1836 / 125 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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richtung eines Denkmals fuͤr den Koͤnig Gustav Adolph von Schweden an der Stelle, wo er am 6. Nevember 1632 bei Luͤtzen fiel, unausgesetzt betrieben. Das zu Luͤtzen niederge— setzte und aus 6 Personen bestehende Comité hat bis jetzt, in Folge der am 25. November 1832 erlassenen offentlichen Auf⸗ forderung die Summe von 4300 Rthlr. eingenommen. Dazu verlieh Se. Majestaͤt der Koͤnig ein ansehnliches Geschenk, so wie auch Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Sachsen— Weimar und Ihre Kais. Hoheit die Frau Großherzogin Hoͤchst⸗ ihre Theilnahme durch Geldgeschenke bethaͤtigten. Außerdem sind fast aus allen Provinzen des Preußischen Staats Beiträge eingegangen, aus dem Regierungs-Bezirk Merseburg 176 Rthlr. Sgr. 6 Pf., wozu die Stadt Weißenfels allein 100 Rthlr. 22 Sgr 1 Pf. gesteuert hat, aus der Stadt Magdeburg 195 Rthlr., aus der Provinz Pommern 130 Rthlr. 8 Sgr. 3 Pf, aus der Provinz Schlesien 609 Rthlr. ] Sgr., aus dem Regierungs— Bezirke Koblenz 142 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf aus dem Regie ruüngs-Bezirke Koͤln 50 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf. und ahnliche Summen 'aus den Regierungs-Bezirken Duͤsseldorf, Trier und Achen. In dem Koͤnigreiche Sachsen betrugen die Sammlungen 1660 Rthlr.; aus Leipzig sandte ein Verein von Privatpersonen 15 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf., der Buchhaͤndler Hartmann fuͤr den Verkauf eines Gelegenheitsgedichtes von E. Reiniger 160 Rthlr., der Stadt-Rath zu Weimar 100 Rthlr., der Senat von Hamburg 113 Rthlr. 10 Sgr. Außerdem ward aus dem Verkauf der historischen Schrift uͤber Gustav Adolph's Tod vom Steuer-Rath Philippi (jetzt Regierungs-Rath in Muͤn— ster), einem vorzuͤglichen Befoͤrderer des ganzen Unternehmens, bis jetzt die Summe von 236 Rthlr. 24 Sgr. gewonnen. Nicht minder hatte endlich die Stadt Luͤtzen, durch baare Geldbeitraͤge sowohl, als auch durch Einraͤumung der ihr zugehdrigen Grund⸗ stuͤcke, die Errichtung des Denkmals gefoͤrdert. Das Denkmal selbst, dessen Plan vom Herrn Ober-Bau-Direktor Schinkel entworfen ist, wird aus gegossenem Eisen an derselben Stelle errichtet werden, wo der durch eine ahrhundertlange Ueberlie— ferung geheiligte Schwedenstein liegt, der durch dasselbe keines— weges verdraͤngt werden soll. Die Hoͤhe des Monumentes be— traͤgt 32 Fuß, die Breite, welche der Laͤnge gleich ist, mit den Stufen 141 Fuß und ohne dieselben 10 Fuß. Der Guß wird in der hiesigen Königl. Eisengießerei besorgt und duͤrfte in der Mitte des Sommers vollendet seyn. Danach und nach der Menge der noch eingehenden Beiträge, indem durch die bereits vorhandene Summe nur gerade der Kosten-Anschlag gedeckt ist, wird sich die Zeit der Aufstellung des Monumentes bestimmen laffen. Namentlich werden noch Beitrage nothwendig seyn, um die Erbauung eines Waͤchterhauses neben dem Monumente moͤg— lich zu machen, da dasselbe zu entfernt von der Stadt Luͤtzen steht, als daß es von dort aus vor Beschaͤdigungen gesichert wer— den koͤnnte.

Nachdem der Rathmann Zincke zu Magdeburg die Erbauung eines Leichenhauses fuͤr die dortige Sudenburg be— schlossen, und spaͤterhin die Idee gefaßt, mit diesem Hause noch eine zweite Schulklasse nebst Lehrerwohnung, so wie ein Bera⸗ thungs⸗-Zimmer fuͤr die staͤdtischen Behoͤrden zu verbinden, fand am 2Wsten v. M. die feierliche Einweihung jenes nunmehr voll— endeten Gebäudes statt. Die Gemeinde versammelte sich zu diesem Behufe am Morgen des gedachten Tages unter Glocken— gelaute auf dem Friedhofe, wo sich auch das geistliche Oberhgupt der Provinz, Bischof Pr. Draͤseke, der Superintendent Dr. Aßmann und die ganze Schul-Jugend der Sadenburg mit ihren Lehrern einfanden. Nach einem geistlichen Gesange bestieg der Super⸗ intendent die auf dem Platze selbst errichtete Kanzel, legte in ciner erbaultchen Rede die dreifache Bestimmung des Hauses dar und ertheilte ihm die Weihe. Hiernaͤchst wurden sowohl der neuerwählte zweite Lehrer, als auch der im Hause selbst wohnende Todtenbewahrer durch den Herrn Superintendenten in ihre Aemter eingewiesen; ein Fest-Choral und, nach dem apo— lischen Segenswunsche, ein Gesang der Gemeinde beschlossen die erhebende Feier. Zu bemerken ist noch, daß der menschen— freundliche Stifter diefes neuen Stadthauses die Leichenstube mit einem vollstaͤndigen in Leipzig gefertigten Beobachtungs— und Wiederbelebungs-Apparat ausgestattet, auch den hinter dem Hause gelegenen Kirchhof durch etwa zwei Morgen erweitert, und in einen Blumengarten umgewandelt hat.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Beschreibende Geometrie.

