1836 / 135 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Jonds ur Besoldung der einzelnen Geistlichen in den verschie— denen Kirchspielen betrachte, als ob der Geistliche die einzige bei der Erhaltung der ᷣ. direkt interessirte Person waͤre,

während doch das Kirchen⸗Gut vielmehr der ganzen Gemein chaft der zur Anglikanischen Kirche sich bekennenden Ehristen angehöre; ünd wenn man beruͤcksichtige, daß in Irland nicht we— niger als 853,000 Menschen zu dieser Kirche gehörten, so sey wehl zu erwaͤgen, wie man deren Eigenthum zu behandeln habe, besonders da man uͤberzeugt seyn koͤnne, daß diejenigen, denen es gehoͤre und gu deren Gunsten es bestimmt sey, in die Ver— aͤußerung desselben nicht gewilligt hatten und niemals willigen wuͤrden. (Hört!) Lord Melbourne sagte, er wolle sich dem Antrage des edlen Grafen nicht widersetzen und stimme ihm auch darin bei, daß der Zehnten und das in den Handen der Geistlichen der herrschenden Kirche befind— liche eng m, nicht ihnen, sondern der ganzen durch das Band eines gemeinsamen Glaubens verbun— denen Gemeinde angehoͤre (hort! ); „aber“, fügte er hinzu, „dieses Gut ist ein Theil jenes National- Eigenthums, welches entweder durch die Institutionen des Landes, oder durch Froͤm— migkeit, oder auch durch den Aberglauben früherer Jahrhunderte zur Aufrechthaltung der herrschenden Kirche dieses Landes aus“ gesetzt wurde, und da es also ein Theil dieses National⸗-Eigen— thums ist, so steht es auch in der Macht des Staats, dasselbe von Zeit zu Zeit zu vermehren, wenn es zu klein waͤre, oder umge⸗ kehrt, wenn es sich als zu bedeutend erwiese, es zu vermindern Choͤrt, hoͤrt! von den ministertellen Bänken) und' den Ueberschuß zu denjenigen Zwecken anzuweisen, die ihm zur Erreichung des Ziels, das er vor Augen hat, am geeignetsten scheinen.“ Die Motion wurde demnaͤchst angenommen, und das Haus vertagte sich kurz nach 7 Uhr.

Unterhaus. Sitzung vom 56. Mai. Herr T. Dun— comhbe uͤberreichte eine Bittschrift von der Stadt Finsbury zu Gunsten der Eifenbahn von Süͤd⸗-Durham; die Bittsteller glau— ben naͤmlich, daß durch die Anlegung dieser Bahn der Preis der Kohlen sinken wuͤrde. Herr Grote erneuerte die Anzeige seiner Motion auf Einfuͤhrung der geheimen Abstimmung bei den Parlaments⸗Wahlen; er will dieselbe nun am 23. Jun ein— bringen. (Man vergl. das Privatschreiben aus London im gestrigen Blatte der B.. Ztg. Es fand sodann ein Abkommen zwischen dem Minister des Innern und einigen Mitgliedern über die Reihefolge der in der naͤchsten Woche vorzunehmenden Geschäfte statt, und zwar raͤumte Lord John Russell fuͤr den Montag der Bill Lord Ashley's in Bezug auf die Faktoreien den Vorzug vor der Fortsetzung der , uber die Englische Zehnten-Bill ein, unter der Bedingung, daß diese dann am Dienstage an die Reihe kommen sollten, womit Herr Wakeley, der an diesem Tage seinen Antrag auf Einfuͤh— rung kuͤrzerer Parlamente vorbringen wollte, nicht ganz zufrie— den war. Den Freitag räͤumte Lord J. Russell Hrn. Roebuck zu dessen Motion in Bezug auf die Angelegenheiten Kanada's ein. Das Haus verwandelte sich sodann in einen Ausschuß uͤber die Mittel und Wege, worin der Kanzler der Schatzkammer seine Darstellung der Finanzen des Landes vorlegte. Herr Spring Rice schaͤtzt die Einnahmen des laufenden Jahres auf 46,980,006 Pfd. und die Ausgaben auf 45,205,807 Pfd., so daß sich ein Ueberschuß von 1,774,193 Pfd. ergeben wuͤrde. In dieser Ver— anschlagung sind indeß die Kosten fuͤr die Westindische Anleihe nicht mit einbegriffen. Diese Anleihe wird dem Schatz, nach seiner Angabe, in dem laufenden Jahre jedoch hoͤchstens 1,111,863 Pfd. kosten. Diese Summe zieht er von den 1,771,193 Pfd. ab, und der Rest, namlich 662,330 Pfd., ist der wirkliche Ueberschuß. Herr Spring Rice schlaͤgt nun vor, diesen Ueber— schuß auf folgende Weise zu verwenden: Er will die Abgabe von Loͤsch-Papier ganz aufheben und die von Papier der ersten Klasse auf die Hälfte, nämlich von 3 Pence auf 11“ Pence, herab— setzen. Dies wuͤrde nach seiner Schaͤtzung in diesem Jahre nur ein Defizit von 125,000 Pfd. verursachen, da er die Reduction nicht vor dem Oktober vornehmen will, um, wie er sagt, die Papier-Fabrikanten in den Stand zu setzen, ihre Vorraͤthe zu verkaufen. Durch die mit Frankreich abgeschlossene Ueberein⸗ kunft wegen der Posten glaubt er, jährlich 20,000 Pfd. zu ver— lieren. Die von ihm in seiner Bill zur Abschaffung des

