1836 / 132 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von Chandos zu Gunsten der ackerbautreibenden Klasse verbuͤn⸗ det und den Agrikulturisten so wenig Hoffnung auf Beruͤck— sichtigung ihrer ö Klagen gelassen haͤtten.

Gestern feierte die Gesellschaft zur Unterstuͤtzung armer Aus⸗ lander den z0sten Jahrestag ihrer Stiftung durch ein Gastmahl in der Eity of London Tavern. Der Lord, Mayor praͤsidirte, ihm zur Rechten saß der Baron Ompteda, ihm zur Linken der Sherlff Salomons. Die Subscription brachte 109) Pfd. mehr, als die vorjährige, namlich 750 Pfund ein, darunter von Sr. Masestat dem Konig 160 Pfund, vom Baron Buͤlow 39 Pfd. und vom Baron Ompteda 10 Pfd.

Nicht weniger als 169 neue Compagnieen haben im vori— gen Jahre in London sich gebildet, darunter 41 Bergwerks- und S5 Eisenbahn-Compagnieen. Das Nominal ⸗Kapital beläuft sich für die Bergwerks-Compagnieen auf 2, 894,609 fo, für die Eisenbahnen auf 31,000,609 Pfd., im Ganzen auf 56,8 15, ** Pfd.

Die Zahl der dieses Jahr aus Irland nach Amerika Aus wandernden ist dreimal so groß als in früheren Jahren. Meh— rere Ursachen werden dafür angegeben, die Hauptursache ist aber wohl, daß wahrend der letzten zwei Jahre, und wahrend die Cholera oder die Furcht vor derselben grassirte, viele Aus⸗ wanderungslustige diesen Entschlüß bis zu einer guͤnstigeren Jahreszeit aufgeschoben haben; alle diese sind jetzt auf der Reise und vermehren den Schwarm so sehr uͤber die jährliche Durch schnittszahl. Indeß meinen hiesige Blatter, auch der Eifer der konservativen Gutsherren habe nicht wenig zu diesem Resultate beigetragen.

Die Times ist der Meinung, daß sich die Frage wegen Kanada jetzt geradezu dahin stelle, ob Kanada eine Britische Ko— lonie bleiben, oder ob es geduldet werden solle, daß es sich zu einem unabhängigen Staate aufwerfe; alle Gruͤnde, von denen. die mißvergnuͤgte Partei Gebrauch mache, wären schon aus der Souverainetäͤt des Volkes von Kanada entnommen.

J Aus dem Haag, 6. Mai. Se. Maj, der Konig haben dem Praͤsidenten der zweiten Kammer der Generalstaaten waͤh⸗ rend der letzten Session, Herrn Dyckmeester, das Commandeur— Kreuz des Niederlaͤndischen Lwen-Ordens verliehen. Puten lurzem wird sich der dritte Sohn Sr. Koͤnigl. Hohelt des Prinzen von Oranien wieder zu unserer Flotte he,

geben, um den Üebungszug mitzumachen, den dieselbe in der

Ostsee unternehmen wird.

Durch Königl. Verfuͤgung vom 29. v. M. ist das israeli— tische Seminar in Amsterdam zu einem StaatsInstitut erho— ben worden.

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Brüssel, 6. Mai. Ihre Majestäten sind heute wieder von Antwerpen abgereist und werden im Schlosse Laeken zuruͤck— erwartet.

Die Festlichkeiten in Antwerpen haben auch noch vorgestern und gestern fortgedauert. Die Zahl der daselbst eingetroffenen Fremden ist ungemein groß; in den fuͤnf ersten Gasthoͤfen waren allein nahe am 20900 Personen logirt, von denen sich 800 in dem großen Hotel St. Antonie befanden. Im Ganzen schaͤtzt man die Zahl der vorgestern in Antwerpen versammelt gewesenen Fremden auf 260,009.

Auf der Eifenöahn wird jetzt auch die Reise von Bruͤssel nach Antwerpen in 50 Minuten gemacht. Das gewoͤhnliche Convoi bedarf jedoch dazu etwas mehr als eine Stunde.

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Kopenhagen, 6. Mat. Nach der nunmehr bekannt ge— machten Reiseroute Sr. Majestät des Koͤnigs geht Hoͤchstderselbe am 5. Juni Morgens von hier nach Kallundborg und dann von dort auf dem Dampfschiffe „Kiel“ nach Aarhuus. Der Koͤnig wird in der Folge Silkeborg, Randers, Aalborg, Aarhus, Hor— sens, Veile besuchen, an verschiedenen Orten Truppen⸗Musterun halten und am 23sten von Veile mit dem erwahnten Dampf schiffe noͤrdlich um Seeland durch den Sund nach Kopenha— e n reh, wo Hoͤchstderselbe am 23. Juni einzutreffen denkt.

Am 3ten Abends kam mit dem K. Dampfschiffe die regie— rende Herzogin von Anhalt-Bernburg, geborene Prinzessin von SchleswigHolstein⸗Gluͤcksburg, hier an.

Wegen des bedeutenden Nothstandes, in welchen ein großer Theil der Einwohner des westlichen Theils des Amtes Viborg versetzt worden, haben Se. Majestaͤt 2409 Rothlr. zur Anschaf— fung von Saat- und Brod⸗ oder Futterkorn fuͤr das Amt ange— wiesen, wovon jeder nothleidende Einwohner ein Darlehn von 10 Rbthlr. zum Ankauf von Korn gegen Caution der betreffen⸗ den Armen-Kommission und zur Ruͤckzahlung bei Erlegung der Steuern des Oktober-Quartals von 1835 erhalten kann. Die Sparkasse der Stadt Viborg und ihrer Umgegend hat gleich— falls 7905 Rbthir, die der Kasse selbst gehoͤren, zum Ausleihen an Bauern, die durch den Sturm vom 11. August gelitten ha— ben, in kleinen Summen von 25 Rbthlrn. baar Silber gegen

Caution und zur Ruͤckzahlung im Dezember 1835 angewendet.

