1836 / 131 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der., ./ . . err

..

K

.

672 belief, die in den drei letzteren Jahren, wo nur loch Einer dieser Klasse den Tod erlitt, auf 649 herunterging, Der Co u⸗ rier hofft, daß dieser guͤnstige Erfolg der bisherigen Verbesse⸗ rungen in den Englischen Kriminalgesetzen noch zu weiteren Verbesserungen fuhren und daß das Parlament, wenn es ersehe, daß die Todesstrafe die Verbrechen vermehre, gewiß vor einem Gebrauch zuruͤckbeben werde, der sonach in, allen Fällen, außer gegen Moͤrder, als doppeltes 1Indecht erschem; .

Der Courier will bemerkt haben, daß sich seit der An⸗ nahme der Englischen Munizipal Reform die Provinzial⸗Blaͤtter welt mehr um das Verfahren der Stadtraͤthe kuͤmmerten als fruͤher, und zieht daraus den Schluß, daß sich kein besseres Mit⸗ tel denken laffe, der Presse eine fuͤr das Volk wahrhaft nuͤßtzli— che Richtung zu geben, als die Einfuͤhrung einer auf Volks⸗ wahl begruͤndeten Munizipal-Verfassung, und daß andererseits die Presse nirgends so gedeihe und solches Interesse errege, als da, wo solche staͤdtische Verwaltungen bestaͤnden und die Zeitun— gen ihre Spalten mit Beurtheilung von Lokal Angelegenheiten fuͤllen könnten; daher, fuͤgt dies Blatt hinzu, gebe es in den Vereinigten Staaten so sehr viel Zeitungen und in Irland noch so wenige, und die Katholiken in letzterem Lande, uͤber deren geistige Verfinsterung die Tories so sehr klagten, koͤnnten durch nichts so schnell aufgeklärt werden, als wenn man Irland eine eben solche Munizipal-Verfassung zu Theil werden lasse, wie sie Großbritanien jetzt besitze. .

Man hegt große Besorgnisse wegen des Dampfschiffes „Calpe“, welches am 15ten v. M. Lissabon verlassen hat und am 17Jten in der Bucht von Vigo von dem Dampfschiffe „Lightning“ gesehen worden ist, das berelts vor acht Tagen zu Falmouth anlangte. .

In der Kollegiat-Kirche zu Manchester wurden neulich an einem Sonntage 0 und am Montage darauf 150 Paare ge— traut. Sie waren dutzendweise zusammengestellt; auf ein Kom⸗ mando erfolgte der Ringwechsel, worauf die Paare die vom Geistlichen vorgesagten Worte nachsprachen.

Ni e d er land e.

Rotterdam, 4 Mai. Als sich Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz vonOranien gestern mit seinen beiden Soͤhnen auf dem Dampf⸗ boote der „Batavier“ nach London einschiffte, hatte sich eine zahlreiche Volksmenge am Hafen aufgestellt, die unter Anstim⸗ nung der National(Hymne und unzähligen Vivats dem gelieb— ten Fuͤrsten mit seinen Soͤhnen in die Ferne das Geleit gab.

B el gm e n

Brüässel, J. Mai. Die Einweihung der Eisenbahn von Mecheln nach Antwerpen fand gestern mit großer Feierlichkeit statt. Ungeachtet des schlechten Wetters war eine große Men⸗ schenmenge herbeigeeilt, um der Abfahrt des Zuges beizuwohnen, der sich nach Mecheln begab. Die Zugaͤnge zu den. Buͤreaus waren vom fruͤhen Morgen an durch Neugierige versperrt; die Straße von Laeken war mit Zuschauern in Equipagen und zu Fuße bedeckt: die Wagenreihe begann am aͤußersten Ende der Laekener Vorstadt und ging bis zum aäͤußersten Ende der Allee Verte, Um 11 Uhr war der groͤßte Theil der Eingeladenen schon im Abfahrts-Bureau versammelt; die Minister, der Gou⸗ verneur, der Buͤrgermeister und das Schoͤffen-Corps kamen um 114M Uhr an. Diese Beamten bestiegen sogleich die Wagen, und um 11 Uhr 20 Minuten ward durch einen Kanonenschuß das Signal zur Abfahrt gegeben. Es waren zwei Convois. Das erste Cofnvoi, aus den Ministern, dem Gouverneur, dem Burgermeister, dem Schöffen Kollegium, den Senatoren und den Repraͤsentanten bestehend, wofuͤr die mit Fahnen geschmuͤck— ten Ehars⸗a⸗bancs und die Verlinen bestimmt waren, setzte sich, durck den „Belge“ geschleppt, in Gang. Unmittelbar nach die⸗ ser A fahrt fiel ein zweiter Kanonenschuß, und erst beim dritten Schusse fuhr das zweite Convoi, geschleppt durch den „Ste— phenson“, ab. Dieses Convoi bestand aus allen uͤbrigen Eingeladenen. Man bemerkte darunter bedeckte und un— bedeckte Wagons, mit Fahnen und Blumenkräͤnzen ge— schmückt. Ein Wagon trug das Belgische Wappen. Diese beiden Convols wurden bei ihrer Abfahrt von der Menge mit Jubel begleitet. Einige Minuten spaͤter waren sie den Augen Aller ent— schwunden, und man sah nur noch zwei Rauchsänllen, welche von den beiden Remorqueurs herruͤhrten. Die fuͤr das Publikum bestimmte Abfahrt hatte um halb 3 Uhr statt. Der Zug kam in 47 Minuten zu Mecheln an, wo die Inaugurations⸗Ce⸗ remonte stattfand. Der Bürgermeister und die Schoͤffen von Melcheln empfingen die beiden von Antwerpen und Bruͤssel gekommenen Convois. Das Zelt, welches im vo— rigen Jahre bei der Inauguration der Section von Mecheln bis Bruͤssel gedient hatte, war fuͤr den Empfang der hohen Staatsbeamten und der Magistrate der beiden Staͤdte in Be— reitschaft gesetzt. Der Buͤrgermeister von Mecheln hielt eine Rede und reichte den Schoͤffen der beiden Staͤdte den Ehren— wein. Hierauf setzte sich der Zug nach Antwerpen in Bewe— gung: an seiner Spitze hatte er eine schoͤne kleine Fregatte, Um 3 Uhr kam er an der Station von Borgerhout, eine kleine Strecke vor Antwerpen, an, wo ihn unter drei großen reich ver— zierten und mit mehreren Stufen versehenen Logen Ihre Maj. der König und die Königin in Begleitung eines zahlreichen Ge— folges erwarteten. Dort hoͤrte der Köoͤnig, stehend, mit entbloͤß— tem Haupte, seine erlauchte Gemahlin an seiner Seite habend, die verschiedenen Reden an, welche er mit Ruͤhrung und gleich— sam durchdrungen von dem ganzen Interesse, welches die uner— meßliche Volksmenge, die ihn umgab, auf diese wichtige Cere— monie zu legen schien, beantwortete. Die Rede des Königs ward mit Bravos und Vivats der Menge aufgenommen, wor— auf das Persongl des Zuges seine Richtung nach der Stadt nahm und den Konig, in Mitte eines doppelten Spaliers von Truppen aller Waffengattungen, bis zu seinem Palaste begleitete. Von dem Buͤrgermeister von Antwerpen wurden Medaillen an die Ingenieurs Simons, de Ridder und Visquain, an den Mini— ster des Innern und den Hrn. Smits vertheilt. Ungeachtet des schlechten Wetters hatte sich eine unzaͤhlige Menge, namentlich an den Barriüren der Staͤdte Vilvorde, Mecheln und Antwerpen, aufgestellt und Artillerie- Salven grüßten von Zeit zu Zeit die Voruberfahrt des Zuges. Gegen 6 Uhr Abends fand die erste Ruͤckkehr von etwa 29 unbedeckten Wagons und um halb acht Uhr die der Berlinen und bedeckten Wagen nach Bruͤssel statt. Bei der Duffelbruͤcke hatten 2 Staats⸗-Kanonier⸗-Schaluppen, die aus der Schelde in die Nethe gefahren waren, alle Flaggen der befreundeten Nationen aufgepflanzt. Sie gruͤßten mit einer Ar— tillerie⸗ Salve die Art von Landflette, welche schnell zwischen ih— nen vorbeifuhr. Mehr als 1600 Personen mußten zu Me— cheln bleiben, da sie gestern keinen Platz auf den Wagons zur