Zeitungs-Stempels getroffenen Anordnungen werden auch einen

erlust von 20,009 Pfd. geben. Er erlaͤßt die Suͤdsee⸗ Zoͤlle, die etwa 10,000 Pfd. betragen werden, und fuͤr die ein

Aequivalent gefunden werden muß. Den durch seine Reduction

der Zeitungs-Abgaben entstehenden Verlust schaͤtzt er jährlich auf 200,000 Pfd., fuͤr dieses Jahr jedoch nur auf 150,000 Pfd., indem er vorschlaͤgt, die Reduction erst vom Juli an in Kraft treten zu lassen. Er will die Abgaben von Bekanntmachungen in Irland herabsetzen und glaubt, dadurch 6000 Pfd. zu verlieren. Er dehnt ferner die Reduction auch auf die Abgaben von Versicherun— gen der laͤndlichen Gebäude und Vorraͤthe gegen Feuersgefahr aus und schaͤtzt den dadurch entstehenden Verlust auf 15,006 Pfd. End— lich berechnet er, daß er durch verschiedene Reductionen, die er nicht näher angiebt, noch 5000 Pfd. verlieren werde. Diese Neductionen betragen zusammen 351,906 Pfd. Wenn daher Herrn Spring Rice's Berechnung richtig ist, so betragt der nach den vorgenommenen Steuer-Reductionen noch bleibende Ueberschuß: 662,330 Pfd. minus 351,000 Pfd., d. h. 311,330 Pfd. Herr Spring Rice bemerkte außerdem noch, daß er die Abgabe von Licenzen zum Branntwein-Schank, die 50 pCt. be— traͤgt, abschaffen, aber durch eine andere von dem Verbrauch der geistigen Getraͤnke zu entrichtende Abgabe ersetzen wolle. Er weigerte sich indeß, hieruͤber jetzt schon genaueren Aufschluß zu geben. Nachdem darauf Herr Hume, Herr Goulburn, Herr Robinson und Sir R. Peel ihre Ansichten uͤber die Auseinandersetzung des Ministers geaͤußert hatten, wurde die Haupt⸗Resolution, nämlich die Bewilligung von 8 Millionen Pfund fuͤr den Dienst des laufenden Jahres, von dem Hause genehmigt.

London, 7. Mai. Ihre Majestäten beabsichtigen, den dies— jaͤhrigen Geburtstag Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Vic— toria, den 24sten d. M., wieder durch einen Kinderball zu feiern. Es wird dies das letzte der Prinzessin gegebene Fest dieser Art seyn, indem Ihre Königl. Hoheit an ihrem näͤchsten Geburts— tage das 18te Jahr erreicht hat und damit in ihre Großjaäh—⸗ rigkeit eintritt. Gestern sind Ihre Masestäten wieder nach Windsor zuruͤckgekehrt. Bei dem großen Bankett, welches der Koͤnig heute in Schloß Windsor den Rittern des Distel- und St. Pn rden geben wird, werden auch Ihre Majestaͤt die Koͤnigin und mehrere Damen erscheinen.

Es ging hier gestern das Geruͤcht von einer theilweisen Aen⸗ derung des Melbourneschen Ministeriums, indem es hieß, daß Herr Ellice in sein fruͤheres Amt als Secretair des Kriegs-De— partements wieder eintreten wurde. Doch wußte man nicht, was in diesem Falle aus Lord Howick werden sollte, ob er zu ei— nem anderen Departement übergehen oder sich ganz zuruͤckzie—

5352 J hen wuͤrde. Man schenkte uberhaupt dem Geruͤchte wenig Auf— merksamkeit. .

Nachrichten aus Liverpool zufolge, war der Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg⸗-Schwerin dort eingetroffen.

Lord Brougham ist mit seiner Gemahlin gegenwartig bei einem Freunde in Lincolnshire zum Besuch. Er soll noch sehr schwach seyn, man hofft aber, daß er bei der warmen Witterung sich erholen werde.

Die Entscheidung der Oxforder Convocation in Bezug auf den Dr. Hampden (s. das Privat-Schreiben aus London im gestrigen Blatte der St. 3.) ist, wie zu erwarten war, mit gro— ßer Majorität gegen diesen Professor ausgefallen. Das neue Statut nämlich, welches diesem Koͤniglichen Professor der Theo— logie, wegen seiner religiͤsen Toleranz, die man ihm als Ketze— rei anrechnet, sein Recht entzieht, bei der Ernennung der Uns— versitaͤts⸗Prediger mitzustimmen, ist mit A7“ gegen 94, also mit einer Majoritaͤt von 580 Stimmen angenommen worden. Der Oxforder Korrespondent der Times sagt: „Zum Gluͤck mußten die Mitglieder alle Lateinisch sprechen, was der Convocation die Anhoͤrung mancher Reden ersparte, mit denen man sie bedrohte. Wahrend der Verhandlungen fand ein ernstlicher Tumult unter den Studirenden statt, weil dieselben, und sehr mit Recht, von der Gallerie der Aula ausgeschlossen worden waren. Ihr auf— rührerisches Benehmen läßt sich durch nichts rechtfertigen, und sie werden vermuthlich von der Universitäͤt aufs strengste bestraft werden, wenn ihre Demonstration auch gegen den r. Hampden gerichtet war, da sie bei dergleichen Angele— genheiten nicht mitzusprechen haben. Die Aufregung war den ganzen Tag uber unter allen Klassen sehr groß, aber die sieg— reiche Partei schien nicht in der Laune, sich uͤber ihren vorüber— gehenden Erfolg besonders zu freuen. Mancher davon mochte wohl fuͤhlen, daß diese Entscheidung der Anfang boͤser Tage für die Universitaͤt und die Kirche sey, und sie sahen fast aus wie Verzweifelte, die ihre Fackeln mitten in Zuͤndstoff hineingewor—

