1836 / 119 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sehr moglich, daß sie dieselbe, aller fremden Quposition zum . durch ihr Geld erhalten werden. In der That sind ,,. Tanger die guten Ankerplätze nicht sehr haͤufig, ,, 2 hede wie die von Eeuta ware fuͤr die Amerikanische Marine g. keine sehr kostbare Erwerbung.“ Der Con stit n ion nel th uber denselben Gegenstand ein Schreiben aus Touson Mit, worin es unter Anderem heißt: „In den ersten Tagen d. M. meldete ich Ihnen, daß das Dampfschiff „Sphinx“ von hie h gesegest, und daß dessen Bestimmung geheim gehalten wer en sen, 3. ses Schiff ist nun gestern wieder auf, hiesiger Rhede angekem, men, und man erfährt, daß es in Tanger . ist. 3 Konsuln von Frankreich und England hatten ihre Negicrungen von den Unterhandlungen in Kenntniß gesetzt, die zwischen den Vereinigten Staaten Und der Marokkanischen Regier ng her die Abtretung eines Hafens im Mittellaͤndischen Meere gesuhr werden, und die letzten Depeschen der Konsuln, die sie egen Ende des Monats Februar abgesandt hatten, waren im hoch sten Grade dringend gewesen. Diese Depeschen haben dem Ministerium im Laufe des Monats Maͤrz zugehen müssen; wahr— scheinlich aber hat man sich, ehe man einen Schritt thun wollte, mit der Englischen. Regierung derathyn wollen. i,, März erhielt der 4 Sphynx ö wichtig; Depeschen, lichtete am andern Morgen die Anter ö segelte nach Tanger. Dieses Schiff uͤberbrachte dem Franz döst schen Konsul seine Instructionen, und hielt sich mehrer; Tage daselbst auf, um das Resultat der Schritte abzuwarten, die der Konsul bei dem Kaiser i thun beauftragt worden war,, Die Antwort des Afrikanischen Monarchen auf die Voꝛrstellungen unserer Regierung ist geheim gehalten worden; wahr schein ich aber wird das Kabinet bei der Ersrterung des Budgeté des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten von derselben Gebrauch machen.“ Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 21. April. Nachtrag.) Sir 3. A 9 nęw glaubte, als er um die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill wegen strengerer Heilighaltung des Sabbaths ersuchte, nicht erst von neuem seine diesfälligen Ansichten dem Hause auseinanderzuseß en zu brauchen, weil es schon das dritte Mal sey, daß dieser Ge genstand von ihm zur Sprache gebracht werde; auch hoffte er, daß kein Mitglied sich der Einbringung seiner Bill werde wi— dersetzen wollen. (Ja, ja!! Sir O. Mosley, der den Antrag unterstuͤtzte, war erstaunt daruͤber, zu hoͤren, daß sich Mitglieder dieses Hauses einer Maßregel widersetzen wollten, die ihnen noch unbekannt sey. (Hoͤrt! und Gelächter. „Es wundert mich“, fuhr der Redner fort, „daß ein Unterhaus in einem christlichen Lande einen solchen Gegenstand als etwas Laͤcherlich es ansieht und ihn mit solcher Verächtlichkeit behandelt. Ich weiß nicht, was Andere dabei fuͤhlen mogen, aber fuͤr mich ist es empoͤrend. Ich weiß, daß ich einen Schritt thue, der in diesem Wau un⸗ populair ist, indem ich den Antrag des ehrenwerthen Baronets unterstuͤtze, aber ich habe eine religioͤse Pflicht zu erfuͤllen, wo— fuͤr ich anderswo verantwortlich bin, und wovon mich daher nichts abschrecken soll. Jedes Mitglied dieses Hauses muß, denke ich, wenn es den Bericht uͤber diesen Gegenstand gelesen hat, davon uͤberzeugt seyn, daß der Tag des Herrn nicht gebuͤhrend heilig gehalten wird, und daß daher ein Gesetz die serhalb noth⸗ wendig ist. Wenn im Herzen der Hauptstadt die stille Feier des Sonntags gehdrig beobachtet wird, so liegt dies wohl zum Theil darin, daß die meisten Personen die dort wohnen, sich des Sonntags gewohnlich außerhalb der Stadt zufhalten; aber es freut mich, doch endlich das Gestaͤndniß gehort zu haben, daß dies im Westende der Stadt nicht der Fall ist, und daß man dort, nicht ungestoͤrt nach und aus der Kirche gehen kann. (Hört! und nein, nein Meiner Ansicht nach, gereicht es dem ehren wer⸗ then Baronet zu großer Ehre, daß er, so ost er auch eine Nie⸗ derlage erlitten, so oft er verlacht und verspotret worden, sich doch von der Erneuerung seiner Motion zum Besten des Landes nicht hat abbringen lassen. (Gelaͤchter, Ich gebe zu, daß die Einmischung der Legislatur die Menschen nicht religiös machen kann, und in diesem Sinn wird auch die Maßregel nicht bean⸗ tragt, sondern man wuͤnscht nur, daß die religiösen und gutge— sinnten Klassen der Gesellschaft in ihrer Froͤmmigkeit nicht ge⸗

stort, gehindert und verfolgt werden sollen. Die Er— iaubniß, daß Bier, und Branntweinladen am Sonntage gebffnet werden duͤrfen, hat die groͤßte Sittenlosigkeit zur

Folge gehabt. Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Dublin mag im— mer daruͤber lachen, aber es muß wissen, daß in den Brannt⸗ wein-Laͤden große Unsittlichkeit herrscht.“ O Connell: „Ich habe nie einen besucht.“ (Gelächter. Herr Gisborne meinte, es handle sich hier nicht um eine religiöͤse Frage; der ehren— werthe Baronet habe ja gar nicht einmal gesagt, von welcher Art sein Gesetz seyn solle; bisher sey ihm jeder Versuch fehlge— schlagen, und der zetzige sey offenbar auch eine ganz unnuͤtze Be⸗ muͤhung; er wolle daher auf die vorläufige Frage antragen, da— mit die Zeit des Hauses nicht mit vergeblichen Dingen verschwen— det werde; im Oberhause sey auch eine aͤhnliche Bill eingebracht worden, es habe aber dem Unterhause die Gunst erwiesen, sie ihm nicht zu uͤbersenden. Herr O Connell, der hierauf das Wort nahm, versicherte, er habe nicht daran gedacht, uͤber den ehren— werthen Baronet zu lachen, denn dieser sey eine zu achthare und zu geachtete Person, als daß Jemand über ihn lachen koͤnne; er habe sich nur deshalb des Lachens nicht enthalten koͤnnen, weil ihm ein kleines Gedicht eingefallen, in welchem von zwei Nittern erzählt werde, die mit einander im Konventikel gesessen, und von denen der Eine ein sehr kurioser Kauz, der Andere ein so strenger Puritaner gewesen, daß er am Montage seine gott— lose Katze gehaͤngt habe, weil sie am Sonntage eine Maus ge— toͤdtet. Großes Gelächter Der Redner behauptete dann, daß