Ruͤckkehr nach Bruͤssel fanden.

3. Deu tsch land.

Kassel, 7. Mai. Seine Hoheit der Kurprinz und Mit— regent haben den Direktor der Hof-Domainen-Kammer, Staats—

336 rath Eggena, zugleich zum Direktor und ersten Mitgliede der Direction der Landes-Kredit-Kasse bestellt. .

Das Modell des zu Fulda zu errichtenden Standbildes des heiligen Bonifacius hat unser talentvoller Bildhauer, Herr Pro— fessor Henschel, seit einigen Wochen schon vollendet, und dasselbe verspricht unserm Vaterlande eins der imposantesten Denkmaͤler. Der Apostel ist in kolossaler Große, ein Heros des Glaubens, das dichte Haar faͤllt in langen Locken auf Schulter und Nacken herab, das Priestergewand umhuͤllt seine Gestalt, ernst und maͤchtig ist der Ausdruck seiner Zuge, der sich mit dem Kreuze, das er hoch emporhebt, und der Schrift, die er im starken Arm trägt, zur sprechendsten Verkuͤndigung der Botschaft vereinigt, die er den Völkern bringt. Wir bewundern vor Allem die fortschreitende Haltung des g tt? schoͤn und bedeutungsvoll als Inspi⸗ ration der Kunst, welche den Sinn ihrer Aufgabe glücklich er⸗ findet und darin zugleich die Natur des Geistes enthuͤllt, der, aller Erstarrung fremd, belebend und mahnend durch die Reiche und Geschlechter wandelt und im ewigen Fortschritt zum Urquell aller Wahrheit strebt. Das Modell ist, außer vielen andern Kennern und Freunden der Kunst, auch von Sr. Hoh. dem Kurprinzen und Mitregenten, Ihrer Kon. Hoh. der Kurfuͤrstin und Ihrer Hoheit der Prinzessin Karoline in Augenschein ge— nommen worden, und der bescheidene Kuͤnstler hat zahlreiche Beweise der ehrendsten Anerkennung erhalten. Hoffentlich wird noch im Laufe dieses Jahres der Guß vollendet werden.

Gotha, 2. Mai. Der Herzog von Sachsen⸗Koburg⸗Gotha ist mit seinen beiden Soͤhnen, den Prinzen Ernst und Albert, nach Bruͤssel und London abgereist. ö .

Bremen, 5. Mai. (Brem. Blatt) Im Jahre 1827, als der Distrikt, welcher jetzt den Ort Bremerhaven begreift, von Hannover an Bremen abgetreten wurde fanden sich auf demselben 4 Haͤuser vor, von eben so viel Familien bewohnt. Im Jahre 1830 schritt man zur Vermessung und Vertheilung der Bauplätze. Bis zu Ende von 1831 waren deren 9 bebaut worden. 1832 kamen 17 neue Gebaͤude hinzu, 1833 deren 27, 1835 deren 49, 1835 deren 59, so daß jetzt 168 Gebaͤude fer, tig da stehen. Die Vevoͤlkerung von Bremerhaven ist noch schneller gestiegen. Im Sommer 1832 konnten schon 290 See len angenommen werden; zu Anfang 1835 war die Zahl auf 959 gestiegen; nach der neuesten im Januar 1836 vorgenommenen Zaͤhlung betragt sie 1082 Seelen. Es liefen 18536 in BVre⸗ merhaven ein 18 Seeschiffe, 1831 deren 95; 1832 deren 170 1833 deren 149; 1834 deren 248; und 1835 deren 284. Von diesen 284 Schiffen waren 132 Bremische, 31 Hannoversche, 26 Rord⸗Amerikanische, 18 Oldenburgische, 17 Daͤnische, 13 Eng lische, 11 Hollaͤndische, 9 Schwedische und Norwegische. J Rus⸗ sische, 6 Franzoͤsische, S Hamburgische, 3 Spanische, 2 Luͤbecksche, 2 OHesterreichische und 2 Preußische. Ueberhaupt sind in die Weser, nach Bremen bestimmt, eingelaufen, 1839 an Seeschif⸗ fen 1334, 1831 deren 1097, 1832 deren 1116, 1833 deren 1933, 1834 deren 1666, 1835 deren 1085.

Munchen, . Mai. Der erwählte Beichtvater des Prin⸗ zen Ferdinand von Portugal, u., Schermer, hat diese Stelle in Folge der obwaltenden politischen und anderen Verhaͤltnisse schon funf Tage nach seiner Ankunft in Lissabon niedergelegt und ist bereits, mit den vorzuͤglichsten Zeugnissen versehen, wie— der in seinem Vaterlande angelangt, wo er seinen fruͤheren Auf⸗ enthaltsort Obertheres (bei Wuͤrzburg) bewohnen wird. .