fen und sie nun, da es zu spat ist, gern wieder zuruͤckholen

moͤchten. Die Sachen werden schwerlich so bleiben koͤnnen, wie sie jetzt stehen. Der General⸗Prokurator des Königs und Dr. Lushington haben eine Akte aufgesetzt, worin sie die Gesetzlichkeit des neuen Sta—⸗ tuts in Zweifel ziehen, und es wird daher wahrscheinlich gegen die Entscheidung der Convocation appellirt werden. Ich glaube aber, daß diese Frage von einem hoheren, als dem bloß technischen Gesichtspunkt aus behandelt werden sollte, und ich weiß nicht, ob der Dr. Hampden nicht am besten thaäte, wenn er erst einige Zeit verstreichen ließe, ehe er diese Kontroverse wieder vor die Universitaͤt bringt. Einstweilen muß er sich mit dem Gedanken troͤsten, daß diejenigen, welche gegen ihn gestimmt, zwar aus aufrichtiger Ueberzeugung, aber aus gänzlichem Mißverstehen seiner Ansichten so gehandelt haben, und daß gewiß Viele nach reiflicherer und ruhigerer Abwägung aller Prinzipien, um die es sich handelte, es bereuen werden, daß sie einen Augenblick so un— besonnen gewesen, sich in die Reihen seiner Gegner zu stellen.“ Die Times selbst äußert sich folgendermaßen uͤber obiges Resultat: „Wir wollen nicht gern etwas sagen, was einen Streit, dem wir von Anfang an mit großem Schmerz zugesehen haben, noch erbitterter machen konnte; deshalb enthalten wir uns aller Be— merkungen über den Ausgang der am Donnerstag zu Oxford gegen Hr. Hampden stattgehabten Prozedur. Schon bemerken wir Zeichen der Reue, ja der Scham unter den Siegern selbst; und es wäre kein Wunder, wenn die Folgen dieses Sieges, außer dem grausamen Schimpf, der dadurch einem Manne zu— gefuͤgt worden, den Alle zu achten scheinen, kein anderes Re— sultat härten, als daß sie dem gemeinsamen Feinde aller religid— sen Einrichtungen neuen Vorschub leisteten.“

Die (in Nr. 133 der Staats⸗-Zeitung erwähnte, Entschei— dung des Doktor Nicholl's, Dekans des hiesigen Konsistorial-Ge— richts, wonach dem Prinzen von Capua die Licenz zu seiner Trauung mit der Miß Smith verweigert worden ist, giebt dem Globe zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Die auffallende und beispiellose Entscheidung des gelehrten Doktors hat einiges Aufsehen bei der Fakultät erregt, deren gelehrtes und weises Haupt der Doktor ist. Der ungelehrte Theil unserer Mitbuͤr— ger wird aber hierdurch zum erstenmale erfahren, daß die Ge— währung oder Verweigerung einer Trauungs-Licenz von der Willkuͤr und dem guten Willen des Dekans abhangt. „„Ich bin zu dem deutlichen Schlusse gekommen““, sagte der Doktor, als er sein Urtheil abgab, „„daß das Konsisto⸗ rial⸗Gericht die Macht hat, eine Licenz zu verweigern, selbsst wenn der Heirath kein Hinderniß entgegensteht.““ Wenn das Gesetz so ist, wie der gelehrte Doktor sagt, so muß es, je eher, je besser, amendirt und eine so unpassende und schlecht ausgeuͤbte Gewalt aus seinen Händen genommen wer— den. Die beabsichtigten Abänderungen der Heiraths-Gesetze Englands werden ein Mittel an die Hand geben, um der Wie— derholung einer solchen Absurditaͤt vorzubeugen. Der Prinz von Capua und Miß Smith, welche durch die Willkür des Dok— tors Nicholl's verhindert worden sind, sich durch eine Licenz zu vermahlen, koͤnnen dies immer noch durch Aufgebote thun, wenn sie nicht etwa einen Ausflug nach Schottland vorziehen und dadurch die herrschende Kirche Englands um ihre rechtmaͤßi— gen Gebuͤhren bringen. Eine von dem Schmidt von Gretna vollzogene Trauung ist eben so guͤltig, als ob sie der Erzbischof von Canterbury mit Erlaubniß des Doktor Nicholl vollzogen hätte.“

Die vorgestern stattgefundene jährliche Versammlung der großen Bibel-Gesellschaft in der Exeter-Halle war sehr zahlreich besucht. Lord Harrowby, der zu erscheinen verhindert war, schickte „als Buße des Ausbleibens“ eine 1060 Pfd. Note ein.

In Dublin wird jetzt eine neue Reiterstatue Koͤnig Wil— helm s III. errichtet.

Eine Dubliner Zeitung erwaͤhnt als Geruͤcht, daß in kurzem in Cove eine große Flotte, bestehend aus 7 Linienschif— fen, 3 Fregatten und 5 kleineren Schiffen, unter Befehl eines berühmten Admirals erwartet wuͤrde.

Am Sonntag vor acht Tagen ließ sich in der Umgegend von Norwich schon der Kuckuk hoͤren, und am Sonnabend dar— auf trat ein heftiger Schneesturm ein, der eine Stunde lang anhielt.