es kein Land gebe, wo der Sonntag so heilig gehalten werde, wie in England, und daß vielmehr andere Laͤnder

daran ein Beispiel nehmen koͤnnten, als daß es in Eng— land noch einer legislativen Einschärfung der Sonntagsfeier beduͤrfe. „Die Zeit der blutigen Verfolgungen,“ fuhr O Connell fort, „deren es leider hier in Menge gegeben hat, ist, Gott sey Dank, jetzt voruͤber. Jede Sekte, die am Ruder war, befleckte sich mit Blut und verletzte so die ersten Lehren der christlichen Re— ligion: die Katholiken zur Zeit der Maria, die Protestanten zur Zeit der Elisabeth, die Presbyterianer zur Zeit der Usurpa— tion; das Verbrechen war ein allgemeines. Aber, wie gesagt, diese Zeiten sind nun vorbei, und sollen wir daher jetzt durch die erbärmliche Aufreizung einer Klasse von Menschen gegen die andere, durch diesenigen, die auf ausschließliche Froͤmmigkeit Anspruch machen, die sich fuͤr hoͤhere Wesen halten und alle ihre Gegner als Feinde Gottes anklagen, sollen wir uns da— durch von neuem gegen einander in Harnisch bringen lassen? Hört, hort! Erinnern Sie sich an den Naylorschen Prozeß, der in einer früheren Zeit vor diesem Hause gefuhrt wurde, und wo ein Jeder sich beeiferte, zu zeigen, daß er Gott

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ergebener sey, als sein Naͤchster. Und doge? Nach Verlauf von sechs Wochen faͤllte man, um seine christliche Froͤmmigkeit zu bekunden, statt Naylor zum Tode zu verdam—

was war die Folge?

men, einen milden Urtheilsspruch, wie man es nannte. Und worin bestand dieses milde Urtheil? Seine Nase sollte aufge— schlitzt, seine Zunge durchbohrt, seine Stirn gebrandmarkt, seine

Ohren abgeschnitten und er selbst dann von Chegpside bis Cha⸗ rinq-Eroß gepeitscht werden. (Hoͤrt, hoͤrt! Man schaudert, wenn man hort, daß das Parlament so etwas gethan. zetzt kann Jeder sich des Sonntags, wenn er will, sei— nen Lebensunterhalt verdienen. Was treibt denn also die Leute, den Sonntag so, heilig zu halten? Die Macht der religiͤsen Gesinnung.“ Sir O Mosley: „Nein, nein!

sie sind gezwungen, zu arbeiten.“ O Connell: „Wer zwingt sie? Ist ein Gesetz vorhanden, wodurch Jemand gezwungen wird, des Sonntags zu arbeiten? (Hoͤrt! und Beifall.) Es ist ihre eigene Wahl, wenn sie arbeiten. Wenn also ihr Gewissen sie schon abhaͤlt, am Sonntage zu arbeiten, wozu Eure Bill?“ Ist dies ein Gegenstand der Gesetzgebung? Will man uns, die wir uns solcher Gesetzgebung widersetzen, unser Lachen und Ge— spoͤtt zum Vorwurf machen? Nur die tristt der Vorwurf, die dergleichen Maßregeln vorschlagen. (Hoͤrt!) Man lasse den morcli⸗ schen Einfluß wirken, dieser wird die Heilighaltung des Sabbathe mehr befördern, als irgend ein kuͤnstlerisches Mittel es vermochte.“ Beifall.) Herr Potterwidersetzte sich dem Antrage Sir A. Agnew ö besonders deshalb, weil die fruͤheren Bills desselben nur Straf— bestimmungen gegen die arbeitenden Klassen enthalten hatten, ohne die Reichen in ihren Vergnuͤgungen zu behindern. Herr Warburton meinte, wenn das Parlament anfinge, solche Maß—

regeln in den Bereich seiner Gesetzgebung zu ziehen, so wisse er nicht, zu welchem Grade der Abgeschmacktheit es am Ende gelangen wuͤrde. Herr Baines machte

jedoch bemerklich, daß in Bezug auf die Sabbathsfeier mehr

Petitionen, als uͤber irgend einen andern Gegenstand, wahrend dieser Session eingegangen seyen, und daß es daher ungerecht

seyn wuͤrde, der Bill des ehrenwerthen Baronets ganz, dis E hůr zu verschließen. Herr Roebuck erklärte die von Sir A. Agnew beantragte Maßregel fuͤr baare Heuchelei, ohne jedoch dem An, tragsteller selbst dabei heuchlerische Beweggruͤnde unterlegen zu wollen; man habe, meinte er, bei dieser Maßregel zweierlei Ab⸗ sichten, eine wirkliche und eine scheinbare. „Warum“, fragte er, „lassen sich diese tapferen Vertheidiger der Heilighaltung des Sabbarhs am Sonntage von ihren Dienstboten aufwarten?“ Lassen sich nicht diese strengen Frommen des Sonntags ihre Schuhe putzen, ihre Kleider ausbuͤrsten und Alles verrichten, was sie zu ihrer häuslichen Ordnung und Bequemlichkeit fuͤr noͤthig halten?

Sir OD. Mosley: „Ja, aber wir heißen unsere Dienerschaft auch in die Kirche gehen.“ Herr Roebuck: „Aber vergißt

denn der ehrenwerthe Baronet, daß sie ihre Herrschaft nach der Kirche fahren muß, und daß die Geistlichen, die in den Kirchen Wie kommen denn da ihre

predigen, sich dorthin fahren lassen? en d da ih Kutscher in die Kirche? Genug, die ganze Geschichte ist eine Posse, von Anfang bis zu Ende, und nichts als Scheinheilig⸗ keit. (Hört!! Wenn aber der ehrenwerthe Baronet von seiner Bill nicht ablassen will, so werde ich die Reinheit seiner Mora— litaͤt auf die Probe stellen und als Amendement vorschlagen: erstens, daß Alle, die des Sonntags ein Klubhaus besuchen, 10 Pfd. Strafe zahlen sollen, wovon der Angeber 5 Pfd. und der König 5 Pfd. bekommen mag (hoöͤrt! und Gelaͤchter); zwei— tens, daß jeder Bediente, der des Sonntags von seinem Herrn in Dienstsachen ausgeschickt wird, das Recht haben soll, auf eine Geldstrafe von 19 Pfd, zu klagen (Gelaͤchter); drittens, daß jeder Geistliche, der sich des Sonntags in seiner Kutsche nach der Kirche fahren laßt, 100 Pfd. und jeder Bischof der Angli— kanischen Kirche in gleichem Fall 200 Pfd. Geldbuße zahlen soll; endlich, daß der Hydepark und der zoologische Garten am

