1836 / 133 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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men bei denselben bemerkt habe. Auch zu Washington in den Vereinigten Staaten werden Damen zugelassen. Bei solchen Beispielen werden die ehrenwerthen Mitglieder doch Wohl nicht nach ausschließenden und Orientalischen Grundsaͤtzen gegen das weibliche Geschlecht verfahren wollen.“ (Gelächter. ) Der hr. Bowring, welcher ebenfalls die Motion unterstuͤtzte, sagte, in Frankreich, Belgien und einigen Deutschen Staaten affe man die Damen in den großen Rath der Nation zu, und ihre Gegenwart sey dem Geschaftsgange durchaus nicht hinder⸗ lich, ihre Gegenwart halte vielmehr die Leidenschaften der Maͤn— ner in den Schranken. (Lautes Gelächter. Herr O Connell bemerkte hierauf: „Man hat erwahnt, daß die Damen in das Irlaͤndische Parlament zugelassen worden sind, Die Ver— anlassung hierzu ist leider nicht rühmlich fuͤr die Irlaͤn⸗ dischen Mitglieder. Damals wurde namlich sehr haufig eine Gastfreundschaft eigener Art ausgeuͤbt, und man fand, daß oft eine . Mitglieder betrunken in das Haus kam. Um diesem Uebel abzuhelfen, schlug man vor, Damen zu— zulassen, und von diesem Augenblicke an sah man Niemanden mnehr berauscht.“ Herr Villiers sagte: „Ich sehe nichts Un— rechtes in der Maßregel, allein wird es damit abgethan seyn? Hat das ehrenwerthe Mitglied keine andere Absichten dabei? Die Zulassung, zintger Damen hat an sich nichts zu bedeuten, aber werden Sie die Thuͤrsteher verhindern konnen, gegen die Bezahlung von einem Schilling oder einer halben Krone so viele einzulassen, als es ihnen beliebt? Wenn das Haus Damen zuläßt, in welcher Ordnung sollen die ehrenwerthen Mitglieder ihr Pri⸗ vilegium ausuͤben? Der Gegenstand ist so verwickelt und schwie⸗ rig, daß ich vorschlage, ihn bis zur naͤchsten Session auszusez⸗ zen.“ Es wurde hierauf zur Abstimmung geschritten, wobei 152 Mitglieder fuͤr und 90 gegen die Motion stimmten, die folglich mit einer Majorität von 42 Stimmen angenommen wurde. Den Abrigen Theil dieser Sitzung fuͤllte eine Debatte über den Antrag Sir W. Molesworths in Bezug auf die Wiederan, stellung des Lord Brudenell als Chef eines Dragoner⸗Regiments aus. Lord Brudenell, ein noch ziemlich junger Offizier, der in sechs Jahren vom Cornet zum GSberst-Lieutenant vortuͤckte, war, wie schon mehrmals erwähnt worden ist, vor zwei Jahren von dem Kommando eines Husaren-Regiments auf Befehl des Köͤ— nigs entfernt worden, weil er sich, nach dem Urtheile eines von ihm selbst provozirten Kriegsgerichtes, bei dem er klagend gegen einen seiner Rittmeister aufgetreten war, erlaubt hatte, nicht nur ohne allen genügenden Grund gegen diesen Offizier zu verfahren, sondern auch in seinem Regimente ein Spionir⸗System einzufuͤhren und die Unterredungen, welche er selbst mit den ihm mißfaͤlligen Offizieren fuͤhrte, ohne deren Wissen aufschreiben zu lassen, ein Ver⸗ fahren, welches von jenem Kriegsgerichte als empoͤrend fuͤr die Ge⸗ fühle eines jeden Offiziers und Gentleman und als höchst verderblich fuͤr den Dienst des Koͤnigs geschildert wurde. Sir W. Moles⸗ worth fuͤhrte nun Beschwerde daruͤber, daß, dieser kriegsgericht⸗ lichen Erklärung und des darauf basirten Königl. BVeschlusses ungeachtet, Lord Brudenell, mit Uebergehung einer großen An— zahl alter und verdienter ffiziere, wieder angestellt worden sey, und zwar bei dem elften Dragoner-Negimente, welches in Ost⸗ indien stehe, groͤßtentheils von alten Offizieren kommandirt verde und daher eines tuͤchtigen Chefs beduͤrfe. Der Redner benutzte diese Umstaͤnde, um theils das Verfahren des Ober-Befehlsha— bers der Armee, Lord Hill, von dem die Ernennung des Lord Brudenell ausgegangen, in Bezug auf diese Ernen— nung, theils aber auch die Stellung des Ober ⸗Befehls— habers selbst im Allgemeinen zur Sprache zu bringen. Es ergebe sich, sagte er, daß diese Stellung dem in der Briti— schen Verfassung aufgestellten Grundsatze, daß alle Behörden des Staats, mit alleiniger, Ausnahme des Koͤnigs, dem Volke ver— Zatwortlich seyen, geraͤdezu widerstrebe, wie dies denn auch durch die Manister selbst vor einiger Zeit zugegeben worden sey, indem Lord Howick, der Kriegs-Secretair, erklart habe, das Ministe⸗ rium fey nur im Allgemeinen fuͤr die zweckmaͤßige Wahl des Ober⸗-Befehlshabers des Heeres verantwortlich, dieser selbst aber habe seine einzelnen Handlungen nur gegen die Krone zu verant⸗ worten. Sir William Molesworth fuhrte alle diese Umstaͤnde in einer ausfuͤhrlichen Rede weiter aus, beschraͤnkte jedoch . Antrag auf Niedersetzung einer Kommission, welche das Verfahren des Ober⸗Befehlshabers in dem vorliegenden Falle untersuchen sellte. r. Hume unterstuͤtzte den Antrag. Lord Brudenelkzwelcher eben⸗ falls Parlaments Mitglied ist, uͤbernahm seine Vertheidigung selbst, suchte durch Beibringung von Zeugnissen sein untadeliges Benehmen als Offizier im Allgemeinen zu erweisen, behauptete, daß, was man ein systematisches Verfahren zur Verletzung der Gefuͤhle seiner Offiziere und zum Nachtheile des Dienstes nenne, nur einzelne, durch die Umstände gebotene Maßnahmen gewe— sen seyen, stuͤtzte seine Hauptbeschwerde darauf, daß er unge— hort verurtheilt worden sey, da ihm der König die Revision des kriegsgerichtlichen Urtheils, welches nur newenbei einen Tadel gegen ihn ausgesprochen, verweigert hase, und berief sich end— lich auf mehrere fruͤhere Vorgange, in welchen Offiziere unter gleich nachtheiligem kriegsgerlchtlichen Ausspruche dennoch ihre Kommandos behalten hätten. Auch Lord Howick sprach gegen den Antrag, jedoch hauptsaͤchlich nur aus dem Grunde, weil derselbe nur ein ostensibler und der eigentliche Zweck der einzusetzen— den Kommission der sey, eine Veraͤnderung in der Verwaltung der Militair-Angelegenheiten herbeizufuͤhren. Nachdem noch Herr Hume den Antrag ausfuͤhrlich vertheidigt und Sir Henry Hardinge denselben bestritten hatte, suchte O'Connell den Antragsteller zur Zurücknahme desselben zu bewegen, weil offen bar dem Lord Brudenell Gerechtigkeit verweigert worden sey. Sir William Molesworth erklaͤrte sich dazu bereit; die Freunde des Lord Brudenell wollten dies jedoch, gegen die sonstige par— lamentarische Gewohnheit, nicht gestatten, sondern drangen auf Abstimmung, bei welcher sich denn 322 Stimmen gegen den Antrag und nur 4 fuͤr denselben aussprachen, so daß er mit der bedeutenden Majorität von 280 Stimmen verworfen wurde.