Aus Lissabon sind hier eine Reihe von Briefen und Zei— tungen eingegangen, die bis zum 29. April reichen. Der Kor— respondent der Times bestaͤtigt die uͤber Paris fruͤher einge— troffene Nachricht von dem RGlin ern c hsel und schildert die damit verknuͤpft gewesenen Unterhandlungen. Die Cortes sind durch eine Proclamation der Koͤnigin zu einer außerordentlichen Session, die am 29. Mai beginnen soll, einberufen worden. Der Herzog von Palmella ist bevollmächtigt worden, mit Eng— land einen Vertrag abzuschließen, doch ist es nicht gewiß, ob er hierher koͤnmmt. Man glaubt, er werde in Lissabon mit Lord Howard de Walden , . Der Prinz Ferdinand hat uͤber mehrere Truppen-Corps, von denen er sehr gut empfan— gen wurde, Revue gehalten. Seit der Bildung des neuen Ka— hbinets ist durch das Vertrauen, welches man in das Ministerium

setzt, der Kredit der Regierung schon bedeutend gehoben. 9, größten Kapitalisten von Lissabon und Porto haben große Sinn men zur Disposition des Finanz⸗Ministers gestellt, um shnin den Stand zu setzen, die Beduͤrfnisse des Staats bestreiten können. .

Die Vervollständigung des Spanischen Ministeriums un Mendizabal scheint im Ganzen hier kein Vertrauen einzuflij⸗ da man erwartet hatte, daß seine unmittelbareren Freunde ul Anhaͤnger seiner Politik ins Kabinet treten wuͤrden. Die 8 nischen Fonds schlossen gestern zu 1571 „3 für die ahn bei seiner Ansiedlung das Haus nicht bloß wohnbar baue, Schuld, sind also um 3 péCt, gefallen. Es wurden jedoch dern dern daß er sich in demselben wirklich wohnlich fuuͤhle. In so wie uberhaupt in allen fremden Papieren, wenig Gesths . Ruͤcksicht theilte gestern das Intelligenzblatt fuͤr den gemacht. ö . . rtkreis einen Aufsatz mit, welchen die Regierung wegen der In Bezug auf die letzten Kriegs⸗ Ereignisse in Span mneinnuͤtzigen Tendenz und des lehrreichen Inhaltes zur allge— sagt der Globe: „Cordova soll eine Rekognoszirung auf ö Kunde bringt dund daher zuver sichtfieh erwartet, daß Wege nach Biscaya vorgenommen haben, die, wie die meisn murliche Bau- und Polizei-Behbrden dem hochwichtigen Ge— Unternehmungen dieses Generals, zu keinem Resultate gessn sande als einem wesentlichen Bestandtheile der Landes-Ver— hat. In Vittoria wollte man wissen, daß er seine Entlas nherung vorzuͤgliche Aufmerksamkeit schenten und denselben bei nach Madrid gesandt, die Koͤnigin sie aber nicht angenom,. n vorkommenden Gelegenheiten nach Kräften foͤrdern werden. habe. Herr Mendizabal muß wissen, daß Cordova, selbst ;. ser Gegenstand betrifft den sogenannten Sonnenbau oder er gesund ist, doch bei allen fremden und selbst bei einenn, kehre, daß alle Wehngebaäͤude der Menschen so viel nur ßen Theile der Spanischen Truppen in dem Verdachte der s 3 zur Sonne, gegen Mittag gerichtet seyen. Der Königl. fähigkeit, der Lauheit oder gar noch schlimmerer Dinge sis 5 hr. Vorher in Muͤnchen, vielfach verdient durch seine und Argwohn unter solchen Umstaͤnden muß hoͤchst nachtsan retbungen um Landes-Verschoͤnerung, suchte diesen richtigen und gefahrlich fuͤr die Sache der Königin seyn.“ (. enstand durch Lehre, er ist Vorstand der Bau-Gewerks—

Im heutigen Boͤrsen⸗Berichte der Times liest man: M. . Schrist und Beispiel uͤberall anzuregen und findet Inhaber von Papieren der ausgesetzten Spanischen Schulh! g Veffall und Wnrdigüung seiner Ideen, zumal der lör— 1831 wollen eine Versammlung halten, um die Spanische ; Faust in Bückeburg dieselben, als der Gefundheit und dem gierung zu ersuchen, die Anordnung, wonach sie von jedem 1 söhse der Menschen sehr zuträglich, eifrig verficht. Nach der theil an den Zugeständnissen ausgeschlossen werden, welche hh vom Sonnenbau soll der vorderseitige zur Sonne gerich— Inhabern von Cortes-Scheinen gemacht worden sind, noch! Theil des so viel als möglich freistehenden Baues die Zim— nal in Erwägung zu ziehen. Es ist schon früher häufig au um Wohnen und Schlafen enthalten, der ruckseitige Theil Lage dieser Gläubiger aufmerksam gemacht worden, die Ginge, Treppen, Kuchen ünd Vorraths-Kammern, überhaupt alle Zweifel eine sehr harte ist. Sie wurden verleitet, eine Gemächer, die nicht eigentliche Wohnzimmer sind. Selbst die Kel— Jahre 1831 von Zea Bermudez angebotenen sehr schlechten geschosse sollen wenigstens drei Fuß über den Straßenboden hervor— gleich fuͤr die Cortes-Schuld einzugehen, indem jener hen. Diese Lehre ist im Grunde schon sehr alt und wuͤrdig, daß das sagte, dies sey Alles, was Spanien fuͤr seine auswärtigen 6 cben dieser Manner, dieselbe ins Leben zu fuͤhren, gehoͤrig biger thun könne. Sie gaben die Obligationen hin, weh het und unterstuͤzt werde. Wer je in' fuͤdlichen. Landern in Haͤnden hatten, und erhielten dafuͤr einen kleinen Anthel und weiß, wie dort die Menschen den ganzen Tag uͤber der 3 proc. Schuld und den Ueberrest in einer ausgesetzten Sc im Freien aufhalten und Luft und Sonne so sehr lieben, die zu 22 pCt. jahrlich verzinst werden sollte. Die auf sie gleich den Pflanzen sich unwillkürlich nach ihnen wen— Weise geschaffenen zprec, Stocks wurden mit einer anderen wer weiß, wie die Reichen die Gemächer hoch und geraͤu— bauen, um während der kurzen Winterszeit darinnen nicht