Sonntag geschlossen bleiben sollen. (Hort! Einige, Mit— glieder rufen: „Auch Tattersall's.“ Bei Tattersall's bin ich nie gewesen; ich kenne den Ort nicht, und ich will

die Sorge dafuͤr Anderen uͤberlassen; aber jedenfalls will ich alles Mögliche anwenden, damit die Straßen des Sonntags so einsam und traurig als moͤglich werden. (Hoͤrt!) Wenn wir so fuͤr die gehoͤrige Heilighaltung des Sabbaths von Seiten der Reichen gesorgt haben werden, dann koͤnnen wir uns auch mit der Gesetzgebung in Bezug auf die Arinen beschäͤftigen.“ (Vei— fall.) Nachdem noch Lord Sand on auf die Vorwuͤrfe des vorigen Redners Einiges erwiedert und namentlich be— hauptet hatte, daß sich von Seiten einiger ehrenwerthen Mitglieder, die immer so viel von Toleranz spraͤchen, gerade die groͤßte Intoleranz gegen religidse Gebrauche und fromme Gesinnungen kundgebe, wurde zur. Abstimmung. geschrit⸗ ten, deren Resultat (wie gestern gemeldet) eine Masorität von 118 Stimmen fuͤr die Bewilligung der von Sir 1. Agnew nachgesuchten Erlaubniß war, seine Bill einbringen zu durfen, woraus sich jedoch, da es sich hier bloß um eine Frage der Form handelte, noch keinesweges folgern läßt, daß auch die Bill selbst diesmal die Genehmigung des Hauses erhalten duͤrfte.

London, 22. April. Gestern war großer Cercle bei der Königin; vorher hatte der Gesandte der Koͤnigin von Portugal eine Audienz bei Ihrer Majestaͤt. Beim Cercle wurden der Koͤnigin unter Anderen der Gesandte der Vereinigten Staaten am St. Petersburger Hofe, Herr Wilkins, und der vom Köͤ⸗ nig von Audih nach England gesandte Botschafter Mulvi Ma— hommed Ismael Chan vorgestellt. '.

Nach den Angaben des Herrn P. Stewart hätte die Eng— lische Gesammt-Ausfuhr von Baumwollen-Waaren im Jahre 83 sich auf 358,793, 8 9 Englische Ellen, zum Werth von 11,157,352 Pfd. Sterling, belaufen, wovon nach der Tuͤrkei allein 28,621,419 Ellen, zum Werthe von 828,245 Pfd., gegan— gen wären. Im Jahre 1827 waren nach Nußland fur 1 108,970 Pfd., nach der Turkei fuͤr 531,740 Pfd. Britischer Manufaktur⸗ Waaren, im Jahre 1831 nach Rußland fuͤr 1,382,209 Pfund, nach der Tuͤrkei fuͤr 1,207,931 Pfd. ausgeführt worden; folglich hatte der Englische Ausfuhr-Handel nach Rußland in 7 Jahren um 13pCt. abgenommen, dagegen nach der Turkei um 109 pEXt. und daruͤber zugenommen. Nach Rußland gingen die Schiffe ohne Fracht hin und kaͤmen beladen zuruck gerade das Umge— kehrte sey bei der Tuͤrkei der Fall. Die Tuͤrkischen Manufak⸗ turen hatten gegen die Billigkeit der Britischen nicht Stand halten koͤnnen. Von 600 Webestuͤhlen, die im Jahre 1812 in Skutari bestanden, waren im J. 1831 nur 40 uͤbrig geblieben, und von 2009 Webestuͤhlen, die 1812 in Tirnowa gewesen, haͤt⸗ ten im J. 1832 nur noch 200 bestanden. Der Transithandel über Trapezunt nach Persien hahe im J. 1830 aus d og Val len, zum Werthe von 250,009 Pfd. Ster, im J. 183d us 12,900 Ballen, zum Werthe von 600,000 Pfd., im IJ. 1835, trotz der Cholera und der Pest, aus 19,3090 Ballen, zum Werthe von 965,000 Pfd. Sterl. bestanden und habe folglich in 6 Jah⸗ ren um z00 pCt. zugenommen. Die hiesigen Blaͤtter beschaͤfti,

gen sich noch viel mit der Diskussion des Stewartschen Anm ges, aus welcher die Times Gelegenheit nimmt, die Pal stonsche Politik aufs hestigste anzugreifen. Sie zweifelt n daß diese Debatte in Ee and Nachhall finden werde, ugd men es muͤsse eine totale Veranderung in Englands auswaͤrtigen 1. litik eintreten, wenn es seinen Einfluß auf den Kontinent mo

gegen seinen politischen Donquixotismus. Namentlich wer)

nich

und Deutscher Völker in so ruͤhrender Weile sich aussprechen zu

n. Drücken Sie den Bewohnern des Ihrer Leitung anver— fe gen Kreises aus, was ihr Koͤnig, was ihr gemeinsamer Va— uz ssie empfindet. Sagen Sie ihnen insbesondere, daß, er Ich die von vielen Seiten beabsichtigte Sendung eigener u dsnngen ablehnend bescheide, es lediglich geschieht, um den

verlieren wolle. Dagegen erklart der Courier viele Angaln PNär theuern Gemeinden Kosten zu ersparen, welche mitunter des Herrn Stewart fur ungegruͤndet und uͤbertrieben und eiftn 4 minder bemittelten Buͤrger und Familienväter treffen wuͤr—

die ihre Kinder nur muͤhsam mit der Hande Arbeit er—

seine Behauptungen wegen des Ausfuhr-Handels nach der Tin .