Unterhaus. Sitzung vom 4. Mai. Herr Poulett Scrope beantragte eine Reihe von Resolutionen, wodurch das Haus mit Ruͤcksicht auf den Bericht der Irlaͤndischen Armen Kommissarien erklären sollte, daß unverzuͤglich Maßregeln ge— troffen werden mochten, um die Armen in Irland aus ihrer traurigen Lage zu reißen. Der Antragsteller erwahnte, daß nach senem Bericht ein großer Theil der arbeitenden Bevoͤlke— rung von Irland nicht hinreichend mit den allergewoͤhnlichsten Lebensbedurfnissen versehen sey, daß sich nicht weniger als 2,385,000 Personen dieser Klasse im groͤßten Elend befaͤnden und während dreißig Wochen des Jahres gar keine Beschäftigung fanden, daß viele Weiber und Kinder mit Widerstreben und Scham betteln mußten, und daß das Betteln, welches zu Traͤgheit, Betrug und Verbrechen fuͤhre, uͤberhaupt die einzige Huͤlfsquelle der altersschwachen und kranken Armen sey. Herr W. S. O Brien unterstuͤtzte den Antrag und behauptete, es herrsche uͤber nichts eine so allgemeine Uebereinstimmung aller Ansichten, als

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daß es die Pflicht des Parlaments sey, jenem Zustande abzuhel⸗ fen. „Selbst die Irlaͤndischen Gutsbesitzer“, sagte der Redner, „sind bereit, einer Veranderung des jetzigen Armenwesens beizu— pflichten; wollen also die Minister die Einzigen seyn, die sich keine Ansicht uͤber diese wichtige Angelegenheit gebildet hasen? Wenn sie dies wirklich nicht gethan haben, so taugen sie nicht zu Verwaltern des Landes; haben sie es aber, warum widersez⸗ zen sie sich dann der Einbringung einer darauf bezüglichen Maßregel ?

Ware dies nur eine Partei⸗Frage, so würden die Baͤnke schon gefuͤllt

seyn; wenn essich aber um eine Sachehandelt, bei welcher die Wohlfahrt von Millionen betheiligt ist, sind die Baͤnke fast ganz leer, ein trauriger Anblick! (Hört, hoͤrt! Man wird sagen, es sey schon zu spaͤt in der Session, um noch eine solche Maßregel einzubrin—⸗ gen; ich kann aber nicht glauben, daß sie sich nicht in seyr kur— zer Zeit wuͤrde entwerfen lassen, wenn es den Ministern wirk⸗ lich Ernst waͤre mit ihrem Wunsche, die Sache erledigt zu sehen. Das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied fuͤr Dublin (O Connell) hat mir vorgeworfen, daß ich in dieser Angelegenheit mehr Eiser, als Einsicht zeigte; Alles, was ich auf eine solche Beschuldigung erwiedern kann, ist, daß mein Eifer kein neuer Eifer ist, denn ich habe schon sechs oser sieben Jahre hinter ein— ander das Haus immer wieder auf diesen Gegenstand aufmerksam gemacht, und ich bin uͤberzeugt, daß uns jetzt schon eine Bill daruber vorliegen wuͤrde, wenn das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied in dieser Beziehung in einem anderen Ton zu dem Ministerium gesprochen hatte.“ Lord Morpeth, der Se⸗ cretair fuͤr Irland, antwortete: „Es sind dem Hause mehrere Vorschlaͤge in Bezug auf das Irlandische Armenwesen gemacht worden, aber wenn ich sie sammt und sonders betrachte, so kann ich nicht sagen, daß ich einen einzigen davon zum Landes⸗Gesetz werden sehen moͤchte. (Hort, hort! Ich gebe gern u, daß die unter den Irlaͤndischen Armen herrs nende doch ernstlich Abhuͤlfe erheischt; ich halte keine Pflicht fuͤr dringender, aber ich kann mir auch nicht verhehlen, daß die Art und Weise, wie diese Pflicht erfuͤllt und wie diese Abhuͤlfe bereitet werden soll, eine hoͤchst schwierige, delikate und, wenn nach irrigen Ansichten gehandelt wuͤrde, auch hoͤchst ge— faͤhrliche Frage ist. Ich kann bei dieser Gelegenheit nur so viel sagen, daß das Ministerium diese Angelegenheit keinesweges ruhen laͤßt. (Hoͤrt, hort! Wir haben die Erwaͤgung dersel— ben nicht nur nicht aufgegeben, sondern wir sind jetzt mit der Berathung uͤber die angemessensten Maßregeln begriffen, die zu ihrer Erledigung zu treffen seyn moͤchten, und sobald wir im Stande seyn werden, dem Parlament eine allgemeine Maßregel auf unsere eigene Verantwortlichkeit zur Annahme zu empfeh⸗ len, werden wir es ohne Ausftuͤchte und ohne Verzug thun. Daß es gleich geschehen sollte, dafuͤr kann ich dem Hause bei der Wichtigkeit und Verwicklung der Sache nicht stehen, aber ich kann dem Hause versichern, daß es geschehen wird, so— bald die Umstände es irgend erlauben, und ich muß mich daher dem Antrag des ehrenwerthen Mitgliedes fuͤr Stroud (Herrn Scrope) widersetzen.“ (Hort! Herr S. Crawford fuͤhrte mehrere Ursachen der in Irland herrschenden Noth an, darun— ter namentlich die Verwandlung kleiner Pachten in große und die Vertreibung der Pächter, die gegen ihre Gutsherren stimm— ten, und er bedauerte es sehr, daß Herr O'Connell, der durch seinen Einfluß auf das Ministerium so viel fuͤr diese Sache thun konne, sich nicht zu Gunsten derselben verwende, sondern sich vielmehr aus Gruͤnden, die er (der Redner) nicht untersuchen wolle, trotz aller seiner Betheuerungen, wie sehr ihm das Wohl des Irlaͤndischen Landvolks am Herzen liege, trotz aller seiner angeblichen Sympathie fuͤr dasselbe, unbegreis⸗— licher Weife von diestr Debatte ganz fern gehalten habe und seine Landsleute in ihrer Noth ohne Beistand lasse, was man doch schwerlich echten Patriotismus nennen koͤnne. (Großer Beifall.) Uebrigens ließ sich Herr P. Serope durch die Auf— forderungen mehrerer Mitglieder und durch die Erklärung Lord J. Ruffell's, daß die Regierung vielleicht noch in dieser Ses— sion eine desfallsige Maßregel einbringen wurde, zur Zuruͤcknahme seines Antrags bewegen. .

