1836 / 122 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ihrer Absicht nach, nicht von der Art ist, daß sie das Haus oder ei⸗ nen Theil desselben veranlassen könnte, seine abweichende Meinung durch ein Votum auszusprechen. Hört! hört! Ich hörte am . tag, daß der edle Lord und der Seecretair für das Departement des Innern erklärten, daß die heute Abend vorzulegende Resolutien nur, üm die Frage in Erwägung zu ziehen, aber durchaus nicht in der

1 2 KR æoeAS Absicht, cine feindliche Disküussien zu veranlassen abgefaßt worden sey. Ich hörte, daß die Resolution nicht, als in irgend einer Ärt verpflichtend für das Haus zu betrachten

sey, sondern sie solle nur den Zweck haben, die Regierung in den Stand zu setzen, eine Bill einzubringen, wobei es in, welche die Resolution unterstützen wollen, immer noch freistehe spa ter gegen die vorgeschlagene Aenderung zu proteßiren. n Falle halte ich es fär unendlich besser, nicht durch das Eingehen in zile Theilt der Rede des edlen Lords eine unzeitige und, wie mir scheint, unnütze Diskussion hervorzurufen. Bei dem jetzigen Zustande des Hauses, ünd da es durchaus nöthig ist, die Argumente des edien Lords zu beantworten, will ich jene Gelegenhcit abwarten und man darf daher mein Stillschweigen bei der gegenwärtigen Resolution nicht so ansehen, als ob ich die gegen rine frühere Maßtegel des edlen Lords erhobenen Einwürfe jetzt aufgegeben hatte (Beifall von der Opposition.) Der edle Lord hat sich in iner Rede auf mich berufen, und hierauf will ich mich für diesnial beschränken. Zuerst muß ich dem edlen Lord das Zeugniß, geben, daß ich in der Vorlegung einer bloß formellen Resolntigu keineswe— ges eine Aufgebung der früheren Verpflichtungen des Ministeriums sinde. Zugleich kaun ich nicht umhin, zu bemerken, daß in den von dem edlen Lord gebrauchten Ausdrücken, namentlich als er die Un— möglichkeit, die Frage „abzuschütteln“, erklärte, so wie in seinem he⸗ zeichnenden Geberdenspiel bei diesen Ausdruck etwas lag, das mich Überzeugt, hat, er würde sich gern der Schwierigkeit dieser Frage entzogen hahen, wenn er gekonnt hätte. (Beifall, ven der ö sition und Gelächter.‘ Der zweite Punkt, den ich berühren muß if der Anszug aus meiner Rede, den der edle Lord vorgelesen hat. Bei der Achtung, die ich vor den Talenten des edlen Lords hege, thut es mir leid, die Gerechtigkeit des mir von ihm gespendeten Lobes ab⸗ lehnen und es anf diejenigen übertragen zu müssen, denen es ge— hührt. (Bört, hört!! Um zu zeigen, daß ich gar keine An sprüch auf die Lobrede des edlen Lords habe, darf ich mich nur auf die Rede

ö r z. . 61 J o beziehey, die der edle Lord zitirte, und in der gleich nach der

von ihm vorgelesenen Stelle Folgendes sieht: „„Man wird mich vielleicht fragen, warum lich 200 Pfund als das Mini⸗ inn der Beseldung der Kirchspiels-Pfarrer angenommen habe.

Wein Antwort gründet sich nicht auf unvestimmmte Annahmen, fondern auf die DTekumente und Rechnungen derjenigen welche die Jil entiworfen und sie Unterstützt haben. Beifall von der Yppositien) Die Veranschlagung ist die ihrige, nicht die meinige. Ich halte 200

Pfd. für cine vinreichende Besoldung, aber ich stütze mich hierbei

lediglich auf die Prinzipien meiner Gegner und fordere, daß sie mei nen auf jene Prinjipien gegründeten Vorschlag unterstützen. (Geoßer Bꝛifall Da der edle Lord bei Vorlesung eines Thetles uniner Rede mir eine Schmeichelei gesagt hat, die eigentlich seinen Kollegen gebührt, so ist es meine Pflicht, sie denselhen zuriick zugeben. Wenn ich jetzt in die Vetails der Maßregel ein gchen und einigen Theilen derselben meine Zustimmung geben fwoilte, so fürchte ich, man könnte daraus den Schluß ziehen,

ch bflligte auch die anderen, und wenn ich es mir vorbehalte, bei einer anderen Gelegenheit auf diesen Gegenstand einzugehen, so mache ich dadurch keine Art von Zugeständniß in Bezug auf das Zroßt Prinzip, dem ich mich, in Gemeinschaft mit mitinen Freun zen, bei der letzten Bill pidersetzte, sondern ich gebe meine Justim⸗ mung zu dem förmlichen Antrage nur, damit ich im Stande biu, auf ciner künftigen Station der Maßregel vollständig darauf einzuge— hen.“ (Beifall.) = . .

Lord Stanley aͤußerte sich nicht so gemaͤßigt, wie Sir Robert Peel, sondern machte den Ministern einige derbe Vor—

3 l 22 rr 1a. C w j wärfe aber ihr Benehmen, was den Lord J. Russell zu, ei⸗ . ; ; s ĩ csIoO (ͤ. 5519 8 * * . ner Entgegnung veranlaßte, bei welcher Gelegenheit er Lord

Stanley den „Heißsporn“ seiner Partei mannte. Die Mor pethsche Resolution wurde dann ohne Weiteres genehmigt und die Erlaubniß zur Einbringung einer darauf zu begründenden Bill ertheilt. Lord Morpeth erklaäͤrte noch, daß er die zweite efun derselben nicht vor dem 15. Mai beantragen werde. London, 26. April. Amn Sonnabend, als am St. Geor. Tage, haben Se. Majestaͤt den Rittern des Hosenbandor— in Windsor ein großes Bankett gegeben.— . Graf Pozzo di Borgo gab am Sonntage ein großes diplo— matisches Diner. ( . ; Im auswärtigen Amte fand gestern eine Versammlung der— jenigen Mitglieder des Unterhauses statt, welche gewoͤhnlich das Ministerium unterstuͤtzen. Lors Morpeth setzte den Plan der neuen Irlaͤndischen Zehnten-Bill aus einander, der von der Ver⸗ sammlung, welcher auch O'Connell und die meisten ILlandischen Mitglieder beiwohnten, vollkommen gebilligt wurde. Der Cou— ier giebt daruͤber in seinem gestrigen Blatte folgenden Bericht: „Die Klausel, welche den Ueberschuß der jahrlichen Kirchen,Ne— zum Betrage von ungefaͤhr 84, 009 Pfd., fur den allge⸗ Volks⸗-Unterricht anweist (die sogenannte Appropriations⸗ wird fast in denselben Ausdrucken, Der

