1836 / 135 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bekanntmachungen.

Re n dige B n . Kammergericht zu Berlin.

Das hierselbst in der Wadzeckstraße Nr. 3 belegene, dem Victualienhaͤndler Christian Friedrich Hintze ge⸗ böͤrige Grundstuͤck, welches mit Einschluß der zu demselben gehdrigen Baustelle, zufolge der nebst Hy⸗ vothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tare auf uberhaupt 6059 Thlr. 20 sgr. abgeschaͤtzt ist, soll

am 24. August d. J, Vorm. um 11 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Zugleich werden die unbekannten Erben der Ehe frau des Dr. Kutzer, Dorothee Sophie, gebornen Ruten berg oder Auguste, gebornen Erdmann, welche dies Grundstuͤck von dem Victualienhaͤndler Hintze erkauft haben soll, so wie alle sonstige unbekannte Real⸗Praͤtendenten aufgefordert, sich bei Vermeidung der Praͤklusion spaͤtestens in diesem Termine zu mel⸗ den. Ebenso werden der Glaͤubiger, Schullehrer Julius Friedrich Bibend, dessen gegenwärtiger Auf— enthaltsort unbekannt ist, oder dessen Erben, zu die— sem Termine oͤffentlich vorgeladen.

Berlin, den 13. Januar 1836.

Königl. Preuß. Kammergericht.

Nothwendiger Verkauf. König!. Kammergericht zu Berlin.

Das hierselbst zwischen der Spree und der vom Exerzirplatze vor dem Brandenburger Thore nach der Unterbaumsbruͤcke fuͤhrenden Straße, die Schiffer⸗ straße genannt, belegene Kaufmann Salasche Grund—⸗ stuͤck, abgeschaͤtzt auf 323796 Thlr. 13 sgr. 6 pf., zu⸗ folge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 13 August 1835, Vorm. um 10 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Nothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Coeslin.

Das zur erbschaftlichen Llguidations⸗-Masse des Gutshesitzer Gruendemann gehdrige Guts-Antheil Voelzckow, Schievelbeinschen Kreises, abgeschaͤtzt auf 12,626 Thlr. 26 sgr A pf., zufolge der nebst Hypo⸗ thekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe soll

J Vormittags um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. ;

Alle unbekannten Real⸗Praͤtendenten und insbeson⸗ dere der ehemalige Besitzer Johann Bartholomaeus Kohlmey oder dessen Erben und Nachfolger werden zugleich mit vorgeladen sich mit ihren Anspruͤchen spaͤtestens in diesem Termin zu melden, widrigenfalls dieselben mit ihren Anspruͤchen an Voelzckow unter Auferlegung eines ewigen Stillschweigen werden praͤ⸗ cludirt und der im Hypothekenbuch Rubrica II. No. J. eingetragene Vermerk vom 6. Mai 1773,

daß nicht nachgewiesen sei, wie dieses Gut an die

damaligen Verkaͤufer, Geschwister Kohlmey, von

dem vorigen Besitzer Johann Bartholomaeus Kohl⸗

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Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

6) Joachim Friedrich Freiherr von Plotho d In⸗ gelmuͤnster, Sohn Wolfgang's I!, angeblich gebo⸗ ren zu Zerbst den 27. Juli 1611 und gestorben zu Parey den 20. April 1685,

7) Werner Freiherr von Plotho d' Ingelmuͤnster, ge⸗ boren zu Parey den 18. Juli 1618, gestorben da⸗ selbst den 30. Maͤrz 1608;

Sa) Renatus Otto Freiherr von Plotho d'Ingel⸗ muͤnster, Sohn des Delphin, angeblich geboren zu Ingelmuͤnster im Jahre 1661, gestorben da— ald den 26. Juli 1762,

sh) Philippus Florentinus Renatus, des vorstehen⸗ den einziger Sohn, angeblich geboren zu Gent im Jahre 1701, gestorben daselbst den 13. Sep— tember 1709

Robertus Wolfgang, in den Akten auch bloß,

Robertus genannt, Freiherr von Plotho d'In—⸗ gelmuͤnster, Sohn des Delphin, angeblich gebo⸗ ren zu Ingelmunster den 17. Januar 1667, ge⸗ storben zu Gent im Jahre 1729, Delphin Gebhard Francisius (in den Akten auch bloß Delphin genannt) Freiherr von Plotho d'Ingelmuͤnster, Sohn des Delphin, angeblich geboren zu Ingelmuͤnster im Fahre 1671, gestor⸗ ben zu Luͤttich im Jahre 1745;

Ernst Bernhard Freiherr von Plotho d'Ingel⸗ muͤnster, ebenfalls Sohn des Delphin, angeblich

legitimirte Bevollmaͤchtigte zu erscheinen und ihre etwanigen Anspruͤche an den Lehns⸗Nachlaß des Freiherrn von Plotho nachzuweisen, widrigenfalls die Eingangs gedachten sub No. 1 bis 6 aufgefuͤhr⸗ ten Provocanten fuͤr die rechtmaͤßigen Lehnserben angenommen, ihnen als solchen der Nachlaß zur freien Disposition verabfolgt und der nach erfolgter Praͤklusion sich etwa erst meldende naͤhere oder gleich nahe Lehnserbe alle ihre Handlungen und Dispo⸗ sitionen anzuerkennen und zu uͤbernehmen schuldig, von ihnen weder Rechnungslegung noch Ersatz der

sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden waͤre, zu hegnuͤgen verbunden seyn soll.

Magdeburg, den 23. Februar 1836. Der erste Senat des Königl. Preuß. Ober⸗ Landesgerichts.