Unterhaus. Sitzung vom 5. Mai. Unter mehreren Bittschriften, die dem Hause vorgelegt wurden, befanden sich auch einige, welche die gaͤnzliche Äbschaffung der Stempel-Ab— gaben von Marine-Polccen verlangten. Herr Robinson, wel— cher dieselben einbrachte, bemerkte bei dieser Gelegenheit, er ser überzeugt, daß der Kanzler der Schatzkammer die Zweckmaßig— keit einer Reduction dieser Abgabe zugestehen muͤsse. Diese Abgabe bringe nur 200,990 Pfd. jährlich ein und sey fuͤr den Handel des Landes von ungeheurem Nachtheil. Herr Parrott machte hierauf die Anzeige, daß er am nächsten Montag, am hten, verschiedene Amendements zur Englischen Zehnten-Bill in Vorschlag bringen werde, und Hr. Gillon sagte, er werde am 12ten die Aufmerksamkeit des Hauses auf das ungleiche Ver— haͤltniß der Abgaben lenken, die von den verschiedenen Com— munications-Mitteln im Innern des Landes erhoben wuͤrden und hoͤchst nachtheilig fuͤr das Land seyen. Das Haus vertagte sich hierauf, weil nur 27 Mitglieder zugegen waren.

London, 6. Mai. Gestern war Cerele bei der Koͤnigin, bei welchem sich auch der Prinz von Oranien mit seinen beiden Soͤhnen einfand, der erst kurz zuvor angekommen war. Bei sei— ner Ankunft an dem Landungsplatze bei dem Tower war Seine Königl. Hoheit mit militairischen Ehren von einem Garde-Ba— taillon, welches die Ehrenwache bildete, empfangen worden und hatte sich, nach einer Unterredung mit dem Herzoge von Wel— lington, und nachdem er den Herzog von Beaufort und den Grafen Howe empfangen hatte, sogleich zur Koͤnigin begeben. Nach dem Cercle, dem die Herzogin von Kent wegen Unpaͤßlich— keit nicht beiwohnen konnte, speiste Se. Koͤnigliche Hoheit mit den beiden Prinzen Wilhelm und Alexander und mit dem Nie— derlaͤndischen Gesandten Ritter Dedel bei Ihren Majestäten. Der Prinz trug die Britische Generals,Uniform und das Groß— kreuz des Bath-Ordens. In seiner Begleitung befinden sich der Graf von Limburg-Stirum und der General Boͤckler.

Der Neapolitanische Gesandte hat bei dem hiesigen Konsi— storial-⸗Gerichte eine Prozedur gegen den Prinzen v. Capua eingeleitet. Letzterer hatte namlich eine Trauungs-Licenz zur Sanctionirung seiner Ehe mit Miß Penelope Smith nachge— sucht, und die gesetzlichen Erfordernisse wuͤrden auch richtig be— funden worden seyn, hatte nicht der Gesandte ein Inhibitorium eingelegt, mit Beziehung auf die Nullitaͤt jener Ehe kraft des Neapolitanischen Hausgesetzes vom 7. April 1822, welches durch den, gegenwartigen Koͤnig unterm 12. Maͤrz 1836 bestaätigt wor den mit der Hinzufuͤgung, daß jede ohne Bestimmung des Koͤ⸗ nigs eingegangene Ehe Confiscation fuͤr die Uebertreter nach sich ziehen wurde. Der Anwalt des Gesandten hob hervor, daß der Prinz kein domlcilirter Britischer Unterthan sey, während Pr. Lushington fuͤr den Prinzen sich darauf berief, daß fremde Ge— setze in England nicht gültig seyn koͤnnten, und daß Miß Smith eine Britische Unterthanin sey, auch eine Trauungs-Licenz unter

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diesen Umständen nicht verweigert zu werden pflege. Das un orgeht, i,, , mrten auf den noch verfuͤgbaren Kron— M 56 . Mich j sed 6 1 j ĩ 5 ö 1 Prim ö , aus Ober⸗Kanada war es 0 len. 4 0 8 e = ) Der Britische Botschafter am Oesterreichischen Hofe M hoch der vollziehende Rath (das Conseil des Unter⸗-Statthalters), Frederick Lamb, ist vorgestern von Dover nach Calais abge gan Leffe ,, . , , . . niedergelegt hatten. Die Ti z mei e Ferie 29 pi ö. 1 Versammlungshaus hatte den Grund dieser Uneinigkeit zu d ö. . . , , 23 n ö ö. . bis zum sst Dar . verlangt, und es waren demselben von Sir Francis „wahrend welcher Zeit das Parlament keine Sitzungen hall bernehn ö 8

