1836 / 124 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hesterreichische Beobachter vom 27. April Nachstehendes:

„Glaubwuͤrdigen Nachrichten aus Patras vom 8ten d. M. zufolge, scheinen die Unruhen in Griechisch-Rumelien ihrer ganz“ lichen Beilegung nahe zu seyn. Die von der Koͤniglichen Re⸗ qierung ergriffenen wohlberechneten Maßregeln verfehlten ihren Hweck nicht. Die Rumeliotischen und Suliotischen Haͤuptlinge, welchen sie die Loͤsung der schwierigen Aufgabe anvertraute, brachten mit Leichtigkeit die vorgeschriebene Anzahl von Mann— schaft zusammen. Diese, in drei Heeres-Abtheilungen gesondert, schritt sogleich zum Angriff der Rebellen unfern Lepanto, ohne auf die Hindernisse zu achten, welche die topographische Lage selber entgegenstellte. So lange sie keinem Widerstande begeg— neten, hatten die Aufruͤhrer kuͤhn gegen die bestehende Ordnung sich aufgelehnt. Mit eben so großer Feigheit aber wichen sie aus ihren leicht zu vertheidigenden Stellungen beim Heranruͤcken der Koͤniglichen Truppen, von welchen sie unermuͤdet verfolgt werden. Von den Landleuten, die sich ihnen nur durch offene Gewalt gezwungen beigesellt hatten, ja selbst von vielen der Ihrigen verlassen, die es nunmehr fuͤr raͤthlicher erkennen, un⸗ ter den Koͤniglichen Fahnen Dienste zu nehmen, ist der Kern der Rebellen auf zwei⸗ bis dreihundert Koͤpfe zusammengeschmol— zen, deren einige in dem Kloster Varitada bei Vonizza sich ein— schlossen und selbes eilig in wehrhaften Stand zu setzen suchten. Der Ueberrest hat sich in dem Dorfe Trinochorio verschanzt. Allein sie sind von beilaͤufig 2000 Mann Koͤniglicher Truppen umzingelt und werden sich mit ihrem geringen Kriegs- und Müuͤndvorrath dort wohl nicht lange halten koͤnnen. Ob sie nun auf Gnade oder Ungnade sich ergeben oder unter dem Schutze der Nacht vielleicht sich durchzuschlagen versuchen werden, muß die nächste Zukunft lehren. In letzterem Falle duͤrften die Rebellen auf das Tuͤrkische Gebiet zu fliehen beabsichtigen, um dort aber— mals das Raͤuberhandwerk zu treiben. Es scheint jedoch, daß Voraussicht dieses

der Wesir von Rumelien, in der

Falles, eine angemessene Streitmacht an der Graͤnze ver— sammelt hat, die ihnen das Eindringen verwehren soll. Der reoslutionaire Versuch der constitutionnellen Par—

tei ist daher auch diesmal wieder gescheitert. Unleugbar hatte derselbe sehr ausgebreitete Wurzeln, nicht nur in Griechisch⸗Ru⸗ melien, fondern auch selbst im Peleponnes. Die Mehrzahl der Unzufriedenen, die in Folge der neueren Verfuͤgungen der Re⸗ gierung Gelegenheit findet, durch den Eintritt in die Koͤnigli— chen Heerhaufen ehrlich ihr Brod zu erwerben, haͤngt jetzt an derselben eben so aufrichtig, als sie gegen sie fruͤher feindlich ge— sinnt war. Eine Menge Gffiziere aus dem Griechischen Insur— rections-Kriege, die bisher der noͤthigen Unterhaltsmittel ent— behrten, werden gleichfalls in ihrer ehemaligen Dienststufe wie— der angestellt. Diese und andere den Umstaänden angemessene kluge Maßregeln berechtigen zu der gegruͤndeten Hoffnung, die ersehnte Ordnung und Ruhe im Koͤnigöeiche dauerhaft herge— stellt zu sehen.“ Vereintgte Stagten von Nord-Amerika.

New-York, 8. April. Im Senat zu Washington wird jetzt uͤber einen Antrag des Herrn Benton debattirt, wonach der im Jahre 1833 in Betreff der Bank-Angelegenheit gegen den Praͤsidenten ausgesprochene Tadel zuruͤckgenommen werden soll. Diefe wichtige Frage ist noch immer nicht zur Genuͤge erledigt, und Herr Webster behauptete im Senate, die verschiedenen Deposito-Banken hätten 76 Millionen Dollars empfangen und nicht mehr als 19 Millionen vorräthig. Der Senat will sich am 23. Mai vertagen, aber die Session wird, wie man glaubt, schwerlich vor Ende Juli's schließen.

Die Verwerfung einer Bill zur Errichtung einer Bank in Boston mit einem Kapital von 5 Millionen Dollars ist mit ei2 gegen 211 Stimmen zuruͤckgenommen und, weil diese Mehr— heit so klein ist, die weitere Erwägung der Bill auf den An— teag des Heren Lawrence mit 261 gegen 89 Stimmen auf un— bestimmte Zeit hinausgesetzt worden.

Auf der Lexington-Ohio-Eisenbahn stuͤrzte am 16ten v. M. der Dampfwagen mit der gesammten Wagenreihe. Saͤmmtliche PHassagiere wurden verwundet, und zwei blieben aus der Stelle todt.