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venüen, menen oder Aneignungs⸗Klausel), ird, 19 de wie in der Bill vom vorigen Jahre, beibehalten rden.

upt-Unterschied zwischen der jetzt einzubringenden Bill und der vorjäͤhrigen besteht in der neuen Kirchspiels-Anordnung. Es soll namlich keine einzige Pfarre ganz aufgehoben, sondern es ollen irchliche Gemeinde? Bezirke unter der Leitung des Lord-Lieute— nants und der Kirchen-Kommissarien gebildet und die Einthei— lung derselben so geordnet werden, daß fuͤr die geistlichen Ve⸗ durfnisse der Protestanten hinreichend gesorgt seyn wird, so klein auch deren Zahl in einigen Bezirken seyn mochte. Kein Geist⸗ licher soll jährlich weniger als 160 und keiner mehr als 510 Pfd. Gehalt beziehen. Die im Unterhause morgen zu beantra— gende Resolution enthalt naturlich nicht die Ausfuͤhrung dieser hier von uns mitgetheilten Details; diese werden sich erst aus der Bill selbst ergeben, deren Haupt⸗Eroͤrterung wahrscheinlich erst bei der zweiten Lefung stattfinden wird. Der Ueberschuß, der von der Million noch vorhanden ist, die das Parlament fuͤr die Irländische Geistlichkeit bewilligt hat, soll dieser Geistlichkeit nicht ausgezahlt, sondern an den konsolibirten Fonds zurück er— stattet werden. Er soll sich auf ungefaͤhr 4h0, 9100 Pfd. belau— fen, indem die Geistlichkeit bis jetzt etwa 606,006 Pfd. empfan⸗ gen hat, doch koͤnnen wir uns fuͤr die Genauigkeit dieser An— Zabe nicht verbüͤrgen.“ Heute, nachdem die oben erwahnte Re⸗ solution, die Lord Morpeth schon in der Sitzung vom Freitage angezeigt hatte (s. das gestrige Bl. d. St. 3, im Unterhause ohne Opposition angenommen worden, sag dasselbe Blatt: „Die gestrige Debarte, in deren Verlauf Lord J. Russell den Lord Stanley, den Heißsporn seiner Partei, so sarka stisch zurecht wies, wobei ihm von allen Seiten des Hauses Beifall gezollt wurde, macht den leeren und falschen Behauptungen, von de⸗ nen die Tory-Zeitungen dieser Tage strotzten, namlich daß die Minister die Appropriations-Klausel aufgegeben haͤtten, mit ei⸗ nem Schlage ein Ende. Weit entfernt, daß dies der Fall ware, wird diese Klausel einen Theil ihrer Maßregel bilden. Lord Morpeth und Lord John Russell erklarten unumwunden, daß die Minister das Prinzip, mit dem sie ihre Amtsfuͤhrung an—