kei berichtigt, von denen fuͤnf Sechstheile nach Tiny, bert, nrtgart, rt, nn, g . unt, also nach Persien gehen, Wenn, dahes, zer Tagen sind hier die Statuten der Württembergischen Eisenbahn— ki h⸗ Handel sich in der That nicht vermehrt habe m i schaft berathen worden, deren Inhalt, wie man hoͤrt, all—

liege die Schuld an der Tuͤrkischen und nicht an der Englsch, Regierung, weil erstere die Ausfuhr mit einer Abgabe vn Prszent belegt und von sehr vielen Gegenständen sogar vert ten habe, ja sogar mit Seide und Opium ein Monopol trel⸗ Die Abnahme des Russischen Handels liege nicht an der Ain gung der Russischen Regierung gegen England, sondern dann,

habe. Die Donau⸗-Schifffahrt endlich gehe zunaͤchst Oestertz⸗ an, und wenn dieser Staat keine Einwendungen mache, so psz Englands Geschrei fast lächerlich seyn. Nach allem diesen, nenn der Courier, habe Sir R. Peel den Stewartschen Antrag r mit Recht fuͤr abgeschmackt erklaͤrt. 37

Heute feiert der Shakespeare⸗-Kluh das dritte Geburten Jubiläum des groͤßten aller neueren Dichter in Stratford Avon. Der Garrick-Klub feiert dasselbe morgen unter zen

ö 23. . ö . ahn), daß England Russisches Bauholz uns Geteaide gusgeschtsn

Vorsitze des Herrn Theodore Hook, da der Praͤsident desselbe Graf Mulgrave, gegenwaͤrtig Lord-Lieutenant von Irland ißt. Der Morning Herald enthält einen Artikel aus Ku

stantinopel, worin es heißt, Frankreich und England hin!

der Tuͤrkei und Aegypten notifizirt, daß jeder Angriff einer df ser beiden Machte gegen die andere als ein Akt der Feindsch keit gegen sie selbst angesehen werden wuͤrde.

N 49 n 8e,

Amsterdam, 23. April. Dem Vernehmen nach, z die Koͤnigliche Familie, bevor sie nach dem Haag zuruͤckkeh erst noch am morgenden Sonntage dem Fruͤh-Gottesdienste der Neuen Kirche beiwohnen.

Die erste Aufsuͤhrung des großen Musik-Festes fand gestern in der Lutherischen Kirche statt, wo außer den Höch Herrschaften uͤber 4000 Zuhsrer versammelt waren. chester und die Choͤre zählten üer 500 Personen und stanh unter der Leitung des Musik-Direktors van Bree.

,

Schwerin, 26. April. Die hiesige Zeitung vonh tigen Tage enthaͤlt folgende Crklaͤrung der Großherzoglichen! ärzte: „Der voͤllig ungegruͤndete Bericht, welcher uͤber das n wohlsein Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs Bullet ausgeben und diese, nachdem jede Besorgniß verschwunden su

soll, dennoch ferner ausgeben laßt, ist, wie zu erwarten, m . Schweriner Abendblatte in den Hamburger Korrespondenn uͤbergegangen und veranlaßt uns zu der Erklärung: den

schwere Krankheit Sr. Koöͤniglichen Hoheit vom! . an, wie auch noch jetzt, große Besorgnisse verursg udwigslust, den 22. April 1836. -

- W. Sach se, Becker, als Leibarzt“

Göttingen, 23. April. (Hann. Ztg.) Von der) an, wo unsere Universitaͤt sich der Ehre zu ruͤhmen hatte, Koͤnig Ludwig von Bayern, als damaligen Kronprinzen, mm ihre gelehrten Mitbuͤrger zahlen zu duͤrfen, hat sich diesckbe derholter Beweise Seines Koͤniglichen Andenkens zu erftth gehabt. Nicht allein unsere Bibliothek hat solche Beweise niglicher Munificenz aufzustellen, sondern auch einzelne leh

wissenschaftlichen Forschungen noch in den neuesten Zeiten waͤhrt hat. ethnographische Schädelsammlung unsers Blumenbach ihre zuͤglichsten Stuͤcke der Sorgfalt, mit welcher der Konig Lum fuͤr ihre Vervollstaͤndigung bei jeder sich dargebotenen Gellh heit und zwar gerade in den Fällen Sorge getragen hat, nicht bloß die Schwierigkeit geographischer Entfernung, sol'h was ungleich mehr ist wo Zeit und Alterthum die 1 fuͤllung einzelner Lücken entgegenstehen. Schon besaß an Sammlung durch jene Koͤnigliche Huld den Schad 1 nes alten Hellenen, der fruͤher in der Vasen-Samnt des Bischofs von Nola aufgestellt war; ferner die zwelh

2 . . K ,. ter Hetrusker aus den bekannten Grabern von Cornet

alten Tarquinium) und eines alten Germanen, in der Gyn von Eichstädt ausgegraben: als unser Blumenbach vor bi Tagen durch ein Koͤnigliches Handschreiben, datirt „Athef,in 22. Maͤrz 18385“ huldvollst benachrichtigt wurde, daß i Gegenwart Sr. Majestaͤt geschehene Eroͤffnung alter 6a Veranlassung einer neuen Ausbeute zur Bereicherung 6. Schaͤdelsammlung gegeben habe. Das Koͤnigl. Schreibt! sagt, daß bei Legung des Fundaments zum neuen Kon geyss daselbst, auf der Nordseite Athens, dem Berge Lykabeio vor einigen Tagen ein in Felsen gehauenes, mit Mar mobtss⸗ ausgelegtes Grab entdeckt worden, in welchem neben ö. rippe ein Plectrum, eine kleine Vase, und ein silbernes . chen mit Weihrauch gelegen, und daß der Schaͤdel dieses lettes sofort fuͤr B's. Sammlung bestimmt sey. Ferner, man gleichzeitig bei den Arbeiten auf der Akropolis in 0 auf Türkische Graͤber gestoßen, und auch hiervon ein Sg zu gleicher Bestimmung ausgewählt worden. Min Dresden, 25. April. Von Seiten des gin gnz⸗ Mel riums sind auch die Beamten aller fiskalischen Kassen ang sen worden, die nach der bereits erwähnten Verordnung Ministerlums des Innern in hiesigen Landen nicht mehr ventionsmäßigen Cours habenden Koͤnigl. Westphalische . ingleichen Kurfuͤrstt. und Koͤnigl. Hannoversche , (ig, „1. Thalerstuͤcke, so wie die 3 Mariengroschenstuͤcke vom !“ d. J. in den Koͤnigl. Kassen nicht welter anzunehmen. Muͤnchen, 22. April. (Allg. Ztg.) Aus allen und Staͤdten von Bayern treffen Berichte uͤber die Feier der gluͤcklichen Rückkehr Sr. Maj. des Königs ein,

Sr. Maj. an die General-Kommissarien ersieht man, König die von vielen ; unzung, gig. geordneten ablehnte. „Die treue Liebe (heißt es 1

2 ö ' 8 J 5826 8 w Schreiben), womit die Bayern aller Kreise ihres Koͤnigs .

h ; zn ? rend seiner Abwesenheit gedacht, und die sie bei einc i 9. ausgedruͤckt haben, sind unendlich wohlthuend. fur i. Ich kenne Mein biederes Volk und Ich weiß, daß ng die Redlichkeit Meiner Absichten und Mein unah assig e och ben fuͤr sein Wohl ihm nicht verborgen sind. Aber erh bleibt es, dieses angestammte Wechselverhältniß Deut

lctionaire des Eisenbahn - Unternehmens

Gilde gedient.