ö Berlin, 2. Mai. Am 2lsten v. M. hielt die hiesige Ge— sellschaft fuͤr Deutsche Sprache und Alterthumskunde eine oͤf— fentliche Vierteljahrs-Versammlung. In derselben las Hr. Dr. K. Lehmann uͤber die Slavischen Orts-Namen im nord-bstlichen Deutschland; Hr. Dr. Kugler uͤber Albrecht Duͤrer, mit Vor— legung der vorzuͤglicheren Holzschnitte und Rand Zeichnungen in Steindruck; Hr. Direktor Zeune hielt einen Vortrag uͤber die naturgeschichtliche Entwickelung der Sprachen. In den bei—

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306

den vorangegangenen Monats-Versammlungen las Hr. Regie— rungsrath Graff uͤber die sogenannte schwache Declination der Deutschen Sprache. Der zeitige Ordner Prof. v. d. Hagen berichtete uͤber die neuesten Erscheinungen im Gebiete der Deut— schen Sprach- und Alterthumskunde und legte hiernaͤchst zur Ansicht vor. J. Gesellschafts-Schriften: Fortsetzung des von Aufsessischen Anzeigers fuͤr Kunde der teutschen Vor⸗ zeit durch Mone 1835, ztes und Ates Vierteljahr-Heft; II. Erste Abdruͤcke, Ausgaben, Bearbeitungen, Erlaͤuterungen Altdeutscher Denkmale. 1) Theuerdank, herausgegeben von Dr. K. Haltaus (Quedlinburg und Leipzig 1836), als zweiter Band der Bibliothek der gesammten Deutschen National-Literatur. 2) Parcival, Rittergedicht von Wolsram v. Eschenbach, aus dein Mittelhochdeutschen zum ersten Male uͤbersetzt von San-Marte Magdeburg 1836), eine wohlgelungene Ansfuͤhrung des schon 1833 ausgestellten Versuches. 3) G. G. Gervinus Geschichte der poetischen National⸗Literatur der Deutschen, 2r Theil Leipz. 133). I) Untersuchungen zur Geschichte der Deutschen Heldensage von F. J. Mone (Quedlinburg und Leipzig, 1836), zugleich der erste Band der obgedachten Bibliothek der gesammten Deutschen Na tional-Literatur. 55 Deutsche Mythologie von J. Grimm (Goͤt— tingen 1835). 6) Grundzuͤge einer Theorie des Reimes und der Gleichklänge, mit besonderer Ruͤcksicht auf Gothe. Ein Versuch von Caspar Poggel, Lehrer am Gymnasium zu Reck— lings hausen (Hamm 1835). 7) Aug. Kahlert, de homoegte-— leuti natura et indole (Breslau 1856); nimmt denselben Gegen— stand, mit Benutzung der obigen Schrift, allgemeiner auf. 8) Ansichten der wichtigsten Staͤdte Deutschlands, ihrer wichtigsten Dome, Kirchen und sonstigen Baudenkmale al— ter und neuer Zeit, von L., J. und G. Lange (Darmst. 1836. 4.) Heft 8 und 12, enthaͤlt Muͤnchen und Landshut, in gleicher, ja zunehmender Trefflichkeit. 9) M. Saint Marc Girgrdin Rotiges politiques et littéraires sur l'Allemagne (Paris 1835). III. Woͤrterbuͤcher und Sprach lehren. Von Graff's Althochdeut— schem Sprachschatz ist mit der 6ten Lieferung der erste Band beschlossen. Auch lag der mit dem 4ten Hefte beschlossene erste Jahrgang des Jahrbuchs der Gesellschaft vor, welches zu— gleich den Titel Germania führt und im Schlußheft enthält: Wackenroder uͤber Hans Sachs; Zelle Quantitaͤtlosigkeit der Deut— schen Sprache; Zeune Seidenhandel im Mittelalter; Nibelun— gen, Docens und Karlsburger Bruchstücke, und die Deutschen Wochentagegoͤtter v. d. Hagen.

Die Koͤlnische Zeitung berichtet aus Koöͤnigs w te, nnn nen , n s , n , fret liches Ereigniß fuͤr alle, welche ein Interesse an unserem

stattlichen Drachenfels nehmen, daß der Gipfel-Kegel desselben mit seinen schoͤnen Schloßruinen gestern durch den Koͤnigl. Re gierungs-Praͤsidenten Herrn Ruppenthal fuͤr eine sehr namhafte Summe den bisherigen Privat-Besitzern, namlich der hiesigen Steinhauer-Gewerkschaft, fuͤr Rechnung Sr. Majestaͤt des Koͤ— nigs abgekauft worden ist. Daß der Berg durch den Betrieb von Steinbruͤchen nicht Gegenstand bedeutender Gefährlichkeit fuͤr die Gegend und die Arbeiter werden moͤge, daß dieser großar tige Felsenwächter am Eingange der doppelten Bergreihe des Bettes unseres Stromes nicht dadurch zugleich in seinen pitto— resken Formen beeintraͤchtiget werde, und daß die alter thuͤmlich vielfach denkwuͤrdigen und das Auge des ?

senden fast wundersam ansprechenden Thurm- und Gebaͤude Reste, welche in seltener Kuͤhnheit seine Spitze kroͤnen, der Gefahr der Zerstoͤrung durch Menschenhand thun lichst entzogen werden: dies sind