Bm orl a dung In dem Depositorio des unterzeichneten Gerichts befinden sich folgende Nachlaß-Massen, zu denen die Erben unbekannt sind: 1) Die Nachlaß-⸗Masse des am 23. October 1803 verstorbenen penstonirten Herzoglichen Stall- knechts Jurre (George), eines Unterthan des

geboren zu Courtroy den 20. August 1676 6e deli Freiherr von Plotho d Ingelmun ter Sohn des Joachim Friedrich;

13) Otto Edler von Plotho, Sohn Joachim's des aͤltern, angeblich geboren zu Parey im Jahre 1600, gestorben daselbst den 6. Januar 1672. 14) Joachim Siegfried Edler von Plotho, gleichfalls Sohn Joachim's des aͤltern;

15) Mathias Edler von Plotho, gleichfalls Sohn Joachim's des aͤltern;

16) Dein rich Henning Edler von Plotho, Sohn Joachims des aͤltern;

17) Stto Christian Edler von Plotho, Sohn des sub 13 obengedachten Otto, angeblich geboren zu Parey den 28. November 1638,

18) Ludwig Otto Edler von Plotho, Sohn des sul 17 gedachten Otto Christian, angeblich geboren zu Parey den 28. November 1663, gestorben als Staats⸗-Minister zu Berlin den 18. August 1731. 19) Friedrich Philipp Edler von Plotho, Sohn des unter 17 gedachten Otto Christian, angeblich ge⸗ boren zu Parey den 21. Juli 1671 und gestorben zu Magdeburg den 3. Dezember 1739;

20) Werner Christoph Edler von Plotho, gleichfalls Sohn des sub No. 17 gedachten Otto Christian, angeblich gestorben zu Parey den 9. Oktober 1693 21) Siegfried Otto Edler von Plotho, Sohn des Sebastian 1. auf Grabow;

22) Guͤnzel Edler von Plotho, Sohn des Sebastian J. angeblich gestorben den 6. Mai 1671 zu Kehnert; 23) Guͤnzel Christoph Edler von Plotho, Sohn des suh 22 gedachten Guͤnzel, angeblich gestorben den 6. Mai 1671 zu Kehnert;

24) Franz Joachim Edler von Plotho, Sohn des sub 22 gedachten Guͤnzel, angeblich geboren zu Kehnert am 15. Juni 1627 und gestorben den 7. Februar 1704;

12)

zu diesem Zweck vor dem Deputirten des Gerichts, Herrn Justizrath Wunsch, auf

den 27. August 1836, Vormittags um 10 Uhr, anberanmten Termin richte schriftlich oder persoͤnlich zu melden, und da— selbst weitere Anweisung zu gewaͤrtigen, unter der Verwarnung, daß derjenige, welcher sich bis zu die⸗ sem Termine gemeldet und demnaͤchst als Erbe legi⸗ timirt haben wird, als der rechtmaͤßige Erbe ange—

Gutes Wallhof in Curland, bestehend in einem baaren Bestande von 9 Thlr. 2 sgr. 19 pf: die Nachlaß⸗Masse der am 19. Juli 1815 zu Cromlau im Herzogthume Sagan verstorbenen verwittweten Frau Landeskommissair von Eicke, gebornen von Kleist, deren Enkelkinder und naͤchste Intestat-Erben, die Geschwister von Jagemann der Erbschaft gerichtlich entsagt ha— ben, bestehend in einem baaren Bestande von 105 Thlr. 1 sgr. 6 pf, und einem jedoch fast als inexigibel zu betrachtenden Activum von 29000 Thlr. nebst Zinsen davon seit Johanni 1808, wobei aber zu bemerken ist, daß nach dem Nachlaß-Inventario 6183 Thlr. 21 ggr 6 pf. Schulden vorhanden sind, ohne daß jedoch bis jetzt einer der Glaͤubiger sich gemeldet und Be— friedigung verlangt hat. Es werden daher alle diejenigen, welche an vorge⸗ dachte Nachlaß⸗Massen Erbanspruͤche zu haben ver— meinen, sowie deren etwanige Erben, insvesondere] die Bruders-Toͤchter des Vaters der verwittweten v. Eicke, gebornen von Kleist, welche in Daͤnemark le⸗ ben sollen, sonst aber ihrem Namen und Aufenthalt nach unbekannt sind, sowie deren etwanige Erben, hierdurch oͤffentlich vorgeladen, sich vor oder in dem

bei dem unterzeichneten Ge—

nommen und ihm, im Fall sich aber gar Niemand meldet, dem Fiseus der betreffende Nachlaß zur freien

mey gekommen sei, wird gelöscht werden. Coeslin, den 23. November 1835.

Königl. Ober⸗Landesgericht von PRmern.

Civil ⸗Senat.

m 4

Am 19. Januar 1833 ist zu Paris der Besitzer der im Departement des hiesigen Königlichen Ober⸗Lan⸗ gerichts belegenen altvaͤterlichen Freiherrlich von Plo—⸗ thoschen Familien -Lehnguͤter Parey II. Antheils, Zer⸗ ben, Ringfurth, Guͤsen, Pennigsdorf, Praedetz, Guͤt⸗ ter, Haferbrandt nebst Zubehdrungen: Ferdinand Maximilian August Guislain Edler Herr von Plo⸗ tho, Freiherr zu Ingelmuͤnster, ohne Leibes-Lehns— erben zu hinterlassen, verstorben.

Als naͤchste Lehnserben desselben sind jetzt;

1) Otto Heinrich Gebhard Delphin Freiherr von Plotho auf Kodlewe in Schlesien;

2) die Lehnserben des am 28. Mai 1835 in Glogau in Schlesien verstorbenen Hauptmann Franz Frie⸗ drich Wilhelm Heinrich Freiherrn von Plotho;

) der bischoͤfliche Kommissarius, Erzpriester und. Stadt-Pfarrer Karl August Wilhelm Freiherr von Plotho zu Neiße, .

b) der Servis-⸗Amts⸗Assistent Ernst Julius Theodor Freiherr von Plotho 9 Glogau;

3) der Christoph Friedrich Wilhelm Freiherr von Plotho aus dem Hause Luͤttgenziatz zu Berlin,

3) der Koͤnigl. Kammerherr Karl Friedrich Freiherr von Plotho-Luͤttgenzigtz zu Zerbst; .