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nischen Schuld, die damals auf fast betruͤgerische Weise auf dien verkummern, die Armen aber fuͤr die Haäͤuser wenig sorgen, weil der Winter kurz ist und sie in ihren Wohnungen

sen des Kontinents gebracht wurde, identifizirt und daher der

Anordnungen unterworfen. Dies war indeß nicht der F

der Aprocentigen ausgesetzten Schuld; und die Inhabe sst nur die Nacht zubringen, während die Bettler in den

selben behaupten, daß sie zu denselben Vortheilen berech ichen Vorhallen der Palaͤste ihre Lagerstaͤtte aufschlagen, begreift kaum, wie man diesseits der Alpen, zumal auf

Lande, so lange die schlechte schädliche Bauart beibe—

seyen, die den Inhabern von Cortes-Scheinen im Allgemeh ten konnte, da wir doch den groͤßten Theil unseres

zugestanden worden. Wir glauben nicht, daß dies irgend Schwierigkeit finden wird, und die Glaͤubiger koͤnnen sich g lich schätzen, ihre Forderungen einem Ministerium vorge ens innerhalb der vier Waͤnde zubringen. Fuͤrwahr die haben, wie das des Herrn Mendizabal, der ein Geschäͤftän urn vieler Landbewohner gleichen wahren Dachshoͤhlen, in und ein Mann von Ehre ist, und sie koͤnnen die mor sschen sie, auf einen engen Raum zusammengepreßt, den lan— Ueberzeugung haben, daß er sie nicht mit falschen oder tui Winter über in dünmpfer Betäubung zubringen, woraus schen Einwuͤrfen ahfertigen, sondern sie anhoͤren wird, nin nnigfaltige Krankheiten entstehen. Und Sonne und Luft ist der vorliegende Fall erfordert.“ , Gottlob, noch wohlfeil, auf dem Lande wenigstens; in den Man hat hier Vriefe von dem Obersten Chesner d Ren Städten freilich glaͤnzen andere Sonnen und wehen an— aus Margsh vom 22. Febr. Er. befand sich auf der Nick lufte, die auch ihre Verehrer haben, welche gern nach von einer Reise nach Adang, auf welcher er nicht allein sis ternacht wohnen, um nur auf die Straße zu schauen: diese Gesundheit und gewohnliche Thätigkeit wieder gewonnen, i gen sich auf ihre Weise freuen, das Landvolk aber, dem ohne— dern auch werthvolle Kundschaft eingezogen hatte. ö Die Offij so viele Genuͤsse versagt sind, sollte in dieser Hinsicht über der Expedition waren auch wieder genesen und Alles so n Bestes belehrt werden. Die Enkel, kraͤftig uͤnd freudig, auf, daß Oberst Chesney erwartete, in wenigen Tagen die rden dankbar die Wohithat des Sonnenbaues erkennen. In pedition den Euphrat hinunter antreten zu koͤnnen. Wahrsch hern ist das Dorf Schwabsoyen, nachdem es durch einen lich ist er in diesem Augenblick schon in Bussorah angelangt.“ ; Araber hatten uͤberall die guͤnstigsten Gesinnungen gezeigt,! auch die Offiziere des Pascha's von Aegypten und des Sum welche die Schritte des Obersten Anfangs mit großem ?

ö Kinder, 1614e mehr als im Jahre zuvor, und kopulirt J ö. Paare, 48 mehr als im Jahre 1834.

„Kafsel, 10. Mai. Se. Hoheit der Kurprinz-Mitregent hen gestern die Sommer-Residenz in Wilhelmshoͤhe bezogen. München, 7. Marz. CHannov. Ztg.) Die Kunst soll hre Segnungen allmälig uͤber das ganze Land und uͤber alle assen der Bewohner ausgießen; auch der aͤrmste Dorfbewoh⸗ r soll sich durch sie gluͤcklicher fühlen, und dafuͤr soll zunäͤchst Baukunst wirken, daß der Mensch menschlich wohne, daß

hnnenbaues wieder aufgebaut. Frankfurt a. M., 7. Mai. Nach oͤffentlichen Mitthei— . . Ven hat Seydelmann in Stuttgart um seinen Abschied nach— tragen beobachtet und ihm nichts weniger ais Beistand gel icht, und dieses Faktum wird folgendermaßen motivirt: Ge— hatten, waren äberaus dienstbeflissen geworden. Es ist ] Seydelmann sollte in einer auswärtigen (nicht Stuttgarter) alle Hoffnung vorhanden, daß die Expedition zur Entschen Luer -Zeitung ein auch in persönlicher Beziehung Außerst ver— der Frage führen werde, ob eine Communlcation mit In nder Aufsatz erscheinen. Seydelmann erfuhr es, bevor das durch Dampfschifffahrt auf dem Euphrat ausfuͤhrbar sey oder mnuskript abgesendet wurde, und forschte nach dem Verfasser Schweden und Norwegen. Es erwies sich, daß der Schauspieler Moritz die Mate—