Rei⸗

die Gruͤnde, welche unsern Konig zu der sehr liberalen Acquisition im Interesse des offentlichen Nutzens bewogen haben. Als Folge davon hört denn auch die laͤstige Sperre und Abgaben-Erhebung von den Be suchern des Drachenfels, welche seit einigen Jahren von den bisherigen Eigenthuͤmern eingefuͤhrt war, nunmehr auf. Frei, wie der Rhenane es seit Jahrhunderten seit der Zerstoͤrung des Felsenschlosses gewohnt war, kann jetzt wieder jeder, der sich der schoͤnen Natur des heimischen Stromes und der Anschauung von dem Berggipfel erfreuen will, denselben besteigen, auf ihm lustwandeln, genießen die Gegenwart und schwelgen in der Er innerung der Vergangenheit. Es war ein druͤckendes Gefuͤhl, daß Thor und Riegel solche Genuͤsse der allgemeinen Theilnahme entzogen, daß eine Abgabe sie erst erkausen mußte. Dank der Großmuth unseres Koͤnigs, der Umsicht und Fuͤrsorge unserer Regierung, daß der schoͤne Bergkegel wieder frei geworden für Heimische und Fremde! Menr als jemals wird der Drachen sels nun seine Besucher sinden und damit die Anerkennung sich vermehren, daß Deutschlands weite Gauen wohl nur sehr we— nige Punkte darzubieten haben, welche diesem, dem Stalze der Rheinlande, an malerischer Schoͤnheit gleichkommen.“

82

Allgemeiner

Bekanntmachungen. D n t n n ch n n g.

Noth wendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 2. Dezember 1835.

Der dem Buchhindermeister Carl Friedrich Wil— helm Wander zur Halfte gehͤͤrende Antheil des in der Heiligengeist⸗Straße Ne. 40 und Brauhausgassen— Ecke belegenen Grundstucks, welches auf 11,617 Thlr. 25 sgr.è 9 pf. taxirt worden, soll am 30 August 1836, Vormittags 11 Uhr, an der Gecichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die dem Aufenthalte nach unbekannte eingetragene Gläubigerin, Wittwe Colberg, Eva Elisabeth, gebor⸗ nen Schmidt, wird hierdurch oͤffentlich vorgeladen.

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D ch ang

Die im Graudenzer Landraths-Kreise belegenen, zusammen auf 156,697 Thlr. 6 sgr. s pf. abgeschaͤtzten, der Landschaft in nothwendiger Subhastation zuge⸗ schlagenen Leistenau⸗Thymau und Gottschalkschen Guter sollen im Ganzen oder in 5 verschiedenen Parcelen dssentlich verkauft werden.

Demnach ist zum Verkaufe des ganzen Complexus oder, wenn dieser nicht zu Stande kommt, zum Verkaufe

I) von Thymau und Ossowken (Taxe 28,972 Thlr.

26 sgr. vf.) auf den 31. Mai c;

2) von Babken und Wurzelsdorsf (Taxe 11,3 1a Thlr

. ar n Juni .

3) Scharnhorst (Tare 19,912 Thlr. 15

den 2. Juni c,; J , u

wohnt ist.

Anze

) von Gottschalk und Dohnastaebt (Taxe 31,90 Thlr. 11 sgr.) auf den 3. Juni e;

3) von Leistenau und Carlshoff (Taxe 51,112 Thlr Usgr. S pf.) und von Kowalleck (Taxe 13,337 Thlr. 246 sgr.) auf den 4. Juni e, .

Nachmittag um A ühr, ein Termin auf dem hiesigen

Landschaftshause angesetzt worden, zu welchem Kauf

lustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß

nur derjenige zum Gebote gelassen werden kann, der sofort eine annehmliche Caution in bagrem Gelze oder in Staatsyapieren bestellt, und daß im Falle eines annehmlichen Gebots auf Nachgebote nicht

Ruͤcks6icht genommen werden wird

Die Löestations-Bedingungen sind taglich in un

serer Registratur einzusehen.

Marienwerder, den 7. Maͤrz 1836.

Koͤnigl. Provinzial-Landschafts-Direction. mdgen von .

Kuürators der Masse werden seine unbekannten Erben

und Erbnehmer aufgefordert, sich in lerminz

J., früh um 19 Uhr,

in hiesiger Gerichts-Kanzlei entweder persoͤnlich oder

durch einen mit gerichtlichen Zeug—

Leben und Aufenthalt versehene

Bekgnhntmach ung.

Nach der Allerhoͤchsten Bestimmung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs in dem Landtags-Abschiede vom 29. Funi 1835 wird in hiesiger Stadt alljaͤhrlich zwei Mal ein Wollmarkt statt finden. Es ist beschlossen worden, zu⸗ naͤchst in diesem Jahre einen Markt in der Herbst⸗ zeit anzuberaumen, und als Markt-Termin sind die Tage vom 6. bis 8. Oktober e. bestimmt worden.

Wir laden die Woll-Producenten sowohl wie das handeltreibende Publikum zu diesem Markte ein, wo⸗ bei wir bemerken, daß das Publikum alle diejenigen Bequemlichkeiten hier finden soll, welche es bei dem Wollmarkt Verkehr an andern Orten anzutreffen ge— k

iger fuͤr

2 * en 9 die Preuß

154

Orte dargeboten werde. Posen, den 27. Maͤrz 1836. .

Der am 30. September v.

272 Thlr. hinterlassen.

den 25. Januar k. schriftlich oder nissen von ihrem

ö

ö wa, reer.

6 161 1. Imgleichen wird auch dafuͤr gesorgt werden, daß eine besondere Gelegenheit zur leichteren Beschaffung der nöͤthigen Geldmittel gegen ein mäßiges Disconto durch Errichtung besonderer Geld Comtoire hier am

, Naumann.

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J zu Pinezow im Koͤ— nigreich Polen verstorbene, aus Altendorf bei Nati⸗ bor gebuͤrtige Reformaten Guardian Ludwig 19. * Michael Kieba hat im hiesigen Depositorio ein Ver. FJebrbellin, den 22.