Die beschreibende Geometrie verdankt, wie so manche andere Wissenschaft, ibre Entstebung der Praxis. Wenn es darauf ankommt, inen körperlichen Gegenstand so darzustellen, daß derselbe in Bezie— hung auf alle Dimensionen aus der Zeichnung erkannt werden kann, fo ist die Projections-Art durch Gründ und Aufriß, die das Wesen der beschrelbenden Geometrie ausmacht, die zweckmäßigste; sie wird daher bei der Zeichnung von Bau⸗Gegenständen, Maschinen u. s. w. in Anwendung gebracht. Die Aufgabe, ein Gewölbe im Grund- und Aufrisse zu zeichnen, bot von selbst die allgemeinere or, irn n eine krumme Oberfläche zu projiciren“ und indem man nun die praktische Anwendung bei Seite setzte, war, der Theorie ein weites Feld eröffnet. Durch die Abeiten Französischer Mathemati⸗ ker, namentlich eines Monge, wurde die beschreibende Geometrie zu einer selbstständigen Wiffenschaft erhoben, auch gereicht es den Lehr-Anstalten Frankreichs zum Ruhme, daß dort dieser Gegenstand einen Theil des öffentlichen Unterrichts ausmacht. Die beschreibende Geometrie ist für denjenigen, der sich durch Zeichnungen mitzutheilen hat, also z. B. für den Bau⸗Handwerker, dasselbe, was die Grammatik für den ist, der die Beschreibung eines Gegenstandes in Worte zu kleiden hat. Es versteht sich daher von selbst, daß sie in technischen Schulen nicht fehlen darf; allein auch in Gymnasien und Bürgerschulen, na— mentlich in letzteren, würde sie an ihrem Orte seun. Der Grund, weshalb man sie bei uns bis jetzt nur wenig beachtet hat, ist viel— leicht in dem Umstande zu suchen, daß es in unfserer Litenntur an

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einem geeigneten Lehrbuche fehlte. Gegenwärtig ist diesem Mangel dadurch abgeholfen, daß Herr Professor Wolff ein solches Werk bearbeitet hat. «“ Der Verfasser hat in dem ersten Theile, welcher uns vorliegt, nur theoretische Aufgaben gelöst, der zweite, bald zu er⸗ wartende Theil wird die praktischen Anwendungen enthalten. Der erste Abschnitt enthält unter dem Titel: „Projections⸗-Lehre“ die Gesetze der Projectionen, welche die Elemente der behandelten Wissen⸗ schaft bilden; der zweite, welcher der beschreibenden Geometrie selbst gewidmet ist, außer der Einleitung die Auflösung der Grundaufgaben der sphärischen Trigonometrie durch Construction, die Construction von Durchschnittsfiguren, welche entstehen, wenn ebene Körper einander schneiden, die Consiruction von Durchschnittspunkten und Durch schnittslinien bei krummen Flächen, wo besonders die Aufgaben, die sich auf windschiefe Flächen beziehen, Aufmerksamkeit verdienen, Hierauf folgt die Consiruction von Beruͤhrungsflächen und Normalen, den Be— schluß machen verschiedene wichtige Aufgaben über die cvlindrische und conifche Spirale und die sphärische Epicycloide. Dieses Werk besitzt alle Eigenschaften eines gründlichen Lehrbuchs, und bietet ei⸗ nen reichen Stoff dar. Auch Änstalten, für welche es nicht unmit⸗ telbar bestimmt ist, würden sich desselben sehr zweckmäßig bedienen können. Da es beim Unterricht in der beschreibenden Geometrie hauptsächlich darauf ankommt, daß der Schüler, die Auflösung der Aufgabe mit Lineal und Zirkel selbst ausführe, so wäre es vielleicht angemessen, einen Theil dieses Unterrichts in den Zeichen⸗ Unterricht hin ein zuzichen. jedoch nur dann, wenn der Zeichenlehrer selbst Mathematiker ist, oder ihm ein solcher zur Seite steht. Wenn eine Schule für das bürgerliche Leben vorbereiten soll, so scheint es wichtiger, daß der Schüler mlt den Anfangsgründen der genannten Wissenschaft, zu deren Anwendung sich später in mannigfaltigen Ver⸗ hältnissen Gelegenheit darbietet, als mit Theorieen vertraut werde, die zwar nicht minder den Verstand schärfen, in der Wirklichkeit aber keine Anwendung finden. Die beschreibende Geometrie sieht zur analytischen Geometrie in naher Beziehung, indem beide dasselbe, nur durch verschiedene Hülfsmittel leisten, denn jene konstruirt, wo diese rechnet. Aus diesem Gesichtspunkte erscheint der Unter— richt in jener als Propädentik für einen höhern mathematischen Un— terricht, ein Umstand, welcher, auch abgesehen von praktischer Brauchbarkeit, zur Empfehlung der beschreibenden Geometrie als Ge— genstand des Schul-Unterrichts, beitragen kann. A.

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Zu der Frage „uͤber Leichenhaäuser“.