Wiborg, 2. April. Der Königl. Kommissarius legte in der Sitzung der Juͤtländischen Provinzigl-Stände⸗Versammlung vom 19. April den Entwurf zu einem Plakat, nahere Bestim— mungen der Graͤnzen der Preßfreiheit betreffend, der Versamm— lung vor, und entwickelte ihn ausfuhrlich mit Beziehung auf das in Roeskilde Verhandelte. Bei der Gelegenheit bemerkte er unter anderem: Er habe bereits in den Sitzüngen der Roes— kilder Staͤnde⸗Versammlung geaͤußert, daß er im Wesentlichen die Ueberzeugung von der Mißlichkeit neuer Preß-Bestimmun— gen theile und wuͤnsche, die Presse möge sich darch sich selbst verbessern, ohne daß eine Nothwendigkeit fuͤr Se. Maj. ein— trete, die bestehende Preßfreiheit, die der König während seiner ganzen Regierung so sorgsam gepflegt habe, zu seschraͤnken. Was die Versammlung insonderheit über jene beruhigende Richtung der allgemeinen Meinung geäußert, habe seitdein noch mehr Be— stätigung erhalten, und der Kommissarlus habe bereits während seines Aufenthaltes in Juͤtland Gelegenheit gehabt, in Er— fahrung zu bringen, daß die Einwohner dieser Provinz sich nicht minder strenge als die der Übrigen Provin— en in der Mißbilligung unbedachtsamer Benutzung der ez erihen bezeigten, während sie einen hohen Werth auf eine besonnene und freimuͤthige Benutzung dieser Frei— heit setzten. Indessen scheine ihm nicht, daß alle diese Be—

trachtungen irgend einen hinreichenden Grund fuͤr die Provinzial⸗

stände abgeben konnten, von der fraglichen Gesetz-⸗Bestimmung abzurathen. Die Zeit werde ausweisen, ob jene bessere Rich— ae n er es hoff 6 66 Stärke gewinnen würde, daß nregung gebrachte Gesetz nicht nothwendig sey, und es Xrdn err 6 63 h e , , ausgehen zu lassen oder es zuruck zu halten. Zu dem zur

eisheit Sr. Majestät anheimzusteilen seyn, dasselbe

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Pruͤfung des Gesetzes niedergesetzten Comité von 5 Mitgliedern wurden gewaͤhlt: . Otterstroͤm, Landes-Obergerichts⸗ Afsessor, Hardesvogt Wieh, Probst Schinidt, Justizrath Flei— scher und Justizrath Nyegaard. Ferner entwickelte der Kom— miffarius einen Gesetz⸗ Entwurf wegen Bestrafung solcher, bei denen man ungestempelte Spielkarten vorfindet, ohne daß milt denselben gespielt oder gehandelt worden, mit der Bemerkung, daß dieser Entwurf der Versammlung in Roeskilde nicht vor⸗ gelegt worden sey, da er erst zu einer Zeit, wo sie bald zu Ende ging, Sr. Maj. vorgetragen worden; die Versammlung setzte einen Ausschuß von drei Mitgliedern zur Pruͤfung dieser Pro⸗ position nieder.

. 6 ch 1 n Stuttgart, 4. Mai. Die neuesten Nachrichten aus Rom

besagen, daß nicht nur das Modell der Statue Schiller's näch—

stens zum Gusse nach Munchen wird abgehen konnen, sondern, daß auch der unsren Zweck mit dem hochherzigsten Enthusiasmus unterstüͤtzende Thorwaldsen die Zeichnung unn Postamente, wel— ches der' Verein aus Granit anfertigen zu lassen gedenkt, ent— worsen und bereits vier herrliche Basreliefs modellirt hat, wel— che das Postament schmuͤcken sollen; vier einzelne allegorische Figuren in Beziehung auf die Strebungen des unsterb lichen Gefeierten. Das Album ist nun so weit vorgeruͤckt, daß naͤch— stens mit dem Druck desselben in der zu diesem Behufe darge— botenen J. G. Cottaschen Offirin auf schoͤnem Velin-Papier be— gonnen werden kann. Die unter den Augen Thorwaldsen s an— gefertigte Zeichnung der Statue wird in einem Stahlstich das Album zieren. Das Programm der eroͤffneten Praͤnumeration auf das Album erscheint nächstens in den oͤffentlichen Blättern.

Frankfurt 4. M., 3. Mai. (Nu rnb. Korr.) In der Sitzung unserer gesetzgebenden Versammlung am letzten Mittwoch wurde der Vortrag des Senats in Betreff der Aufhebung der Aktenversendung an Universitäten in Kriminal- und Polizeisachen verlesen, und an eine Kommission zur Begutachtung verwiesen. Der Senat legt in diesem Vortrag, in Folge des Bundesbe— schlusses vom 5. Novbr. v. J., wonach die Verschickung der Akten in Polizei- und Kriminalsachen, es sey an Deutsche oder auslaͤndische Universitäͤten, spätestens vom J. Januar 1837 an aufhören soll, einen Gesetz-Entwurf vor, nach welchem die in Kriminal- und Polizeisachen bisher bei dem Ober-Appellations— und Appellations-Gerichte in vim eoneipisndae sententius und jn vim 'rcvisionis resp. ulterioris defeusionis uͤbliche Akten— Versendung aufhsren soll. Egen so soll natuͤrlich auch in den— jenigen Fällen, wo nach dem Art. 27 der Constitutions⸗ Ergäͤn⸗ zungs-Atte gegen Straf- und Consiscations-Verfuͤgungen des administrativen Polizei-Amts das Rechtsmittel der Akten⸗Ver⸗ sendung in vim revisionis statthatte, dieses nunmehr nicht mehr der Fall seyn. Es wuͤrde hiernach in Zukunft in Polizei— sachen: 1) das Polizei-Amt ein Polizei-Gericht in erster, 2) das Appellations-Gericht in zweiter, und 3) das Ober⸗Appel⸗ laͤtions-Gericht in dritter und letzter Instanz; in Kriminal— sachen: 1) das Appellations-Gersicht in erster, 2, das Ober⸗ Appellations-Gericht in zweiter und letzter Instanz erkennen, Und wenn von demselben nach Art. 32 der peinlichen Instruction eine weitere Defension gestattet wird, diese bei dem Ober⸗Appel⸗ lations-Gericht selbst a n. Bei diesem Anlaß muß denn auch natuͤrlich der §5. 19 Nr. 2 der Ober⸗Appellations⸗Ge⸗ richtsordnung in Betracht kommen, da in diesem bestimmt ist, daß in einem, den Praͤsidenten oder einen Rath betreffenden Civil- oder Kriminalfalle ven Amts wegen das Erkenntniß eines auswaͤrtigen Spruch-Kollegiums eingeholt werden soll. Diese Bestimmuüng ware demnach abzuändern; da— dieses jedoch nur durch eine Vereinbarung der vier freien Staͤdte geschehen