. Enn zu dem verletzenden Aussatz geliefert, und die uͤbrigen

Stockholm, 6. Mai. Die Statstidning meldet gücder der Stuttgarter Bühne sollen darauf erklaͤrt haben, nach dem Weckoblad von Karlskrong: „Zur gewohn R. nicht mehr auftreten zu wollen. Durch hoͤhere Ein— Uebungs-Expedition fuͤr Kadetten wird die Korvette „Nan tung und Vermittelung kam aber eine Art Versoshnung zu ausgerüstet, um zu Anfange des Juni von hier unter den nde, und die Sache haͤtte sich vielleicht beigelegt, ware Sch— pitain und Ritter v. Krusenstjeyng auslaufen zu können, wann nicht das Manustript des Aufsatzes zu Gesicht gekom— Linienschiff „Prins Oscar“ soll im Sommer als Kasen Von dem Inhalt desselben wurde er aber so ergriffen, angewendet werden, wogegen das fruͤher dazu ersehene 3 er von einer Versoͤhnung nichts wissen wollte, sondern um schlff „Fäderneslandet“ auf der äußeren Rhede der Sn mn Abschied ansuchte. Man ist naturlich nun sehr auf den Blockschiff ausgelegt wird.“

. . ang dieser Sache gespannt. Das Weckoblad von Karlskrona meldet ferner, es . denn

D on K n et Fortwahrend herrscht bei uns ein sehr reges Handelsleben, Werke, noch mehr Linienschiffe als Blockschiffe auszuleg; es werden uns außerordentlich viele Guͤter zugefuͤhrt. So habe angefangen, die starke Festung Kungsholm in gin der Speditions-Handel einen bedeutenden Aufschwung ge— Vertheidigungsstand zu setzen, es sey die Garnison auf de men, und zwar dergestalt, daß es in Offenbach kaum mög— vermehrt und ein Theil des Fronobergschen Regiments bi ii, Waaren-Versendungen zu machen, da keine Fuhrleute worden, sich marschfertig zu halten, um nach dem Kunqh beintreffen, sondern alle bei uns. Vor unserem Anschluß verlegt zu werden. dies das umgekehrte Verhältniß, und so aͤußert in der

nt derselbe den günstigsten Einfluß auf unsere Handels-Ver— tnisst Ob auch auf unsere Gewerbs-Verhaͤltnisse, ist eine nge, die verneint werden darf, wenn man wie nicht zu eifeln ist den desfallsigen Aeußerungen unserer immer noch tzufrieden gestellten Handwerker Glauben beimessen kann. Doch niht wohl wahrschein lich, daß unser Handwerksstand durch onkurrenz mit dem auswärtigen fehr bedeutenden Nachtheil gewärtigen hat, weil in der 26 weniger auswaͤrtige Hand- beiten, bis jetzt noch, in unsere Stadt kommen, als man

er glaubte. en löten d. wird unsere diesjährige Kunst-Nusstellung ö Es sollen zu diesem Behunfe schon Gemalde man sagt enn hen, eingetroffen seyn. München und Duͤsseldorf, und . S unsere einheimischen Kunstler, werden gute Sa— ü ussttellung bringen. Gegenwärtig hat der Direktor kipp Veit auf dem Staͤdelschen Museum' einen bewimderns—=

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Topenhagen, 9. Mai. Der ruͤhmlichst bekannte tain⸗Lieutenant Graah ist auf der Brisg „Egedesminde 4 Grönland abgegangen. Zweck seiner Reise soll seyn, theils. suche uͤber die Anwendbarkeit einiger hier zusammengest hölzernen Häuser zu Winterwohnungen, mit Oefen ver für die Eingebornen anzustellen, theils die seit 1823 ver nen Steinkohlen-Gruben im nördlichen Groͤnland zu Untn chen und wieder in Betrieb zu bringen. Es ist das dri daß er Grönland besucht; zuerst in den Jahren 182, und h. nahm er die Kuͤste des nördlichen Inspektorats auf; und zwoeitemal. 1828 —– 31, machte er seine Entdeckungsreise. j

In Fuͤhnen sind beim Graben in dem sogenannten n, moose, nordwärts vom Nonnenhuͤgel, wo ein unterirdisch gewesen seyn soll, eine Elle unter der Oberflaͤche, zwi aus Eichenstammen ausgehöhlte Böte gefunden worden.

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th en nr aufgestellt, der die Einfuͤhrung des Ehristen⸗ nd der Kuünste in Deutschlund zum. Gegenstande hat : ö Numk 'nächstens in einem Saale des Museums al fresco

Hannover, 11. Mai. Die heute ausgegebene? ul n. will. der Gesetz Sammlung enthalt das von Sr. Königl. Mal . Vesten von Beethoven's Denkmal wird durch die Be— gene „Gesck über die Abldabarkeit des Lehns,- Verbandenssl 'rngen des rühmlichst bekannten Ferdinand Ries ein Kön, Verhältnisse bleibender Lehen und die Errichtung von Fan er r instalte werden, dem die regste Theilnahme zuge— . Aber unser Museum will auch fur Schiller's Denkmal

k C Cut Im Jahre 1835 sind im Köoͤnigreiche Hannover von , noch dieses Fruͤhjahr eine Sitzung halten, der eV Besuch zu wuͤnschen ist, als dem zu demfelben