Stuttgart, 1. Mai. Unsere Kunst“ ünd Gewerbe⸗Aus, stellung wurde heute im Koͤniglichen Redoutensaale eroͤffnet und erfreute sich eines sehr zahlreichen Besuchs. So viel ein erster Ueberblick urtheilen laͤßt, sind unter den ausgestellten Sculpturen und Gemaͤlden viele lobenswerthe Strebungen, unter andern auch Glasgemaͤlde mit Ueberfangglas. Die Zunghme der Gewerbthaͤtig⸗ keit wird vielleicht schon fuͤr die naͤchste Ausstellung die ihr ge— widmete Oertlichkeit zu eng finden lassen; so sehr man auch den Raum zu benutzen strebte, so ist dennoch bei vielen Gegenstaͤnden eine naͤhere'Beschauung bereits unmoglich. Von den bedeutenden Linnen- und Ledergewerken ist auffallend wentg, dagegen von Tuͤchern, Teppichen und andern Wollgeweben sehr Ausgezeichnetes und Preiswurdiges zu sehen. Tischler, Messerschmiede, Instru— menten- und Büchsenmacher blieben nicht gegen die fruͤheren Ausstellungen zuruck. Kuͤnsteleien werden weniger, praktisch Brauchbares mehr als fruͤher gefunden. Neue Erfindungen, Vorrichtungen und Werkzeuge scheinen diesmal geringere Lust zu haben, sich in der Ausstellung zu zeigen, als fruͤher. Zu wuͤnschen wäre es, daß bei allen Artikeln die Preise bemerkt wurden. So viel ein erster durch das Gedränge gestoͤrter Besuch urtheilen laͤßt, ist zwar lange nicht Alles, was man haͤtte erwarten koͤnnen, ausgestellt; aber das Ausgestellte ein Beweis des freudigen und emessenen Vorschreitens der Gewerbe, Vielleicht wird sich bald , z bieten, umständlicher uͤber diesen Gegenstand zu berichten.

. he, 3. Mai. Die neueste Nummer des Groß— herzoglichen Staats- und Regierungsblattes vom Heutigen ent, hält eine Bekanntmachung, wonach eine Reihe von Grundherren auf das Recht der Ausuͤbung der Forst, und Jagd-Polizei und die Bewirthschaftung der Gemeinde-Waldungen in den zu ihren Grundherrschaften gehörigen Gemarkungen verzichtet haben und dieses den Landesherrlichen Bezirks-Forsteien zugewiesen wurde.

Karlsruhe, 4. Mai. ie schon im Dezember v. J. höͤchstens Orts beschlossene Konstituirung einer Oberstudien⸗Vehdrde unter dem Titel: „Oberstudien-⸗Rath“ wird nun am 15. Mal ins Leben treten. Sie besteht aus folgenden Mitgliedern: Hof— rath und Professor Karcher, Professor Zell mit dem Charakter eines Ministerialraths, Ministerialrath Zahn, Kirchenrath Sonn⸗ tag und Bergrath Walchner. Das Direktorium ber dieses neue Institut uͤbernehmen abwechselungsweise die Direktorien der beiden Kirchen-Sectionen.

Freiburg, 4. Mai. 6 Morgen um 8 Uhr verkuͤn— dete das Glockengeläute der Domkirche die Feierlichket der Wahl des neuen Erzbischofs. Die weiten Raͤume der Metropolitan⸗ Kirche waren von einer unzählbaren Menschenmenge aus allen Standen angefuͤllt. Um halb zwei Uhr trat der erste Dom⸗Ka⸗ pitular, Hr. Hug, auf die Kanzel und verkuͤndete folgendes Re⸗ fultat: Nachdem die einstimmige Wahl auf den Bischof ven Macra, Dom-Dekan von Vicari, gefallen, dieser aber die hohe Wuͤrde abgelehnt hat und das Dom-Kapitel nach mehreren Wahl⸗Akten sich nicht auf eine Person vereinigen konnte, so muß die Wahl auf einen anderen Tag verschoben werden. Es hat den Anschein, daß die neue Wahl nicht wohl vor kuͤnftigem Montag statthaben werde. .

Frankfurt a. M., 7. Mat. Im Laufe der hente zu Ende gehenden Woche war es im Handel mit Holläudischen, Spa⸗ nischen und Portugiesischen Fonds sehr lebhaft, während in Dester— reichischen Papieren die Umsätze beschränkt blieben. Eben dieses Ver⸗ hältniß galt auch für die Variationen in den Coursen; die drei zuerst genannten Gattungen gingen besser, während Metalliques und Ae— tien fast nur stationgire Preise behaupteten. An der Montagsbörse (12. Mai) war die Tendenz noch weichend; bei schwacher Kauflusi drückten sich Fproc. Ardoins auf 453,3; auch Oesterreichische und Hol—

läöndische Papiere waren efferirt. Doch schon au folgenden gn verschwand diese Flauheit, nachdem von außen günstige Berich

. te eij gelaufen waren und die Speculation unerwartet nene Nahrun 1

g fan

Besonders belebte sich das Geschäft in Integralen, wovon auehn.

liche Posten pr. Caffa und auf Zeit geschlessen wurden. In, Def reichischen Fonds war es eher still, so daß nur einige Umsätze n) und zproc. Metalliques so wie auch in Actien stattfanden. Geslen regte fichs vornehmlich in den 3proc. Spanischen und 3proc. Pon giesischen Fonds; letztere sind vom 2. bis 6. Mai um volle 2 pe, stiegen, erstere, die Ardoins, um 139 pCt. In unverzinslichen Spn

nischen ging fast gar nichts um: die Course derselben wart sian

nair und nominal. Mehrere Aufträge von Außen veranlaßten 6. such nach Darmstädtschen 0 Fl. Loosen und Polnischen 800 Fl. ga, sen, wodurch solche etwas n Hr , anzogen; in den Darmstidtsz Lobsen sind weniger Abgeber am Platz, so daß es schwer hielt, ö verlangten Stücke aufzutreiben. Das Hranl den Hefch ft war sehr i

ij

*

wdnung

nder Muschit der Garden, der Minister des Innern u. s. w. dem die hohen Versammelten mit Rosenwasser be— iche und eingeraäͤuchert waren, stellte man, der Sitte z, zwei dampfende Raͤucherfaͤsser an den Boden und u izte die Pforten so lange, bis die mit Gebeten verbundene öechkeit vorüber war. 9 er Bteselbe Nummer der Tuͤrkischen Zeitung enthält folgenden tikel in Bezug auf den neuen zwischen Rußland und der hrte zu Stande gekommenen Vertrag: „Es ist der Wunsch Hohen Pforte und Rußlands, daß die von beiden Hofen ̃ un smäßiz festgesetzte Entschaͤdigungs⸗ Summe in gehöriger berichtigt werde. Nachdem jetzt uber diese Summe erfuͤgt worden, wie es der zwischen beiden Höfen bestehen—