kann, so tragt der Segat darauf an, solche in der Weise zu

machen, daß bei einem etwaigen Eintreten jenes Falles der seweilige Direktorial⸗-Senat benachrichtigt und die Akten von ihm an irgend ein Deutsches oberstes Gericht, um das Erkenntniß zu faͤllen, geschickt werden. Welche Wichtigkeit unsere ge— setzgebende ö diesen Antraͤgen beilegt, geht aus der Wahl der vorerwähnten Kommission hervor, zu welcher sie aus—⸗ schließlich Juristen waͤhlte und allerdings ist der Gegenstand von ho er Bedeutung, da es sich von Bestimmungen der Ver⸗ fassung handelt, welche eine Abänderung erleiden sollen. Es ist indessen in vielfacher Beziehung zu wuͤnschen, daß die soge— nannte Universitats-Justiz uͤberhaupt aufhoͤre, und daß nur wirk⸗ liche staͤndige Gerichte Recht sprechen. In Frankfurt, wo stets ne Lesondere Liebhaberei fuͤr das Aktenversenden zu merken war, hat man daruͤber viele Erfahrungen, wie heute von einer Uni⸗ versität so, morgen in demselben Falle von einer andern Uni—

Lersität anders entschieden wurde, was naturlich den Begriff

des Rechts sehr schwankend macht, und eben nicht dazu beitra— gen kann, Achtung vor den Gesetzen und Richterspruͤchen einzu⸗ sidßen. Unser gber-Appellationsgericht bietet gewiß in jeder Beziehung eine sichere Gewähr dafuͤr, daß von ihm streng das Recht gehandhabt werde, und hierin allein liegt die Vürgschast fuͤr die Freiheit der Staatsbuͤrger. Wegen der Bell-Langa— sterschuse hat der Sengt sich dahin ausgesprochen, daß die Er— richtung einer solchen Schule in der Art, wie sie von der gesetz— geßenden Versammlung beantragt worden, dem jetzigen Stand des Volksschulwesens und den hiesigen Verhaͤltnissen nicht entspre⸗ hen wurde, daß jedoch das allgemeine Brauchbare jener Methode in den unteren Klassen der hiesigen Volksschulen aufzunehmen und anzuwenden sey. Auch wegen dieses Gegenstandes wurde eine Kommisston erwählt. Ein von einem Mitglied gestellter hoch st zweckmäßiger Antrag wegen Errichtung einer Frei, oder Armen⸗ schule wurde an die wegen des Volksschulwesens 1nedergeseßzte Rommisston verwiesen. Dem Antrag des Senats, dem phy— sikalischen Vereine auf 3 Jahre eine saͤhrliche Unterstuͤtzung von uh Fl. zu verwilligen, trat die Versammlung einstimmig bei. Dem Verein ist dagegen zur Pflicht gemacht, einen tüchtigen Lehrer der Chemie und Physik zu bestellen, zu dessen Vortragen den Schülern der ersten Klassen der hiesigen Schulen der sreie Eingang gestattet sey, und auf Erfordern den städtischen Behor— den? mit Untersüchungen, Berichten und Gutachten aus dem Gebiete der Physik und Chemie an Handen zu gehen, Bei Gelegenheit der fortgesetzten Berathung über den Stasu— Esigentias kam es zu einer interessanten Erörterung uber einen Vorschlag der Kommission, daß man namlich zwar der Senkenbergischen naturforschenden, Gesellschaft die beantragten 5h06 Fl. auf weitere fuͤnf Jahre bewilligen wolle, daß es aber dem Vorstande der naturforschenden Gesellschaft zu. jeder Zeit und ohne Ruͤcksicht auf etwaige fruͤhere Beschluͤsse derselben freistehen solle, die Summe so zu verwenden, wie, es der Zweck der Verwilligung, die Forderung der naturhistorischen Wissen⸗ schaft, nach seinem Ermessen erheische. In diesem Zusatze er⸗

kannte man nun deutlich die Einwirkung eines vor einiger Zeit

n den Jahrbuͤchern enthaltenen Angriffes auf den Lehrer der Naturgeschichte, unseren um die Gesellschaft so hoch verdienten

Cretzschmar, und er fand daher eine kraftige Bekämpfung, u' In dem Schreiben eines Offiziers der Britischen Legion gegen derselbe auf der anderen Seite vertheidigt wurde, indal „Biftoria von 13. April, welches der Courier mittheilt allerdings die gesetzgebende Versammlung die Pflicht habe, n t es: „Vor einiger Zelt erschien bekanntlich in den Mabri⸗ Verwendung einer so beträchtlichen jahrlichen Verwilligung E.'Zeitungen eine von den Offizieren der Hperations-Armee un— der Weise zu beaufsichtigen, daß dieselbe dem Zwecke entsprech ach nete Bittschrift an die verwittwete Koͤnigin, Ihre Maj. Bei der Umfrage, ob dieser Zusatz der Kommission genehm Ire die dem Vernehmen nach eingesendete Resignäation des werden solle oder nicht, ergab sich Stimmengleichheit, nansqnerals Cordova doch ja nicht annehmen. Dieses Dokument 2 für und 28 gegen den Zulaß, weshalb nach der Göeschcg ir in Ausdrücken des sibermäßigsten Lobes für den Genergl Cor— Ordnung eine nochmalige Abstimmung in der naͤchsten Vg ba, sowohl in seiner Eigenschaft als Feldherrn wie als Staats— sammlung vorgenommen werden mußte. In der am 39. An Linn abgefaßt und ging sogar fo weit, Ihrer Majestat zu ver— stattgehabten Sitzung hatte daher diese zweite Abstimmung stsn Hern, daß die Stabilitaͤt des Thrones ihrer Tochter von der bei welcher mit bedeutender Majoritat jener Zusat. verwoörs behaltung des Generols Cordoba im Kommando abhänge. wurde Von Wichtigkeit möchte noch seyn, daß in der gest iim ich Ihnen nun fage, daß Eordova selbst dieses Doküment benden Versammlung das Befremden daruber ausgesprochen n faesetzt hat, so brauche ich nicht weiter uͤber seine Charlatane⸗ den ist, daß die Reduction der Zinsen unserer Stagtsschuld m ber die Servilität des Chefs, so wie auch uͤber die mili— immer verzögert wird. Hoffent ich wird dieses Ann it che Diktatur, welbher die Regierung unterworfen ist, mich diese fuͤr oe Erleichterung der Lasten der Abgabepflichtin zöulassen. Ob man sich bemüht hatte, uch die Unterschristen wichtige Angelegenheit zu beschleunigen, und ein güunstiges Offiziere der Britischen Legion zu erlangen, will ich fürs sultat bald zu bewirken. . ke unüntersucht lassen.“ ö Frankfurt 4. M., 6. Mai. Die Senkenbergische unn k .