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zu lassen, nicht von sich schuͤtteln wuͤrden. So schlagen sie durch ihre eigenen Worte und durch ihre eigene Maßregel die Erdich⸗ tungen der Tory-Presse nieder, die, da sie weiß, wie reicht es den Tories ist, alle ihre fruͤheren Gꝛundsatze fahren zu lassen, wenn es zu ihrem Zweck paßt, der Meinung war, die Whigs seyen eben so schlecht wie die Tories. ö R Beim Herzoge von Wellington war gestern wieder eine große Versammlung von Tories, zur Vęrathung uͤber, die auf Irland bezuͤglichen Bills. Auch hat am Sonnabend wicher ein großer Schmaus des Westmin sterschen konservativen Vereins stattgefunden, bei welchem Lord Elliot den Vorsitz fuͤhrte. . er Herzog von n gen und Sir R. Peel fehlten aber auch bei sese! Mitt ahl. . Globe sagt: „Die Tory-Pairs wollen heute Abend erklaͤren, daß das Irlaͤndische Volk, weil es katholisch it, nicht wuͤrdig sey, daß man ihm die Verwaltung seiner Lokal-An— gelegenheiten, die Reinigung, Erleuchtung, Pflasterung und die Polizei seiner Staͤdte anvertraue. Es. soll, beschimpft und um dasjenige Recht betrogen werden, zu dessen Sicherung die Eman⸗ cipations-Akte angenommen wurde, weil es katholisch ist. Sein einziges Verbrechen, seine einzige Schande, seine einzige UnZβ wurdigkeit liegt in feiner Religion. Ist es wohl moͤglich, daß man irgendwo die entfernteste Hoffnung hegt, daß die Tories ihren Vorsatz auszufuͤhren im Stande seyn werden? Wir glau⸗ ben dies nicht. Jedenfalls liegt ein Trost in der absoluten Ge⸗ wißheit, daß man es ihnen nicht gestgtten wird. Es ist nibg⸗ lich, daß man die Pairs nicht vor den Folgen ihrer eigenen ö. thoͤrung wird schuͤtzen koͤnnen, aber das Volk pon Irland braucht deshalb keinen Besorgnissen Raum zu geben... jn Nach der letzten Sitzung der Kommission, die sich mit Un, tersuchung der letzten Dubliner Wahl zu beschaftigen hat, be fand sich O'Connell wieder in einer Majoritäͤt von einer Stimme egen seinen Gegner. . . Mer n . Logen in Irland weigern sich dem Beschlusse der großen Loge wegen Auflöͤsung des Ordens Folge zu leisten, und begruͤnden diese Weigerung auf den . daß die große Loge durch ihren Beschluß vom l4ten d. M. nicht die Akte annullitt habe, durch welche die einzelnen Logen kon— ituir en sind. . J ö Werte, hier einen großen Klub fuͤr lob Mit⸗ glieder vom Handelsstande zu errichten, in dessen Lokale sich auch wenigstens 1090 Betten, um dort schlafen zu konnen, befin— . . hat ein Fernrohr von bedeutender Große an, kaufen lassen, . zum Geschenk fuͤr den Imam von Maskate estimmt seyn soll. . . ö. . Ausruͤstung beorderten En lischen linienschisse sind beinahe segelfertig, und an den Laußer Offizieren und, See, soldaten) fuͤr sie erforderlichen 3200 Seeleuten fehlten am 22sten nur noch 240 Mann. . k Ein Arzt in Brighton hat vor kurzem ein eigenthium liches Verfahren angewendet, um Muͤnzen entweder fuͤr die Nachwelt aufzubewahren, oder wohl gar dem Weltenraume auf ewige Zeit anzuvertrauen. Er legte nämlich eine Wachskugel, worin sich mehrere Muͤnzen befanden, in einen Ballon von Gummi . stikum, den er so mit Gas fuͤllte, daß derselbe mnehrere ö Fuß steigen muß, worauf er ihn hermetisch verschloß. In der Wachstugel befand sich ein Perggmenthblattchen . der In⸗ schrift: „Anglia Martis X. 1836.“ Der Ballon soll . den Luftstroͤmungen getrieben, den Weltenraum nach allen . tungen durchkreuzen und so das Andenken an die Britische ; da⸗ tion und ihren Monarchen viele Jahrtausende lang bewahren. Wie von Mehl, j. ist . 3 ö der Preis der— malen in New-HYork hoͤher als in Liverpool. . ö . 3 enthalten Berichte aus Liss abon. vom 151len d. M., denen zufolge die Koͤnigin die Session der . geschlossen hat, nachdem zuvor der Antrag, daß der Gemahl der Königin nicht Ober-Befehlshaber des Heeres werden dürfe, in dem Augenblicke seiner Ankunft, h nn, worden war. In der Rede, mit welcher die Koͤnigin die Eortes schloß, deren . dentliche Session zu Ende gegangen war, erklaͤrt dieselbe, daß die Menge der noch unvollendeten Arbeiten der gesetzgebenden Gewalt die Berufung außerordentlicher Cortes nothig ingche, welche unverweilt statthaben solle, Uebrigens soll diese Rede durch ihren unbedeutenden Inhalt große Unzufriedenheit erregt und diese Stimmung sich sogar in der Versammlung der on tes laut kundgegeben haben. Dem Diario do , . 15ten zufolge, hatten alle Minister ihre Entlassung einge zeicht schon vorher war der Marquis on Valencia von der ö mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt worden und hatte sich an den Herzog von e nn, ,,,. Die Hauptschwierigkeit liegt in der Ernennung des Finanz- Ministers, da sich Niemand mit der Leitung der ganz , gera⸗ thenen Finanzen befassen zu wollen scheint. Man . zwar den Baron de Logos als Kandidaten fuͤr diesen Posten, der Courier bezweifelt es aber, daß derselbe sich dazu entschließen sollte, und meint, daß er wohl eher eine andere Dtelle in 16 neuen Ministerium annehmen wuͤrde, als gerade das Portefeu le der Finanzen. Am ten und an den , . Tagen . Vermählung der Koͤnigin mit vielem & lanze gefeiert wor en. Der Prinz Ferdinand soll durch sein Benehmen einen sehr vor⸗ theilhaften Eindruck auf die Einwohner von Lissabon gemacht . naͤchstens absegelnden Bataillon See Soldaten von 790 Mann unter Major Owen sollen, nach den ministeriellen Blattern, mehrere Detaschements folgen, so daß zb Mann von dieser Waffenart zur Verfuͤgung von Lord John . ge⸗ stellt werden sollten, die dann nicht allein hinreichen , , Kuͤste zu schuͤtzen, sondern auch die wichtigsten ant auf . ben in Besitz zu nehmen und die Garnison derselben zu 11 9, Die Zeitungen enthalten die dem Parlament ,, i⸗ plomatische Korrespondenz uͤber den blutigen Charakter der , führung in Spanien, bestehend aus 17 Aktenstuͤcken vom Juli 1835 bis zum 22. Maͤrz 1836. . . In Konstantinopel war, nach dem Bericht . . Korrespondenten der Times, auf Einladung des 6 . Herr Hassung D'Ghies aus England angekommen, . . der Redacteur des „Moniteur Ottoman“, war üͤber Malta nich Paris abgereist, angeblich seiner Gesundheit halter allein, wie Einige wissen wollten, um eine Anleihe fuͤr die Pforte zu ö. züren. Die Russische Kriegsbrigg „Achilles“ war auf der dart von Athen nach Sebastopol in Konstantinopel n, . der Korrespondent der Times behauptet, es sey der . sischen Flotte freie Durchfahrt durch den Bosporus e, et. ( In Bombay war ein Schiff der Ostindischen om pagnie aus Socotora mit der Nachricht eingetroffen, daß das zum Zweck des Ankaufs jener Insel hingesandte Detaschement ie , g Sache wieder hatte absegein müssen. Was aus der n, ö. derlage geworden, wußte man noch nicht, und das Klima de

freut waren, schickten sich sogleich an, ein Protokoll daruber auf⸗ zunehmen. Die großen Zuckerpäcke wurden geoͤffnet, und siehe za! es fand sich nichts als Sand darin, den man sehr tãu⸗ schend in die Form von Zuckerhüten gebracht hatte. Der wirk⸗ liche Zucker war inzwischen von den übrigen 409 Schleichhaͤnd— sern gluͤcklich uͤber die Graͤnze geschafft worden.

In Quebek hat man die Berechnung angestellt, daß da Versammlungshaus gegen 35,009 Pfund zu den Kosten feine Session, d. h. fuͤr die Mitglieder selbst, von der Regierung be. ogen (fast so viel als die einjaͤhrigen Ausgaben der Provin in —ᷣ . dagegen aber die 3 jaͤhrigen Ruͤckstandsgehan, fuͤr alle oͤffentliche Beamten, die richterlichen eingeschlossen, un bewilligt gelassen hatte.

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In Ober-Kanada hatte Sir F. ö an die Stelle de Schweden und Norwegen. esek 5 k er seine Entlassung genommen, ein ; . . gesetzgebenden Rathes, der seine Enrlassung Mun christiania, 31. Maͤr In der Storthinas⸗Si neuen ernannt, und Alles schien ansangs gut zu gehen. Sn; Christignia, 31. Marz. In der Storthings-Sitzung

vom 23. Februar ward der Bericht des uͤber die Ausgabe einer Storthings⸗ Zeitung ernannten Comitè's wieder vorgenommen und nach den speziellen Antraͤgen derselben beschlossen. als Bei⸗ lage zu dem am weitesten verbreiteten Tagesblatte, Morg en⸗ bladet, alle Anträge- und Comité, Berichte drucken zu lassen und den Herausgebern eines Schillingsblattes eine dffentliche Unterstuͤtzung zu ihrem Vorhaben zu bewilligen, demselben eine populaire Darstellung der Storthings-Verhandlungen beizuge⸗ sellen. Die uͤbrigen Verhandlungen waren von sehr untergeord— netem Interesse. ..