J

n Freundschaft und dem beiderseitigen Interesst am angemes—

nsten ist, hat man einen Vertrag ratifizirt, kraft dessen das er—

haft; man zahlte 2 pCt., um Integralen Ende,. Juni zu S6n in Ende Jult ju 57 beziehen zu können. Auf Iprot. Ardoins gab mm, pCt. um solche Ende Mai zu M haben zu können; auf densch Termin wurde 1M pCt. auf zproc. Portugiesische zu s3 * bewilnz Bon Wechseln auf fremde Plätze sind die auf Amsterdam, Paris, W und Bremen merklich begehrt; dagegen konnte man Augsburg p London unter dem markirten Cours haben. Das baare Geld, abondant und gutes Diskonto-Papier zu zl pCt. willig zu n ren. rn e fre ff Oesterreichischs Fonds waren heute, Sonnabend, gefucht und williger zu lassen als gestern; Holland und Spanische Effekten blieben etwas flauer im Cours. Imé6 jen wurde wenig gemacht.

S p gn ien

Madrid, 27. April. Im Espanol liest man: Vervollstaͤndigung des Ministeriums, von der so viel gespro wird und . die Alles gespannt ist, trifft auf Hindernisse, der gegenwaͤrtige Conseils-Praäsident noch nicht hat beseinn koͤnnen. Es ist viel von einem wuͤrdigen Prokuradoren (G) zalez) die Rede gewesen, der kuͤrzlich zu einem bedeutenden An im Staate gelangt ist. Die Freunde des Ministeriums h ihm die lebhaftesten Vorstellungen gemacht, um ihn zum G tritt ins Kabinet zu bewegen, allein er beharrt auf seinen Grun saͤtzen; er glaubt, daß seine Ideen nicht treu genug von dem nisterium repraäsentirt wurden, um sich demselben ansch ßen zu koͤnnen. Welches nun uͤbrigens auch die Gruͤnde sp mogen, die ihn zu dieser Weigerung bestimmten, wir zwe teinesweges, daß er dabei nur die loyalste und uneigennuͤtzigste sicht hatie. In der Lage, in welcher sich Spanien befindet, es vortheilhaft fuͤr den Staat, Manner von Ueberzeugung Ehre zu finden, die, frei von Ehrgeiz und alle Partei,-Ruͤg ten bei Seite setzend, dem Lande unter schwierigen Umstam ihre Kräfte weihen. Man spricht auch von einem anderen M küuradoren, der ein Veteran in der parlamentarischen Lauftt ist (Ferrer); allein seine Ernennung bietet so ernstliche Hint nisse dar, daß man das Land kompromittiren wurde, wenn sie hinwegräumen wollte.“

Dasselbe Blatt sagt: „Wir haben den Entwurf zu ein Wahlgesetz, welchen das Mintsterium den Cortes vorlegen wi gelesen. Der erste Eindruck, den derselbe auf uns gemacht ist guͤnstig gewesen, und wir glauben, daß er in mehr als ch Hinsicht dem von den vorigen Cortes diskutirten Entwurfe n zuziehen ist. Man hat die von uns ausgesprochene Mer über die Art und Weise, die Wahlen nach Provinzen mi Distrikt-Wahlen in Einklang zu bringen, dabei beruͤcksichtig

Gestern Abend hatte der General Manoel de Casa eine Audienz bei der Königin. Man glaubt, es sey ihm e g. des Kriegs⸗Ministeriums angetragen worden, da

raf von Almodovar zum Minister der auswaͤrtigen Angelegt heiten ernannt werden soll. Nach beendigter Audienz bega sich die vier Kabinets-Minister zu Ihrer Majestaͤt.

Die Proceres haben eine Adresse an die Regierung gen tet, worin sie dieselbe bitten, die in Bezug auf die Aufhehn der Moͤnchsklöster erlassenen Dekrete zu suspendiren. Dan die Prokuradoren-Kammer sich im entgegengesetzten Sinne gesprochen hat, so ist eine Kollision zwischen beiden Hän fast unvermeidlich.

Herr Manoel Garcia Herreros, Procer des Reichs, vorgestern plotzlich gestorben,

In der Prokuradoren⸗-Kammer wurde gestern darauf m tragen, eine Adresse an die Regierung zu richten und sien zufordern, die in Bezug auf die Saͤkularisirung der Orp Geistlichen erlassenen Dekrete vorzulegen, damit sie die Gn migung der Cortes erhielten. Mehrere ausgezeichnete Ann nahmen an der Diskussion Theil, und namentlich hielt Gamindez eine sowohl in historischer als in politischer Hin merkwuͤrdige Rede. Die Adresse wurde angenommen. Hi bestieg der Minister des Innern die Tribune und veyla Wahl⸗Gesetz⸗Entwurf. Nach beendigter Lesung fragte Hr. rales den Conseils-Praͤsidenten, westzalb er den Gesetz“ Enn der Kammer vorlege, da das Ministerium ja noch immer) vollstandig sey, worauf Herr Mendizabal erwiederte, er hätt her nur deshalb mit der Vorlegung gezogert, weil er ns wußt habe, ob er der Zustimmung der Majoritaͤt gen konne, die Diskussion der Adresse habe indeß dies Hinden weggeraͤumt. Er fuͤgte noch hinzu, daß er sich mit der Om siruͤng des Ministeriums beschaͤftige, und daß es in zwei bil Tagen vollzählig seyn werde. .

Ein am 22sten aus Paris hier angekommener Conte, die Nachricht uͤberbracht, daß die von den Englischen und? nischen Gesandtschaften gethanen Schritte, um die Franss Regierung zu einem wirksameren Einschreiten in die Angel heiten Spaniens zu bewegen, erfolglos gewesen sind. Mn ö

en wohlunterrichteten Zirkeln wurde behauptet, daß der seils⸗Praͤsident es nunmehr fuͤr seine Pflicht gehalten habe, dieserhalb direkt an das Franzoͤsische Kabinet zu wenden.

.