forschende Gesellschaft hat durch den ganz unerwartet er fol ,

Austritt ihres ersten Mitgliedes einen hoͤchst empfindlichen sonstantin opel, 13. Apeil. Aus der Türtischen Zeitung lust erlitten. Dr. Eduard Ruͤppell, der berühmte Reisende füimi Weka entlehnen wir noch den nachsteh enden Artiket: am 1. Mai, an dem Stiftungstage jener Gese llschaft, s Der Wali des Ejalets Tripolis in Afrika, Naif Pascha, Austritt aus derselben angezeigt, nachdem er zuvor ihr sch die gute Verwaltung dieser Statthalterschaft mit gto⸗ Summe von 19,959 Fü, gegen den Genuß von 5pCr. Kar n Eifer angelegen seyn. Gleichwohi hatten unlängst einige Interessen, uͤbermacht hatte. Grund seines Austrittes sl! waächkkoyfe, die Gutes und Boͤses nicht zu unterschtiden und seine Ausstellungen an den Vortragen über naturhistorische ! Pohlthat des Gehorsams nicht zu ermessen fahig sind, die genstäaͤnde seyn. mme des Aufruhrs angefacht und an einem viertehalb Stun—

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Wien, 6. Mai. Ueber die Ankunft, den Empfang und Aufenthalt Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiser Preßburg meldet die dortige Zeitung vom 2. Mai: freudige Hoffnung der Bewohner dieser Stadt, Se. Ma den Kaiset und König in ihren Mauern zu sehen und ihm) ehrfurchtsvollste Huldigung darzubringen, ist in Erfüllun gangen: seit gestern Abend halb 8 Uhr weilt der geliebte narch mit Ihrer Majestaͤt der Kaiserin und Koͤnigin ü Mitte seiner getreuen Ungarn, um den Früchten des mit

mahnung von Seiten des Pascha's vermochte di. Aufruͤhrer ht in den Kreis der Unterwuͤrsigkeit zuruͤckzubringen; wes— lb denn der Pascha drei Bataillene von den bei ihm befind— hen regulairen Truppen gegen sie ausschickte. Das Gesindel de schon durch die erste Gewehr⸗Salve zersprengt: die Mei— entflohen und was den Großherrlichen Truppen in die inde fiel, das mußte nach der Besitznahme des Ortes Ta— huré die verdiente Strafe erleiden. Ein gewisser Osman, der utesellim von Betghasi im Egalet Tripolis, war schon langere heutigen Tage endigenden Reichstages den Stempel der WM l fluͤchtig geworden; auf das Gesuch der Scheiche Und zu geben. Schon vom fruͤhen Morgen an herrschte in ehmsten Einwohner dieses Hrtes bewilligte ihnen der Stadt ein reges Leben, das im Laufe des Tages durch die! i einen neuen Mutesellim in der Person seines Bru— kunft vieler Fremden zusehends wuchs. Nachmittags stn ß Mustafa Bei, den er in Begleitung einer Truppen— der groͤßere Theil der Menschen⸗Masse uͤber die mit theilung unter dem Major Hussein Aga dorthin abschickte. nen Reisern geschmuͤckte Bruͤcke an das zenseitige D nige mit Kanonen und Munition ausgeruͤstete Schiffe brach— . der ODesterreichischen Gränze entgegen, um den Mutesellim und die Mannschaft an den Ort ihrer Be— beim Eintritt auf dem heimathlichen Boden denn geliebten mung. Die Bewohner von Betghasi, wohl wissend, daß scher-Paare ein freudiges Willkommen zuzurufen. An der! Ankunft des Mutesellim's für sie eine Quelle des Heils und markung des Stadt-Gebietes stand die uniformmirte Bürger, ikkes sey, empfingen ihn bewillkommend; aber ein Haufe re— liz des onigl⸗ priv. Marktes Schloßgrund, in der Stadt s (cher, an Widerspenstigkeit gewohnter Individuen, durch die aber, dem Theater-Gebaͤude entlang, paradirte die gesam fihenen Empoͤrer von Tadschuré noch hesonders angereizt, uniformirte Buͤrger-Miliz unserer Stadt. Den Eintritt J fil bei nächtlicher Weile einen Theil der Linien-Truppen in Koͤniglichen Masestaͤten auf Ungarns Boden verkündeten er Kaserne. Dieser frevelhafte VBersuch scheiterte an der nonensalven vom Schloßberge und eine. unabsehbare Mensch (chsamkeit der Letzteren, welche die Rebellen tapfer bekaͤmpften, menge begleitete den sechsspaͤnnigen Hofwagen, in welchem Pöald auch durch den Statthalter, der von der Zitadelle aus Masestaten fuhren, unter dem Gelaute aller Glocken und ! Kanonen gegen die Rebellen feuerte, eine Verstaͤrkung an waͤhrendem Kanonendonner, uͤber die Bruͤcke, durch die vorn Mannschaft erhielten. Das Ergebniß war auch hier die Flucht