In der Nummer 126 der St. Ztg. befindet sich unter der Auf— schrift: „Ueber Leichenhäuser“, eine Bemerkung, die ihrem wesentli— chen Inhalte nach dem sich gegenwärtig allgemeiner kundgebenden Interesse an der Errichtung von Leichenhäusern widerspricht. Ohne uns weiter auf eine Würdigung des Urtheils des Verfassers nament⸗ lich über die von ihm besprochene Schrift des Dr. M. B. Lessing (über die Ünsicherheit der Erkenntniß des erloschenen Lebens, nebst Vorschlägen u. f. w. Berlin 1835, Ä. Hirschwald) einlassen zu wol⸗ len, halten wir es doch für angemessen, dem Optimismus unserer Todtenbehandlung gegenüber, der hier wenig oder gar nichts zu bessern findet, einige Worte zu Gunsten der Leichenhäuser und ihrer Vertheidiger zu sagen.

Es gilt keinesweges, durch eine grelle Darstellung aller Schrek— ken der Einsargung von Scheintodten die Hörer in Furcht zu sez⸗ zen; weder Herr Lessing noch seine Vorgänger zu demselben Ziele haben dies beabsichtigt. Wer mit einer andauernden Begeisterung ein humanes Ziel verfolgt, kann leicht von dem Interesse für seinen Gegenstand stärker erwärmt werden, als negative und kritische Gei— ster gern sehen, aber es ist das ein si vis me fler dolendum est primum ibsi tibi, und die zahlreichen Leser, welche das Lessingsche Buch sowohl um seines Gegenstandes als um der Darstellung wil— lem finden wird, dürften es dem Verfasser wenig Dank gewußt haben, wenn er ihnen statt lebendiger Beispiele todte Zahlen gegeben hätte. In solchen Fällen handelt es sich um mehr, als um eine kahle Zah—⸗ senbestimmung; es soll der Wille erregt werden, rüstig an That und Werk zu gehen. ö.

Der Scheintod ist allerdings kein sehr häufiger Zufall. Aber ist das ein Grund, die Unglücklichen preiszugeben, die ihm anheim— fallen und Jeden das gleiche Schicksal fürchten zu lassen“ Ein Ab⸗ hang mag ssch auch noch so gefährlich am Wege hinziehen, so wird doch immer viel fehlen, daß Jeder hineinfiele, der die Straße reiste. Aber dennoch ist es klug, ein Geländer zu errichten. Wenn man in unferen Tagen die Möglichkeit des Lebendigbegrabenwerdens sortbe stehen läßt, dieselbe sey nun ihrem numerischen Werthe nach so ge— ring, als sie wolle, so steht diese Barbarei in einem offenbaren Wi—⸗ derspruche mit allen prafktischen Tendenzen der Gesellschaft, durch ge⸗ meinsames Zusammenwirken die Macht des Zufalls und Unglücks dem Einzelnen gegenüber zu brechen. Auch der Ref. in Nr. 120 er⸗ kennt mancherlei andere Vortheile an, welche aus der Errichtung von Leichenhäufern hervorgehen müssen, warum verleugnet er also denjenigen, der am meisten zum Verstande wie zum Herzen spricht?

Was wir unbedingt behaupten können, ist, daß es außer der chemischen Zersetzung der Fäulniß kein sicheres Zeichen giebt, wonach ein unverletzter Menschenkörper, bei allen mangelnden Le⸗ benszeichen, mit Sicherheit als todt erkannt werden könnte. Man wird' in der Lessingschen Schrift eine sehr genaue Analyse aller ein⸗ zelner Zeichen des Todes sinden, und es ist offenbar von wohlthäti⸗ gem Esnflusse auf unser Verhältniß zu den Leblosen, wenn die leber⸗ zeugung allgemein wird, daß selbst der Konkurs aller dieser Umstände die Möglichkeit eines Scheintodes nicht immer ausschließt. Bis die große Mehrzahl von der Wahrheit dieses Satzes durchdrungen ist, bleibt es nothwendig und verdienstlich, denselben wiederholt und um— ständlich auszusprechen, un) Beispiele wirken dahei, wie schon ge— sagt, weit eindringlicher, als Zahlen-Resultate. Ist die Nothwen— digkeit von Leicheuhäusern einmal anerkannt, so handelt es sich um die Art und Weise der Ausführung, über welche das Werk des Hrn. L. sich sehr umständlich ausfpricht. Ref. glaubt nicht, daß, falls die Sache, wie ihm am zweckmäßigsten scheint, zu einer Angelegenheit der Kommune gemacht würde, die hieraus erwachsenden Kosten, außer der Kapital-Auslage, welche sich ebenfalls verzinsen würde, noch eine allgemelne Last bilden könnten. Auch giebt es schon jetzt eine hin⸗ reichende Anzahl von Menschenfreunden, welche nur auf den Impuls warten, hülfreich mit- und fortzuwirken.

Dieser Impuls aber kann nur nach reiflicher Erörterung der Sache mit Erfolg in Wirkung treten. Daher hat Hr. L. sich durch seine lesenswerthe Schrift über diesen Gegenstand und durch das

Die beschreibende Geometrie und ihre Anwendungen. Leitfaden für den unterricht am Königl. Gewerbe-Institut. Von F. Wolff. Erster Theil. Die Projectibns-éehre und die beschreibende Geometrie. Mit az Figurentafeln. Ber— lin, 1835. Gedruckt bei Petsch

Zusammentragen eintr Menge von Thatsachen, die keinesweges der historischen Sicherheit entbehren, ein Verdienst erworben, das, eben

weil es ein so rein humanes ist, Anerkennung verdient.