In der Sitzung vom 26. Febr. wurden die alten K. Pro— positlonen über das suspensive Veto der Krone und. die Noth⸗ wendigkeit der K. Sanction zur Maturalisatien von Auslaͤndern vorgelegt. Die erste gab bekanntlich im Jahre 1824 Stoff u sehr lebhaften Verhandlungen, und wurde der Antrag, der K. Praͤrogative ein absolutes Veto zu geben, nach mehreren stuͤr⸗ mischen Sitzungen verworfen. Seitdem ist der Antrag in je⸗ dem Storthing erneuert, aber stets abgelehnt worden, und dies— mal wurde er, nach einer langen Rede des Repraͤsentanten Wille, auf den Antrag des Hrn. Helm, ohne an ein Comits verwiesen zu werden, einstimmig beseitigt. Dasselbe Schicksal hatte der andere Vorschlag, daß zur Naturalisation von Aus— laͤndern, wie zu Gesetzen, die Genehmigung der Krone erheischt werden solle, welcher ebenfalls zum oͤftern verworfen wurde, nachdem er zuerst vorgelegt worden, auf Veranlassung eines na— tuͤrlicherweise abgeschlagenen Gesuches des Prinzen von Wasa, als Norwegischer Burger naturalisirt zu werden. .

In der Sitzung vom 29. Febr. wurden mehrere Vorschlaͤge

teren Nachrichten bis zum 30. Maͤrz zufolge, waren aber n Toronto auf Anlaß jener neuen Ernennungen bedeutende Un ruhen ausgebrochen, die bis zu Blutvergießen fuͤhrten, und m wollte den Gouverneur zwingen, jenen Schritt zurückzunehm Ueber New-Hork sind Berichte aus Nieder⸗Kanadan, gelaufen, aus denen hervorgeht, daß Lord Gosford am 21. M die gesetzgebende Versammlung jener Provinz prorogirt hat. ö seiner bei dieser Gelegenheit gehaltenen Rede beklagt sich! Gouverneur, daß seine zur Herstellung der Ruhe und Eintrn getroffenen Maßregeln mißgluͤckt seyen. Er erwartet jetzt mm Instructionen von der Regierung des Mutterlandes. Aus New-York sind Nachrichten bis zum 1sten d. ein gangen, denen zufolge man der Beendigung des Kampfes gen die Indianer entgegensieht, da dieselben Neigung zeigen, sics unterwerfen. Es ist bereits eine Uebereinkunft zwischen ihn und dem General Gaines abgeschlossen worden, derzufolgeß dieselben hinter den Fluß Willootuhtschi zurückziehen und dort ruhig verhalten werden, bis Nachricht von den Beschlif der Regierung in Betreff ihrer eingegangen ist. Die letzten aus New⸗YHork eingegangenen Zeitungen schäͤftigen sich nur mit den Angelegenheiten der Bank der einigten Staaten, so wie mit den Versuchen der Vorsteher! ses Instituts, sich durch einen besonderen vom Staate Penn vanien ertheilten Freibrief ihren früheren Einfluß zu sichn Im Staate Ohio herrscht eine so feinbselige Stimmung go diese Bank, daß am 4. Maͤrʒ „an welchem der Freibrief den ben zu Ende ging, eine Festlichkeit stattfand, weil man! mals das besondere, von Pennsyivanien verliehene Prin

gium noch nicht kannte. Die ausgezeichnetsten Maͤm einzelner Storthingsmaͤnner entwickelt. So trugen die Nepra⸗ der Union waren dazu eingeladen, und unter Anden sentanten Staff und Haagenstad darauf an, daß von dem Reste nuch Herr van Buren, der wahrscheinliche Nachfol der Staatsschuld gleich 5b, 09090 Spec und das Uebrige in mög— 1. 29 (

des Praͤsidenten Jackson, dessen Ansichten in Betreff . lich st kurzer Zeit . Die er gewiß seht. un ein Bank Monopols und der Banken überhaupt vöͤllig mit do. Vorschlag scheint ö J Sehn sucht n. des Generals Jackson uͤbereinstimmen. Er wurde durch der frcilich fur . . ,, ,. r . schaͤfte verhindert, die Einladung anzunehmen, aber er sandte⸗ ganz , . e, . . ,. ö. . . ö. . langes Schreiben an das Comité von Ohio, worin er seine! die nseitige ,, . , die ö Sin ihn sichten uͤber diesen Gegenstand auseinandersetzte, die, als! aͤhrlich w . , , , . ii. ausl. ndis He ö sichten des kuͤnftigen Präͤsidenten, wohl der Beachtung wer biger geht 8 . . aber ,, einsehen, daß sind. Er spricht seine bestimmte Ueberzeugung aus, daß de der Ueberschuß der ,, ng henh dt Verfahren der Bank waͤhrend der Diskussionen uͤber die 6 werden könne, entweder h ., en . , zu neuerung des Freibriefes darauf berechnet gewesen sey, durch abermaliger . 86 . als zur tragung einer schuͤchterung des Landes die Erneuerung zu erzwingen. „Ehe not bequemen Und e ö, . . 1. . ö eh heißt es ferner in jenem Schreiben, „von dem Mandver in den r hie gegenwartige ö t ö , , und fernten Theilen der Union etwas bekannt ist, wird das Publikum sch 2 rangsale ,,,. 16 r, en. n . 29 . , . aberrascht durch die Verleihung eines Freibriefes von der Regiern zenießen zu lassen und e , . . . e eines einzelnen Staates, waͤhrend die große Mehrzahl des Am men zu überlassen ö. ö. i , ar e ,,,. rikanischen Volks eine solche Verleihung von Seiten des i. Pkärd, wenn urch , ö. . gresses befuͤrchtete, wozu auch in der That, wiewohl. vergeben , werden, a 8 , . einer . ö. Alles aufgeboten werden ist.!' Herr van Buren wuͤnscht dan giebigeren , entzogen , , . ö Schul⸗ dem Staate Ohio Gluͤck zu der Stellung, welche derselbe gen den zu tigen; das . h. , , eine so die Bank der Vereinigten Staaten unter ihrem neuen Jr kleine Schuld, wie unseren die Fe stigkeit ,,, konsta⸗ . dadurch angenommen habe, daß er ein Gesetz gegeben tiren und namentlich die Leichtigkeit in dessen Benutzung erhoͤ—

ö 2 s ö . 6. a e n ,,, nn, eicht die (h⸗

. a von Zweig-⸗Banken im Stagte Ohto zur hen werde, daß deren vorschnelle Amortisirung leicht die nach—

die Bildung von Zweig-Banken im Staate Ohio; en werd. n tisirun die ! ,, . . theilige Folge haben koͤnnte, uns dem lebendigen Verkehr mit

indern. Die schnelle Verbreitung von Lokal-Banken betrach .