Fischerthor errichtete, mit einer Inschrift prangende n Empdrer-Haufens. Keinem der Großherrlichen Soldaten ist glänzend beleuchtete Triumph Pforte nach Allerhöchts diesem Kampfe auch nur ein Haar gekrümmt worden. Der

rem? Absteigequartier im Gräflich Viezayschen Hause, wjor Hussein Aga ist mit einer Truppen-Abtheilung nach De— Allerhoͤchsedieselben von Seiner Kaiserlichen Hoheit abgegangen, weil diesem Distrikte ein tuͤchtiger Befehlshaber Erzherzog Reichspalatin, der K. K. Generalität mit dem Stisoth ihut. Er hat sich ebenfalls eines guten Empfangs zu er⸗ offizier⸗Lorps, dem Stadt⸗Magistrate und einer Deputation uen gehabt.“ Wahl⸗Buͤrgerschaft ehrfurchtsvoll eimpfangen wurden und Verschiedene andere Artikel desselben Blattes exwaͤhnen wir darauf die Hauptgassen der vollstaͤndig beleuchteten Stadt d ihrem Haupt-Inhalt nach. Bie Minister des Innern fuhren. Deefen Vormittag geruhten Se, Majestaͤt die „Auswärtigen und die beiden Defterdare haben. Jeder ein wartung einer solennen Deputation der Reichsstaͤnde und chtig aufgezaumtes Pferd aus dem Großherrlichen Marstall licher Civil- und Militair- Autoritäten anzunehmen, und n Geschenk erhalten. Der Sultan hat der Fregatte „Sie— Nachmittags um 3 Uhr, wo wir dies zur Presse befön in“, einem von denen Groß zerrlichen Schiffen, die unter versammeln sich die Reichsstaͤnde zur 7osten und Schluß Sill Kommando des Kapudan Pascha nach dem Mittellaͤndischen in ihren Saͤlen, um sich von da aus in carhore in die J Here aufbrechen sollen, sein Bildniß in Lebensgroͤße zum Ge— denz Allerhoͤchstfeiner Majestat zur Sanctionirung der At nk gemacht. Der zum Mudir von Mekka ernaunte und dem Schiffe „Gul sisid“ (im Persischen weiße Rose) mit J . n für die heiligen Orte bestimmten Geschenke von Konstanti— . * K ehabgesegelte Scherif Bet ist nach einer 18tägigen Fahrt Franzssische Blätter enthalten folgendes Schreibe!! behalten im Hafen von Alexandrien angekommen, und hat Madrid vom 27. April: „Die Hof-Zeitung hat die neun dort aus uͤber Kahira selne Neise fortgesetzt. Der Capitain sammensetzung des Ministeriums noch nicht bekannt gem die uͤbrige Mannschaft des Schiffes haben wegen ihrer ge— aber wir konnen mit Bestimmtheit versichern, daß es in di Eten Leitung desselben in der stüͤrmischen Winterzeit Groß⸗ Augenblick aus folgenden Mägliedern besteht: Herr Mende iche Geschenke erhalten. Von den Dieben, die neulich behält die Präsidentschast des Conseils nebst dem Portes Einbruch einen Uhrmacher und einen Droguenhaͤndler in det Finanzen; Graf von Almodovar geht voin Kriegs-Mis VKnntinopel bestahlen, sind hereits sechs Individuen eingezo⸗ rium zu dem der auswärtigen Angelegenheiten über und? Porden, und zwar fuͤnf dexselben in Folge freien Gestand⸗ durch den General Rodil ersetzt; Herr Becerra erhält da; von Seiten des ersten Verhafteten, der nur gezwungen nisterium der Justiz, Herr Heros das des Innern Dem Verbrechen Theil genommen hatte. Drei derselben ha—

Herr Ferrer das der Marine. Man sieht hieraus, daß da. öum abschreckenden Exempel die Todesstrafe erleiden muͤs— nisterium keine voͤllige Umgestaltung erlitten hat und es

und die gestohlenen Artikel hat man ihren Eigenthuͤmern

daß der Conseils-Prasident Herrn Heros und. namentlich er zugestellt. Die Verbrecher waren Chorwat 5, von Beccrra noch durch Andere ersetzen wolle. Von Herrn 6 nr Nation eine Anzahl Familien um Konstantinopel ansaͤs⸗ lez ist nicht mehr die Rede. Diese Zusammensetzung des Kn l. .

ist wenig geeignet, den Wuͤnschen der Majoritaͤt in der Prolin ö Die Gazzetta di Zara meldet aus Livno vom 13. ren⸗Kanmer zu genuͤgen, die nur deshalb in den Premier⸗M l: „Die Rebellen sind in größter Eile und unter dem Laͤr—

drang, das Kabinet zu vervollstandigen, weil sie dadurch eine Ren Musteten- und Artillerie⸗Salven von der Verfolgung zirung des Regierungs⸗Systems und eine Tendenz zum Fort . aemnstigten Firdus Beg, welcher sich glücklich aus das Jester⸗ ju erlangen hoffte; allein das gegenwärtige Ministerium hische Gebiet gerettet hatte, beutebeladen zurückgekehrt, und keine von diesen Bedingungen. Der Generszl Rodil it! chiren nun nach Sergjevo, der Residenz des Wesirs. Was der Mann, der durch seinen Einfluß und sein fruͤheres po

dol 3 5g0 19 = . ö ö . . 3 : F ͤ . ,, 1h eigentlich beabsichtigen, soll nächstens berichtet werden. sches Benehmen Herrn Mendizabal von großem Nutzen ge der dortigen Bewohner ist bedauernswürdig, denn seit

. . 217 ö . ö ö Uugn . 2 21 29 * könnte; seine Ernennung hat auch in der Ther a I sind alle Gewoͤlbe gesperrt und aller Handel hat auf— den besten Freunden des Conseils-Praͤsidenten Miss 6. . B n in jener Zeitung enthaltenes Schreiben aus Livno vom

erregt, da er nur unter nachstehenden Bedingungen in! Ii Kabinet getreten ist H. Der Eintritt des ,, i. n 8 in meldet: n die Rebellen nach der Residenz des Ministerium ist nicht als der Sieg irgend einer Patin gane en, so ist. die Rue woch immer nicht hergestellt, und betrachten; der Seiekrgt gehort 3U tenen nn,. 16 ö wen eld er dein 18. Dedeter geschlossen. Ver Ʒu⸗ er wird das Verdienst begünstigen, wo er es sindet. 2) 81 id fses Paschaliks und des Luͤrkischen Croatiens gleicht Personen anstellen, die in den vorigen Cortes gegen das 9 3 . h senem aus den Zeiten des Faustrechtes, und es ist schwer sterium stimmten, wenn er glaubt, daß ihre Dien ie dem, Pi: ug wann diese in die Finsterniß des Mittelalters gehoöͤ— von Nutzen seyn können. 3) Ehrenstiellen und , w Eber rtl lichen Unordnungen aufhören, und Friede und Ruhe sind nicht ausschließlich dem im Felde besindlichen Soldaten neten 9a werden. Einem Schreiben von 13ten zufolge be— behalten; sie koͤnnen auch allen Anderen verliehen werden Hanni Rebellen auf ihrem Marsche nach Serajevo bei den sie verdienen, wenn sie auch nicht der Oper tiene Arnie nn meiner sten von Kavaginka einer Depuration von Travnik hören. 3) Die Regierung ist verpflichtet, alle Mittel aufzust d ner un nder sowohl im Lande selbst, als außerhalb e e ed, uschafsu. Bezirke erklärten, weder mit den Aufruͤhrern ge— gerkrieg zu beendigen, und, wenn es noͤthig seyn sollte, ,

peration der mit Spanien verbündeten Maͤchte nach zi uch . Lu fee zn wollen. Tordova hat feine Entlassung nun definitiv eingereicht ut vonn hrCLroatien herbeigestroͤmten Horden nach vielem zugefügt, daß er das Kommando der Armee nicht behalten] ö

so lange. Herr Mendizabal Minister⸗Praͤsident sey. = nigiflst am 25sten unerwartet hier angekommen!“