2 Mai.

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Wolkenzug . ..

Meteorologische Beobachtung. Nachmittags

1836. Morgens Nach einmaliger

6 Uhr.

ͤ 5 . ar 5,8 0 Luftdruck .... 33 4,17“ Par. 334,27“ Par. 33A, 67“ Par. QAuellwärme 6,80 R

Allgemeine

u. n em, amm. Dean ——

Flußwärme 8,0 0 R.

Bodenwärme 8,3 0 J Ausdünstung 00 ; Niederschlag O M6 Nachtkälte 4 6,20 &. Um 3 Uu. N. M. Gewis

4 1090 R. 4

; 3908 Luftwärme. .. 4 6,69 R. 4 7,3 R. 4 6,5 0 R.

Thaupunkt ... 4 6.00 R. Dunstsättigung 953 pt.

Berlin, Donne li .

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Wetterleucht.

Wetter regnig. rn, OSO.

. 2— 2 2 5 2 1 22 ( Tagesmittel. 331,37 Par... 4 8,30 R... 66 R. . S7 p06

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Im III chr HM , , e Id. C02 Zettel.

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estaͤt der König haben dem

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St - S ehuld-Sch. Fr. Eugl. Ohl. 30. 4 Pram cu. d. Sech - kKurm. 0Obl. m.. C.

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Danz. do. in Th. ö. West pr hfaudhr. 4 Grossh. Pos. do 6

von der Reck zu

Hraͤsidenten a. . Fothen Adler-Orden zweiter Klasse mit

Osthr. Pfandbr. P Cichenlaub zu verleihen

bisherigen Stargard zum Land und

Des Königs Majestät haben Stadtgerichts Assessor Mylius in Stadtzerichts-Rath zu ernennen geruht.

Riickst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten Friedrichs dor

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl ist nach Magdeburg pon hier abgereist.

,

Die Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste hat den Lithographen

II e ch Se I- COrrz r. . . . . Herrmann Deltus hierselbst zu ihrem akademischen Kuͤnst—

do. 40.

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Fetersburg.

.

9

6 l/. 6 */ 6.

Compt. 82. 10.

Aus. Seli. —.

ler ernannt und dessen Patent unter heutigem Datum ausfer— tigen lassen. Berlin, den 30. April 1836. Königl. Akademie der Kuͤnste. (gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.

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e ,,,, R . ,,,, Frauklurl a. M. W X.

Se. Excellenz der Königl. Niederlaͤndische Ge—

jerordentliche Gesandte und bevollmächtigte KRinister am hiesigen Hofe, Graf von Perponcher, nach Nagdeburg.

Abgereist: neral Lieutenant, au

Aus würtige Börsen. Amsterdam, 28. April.

Niederl. Wirkl. Schuld 56 *.

241 5M 8. S0 Span. A659.

1615. reuss. Prüm. Scheine 1061.

ö Antwerpen, 27. April.

Ausg. Schuld —.

Zeitung s-Nachrichten. . m nd Se. Majestaͤt der Kaiser hahen dem General der Kavallerie Kapzewitsch den Alexander— Newsky⸗Orden in Brillanten, dem General der Artillerie, Euler, 2, den Alexander⸗Newsky⸗Orden, dem General der Kavallerie, Se— elambert, den Wladimir-Orden erster Klasse und dem General, Major vom Ingenieur-CLorps, Vanßowitsch, den Annen-Orden erster Klasse mit der Kaiserl. Krone verliehen. Ihre Majestät die Kaiserin haben der Gemahlin des Kai— serlichen General⸗Adjutanten Adlerberg Katharinen-Ordens verliehen. Der bisherige Direktor der Tulaschen : jor Philosofoff J., ist Krankheits entlassen worden.

Ausg. Schuld 2334. Oesterr. Met. 100

Passive —.

zassive 1435 LTinsl. 161,2. Passive 145 3 Tinsl. 161,2 St. Petersburg, Frankfurt a. M., 30. April.

Oesterr. 50, Met. 1047“ 8. 1041 6. 595/86. 1 9,½ 2518. CG. Bank- Actien 1613. 1611. * Loose zu 100 FI. 2153 hi 6 An]. 1005. G.

Tin , ku

109 9ꝑoz3/r. 99s . Yartial-ObI. kr. Loose zu 300 Fl. 113, a. natenr Grafen Preuss. Prüm. - Sch. 607. 1 Loose 661. Br. 5 Span. Anl. A857.

Paris, 27. April. em . Ho Rente pr. compt. kleine Kreuz des do, Neap. 102. 20. à 102. à0 Neue Aust. Sch.

en⸗Fabrik, Ge⸗

hussive 14*,/8. . ber in Gnaden

o,, Span. Rente A5. , 3 3335. 30,9 Portug. 53/2. à 533,3.

Mittwoch,

E. Raupach.

Posse in 1

. Se. Majestät der Kaiser haben zu befehlen geruht, daß an dem „die Sulina“ genannten Arme der Donar taine errichtet werden soll, und zwar in zwei Abtheilungen, der

praktischen, am Ende der Insel Leri, und der engeren

taine, auf der Insel Georgijewsk.