. ö. J er befuͤrchtet, daß in enn dem großen Geldmarkte zu entfremden; kurz, man darf, erwar— ,. . , . ten Jeit ernstliche Nachtheile daraus hervo'n ten, daß das Thing von zu gesunden staats-oͤkonomischen Grund— nicht sehr entfernten ö saͤtzen beseelt seyn werde, als daß ein so einseitiger Antrag bei kurzlich wieder demselben Eingang finden sollte; indessen ist die Sache vorlaͤu⸗ fig dem Budget-Comité zur Berichterstattung überwiesen. Dar⸗ uuf berichtete das Comité fur das Kirchen- Und Unterrichtswesen über den Regierungs⸗-Vorschlag, die von der Staats-Kasse fuͤr 2030 Spec. angekauften im westlichen Norwegen gefundenen Antiqui— taͤten der Christignia⸗Universitaͤt zu schenken. In dieser Siz⸗ zung ward das Buͤreau des Storthings erneuert. Es muß naäͤm— lch erinnert werden, daß die Praͤsidenten und Secretaire immer aur auf 8 Tage ernannt werden, dann aber wieder erwählt wer— den koͤnnen. Erst wer zwei Mal nach einander einen solchen Posten bekleidet, kann zum dritten Male die Annahme desselben verweigern. Dies ist bisher nun stets der Fall gewesen, nur daß aus sehr mißverstandener Bescheidenheit dies immer er st nach geschehener Wahl stattgehabt, wodurch eine neue Wahl noͤ— thig wurde. Diese ungeeignete Schuͤchternheit hatte der jetzige Prasident, Soͤrensen, abgelegt; er erklaͤrte nämlich vor der Wahlhandlung, daß er es nicht wunsche, wiedererwählt zu wer— den; worauf der Pastor Ridderwold Prasident wurde— Zwischen diesen beiben Männern wird der Vorsitz ohne Zweifel in dieser Session abwechseln. j

hen wuͤrden. ö J Vereinigten Staaten sind zlich wie Dampsschisse, eines zu Mobile, das andere zu Nashville, in Luft geflogen.

3 . sind neuere Nachrichten uͤber New⸗ Orten hier eingegangen, die bis zum 4ten v. M. reichen. Die t Orleans Blatter enthalten die vom 2ten v. M, datirte Un häͤngigkeits-Erklaͤrung von Texas, welche in Washington (en Stadt in der Provinz Texas) Durch die Depurirten des Vo von Texas in einer General⸗Versammlung beschlossen word ist. Außerdem ist in New-— Orleans die Nachricht eingegang daß der Angriff der Mey kanischen Armee unter General auf San Antonig de Bejar am 35. Februar abgeschlagen n den ist, daß die Mexikaner 500 Mann verloren, sich hinter Rio Grande zuruͤckgezogen haben und sich in Zukunft auf Defensive beschraͤnken werden. Einem Ger chte zufolge, Santana die Armee verlassen haben und nach Mexiko zur eilt seyn, auf die Nachricht von dem Tode seines bedeuten! Anhängers, des Vice⸗Praͤsidenten Barragan, der angeblich giftet worden ist. Es ist jedoch nicht zu vergessen, daß di. tungen von New⸗Orleans, woselbst man so sehr fuͤr Texas ö, tei nimmt, fuͤr Nachrichten von dorcher nicht die heute Auelle sind. , Angaben aus Mexiko geben die gunstigsten d stellungen von den Fortschritten Santana s in Texas und! seinen ferneren Aussichten daselbst. ; ö . Man hat hier die Nachricht, daß das Fort von Por! Cabello sich am 4. Marz den Venezuelanischen Truppen! Discretion ergeben hat.

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Schleswig, 24. April. (Hannov. Ztg.) Zum Praͤsi⸗ denten unserer Staͤnde⸗Versammlung ist mit bedeutender Stim— menzahl der hiesige Obergerichtsrath Graf Moltke erwählt wor— Den, als Schriftsteller zuerst bekannt geworden durch eine zur ; geit threr Erscheinung Aufsehen erregende Schutzschrift fuͤr den del Die von Einzelnen gemachten Versuche, in die Dank—

Adresse an den Koͤnig Dies und Jenes gelegentlich mit einfließen zu lassen, wurde von der Mehrheit zuruͤckgewiesen, und die im

. Geiste echter Loyalität, verbunden mit ruhiger Haltung und Ver—

. trauen auf das gegebene Koͤnigliche Wort, abgefaßte Adresse, hat Ane an den Königlichen Kommissarius gerichtete Zufriedenheit ö. und Herzlichkeit athmende Beantwortung des Königs zur Folge H. Der nicht nur im Publituni, sondern gleichfalls in . fa e mmlung ausgesprochene Wunsch einer gehaltreicheren

* ng des Staͤndeblattes und insonderheit, daß selbiges

nicht in gespaltenen Kolumnen Deutsch und Daͤnisch erscheinen

J

Am sterdam, 26. April. Se. Ma, der Koͤnig haben? hiesigen Buͤrgermeister 400 Gulden zur Vertheilung unter! senigen Arbelter uͤbersandt, die bei dem vorgestrigen Bru beschaͤdigt worden sind. . .