ö . . . = perneh an, Fe o. fo 9 2 is csvo 16 1 wird, wuͤrden ohne Zweifel den Mitgliedern des Unterhauses . Head Abscht sten der Korrespondenz zwischen ihm und dem willkommen seyn, die, wenn sie ihren Pflichten gehörig na

Hathe mitgetheilt wor den. Der Streit betraf die Beschaffen— kommen wollten, jetzt sehr beschaäftigt seyn muͤßten. Ge ster n heit und den ,, der Functionen, die dem Rath obliegen, sagt das genannte Blatt, „waren nicht weniger als 31 Au hessen Mitglieder 9 angt hatten, daß man sie über alle Gegen schüsse in offentlichen und rivgt, Angelegenheiten versamün, finde ohne ö die dem Statthalter in dessen amtlicher Diesen Herren wird eine kleine Erholung? sehr angenehm Le, cha zur . vergelegt werden zu Nathe ziehen wenn auch eine Verlaͤngerung der Session die Folge davon vn ble, wogegen , . allein ar tn Handlungen . Bei dem jetzigen langsamen Arbeitsgange durften die min Ges verantwortlich zu seyn behauptet: und der Mzein ung war, riellen Maßregeln wohl das Ende ihrer Reise kaum vor ] es au ihn ankomme, ber Helche Angelegenheiten er senen nachten erreichen, selbst wenn die baufallige Kutsche nicht; ! Rathe ziehen wolle. Er wies aus dem Inhalt der Urkunde, ihnen zusammenhricht.“ uch welche ein ese het Rath fur die Vropinz errichtet Vorgestern hatte eine zahlreiche Deputation von Edellch nach, daß es dem Gutachten des Statthalters uͤberlas— und J aller ö . Parteien eine! ferenz mit dem Premier-Minister, Lord Melbourne, um den . ., ; w ben die Rothwendigkeit eines durch den Verkauf wn e Mer kanische Vice Hraͤsident, General Vartagan, nach Pieszchm— Ländereien in den Kolonieen zu errichtenden Fonds vorzustn , in der Hauptstadt Mexiko mit Todt ab— ange ö

worden,

Aus Vergeruz vom 16. Marz wird gemeldet, daß der

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—— Amsterdam, 7. Mal. Die Fonds⸗-Course haben im Gan—

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der Regierung, eine parlamentarische Kommission zur Unnn chung des Vorschlags ernannt werden. ö

Herr James Brant, bisheriger Vice-Konsul in Trape n . ist zum Britischen Konsul in Erzerum ernannt worden. 5

Die hiesigen Blaͤtter heschaͤftigen sich fortwährend viel der Veränderung der Stempelgesetze, die den großen Jourm sehr unangenehm zu seyn scheint. Dagegen empfehlen sie f ssche Rechnung drängten den Cours später zwar um pCt. her— Herabsetzung der Feuer, Assekuranz-Abgabe, die fich in genss rer, dech gestern war die Frage danach zwi dar se eifrig, daß 87 Fallen zwei Mal so hoch belaͤuft, wie die Prämie selbs . 6 bet, ern, aunselegtz wurden; Kanzbillets folgten ehen so und

Der Mayor in Scarborough klagte kuͤrzlich vor Gen ö. aer, ö ö J gegen einen Artikel im „Leeds Intelligencer“, worin ihm Sch n Rottrungen ven Spanischen Effekten, ein, was cinen . gegeben war, er habe von Soldaten verlangt, daß sie, 6 günstigen Eindruck auf den hiesigen Martt hervorbrachte; er— Dienst-Reglement entgegen, in seiner Gegenwart die Huͤte ] xe sind dadurch bis zu 16239 gesticgen; alte Sondikat-Obliga— nehmen sollten. Der Richter ließ die Klage aber gar nich] Louen galten 983 und neuere l zproc. dito 825 pCt. Die zle— da das Zeitungsblatt offenbar nur einen Scherz habe il in der Lande sßs Cesellschaft ad nente dingé gestick i sunduchatzen wollen, durch den sich kein verständiger Mann verletzt zu ss 6H Ldie ganz och , . 6 l edech ohne, viel̃mn Umsatz, be; brauche. . . nauptes, , ö. . ö , . mit den

Von allen Seiten gehen Veschwerden über die Spal“ bar lone, J tionswuth in Actien ein. Unter den Compagnieen, die sich nm allliid wobon die erste Nachricht direlt bierbher kam, Ueß gestern dings gebildet haben, befinden sich nicht weniger als sieben; e niedrigere Rotiz von Antwerpen unberücksichtigt und brachte gräbniß-Gesellschaften. Auch ist ein Runkelruͤben-Sucker zi Wwdein-Obligationen bis 473 ü 33 PCt. Bei geringem Umsatz sind cations-Verein für das vereinigte Königreich entstanden. ir proc. Russische Juscrivtionen 6833 pCt., bezahlt worden; Vester— Sache wird vermuthlich im Parlamente vorkommen. hhische Fonds blieben ebenfalls peeishaltend; Biener Metalliques

Aus allen Hafen der Suͤdkuͤste von England langen Nichten 100 * pCt. n, , 3. n Bank- Actien in et⸗ richte uber die fuͤrchtbaren Wirkungen der Stürme währen. , n , , ö drei ersten Tage dieses Monats an. Mehrere Tage hin [ Lititug!n fr zun? pCt. Pteiengations, Geschüfte? zn zn war die Verbindung mit Frankreich ganzlich abgebrochen, rét. diefer Tage abgeschlossen worden. Ter hiesige Getras— weder von der Franzoͤsischen noch von der Englischen Kuͤst! Markt geräth allmälig wieder in einen slauen, Zustand; die Spe— irgend ein Schiff den Hafen zu verlassen wagen konnte. Planten zeigen sich nicht und der Umsatz beschränkt sich auf den ge⸗ Angesicht von Ränsgaté sind mehrere Schiffs mit Mann! Kbnlchen Verbrgüch; bes, drängenken Kerfauf, würde inan sendhl Maus untergegangen, und das Dampfschiff „Victoria“ ha iw Bitzen Als Nergen mn zrtlich nicdr gere Per e unh nen müssen. deutende Havarie erlitten. In Cowes sind' die Hafen -n MUnseng, Tieszr . ö . stark beschaͤdigt worden, und die See, welche eine 19 Fut inn ö ö , . . Mauer umstuͤrzte, schlug an mehreren Stellen uͤber die auf! ulm toren slschen e gnrn 148 Ri 66h 125 . 1 .