Bevollmächtigten, wozu ihnen der Kommissarius Laube vorgeschlagen wird, unfehlbar zu melden. Fuͤr den Fall, wenn sich Niemand mel det, wird uͤber die Nachlaßmasse als herrenloses Gut nach den Gesetzen weiter disponirt werden.

Schloß Ratibor, den 16. Maͤrz 1635.

Meteorologische Beobachtung.

1836. Morgens 1. Mai,. 6 Uhr. /

Nachmittags 2 Uhr.

10

Luftdruck . ... 334 13“ Par. Lustwärme. . . ö. 2,7 0 R. 4 Thau hunt. Od R.

Abends

333,83“ Par. 334,18“ Par. 60 0 R. 44 6,380 R. ö .

Nach einmali Uhr.

Quellwärme 6,8

Bodenwärme 7,

Dunstsättigune MA pCt. 67 pCt. 77 pCt. Dunstsattigu 19 242 ö. ( z d Ausdunstung Ou Wetter ...... trübe. trübe. trübe. .

Wind NDO. ONO. OSO. Niederschlag 0. Wolkenzug . . .! . O. Nachtkälte 445

Fagesmittel: 33 A,05“ Par. ..

Den 2. Mai

1836.

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Beobachtung.

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Flußwärme 8,0 0 R.

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79 R 6 Rh.

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um, , Che H n M S- . / G / M COS - Zetteτl. 3 . 1 our. 3 . 3 . our. 13 Rriet,. Geld. &! Briet. Geld Sehnde. n, 101* 4 1Estpr. Ffandhr. 14 021 2 . Pr. Engl. Ghl. 30. 1101 3, 101 h 4 Pomm. do. 4 1625 1021 z PprimẽSeh. d. 8ceh-— 611, 8 605 8 Kur- en g, n, 4 101 ; Käürm. G0 hl. i 1. 6. 5 1017 3 1013 8 do. 40. do 33 983 2 Nm. Int. Seh. do. H 192 Senlesisehe do. ö. 100) zerl. Stadt- Hpl. d 103 1921,“ Rnckst. C. und zZ. Köuigsb. do. 4 3 Seh. d. K. u. N. 87. , Elbinger do. 1 J ö. Gold al marco 21 63, 2153, Danz. do. in Th. A4 k Neue Ducaten 183, Westpr FPfandhbr. ĩ / 1021! 2 ͤ ö Friedrichs' dor 1335 8 13175 Grolsh. Eos. do 1 . 103! 2 1Diseonto 3 4 Aus würti ge Börsen. HErankfurt a. M., 29. April. Gesterr. zo, Met. 1011. 10419. Ao, 99a. 9äcg.. 21½

9, 39 . J.

269 ; ; . . . 1692559. G. Bank-Acetien 1643. 1631. PHartial-0Obl. 1421)

odln.

IIol.

Y pr. Spun.

Rr. Loose zu 566 FI. 11416. 1AM. Loose zu 100 FI. 215,6 ß. Preuss. Prim. Sch. G07/. 608. do. AG) Anl. 100515. Cg. JJ 56* 1 6. Iz! 16 Faris, 26. MBhril.

5o½/ Rente pr. compt. 108. —. fin cour. 108. 10. 30 compt. S2. in eur, 8, 5. Do Nenpz 107. . og Rente Möl,ę. Hässive 115. Neue Ausg. Sch. 221,3. Aus

ö LFortug. 53

Koöͤniglich e

9 . Dienstag, 3. Mat.

von C. M. v. Weber.

Preise der Platze: ges 1 Nthlr. 10 Sgr. ze.

Im Schauspielhause: 1) 2) Un muri charmant. Un tissu d'horreurs,

Mittwoch, 4. Mai. nisse, Lustspiel in 3 Abth., von Bauer . ,

Der Anfang deeser Vorstellung ist um Im Schauspielhause: des Lebens, Schauspiel in 5 Abth., nach einem Maͤhrchen, von

. . y Donnerstag, 5. Mat. 5 Raupach. 5 ü . . 2 0 Königstädtisches Dienstag, , oder: Das 4 k Akten, von Nestroy Mittwoch, 4. Mai. Mirandolina, von C. Blum. Hierauf:

von Achat. Lustspiel in i Akt, von Theodor Hell. Ständischen Theater zu Bruͤnn, im lina, im letzten: Lieschen, als erste Ga Mai.

ö

Donnerstag, Spieler, Schauspiel in

Redacteür RM., o,

Im Opernhause:

Elsen, romantische Feen-Oper in 3 Abth., (Dlle. Sophie Loͤwe: Rezia, als Gastrolle.) Ein Platz in den Logen des ersten Ran

Im Schauspielhause: Die Hierauf: Demoi

Sch au spie le.

Oberon, Koͤn mit Ballet.

AaCte.

nfeld. E. Mand. h

Theater. ze Lumpacivagahundus 13 . 21 4 2 . 5 J 366

liederliche Kleeblatt, Zauber Posse mit Gesang in

ist

Musik von A. Muͤller.

2 e)

Lustspiel in

Dlle. Heinemann ersten Stucke: trolle.)

Zum erstenmale wiederholt: Iffland

tte!

*

Gedruckt

bei A. W. Hay

Sch.