. Kroaten.

mung ber 3 Wenigstens fannen wir feine andere Be—

341 Streit und Larm zurück; der großere Theil jener aufruͤhreri— schen Haufen aber erstieg die e und . , . . Das erwähnte Blatt enthalt nach einem Schreiben aus Sign (in Dalmatien) vom 22. April Folgendes: „Der groͤßte Theil der 71 Türkischen Individuen, welche in Begleitung des Firdus Beg unsere Gränze uͤberschritten hatten, entschloß sich,

zurückzukehren. Wirklich sind 63 davon, worunter die Mutter des Firdus, uͤber die Graͤnze, jedoch nach der Herzegovina ge— zogen, wo keine Unruhen herrschen. Der Anfuͤhrer Firdus mit 6 Personen, unter welchen sich ver Rajas als seine Diener befinden, halten fortwährend ihre Kontumaz in dem Lazarethe don Han. Wir erfuhren von seinem Gefolge, es sey ihm nichts Anderes zur Last gelegt worden, als auf die Vollziehung der Großherrlichen Befehle bestanden zu haben; man kann daher sagen, daß nicht gegen ihn, sondern gegen die Reformen die Be— wegungen der Rebellen gerichtet waren, und wirklich sammelten sie sich nach seiner Vertreibung aufs Neue und zogen nach Se⸗ rajevo, wie dies aus allen eingegangenen Nachrichten hervorgeht.“

M agnttach ei.

J Deutsche Blätter berichten aus Botosch an vom 15. April: „Bekanntlich wurde, noch unter der letzten Russischen Verwal— tung, zur Ausarbeitung der neuen Verfassung eine von Russi— schen Beamten präsidirte Kommission niedergesetzt, welche aus folgenden vom Divan gewahlten Bojaren bestand: Alexander Balsch, Wisternik Kostakl Kantakuzeno, Logothet Jordaki Katarschiu und Wisternit Michalaki Sturdza Ejetzt Hospodat). Der von ihnen ausgearbeitete Eutwurf wurde von einer außerordentlich zusammenbe⸗ rusenen Volks-Deputation gepruft, von den zwei Schutzmaͤchten, in Gemaͤßheit des Traktats von Adrianopel feierlich sanctlonirt und vom Hospodar, am 265. Aug. (7. Sept.) 1834, mit der im Regle⸗ ment vorgeschriebenen Eidesformel, als einzige Norm und Grund— lage seiner ,, als Palladium der National-Freiheiten beschworen. ach der neuen Verfassung erhielt nun das Land eine, von den constitutionnellen Staaten entlehnte Volks-Repraͤ— . Dieselbe besteht aus den Bischöfen der verschiedenen Didzesen, au⸗ einer bestimmten Anzahl Bojaren, und aus den von jedem der zehn Kreise zu wählenden Abgeordneten, welche sährlich vom Hospodar zusammenberufen werden muͤssen. Ihre Wirksamkeit, welche fuͤnf Jahre dauert, ist theils legislativ, theils ad⸗ ministrativ. Insbesondere liegt ihnen ob: die Prufung des Budgets die Aufmunterung der Landwirthschaft und Gewerbe, die zluf⸗ sicht uͤber das oͤffentliche Vermoͤgen, die Ueberwachung der Beam⸗ ten, Schulen, Wohlthaͤtigkeits,Anstalten u. s. w. Auch haben sie das Recht, dem Fuͤrsten die Wuͤnsche und Beduͤrfnisse des Lan— des im Petitionswege vorzustellen. Die Wiederbesetzung des er— edegten Fuͤrstenthrones liegt jedoch einer außerordentlichen Ge— neral-Versammlung ob. Schon im ersten Jahre der Regierung des jetzigen Hospodars horte man aber haufige Klagen uͤber Ver, letzung der Verfassung, namentlich uͤber das willkuͤrliche Ver— fahren hinsichtlich der Volksvertretung. Besonders nahm man es dem Hospodar sehr uͤbel, daß die Verfassungsurkunde weder in Druck gegeben, noch publizirt wurde, obwohl Beides aus— druͤcklich festgeseßt, und namentlich von dem mit Recht geruͤhmten Hospodar der Wallachei, gleich bei seinem Regierungs-Antritt, mit lobenswerther Gewissenhaftigkeit in Vollzug gesetzt worden Der Umstand, daß dieselbe bei uns auch jetzt nöch geheim gehal— ten wird Ces bestehen nur zwei schwer zuqaͤngliche PrivatAbschrif— ten in Jassy), bildet begreiflich einen der vorzuͤglichsten Beschwer— depunkte der nun sehr zahlreichen Opposition, und zwar einen um so gewichtigeren, als er auch bei dem durch die druͤckende Eintreibung der Zusatzsteuer aufgebrachten Landmann den kraͤf⸗ tigsten Widerhall findet, indem er die erfreuliche Gewißheit hat daß jene Urkunde auch seine Lage zu vertessern beabsichtigt. Als aber im verwichenen Winter, zu einer Zeit, wo die Aufhe— gung und das Mißvergnuͤgen im Lande schon sehr hoch gestiegen waren, der Pospodar voraussah, daß die verfassungsmaßig ge⸗ waͤhlten Volksvertreter sich ebenfalls gegen ihn erklären warden glaubte er, die Verfassung ganz umgehen zu muͤssen, und er⸗ nannte mittelst an die Isprawniks gesandter Listen, die Abgeord— neten nach Gefallen. Letztere versainmelten sich auch wirklich in Jassy, die Opposition aber protestirte in einer dem Russischen Ge— neral⸗Konsul überreichten Denkschrift gegen die Legalität einer Maßregel, welche die Deputirten⸗Kammer mit unberechtigten und gewissenlosen Menschen füllte. Auch fanden die auf diese Art Einberufnen eine so uͤble Aufnahme und so große Erbitterung in Jassy, daß sie, um oͤffentlichen Insulten zu entgehen, nichts Kluͤgeres zu thun wußten, als die Hauptstadt eiligst zu verlassen. Da aber unter so bedauerlichen Umstaͤnden die Versammlung der Abgeordneten geschlossen wurde, ehe sie eroͤffnet war, so mußte naturlich eine zweite veranstaltet werden. Um jedoch die Opposi— tion zu uͤßkerstimmen, wurde diesmal den Isprawniks aufgetra— gen, aus jedem Kreise, statt zweier Deputirten, mehrere abzusen⸗ den, zugleich auch den Waͤhlern bedeutet, daß andere, als die von den Isprawnkks bezeichneten, nicht ohne Gefahr der Ungnade des Hospodars gewaͤhlt werden dürften. Sonach wurde eine zweite Versammlung nach Jassy berufen, welche bis zur Char— woche dauerte. Allein die Bojaren legten auch dies nal Pro⸗ testation ein, worauf die meisten Abgeordneten, unter welchen auch der hoͤchst unpopulaire Kanta erschien, sich aus der Haupt⸗ stadt wegschlichen, ohne daß ein Beschluß hat zu Stande kommen können. .