Der zum Befehlshaber des auf der Rhede vom Hi versammelten Geschwaders ernannte Contre⸗ Admiral Zier hat dort vorgestern seine Flagge auf der Fregatte „Maas“

gezogen. ö . moͤchte, . . ,

ö. er Königl. Daͤnische General-Konsul in den Niederlanhn erb, ile, , . . fuͤr sich abge— 9. . ö f it T 3 ; . e zordei 1 h sꝙro 10

Herr A. Dull, ist hier mit Tode abgegangen. nr hern Orts abgeschlagen worden. Um indessen die

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der durch die vorherzusehende Dickleibigkeit und große Kammern um Herabsetzung des Einfuhrzolls von Gußeisen , noch . des Blattes sonst abgeschreckten Abonnenten nicht so enannten Gänsen, fontès en guese) angetragen, weil auf 3 vermindern, ist, der Preis fuͤr das einzelne Blatt , e Belgiens dem Beduͤrfniß nicht mehr genuͤgen könn ö ste, mithin ron 2 Sh. zuf. 1 Sh, 9 herunter⸗ In der Gegend von Mastricht scheint man sich jekt, Nicht poͤrgetn me. Erhebliches ist bisher bei den 2 erhandlungen iel 1 dem Schleichhandel nach Belgien zu beschaästigen n A Retommen, ünd die durch den Koöͤnigl. Kommissartus . einem Belgischen Blatte erzaͤhlt, daß kürzlich un elbigeꝰ ber gebrachten Königl. Propositionen werden, nachdem 1 2 die saͤmmtlich mit Zuckerhuͤten beladen waren,, worden eits in der Holsteinischen Versammlung besprochen Brie bee assirten. Sie wurden von den Belgischen Don Ledurd Kind, hoffentlich in der hiesigen schneller abgemacht und , e . soglcsch Jagd auf sie machten. Pirklich ic. Dann ch dae dorläusig auf 25 bis 3 Mongte angeschlagene niers . 6. er . sangen wahrend die uͤbrigen 1 wuͤnsch derselben abgekuͤrz werden. Dies moͤchte auch um so . un en ihr Ziele urn so sicherer zu erreichen. , in Fo ng grther seyn, da von Seiten des groöͤßern Publikums, durch Zeit gewannen, ihr. ,, schon seht ge des durch das Itzehoer Staͤndeblatt bewirkten Ein Douaniers, die auch uͤber den theilweisen Fang sch tz

schreil Brüssel YR stenttin zei . Man schreibt aus Bruͤssel, das Ministerium habe bei n Ko

getreten, nicht aufgeben konnten, und daß sie die von ihnen ein⸗ gegangenen Verpflichtungen, Irland Gerechtigkeit widerfahren

Insel wurde fuͤr sehr ungesund erklaͤrt.

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dtucks, schon Stimmen des Zweifels an dem großen Nutzen solcher Verhandlungen sich vernehmen lassen.

Freie Stadt Krakau.

Krakau, 21. April. Folgendes sind (nach dem Oesterr. Beobachter) die Truppen, welche das Gebiet der freien Stadt gestern verlassen haben: das Kaiserl. Russische Jaͤger-Bataillon „Alexopol“, das Kosaken-Detaschement, das Koͤnigl. Preußische Uhlanen-Detaschement und von den Kaiserl. Oesterreichischen Truppen das dritte Bataillon „Hohenegg“ und zwei Eskadronen von dem Husaren-Regiment „Konig von Preußen.“

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Schwerin, 29. April. Ueber das Befinden Sr.

Hoheit des Großherzogs enhaͤlt die Schwerinsche Zeitung folgenden Bericht vom gestrigen Tage: „Aus den durch die dankbar zu verehrende Gnade Sr. Königl. Hoheit des Erbgroß⸗ herzogs hier noch taglich eingehenden Berichten der Aerzte geht hervor, daß, Gottlob! die im Anfange der Krankheit naͤhe Ge— fahr drohenden Zufälle verschwunden sind; daß die waͤsserigen Ansammlungen noch immer nur unter der Haut bleiben und die Hoͤhlen des Koͤrpers verschonen, daß sich der Widerwille gegen Nahrungsmittel nach und nach verliert und wir uns so der Hoffnung, unseren geliebten Landesfuͤrsten noch eine Weile zu behalten, freudigst hingeben duͤrfen.“ Dresden, 29. April. Von der Direction der hiesigen Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen ist eine Bekannt— machung erschienen, wonach fuͤr Fremde sowohl als fuͤr Einhei⸗ mische an gewissen Tagen und Stunden in saͤmmtlichen Königl. Museen, Gallerieen und Kabinetten ein freier Zutritt stattfindet. Es gehoͤren dazu; 1) die Koͤnigl. Bibliothek; 2) das Antiken— Kabinet; 3) die Porzellan und Gefaͤß⸗Sammlung; 4) die Ge— maͤlde-Gallerie; 5) das Mengssche Museum; 6) die Gewehr⸗ Gallerie; 7) die Gemaͤlde von Canalette ꝛc. und die nach Raphael— schen Zeichnungen gefertigten Tapeten; 8) das Kupferstich⸗Kabi⸗ net; 9 das Naturalien Kabinet; 10) der mathemiathisch-physika— lische Salon und die Modell-Kammer und 11) das historische Museum. Die Bildwerke im Antiken-Kabinette und im Mengs⸗ schen Museum koͤnnen, unter gehoͤriger Anmeldung und Voör— sicht, auch bei Fackelbeleuchtung besehen werden.

Leipzig, 28. April. Se. Durchlaucht der regierende Her⸗ zog von Anhalt-Koͤthen ist von Klipphaufen hier angekommen, im Hotel de Baviere abgestiegen und heute Nachmittag nach Koͤthen abgereist.

Waldheim (Königreich Sachsen), 26. April. Der hiesige Stadtrath und die Stadtverordneten haben dem beruͤhmten Zoo—⸗ logen, Stgatsrath Gotthelf Fischer von Waldheim zu Moskau, als einen Beweis der Dankbarkeit fuͤr die seiner Vaterstadt be⸗ wiesene Zuneigung das Ehrenbuͤrgerrecht uͤbersandt. Eine Kiste Waldheimer Mineralien, eine petrographische Charte der Umge⸗ bung Waldheims, ein Aufriß von dem väterlichen Hause des beruͤhmten Gelehrten und ein Gedicht sind jenem Diplome bei— gefuͤgt worden.