3) der Major 4. D. Karl Christian Christoph Frie⸗ drich Wilhelm Freiherr von Plotho zu Paris;

6) der Hauptmann 4. D. Ludwig Heinrich Wilhelm Freiherr von Plotho zu Parey,

aufgetreten; sie behaupten, mit dem Erblasser den Hans Gebhard von Plotho, welcher in den Jahren 13731 bis 143 lehte, zum gemeinschaftlichen Stamm— vater gehabt zu haben und im 20sten Grade mit dem Erblasser blutsverwandt zu seyn; sie behaupten fer⸗ ner, daß außer ihnen keine naͤhere oder gleich nahe Lehns⸗Verwandte des Erblassers vorhanden sind. Auf ihren Antrag werden daher hiermit alle diejenigen, welche ein naͤheres oder gleich nahes Erbrecht an den Lehns⸗Nachlaß des Eingangs gedachten Erblassers zu haben vermeinen, namentlich aber folgende Personen resp. deren Lebnserben: .

1) Kaspar Edler von Plotho, Sohn Wolfgang's J. angeblich geboren in den Jahren 1517 1567 und gestorben zu Gerbstedt am 7. Februar 1611;

2) Ernst Otto Edler von Plotho d' Ingelmünster, Sohn Wolfgang's II. von Plotho d' Ingelmuünster, angeblich geboren zu Parey am 28. Oktober 162. und gestorben in Kalisch am 20. Februar 1663

z) Wolfgang III. Edler von Plotho d Ingelmuͤnster, Sohn Wolfgang's 1IJ.‚, geboren zu Parey im Ok⸗ tober 1626, angeblich gestorben zu Pavia in Pie⸗

mont den 30. Oktober 1656

) Melchior Friedrich Freiherr von Plotho d In⸗ gelmuͤnster, Sohn des Wolfgang 11., angeblich

geboren den z1. Maͤrz 1631 in Wittenberg und

gestorben den 27. Septemnber 1675 zu Ingelmuͤnster;

3) Gebhard Siegfried Freiherr von Plotho d' In⸗

gelmuͤnster, Sohn Wolfgang's 11, angeblich gebo⸗

ren den & Oktober 1532 zu Parey, gestorben den

25) Erdmann Guͤnzel Edler von Plotho, Sohn des Franz Joachim suh 21; 26) Ehristoph Friedrich Edler von Plotho, Sohn des Christoph Friedrich, angeblich geboren zu Raͤk— kendorf am 3. Dezember 1686, gestorben daselbst im Jahre 1722; Joachim Siegfried Edler von Plotho, Sohn des, Joachim Siegfried, geboren zu Raͤckendorf im d . 169A, gestorben zu Kuͤsel den 22. Okto— er 1743 28) Franz Ernst Friedrich Edler von Plotho, Sohn des Joachim Christoph Friedrich, angeblich gebo⸗ ren zu Raͤckendorf den 7. November 1734, gestor⸗ ben zu Slave in Westpreußen den 21. April 1780. 29) Franz Philipp Edler von Plotho, Sohn des Hans Gebhard auf Stegelitz, angeblich gestorben zu Koͤnigsberg in Preußen den 14. Juli 1719 30) Franz Erdmann (Friedrich), Sohn des im Jahre 1679 verstorbenen Hans Gebhard auf Stegelitz, angeblich geboren zu Stegelitz am 13. Dirob ct 1660, gestorben zu Elbing am 5. August 1719 Christian Friedrich Edler von Plotho, Sohn des Hans Gebhard, angeblich geboren zu Stegelitz im Jahre 1661 oder i662, gestorben zu Nimwegen in Holland im Jahre 1736; z2) Hans Gebhard Edler von Plotho, Sohn des Hans Gebhard, angeblich geboren zu Stegelitz im Jahre 1679, gestorben zu Koͤnigsberg am 28. Oktober 1713 Friedrich Wilhelm Edler von Plotho, Sohn des Werner Christoph, angeblich geboren zu Redekin den 26. November 1737, gestorhen zu Buddin in Boͤhmen als Frei Corporal im Jahre 175775 34) Franz Otto Christoph Edler von Plotho, Sohn des Werner Christoph, angeblich geboren zu Re— dekin den 26. Juli 1719, gestorben zu Glatz den 13. Maͤrz 1771; Wichandt Albrecht Edler von Plotho, Sohn des Bastian Edlen von Plotho auf Grabow, angeb⸗ lich gestorben im Schwedischen Lager vor Bre⸗ men am 30. August 1652 36) Joachim Friedrich Edler von Plotho, Sohn des Sebastian auf Grabow, angeblich geboren zu, Grabow am 12. November 1650, gestorben zu Zerbst am 14. November 1721; 37) Georg Christian Edler von Plotho, Sohn des Sebastian auf Grabow, angeblich geboren zu Grabow am 9. Oktober 1683, gestorben zu Oebis⸗ felde am 4. Juli 1711 38) Sebastian Werner Friedrich August Edler von Plotho, Sohn des bei Hochkirch am 14. Oktober i758 gebliebenen Oberst-Lieutenants Sebastian Friedrich Werner Edlen von Plotho, angeblich geboren zu Grabow am 11. November 1742 30) Karl Christoph Wilhelm Edler von Plotho, Sohn des im Jahre 1758 gebliebenen Sebastian Frie—⸗ drich Werner, welcher angeblich in Rußland Oberst bei einem Kavallerie Regiment gewesen und hoͤchst wahrscheinlich 1803 gestorben seyn soll;

31)

33)

385)

oder gleich nahe Erbe alle seine Handlungen und Dispositionen anzuerkennen und zu ubernehmen schul⸗ dig, von ihm weder Rechnungslegung noch Ersatz der gezogenen Nutzungen zu fordern berechtigt, son⸗ dern sich lediglich mit dem, was alsdann noch von

Das Herzogliche Gericht des Fuürstenthums

als Soolbaͤder zu erhalten.

sich an den Haäausoerwalter Trabe zu Alexisbad bei Harzgerode zu wenden.