ö ö »Konstantinopel, 13. April. Die neueste Mm der Tuͤrkischen Zeitung Tekwim Wekaßsi vom 26. Sihh lIJ. April) giebt einen ausfuͤhrlichen Bericht von den 36 keiten, womit der am 19ten desselben Monats geschlossen. Vertrag zwischen dem Vertreter Said Pascha's und ir Sultanin Mirmah im Namen ihrer respektiven Vollm g theiler begleitet war. Das Wesentliche ist bereits aus inn Quellen von uns mitgetheilt worden. Aus der Telw in kajt setzen wir hinzu, daß der feierliche Akt in der „Kamm heiligen Vorhangs“ (perdei selierife duireszi) stattfaud. ließen sich die schon zwei Tage vorher durch den Chef n chen eingeladenen Wuͤrdenträger auf den fuͤr sie bella Teppichen nieder: obenan saßen der Großwesir und , g . welcher Letztere bei solchen Gelegenheiten die Hauptte ea zur Rechten dieser Beiden nahmen der Eunuchen Chef h praͤsentant der Sultanin, und der Wekil des Großherr z nebst einem anderen Aga des Harems, als Zzenge nn, Vr ein; zur Linken aber: der Seriasker, Stellvertret ft. bels 3a gams, der Großherrl. Schwiegersohn Chalil Pascha, ale d.

.

versicherten, sie. Also schießen.

ähnte Geld binnen fuͤnf Monaten vollstaͤndig ausgezahlt wer— n soll. Nach dieser vollstaͤndigen Abtragung soll die Festung sstria von Russischer Seite geraͤumt werden.“ . Ferner wird von dem genannten Blatte il ser die Feuers⸗ it im Großherrlichen Pulver, Laboratorium Folgendes ge— det: „Als man vor einiger Zeit in dem Laboratorium des oßherrlichen Bombardier-Hauses mit der Anfertigung von cken und anderen Feuerwerken, die in den Naͤchten der Feste h in Zeiten allgemeiner Froͤhlichkeit abgebrannt werden sollten, schaftigt war, da entstand plotzlich durch Allah's Rathschluß ein unken. Sogleich entzuͤndete sich das seiner Natur nach so nell Feuer fangende Pulver, ohne daß die Arbeiter etwas egen thun konnten; das Laboratorium wurde von dem Feuer izr, die eine Hälfte der Arbeiter unterlag dem Schicksal, fc der anderen Hälfte ward das Heilmittel der Befreiung. Mlah verfüͤgte gnadenvoll, daß die benachbarten Gebäude unbe— zdigt blieben. Als dieses Unglück Seiner Hoheit zu Ohren mn, geruhten Hochdieselben ihrem Protomedicus zu befehlen, er die verwundeten Arbeiter durch besondere Aerzte und uundäͤrzte behandeln lassen und fuͤr die gewissenhofteste Pflege Urselben sorgen möchte, Außerdem hat jeder der verwundeten euerwerker Großherrliche Gnaden⸗Geschenke empfangen. Das horatorium soll in kurzem wieder aufgebaut werden.??? Der lange aufgeschobene Verkauf solcher Muselmaͤnnischen uͤter, die in Negroponte und den uͤbrigen an Griechenland Fgetretenen Laͤndereien liegen, soll jetzt wie die Tuͤrkische stung berichtet dem lebhaften Wunsche des Sultans und ser schon fruͤher zwischen den Gesandten der drei Mächte und en Griechischen Botschafter getroffenen Uebereinkunsft gemäß ngesaumt von Statten gehen. hat nde zwei Kommissarien nach Griechenland abgeschickt. . Die Schlesische Zeitung theilt uͤber die Disziplini— ng der Türkischen Truppen folgende Bemerkungen eines Deut⸗ Hen mit, der fruͤher in Tuͤrkischen Diensten gestanden: „Um Hanchen umlaufenden Geruͤchten uͤber das, was Europlische Of⸗ ler: in der Turkei leisten koͤnnen, zu begegnen, fuͤhle ich mich wogen, in einigen Zeilen meine Erfahrungen hieruͤber mitzu⸗ eilen. Es sieht in der Ferne so aus, als ob es nur Schuld her berufenen Lehrmeister seyn koͤnne, wenn der Erfolg als kein instiger sich herausstellt, allein die gruͤndlichste Arbeit wird schts Tuͤchtiges leisten, wenn sie auf einen undankbaren Stoff ewendet werden muß. Leset die Tuͤrkische Geschichte, ihr findet se Wirkungen der Trägheit und des Stolzes. Schon seit Jahr— junderten sind die Bemuͤhungen von Renegaten, Diplomaten nd anderen erfahrenen Offtzieten zu ihrer Belehrung vergebens sewesen, und neuerdings ist die Frucht einer 12 jährigen Bildung von egulairen Tuͤrkischen Truppen eine. Mißgeburt. Freilich icht in der Lage eines spekulativen Englaͤnders, nicht in der es Franzosen oder Italiäners, der dort viele Landsleute fin⸗ det, sondern auf mich allein angewiesen, begann ich meine Lauf⸗— hahn. Ich war aber doch gleichwohl zu sehr von der Gnade ines Pascha's abhangig, der weit entfernt war, mich als seinen reund oder Rathgeber anzunehmen, zumal da im Anfange meine inkenntniß der Turkischen Sprache fast jede Unterhaitung ver—

hinderte und spaͤter eine Ruͤcksprache bei seinen vielen Civil— ind Privat-Geschaͤften ihm oft lästig wurde. Mein Wirkungs⸗ hrtis war nur der eines Exerzier-Lehrers ehne die geringste Au—

zritTt oder Gewalt uͤber träge unordentliche Muselmänner. Mich en Truppen elnzuverleiben, war nicht die Absicht des Pascha's, öndern ich sollte nach Preußischer Art exerziren, von welchem Lxercitium der Pascha in Petersburg, wo er ein halbes Jahr

ürz vor meiner Ankunft gewesen war, gehört hatte, daß s dem Russischen sehr ähnlich sey. Nun aber exer— sren alle Truppen seit ihrem Entstehen nach Franzoͤsi⸗

schn Reglement; die Infanterie hat Gewehre mit cylindri— chem Zuͤndloch und konischem Ladestock; Kleinigkeiten, die aber hei den Griffen und selbst bei Formationen bedeutende Abwei— hungen von dem neuen Preußischen Reglement herbeifuͤhren aässen. Ich zog daher den Dienst bei der Artillerie vor, zu der ich mich theoretisch gebildet hatte. Diese Waffe steht aber ier in jedem Zweige ganz in ihrer Kindheit, und hätte ich ru— ig selbststaͤndig schaffen können, so wurde ich ihr gewiß nuͤtzlich eworden seyn. Doch kaum hatte ich einige Tage zu Fuß exer— zirt, so mußte ich dies abbrechen, da mir die Artillerie-Offiziere dies brauche der Artillerist nicht, schießen wollten Konnte ich darin sogleich etwas leisten 1 Preu⸗

sohne Probe, da sie andere Kaliber haben und die

Wischen Schußtafeln nicht auf die ihrigen anwendbar sind?