Abtheilungen, welche den, durch ungunstigen Wind, so wie auch

durch die starke Stroͤmüng der Donau aufgehaltenen Fahrzeu

und denjenigen, welche daselbst sich mit frischen Vorraͤthen dersergen wollen, ais Zufluchtsort dienen sollen, sind nicht ver— pflichtet Waaren zu reinigen, sondern haben dieselben nur an

, , ,, zmailsche Quarantaine abzufertigen.

z. Mai. Mirandolina, Lustspiel in 3 Akty an der Mündung der Donau befindliche Basartschuksche Qua—

J rantaine, Barriere aber, die hinfuͤhro von keinem Nutzen seyn

kann, soll aufgehoben werden.

yin rantaine festgesetzte jährliche Etat beträgt

(Dlle. Hein

Königliche Schauspiele. Im Schauspielhause⸗ von Bauernfeld. E. Mand.

Die Bekennt

nisse, Lustspiel in 3 Abth, r e selle Bock, Lustspiel in J Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr. Donnerstag, 5. Mai. u . des Lebens, Schauspiel in 5 Abth., nach einem Maͤhrchen, vnn

Die genannten Quarantaine—

Im Schauspielhause: Die Schi

Koͤnigstädtisches Theater. die Odessasche und

Mittwoch, . frei nach Goldoni, von C. Blum. Der Akt, nach dem Franzoͤsischen, von W. Achat. Ill Beschluß: Der Hofmeister in tausend Aengsten, Lustspiel in! oͤsioschen, von Theodor Hell. ständischen Theater zu Bruͤnn, im erst Lieschen, als erste Gastrol;⸗

Der Liebestrant die Sulinasche Qua— F 35 Rubel Silher. Akt, nach dem Franz mann, vom K. K Stücke: Mirandolina, im letzten:

Paris, 28. April. as diplomatische Corps ist benach—

richtigt worden, daß der Koͤnig es an seinem Namenstage (l.

23 Sgr. 9 Pf.;

2

Nai) vn 4 Uhr Nachmittags empfangen wuͤrde. Fuͤr die Ge— mah innen der fremden Botschafter und Gesandten ist der 360. April, Abends 8 Uhr, angesetzt worden. Die oͤffentlichen Belu— . stigungen werden dieselben wie in den fruͤheren Jahren seyn. = In den Elysaͤischen Feldern sind zwei große Theater zu militai— rischen Pantomimen errichtet worden. rieen finden von 5 Uhr Nachmittags ab musikalische Auffuͤhrun— statt. An der Barriere du Troöne wird ebenfalls ein Theater uusgeschlagen; hier, wie in den Elysaͤischen Feldern werden W Must Corps zum Tanze gufspielen und mit eintretender Dunkelheit wird, wie auf dem Eintrachts-Platze, ein Feuerwerk g tz Der Garten der Tuilerieen, Elhsaͤischn Felder und die oͤffentlichen Gebäude werden erleuch—

Markt-Preise vom Getraide. 2. Mai 1836. . 4 Roggen 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; kleine 6 Hafer 26 Sgr. 3z Pf., auch 23 Sgr.“ , er rng ,, MRthlr. 12 Sgr. 8 Moggen d

z Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 106g.

Berlin, den Zu Lande: Zu Wasser: 25 Sgr., auch 1 Rh 22 Sgr. 6 Pf. und 1 . 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr.

Im Garten der Tuile—

Hafer 23 Sgr. ) Pf, auch 22 schlechte Sorte 1 Rthlr. 7 Sgr. Sonnabend, den Das Schock Stroh 5 Rthlr. 20 Sgr., auch 3 Rthlr. ; der

ner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 20 Sgr.

*

30. April 1836.

die große Allee

Redacteur Eq. .

OG F ö. 8 ' 2

In der Pawaec⸗s⸗-Kam mer begannen heute die Berathun— lber den Gesetz-Entwurf wegen der Kommunal, und Vicinal— ege. Sieben Redner ließen sich theils fuͤr, theils wider den—

Gedruckt bei A. W. Haypu.

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9 We 28n Johann Friedrich Christoph Dreyer damit aufgefor⸗ B ; k a nntma ch ö ung en. dert, sich binnen Jahresfrist vom 1. Mai 1856 an wittwet gewesene , bei der unterzeichneten Behörde so gewiß zu melden, am 6. Januar 178

Nachdem von den Schuhmachern Franz Christian als derselbe widrigenfalls fuͤr todt erklaͤrt und sein hann Äugust Heinrich

emeiner Anzeiger fuͤr die Pre

Oker, Sophie Katharine, geborne Bruns, fruher ver⸗ Schuͤtte, auf Todeserklaͤrung ihres 9 zu Oker geborenen Sohnes Jo— Schuͤtte, welcher als Briga—

Dreyer, Karl Dreyer und Ernst Dreher zu Markol⸗ Vermögen seinen bekannten naͤchsten Erben ausge- dier im Train der Sten Wefsffaͤlischen Artillerie Bri⸗

dendorf, unter Erledigung der durch die Verordnung antwortet werden wird.

vom 11. April 1818 w, , Requisite, darauf Zugleich werden alle die, welche vom Leben des ; ist, daß ihr Bruder Johann Verschollenen Nachricht besitzen, zu deren Mitthei⸗

Friedrich Christoph Dreyer daher, welcher als West⸗ lung an das unterzeichnete Gericht aufgefordert.

phaͤlischer Brigadier den Feldzug nach Rußland mit⸗ Hecretum Erichsburg, am 109. April 1836.