Munchen, 25. April. Am gestrigen Tage versammelten sich um 11 Uhr Vormittags die Glieder des Ritter⸗Ordens vom heiligen Georg in großem Kostuͤm in der Koͤnigl. Residenz, um diesen Festtag in herksmmlicher Weise zu feiern. Die Rit— terschaft hatte Se. Majestaͤt den Konig als Großmeister, so wie Ihre Königlichen Hoheiten den Kronprinzen Maximilian und Prinzen Karl von Bayern, als Ordens-Prioren, in das Kapi⸗ tel und demnaͤchst bei oͤffentlichem Kirchengang in die Koͤnigl. Hof⸗KAapelle begleitet, wo der bisherige aͤlteste Ritter, Herr MaxEma— nuel Graf von Loͤsch, die Kapitular⸗-Kommenthur⸗Wuͤrĩde de droit und der Ritter Herr Joh. Phil. Jakob Graf zu Eltz, genannt Faust von Stromberg, die Insignien als Kommenthur a hongrez' em— pfangen hatte. Mittags fand offene Ritter-Tafel und Abends Akademie bei Hofe statt. Heute wird der uͤbliche Trauer— Gottesdienst für den Großmeister, des in Gott ruhenden Köͤ— nigs Maximilian Majestaͤt, und morgen fuͤr die verstorbenen Ordens⸗-Mitglieder in der Koͤnigl. Hof Kapelle abgehalten.

Stuttgart, 25. April. Gegen einen ehrenwerthen Mit— buͤrger unserer Stadt ist ein abscheulicher Mordversuch began⸗ gen worden. Herr Stiftungs-Verwalter Griesinger hörte ge⸗ stern Abend ein Gepolter in dem Zimmer, wo sich seine Kasse befindet. Als er oͤffnete, wurde er von dem Raubmöͤrder mit einem Hammerschlag auf den Kopf zu Boden gestuͤrzt. Auf seinen Huͤlferuf eilten die Hausbewohner herbei, und es gelang ihnen, den Thaͤter, einen jungen Musiklehrer, Ramens , der Unterricht im Hause gab und, wie man sagt, schon manche Unterstuͤtzung von Herrn Griesinger erhielt, festzunehmen und in die Haͤnde der Justiz zu liefern. Der Thaͤter soll maskirt und außer dem Hammer, mit welchem er die Unthat veruͤbte, noch mit einem Dolche versehen gewesen seyn. Man fuͤrchtet fuͤr das Leben des Herrn Griesinger.

Unser Pferdemarkt hat heute mit einem stattlichen Umzug unter Zudrang einer großen Vollsmenge begonnen. Eine große Menge zum Theil sehr schoͤner Pferde sind auf den Markt ge— bracht worden. Auch viele Kaͤufer, selbst aus Frankreich und England, sind schon angekommen oder werden noch erwartet. Man verspricht sich ein glaͤnzendes Resultat des Marktes.

Der Schwaäͤbische Merkur schreibt: „Seit dem Anschlusse von Baden an den Deutschen Zollverein ist das Franzoͤsische Mauthsystem wie gelaͤhmt. Wenn man den Rhein passirt, so nehmen sich die Franzoͤsischen Zollwaͤchter kaum die Mäaͤhe, das Gepaͤck der Reisenden oberflächlich zu untersuchen, waͤhrend die Strenge, welche sonst auf dem linken Rheinufer herrschte, jetzt auf die rechte Seite desselben übergegangen ist. Die Franzosen beginnen nun zum Theil selbst, die gen e, ihres bis jetzt so streng , . Prohibitipsystems zu fuͤhlen.“

Fight rt g M, , Uhr, es, , . 3.) Seit ei⸗ nigen Wochen wird mit wahrem Vergnuͤgen bemerkt, daß bei dem hiesigen Linien-Militair mehrere sehr zweckmäßige Verände— rungen stattgefunden haben, so z. B. ist das Offizier Corps, statt der bisherigen nach veralteter Form und altmodischem Schnitt gefertigten Oberroͤcke, mit neuen militairischen Oberroͤk⸗ ken bekleidet, zu welchen passende militatrische Mutzen getragen werden. Die Abloͤsungs-Mannschaft der Hauptwache erscheint woͤchentlich dreimal vereinigt mit jenen mehreren anderen Wa— chen, von einer sehr verbesserten und gut eingeuͤbten Militair— Musik begleitet. Das bisherige Kommodtragen der Gewehre nach ehemals Franzoͤsischer Art ist abgeschafft und dagegen nach Vorschrift des bestehenden Exerzier⸗Reglements eingefuhrt. Ueber⸗ dies sollen, dem Vernehmen nach, dem hiesigen Militair außer diesem noch andere Verbesserungen bevorstehen.

Koͤnigl.

w .

g In Bezug auf die Landung der 27 oder 30 Karlisti— schen Offiziere u. s. w. in Civitavecchia giebt jetzt die Allge— meine Zeitung in einem Schreiben aus Rom eine ganz

andere Geschichts-Erzaͤhlung als die bereits bekannte

Den

Korrespondent, der naͤmlich von den Gräueln des Buͤrgerkrieges in Spanien spricht, faͤhrt dann fort: „Wir haben hier ein Beispiel von den Graͤueln dieses Krieges vor Augen, naͤmlich 30 Karlistische Soldaten und Offiziere, die in Tarragona gefan— gen gesessen und dann in Barcelona eingeschifft wurden, unter dem Vorwande, nach der Havana transportirt zu werden, aber eigentlich um saͤmmtlich den Tod in den Wellen zu finden. Ihr Schicksal ahnend, uͤberwaͤltigen sie die Schiffsmannschaft und fanden ihre Vermuthung nur zu gegruͤndet, da man an Bord des Schiffes nur Lebensmitte?! fuͤr einige Tage fand. Von Gibraltar, wo sie fast verhungert landeten, wurden sie auf ei⸗ nem Englischen Schiffe nach Livorno und von dort nach Civita— veechig gebracht, wo sie gegenwaͤrtig auf Kosten der Regierung verpflegt werden. Sie wuͤnschen wo moglich wieder nach Spa nien zuruͤckzukehren. (Unsere Leser werden bemerken, daß diese Geschichts-Erzäͤhlung sehr von der abweicht, welche uns neulich ein Korrespondent mittheilte. Wir sind nicht im Stande zu zu beurtheilen, welches die richtige ist. Anmerk. der Alka Zeitung.)

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r Courier enthalt ein Schreiben aus Vittoria vom 9. April, worin von einem Diner die Rede ist, das dem Brigade⸗General Evans, dem Bruder des Oberbefehlshabers der Britischen Le— gion, vor seiner Abreise nach England, gegeben wurde. Na— mentlich wird darin eine von dem Major Don Valentin Lezama in Englischer Sprache gehaltene Rede mitgetheilt, worin derselbe der Britischen Legion, so wie der Britischen Nation uberhaupt, die groͤßten Lobspruͤche ertheilt und die feste Hoffnung ausspricht, daß mit Huͤlfe Englands die Sache der Königin triumphiren werde.