, . * . e Rogg Fl., für 120. 121pfünd. alten Ro— Quai stehenden Haͤuser hinweg. In Brighton zerschmetn Rocker 2. In Fl., 122pfünd. Rheinischen 148 Fl. Bon Hafer war der Sturm die Fenster, stuͤrzte die Schornsteine von den R bloß 76pfünd, schwarzer angebracht, welcher 38 Fl. galt. chern herunter und warf sogar mehrere Menschen zu Ban welche zum Theil bedeutend beschädigt worden sind. 3 ö. q

Ueber Paris ist die Nachricht von der Reorganisation . . ö ö ö! Portugiesischen Ministeriumis (die wir bereits in Rr. lz Hann gver, . Mat, Am heutigen Tage hat sich dte all St. Zig. unter Portugal gemeldet haben hier eingegn meine Stande-Versammlung zu der diessährigen Diät hier— Als desonders wichtig wird von einigen hiesigen Blattern Flbst wer sammelt. . ö . hervorgehoben, daß Herr Silva Carvalho wieder das Portefß Ham hun g . Mat. An Tten de verschied hier de; Groß— der Finanzen uͤbernonmen hatte, und daß der Herzog von ] rioglich . Geschäͤltstrsger, Heheime mell' zu dein besonderen Zidecke, die Uinterhend lungen un Bätions Rath Heinr. Matttzus Pauli. Der Verewiate war fremden Mächten zu führen, ohne Portefeuille in das dil at; Dezember 1716 zu Boitzenburg geboren, wo sein Vater zufgenonnnen worden war. Zögleich man durch Privat] Bell, Direttor war. Sit 6ꝛ Jahren fungirte er zer als bis Jetzt hier noch nicht die Bestatigung dieser Nachricht Necklenburgischer Postmeister, dann als Konsul und endlich als ten hat, fo wird an der hiesigen Vörfe, nach Angabe dr Bschaftsträger in Sambußß;. ., D mes, doch kein Zweifel an der Richtigkeit derselben gehegt, Goth a, J. Mai,. Leipz. 31g. Die Ptinzen Ernst man ist nur üͤbed die Wahrscheinlichkeit des Bestandes deen] Albert, Söhnk, unseres Herzogs, ioerden guf ihrer Reise Ministerlums verschiedener Ansicht. Während Einige denn dem Oker st⸗ Lieutenant Bon Wichmann, früher in Hannove— nur eine fehr kurze Dauer prophezeien, sind Andere der! schen Diensten, und den Geheimen Hofrath Florschüͤtz, der bis— nung, daß nur die Männer, aus denen das neue Minim— dem Unterricht der Prinzen vorstand, beglgitet. Sie werden besteht, im Stande seyen, der Verwirrung, welche in d ic Pnächst an den Hof ihres, Königlichen Oheimz in Brussel nanzen herrscht, und die sich auf fast alle oͤffentliche Verhlh gehen und daselbst, lingere Feit verweilen. Unser. Neal— des Landes uͤbertragen hat, ein Ende zu machen. Einige Bin jule der selbst im Augenblicke , , . noch Schwierig⸗ erregt indeß der ebenfalls durch jene uͤber Paris eingetroffenarst, . zutgegentraten, ist. hun zur Freude Aller, die das drin, richten bekannt gewordene Umstand, daß der Gemahl der Köoͤnmn gende Beduͤrfniß einer ssolchen zeitgemäßen Anstalt fuͤr unser Erfuͤllung des ihm von Seiten der Letzteren bei Abschmn 9 , nn , und zählt bereits sechzig Heiraths-Vertrages gemachten Versprechens, ihn zum Oläb . Die hiesige Handelsschule und das Gymnastum, welch fehlshaber des Heeres ernennen zu wollen, bestehe. Bek . nh t an Ueber füllung litten, haben, durch die neue Anstalt haben die Cortes fast in dem Augenblicke der Ankunft des , Ableitung erhalten. Zum Direktor ist Herr zen den Veschluß gefaßt, daß ihm jenes Amt nicht über . ö. nn J Man, wird ein werden konne. Wie es heißt, soll nun die Königin an die ee. Gebaͤude fuͤr die Realschule errichten, wahrscheinlich dem Minister das Verlangen gestellt haben, Alles daran zu n enen 1 ö ,,, . um die Zustimmung der Cortes zu der Erfüllung des von i aus gin ch (n, T.. Mai. ö 1 Blätter schreiben Gemahl'ausgesprochenen Wunsches zu erlangen. Auch vl Bur , nern I Reorganisatton des Spanischen Ministeriums wird in einer h une! . (isenbahn gus, dem linen Rhe schrift vom 28sten v. M. 2 Uhr Morgens, von dem Mn i . nahe bevorstehend meldet, erfahrt man aus den, Korrespondenten der Times gemeldet, mit der Bemerkung)! , . 9 dez Negel hierüber gut unterrichtet ist, daß die Aus— die darauf bezüglichen Verordnungen unverzüglich der hel. des Projekt⸗ , . werde. Nanmentlich sollen zur Genehmigung vorgelegt werden und aun nächsten z, net snaßblrger k iirchte n, wenn zletien zu diesem Untern h, der Hof-Zeitung erscheinen sollten. (Die Zusammensetzun, sindli cee würden, so wuͤrden die in ihren Händen be, Minssteriüms wird in dieser Meldung ganz eben so ange e fh Papiere vom ehemals sogenannten Kanal Monsicur wie sie gestern in unserem Blatte im Artikel Spanien flute 0 Rheine ö. der Rhone, bedeutend im Werthe theilt worden ist.) 6 uch , . gar, die unbegreifliche Meinung,

Oberst Kinloöͤch ist von der Huͤlfs-Legion in Spanien len . Vadischen Städten seyen die nöth' gen Kapita— kommen und befindet sich in viel besseren Gesundheitsumth eilen . nicht ö sich nicht zu als man es zu erwarten Ursache gehabt. men 866 ,, ö Rug sichten, Die genorn⸗