Disposition verabfolgt werden wird, dergestalt, daß der nach erfolgter Präelusion sich meldende naͤhere

gehobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern

Gebrauch machend, dergleichen Anzeigen noch 1.

zum 1. Funi annehmen. i Leipzig, den 7. Mai 1836.

Directorium der Leipzig -Dres dn er-Eisen

1 6.

bahn⸗Compagnie. Gustav Harkort, Vorsitzender

Karl Tenn er, Bevolmächtigt;!

Vierte und fünfte Einzahlung auf 1

di

Actien der Leipzig-Dresdner-Eise n ban

Compagnie.

Es wird von uns fuͤr angemessen erachtet, jng fernere Einzahlungen auf die Actien der Len Dresdner-Eisenbahn⸗ Compagnie, jede von 10 pro Actie, anzuordnen, wie hiermit, in Gemäß des 8. 4 der Statuten, geschieht. Demnach wa die Inhaber von Interimsscheinen aufgefordert,

die vierte Einzahlung bis spaͤtstenz, 20. Juli und !

die fünfte Einzahlung bis spaͤtsteng!

20. September dieses Jahres Abends ?7 Uhr, im Bureau der Compagnie hierselbst zu leisten, dem wiederholt daran erinnert wird, daß im lim lassungsfalle der in 3. 3 der Statuten ausgesproch' Verlust aller Rechte und des bereits gezahlten 6 schusses unabaͤnderlich eintreten muß.

Wir ersuchen uͤbrigens, bei Einreichung mehtn, Interimsscheine selbige mit einem nach der n mernfolge geordneten Verzeichniß in zwei Exemplu zu begleiten, um die Quittungen zu erleichtern, welchen unser Kassirer, Herr Bader, von uns erma tigt ist, waͤhrend unser Comptorist Herr J. Heß ken solche contrasigniren wird.

Gelder auf die Ate und 5te Einzahlung köm ubrigens wegen der jetzt gangbaren 3ten, mit in Itz. Mai schließenden, Einzahlung nur nach h 20 Mai angenommen werden.

Leipzig, den 7. Mai 1836. Leivzig-Dresdner Eisenbahn Com pagn

Gustav Harkort, Vorsitz ende Karl Tenner, Bevollmaͤchtigf—

. . Litergrische Anzeigen, So eben erschien bei A. W. Hayn in Ben

(Zimmerstraße Nr. 29) und ist an alle Buch han

gen versandt: Memoiren des Friedensfuͤrsten (Don]

nel Godoy). Aus dem Englischen von y

H. Ungewitter. Bd. II. Heft 1. Gr. Svo. ] dem Portrait Karls IV., Königs von Spanst Dieses Heft bietet in mehrfacher Beziehung! teresse dar, indem es bemerkenswerthe Einzelnhch des Krieges zwischen Spanien und England enz und eine vollstaͤndige Uebersicht der in dem Zeittn

zwischen 1792 und 1798 abgeschlossenen Spanisch

Anleihen, die auch gegenwärtig noch ganz besonderes Interesse haben, und!

Maaßcregeln, die zu Gunsten der Arzen ei kun

und anderer Wissenschaften von dem Fried fuͤrsten getroffen wurden, giebt. . Das Tte Heft wird gleichfalls in kurzem die Pes

F

verlassen, und sind sonät beide Baͤnde geschlost der Kaiserin ernannt worden.

Der Ladenpreis beider Baͤnde ist 3 Thlr.

Fuͤr Tischler und Zimmerleute. In allen Buchhandlungen sind zu haben, in

der betreffenden Erbschaft vorhanden, zu begnuͤgen verbunden sein soll Sagan, den 8. September 1835.

Sagan.

k Die Kurzeit in diesem Bade wird mit dem 1 Juni beginnen, und sind von dieser Zeit an sowohl Stahl—

Es ist in jeder Hinsicht dafuͤr gesorgt, sowohl den Kurgaͤsten als den Durchreisenden alle Annehmlich— keiten zu bereiten, die hilligerweise erwartet werden duͤrfen.

Wegen Bestellung von Wohnungen wird gebeten

Bernburg, den 4. Mai 1836. Herzoglich Anhaltsche Kammer. bon Brgnn.

Zweite General-Versammlung der Leipzig— Dresdner⸗Eisenbahn⸗Compagnie.

Die Actien-Inhaber der Leipzig-Dresdner-⸗Eisen⸗ bahn-⸗Compagnie werden hierdurch zu einer General— Versammlung eingeladen, welche am 135. Juni die— ses Jahres, Vormittags 7 Uhr, in dem Saale der hiesigen Buchhaͤndler-Boͤrse gehalten werden soll. Wir verweisen hierbei, ruͤcksichtlich der den Inha⸗ bern mehrerer Actien zustehenden Stimmenzahl, auf §z. 12 der Statuten, und machen nur noch darauf aufmerksam, daß das Stimmrecht nur nach erfolgter Legitimation durch Vorzeigung der zuständigen Ne⸗ tien dermalen der Interinisscheine ausgeuͤbt werden kann; daß durch Bevollmaͤchtigte zu erschei— nen, unzulaͤssig ist, und daß die ausbleibenden Actio⸗ nairs an die von der Versammlung gefaßten Be— schluͤsse gebunden sind. , , Die Tages-Ordnung wird, außer dem Geschaͤfts Berichte und der Vorlegung der mit Ende vorigen Jahres schließenden Stuͤckrechnung, folgende Gegen— staͤnde umfassen: J 1) Wahl vier neuer Ausschuß-Mitglieder an die Stelle der am 30. Juni, nach 8 25 der Sta— tuten, Austretenden, . . 2) Berathung uͤber einige nothwendige und wuͤn— schenswerthe Modificationen der Statuten. 3) Beschluß über die in Frage kommenden Ver⸗

A0) dessen Sohne, von denen 2 constiren und wovon der eine Karl genannt und im Jahre 1809 oder 1810 als Russischer Artillerie- Oberst verstorben seyn soll;

hiermit vorgeladen, in dem vor unserm Deputirten Herrn Ober⸗LandesgerichtsReferendartus Neumcke auf den 15. Julins c., Vormittags 10 uhr,

laͤngerungen der Bahn bis an die Landesgraͤnze.