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Konstantinopel, 6. April. Am 2ten d. M. ist das neue Oesterreichische Dampfboot „Ferdinand J.“ in diesen Hafen ein⸗ gelaufen, nachdem es auf seiner Ueberfahrt die Jonischen In— seln, Athen, Syra und Smyrna beruͤhrt hatte. Selbiges wird bis Ende Mai die Verbindung zwischen der Hauptstadt und Smyrna unterhalten und dann die Fahrmmn nach Gallacz, fuͤr welche es eigentlich bestimmt ist, beginnen.

Heute hat im Serail das feierliche Verlöbniß der Prinzes⸗ sin Mihrimah mit Said Pascha, im Beiseyn der Pascha's und Großwuͤrdentraͤger des Reichs, mit den ublichen Ceremonien stattgehabt.

Berichten aus Alexandrien zufolge, stand Mehmed Ali im Begriff, Kahira zu verlassen, um die heiße Jahreszeit in Alexan— drien zuzubringen. Dieselben Berichte zeigen die Ankunft eini— ger Berghaukundigen aus Oesterreich mit der Bemerkung au, sie seyen bestimmt, die Berge Syriens zu untersuchen. Von Pestfaͤllen erwaͤhnen uͤbrigens die Briefe nichts; es scheint, daß die Seuche in Aegypten gaͤnzlich erloschen ist. Auch hier ha— ben sich keine weitere beunruhigende Krankheitsfälle gezeigt, und man sieht wieder mit weniger Besorgniß dem Eintritte der waͤrmeren Jahreszeit entgegen.

Der Oesterreichische Beobachter theilt die Nachricht von der neueren zwischen Rußland und der Pforte zu Stande gekommenen Convention in nachstehender Weise mit: „Den letz⸗ ten aus Konstantinopel angelangten Nachrichten zufolge, haben neuerlich zwischen dem Kaiserl. Russischen Hofe und dem Divan Verhandlungen stattgefunden, welche zu einem fuͤr die Otto—⸗ manische Pforte sehr befriedigenden Resultate gefuhrt haben Bekanntlich hat die Pforte durch den am 14. Septeniber 1826 abgeschlossenen Adrianopolitaner Frieden sich verpflichtet, an Rußland die Summe von zehn Millionen Hollaͤndischer Dukaten als Entschaͤdigung fuͤr Kriegskosten zu bezahlen, bis zu deren vollstndiger Entrichtung die Festung Silistrig mit ihrem Rayon als Unterpfand in Russischen Händen zu verbleiben hatte. Von obiger Summe hat die Pforte bisher nur den Betrag von 1,2506, 06) Dukaten abgefuͤhrt; 3 Millionen Dukaten sind derselben zu verschä denen Epochen von Sr. Maj. dem Kaiser von Rußland nachgelassen worden; es war sonach Tuͤrkischer Seits noch ein Rest von 3,77, *r Dukaten ruͤckstaͤndig geblieben. Durch eine am 36. Maͤrz zwi⸗ schen dem Russisch-Kaiserlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister Hrn. von Butenieff und dem Ottomanischen Ministei der auswärtigen Angelegenheiten, Mohammed Aakif Esendt, un terzeichnete Convention sind die Art und die Termine zur Be zahlung dieses Ueberrestes festgesetzt worden. Se. Majestt der Kaiser Nikolaus haben naͤmlich, um dem Sultan einen neuen Beweis Ihrer freundschaftlichen Gesinnungen zu geben, sich be wogen gefunden, der Pforte von dem noch ausstaͤndigen, 15 Millionen Gulden C. M. betragenden Reste einen abersmmaligen Nachlaß von 7 Millionen Gulden zu bewilligen, so daß dem

Divan nur noch die Summe von 8 Millionen Gulden zu entrichten uͤbrig bleibt, welche selber in kurzen Ter— minen und laͤngstens in fuͤnf Monaten abzuführen sich verpflichtet und wovon auch ein bedeutender Theil be

reits am Tage der Unterzeichnung bezahlt worden ist. dieselbe Convention wird festgesetzt, daß unmittelbar nach denn Schlusse dieser Zahlungen die bisher von den Russischen Truw.— pen besetzte Festung Silistria geraumt und den Tuͤrkischen B? oͤrden uͤbergeben werden soll. Der Abschluß dieser Convention hat, sobald dieselbe bekannt geworden, in der Hauptstadt des Tuͤrkischen Reiches die allgemeinste und lebhafteste Freude er— regt, denn Jedermann erkannte darin einen neuen sprechenden Beweis der wohlwollenden und großmuͤthigen Gesinnungen des Russischen Monarchen und eine sichere Buͤrgschaft der zwischen beiden Reichen bestehenden freundschaftlichen Verhaͤltnisse.“ und Wallachei.

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. Jassy, 5 April. (Schles. Ztg.) Der Großhetman Thoderasch Balsch, General der Mosdauschen Truppen, ist zum Empfang des Russischen General-Konsuls Baron Ruͤckmann schon vor mehreren Wochen an die Wallachische Graͤnze abge⸗ gangen, und es geht so eben das Geruͤcht, daß beide in Gesell— schaft des Tuͤrkischen Commissairs zur vielbesprochenen oͤffentli— chen oder geheimen Untersuchung der Verwaltung hier eingetrof— fen seyen. Der aus der Verbannung nach Jassy zuruͤckge— kehrte Großwornik Jorgu Ghika, der, wie alle Mitglieder dieser Familie, allgemeine Achtung genießt, wurde von den Bosjaren und dem Volke mit unbeschreiblicher Freude empfangen. Es verlautet jedoch, daß er sich zur Reise ins Ausland anschicke, weil er mit dem jetzigen Hospodar nie sympathisirt hat. Vor der Hand duͤrfte er demnach seine in Munchen lebende Tochter, die Gattin des Griechischen Gesandtschafts-Rathes Fuͤrsten Kan?

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takuzenos, besuchen. Der vor mehreren Monaten aus Bessarabien zuruͤckgekehrte Ex⸗Hospodar Jonitza Stourdz a lebt hier in der groͤßten Zurückgezogenheit, da nach der Ak

jermaner Convention einem entsetzten Hospodar sede Theilnahme

an den oͤffentlichen Geschaͤften untersagt ist, weswegen er auch ,, 6

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