10 de . 2 ö * R 3 229 ig Dieselben werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie zur Reise

Musit

Le jeune homme en 14terie, 3) La premiere représentation de: vaudeville nouveau eu ] Beke mt

Die S chule

Akten,

Der Liebestrank, Posse in 1 Akt, Zum Beschluß: Der Hofmeister in tausend Aengsten,

vom

Mirando

Der

n

hen Staaten.

zu Garz angesetzt.

ges Stillschweigen auferl

hausen a. d. D. zu Bevo

Auf Antrag des

5

,,,

Zur Anmeldung und Nachweisung der Anspruͤcht an den Muͤhlenmeister Christian Heinrich Weiße jn Garz, uͤber dessen Vermoͤgen von uns der Konkurs erdͤffnet ist, haben wir einen Termin auf

den 7. Juli c. Vormittags 10 Uhr,

Wir laden dazü die Glaͤubiger, welche zu den Akten noch nicht bekannt sind, unten der Verwarnung vor, daß sie beim Ausbleiben mit ihren Forderungen an die Masse ausgeschlossen und ihnen deshalb gegen die uͤbrigen Glaͤubiger ein ewi—

Von Qunastsches . a

ö,

egt werden soll.

llmaͤchtigten vor. rz 1836.

rz. Kletsch ke.

monial⸗Gericht

üͤbet

——

hiesige Justiz—-

Hamburg und Bremen Paqcketschifffahrt hin.

die,

fuͤhrt woͤchentlich ge

Großherzogl. Oldenburgisches Nordseebad

Die durch die Fuͤrsorge hoher Regierung stetz bet vollkommneten Bade-Anstalten auf der Insel Wan, geroge stehen vom 1. Juli bis zur Benutzung wieder offen, und belieben v vorher gern in den großen herrschaftlichen Gebaͤuden oder in den Insulanerwohnungen Logis bestelle Herzoglich Ratiborsches Gerichts-Amt der deshalb an die Bade⸗Direction oder

Gäüäter Binkowitz und Altendorf :e

welche

. sich

regelte

m .

.

Allgemeine

renßische Staats-Zeitung.

A ntli che Nachrichten. e b ni, ag ges. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Stadtrath Hollmann nn Berlin den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife

m verleihen geruht. ( Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kaiserl. Oesterreichi—

schen Obersten von Czvik, Kommandanten des Allerhöchstihren Ramen fuͤhrenden Husaren-Regiments Nr. 10, so wie dem

Kasserl. Oesterreichischen Grenadier-Hauptmann Kagl Prei— ninger vom 21 sten Infanterie-Regiment, Baron Paumgart— teh, en Rothen Adler-Hrden dritter Klesse zu verleihen gerüht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Regierungs-Secretagir und Kanzlei-Inspektor Brudloff zu Breslau den Rothen Ad— ser-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestaͤt der Konig haben dem bei der Gesandtschaft der löten Kurie am Deutschen Bundestage angestellten Lega— röns-Rath, Freiherrn von Holzhausen zu Frankfurt a. M., xen St. Johanniter Orden zu verleihen geruht.

Bekanntm ach ung. Der Anschluß der Preußischen Post an die zwischen Luͤbeck nnd St. Petersburg fahrenden Dampfschiffe, von welchen vom Ii. Mai bis zum 29. Oktober d. J., einschließlich, jeden Sonn— dend eins sowohl von Luͤbeck als von St. Petersburg abgeht, vird in diesem Jahre in gleicher Art, wie im Herbste des vo— rigen Jahres, von Stralsund aus auf der Insel Ruͤgen, in der

. Nöhe des Wittower Posthauses, bewirkt werden.

Die Personen, welche diese Verbindung zur Reise nach Rußland zu benutzen beabsichtigen, muͤssen sich also nach Stral— sund begeben und bei dem dortigen Post-Amte sich melden.

nach Rußland nothwendig mit einem von einer Kaiserlich Rus—

sischen Gesandtschaft oder von einem Kaiserlich Russischen Kon— sul visirten guͤltigen Passe versehen seyn müssen, und daß sie ohne diesen unter keinen Üümstaͤnden zur Reise mit den Dampf—

schiffen zugelassen werden konnen.

Wagen werden auf diesem Wege von den Dampfschiffen

zur Zeit nicht aufgenommen.

Denjenigen, welche persoͤnlich zu erscheinen verhn, her dert werden, schlagen wir die Justiz⸗Kommissarien Bodsiein zu Neu-Ruppin und Goldbeck zu Wusster=

zu Ende Auguls t

an den ju Wangeroge wohnenden Vogt Alers zu wenden.

den 2. Mai 1836.

Berlin, General⸗Post⸗Amt.

Zeitungs-⸗Nachrichten. ö J

. Paris, April. Der Koͤnig und die Koͤnigliche Fami— „lie begaben sich gestern Vormittag nach Versailles, um das dor— tige Museum in Augenschein zu nehmen. J Der Fuͤrst von Talleyrand hatte gestern eine Audienz beim Koͤnige, die fast drei Stunden dauerte.