4) Etwanige Vermehrung des Actien⸗Capitals, Nach §. 185 der Statuten hat Jeder, der einen Ge⸗ genstand in der Versammlung vortragen will, welcher nicht ohnehin schon auf der Tages-Ordnung steht, solches mit naͤherer Angabe desselben Wochen vor⸗

lin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3: Modell- und Mu sterbuch fuͤr Bau- und Moͤbel-⸗Tischler. Enthaltend eine reichhaltige Sammlung geschme voller Abbildungen aller in der buͤrgerlichen n schoͤnen Baukunst vorkommenden Gegenstaͤnde, Thuͤren, Fensterladen, Thore, Treppen in Gru und Profilrissen, so wie der neuesten, elegantth Londoner, Pariser, Wiener und Berliner Moͤbeln! Grund⸗, Auf⸗ und Profilrissen, besonders Secrtht oder Schreibschraͤnke, Eck-, Porzellan-, Glas⸗, Wi und Kleiderschraͤnke, Kommoden, Sopha's, alle wn Stuͤhle, Tische, Spiegel, Trumeaux, Consoles, sponden, Wiegen, Waschtische, Uhrgehaͤuse ꝛc aller übrigen Gegenstaͤnde, welche bei der Tist Profession vorkommen. Von Mar. Wolfer. 12 feln. Zweite, verbesserte Auflage. Klein Qum Geb. Preis 1 Thlr. 20 sgr. ö Dieses eben so elegante als moderne Modllh erfreut sich mit Recht des allgemeinsten Beifnl enthalt egen 1000 verschiedene Muster zur bellt Auswahl in dem verschiedenartigsten Gesch mi

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Die Streitfragen über den Schulun

richt, neu angeregt vom Hr. Loriuset n betrachtet vom Standpunkte der Selen leheen ; der Weltgeschichte von einem alten Schulma

Geh. 35 sgr.

(k ö

Ein sehr beaͤchtenswerther Beitrag zur Loͤsung 1

wichtigen Frage von einem Stimmberechtigten.

Großes Musikalien-Leih⸗ Institul n

von C. W. Fröhlich & Com t., unterwasser Nr. s, nahe der Muͤnze.

1) Unentgeltliches Leih⸗Institut.

1 sitn nt *) Leih Institut auf scde beliebige Zeit (oro Mo

her dem Directorio schriftlich anzuzeigen; füuͤr dieses

31. August 1689 zu Hanau;

anberaumten Termine personlich oder durch gesetzlich

Mal werden wir, von dem uns zustehenden Rechte

15 sgr.)

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Allgemein e

Stagts-Zeitung.

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Berlin, Sonntag den 15tn Mai

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; . „. 5 0 , J hi Des Koͤnigs Masjestaͤt haben den Ober-Landesgerichts-Rath

males zu Insterburg zum Geheimen Justiz-Rath zu er— men geruht—

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Land- und Stadtrichter deyer zu Fischhausen zum Kreis-Justiz-Rath fuͤr den Kreis hhausen zu ernennen geruht.

2 * 5 n 9g

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung ju Breslau ist der Prediger an der Armenhaus-Kirche Breslau, Ritter, zum Prediger an der evangelischen Hos— tal-⸗Kirche St. Trinitatis daselbst, und der Predigtamts-Kan— Nat Fiedler zum evangelischen Pastor in Kaulwitz, Kreis amslau, ernannt worden; . zu Magdeburg ist der Prediger Janecke zu Wahren— tg jum Prediger in Markt- Alvensleben, Kreis Alvensleben, nannt worden. Angekommen: Der General-Major und interimistische mmandeur der 9ten Division, Freiherr von Luͤtzow, von

8 h r che, . Ruß lan d.

Mah Am g3ten d.

bern, ng, 7 Man. M., als am Namenstage Ihrer Majestät der Kaiserin und der Großfuͤrstin

1 als

krandra Nikolajewna, empfingen Ihre Masestäten nach been—

gien Gottesdienste die Gluͤckwüͤnsche der Synode des diplo— sttschen Corps, saämmtlicher Hofcharxgen und der Offiziere des evalier-Garde-Regiments, welches den Namen Ihrer Maje— lt der Kaiserin tragt. Abends war die ganze Stadt erleuchtet. Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Minister-Staats-Se— etair des Königreichs Polen, General-Lieutenant Grabowski, in Wladimir-Orden erster Klasse verliehen.

Der Senateur und Ehren-Vormund, Geheime Rath Graf hraxin, hat den Annen-Orden erster Klasse erhalten.