Nachrichten vom Cap vom“ 12. Febr. d. J. mehn du 863 gar nicht zu gedenten, Dagegen ist es gewiß, Ruͤckkunft der zur Erforschung des inneren Afrika ausgesnn, tien a ache Badischer Seits nunmehr sehr entschieden aufge— ö 3 h 9 f 9 . ffen wird ill zisse d Saus 5 Txpedition unker der Leitung des hr. Smith. Der we üchtlabhdz und man pill wissen das mus. dothschild sey welcher über die Refültate der Expedition iu elner General Mam) eerst; Kapitalien zu einer Eisenbahnanlage zw ischen sammlung aller zur Unterstuͤtzung derselben zusammengetrel Jens gen n sannd Basel vorzuschießen, ö welcher Bahn es ubri— Subskribenten erstattet wurde, ist so guͤnstig ausgefallen, Enjshꝛ du onß nicht an Kapjtalien fehlt, die nur der endlichen der jetzt auf dem Cap befindliche Astronom Sir John Heth ö harren. ö ,, den Vorschlag machte, die Versammlung solle sich zu einem ganze ich ornelius, an dessen Namen und Wirken sich eine manenten Vereine konstituiren, damit die Zwecke jener En glucklich . ichule , ist von einem gefährlichen Fieber tlon auch fernerhin mit Nachdruck verfolgt werden konnen, die Kunst ks'n, und Muͤnchen und Alle, welche nur immer

z * d g h f tes ß. in ihr 8 . sy dyn ö 9 5 saor⸗ 3 K , kular der Regierung an die verschiedenen Distrikts 6 tausendstumnmi w . 33 ö. 6. 6 . g, . g, vom der Kolonie mit, aus welchem die Absicht der Regierung 9 es Volkes begruͤßt, in seine Hauptstadt

sey, sich des Beistandes des Rathes zu bedienen, oder nicht.

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einzog, war fuͤr die Krankheit entscheidend, die sich von dort an zu einem guten Ausgang wendete.

Der ausgezeichnete Mathematiker und Astronom Schwerd, Professor am Gymnasium zu Speyer, hat einen Ruf als Pro— fessor an die Münchener n , bekommen. Einen andern sehr tüchtigen Mann von dem naͤmlichen Gymnasium, Pro— fessor Feuerbach, gewinnt die Freiburger Hochschule.

ĩ In Nuͤrnberg ist eine Aufforderung zur Feier des am 3. Juni eintretenden 106jährigen Geburtstages des bekannten Volks, dichters, Johann Konrad Gruͤbel (gestorben am 8. Maͤrz 1809), erlassen worden.

Am . Mai waren die Berge in Rhein-Bayern ganz ein— geschneit. ) .

8 1 3. Neuchatel, 3. Mai. Hier ist folgende Köoͤnigl. Deelara— tion bekannt gemacht worden: „Wir Friedrich Wilhelm III. Koͤnig von Preußen ꝛc. Ac. ꝛc. Thun kund und zu vissen, da die Begebenheiten, welche sich in Unserem getreuen Fuͤrstenthu— me Neuchatel und Valangin ereignet, Uns die Nothwendigkeit haben erkennen lassen, die offiziellen Farben des Staates desini— tiv festzustellen und sie fuͤr die Kokarde, die Fahne, die oͤffentli— chen Gebäude und uͤberall, wo sie zur Anwendung kommen, gleichmäßig zu machen; so haben Wir, nach Anhoͤrung Unseres Staatsrathes von Neuchatel, beschlossen und erklären hiermit, daß die Farben orange, schwarz und weiß, vereinigt in der Ko—

karde nach den dem Rathe zu diesem Behuf ertheilten

besenderen Instructionen, hinfuͤhro allein die offiziellen Farben des Staates bilden sollen, und ist es Unsere Koͤnigliche Absicht, dadurch, daß Wir den gegenwärtigen Farben der Kokarde das Orange hinzufuͤgen, das bis zum Jahre 1896 von den Milizen des Staates getragen worden und das an die Erbrechte Unseres Koͤnigl. Hauses auf die Souverainetaͤt des Fuͤrstenthums Neucha— tel unb Valangin erinnert, Unseren getreuen Neuchatellern einen neuen Beweis Unserer bestaͤndigen Zuneigung zu geben. Zu Urkund dessen haben wir das Gegenwärtige eigenhaͤndig unter— zeichnet und demselben Unser Königliches Insiegel beifuͤgen las— sen. Gegeben in Berlin am 22. Maͤrz im Jahre des Heiles 1836 und Unserer Regierung im 39sten. ö . ö

Der Zwiespalt der Parteien in der Schweiz scheint im Wachsen zu seyn: während Glarus seine katholischen Geistli⸗ chen zwingt, dem Vaterlande Treue zu schwoͤren, schwoͤrt in Obwalden der neuerwaählte Landammann der versammelten Lands— Gemeinde, daß er gegen jede weltliche Einmischung in kirchliche Dinge, gegen Placet und Badener Artikel immer auf das Ent— schiedenste auftreten und die Feinde der Hierarchie und Kirche lebenslang muthig bekaͤmpfen werde.

Die Schaffhauser Zeitung verlangt laut den Anschluß Schaffhausens an den Deutschen Zoll-Verein, weil Schaffhausen keine Pflicht habe, um der Eidgenossenschaft willen, der sein Wohl gleichguͤltig sey, zu ersticken; etwaige Vorwürfe bei der Tagsatzung solle man mit edlem Stolze ertragen. Der Wald— staͤtter Bote, jeder Centralisation abhold und jeder Spaltung im Interesse der Kantonal-Souverainetaͤt gewogen, nennt diese Stimme eine echt vaterlaͤndische, nicht vom Schwindel der Luft— schloͤsser-Lrbauer befangene. Darunter sind Leute gemeint, wie der Erzähler (Zeitung in St. Gallen), der einen Schweizerischen Zoll⸗Verein auf dem Wege des Konkordats vorschlaͤgt.

Spanien.