Kinder lebendig geboren und 37,782 Menschen gestorben, 6. ; 2

sich die Bevölkerung um 174318 Seelen vermehrt hat, aer, Kattzwon unserem Liederkranze vor kurzem veranstalteten Kon— das Jahr 1831 betrug die Zahl der Geburten 508 wen gen an Theil Dennoch war unser Liederkranz im Zahl der Gestorbenen 3687 weniger. Konfirmirt! c, 50h Fl. nach Marbach zu schicken. Die Marbacher

tand in Asche gelegt war, groͤßtentheils nach jener Lehre des

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bezwecken, zum Andenken Schiller s sein aͤlterliches Haus daselbst anzukaufen, herrichten und eine Statue aus Stein errichten zu lassen. Freilich gegen die Stuttgarter Strebungen ganz beschei— dene Wuͤnsche. Dem Stuttgarter Schiller⸗Verein kommen na— tuͤrlich die Bemuͤhungen des Marbacher fuͤr einen und denselben Zweck nicht angenehm, und er fand sich deswegen bewogen, dem Marbacher das Anerbieten zu machen, im Falle letzterer seine Bemuͤhungen einstellen wollte, ihm den Geld-Ueberschuß zukommen zu lassen, der sich allenfalls nach Vollendung seines Unterneh— mens herausstelle, die Marbacher wollen sich natuͤrlich mit der— gleichen Versprechungen nicht begnuͤgen und suchen nun durch gleiche Mittel, wie die Stuttgarter, ihren allerdings nicht zu verwerfenden Plan zur Realisirung zu bringen.

Der bekannte Georg Fein hat seit einiger Zeit zu Liestal in Vasel⸗Landschaft seinen Aufenthalt genommen, und auch der von hier entflohene Student Liztus hat daselbst Beschaͤftigung ge— funden. Die uͤbrigen in der Schweiz angestellten politischen Fluͤchtlinge sollen sich jetzt ruhiger verhalten.

g nd.

Berlin, 14. Mai. Am gten d. M. beging der Prediger an der Hospitals⸗Kirche zum heiligen Geiste in Danzig und Suͤperinten⸗ dent der Danziger Nehrung, Dr. Johann Wilhelm Linde, ein durch gruͤndliche Gelehrsamkeit, ünermuͤdliche Berufstreue und Lauter keit der Gesinnung ausgezeichneter Mann, sein 50jaͤhriges Amts— Jubilaͤum als Prediger an der genannten Kirche, in welchem Amte derselbe, ungeachtet er mehrmals einen Ruf zu andern Aemtern erhalten hatte, seit dem Jahre 1786 verblieben war. Schon Tages zuvor wurde, nach der von dem Jubilar gehalte— nen gewohnlichen Sonntags-Predigt, nicht nur ihm, sondern auch der überaus zahlreich versammelten Gemeinde, von dem Konsistorial⸗Rathe und Stadt⸗Superintendenten Lic. Bresler, das ehrende Glückwuͤnschungs-Schreiben mitgetheilt, welches das Koͤnigliche Konsistorium zu Königsberg an den Jubilar erlassen hatte, und wenige Stunden spaͤter empfing derselbe aus den Haͤnden des Koͤnigl. , Herrn Rothe die Insignien des Rothen Adler-Ordens zter Klaffe, mit welchem Se. Majestaͤt der Koͤnig den Jubilar zur Anerkennung seiner Verdienstlichkeit zu begnadigen geruht hatten, so wie ein Gluͤck⸗ wuͤnschungs- Schreiben der Koͤnigl. Regierung. Am Tage der Jubelfeier selbst wurde dem Jubelgreise, unter anderen Gaben dankbarer Erinnerung, von einer Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten-Versammlung eine silberne Blumen Vase, und von Abgeordneten der Danziger Geistlichkeit ein kunstreich geschmuͤcktes Stammbuch uͤberreicht. Auch seine Va— terstadt Thorn bewies dem Jubilare ihre Theilnahme durch Zu— sendung eines schoͤn geschmuͤckten Ehrenbuͤrger-Diploms, so wie auch die Thorner Geistlichkeit ihm in einer ehrenden Zuschrift ihren Gluͤckwunsch darbrachte. Ein Festmahl von 95 Gedecken beschloß die Feier.

In Marienwerder ist zum Besten der Erziehungs— Anstalt fur verwahrlosete Kinder eine zu diesem Zwecke veran— staltete Sammlung weiblicher Handarbeiten oͤffentlich versteigert und dadurch der Anstalt eine uͤber alles Erwarten reichliche UÜn— terstuͤtzun von beinahe 400 Rthlr. zugewendet worden.

Die zu Baranowitz im Rybniker Kreise des Re— gierungs-Bezirks Oppeln verstorbene verwittwete Freiin von Durant hat dem Institute der barmherzigen Bruͤder zu Pil⸗ chowitz die Summe von 1000 Rthlr. zur Fundirung eines neuen Krankenbettes legirt. ,

Zu Polnisch Olbersdorf im Neustaͤdter Kreise des Regierungs-Bezirks Oppeln ist unlaͤngst der Bauersmann Jo⸗ seph Alter in dem hohen Alter von [10 Jahren mit Tode ab— gegangen.

Nachrichten aus Stettin zufolge, ist der Bau der Runkelruͤbe im dortigen Regierungs⸗Bezirke sehr im Zunehmen begriffen und es sind bereits annehmliche Preise fuͤr den zu er— wartenden Ertrag des bestellten Landes und zwar nach der Mor— genzahl, ohne Garantie eines bestimmten Ertrages von Seiten der Grund-Eigenthuͤmer, bezahlt worden. Auch nach Wolle zeigt sich fortwährend starker Begehr bei annehmlichen, die vor— saͤhrigen uͤbersteigenden Preisgeboten.