Das 9 0

In diefer letzteren Hinsicht verdankt besonderil

Ftadt, von 4

on hier abgehen wird, das Lustschloß Schönbrunn

Seit einigen

bende Tal, ge] ende Talente durcl

unn

hrebs

Seiten beabsichtigte Sendung eigen.

J

cemein befriedigend ausgefallen ist. Der gewissenhaft ernste Sinn, welcher Regierung und Regierte in Württemberg bei allen oͤsse nt⸗ lichen Unternehmungen vortheilhaft auszeichnet, soll durchweg vor herrschend bei dieser Berathung gewesen seyn, deren Resultat den

(Lctionairen in einer auf den löten kommenden Monats ausgeschriebe—⸗

nen General⸗Versammlung vorgelegt werden wird. Man hofft, daß his dahin das Badische, Eisen bahn Projekt einerseits, wie anderer⸗ eits die Frage uber die Fartsetzung der Munchen⸗Augsturger Bahn näher bekannt geworden seyn durften. Auch sollen die Nivellirungen und Untersuchungen unsers Terrains in Einem Resultate zusammen estellt werden. Sicherem Vernehmen nach ist von der hierfuͤr gewaͤhlten staͤndischen Kom mission das von der Regierung vor⸗ gelegte Expropriations⸗Gesetz in die en Tagen herathen worden, und der betreffende Kommissions-Vortrag soll unverweilt den Etänden vorgelegt werden koͤnnen, so daß die Verabschiedung Pieses Gesetzes vielleicht noch vor der Ger eral-⸗Versammlung der erfolgt seyn wird. Wahrscheinlich haben die Saͤchsischen und Badischen Expropria⸗ sons⸗Gesetze dem Wuͤrttembergischen Gesetz-Entwurfe zum Vor— Vor allen ahnlichen Gesetzen verdient Inhalt und Fassung des Badischen das hoͤchste Lob. ; Die Hoffnung, mit dem 1. Mai dieses Jahres die An— sunft der Pariser Briefe um ein Bedeutendes beschleunigt zu

sehen, ist hier allgemein verbreitet, und durfte durch die, das

Deutsche Postwesen in seiner Einheit und Rechtsgleichheit im—

mer mehr entwickelnden Regierungen Suͤddeutschlands garantirt mn. Sicher ist, daß von diesem Zeitpunkte an die Pariser Briefe in

44 Stunden zu Mainz, in verhaͤltnißmaͤßiger Zeit zu Straßburg eintreffen. Es duͤrfte also wohl keinem Zweifel un— Erliegen, daß auch Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, Augsburg und . die Ankunft der Franzoͤsischen Briefposten entsprechend heschleunigt sehen werden, fuͤr welchen Zweck ein Briesposten— uf von Kehl uͤber Freudenstatt in gedoppelter Richtung hieher ond nach Ulm eingeleitet werden soll. Je unbezweifelter der Werth einer solchen Einrichtung fuͤr den Wuͤrttembergischen und Bayerischen Handelsstand waͤre, welcher in dieser Beziehung so lange her hinter dem Mainzer und Frankfurter zuruͤckstehen mußte, um so zuverlässiger zählt man auf dieselbe. Karlsruhe, 21. April. Zwei Mitglieder des Comité zur

erathung über die Anlage einer Eisenbahn im Großherzog—

um, Professor Pr. Bader und Baurath Sauerbeck, haben eute ihre Reise nach den Niederlanden angetreten. Sie sind auftragt, von der Construction und besonders von dem Betrieb r dortigen Eisenbahnen durch Augenschein genaue Kenntniß nehmen.

Darmstadt, 21. April. Unsere landstaͤndischen Sitzungen ben wieder begonnen. Sie erwecken wenig oͤffentliches In— rese. Die Berathungen drehen sich meist um Gegenstaͤnde, e aus der ersten Kammer zuruͤckkamen, und bei welchen man un ein Vermittelungs-System walten laßt. Man bemerkt, ß die beredteren Mitglieder der Opposition fast sämmtlich seit stern in den Sitzungen nicht anwesend waren oder nicht mit—

Rachen, den einzigen Abgeordneten Brunck ausgenommen. Der tn geordnete Langen dagegen haben sich der Anerkennung zu ruͤhmen, die Se. Maj. in

war

war sehr krank, Glaubrech und chmidt sind abwesend und v. Gagern, der Sohn, beschaͤftigt Fin Nierstein praktisch und theoretisch mit der Landwirth— jaft, da er nächstens eines der Guͤter seines Vaters, unweit

Borms, pachtweise uͤbernimmt.

Herabsetzung

H

Die der Zinsen der Schulden unserer auf 31“ pCt., welche dieselbe vor einigen Mo— aten begonnen, ist vollkommen gelungen. Die Schulden be— ragen über 730,060 Fl. Die Glaͤubiger, welche siReh die Re— uction und zugleich kuͤnftig, statt Auffündigung, VW osung ge— allen ließen, erhalten die 4 Prozente noch bis Ende 37. Es Hahen sich uͤber 600,909 Fl. gemeldet. Der Rest ist nun auf— Dekuͤndigt worden.

Frankfurt a4. M., 21. April. Se. Excellenz der Kaiserl. Pesterreichische Bundes⸗-Präsidial⸗-Gesandte, Graf von Muͤnch— , Glut. ist g Fern Abend von Wien zuruͤck hier einge— offen.