Die Graͤfin von Nesselrode, Gemahlin des Kaiserl. Vice— lanzlers, ist zur Ehren- und Portrait-Dame Ihrer Majestaͤt an den Direktor der Kai—

Se. Majestät der Kaiser haben

rlichen Theater in St. Petersburg, Ceremonienmeister Gehei—

e Rath Gedeonoff, das nachstehende Reskript gerichtet: „Aus m Mir vom Minister des Kaiserlichen Hofes vorgelegten echenschafts-Bericht uͤber die Direction der St. Petersburgi—

hen Theater für das verflossene Jahr habe Ich gesehen, daß,

geachtet sehr großer Ausgaben, welche nothwendig waren, doch he nicht unbedeutende Ersparniß bewerkstelligt wurde und die sunahme durch die Vervollkommnung der theatralischen Vor— lungen bedeutend zugenommen hat. Solche Resultate zeugen r Ihre mit Umsicht getroffenen Maßregeln in diesem Theile r Verwaltung. Indem Ich Ihnen mein voͤlliges Wohlwollen süͤr bezeige, hoffe Ich, daß die Vorstellungen sich fortwährend ehr und mehr vervollkommnen und die Direction, mit den

kangewiesenen Huͤlfsmitteln ausreichend, nie die Gränzen der—

lben überschreiten werde. Ich verbleibe Ihnen wohlgewo— n. St. Petersburg, 25. Maͤrz (6. April) 183tz. Nikolaus.“ Zur Bequemlichkeit der Einwohner sowohl, als auch der the kommenden Fremden, soll hier unter Autorisation der Re— erung im Mittelpunkt der Stadt ein Comtoir errichtet werden, o man zu jeder Zeit uͤber die in der Stadt und deren Umge— nd zur Miethe frei werdenden Wohnungen und Quartiere kkundigungen einziehen kann. Je nich Bedurfniß werden Uher diesem Haupt-Comtoir in den entlegeneren Stadttheilen eben- Lomtoirs errichtet werden. Die Haus-Eigenthuͤmer, wel— he die in ihrem Hause frei werdenden Quartiere in die Regi— Er des Comtoirs eingetragen zu sehen wünschen, zahlen dafuͤr hrlich, je nach der Große und Eintraͤglichkeit des Hauses, 4, und 12 Rubel oder monatlich 83, 10900 und 129 Kop. ; für nmaliges Einregistriren auf 10 Tage 20, 4 und 60 Kop. Die— nigen, welche Erkundigungen im Comtoir einzuziehen wuͤnschen, zahlen fuͤr ein auf 10 Tage guͤltiges Billet 40, 60 und 86 pz fuͤr einmalige Erkundigung 290 und 40 Kop. Das Com— ir soll anfangs Juni d. J. eroͤffnet werden

,,,,

ile auseinander, die fuͤr das Land aus den Opera— Instituts hervorgegangen. Er erwähnte nament— mehrerer Chausseen, der Beendigung des den der Weichsel verbindenden Kanals, die dem durch Einfuͤhrung von Vieh aus Rußland ge— huͤlfe und die Bewilligung von Darlehen zur un Erw ten dn Magazinen, zu Maschinen DBauten und nit solgenn;.,. der Bergwerks- Anlagen. Gen worte g e n, dan n. Worten: Die Befestigung des Landes⸗ Kredits aben . guͤnstige Zustand der Fingnzen des Koͤnigreichs onsolidir ¶Clattet, nicht nur fuͤr die Abzahlung der bereits en Schulden, sondern auch fuͤr die Regulirung derje— orgen, die uns aus der Epoche vor der Existenz des

*

Koͤnigreichs verblieben oder aus den letzten Unruhen im Lande entsprungen sind. In dieser Hinsicht wird die im verflossenen Jahre kontrahirte Anleihe von 1506 Millionen Gulden, deren Erhebung und Tilgung der Bank uͤbertragen worden, zu den glänzendsten Finanz-Unternehmungen gehoren. Dank den Be— muühungen des wuͤrdigen Statthalters des Koͤnigreichs und des Ober-Direktors des oͤffentlichen Schatzes, dieselbe ist unter bei— spiellos vortheilhaften Bedingungen kontrahirt worden und wird die Lasten des bisherigen Budgets nicht vergroßern, sondern vermin— dern. Man war aber im Stande, diese so wichtige Operation nicht im Auslande, sondern durch Vermittelung inlaͤndischer Handelshäͤuser auszufuͤhren. Trotz verschiedener Hindernisse, die in der Na— tur der Sache und in den Zeitumständen lagen, haben doch die kontrahirenden Haͤuser der Herren S. A. Fraͤnkel und Joseph Epstein in Warschau die von ihnen uͤbernommenen Verbindlich— keiten puͤnktlich erfuͤllt, so daß in diesem Augenblick von der ganzen Summe der 150 Millionen nur noch ungefähr 10 Mil— lionen zu erheben sind, obgleich den Uebernehmern noch fast drei Monate Zeit zur voͤlligen Leistung ihrer Verpflichtungen übrig bleiben. Die erste Verlosung der Obligationen dieser Anleihe wird am 1. Juni stattfinden, und die zu der auf den 1. Oktober angesetzten Zahlung noͤthigen Summen sind bereits von dem Fiskus an die Bank-Kasse abgeliefert worden.“ Hier— auf verlas der Direktor der Bank, Herr Gluszynski, die Be— richterstattung, aus welcher hervorgeht, daß die Bank dem oͤf— fentlichen Schatz die bedeutende Summe von 3,769,120 Fi. 29 Gr. eingetragen hat.

Auf den letzten hiesigen Markten zahte man fuͤr den Kor— zez Roggen 7 8! Fl., Weizen 141 18 Fl., Gerste 7 bis 8!‘ Fl. und Hafer 6— 7 FI.

Fran t rei ch Paris, 8. Mai. Der König hielt gestern einen andert— halbstuͤndigen Minister⸗ Rath. kurzlich hier eingetroffene Praͤfekt des Departe— ments des Jura, Herr Le Pasquier, hatte vorgestern eine Pri— vat-Audienz beim Koͤnige.

Die Pairs-Kammer hielt gestern eine oͤffentliche Siz⸗ zung; es fiel indessen nichts von Bedeutung in derselben vor. Nach Abstattung verschiedener Bittschriften-Berichte genehmigte die Kammer ohne irgend eine Debatte einen Gesetz⸗Entwurf von oͤrtlichem Interesse. Eilf ähnliche Gesetz-Entwuͤrfe brachte dar— auf der Handels—⸗-Minister ein. .