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Ein Brief aus Teheran im Morning Herald fuͤhrt laute Klage daruber, daß der schon seit drei Jahren in Anre— gung gebrachte Handels-Traktat zwischen England und Persien durch fremden Einfluß noch immer verhindert worden. Dies sen um so ungluͤcklicher, als der Schah gerade jetzt von Maßre— geln spreche, um die starke Einfuhr Europaischer Manufaktur⸗ Wagren in Persien zu verhindern, indem durch die Fortdauer derselben die edlen Metalle aus Persien gezogen und die Persi— schen Seiden und Vaumwoll-⸗Manufakturen zu Grunde gerich— tet wuͤrden. Der Schah hatte bereits den festen Entschluß ausgesprochen, keine Kleidung zu tragen, vie nicht aus in landi⸗ schen Stoffen bestände; zu gleichem Verfahren waren alle Offi— ziere aufgefordert, ja der Schah hatte sozar mit einem Ferman gedroht, ber bei Strafe Jederman verbieten solle, Eurdpaische Manufaktur⸗Waaren zu tragen und zu gebrauchen.

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⸗. Aus der Unabhängigkeits, Erklärung der Bewohner von Texas, welche (wie bereits erwäaͤhnt) am 2. Maͤrz erlassen wurde, theilen wir Folgendes mit:

„Nationen sind, wie Individuen, der öffentlichen Mei— nung für ihre Handlungen veränwortlich. Wir legen daher einen Theil unserer Beschwerden der unparteiisschen Welt vor, zur Recht— sertigung des jetzt von uns gethanen, zwar gewagten, aber unver— neidlichen Schrittes, der Auflösung unserer pelitischen Verbindung ü dem Mexifanfschen Volke, wodurch wir elne unabhängige Stel

lung unter den Rationen der Erde zu gewi f. ñ 4 ; . gewinnen hoffen. Merikanische Regierung lud durch ihre e n , e, n