Auch das Journal des Débats laͤß

406

2

sich heute uͤber

die bevorstehende Reise der beiden ältesten Soͤhne des Koͤnigs

4

nach Deutschland vernehmen. „Wir wundern uns nicht uber

die Wichtigkeit“, sagt dieses Blatt, „welche die Zeitungen von allen Farben der Reise unserer beiden Prinzen beilegen; denn unter den gegenwartigen Zeitumständen ist diese Reise gewisser— maßen ein politisches Ereigniß. Das heutige Frankreich ist nicht bloß mächtig und geachtet; es erfreut sich auch der Ruhe, und die hohe Einsicht seiner Politik, die Mäßigung und der Muth, die es während sechsjaͤhriger blutiger Kämpfe bewiesen, haben Hh allen auswaͤrtigen Regierungen Anerkennung gefunden. Der Augenblick zu einer Reise unserer beiden aͤltesten Prinzen nach dem Auslande ist daher wohl gewahlt. Frankreich kann nui gewinnen, wenn es bei den großen Hoͤfen Deutschlands von en Prinzen, wie der Herzog von Orleans, repraͤsentirt wird. I icht, daß wir glaubten, die Ehre und das Interesse unseres Landes haͤtten in den letzten 6 Jahren besser vertheidigt werden köͤn— nen; wir gehoͤren vielmehr zu der Zahl derer, denen die Diplomatie eines Mols, Talleyrand, Sebastiani, Rigny, Broglie genuͤgt, und die, was die Aufrechthaltung unserer Unabhaͤngigkeit und nserer National-Wuͤrde betrifft, der Sorge ihres Königs unbe— ingt vertrauen; und wir verlangen fuͤr die Trefflichkeit des bis— her befolgten Systems keinen anderen Beweis, als eben jenes gute Vernehmen mit den fremden Mächten, wovon die Reise 9. Herzogs von Orleans ein Zeichen ist. Aber es wurde bis— er nur von Regierung zu Regierung verhandelt; jetzt wird der

. don Orleans uns persoͤnlich in Berlin und. Wien 6893 . h jenen Geist aufgeklaͤrter Versoͤhnung 43 i ger Entschlossenheit, der das jetzige Frankreich uszeichnet, gewissermaßen personifiziren. Wir hoffen da—

rben der Weisheit und der Tugenden ihres Vaters

in ve rd , Ka mnme⸗ hielt heute eine oͤffentliche Sitzung, ginnen e⸗ gc . letzten von der Deputirten-Kammer an— card erich esetzEntwuͤrfe vorgelegt wurden. Herr v. Ri— ( htete hierauf uͤber den Gesetz / Entwurf wegen des er Privat-Lotierigen und Ausspielungen, und trug auf

die unveränderte Annahme desselben an. An der Tagesordnung

war dann die Debatte uͤber den von dem Finanz-Minister ver— langten Zuschuß von 4,620,000 Fr. zu dem Pensions-Fonds sei—

nes Departements. Der Vicomte Dubouchage verlangte die Wegstreichung des zweiten Artikels, wonach diejenigen Pensions— Anträge, uͤber die wegen Mangels an Fonds nicht sofort verfuͤgt werden kann, bis zum naäͤchsten Jahre ausgesetzt werden sol len. Der Redner war namlich der Meinung, daß eine solche Bestimmung nur Besorgnisse bei denjenigen Beam— ten erregen wuͤrde, die sich aus irgend einem Grunde genoͤthigt sehen mochten, bis zur naͤchsten Session ihren Abschied zu nehmen. Der Finanz -Minister berief sich sei— nerseits darauf, daß die Wegstreichung des betreffenden Artikels die nochmalige Vorlegung des Gesetzes in der Deputirten-Kam— mer erfordern, und daß hieraus eine Verzoͤgerung entstehen wuͤrde, die den ausgeschiedenen Beamten des Finanz-Ministe— riums nur nachtheilig werden koͤnnte. Der Praͤsident fuͤgte hinzu, daß er bereits mehrere Schreiben von jenen Beamten erhalten habe, worin diese uͤber die Verzoͤgerung der Annahme des Gesetzes von Seiten der Pairs-Kammer, die sie in die groͤßte Verlegenheit versetze, bittere Klage führten. Nachdem der Finanz— Minister die Versicherung ertheilt, daß gleich bei Eroͤffnung der naͤchsten Session ein Gesetz vorgelegt werden solle, wodurch das Loos der pensionirten Staatsdiener definitiv festgestellt werde, wurde der obige Antrag des Vicomte Dubouchage verworfen und das Gesetz unveraͤndert mit 98 Stimmen gegen 1 angenommen. Zwei Gesetz-Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse gingen ebenfalls fast einstimmig durch. Der Graf von Tascher stattete sodann verschiedene Petitions-Berichte ab. Am Schlusse der Sitzung wurde noch die Deputation zur Begluͤckwuͤnschung des Koͤnigs an seinem Namensfeste durch das Loos gewaͤhlt.

In der Deputirten-Kammer kam gestern im ferne— ren Verlaufe der Berathungen uͤber das Zoll⸗Gesetz der Artikel „Wolle“ an die Reihe. Nach den Antraͤgen der Regierung soll die zu Lande oder auf Franzoͤsischen Schiffen eingefuͤhrte fremde Wolle 20 pCt., die auf fremden Schiffen eingefuͤhrte Wolle 22 pCt. und Kammwolle 36 pCt. vom Werthe zahlen. Der Ge— neral Demar gay schlug vor, diese Saͤtze resp. auf 30, 33 und 40 pCt. zu erhöhen. Frankreichs Hauptreichthum, bemerkte er, sey sein Grund und Boden, aus welchem das Land seine Si⸗ cherheit und seine Kraft schoͤpfe, und man muͤsse sich daher wohl huͤten, das Interesse der ackerbautreibenden Klasse den oft ge— wagten Speculationen der gewerbtreibenden aufzuopfern. Herr Cunin-Gridaine suchte dagegen zu beweisen, daß die von der Regierung beantragten Saͤtze den inlaͤndischen Produzenten einen hinlaͤnglichen Schutz gewähren. Der General Bugeaud unterstuͤtzte das Amendement des Herrn Demarçay, der seiner— seits neue Argumente zu Gunsten desselben beibrachte. Nach einigen Bemerkungen des Handels-Ministers wurde so— wohl der Antrag des Herrn Demargay, als ein zwei— ter des Herrn Laboulie, mit starker Stimmenmehrheit verworfen Und der Tarif der Regierung angenommen. Bevor die Versammlung sich trennte, theilte der Praͤ— sident noch ein Schreiben des dienstthuenden Adjutanten des Koͤnigs mit, worin derselbe anzeigte, daß Se. Majestaͤt bereit waren, die große Deputation der Deputirten⸗Kammer, bei Ge— legenheit Ihres Namensfestes am 1. Mai, zu empfangen. In Folge dieser Benachrichtigung wurden in der heutigen Sitzung zunächst die zwanzig Mitglieder, aus denen jene Depu— tation bestehen soll, durch das Loos gewaͤhlt. Sodann wurde die Debatte uͤber das Zoll-Gesetz wieder aufgenommen.