Als die Regierung im Laufe der vorjaͤhrigen Session den der Deputirten-Kammer vorgelegten Gesetz-Entwurf uͤber eine Reorganisation des Justizwesens wieder zuruͤcknahm, kuͤndigte sie zugleich der Kammer an, daß es ihre Absicht sey, zunaͤchst eine Untersuchung daruͤber anzustellen, ob die in jenem Gesetz— Entwurfe zusammengefaßten Materien nicht besser in zwei ver— schiedene Gesetze zu trennen seyn mochten. Hiernach hat der

Der

Großsiegelbewahrer nunmehr zwei Kommissionen niedergesetzt,“

von denen die eine sich mit Allem, was die Auslegung der Ge— setze betrifft, die andere aber ausschließlich mit den Friedens⸗Ge— richten beschäftigen soll. An der Spitze der ersteren steht der Pair, Graf Portalis, erster Praͤsident des Cassationshofes, und an der Spitze der andern der Pair, Herr Barthe, erster Praͤsi⸗ dent des Rechnungshofes.

Das Journal de Paris enthält heute den nachstehenden Artikel, der einigen Stoff zu Betrachtungen uͤber die Lage bie⸗ tet, in der das jetzige Ministerium sich, seinen politischen Freun— den der vorigen Verwaltung gegenuͤber, befindet: „Zwei doctri— naire Blaͤtter haben gestern vorweg gegen jede verleumderische Einfluͤsterung protestirt, die der Parteihaß etwa in dem von Herrn Jaubert abgestatteten Berichte uͤber die oͤffentlichen Bau— ten erkennen mochte. Niemals, so meinen sie, sey es dem Hrn. Jaubert in den Sinn gekommen, sich eine solche Einfluͤsterung zu erlauben. Dies ist uns lieb, weniger für den Conseils-Prä—Q sidenten, der eine Berathung daruͤber moͤglichst rasch herbeige— wuͤnscht hat, als fuͤr Herrn Jaubert selbst, dem es mehr als irgend Einem darum zu thun seyn muß, den Beweis zu fuͤhren, daß er seinen Bericht jetzt nicht anders abgefaßt habe, als er ihn vor einigen Monaten abgefaßt haben wuͤrde. Wir wollen also die oͤffentliche Berathung ruhig abwarten und bedauern es bis dahin nur, daß jene Erklaͤrung der doctrinairen Blaͤtter uͤber— haupt noͤthig gewesen ist; es muß dem Herrn Jaubert selbst sehr unangenehm seyn, daß seine wahren Absichten von dem Publi— kum so falsch verstanden worden, daß man sich zu einer Auslegung derselben genoͤthigt gesehen hat.“ Das Journal du Com mer ce will wissen, daß der Conseils-Praͤsident gesonnen sey, nach einer Unterredung, die er vorgestern Abend mit dem Koͤ— nige gehabt, den Gesetz-Entwurf uͤber den Kredit der 4 Mill. zu den oͤffentlichen Bauten, die den obigen Bericht des Herrn Jaubert hervorgerufen hatten, wieder zuruͤckzunehmen. (?)

Das dritte Wahl-Kollegium des Devartements des Eure— und Loir ist auf den 29. Mai in Dreux zusammenberufen wor— den, um an die Stelle des kuͤrzlich mit Tode abgegangenen Herrn Firmin Didot einen andern Deputirten zu waͤhlen.

Der Baron Mortier wird aus dem Haag hier erwartet, angeblich um sich mit einer reichen Erbin zu vermahlen.

Die Bank von Frankreich hat die Erlaubniß erhalten, in Rheims ein Diskontirungs-Buͤreau zu errichten.

Die zweite Abtheilung des hiesigen Assisenhofes ist unablaͤs— sig mit dem kuͤrzlich erwaͤhnten Diebes-Prozesse beschaͤftigt, der nur insofern einiges Interesse bietet, als sich aus den Verhand— lungen die unglaubliche Unverschaͤmtheit ergiebt, mit welcher die Angeklagten ihre Diebstähle veruͤbten. Der Prozeß duͤrfte we— nigstens noch 14 Tage dauern.

Man liest in einem hiesigen OHppositionsblatte: „Als ge⸗ stern eine legitimistische Zeitung berichtete, daß die drei Tage der Juli-Revolution in diesem Jahre nicht gefeiert werden wurden, wollten wir dieser Behauptung keinen Glauben schenken; aus guter Quelle aber haben wir seitdem erfahren, daß an jenen drei Tagen in der That keine Volks-Belustigungen stattfinden

sollen. Die ganze Feier wird sich auf eine Musterung der Gar—

nison und der National-Garde in den Elysaͤischen Feldern und auf die Einweihung des daselbst errichteten Triumphbogens be— schraͤnken.“

«In Lyon war am lsten d. M., als am Namenstage des Koͤnigs, das Wetter so schlecht, daß die oͤffentlichen Lustbarkeiten bis zum naͤchsten Sonntag ausgesetzt werden mußten. Aus sehr vielen anderen Städten des suͤdlichen und westlichen Frankreichs gehen ähnliche Nachrichten ein; uͤberall hatten Regen, Hagel oder Schnee die Feier des Namensfestes des Koͤnigs verhindert. Aus Toulon schreibt man unterm 3. Mai.: „Alle unsere Berge sind mit Schnee bedeckt; man kann sich nicht erinnern, jemals im Monate Mai in unsern Gegenden eine so kalte Witterung erlebt zu haben; wenn dieselbe noch laͤnger anhaͤlt, so kann der Oelbaum so gut als der Weinstock daruͤber zu Grunde gehen.“

In Clamech, im Departement der Nievre, hat das ploͤtz—⸗ liche Austreten der JYonne großen Schaden angerichtet. Das Wasser stieg mit solcher Schnelligkeit, daß ploͤtzlich alle Vorstaͤdte uͤberschwemmt waren. Die aͤrmere Klasse der Einwohner, die sich groͤßtentheils mit Holzfloͤßen beschäftigt, ist durch jenes Er— eigniß außer Brod gesetzt worden. Der Koͤnig hat vorlaͤufig eine Summe von 1000 Fr. auf seine Chatulle angewiesen, um den Beduͤrftigsten zu Huͤlfe zu kommen. Auch in der Seine ist das Wasser seit einigen Tagen, und namentlich in der Nacht vom tzten auf den Tten, bedeutend gestiegen. Der Pegel beim Pont royal zeigte gestern 18 Fuß uͤber den gewohnlichen Was— serstand.