8 Wien, 20. April. (Sch les. Ztg.) Der Allerhoͤchste Hof ird gleich nach der Ruͤckkehr des Kaifers von Preßburg, wo⸗ n er, um den Ungarischen Landtag zu schließen, am 36sten d. hier ; beziehen. S*. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Karl mit Familie wird die“ kn Sommer uber wieder feine roinantische Weilburg bei Baden bewohnen. Tagen befindet sich die Herzogin von Angou— Der Hauptzweck ihres Besuches ist, Sr. Masestaͤt , der heute sein ästes Lebensjahr antritt, in ihrem nd ihrer Familie Ramen Gluͤck zu wuͤnschen; dann aber auch, i n gn sg nach ten Umgebung Wiens liegenden Herrschaf⸗ 6 . und Erlaa ein fruͤheres Besitzthum der Königin alt e, welche Karl X. zu seinem kuͤnftigen Aufent⸗ ö , ft hat, in Augenschein zu nehmen. . ere die ü rige Kunst-Ausstellung ragt vor denen der ö e, sowohl an Zahl als Guͤte der ausgestellten Werke i . Schon jetzt zeigt sich der wohlthaͤtige Einfluß Zwecke M welche sowohl der Hof, als der eigends zu diesem e gebildete Verein jährlich machen, und dadurch aufstre—

die Hoffnung auf reichen Lohn ermuntern. rstuͤcke und Dannhauser's historische Gemaͤlde in dieser Ausstellung den ersten Rang.

leme hier. dem Kaiser,

9 zauermann's Thie ehaupten auch

9 m e . ? atze 19. April. Der Staatsrath und General— 3 ne ter, Herr von Montmollin, Mitglied des gesetzgeben— Löd dapers, ist zum Bedauern seiner zahlreichen Freunde mit e abgegangen.

Spanien.

gi er General Evans, Befehlshaber der Britischen Huͤlfs— her g. spricht sich in seinem (gestern erwahnten) Schreiben

er den S an,. 8 J ; y ö Shnn ischen Krieg folgendermaßen aus: „ie Gesetze, Sitten und Gebräuche der kleinen Gebirgs- Pro⸗

.

Donner des Geschuͤtzes der Batterieen und der im Bosporus

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vinzen in diesem Theile der Halbinsel, wo sich die Insurrection al— lein mit einiger Konsistenz erhält, haben durchaus keine Verwandt— shaft oder Aehnlichkeit mit denen in irgend einem anderen Theile Spaniens. Diese Provinzen enthalten 1 von der Bevölkerung und nicht og von dein Gebiete des Königreichs. Wäh' rend sie äußerlich die Autorität des Souverains anerkennen, ist die Eiril‘ und, Finanz-Verwaltung seit Menschengedenken in den Händen einiger reicher Familien, die ihre Aemter durch Wahl erhalten. Dies eigenthümliche System, so wie ein auf Kosten des Staats-Schatzes ausgeübtes und von der Regierung fast an⸗ erkanntes Contrebande⸗Wonopol haben lokale Interessen und Gesin— nungen erzeugt, die von denen des übrigen Landes abweichen und mit ihnen im Widerspruche stehen. Diese Provinzen geben daher keinen Maßstab für die Gesinnungen des Volkes im Süden des Ebro. Die insurgirten Gebirgs-Bewohner haben offenbar kein direftes In⸗

teresse bei der Wiederherstellung der furchtbaren Institution Loyosazs.

Die schlaueren und einflußreicheren unter den Torf-Bewohnern ha— ben nur die Absicht, sich die Vortheile der Lokal-Verwaltung und des Centrebande- Handels zu erhalten, und die ärmeren Klas— sen werden durch die Vorstellung, daß alle Liberale verruchte Zerstörer der Religion seyen, überredet, zu demselben Zwecke mitzu⸗ wirken. Sie fangen indeß schon an, die drückenden Felgen ihres Versuchs zu fühlen, sich den vereinigten und stets sich Sermehrenden Streitkräften der Königin zu widersetzen. Unterstützung aus den Reihen des Prätendenten allmälig verschwin⸗ det so wird man sehen, wie wenig wahre Anhänger er hat, und wie aufrichtig die große Masse der heutigen Spanier seine Sache und seine Grundsätze verschmäht. Die Granden und der hohe Adel ha— ben, mit höchstens eimer unwichtigen Ausnahme, die Sache ihrer Königin und ihres Vaterlandes ergriffen. Durch das gegenwärtige Wahlgesetz besitzen zwanzig oder dreißig der Reichsten in jedem Di— strikt das Recht, die Cortes-Mitglieder zu wählen. Unter dem Ein, fluß dieses von der sogenannten gemäßigten Partei entworfenen Gesetzes ist nicht etwa bloß eine Majorität, sondern fast die ganze so eben gewählte Kammer aus entschiedenen Anhängern der gesetz li⸗ chen und constitutionnellen Regierung zusammengesetzt. Kann etwas unzweideutiger für die Tendenz und den Einfluß des Grundeigenthums sprechen? Die freudige Bereitwilligkeit und die Schnelligkeit, womit, ohne Anwendung von Zwangsmaßregeiln irgend einer Art, die Aushebung von 70,000 Mann bewirkt worden ist, scheint mir ein triftiger Beweis von der Lopalität der Mehrzahl des Volks. Die achtbaren Mittel— klassen sind in allen Städten, selbst die in den insurgirten Provin— zen kaum ausgenommen, von Herzen dem allgemeinen Besten erge— ben. Es giebt allerdings noch eine Minorität von unwissenden, hartnäckigen, eigennützigen oder bethörten Personen, die sich jeder Reform widersetzen, allein das ist auch in dem freien und constitu⸗ lionnellen England der Fall. Die Truppen der Insurgenten find auf den Märschen und in den Gefechten in ihren Wäldern und

Bergen vortrefflich, aber übrigens von geringer Bedeutung. Außerdem werden sie jetzt der Zahl nach in dem Verhäuͤ— niß von 4 zu 1 von den Truppen der Königin überwogen.

Sie haben bis jetzt noch den Vortheil, daß sie den Mittelpunkt des Kriegs-Theaters besetzt halten, der aus einer gewaltigen Berggruppe besteht, die durch ihre Gestaltung als eine Festung oder ein? Reihe starker Positionen betrachtet werden kann. Allein wie stark ihre Stellung auch seyn mag, so vermeiden sie doch jeden entscheidenden Kampf, sobald auch nur Gleichheit der Streitkräfte vorhanden ist. Eine Macht, die unfähig ist, in den Ebenen zu fechten, und die, wenn sie, ausgenommen in kleinen Haufen, den Ebro überschritte,

allein von der Kavallerie der Königin vernichtet oder zer— streut werden würde, ist nur durch die Natur ihrer Operationen und durch die Festigkeit des Terrains im Stande gewesen,