Man glaubt jetzt, daß die diesjährige Session viel länger dauern werde, als es anfangs erwartet wurde. Das Budget durfte schwerlich vor der Mitte des Juni votirt werden koͤnnen.

Ein hiesiges Oppositions-Blatt enthaͤlt folgende Be— trachtungen: „Die Zeit enteilt; es sind nun schon zwei Monate her, daß das Kabinet vom 22. Februar am Ruder ist, und doch haben die neuen Minister noch nicht jene feste Haltung gewon— nen, die jedem Kabinette noͤthig ist, das Vertrauen zu seiner Zukunft hat. Jede ihrer Handlungen trug bis jetzt den Stem— pel einer Unentschlossenheit, die ihnen taͤglich mehr in der oͤffent— lichen Meinung schadet. Das jetzige Kabinet hat nicht gaͤnzlich mit dem System des 11. Oktober brechen wollen, wenn es auch auf den feindseligen Ton der doctrinairen Organe mit Lebhaftigkeit antwortete, und es hat sich dadurch alle jene unabhaͤngigen Ge— muͤther entfremdet, die ihm anfaͤnglich ihren Beistand liehen, weil sie in ihm ein versoͤhnliches Ministerium, wie es sich selbst nannte, zu erblicken glaubten. Seitdem sich aber das Kabinet vom 22. Februar durch die Rede des Herrn von Montalivet in der Pairs-Kammer neuerdings auf die Seite der Doetri—

nairs neigt, scheint das Vertrauen zu seinen Verspre⸗ chungen gaͤnzlich verschwunden zu Fseyn. Wir wissen bereits aus guter Quelle, daß drei Deputirte der dynastischen

Opposition, die sich seit der Bildung des neuen Ministeriums haufig in den Gesellschaften der Herren Sauzet und Passy ein— fanden, seit acht Tagen diese Besuche gänzlich eingestellt haben, da sie nicht laͤnger den Schein auf sich laden wollen, jenen Mi— nistern eine Unterstuͤtzung zu widmen, die sie nicht verdienen. Es * merkwuͤrdig zu hoͤren, wie die Freunde der Minister und die Minister selbst ihr Betragen erklären, und sich dasselbe zum Verdienst anrechnen. Ihre Sprache in den vertraulichen Un— terredungen klingt ganz anders, wie die auf der Rednerbuͤhne, und Herr Thiers selbst ist in kleinen Zirkeln weit liberaler, als in der Deputirten- und besonders in der Pairs-Kammer. Mit dem 1. Mai, sagen die Minister, werde der Bruch zwischen den Doctrinairs und dem Kabinette vom 22. Febr. vollstaͤndig wer— den. Letzteres wolle namlich am Geburtstage des Koͤnigs zahl— reiche Begnadigungen erlassen, und dann abwarten, was die Doctrinairs zu diesem Akte der Versoͤhnung sagen wuͤrden. Die Weigerung der politischen Verurtheilten, Bittschriften an den Köoͤnig wegen ihrer Begnadigung zu unterzeichnen, koͤnnte indeß die Absicht der Minister vereiteln, wenn sie dieselbe wirklich hegen.“

Die von den Inhabern von Zucker-Raffinerieen nach Paris

gesandten Deputirten haben fast täglich Zusammenkuͤnfte mit der Kommission der Deputirten-Kammer, die den Gesetz⸗Entwurf wegen der Besteuerung des inlaͤndischen Zuckers zu pruͤfen hat. Man versichert, daß eines der Mitglieder jener Kommission, welches sich anfaͤnglich guͤnstig fuͤr den ministeriellen Entwurf ausgesprochen hatte, anfaͤngt, sich von der Nothwendigkeit zu uͤberzeugen, die von Herrn von Argout vorgeschlagene Erhebung der Steuer gaͤnzlich umzugestalten. Die Abgeordneten der Fa— briken haben sich uͤbrigens nicht damit begnuͤgt, die Mitglieder der Kommission und die Minister zu besuchen, sondern sie ha— ben sich auch mit den einflußreichsten Deputirten direkt in Ver— bindung gesetzt, und scheinen jetzt die bestimmteste Hoffnung zu haben, daß der ministerielle Gesetz-Entwurf verworfen werden wird, selbst wenn die Kommission auf Annahme desselben antra— gen sollte.

Der Moniteur theilt heute einen Bericht uͤber die Ope— rationen des Tilgungs-Fonds waͤhrend der ersten drei Monate d. J. mit. Es sind in diesem Zeitraume zuruͤckgekauft worden:

410 Fr. 4proc. Rente fuͤr 10,224 Fr. 37 C.

102,888 bo, d Der Durchschnitts-Preis fuͤr das erstgenannte Papier war dem— nach 99 Fr. 75 C., fuͤr das letztere 1 Fr. 19 C. Da die 5 und A1proc. Renten bestaͤndig über Pari standen, so durfte die Amortisations-Kasse von diesen Effekten nichts zuruͤckkaufen.