Briefe aus Oran enthalten einige nähere Details uͤber die Expedition, zu welcher der General von Arlanges am Tten v. M. an der Spitze von 3000 Mann von dort aufgebrochen war. Nachdem er an der Muͤndung der Tafna angekommen, kam es am 15ten zu einem Gefechte mit Abdel-Kader, dessen Spur man seit der Einnahme von Mascara gaͤnzlich verloren hatte. Der Emir leistete Anfangs einen hartnäckigen Widerstand, so daß die Affaire mehrere Stunden lang dauerte; zuletzt aber blieb der Vortheil doch auf der Seite der Franzosen, obgleich die Araber wohl 4 bis 5000 Mann sterk waren. Bei dem Nüctzuge des Feindes fiel eine betrachtliche Beute in die Haͤnde des Siegers.

Der Moniteur meldet heute von der Spanischen Graͤnze: „Die Englaͤnder haben am 3ten einen Ausfall aus San Sebastian gemacht und ohne auf einen ernsthaften Wider— stand zu stoßen die ersten Werke der Karlisten weggenommen; die zweite Linie wurde dagegen hartnäckig von diesen Letzteren vertheidigt. Nachdem der Englische Admiral darauf 800 Mann von der Legion ans Land gesetzt hatte, richtete er etwa eine Stunde lang ein wohlgenaͤhrtes Feuer auf den Feind; um 9 Uhr ergriffen die Karlisten die Flucht mit Zuruͤcklassung von vier Kanonen. Der General Evans verfolgte sie bis Hernani, wel— chen Platz er am folgenden Tage besetzte. Die Engländer ha— ben sich mit vieler Unerschrockenheit geschlagen: ihr Verlust be— traͤgt nahe an 200 Todte und das doppelte an Verwundeten. Aber auch der Verlust der Karlisten ist beträchtlich.“ Die heute fruͤh hier eingegangenen Bayonner Zeitungen reichen nur bis zum Iten Abends und koͤnnen sonach etwas Naͤheres uͤber diesen Sieg des Generals Evans nicht enthalten.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz—⸗ zung vom 6. Mai. Die Irlaͤndische Polizei-Bill wurde von neuem in den Ausschuß gebracht. Lord Ellenborough bean— tragte ein Amendement, wodurch die Zahl der Proviantmeister, Zahlmeister und Registratoren der Irlaͤndischen Polizei, die der Lord-Lieutenant zu ernennen befugt seyn soll, auf 18 beschraͤnkt wird, welches ohne Abstimmung angenommen wurde. Ueber eine andere vom Herzoge von Leinster, Großmeister der Ir— laͤndischen Freimaurer-Logen, vorgeschlagene Klausel, wonach die Freimaurer von den Bestimmungen dieser Bill in Betreff der geheimen Gesellschaften ausgenommen seyn sollen, und der sich die Lords Winchilsea, Roden und London— derry widersetzten, weil zwischen Vereinen, die durch geheime Eide gebunden wären, kein Unterschied gemacht werden duͤrfe, wurde zur Abstimmung geschritten, und es er— gaben sich 41 Stimmen dafuͤr und 41 dagegen, so daß sie mit einer Majoritaͤt von 3 Stimmen durchging. (Die Times bemerkt hierzu: „So kann also diese uralte und harmlose Gesellschaft ihre kindischen Unterhaltungen fortsetzen, ohne daß sie zu fuͤrchten braucht, deshalb von Aemtern ausgeschlossen zu werden. Sie mag vielleicht ihr Gutes haben, auch wohl Gutes stiften, und wir haben nie etwas Anstoßiges von ihr gehoͤrt, wenn es ders fuͤr bejahrte, achtbare Maͤnner nicht anstoͤßig ist, mit Schurz fellen uͤber ihren Beinkleidern und mit Mauersellen in der H einherzustolziren, wie wir es oft gesehen haben.“ Ehe der schuß geschlossen wurde, zeigte Lord Ellenborough noch an, daß er zwei Klauseln beantragen werde, wodurch die große Jury in Stand gesetzt werden sollte, die Bewegungen und Kosten der Irländischen Polizei zu kontroliren. Der Bericht uͤber die Bill wurde so— dann angenommen. Hierauf trug der Graf von Ripon auf weitere Nachweise uͤber die den Kirchen-Kommissarten in Irland zur Verfuͤgung stehenden Fonds an, weil es noͤthig sey, daß das Haus dieselben genau kenne, wenn es, wie wohl naͤchstens zu erwarten sey, uͤber die Zehnten-Ane iheit in Irland entschei— den solle, denn es seyen dabei sowohl die jetzigen Verhältnisse der Irländischen Kirche im Allgemeinen, als auch ihre kuͤnftigen Aussichten in Erwägung zu ziehen, und zwar um so mehr, falls der Vorschlag gemacht werden sollte, kirchliches Eigenthum in Irland zu irgend einem anderen Zweck anzuwen— den, als wozu es setzige Gesetz bestimme, wobei man von der Voraussetzung eines Ueberschusses in den En kuͤnften der Kirche ausgehe. (Hoͤrt, hort! Die Zehnten Frase haäͤnge aufs innigste mit dem allgemeinen Zustande

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der Kirche zusammen, wenn man bedenke, was jenes Kirchen -Eigenthum eigentlich sey, und wem es eigentlich gehöre; denn es habe ihm immer geschienen, daß es eine sehr engherzige Ansicht von der Sache sey, wenn man das Kirchen Eigenthum als einen bloßen