Neidisch wurde ich bei Allem von den fruͤheren In— strutteurs betrachtet, zwei Neapolitanern, die bis jetzt in Thaͤ— tigkeit waren und ihr Brod zu verlieren glaubten; unangenehm sund lag war ich den Tuͤrken als Umaͤnderer des einmal Ge—

braäuchlichen. So war ich die letzte Zeit zwar unthätig, gezwun—

en durch die Umstände; dessenungeachtet war es aber meinem ascha nicht recht, als ich seine Dienste verließ. Nicht kleinliche

Nesorgniß hat mich zu dem Schritte bewogen, aus dem Tuͤrki—

schen Miütairdienste zuruͤckzutreten, sondern die Ueberzeugung getaͤushter Hoffnungen auf einigen Erfolg. Mein Zuruͤcktritt aus dem Türkischen Dienste war meinen Gegnern leider nicht genug, sie glaubten sich noch dadurch raͤchen zu muͤssen, daß sie uber meine Leistungen die luͤgenhaftesten . in Umlauf ten, die mich bis in mein Vaterland verfolgen sollten. Wer edoch mit den Sachverhaͤltnissen naher bekannt ist, wird mir erechtigkeit widerfahren lassen und diese meine Andeutungen richtig anerkennen. J

Nord ⸗Amerika.

Staaten von

ung von den hiesigen Kaufleuten gehalten, um die Noth

wendige . ; ö ) , zu erwägen, den Kongreß um Zuruͤckgabe des Zolls en Lurch den großen Brand vernichteten Guͤtern zu er—

Der Sultan hat zu diesem

537

Eine Untersuchung der Legislatur von Ohto hat den Um— stand ermittelt, daß ein Gesetz der Vereinigten Staaten, wonach die Banken keine Noten von geringerem Belauf als zu 5 Dol— lars ausgeben sollen, von den meisten derselben auf verschiedene Weise umgangen oder auch geradezu aus dem Grunde nicht be— folgt werde, weil es erst der Einwilligung ihrer saͤmmtlichen Actien-Inhaber beduͤrfen wurde.

Das Journal of Commerce enthaͤlt nunmehr ein Schreiben Sir John Herschel's an den Amerikani— schen Schiffs-Capitain Caldwell, der ihm ein Exemplar des ge— nannten Blattes, worin von den angeblichen Mond-Beobachtun— gen des beruͤhmten Astronomen die Rede ist, uͤbersandt hatte. Herschel spricht darin seinen Dank aus fuͤr die Uebersendung eines so merkwuͤrdigen und mit großem Scharfsinn ausgearbeite— ten Scherzes und sagt, er wolle dies Blatt aufbewahren, theils als eine Merkwuͤrdigkeit, theils als eine bestaͤndige Erinnerung, wie unbedeutend im Grunde die Entdeckungen seyen, die wir mit allen unseren geruͤhmten Kenntnissen bis jetzt gemacht haͤt— wenn man sie mit dem vergleiche, was noch ungekannt und un— geachtet in der Natur vorhanden sey. Sir John Herschel for— dert zuletzt noch den Capitain Caldwell auf, ihn zu besuchen, um sich durch den Augenschein zu überzeugen, in welchem klei— nen Maßstabe seine astronomischen Beobachtungen ausgefuͤhrt wuͤrden.

Der bekannte Geologe, Herr Featherstonhaugh, hat im Staate Missouri einen Eisenerz-Gang entdeckt, der sich 150 Fuß uͤber die Oberfläche der Erde erhebt, von Osten nach We— sten 500 Fuß maͤchtig ist, sich von Norden nach Suͤden 1900 Fuß weit erstreckt und sich dann unter der Dammerde verliert. Er giebt etwa 70 pCt. schönes Eisen.

Briefe aus New-Orleans schildern den Zustand der dor— tigen Boͤrse als beunruhigend. Wegen des Kampfes zwischen Mexiko und Texas haben sich die gewohnlichen Sendungen von baarem Gelde aus dem ersteren Lande um mehrere Millionen Dollars vermindert, und die Nachfrage nach baarem Gelde hat die Papiere herabgedruͤckt. Die Folge davon ist eine allgemeine Stockung in den Geschaͤften, und in den letzten drei Tagen fanden nur ganz unbedeutende Verkaͤufe von Baumwolle statt.

Merk o,

Blaͤtter aus Ne w-Orleans vom 23. Maͤrz melden Nach— stehendes aus Texas: „Die ganze Truppenmacht der Mexika— ner, welche sich jetzt in Texas befindet, wird auf 5500 Mann angegeben. Der rechte Fluͤgel, 100 Mann stark, steht unter dem Befehl des General Urrea und dringt auf der Straße von Ma— tamoras gegen Goliad vor, welches der Oberst Fanning mit 500 Texianern besetzt hat. Der linke Fluͤgel der Mexikaner unter den Generalen Coß und Sesma, welcher auf der Straße von Laredo vordrang, belagert Alamo de Bexar und wird, obgleich die Belagerten eine Verstaͤrkung von 30 Mann erhalten haben, sich bald dieses Ortes bemaͤchtigen. Die ganze Macht der Texianer, welche sie den Generalen Coß und Sesma entgegenzusetzen haben, besteht, mit Einschluß der Freiwilligen und der Miliz, aus 1509 Mann. Man glaubt, sie werden sich vor den Mexikanern zuruͤckziehen und ihre ganze Macht in dem Waldlande am Rio Colorado konzentriren. Die Staͤrke der Texianer beruht auf ihren Schuͤtzen, und wenn man diese in das Dickicht am Rio Colorado versteckt, so werden sie allerdings ö Feinde fuͤr die Mexikaner seyn. ierdurch wird das and unbesiegbar, und wenn die Mexikaner selbst bis in das In— nere des Landes eindringen, so koͤnnen sie sich doch immer nur als Herren desjenigen Landstriches betrachten, wo sie ihr Lager aufgeschlagen haben.“

.

