlt, und die eingehen— den Summen soll die Regierung zu Anwerbungs-Praͤmien ver— wenden. Im weiteren Verlauf der Berathungen uͤber das Zoll— Gesetz kam (wie bereits erwaͤhnt) das Eisen zu den Eisenbahn“ Schienen an die Reihe. Die Kommission schlug vor, den Zoll von demselben im Allgemeinen um des gegenwartigen Be— trages zu ermäßigen, zu Gunsten der Eisenbahn-Gesellschaften aber auf 5 Fr. von 100 Kilgr. herabzusetzen. Herr Bignon von der niederen Loire verlangte sogar die voͤllig freie Einfuhr der Englischen Eisenbahnschienen, und bloß eine Wage-Gebuͤhr von 10 Centimes fuͤr 160 Kilogr. Herr Carl Dupin widersetzte sich beiden Antraͤgen, indem er der Meinung war, daß Frankreich eine hinlaͤngliche Menge Eisen producire, um allen Eisenbahn-Unternehmungen zu genuͤ— gen. Herr Lherbette trat dem Vorschlage der Kommission, Herr Anisson-Duperron dem des Herrn Bignon bei. Nach einer sehr weitläuftigen Debatte, an welcher auch der Handels- Minister und der Conseils-Präsident (die sich Beide gegen die Eisenbahnen aussprachen) Theil nahmen, wurde sowohl der Antrag des Herrn Bignon, als die Herabsetzung des Zolls auf 5 Fr. von 100 Kilogr. zu Gunsten der Eisen— bahn? Unternehmer verworfen, und die allgemeine Ermäßigung des Zolls um * des gegenwärtigen Betrages genehmigt. In der heutigen Sitzung kamen das Gußeisen und die eiser— nen Taue zur Benutzung bei der Marine zur Berathung. Die Debatte wär von keinem besonderen Interesse.

Das Journal des Déabats tadelt in seinem heutigen Blatte den Handels-Minister und den Conseils-Praͤsidenten, daß sie sich gestern in der Deputirten⸗Kammer einer bedeutenderen Herabsetzung des Zolls von den Eisenbahnschienen widersetzt haͤt— ten. Wenn, meint das gedachte Blatt, die Eisenbahnen in Frank— reich sich in einer so traurigen Lage befanden, daß die Actien fur die Bahn von St. Etienne nach Lpcon mit 30 Prozent Ver— lust ausgeboten wuͤrden, daß die Bahn von St. Etienne nach Andrézieux erst jetzt nach 10jährigem Bestehen rentire, daß die Eisenbahngesellschaft von Andrézieux nach Roanne sich fuͤr ban— kerott erklärt habe, und daß mit den Bahnen von Alais nach Beaucaire und von Toulouse nach Montau— ban noch nicht einmal der Anfang gemacht worden sey, so müsse man dies lediglich dem Umstande beimessen, daß die Re— gierung sich zu wenig dafuͤr interessire, und nicht einmal die Einfuhr der Englischen Schienen beguͤnstige. Weiterhin raäͤumt indessen das Journal des Débats ein, daß die Eisenbahnen in Frankreich gegen diejenigen in England und Nord-Amerika stets im Nachtheile bleiben wurden, indem es kein Land gebe, wo der uͤbrige Land- und Wasser-Transport sich so wohlfeil be— werkstelligen lasse als gerade in Frankreich; eben deshalb aber sey es nothwendig die Eisenbahnen auch mehr als in irgend ei— nem andern Lande zu begüuͤnstigen. .

Die 39 Polnischen Fluͤchtlinge, die durch einen Beschluß

1836.

des Ministers des Innern aus Paris verwiesen worden sind, sollen erklärt haben, daß sie sich diesem Befehle freiwillig nicht fuͤgen, sondern abwarten wuͤrden, bis man sie mit Gewalt fort— brächte. Sie fuͤhren zur Entschuldigung dieses Benehmens an, daß sie die Proclamation, um derenwillen sie verwiesen wurden, vor der Veroffentlichung dem Herr Gasparin, Unter⸗Staats⸗ Secretair im Ministerium des Innern, in Franzoöͤsischer Ueber setzung vorgelegt und von demselben den Bescheid . hat ten, daß er den Inhalt der Proclamation in keiner Weise miß— billigen konne.

Die Actien des seit dem 1. Jan. d. J. erscheinenden Jour— nals le Droit, deren urspruͤnglicher Preis 250 Fr war, sind bereits auf 850 Fr. gestiegen.

Ein neuer Roman von Jules Janin, „der Querweg“, sin⸗ det so viele Leser, daß schon zwei Tage nach seinem Tir gen eine zweite Auflage veranstaltet werden mußte.

er Moniteur meldet aus Spanien: „Man schreibt aus Vittoria vom 11. d, daß bis zu diesem Tage noch kein Gefecht kattgefunden habe. Die Englische kegton sollte am 18ten in ilbago eintreffen. Einen Theil derselben, so wie ein Bataillon der Chapelgorris, erwartet man in St. Sebasttan Cordova wird in Pampelonag erwartet. Leon Iriarte hat sich am 18ten . seinen Truppen nach jener Stadt hin in Bewegung gesetzt.“