̃ Madrid, 28. April. Die verwittwete Koͤnigin hat gestern hr dreißigstes Lebensjahr zuruͤckgelegt. Sie zeigte sich bei die— ser Gelegenheit dem Volle und wurde mit großem Jubel begruͤßt. Folgendes ist das Wesentlichste des von der Regierung den Cortes vorgelegten Wahl“-Gesetzes:

Jede Provinz der Halbinsel und der benachbarten Inseln wählt für jede 50,000 Seelen einen Deputirten zu den Cortes. Die Insel Cuba wählt s, die Jusel Puerto Rico 3 ünd die Philippinen wäh— len A Deputirte. Die jen ge Previnz, welche außer den Abtheilun— gen, von 50,090 noch einen Ueberschuß von 25,000 Seelen hat, wählt dafür einen Deputirten mehr. Jeder Wähler muß über 25 Jahre alt seyn und zu der Klasse der Höchstbesteuerten gehören; auf jeden Deputirten kommen 180 Wähler. Folgende Personen haben, wenn sie 25 Jahre alt und das Haupt einer Familie sind, das Recht, Wäh— ler zu seyn: 1) Advokaten, die es wenigstens seit 2 Jahren sind, Richter, Assessoren und Fiskale. 2) Aerzte, Chirurgen und Apo— theker, nach zweijähriger Praris. 3) Doktoren und Licentiaten. 4) Architekten, Maler und Bildhauer, wenn sie Mitglieder der Arademie der schönen Künste sind. 3) Professoren, welche au öffent— lichen Anstalten einen Lehrstuhl einnehmen, aber nicht die Lehrer der Lateinischen und der anderen fremden Sprachen. 6) Personen, die von der Regierung angestellt worden sind und für Madrid ein Ge— halt von 2,900 und für die Provinzen von 12,600 Realen beziehen. 7), Capitaine der Land- und Seemacht und der Provinzial-Miliz, mögen sie im Dienst seyn oder auf Halbsold siehen. 8) Die Capitaine und Offiziere der National-Garde. Alle Personen dieser acht Klassen, die zu den am höchsten Besteuerten gehören, stimmen als solche. Wer zu einer eutehrenden Strafe u. s. w. verurtheilt worden ist, kann nicht Wähler seyn. Die Wahllisten werden in den Provinzial-Städten vierzehn Tage lang vor der Wahl, nämlich vom 1. bis 15. Juli, öf⸗ fentlich ausgelegt. Die Wähler haben das Recht, zu verlangen, daß die Namen derjenigen von der Liste gestrichen werden, welche nicht die zu einem Wähler erforderlichen Eigenschaften besitzen. Die Provinzial-Deputationen theilen ihre Provinzen auf eine solche Weise in Wahl-Distrikte, wie es am bequemsten für die Wähler ist. Jeder Wähler giebt feine Stimme an dem Hauptort seines Di— strifis. Alle Wahl-Operationen sind öffentlich. Zu einem Depu— tirten ist Nachstehendes erforderlich: Er muß ein Spanier, weltli— chen Standes, 25 Jahr alt, Familienhaupt und ein guter Hauswirth seyn und ein jährliches Einkemmen von 6060 Realen haben, ober Ih) Realen an Steuern entrichten.“

In der neuesten Hof-Zeitung ist ein wichtiges Finanz— Dekret erschienen, das aber schon vom 14ten v. M. datirt ist, und wodurch kraft des Dekrets vom 28. Februar das Sechstheil für die diesjährige Konsolidirung der National- Schuld zum Nominal-Kapital von 15,382,407, 639 Realen 311 Maravedis angesetzt ist. Aus einer Bekanntmachung des Unter-Staats⸗-Se— cretairs der Finanzen, Herrn Uriarte, ersieht man, daß die aus— waͤrtige passive Schuld nach der Berechnung 1651 Millionen Realen hatte betragen muͤssen, daß aber bisher nur Dokumente zum Belaufe von L018,640,000 Realen eingesandt worden; das zu konsolidirende Sechstheil wird daher auf etwas uͤber 175 Millionen Realen angesetzt.

Die Regierung hat zwei Bataillone und zwei Millionen Realen an den General Rotten nach Nieder-Aragonien gesandt. ö

Konstantinopel, 16. April. (Allg. Ztg.) Hr. v. Pisani, welcher mit Empfangnahme der Kriegs-Contribution oon der hiesi⸗ gen n Botschaft beauftragt ist, hat bereits 100,000 Du— katen erhalten und sie nach Odessa uͤberfuͤhren lassen. Bis zur Mitte kuͤnftigen Monats verspricht die Pforte, eine gleiche Summe

abzutragen; sie ist bemuͤht, sich der Freundschafts⸗Beweise Ruß⸗ lands wuͤrdig zu zeigen, und nie hat ein so vertrautes Verhaͤltniß

zwischen dem Petersburger Hofe und dem Sultan stattgefunden, als in diesem Augenblicke. Man ist den Russischen diplomatischen Agenten die Gerechtigkeit schuldig, einzugestehen, daß sie sich mit Zartheit gegen die Pforte benehmen. Auch scheint der Sultan unbe— kuͤmmert uͤber die nachste Zukunft und ist, wie ich schon einmal be⸗ merkte, in der heitersten Stimmung. Vorgestern sah ich ihn bei der Musterung eines neu organisirten Infanterie⸗Regiments, das den Feierlichkeiten hier beiwohnte. Er sprach sast mit allen Solda⸗ ten und war von ungewoͤhnlicher Freundlichkeit. Morgen will er die Flotte in Augenschein nehmen, welche unter den Befeh— len Tahir Pascha's im Laufe der kuͤnftigen Woche unter Segel gehen soll., Es heißt, der ehemalige Bey von Tunis werde sich auch einschiffen, woraus man schließen will, daß er vielleicht wie⸗ der in seinen Posten eingesetzt werden koͤnnte. Der Tuͤrkische Ge⸗ schaͤftstraͤger in Wien, Herr v. Maurojeni, ist hier eingetroffen. Die Pforte hat Said⸗-Efendi und Koudgi⸗Pascha nach Griechen⸗ land beordert, um bei dem Verkauf der Guͤter gegenwartig zu seyn, welche die Griechische Regierung im Namen der Tuͤrkischen Unterthanen vorzunehmen gedenkt, die aus Griechenland aus—⸗ wandern mußten, und die auf diese Weise entschaͤdigt werden sollen. Man glaubt, daß der Ertrag dieser Feilbietung sich auf mehrere Millionen Spanische Piaster erstrecken durfte. Meh⸗ med Ali hat abermals einen Theil seines jährlichen Tributs ein— geschickt. Es scheint, daß die Finanzen dieses Pascha's besser geordnet sind, als man gewoͤhnlich glaubt. Er ist bekanntlich ein sehr thätiger Spekulant, und wenn er in der letzten Zeit im Felde nicht gluͤcklich war, so soll er doch in kommerzieller Hin— sicht gute Geschaͤfte gemacht haben. Mehmed weiß, daß der Nerv des Krieges Geld ist, und daß besonders im Orient es nur darauf ankommt, uͤber volle Kassen zu gebieten, um den Sieg an seine Fahnen zu fesseln. Die Pforte hat daher alle Ursache, auf ihrer Hut zu seyn und einen Rival nicht zu ver— achten, der Meister in der Verstellungskunst ist und mit eiser“ ner Beharrlichkeit seine Zwecke verfolgt. Dennoch zeigen alle hier getroffene Vorkehrungen, daß man in den alten Schlen, drian verfallen ist und lediglich auf die Vorsehung vertraut. Es ist wahr, man organisirt, reformirt und sucht Alles umzu— gestalten, allein damit ist wenig fuͤr die Vertheidigung des Lan— des geschehen, denn die neuen Anordnungen sind mehr auf eine weit hinausliegende Zukunft, als auf die Gegenwart berechnet.