Berlin, 10. Mai. Der Buͤrger⸗Rettungs⸗Verein in Mag⸗ deburg, uͤber dessen Wirksamkeit im Jahre 1834 die vorjährige St. Ztg. in Nr. 126 bereits eine Nachricht enthalt, hat auch jetzt vom Jahre 1835, dem 11Iten Jahre seines Bestehens, seinen Rechenschafts—⸗ Bericht abgelegt. Danach betrug im verflossenen Jahre das Kapital-Vermoͤgen unverändert 1588 Rthlr., die Einnahme aber 1'155 Rthlr. und die Ausgabe 1422 Rthlr. Von 50 angebrach— ten Unterstuͤtzungs-Gesuchen waren nur 11 mit uͤberhaupt 1080 Rthlr. unverzinslichen Darlehnen beruͤcksichtigt worden. Seit dem Bestehen des Vereins sind zusammen 149 Personen mit 12,0910 Rthlr. unterstuͤtzt worden.

Bei den Berathungen uͤber die Anordnung einer Fest— lichkeit zu der silbernen Hochzeit Sr. Erlaucht des regierenden Grafen zu Stolberg, Wernigerode am 30. Dezember v. J. war es zur Sprache gekommen, inwiefern die Summe, die ein solches Fest kosten wuͤrde, zur Unterstuͤtzung der ärmeren Ein— wohner⸗-Klasse, die insbesondere durch den Ausfall der vorjäͤhri— gen Kartoffel-Aerndte in große Noth gekommen, verwendet wer— den koͤnnte. Es wurde hierauf eine Sammlung in den Ort— schaften der Grafschaft Wernigerode veranstaltet, die einen Er— trag von 176 Rthlr. 20 Sgr. geliefert hat, wovon 16 Wispel Kartoffeln angekauft wurden, die unter 183 arme Familien mit 527 Personen vertheilt worden sind.

Am gten v. M. stießen die im Reg. Bez. Erfurt mit der Erd-Arbeit beim Chaussce⸗Bau von Kindelbruͤck nach Wei— ßensee beschäftigten Arbeiter in der Naͤhe des Dorfes Guͤn— stedt, ungefähr 3 Fuß unter der Ackerflaͤche, auf ein irdenes Gefäß, das jedoch leider beim Aufhauen der Erde in mehrere Stücke zerbrach und wobei auch von dem Inhalte Mehreres verloren gegangen ist. Nicht ohne Muͤhe ist es dem Bezirks— Wegehaumeister gelungen, sowohl die zum Theil erhaltene Urne selbst, als auch 59 Stuͤck silberne Muͤnzen und 3 silberne Arm— baͤnder kaͤuflich an sich zu bringen. Bie Urne hat 32 Zoll Hoͤhe, im untern Theile 43 Zoll im Durchmesser und ist von schwarzem Thon, äußerlich glaͤnzend und von beinahe n Zoll Staͤrke. Die 3 silbernen Armbänder sind ganz gut erhalten, einfach von Drath gewunden und lassen sich enger und weiter schieben, uͤbrigens von verschiedener Große; sie wiegen 5 Loth. Die 50 Stuͤck silberne Muͤnzen sind mit weniger Ausnahme von verschiedenem Gepräge; sie enthalten saͤmmtlich auf der Vorderseite das groͤßtentheils stark, deutlich und schoͤn hervor— tretende Brustbild Roͤmischer Regenten, auch mehrere weibliche Brustbilder nebst Umschriften. Die Kehrseite enthaͤlt sitzende

oder stehende Figuren, auch andere, wahrscheinlich auf die ver—

schiedenen Regierungs⸗Perioden Bezug habende Allegorieen; sie wiegen zusammen 11 Loth.

Die Doͤrfer Seegenfelde im Deutsch-Kroneschen und Ruminitza im Loͤbauschen Kreise, Regierungs-Bezirks Marienwerder, sind unläͤngst durch bedeutende Feuersbruͤnste heimgesucht worden. In Seegenfelde brach das Feuer am 30. Maͤrz in dem Hause eines bäuerlichen Wirthes aus und wurde durch den stattgefundenen Sturm so schnell verbreitet, daß 14 Wohnhäuser, 13 Staͤlle und 13 Scheunen in hellen

ten oder in kuͤnftigen Jahrhunderten wuͤrden machen koͤnnen,

Flammen standen, bevor noch Menschen zur Rettung herbeiei⸗ len konnten. Saäͤmmtliche Gebäude brannten bis auf den Grund ab, und 14 Familien haben den Verlust ihres Obdachs, so wie ihrer Getraide / Vorraäͤthe, Ackergeraͤthe und des größten Theils ihrer Habe zu beklagen. Der erlittene Schaden belaͤuft sich auf 5000 Rthlr.; die abgebrannten Gebaͤude waren nur fuͤr 2000 Rthlr. versichert. Das Feuer soll durch Fahrlaͤssigkeit entstanden seyn. Das Feuer im Dorfe Ruminitza kam am 14. April um 9 Uhr Morgens zum Ausbruch. Die Flamme verbreitete sich, ungeachtet der thaͤtig und umsichtig geleiteten Loͤsch, und Rettungs-Anstalten, schnell uͤber die benachbarten Gebäude, so daß in wenigen Stunden 16 Wohngebäude, 18 Stallungen und 12 Scheunen, so wie das Schulhaus, ein Raub der Flammen wurden. Der verursachte Schaden beträgt 3760 Rthlr., die Versicherungs⸗Summe aber nicht mehr als 800 Rthlr. 5. Entstehungs-Art des Feuers hat nicht ermittelt werden koͤnnen.

Die in diesem Jahre in Breslau abzuhaltenden Pferde— rennen, verbunden mit einer Thierschau und landwirthschaftli⸗ chen Ausstellungen, werden in den Tagen vom 30. Mai bis 3. Juni stattfinden.

Der Stadt Koblenz ist, wie man von dort meldet, kuͤnftig die Abhaltung zweier viertägigen großen Markte gestattet wor— den, wovon der eine am 2ten Montage nach Ostern, der andere den dritten Montag im September beginnen und am ersten Tage mit einem Pferde- und Viehmarkte verbunden seyn soll. Der erste Markt wird im September d. J. stattfinden.

Im Preußischen Staate sind (nach einer Meldung der Koͤnigsberger Zeitung) von 1823 bis 1831, also wahrend 12 Jahren, 345 neue Schiffe erbaut worden, welche sich auf die verschiede— nen Haͤfen, wie folgt, vertheilen: Koͤnigsberg 25, Pillau 11, Memel 6, Elbing 24, Danzig 30, Stettin 48, Stolpemuͤnde und Ruͤgenwalde 17, Kolberg 5, Stralsund 21, Greifswalde 15, Wolgast 7, Barth 28.