eb ige Anglo Amerikanische Bevölkerung von Texas ein, die Wildniß zu kultiviren, wobei ihr in einer geschriebenen Constitution dieselbe constitutionnelle Freiheit und republikanische Regierung woran sie in ihrer Heimat, den Bereinigten Staaten, geiböhnt waren, versprochen wurde. In dieser Erwartung sind wir bitter g etäuscht wor⸗ den, da die Mexikanische Nation sich den letzten vom Genn Anto⸗ nie Lopez de Santana vorgenemmenen Regierungs“ Veränderungen ruhig gefügt hat, der, nachdem er die Constitution dieses Landes ver⸗ nichtet, uns nun die geausame Wahl läßt, entweder unfer durch fo manche Entbehrungen erworbenes Eigenthum zu verlassen oder uns der unerträglichsten Tyrannei, dem rereinigten Des potismus des. Schwerdtes und der Priesterschaft zu unterwerfen. Unsere Wohlfahrt ist dem Staate Cohahuila aufgeopfert worden der durch das eifersüchtige und parteiische Verfahren der gesetzgeben⸗ den Versammlung, die an einem entfernten Orte gehalten und deren Verhandlungen in einer fremden Sprache geführt wurden, unsere Jnteressen fortwährend beeinträchtige hat, und dies geschah, ungeach⸗ tet wir in den beschridensten Ausdrücken um die Errichtung einer besenderen Staats-Regierung baten und, den Beftimmungen der National⸗Constitution gemäß, dem allgemeinen Kongreß eine repu— blikanische Verfassung vorlegten, die, ohne eine gerechte Ursache, ver⸗ ichtlich zurückgewiesen wurde. Einer unserer Bürger wurde auf lange Zeit ins Gefängniß gesetzt, weil er sich eifrig bemühte die Annahme, unserer Constitution und die Errichtung einer Staats -Regierung zu erlangen. Man verweigerte uns die Einsetzung eines Geschwernen-Gerichts. Es ist nichts für den 'ffentlichen Unterricht geschehen, obwohl die Regierung faßt uner— schöüpfliche Mittel besitzt, und es doch ein Grundsatz der Staatswis⸗ senschaft ist, daß ein ununterrichtetes und unaufgeklärtes Volk der bürgerlichen Freiheit und der Seibst-Regierung unfähig ist. Die Regierung duldete es, daß der unter uns stationirte Militair⸗Kom— mandant sich willkürliche und tyrannische Handlungen erlaubte, wo⸗ durch die heiligsten Rechte der Bürger mit Füßen getreten und die Militair⸗Gewalt über die bürgerliche erhoben wurde. Der Kongreß von Cohahuila und Teras ist durch Waffengewalt auseinander getrieben worden und unsere Repräsentanten waren genöthigt, zur Rettung ihres Lebens die Flucht zu ergreifen, und auf diefe Weise wurden wir des politischen Fundamental-Rechts der Repräsentation beraubt. Es wurde die Auslieferung mehrerer von unseren Bürgern ver— langt, und Militair-Detaschements würden abgesendt, um * dieselben sestzunehmen und, den Eesetzen der Verfassung zuwider, in das In— nere abziführen. Unser Handel wird von Seeräubern gestört, indem fremde Abenteurer gedungen worden sind, unsere Schiffe weg junehmen und das Eigenthum unserer Bürger zur Konstszirung in entferute Safer zu führen. Man hat uns das Recht streitig gemacht, den Allmächtigen nach den Vor schriften unseres Gewissens zu verehren, indem wan eine Ratio— nal-Religion begünstigt, die mehr darauf berechnet ist, den zeitlichen Interessen ihrer Diener, als den Ruhm des wahren und lebendigen Gottes zu befördern. Man hat die Auslieferung unserer Waffen verlangt, deren wir zu unserer Vertheidigung bedürfen, nad die das rechtmäßige, Eigenthüm freier Maͤnner und nur tyrannischen Regie⸗ rungen gefährlich sind. Man hat uns zu Lande und zur See an⸗ gegriffen, um unser Gebiet zu verwüsten und uns aus ünserem Ei— genthum zu vertreiben, und jetzt ist ein großes Heer von Süidnern in Anmarsch, um einen Vertilgungs-Krieg gegen uns zu führen. = Dit grausamen Wilden sind durch Emiffare gufgereizt worden, um mit dem Tomahak und dem Skalpir-Messer die unbewaffneten Bewohner unserer Gränjen zu ermorden. Während der ganzen Zeit unferer Verbindung init Mexiko ist die Regierung stets der verächtliche Spielball und das Schlachtopfer auf einander folgender Militair-Re— volutionen gewesen und hat sich beständig als schiach, verderbt und tvrannisch bewiesen. Diese und andere Beschwerden hat das Volk von Texas geduldig ertragen, bis sie endlich ei— nen Grad erreichten, wo Mäßigung keine Tugend mehr ssi. Wir ergriffen daher die Waffen zur Vertheidigung der Natsonal— Verfaffüng. Wir forderten unsere Merifanischen Brüder zum Bei⸗ stande auf. Unsere Aufforderung war vergebens; es find seitkem Monte vergangen. und keine Stimme des Mitgefühls hat sich aus dem Innern hören lassen. Wir sind daher zu dem traurigen Schlusse gezwungen, daß die Mexikaner mit der Vernichtung ihrer Frriheit und der Verwandlung ihrer Regierung in eine Militair Serschaft zufrieden, und unfähig sind, frei zu pn und sich selbst zu wgieren Die Nothwendigkeit der Selbsterhaltung beflehlt uns daher eine ewige politische Trennung. Wir, die bevollmächtigten Abgeordneten des, Volks von Teras, beschließen und erklären daher, daß unfere politische Verbindung mit der Mexifanischen NRatien für immer auf— gehoben ist, und daß das Volk von Teras jetzt eine freie, sonreraine und unabhängige Republik bildet, mit allen Rechten und Eigen schaften, welche unabhängigen Nationen gebühren.“

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Berlin, 11. Mai. Nachdem die Herzoͤge von Orleans und von Nemours auf Ihrer Reise von Paris nach Berlin das letzte Nachtqugrtier in Brandenburg gehalten, sind Hoͤchstdie⸗ selben heute Nachmittag gegen 4 Ühr hier eingetroffen. Im Gefolge Ihrer Koͤnigl. Hoheiten befinden sich der Pair Üünd General-Lieutenant Chevalier Baudrand, der Pair und Gene— ral-Lieutenant Graf Colbert, der General-Major Baron Mar— bot, der Herzog von Valenzay, der Eskadrons-Chef im Gene⸗ ralstabe, Graf von Montguyon, der Rittmeister Herzog von Elchingen und der Buͤreau-Chef Herr IAsscline. Dem Herzog von Orleans sind diesseits der General-Major von Roder ECemi⸗ mandeur der 6ten Division, und der Major von Brandt vom Generalstabe; und dein Herzoge von Nemours der General— Major von Neumann, Commandeur der zweiten Landwehr⸗ Bri⸗ gade und Inspecteur der Jaͤger und Schützen, so wie der Ma— sor von Moliere vom Generalstabe zur Aufwartung beigegeben worden. Ueber die Anwesenheit der beiden Prinzen in Koln ist noch zu melden, daß Hoͤchstdieselben, bevor Sie Ihre Reise von dort nach Hagen fortsetzten, die Domkirche und deren Merkwürdigkeiten in Augenschein nahmen. .

Am 15ten d. M. ruͤcken die Truppen der Potsdamer und Spandauer Garnison zu den diesjaͤhrigen FruͤhjahrsUebun— gen in Berlin ein. .

In dem Lond-Krankenhause zu Schwetz, im Regle— rungs⸗ Bezirk Marienwerder, sind im Laufe des vorigen Jahre 133. Personen (mit Einschluß des Bestandes am I. Januar. 1835 von 83 Personen) ärztlich behandelt worden. Von die⸗

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sen wurden als geheilt entlassen 24, als unheilbar 11, gestor— 7 ö * ztiwirlpoft 4 ; X 9 . 5 ö ben sind 19 und entwichen , uͤberhaupt 58 Personen. Am 1.

Januar 1835 hatte mithin die Anstalt einen Bestand von 75 Personen. In den Propinzial-Lazareth zu Marienwerder sind in dem gedachten Zeitraume 41 Personen (mit Einschluß des Bestandes am lsten Januar 1835 von 11 Personen) aͤrzt⸗ lich behandelt worben. Die Zahl der Entlassenen war It und die der Gestorßenen 2, uberhaupt 388 Personen, so daß am 1. Januar 1836 3 Personen in der Anstalt verblieben.

2 D m , ö

göt 9 . 1 Johann Georg Emil von Braufe, Königlich Preußische Gengral-Major und Direkter der allgemeinen 6e eh . 14. Dezember 1771 zu Stettin geberen, wo sein Vater, welcher der besonderen Gnade Friedrich's des Großen sich zu erfreuen gehabt hatte, als Hauptmann a. D. und Post Direktor lebte. Durch Kö⸗ nigliche Kahinets-Ordre vom 31. Juli 1788 ward er in die damaligs Académie Militaire zu Berlin aufgenommen, eine Anstalt, deren zog; zinge mit großer Sorgfalt erzogen und sür den höheren Staat fend