Gestern Abend faͤllte das hiesige Kriegs-Gericht sein Urtheil in dem Prozesse der Unteroffiziere des 14ten Linien Regiments. Die sieben Angeklagten wurden nur fuͤr schuldig erklart, an ei— nem verbotenen Vereine von mehr als 26 Personen Theil ge— nommen zu haben, und demgemäß resp. zu einjähriger, sechs⸗ und zweimonatlicher Gefaͤngnißstrafe und jeder zu einer Geld⸗ buße von 50 Fr. verurtheilt. Von der Anklage, an einer Ver— schwoͤrung gegen die Sicherheit des Staates Theil genommen zu haben, wurden sie freigesprochen.

Herr Arago widerspricht in den hiesigen Blattern dein Ge— ruͤchte, daß er sich um den durch den Tod des Herrn von Trach in der Franzoͤsischen Akademie erledigten Platz beworben habe, oder noch bewerbe.

In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften vom 25sten d. wurde ein Brief verlesen, der von den muthmaßlichen Wir⸗ kungen eines Blitzstrahls auf den Wachsthum einer Pappel sprach: „Im vergangenen Jahre“, sagt der Briefsteller, „schlug der Blitz in eine Pappel der Allee ein; an dem Gipfel des Baumes wurden einige Zweige zerbrochen; das elektrische Flui— dum ging den Stamm von oben bis unten hinab, ohne die Rinde zu beschaͤdigen, und schlug dann am Fuße des Baumes in die Erde ein. Diese Pappel hatte damals einen Fuß im Umfang, jetzt hat sie deren zwei, wahrend alle uͤbrigen in der ö stehenden Pappeln ganz ihre vorige Staͤrke behalten

aben.“

Im Moniteur liest man: „Der General Evans ist am 21 sten d. mit seiner Division in San Sebastian angekommen; er will die Sanct Katharinen-Bruͤcke, die zur Verbindung mit dem Hafen der Passage dient, wiederherstellen. Cordova, der einen Angriff des Generals Eguia auf Bilbao fuͤrchtet, hat sich am 19ten d. mit bedeutenden Streitkräften nach dieser Stadt begeben. Man schreibt aus Valencia, daß Cabrera, dem es gelungen war, sich der Staͤdte Chiva und Turris zu bemaͤchti⸗ gen, und der am 2ten d. bis vor Burjasot auf der Straße nach Madrid vorgeruͤckt war, durch die Division des Generals Pa— larea nach einem ziemlich lebhaften Kampfe geschlagen worden sey, und daß die Karlisten 00 Todte auf dem Schlachtfelde ge— laffen haͤtten. Man habe ihren Gefangenen keinen Pardon ge⸗ geben. Der Verlust der Truppen der Koöͤnigin belaufe sich auf 10 Todte und 40 Verwundete. Am anderen Tage habe sich Cabrera in Unordnung nach Alcublas gefluͤchtet. Wahrend jenes Gefecht stattfand, zeigte sich Serrador mit seinem Corps wieder im Norden der Provinz. Am 3ten um 4 Uhr Morgens gelang es ihm, in die Straßen von San-Matter, einem kleinen Flecken, 20 Stunden von Valencia, einzudringen; aber er wurde von der Garnison mit bedeutendem Verlust zuruͤckgetrieben.“

Der National versichert, es sey sehr schwer, sich zuver— laͤssige Nachrichten uͤber den Zustand Spaniens zu verschaffen, da man auf der Post in Madrid alle Briefe zuruͤckhalte, die sich nicht guͤnstig uͤber die Verwaltung des Herrn Mendizabal äußerten.

Das Journal du Commerce sagt: „Die Einnahme von Lequeitio ist eines von jenen Ereignissen, die alle Berech— nungen in Bezug auf den Krieg in Spanien zu Schanden ma— chen. Cordova hatte schon am 14. April Befehl gegeben, diesen Posten, den man fuͤr zu schwach und fuͤr unnuͤtz hielt, zu raͤu— men. Der General Iriarte, der in Bilbao kommandirte, ließ, ehe er den Befehl Cordova's ausfuͤhrte, einen Kriegs-Rath in Lequeitio zusammenberufen, und derselbe erklaͤrte einstimmig, daß der Ort sich 14 Tage gegen die vereinigten Streitkräfte des Feindes halten koͤnnte. Eguia griff denselben am 11Iten mit 5 Bataillonen und 6 Stuͤck Geschuͤtz an; am 12ten begannen die Batterieen ihr Feuer um Mittag, und um 3 Uhr ergab sich die Festung; um 5 Uhr kamen das 2te leichte Regiment und 800 Mann Englischer Marine-Soldaten auf der Hoͤhe von Legueitio an und fanden zu ihrem Erstaunen die Karlisten schon Meister des Platzes. Wenn man bedenkt, daß waͤhrend dieser Zeit 8 Christinische Bataillone zu Bilbao und Portugalette standen, die 1Dampfschiss und 4 Englische Schiffe zu ihrer . hatten, um sich sogleich einschiffen zu koͤnnen; daß 7 andere Bataillone nur 2 Karlistische Bataillone vor sich hatten, und daß also mit Huͤlfe des Englischen Geschwaders, das zu jeder Mitwirkung bereit war, binnen 24 Stunden 15 Bataillone auf jenem Punkt zu— sammengezogen werden konnten, so kann man sich des Gedan— kens kaum erwehren, daß ein unseliges Verhaͤngniß ber den Operationen der Armee der Koͤnigin schwebe.“

An der heutigen Boͤrse wurden nur sehr wenige Geschaͤfte gemacht. Man bemerkte ein Stocken in allen Fonds; vorzuͤglich waren die Spanischen ausgeboten. Personen, die am 2o6sten Madrid verlassen, sollen betruͤbende Details uͤber die Lage Spa—