angetragen worden

gade im Fahre 1812 mit nach Rußland marschirt ist und seit dem 13. Januar 1813, wo er zuletzt aus Danzig geschrieben, keine Nachricht von seinem Leben und Aufenthalte gegeben hat, angetragen, auch den Anforderungen der Verordnung vom 5. Januar 1824

gemacht babe, und von dem seit Eingang eines vor Königlich Großbrftannisch-Hannoversches Genuͤge geleistet hat, so wird gedachter Johann Au⸗ dem 20. November 1815 angelangten Briefes des ge— nannten Verschollenen von der Russischen Graͤnze keine weitere Nachricht eingetroffen sey, edictaliter vorgeladen und eventuell füär todt erklart werden E d moge, so wird der ehemalige Westphaͤlische Brigadier Demnach die Wittwe des Fleischers Staffhorst zu

Amt Hunnesruck. gust Heinrich Schuͤtte bierdurch vorgeladen, sich bin-; Lüderitz. nen Fahresfrist und spaͤtestens in dem dazu auf

, . den 11. Mair 1837, Morgens 16 uhr, ü vor hiesigem Herzoglichen Kreisgerichte anberaumten Termine einzusin den, oder bis dahin wenigstens Nach⸗

Rechten gemaͤß erk

Festrige ]

2. April 1836.

Wolfenbuͤttel, den 2: Luüneb. Krei

Braunschw.⸗

erzogl. . daselb st.

angelegentlich mit Herrn Thiers. Auf den Russischen Botschaf—

ter folgte der Graf von Appony, und diese beiden fuͤllten mit ihren Besprechungen den ganzen Abend aus. Unter den Damen bemerkte man die Gräfinnen Appony und Löwen hielm. Die banale Antwort des Herrn Thiers auf alle in Be— zug auf die Prinzen an ihn gerichtete Fragen war: „Alles geht vortrefflich! Frankreich und seine Dynastie haben in Eu— ropa den Platz wieder eingenemmen, den die Vorsehung ihnen angewiesen hat.“ Gegen 11 Uhr Abends stattete Herr Thiers noch dem Fuͤrsten von Talleyrand einen Besuch ab.