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Berlin, 12. Mai. Die Herzoͤge von Orleans und von Nemours empfingen gestern unmittelbar nach Ihrer An— kunft in Berlin die Besuche der Prinzen des Koͤniglichen Hauses und machten demnaͤchst Sr. Majestaͤt dem Koͤnige Ihre Aufwartung. Von hier begaben Ihre Königlichen Ho— heiten sich zu Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin der Niederlande, so wie zu den Prinzessinnen des Koͤniglichen Hauses. Die Hoff— nung, beide Prinzen am Abend im Oxpernhause zu sehen, wo Spontini's neu einstudirte Oper „Alcidor“ bei vollem Hause gegeben wurde, konnte nicht in Erfuͤllung gehen, weil Hoöchst— dieselben bis dahin Ihre Besuche noch nicht beendigt hatten. Abends war Souper bei Sr. Koͤniglichen Hoheit dem Kron— prinzen. Heute Mittag fand ein großes Diner auf dem Schlosse im Rittersaale statt.

Wahrend des kurzen Aufenthaltes der Herzöge von Or— leans und von Nemours in Magdeburg, wo dieselben vorgestern Mittag um 11“ Uhr unter dem Donner des Geschuͤtzes von den Waͤllen eintrafen und im Gasthofe zur Stadt London ab— stiegen, ließen Ihre Koͤnigl. Hoheiten sich die Militair- und Civil-Behoͤrden, die sich zu ihrem Empfange eingefunden hatten, durch den General-Lieutenant und ersten Kommandanten der Stadt, Grafen von Hacke, vorstellen. Demnaͤchst begaben Hoͤchstdieselben sich, vor der Front der bei ihrem Absteige⸗Quar— tier aufgestellten Ehrenwache vorbei, nach dem Dome und von hier auf den Fuͤrstenwall, von wo Sie die zunächst liegenden Fe— stungswerke und den Elbstrom uͤberblickten. Hierauf kehrten beide Prinzen mit dem ganzen Gefolge nach dem Gasthofe zur Stadt London zuruͤck und nahmen daselbst ein Dejeuner ein, zu welchem die ersten Militair- und Civil⸗Behöorden eingeladen wa— ren. Um 11 Uhr setzten Ihre Koͤnigl. Hoheiten Ihre Reise uͤber Brandenburg nach Berlin sort.

Der verstorbene katholische Pfarrer Martin zu Die— dorf im Kreise Muͤhlhausen des Reg. Bez. Erfurt hat sein gan— zes, in 700 Rthlr, bestehendes Vermögen den Kirchen zu Die— darf und Katharinenberg vermacht und die Verwendung der . davon theils zu kirchlichen, theils zu Schulzwecken be— stimmt.

Man schreibt aus Posen unterm 9. d. M.: „Nachdem wir hier einen Italiaͤnischen Winter gehabt und bereits an eine klimatische Umwandelung glaubten, indem es in Algier und Malta fror, waͤhrend wir hier von Kaͤlte kaum etwas wußten, ist in der juͤngsten Zeit ein hoͤchst empfindlicher und leider verderblicher Nachwinter eingetreten, der in der verflossenen Nacht bis zu einer Kälte von 2 Graden stieg und uns heute fruͤh den uͤberraschenden, seiner ersten Folgen wegen aber hoͤchst betruͤbenden Anblick verschaffte, die Straßen, Daͤcher und die im uͤppigsten Gruͤn prangenden Bäume mit einer dicken Schnee— lage bedeckt zu sehen. Selbst um Mittag hatte die Sonne den Schnee noch nicht weggeleckt, und den eingegangenen Berichten zufolge sind alle edlere Obstarteny, insbesondere der Wein, gro— ßentheils erfroren. Inwiefern die Saatfelder gelitten haben, laßt sich zur Zett noch nicht bestimmen.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur

Ueber Nachtfroͤste.

Es giebt Täuschungen, denen wir uns immer wieder von Neuem hingeben, so oft wir sie auch als solche erkannt haben, Zu diesen Täuschungen gehört die, daß wir die Vorboten des Frühlings, jene milden Tage, in denen die Ratur aus dem Winterschlafe pldtzlich zu erwachen scheint, für den Anfang des Frühlings selbst zu halten. Mag man auch dann die Warnung hören, „eine Schwalbe macht nech keinen Sommer“, wer wird im gegenwärtigen Genusse dann denken, daß er vorübergeht. Die ö des Meteorologen wäre es nun, die Rothwendigkeit solcher wiederkehrenden Kälte-Perioden nach— uweisen, oder wenigstens die Erfahrungen über ihr Vorhandenseon festjustellen. In dieser Begiehung tritt uns aber eine Schwierigkeit entgegen. Bekanntlich sucht man in der Beweglichkeit der atmo— sphärischen Verhältnisse dadurch einen sicheren Anhaltspunkt, daß man aus einer langen Reihe von Beobachtungen mittlere Werthe berech— net, indem man voraussetzt, daß die Ratur, so weiten Spielraum sie sich auch gestattet in ihrer scheinharen Willkür doch ein gewisses Maß nicht überschreitet. Da aber der Anfang jener abwechselnden wärmeren und kälteren Perioden nicht an einen bestimmten Tag gebunden schelnt,

so kann durch Aufheben des Entgegengesetzten in der mittleren Wär