In die Hafen des Regierungs-Bezirks Stralsund sind während des Monats April 32 Schiffe eingelaufen und 91 sind aus denselben ausgegangen. Mit letzteren wurden unter anderm seewärts verschifft: 59 Wispel Weizen, 163 Wispel Roggen, 235 Wispel Gerste und 572 Wispel Hafer.

Als ein fuͤr die gegenwartige Jahreszeit seltenes Natur— Ereigniß verdient bemerkt zu werden, daß es heute Morgen zwischen 5 und 6 Uhr hier in Berlin etwa eine Viertelstunde lang start geschneir hat.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Leben des Generals Hans Karl von Winterfeldt. Von K. A. Varnhagen von Ense. Mit Winterfeldt's Bildnisse. Berlin, 1836. Bei Duncker und Humblot.

VI und 234 S. 8. 1 Rthlr. 10 Sgr.

Es giebt historische Charaktere, deren Biographie sich fast von selber schreibt, weil ihre Lebensthätigkeit vor Aller Augen entschie— den daliegt; andere entziehen sich mit ihrem Streben mehr der Be— trachtung, weil ihr Wirken, obgleich das einflußreichste, vor der hö— heren Persönlichkeit des Gebieters zurücktritt oder sich nicht in un— mittelbaren Thatsachen ausspricht. Winterfeldt dürfte deshalb eben so, wie Scharuhorst und Gneisenau, zu den schwierigeren Gegenstän—⸗ den der Geschichtschreibung gehören; ünd darum müͤssen wir es dem Künstler doppelt Dank wissen, welcher seine Stoffe ohne Rücksicht auf das Unbequeme oder Bedenkliche derselben wählt, um uns durch kräftige und schöne Bilder zu erfreuen. Seidlitz, Zieten und ähn— liche volksthümliche Erscheißungen konnten in der Gunst der Menge und in der durch dieselbe fast verschönerten Sage von ihren Thaten der Unsterblichkeit getrost entgegen sehen, ohne immer nach oben hin die volle Befriedigung zu finden, während Winterfeldt und seines gleichen, mehr dem leiblichen Auge der Menge entrückt, hinter dem Vorhange gleichsam agirten und, von sehr Wenigen erkannt, auf die Gegenwart und den großen Haufen verzichtend, ihren Ruf von der gerechten Zukunft, von dem heiligen Richterstuhl der historischen Nach— welt zu fordern berechtigt blieben. Eine solche mit unparteiischer Schätzung abgewogene Gerechtigkeit wird in dem vorliegenden Werke dem lange verkannten, ja vielfach geschmähten Manne zu Theil, des— sen militairischer und rein menschlicher Werth auf diese Weise zum erstenmale in gedräugtem Bilde zum Genuß und zur Belehrung vorliegt. .

Hans Karl von Winterfeldt, 1707 in Pommern geboren, trat in seinem 1Aten Lebensjahre in den Kriegesdienst; wissenschaftlich war er wenig ausgebildet, aber er brachte einen rüstigen Leib und einen offenen Geist ins Leben mit, so daß er dem Könige und dem Kron— prinzen zu gefallen gleiches Anrecht hatte. Doch gab zueirst der Krieg um Schlesien zu eigentlichem Ruhme Stoff und gern fol— gen wir unserm Biographen von der Belagerung von Glogau und von der Schlacht bei Molwitz an, um Winterfeldt's kriege— rischen Geist, sein militairisches Geschick und die Folge sei— ner Verdienste zu übersehen. Die Kriege des großen Königs treten uns in neuer Darstellung entgegen; aber Winterfeldt ist es, um dessenwillen hier von jener großen Zeit gehandelt wird, und es ist dem Biographen ungemein gelungen, von vornherein uns in dem angehenden Kriegsmann zugleich auch den genievollen Feldherrn ahnen zu lassen, so wie des Verfassers psychologischer Blick uus die Duelle der Feindschaften nachweist welche mit dem wachsenden Ruhme seines Helden ihm zu immer breiterem Strome anschwillt. Winter— feldt schließt sich in antiker Freundschaft an den König an; Preußens Ruhm ist sein Stolz: beiden ist sein letzter Athem zugewandt. Er

weifelt nie, daß sein Herr zu immer größerem Ruhm und Sieg sich erheben müsse: unübersteigliche Hindernisse auf dem Wege zu diesem Ziel kennt er nicht, und in solchem Streben liegt sein eigenes Glück. Andere dachten anders: sie berechneten Kraft und Gegen— kraft nur zu genau arithmetisch; sie billigten nicht jede kühne Unter— nehmung des Monarchen und fühlten dennoch ungern, daß sie ihm nicht ganz so nahe standen, als sie es wünschten; was aber daher rührte, daß sie nicht die lebendige und unüberwindliche Zuversicht besaßen, die der König brauchte.

Wenn Winterfeldt den Generalen gelegentlich beim Könige nicht das Wort redet, so darf das nicht als heimliche Verkleine— rung des Verdienstes angesehen werden; denn offen und herzlich tmpfiehlt er eben so demselben die Obersten v. Rursch, v. Natzmer und von Manstein zur Belohnung, wie die Truppen alle, die in dem Gefecht bei Landeshut, 1745, gekämpft für welches er selbst zum General-Major befördert und drei Wochen später durch die Amts— Hauptmanuschaft Tapiau, d. h. durch 50 Rthlr. Pension, belohnt wurde. Diese Anerkennungen steigerten Winterfeldt's Thätigkeit; seine Wachsamkeit und sein militairischer Blick machten ihn dem Kö— nig und der Armee immer unentbehrlicher, und am Ende des zwei— sen Schlesischen Krieges sieht er aufs sicherste bewährt, in der all— seitigen Gunst seines Monarchen festgegründet, als diner der zuver— lässigsten und fähigsten Generale da, und destalb nur um so bedeut— samer als General-Adjutant des Königs in den umfassendsten Ge— schäften, denen aber nicht immer der Dank und die Liebe der Be— theiligten nachfolgte. Sein Scharfblick und seine Anstelligkeit in allen Verhältnissen des Lebens gaben ihm zum Politischen zum Diplomati— schen, zum Merkantilischen einen entschiedenen Beruf, wie zum Kleinen und zum Großen in der Kriegskunst. Klar und gründ— lich sehen wir durch die gewandte Darstellung des Verfassers, wie unter Winterfeldt's Mitwissen und Mitwirken das Bünd— niß zwischen Preußen und England dem siebenjährigen Krtege voraufgeht, welcher eben unvermeidlich war, weil Friedrichs

politische Feinde seine Größe scheuten und Schlesien ihm miß—