einen so lange dauernden Widerstand zu leisten. Die Armee der Kö— nigin, welche sich jetzt täglich vermehrt, während die Hülfsmittel des Feindes erschöpft sind, bewegt sich jetzt in einem Halbkreife gegen jene Berge und schützt dadurch das 6 des Landes gegen die Streifzüge der Insurgenten, wobei sie durch eine Kette befestigter Punkte von mehr als 180 Engl. Meilen Länge unterstützt wird. Die Feinde sind daher blokirt, doch haben sie noch einen beträchtlichen, wenn gleich schon verminderten Raum für ihre Manöver. Da sie es nicht wagen, die Linie, durch welche sie eingeschlossen sind zu überschreiten, so beschränken sie sich darauf, schnell von einem Punkte diefes Um— kreises nach dem anderen zu marschiren, ohne in den meisten Fällen etwas Anderes zu bezwecken oder zu erlangen, als einige kleine Ge— fechte, die, wenn auch kaum ein halbes Dutzend Soldaten dabei ge— tödtet worden sind, doch zu einem bedeutenden Erxeignisse gefiempelt und in aller Eile an die Börsen von London und Paris gemeldet werden. Dies ist eine von den Eigenthümlichkeiten dieses Kampfes. Vor etwa einem Monat, als der Schnee die Pässe zwischen Biscapa und Alava versperrt und unzugänglich gemacht hatte, gewannen fie einen offenbaren Vortheil durch die Einnahme der Dörfer Bal— maseda und Mercadillo, die jedoch nur gegen Gewehrfeuer vertheidigt werden können und die sie daher auch nicht behaupten konnten; und in der That suchen sie auch nur das kleine alte Kastell von Guebarag, welches auf dem Gipfel eines steilen Felsens liegt, als einen befe— stigten Punkt zu behaupten. Eine Blokade hat natürlich nur einen langsamen Erfolg und bietet wenig oder keine Gelegenheit zu allge— meinen Gefechten dar. Da sich indeß jetzt eine so bedeutende Macht zusammenzieht, so werden ohne Zweifel sofort Operationen beginnen, die schnell zu der Zerstreunng des Feindes führen müssen. In die— ser Beziehung spreche ich jedoch nur Muthmaßungen aus.“

In Franzoͤsischen Blättern liest man: „Die Zeitun— gen aus Barcelona bis zum 12. April melden keine wichtige militairische Ereignisse, dagegen geben sie Details von mehreren unbedeutenden Gefechten zwischen den Karlisten und den beweg— lichen Kolonnen Mina's, deren einziges Resultat in einigen Todten und Verwundeten besteht. Das einzige Erwaͤhnens—

werthe ist die Zerstoͤrung der Pulver-Fabrik der Karlisten zu

Peramota und ihrer Geschuͤtzgießerei in dem Walde von Fi— guerta. Aus den Depeschen der Gouverneure von Taragong, Tortosa und Lerida, so wie aus den Berichten der Befehlshaber

der ersten und sechsten Brigade ergiebt sich, daß die Insurgen⸗

ten so heftig verfolgt worden sind, daß ein Theil ihrer Corps

sich aufgeldst hat. Der Vapor vom 12ten schätzt die Zahl der Karlisten in Catalonien auf 12, 96900 Mann. Die Kavallerie ist fo gering an Zahl und so schlecht beritten, daß sie gar nicht in Betracht kommt. Zwei Franzosen, die in Osseja wohnten, sind, nachdem sie zwei Monate im Gefangnisse gesessen, in Freiheit gesetzt worden und haben, ohne vor Gericht gestellt zu werden, den Befehl erhalten, Spanien sofort zu verlassen. Ihre Befreiung geschah in Folge der Beschwerden des Franzoͤsischen Botschafters in Madrid. Herr Magel, ein Franzose, und Inhaber eines Lese-Kabinets in Barcelona, ist gleichfalls fortgewiesen worden. Er verlangte ei— nen Aufschub, um seine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, allein dies wurde ihm verweigert, und nach Ablauf von 24 Stun— den erschien in der Nacht um 11 Uhr ein Polizei⸗Beamter in seiner Wohnung, der ihn ins Gefaängniß fuͤhrte, wo er bis zur Ankunft des Dampfschiffes „Baleare“ blieb, an dessen Bord er gebracht wurde. Auch noch andere Franzosen sind, ohne daß ein Grund dafuͤr angegeben ware, aus Barcelona entfernt wor— den, obgleich ihre Papiere in Ordnung waren und sie unter dem Schutze des Franzoͤsischen Konsuls standen.“

ö Konstantinopel, 30. Marz. Am 27sten, als am Vor— abend des Kurban Beiram, begab sich der Sultan unter dem

vor Anker liegenden Kriegsschiffe, aus dem Serail von Beschik⸗

Wenn diefe fast zufällige

gestellt, welches den Zug mitt wiederholtem Hurrahrufen be—

——

gruͤßte. Am Beiramstage selbst, am 28sten, begab sich der Groß— derr bei Sonnen-Aufgang mit dem gewoͤhnlichen Pomp in die Moschee von Sultan Ahmed und verrichtete daselbst das Gebet, worauf er nach Beschiktasch zurückkehrte.

Die Tuͤrkische Flotte ist in Bereitschaft, unter Segel zu ge— hen; ein Theil derselben hat bereits das Arsenal verlassen, und ist nach den Dardanellen gesegelt.

Man hat noch immer keine Gewißheit, wie Mehmed Alt dem Ferman, hinsichtlich des Monopol-Systems in Syrien, zu entsprechen gesonnen ist. Die Koͤniglich Großbritanische Ge— sandtschaft ist dieserhalb mit den Pforte⸗Ministern fortwaͤhrend in lebhafter Unterhandlung. Im Laufe der vorigen Woche ist aus Alexandrien die Sumine von 6 Millionen Tuͤrkischer Piaster als Tribut-Zahlung des Aegyptischen Pascha's hierher aͤbermacht worden

Seit mehreren Wochen ist davon die Rede, hier, wie in allen Hauptstädten Europas, eine Boͤrse zu errichten, wodurch einem schon laͤngst gefuͤhlten Beduͤrfniß abgeholfen wurde.

Die Thaͤter der in letzter Zeit sehr uͤberhand genommenen Diebstähle und Raͤubereien sind entdeckt worden, und bereit? in den Händen der Justi⸗ Es sollen groͤßtentheils entlassene Dienstboten seyn, welche eine Bande von beinahe hundert Köpfen bildeten.

Die Pest hat leider wieder angefangen, die Hauptstadt zu beunruhigen. Namentlich haben sich in Busukdere mehrere Falle ereignet; es sollen aber auch in verschiedenen Vorstädten Kon— stantinopels Erkrankungen stattgefunden haben.