Bekanntlich ist hier vor kurzem zur Untersuchung der Ver— waltung des Invalidenhauses eine Kommission niedergesetzt wor— den, zu deren Bildung der Gouverneur dieser Anstalt, Marschall Moncey, durch eine in jener Beziehung gefuͤhrte Klage Anlaß gegeben hat. Der „Courrier frangais“ hat jedoch die Zeit nicht abwarten wollen, wo die gedachte Kommission ihren Bericht ab— statten wird, sondern es vorgezogen, mehrere angebliche Thatsa— chen zur Publizitaͤt zu bringen, aus denen er den Schluß zieht, daß die ganze Schuld der von dem Marschall Moncey gerügten schlechten Verwaltung den Kriegs-Minister treffe. In Bezug auf diese Anklage enthaͤlt nun heute der Moniteur einen sehr ausfuͤhrlichen Artikel, in dessen Eingange es heißt: „Als der König unterm 5. April eine Kommission zur Untersuchung aller auf die Verwaltung des Invalidenhauses bezuͤglichen Maßregeln anordnete, zollten selbst diejenigen, die am meisten gegen diese Ver— waltung eingenommen sind, der getroffenen Wahl der Kommissions— Mitglieder ihren Beifall, und man haͤtte sonach glauben sollen, daß Jedermann das Resultat der Untersuchung abwarten wurde. Die Regierung selbst mied aus diesem Grunde jede weitere Er— oͤrterung der Sache; ihr Beispiel hatte auch von Anderen be— folgt werden sollen; leider aber ist man nur allzu oft genöͤthigt, den unvorsichtigen Eifer eines dienstwilligen Freundes uͤber sich ergehen zu lassen. Dies ist jetzt auch dem Herrn Marschall Mongey widerfahren. Eine Zeitung hat es uͤbernommen, das— senige allein zu thun, was der König einer Kommission von neun ausgezeichneten Maͤnnern anvertraut hat. Man wird leicht einsehen, wie sehr diese Zeitung der Sache selbst, der sie dienen will, schaden wuͤrde, wenn man einen Augenblick glau— ben koͤnnte, daß ihre Angabe auf etwas Anderem als auf bloßen Salons— Geruͤchten oder Reelamationen untergeordneter Beamten beruh— ten. Was indessen dem Artikel des gedachten Blattes den nach— theiligen Charakter durchaus benimmt, den eine vertrauliche Mit— theilung aus hoͤherer Quelle ihm beilegen wuͤrde, ist die voͤllige Unkenntniß der Thatsachen, die sich darin kundgiebt, das leiden schaftliche Kommentiren derselben und die Vergessenheit Alles dessen, was die Schicklichkeit gegen Stabs-Offiziere erfordert, die sich schon so lange der Achtung der gesammten Armee erfreuen. Wir konnen daher in dem Manifeste des „Courrier frangais“ nichts weiter als einen gewöhnlichen Zeitungs-Artikel erblicken. Schon das erste Wort dieses Artikels ist ein Irrthum. er „Courrier“ spricht von einem Konflikte. Ein Konflikt kann aber nur zwischen gleichen Behoͤtden stattfinden. Der Gouver— neur des Invalidenhauses steht, nach der Verwaltungs— Hierarchie unter dem Kriegs-Minister, was im Uebrigen auch der Grad seyn mag, den sie Beide in der Armee einnehmen. In einer Repraͤsentativ-Regierung uͤberwiegt die ministerielle Verantwortlichkeit jedwede persoͤnliche Ruͤcksicht und es ist daher auch Niemanden erlaubt, aus einer Dienst-Angelegenheit eine persöͤnliche Angelegenheit zu machen. In solchen Fallen wuͤrde man beiderseits gegen den Koͤnig und gegen das Gesetz versto— ßen. Weit entfernt uͤbrigens, daß der Kriegs-Minister die Ruͤck— sichten vergessen hatte, die das Alter und die langjährigen Dienste des Marschall Mongey verdienen, hat er sogar durch eine sonst ungebraͤuchliche Nachgiebigkeit eine Untersuchungs-Kommission als Vermittlerin zwischen seiner Autoritaͤt und den Kla— gen des Gouverneurs ernennen lassen, und gewiß mit Unrecht macht man ihm daher den Vorwurf eines Mangels an Achtung gegen den Marschall Moncey. Der „Courrier“ meint, man hätte diesen Letztern (statt des Marschalls Lobau) zum Praäͤsidenten der Kommission ernennen sollen. War dies aber wohl moglich, nachdem Herr Moncey selbst sich laut und offen als Gegner des Kriegs-Ministers bekannt hatte? Man meint ferner, es sey unziemlich, daß zwischen dem Gouverneur des Invalidenhauses und seinen Untergebenen gerichtet werden solle. Es liegt aber hierin nichts mehr und nichts weniger Unschickli— ches, als in dem Richterspruche zwischen dem Minister und dem Gouverneur. Der Minister findet es seinerseits nicht unpassend, daß Pairs und Deputirte dazu berufen werden, in der vorlie zenden Angelegenheit zu entscheiden. Das mehrerwähnte Blatt stellt end— lich die Frage, ob man vielleicht bloß Zeit gewinnen wolle, bis die Kammern geschlossen worden. Dies ist eine beleidigende Vor— aussetzung, welche die Kommission durch ihre Thaͤtigkeit zu wi— derlegen wissen wird. Wie man die Sache also auch betrachten mag, man wird dem Minister kein persoͤnliches Unrecht gegen den Gouverneur nachweisen koͤnnen.“ Der Moniteur be— leuchtet hierauf die von dem „Lourrier“ in Bezug auf die Ver— waltung des Invalidenhauses angefuhrten Thatsachen, die sich groͤßtentheils als voͤllig unbegruͤndet darstellen. Zuletzt beruft sich das amtliche Blatt noch auf das Urtheil des Marschall Jourdan, der jene Verwaltung stets als untadelhaft anerkannt habe und schließt sodann mit folgenden Worten: „Die Kommission wird das loyale Benehmen des Kriegs -Ministers zu wuͤrdigen wissen, der aus eigener Bewegung dem Koͤnige eme, durch die Veroffentlichung der Beschwerden des Marschall Mon— cey motivirte Untersuchung vorgeschlagen hat. Diese Veschwer— den haben in dem „Courrier“ einen eben so ungeschickten, als schlecht unterrichteten Advokaten gefunden. Ein Angriff durch die Presse machte aber eine Antwort auf demselben Wege noth— wendig. Hierauf beschraͤnkt sich auch der Zweck des gegenwartigen Artikels, denn vor der Kommission darf nur nach amtlichen Ak— tenstuͤcken entschieden werden. Man erblicke daher in diesem Artikel nichts, als die Absicht, dem Irrthume eine Berichtigung und den Leidenschaften eine ruhige Eroͤrterung entgegen zu stellen.

Der Marschall Clauzel wird heute in Paris erwartet; der

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Mai

1836.

Baron de la Rue, Adjutant des Kriegs-Ministers, ist bereits gestern Abend hier eingetroffen.

Der General- Lieutenant, Baron Rey, tst kuͤrzlich zu Va— lence im Draͤme-Departement mit Tode abgegangen. Der Generalissimus der Armee des Königs von Lahore, General Allard, der eine Zeitlang in Saint-Tropez (Departe— ment des Var) im Schoße seiner Familie zugebracht hatte, be— findet sich gegenwärtig in Lyon, von wo er, vor seiner Ruͤckreise nach seinem neuen Vaterlande, noch einmal nach Paris kom— men wird

Nach einer langen und sorgfaͤltigen Instruction hat die Raths -Kammer des Königlichen Gerichtshofes ihre Entscheidung in der Sache, betreffend die Ermordung der Eheleute Macs, ab— gegeben. Logerot, Petrus, die Wittwe Labesse und die unver— ehlichte Vigneron sind demzufolge vor die Anklage⸗Kammer ver⸗ wiesen worden, unter der Anschuldigung, die Eheleute Mass freiwillig und mit Vorbedacht ermordet, und deren Wohnung, um die Ungestraftheit des Verbrechens zu erleichtern, in Brand gesteckt zu haben.

Es heißt, Jules Janin habe sich erboten, den Schauspie— ler Debureau vor den Assisen zu vertheidigen.

Am 2., 5. und 8. Mai werden die von der Gesellschaft zur Befoͤrderung der Pferdezucht veranstalteten Pferderennen auf dem Marsfelde stattfinden.

Gestern ist hier die schon längst erwartete Broschuͤre des Herrn Capefigue unter dem Titel: „Das Ministerium des Herrn Thiers, die Kammern und die Opposition des Herrn Guizot⸗ erschienen.