Im Phare von Bayonne liest man „Lequeitto wurde am 12. d. M. von den Karlisten genommen; man kann es nicht mehr verhehlen, und alle in dieser Hinsicht gegebenen Details bestätigen fich vollkommen. Dieser fuͤr nutzlos gehaltene Posten sollte aufgeg eben werden; Cordops hatte bereits Befehl dazu er⸗ theilt. Die Nichtausfuͤhrung dieses Befehls, die unbegreifliche Schwache des Kommandanten und der Garnison haben dieses Resultat herbeigefuͤhrt, welches man noch aus die mildeste Weise erklaͤrt, wenn man es der Verraͤtherei zuschreibt. Am meisten ist die moralische Wirkung zu bedauern, die durch solche Ereignisse auf der ganzen Kuͤste i rn ,, wird und neuerdings Be⸗ sorgnisse in Bezug auf St. Sebastian erregt. Am 15. sind in St. Sebastian durch ein Dampfschiff Kriegs ⸗Munitionen fuͤr den Platz, und 220,000 Patronen fuͤr die Engländer, dis jeden Augenblick erwartet werden, gelandet worden.“

Aus Perpignan schreibt man vom 17. d. M.« „Seit die durch den General Elliot abgeschlossene Convention die beiden kriegfuͤhrenden Theile zwingt, sich innerhalb der durch das Voͤl= kerrecht gezogenen Granzen zu halten, haben in den Provinzen von Navarra, die in diese Conventien eingeschlossen sind, die früheren Excesse aufgehört; aber die benachbarten . sind fortwährend eine Beute aller moglichen Grausamkeiten der beiden Armeen. Cabrera, noch immer erbittert uͤber die Hin⸗ richtung seiner Mutter, läßt alle Christinos, die in seine Hande fallen, erschießen, und 6. vergelten Gleiches mit Gletchem. Bei Leria geschlagen, ließ Cabrera auf seiner Flucht zwei Leute zuruͤck, die zu Gefangenen gemacht und einem Detaschen. ent mit dem Befehl uͤbergeben wurden, sie nach Valencia zu brin— gen; das Detaschement aber erschoß die Gefangenen untenwe— ges. Als Cabrera von dieser neuen Graͤuelthat Kenntniß er— hielt, ließ er 29 Personen, die er als Geißeln mit fortgefuͤhrt hatte, unter dem Portal der Kirche von Chiva zusam— mentreten und ohne weitere prozessualische Weitlauftigkeiten erschießen. Diese Repressalien riefen wieder andere hervor. In Valencia wurde Generalmarsch geschlagen, und die Clite-Com— pagnieen der National⸗Garde marschirten nach Chiva. Dort, unter dem Portal derselben Kirche, wo Tages zuvor das schreck— liche Gemetzel stattgefunden hatte, wurden neun Gefangene dem Pöbel Preis gegeben, der sie im eigentlichsten Sinne des Worts in Stuͤcke zerriß.“

Das Journal de Paris enthalt Folgendes: „Vor sei— ner Abreise aus Afrika hat sich der Marschall Clauzel uͤberzeu— gen wollen, ob die Ruhe, die durch den Fall Abdel⸗Kaders wie derhergestellt worden war, wahrend seiner Abwesenheit nicht gestört werden wuͤrde; in dieser Absicht hat er einen Streifzug unternommen. Nur der Stamm der Mouzaia zeigte noch feindselige Gesinnungen; am 30. März griff er unsere Truppen am Fuße seiner Gebirge an; am 1. April verlor er den Eng— paß von Tenia; am 2ten und Zten nahm man ihm die Positio— nen, die die Ebene von Medeah beherrschen; in ö. verschie⸗ denen Gefechten verlor der Feind 700 Mann an Todten und Verwundeten; unser Verlust belief sich auf etwa 50 Todte und 140 Verwundete, von denen der größte Theil Eingeborne sind. Am Aten marschirte der General Desmichels auf Medeah, und versah den Bey mit 500 Gewehren. Am ten und tzten blieb er mit seiner Brigade bei den Stämmen von Titteri. Während dieser Zeit ersffnete das Ingenieur— Corps uber den Atlas eine schoͤne Verbindung zwischen der Ebene von Metitschah und der Stadt Medeah, ein ruhmwuͤrdiges Un— ternehmen, das die Araber mit Bewunderung erfuͤllt und ihnen den Ausruf entlockt hat, daß es fuͤr die Franzosen keine Berge gaͤde. Mehrere Stamme baten den Marschall Clauzel, ihm fol gen zu durfen, wenn er die Hadschouten angriffe; diese ließen sich aber nicht blicken. Die Staͤmme von Mouzaia, eingeschuͤch— tert durch die Art und Weise, wie sie in vier Gefechten behan— delt worden, baten am 13ten um Frieden. Der Marschall Clau— zel hat ihnen denselben gegen die Stellung von Geisseln ver— sprochen. Nach Beendigung dieses Streifzuges hat sich der Marschall Clauzel nach Toulon eingeschifft. Am 16ten befand er sich auf der Insel Mahon, wo er des stuͤrmischen Wetters halber anlegen mußte.“

Im Courrier frangats liest man⸗ „Die zwischen den Vereinigten Staaten und dem Kaiser von Marokko eröffneten Unterhandlungen haben die Aufmerksamkeit der Europuischen Regierungen auf sich gezogen. Es scheint, daß jene . lungen schon längst beendigt seyn wurden, wenn sich die Ame— rikaner mit Faktoreien auf der westlichen Kuͤste von Marokko oder auch mit einem zu befestigenden Hafen zwischen Larrache und Mogadore haͤtten begnuͤgen wollen. Aber sie haben eine Niederlassung im Mittelländischen Meers im Auge, und es ist