Konstantinopel, 2. April. Die Tuͤrkische Zeitung Tekwimi Wekaji vom 15. Silhidsché (1. Axcil) enthalt fol⸗ genden Artikel. „Seine Hoheit der Sultan hatte den mit der erhabenen Wesir- und Muschir-Wuͤrde begnadigten Ministern der inneren Verwaltung, der auswärtigen Angelegenheiten, der Finanzen und der Linientruppen ihre Bestallungs-Schreiben (Menschur) feierlichst und an einem und demselben Tage zu uͤbersenden beschlossen; und es war der gnaͤdige Wille Seiner Hoheit, daß am dritten des laufenden Monats Silhidschs der

Großherrl. Kabinets⸗Secretair, Said Efendi, dem Minister des Innern, Wassaf Efendi dem Minister des Auswärtigen, ew— fik Bei Efendi dem Defterdar der Linientruppen, und S mMan Bei dem Defterdar der Finanzen ihre respektiven Besta 28

Schreiben uͤbermachen sollten. Als Said Efendi an den; nannten Tage nach der Behausung des Ministers des Im aufbrach, zogen die Tschokadare der Pforte, die Kawasse und Tschausche des Divans vor ihm her. In der Raͤhe der Wohnun] des genannten Wesirs war eine Truppen-Abtheilung nebst Muüsss au ge— stellt. Als der Ueberbringer des Großherrl. Schrei ens in das Beresch der Truppen and Spielleute gekommen war, traten die vor dem Hause versammelten Beamten der hohen Pforte, die Sekelmeister, Kanzler und Secretaire herzu und huldigten Einer nach dem Anderen, der Minister aber nahm das Großherrliche Schreiben am Eingang seiner Behausung“) in Empfang und küßte seloiges, worauf saͤmmtliche Anwesende im Hause sich versammelten Und der Wekil des Beilikdschi's, Sarim Efendi, das Bestallungs— Schreiben vorlas. Zum Schlusse sprach der Scheich Murad Efendi, Prediger an der Moschee Sultan Bajesid's, ein Gebet fuͤr den Sultan, und vollzog die uͤbrigen herksmmlichen Cere monien. Dann begaben z sammliche zur Huldigung versam— melte Staatsdiener nach der Wohnung des Rinisters der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, wo ebenfalls Truppen mit klingendem Spiele aufgestellt waren. Nachdem hier das Großherrliche Be— stallungs-Schreiben fuͤr den genannten Minister durch Wassaf Efendi uͤbergeben worden war, und dieselben Ceremonien statt— gefunden hatten, versammelten sich die Unter⸗-Beamten der bei— den Defterdare vor den Wohnungen ihrer respebtiven Vorgesetz— ten, denen Tewfik Bei und Osman Bei ihre Menschure uͤberbrachten. Der Vorleser derselben war Nafi Efendi, Sekelmeister des Beilikdschi's. Der Seriasker, der Großherrl. Schwiegersohn Chalil Pascha, Said Pascha, der Kapudan Pa— scha und der Muschir Pascha verfuͤgten sich zusammen nach den Wohnungen der erwähnten vier Minister, um denselben ihre Gluͤckwuͤnsche darzubringen. Als die Minister an einem ber folgenden Tage zur Audienz erschienen, empfingen sie Jeder ein Exemplar der brillantenen Decoration, welche den Wesiren zu⸗ kommt.“ Wie die Tekwimi Wekaji ferner berichtet, sollen diese vier Großwuͤrden forthin das kostbar verbrämte Gewand und das Feß der Wesire tragen, auch einen mit Edelsteinen be— setzten Sabel umguͤrten. Wenn sie aus ihren Wohnungen nach der Hohen Pforte, oder den anderen Kollegien sich begeben, hat Jeder eine Eskorte von funfzehn schwarzgekleideten Dienern, zu Fuße, die nur mit Schwertern bewaffnet sind, und zwen beritte⸗ nen Dienern. Neben der anderen Dienerschaft steht ihnen, wie den ubrigen Ministern, eine bestimmte Anzahl Kawaß (eine Art Trabanten), von zwei Unteroffizieren befehligt, zu Gebote. Die beiden Menschure an die Nasir's (Minister des In—

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nern und Auswaͤrtigen) sind von ganz gleichem Inhalt; chen so sind die Bestallungs-Schreiben an die Defterdare Unter ein— ander gar nicht, und von den ersteren beiden nur wenig vperschieden. Die Tuͤrkische Zeitung, we che dem

obigen Berichte zwei dieser Schreiben folgen laßt;

tasch in jenes von Konstantinopei, um daselbst zu uͤbernachten.

* bet telt cbendeshalb das Eine „Menschur der Nasire“, und das Andere „WMenschur der Defterdare“. Beide Schreiben sind sehr lang ausgedehnt, sie sagen im Wesentlichen nur, was here to in dem

aus der vorigen Tekwimi Wekaji auszugsweise mirgetheilten

Chatti Scherif enthalten ist.

In einem andern Artikel der vorliegenden Tuͤreischen Zei— tung wird gemeldet, daß der Sultan vierzig von den in Kon— stantinopel befindlichen Kapudschi Baschi's zu Herren vom Steigbuüͤgel erwaͤhlt habe. Diese bekommen, gleich den neri— gen Kapudschi's, ehrende Insignien und Ceremonien-Kleider, und sind verpflichtet, den Sultan zu begleiten, wenn er an Frei— tagen und anderen Festtagen ausreitet. Die noͤthigen Borschrif— ten und Reglements empfangen sie durch den ersten Stall mei— ster (Mirachor) des Sultans. Zur Unterscheidung von den u gen Kapudschi Baschi's die zum großen Theile in den Pro— vinzen als Vice-Gouverneure, Woiwoden u. s. w. fungiren, oder als „vensionirte Veteranen mit Gebeten fuͤr das Leben und die Wohlfahrt des Sultans beschaͤftigt sind“ sollen sie Ser Be wabin Riklabi Humajun, d. i. Ob er-Käammerer vom Kaiserlichen Steigbuͤgel genannt werden.“) Es folgt nun

die Liste der Neugewaͤhlten.

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) Wörtlich: auf dem bine taschi oder Stein des Aufstei gens. So heißt ein großes Stück Marmor oder Stein vor dem Eingang der Häuser, von welchem man aufs Pferd steigt

*) Die übrigen Kapudschi Baschi's heißen auch Ser Berabin, welcher halb Persische halb Türkische Name eben so viel bedeutet, als

Waͤhrend der Ueberfahrt war laͤngs des SeeUfers Militair auf‘ ü das Türkische Kapudschi Baschi (wörtlich DSTber-Thürsteher).

ö .