Unweit Suippe im Marne⸗Departement, ganz in der Nahe der ehemaligen Roͤmischen Straße, die von Rheims nach Verdun fuͤhrte, hat kuͤrzlich ein Landmann ein kleines Gefäß mit 616 silbernen Muͤnzen gefunden, worunter 200, die der Konsular— Zeit angehören. Sie sind saͤmmtlich wohlerhalten.

Der Temps aͤußert sich uber die Portugiesischen Angelegen— heiten in folgender Weise: „Die ministerielle Krisis in Lissabon hat sich durch ein neues Ereigniß verwickelt, welches nicht ohne Wichtigkeit ist. Es hatte sich zwischen der Regierung und den Cortes ein Zwiespalt über den Ober-Befehl der Armee erhoben, den die Koͤnigin, wie man versichert, im Voraus ihrem neuen Gemahl uͤbertrggen hatte, waͤhrend der gesetzgebende Koͤrper sei— nerseits gewuͤnscht hatte, diese Wuͤrde einem Inlaͤnder verliehen zu sehen. Die Frage blieb unentschieden, als die Königin, wahr— scheinlich weil sie sah, daß sie ihren Entschluß nicht wurde durch— setzen koͤnnen, sich plötzlich in den Schoß der Cortes begab und die Session durch eine Rede schloß, die in unbestimmten und allgemeinen Ausdruͤcken abgefaßt ist, und worin sie eine außer— ordentliche Session ankuͤndigt, die dazu bestimmt seyn soll, das constitutionnelle Gebäude Portugals mit den ihm noch fehlenden Bestandtheilen auszustatten. Diese unvorhergesehene Entlassung der Kammern wird allem Anschein nach die Verlegenheiten der Regierung noch vermehren. Die Deputirten haben sich unzu— frieden getrennt. Werden sie sich mit guͤnstigeren Gesinnungen wieder einfinden? Es ist erlaubt, daran zu zweifeln. Eine solche Maßregel scheint wenig dazu geeignet, die Kaͤlte zu mil— dern, mit der man den fremden Prinzen empfangen hat, und eben so wenig läßt sich einsehen, wie sie die so langsame und schwierige Zusammensetzung des Ministeriums erleichtern soll.“

Man versicherte gestern, daß Depeschen des General Ha— rispe an den Conseils-Praͤsidenten eine unverzuͤgliche Zusammen— berufung des Conseils veranlaßt haͤtten. Gleich darauf hätten sich Lord Granville und der General Alava zu Herrn Thiers begeben.

Im Messager heißt es: „Man hat sich heute viel von einem Tagesbefehl unterhalten, der in allen Kasernen von Pa— ris verlesen worden seyn soll, um den Offizieren der verschiede— nen Regimenter der Garnison anzuzeigen, daß man ihnen auf ihr Ansüchen gestatten wuͤrde, in die Fremden, Legion einzutre— ten. In Folge dieser Mittheilung haben sich schon A6 Offiziere einschreiben lassen; da diese Zahl wahrscheinlich noch sehr zuneh— men wird, wenn man an die Offiziere der uͤbrigen Armee-Corps eine ahnliche Einladung ergehen laßt, so glaubt man, daß es die Absicht des Ministers sey, jene Offiziere augenblicklich nach dem Hauptquartiere des Generals Bernelle zu senden, um auf diese Weise auf fremdem Gebiete die Leute unserer suͤdlichen Divisio— nen, die man in kleinen Detaschements dorthin senden wird, in Compagnieen und Bataillone zu organisiren. Spanier, die ein Interesse dabei haben, von Allem, was vorgeht, gut unterrichtet zu seyn, versichern uns, daß mehrere jener Detaschements von dem Observations-Corps des GeneralsHarispe bereits die Granze uͤberschritten hätten.“

Aus Bayonne schreibt man vom 23sten d. „Seit 24 Stunden hoͤren wir hier eine starke Kanonade in der Richtung von San Sebastian, aber obgleich wir in so geringer Entfernung von dem Schauplatze dieses Larmens sind, so ist es mir doch bis jetzt unmoglich gewesen, den Grund desselben zu erfahren. Die Behsrden von Bayonne befinden sich in derselben Ungewißheit, und Alles beschränkt sich auf mehr oder weniger wahrscheinliche BVermuthungen. Unter Anderem versichert man, der General Evans habe den Eifer der Chapelgorris benutzen wollen und einen Ausfall gemacht, um die Karlistischen Batterieen zu zer stoͤren; dieser Plan, fuͤgt man hinzu, waͤre ihm vollkommen ge— lungen. Ich glaube dieses Geruͤcht nicht, denn wenn es wahr wäre, wuͤrden wir es gestern schon mit Bestimmtheit erfahren haben. Das Eine nur wissen wir gewiß, daß die Englaͤnder, seit sie in San Sebastian sind, die Munition nicht schonen. Sie moͤgen indeß wohl bedenken, daß man, so wie die Sachen jetzt stehen, etwas Anderes von ihnen verlangt, als bloßen Lärm machen. Erro ist endlich bei Don Carlos angekommen und von diesem zum Finanz⸗Minister ernannt worden.“

Das Memorial bordelais sagt: „Cordova wird von einem Tage zum andern in Pampelona erwartet; es ist, wie man sagt, seine Absicht, den Thaͤlern, die sich schon zu Gunsten der Königin erhoben haben, neuen Muth einzufloͤßen, und das Bastan Thal aufzufordern, endlich fuͤr . Sache zu den