In den Hafen zu Swinemuͤnde sind, bei einem Was⸗— serstande von 184 22 Fuß Tiefe im Fahrwasser, im Mo— nat April 77 Schiffe, einschließlich 35 Preußischen, eingelaufen. Darunter befanden sich 58 beladene, mit Einschluß von 28 Preu— ßen, und 19 geballastete Schiffe, einschließlich j7 Preußischen. Aus demselben Hafen gingen 1063 Schiffe, worunter 84 Preu— ßen, in See. on jenen waren 90, incl. 73 Preußen, beladen, und 13, mit Einschluß von 11 Preußen, geballastet. Unter den ausgegangenen Schiffen waren 35 mit Holz, 7 mit Getraide und 1 mit Spiritus befrachtet. In Stettin kamen 70 Schiffe sG8 beladen und 12 geballastet) an und 87 Schiffe (83 mit Ladung und 4 mit Ballast) gingen aus. Die Haupt-Einfuhr— Artikel bestanden in: 424 Ctr. roher Baumwolle, 348 Etr. Branntweine, 6317 Ctr. Farbehoͤlzern, 1869 Ctr. Früchte, 1373 Tonnen Haͤringen, 450 Ctr. Kaffee, 1711 Tonnen Leinsaat, 0686 Ctr. Del und Palmoͤl, 883 Ctr. Pfeffer, 769 Ctr. Reiß, 994 Ctr. Salpeter, 118 Cir. Schwefel, 1982 Ctr. Syrup, 1834 Ctr. Thran, 231 Ctr. Wein, 274 Ctr. roher Zucker und 9ltz9g Etr. Schmelzlumpen. Haupt-⸗Ausfuhr⸗Artikel waren: 7402 Etr. Abfaͤlle von Glashuͤtten, Hörner, Knochen, 10081 Wispel Wei— zen, Roggen, Gerste und Huͤlsenfruͤchte, 224 Ctr Leinsaat, Sö00 Ctr. Raps und Ruͤbsaat, 353 Ctr. Hohlglas, z0l8 Stuͤck Balken, 19,546 Kubikfuß eichen Schiffsbauholz, z021 Ring Pipen⸗, Hrhoft-, Tonnen. und Tonnenboden-Siaͤbe und Oxhoft⸗ boden, 117 Ctr. gebleichte Leinwand und Leinenwaaren, 41,425 Ctr. roher und 76 Ctr. Zink in Blechen und 10,862 Ctt. Raps⸗ und Oel⸗Kuchen. = Man schreibt aus Trier unterm 7ten d. M.: „Der Schiffbau in Merzig hat wieder begonnen, und es scheint, daß er in diesem Jahre in großer Ausdehnung betrieben werden wird. Der bisherige lebhafte Betrieb bei den Eisenhuͤtten und Hammerwerken, auch Puddlingsfrisch-Anlagen, hat bisher un— vermindert fortbestanden, und die starke Nachfrage nach Roh— Eisen und Stab-Eisen hat auf bessere Preise günstig eingewirkt. Man beabsichtigt, das Puddlingswerk in Neunkirchen, Kreis Ottweiler, noch mit einer Dampfmaschine von 40 Pferdekraft auszustatten. Die großeren gewerblichen Etablissements sind fast ohne Ausnahme im regsamsten Betriebe und in einem blü— henden Zustande. Besondere Erwaͤhnung verdient die nicht un— bedeutende Leder⸗Manufaktur zu Niedersgegen, im Kreise Bit, burg. Sie enthält 140 Gruben. Die Haͤute, deren zaͤhrlich mindestens 1300 Stuͤck verarbeitet werden, bezieht der Unter— hehmer von Antwerpen, London, Amsterdam und Liverpool; der Absatz der Fabrikate von circa 15,006 Rthir. geht nach Frank— furt . M. Die von der Frankfurter und Leipziger Ostermesse zuruͤckgekehrten Gerber sind mit dem Meßverkehr zufrieden. Der Wasserstand der Mosel und Saar war auch ö. des

vorigen Monats der Schifffahrt guͤnstig und diese deshalb ziem⸗ lich lebhaft. Im Handel stockt es dagẽgen noch, und . be⸗ sonders dauern die Klagen uͤber Mangel an Wein⸗-Absat fort.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Der Bericht tiber die zur Bekanntmachung geeigneten Verhand—

lungen der Königl. Preuß. Akademie der' Wiffenfchaften

zu Berlin im Monat April 1836 giebt zunächst Rachricht von der Sitzung der h, -historischen Klasse am 11. April. Herr Zumpt legte einen Aufsatz vor über den M. Curius, der den Velinus in den Nar sietzt Rera) abgeleitet und dadurch den Wasser— fall von Terni geschaffen hat. Die allgemein geltende Meinung ist, daß es M. Eurius Dentatus, der Besieger der Samniter, gewesen, der in seinem ersten Kensulat (290 vor Ehr.) auch die Sabiner dem Römischen Volke unterwarf. Diese Ansicht führt Riebuhr noch wei— ter aus. Allein die Annahme, welche allein auf dem im Jahre da vor Chr. geschriebenen Brief Ciceros an Atticus (1x, 187 und auf Servius Kommentar zur Aeneis (VI, 712) beruht, wird, wie Herr D zeigt, dadurch sehr unwahrscheinlich, daß nach Cicero wegen des Bergdurchstichs zamals die Stadt Reate gegen die Stadl Interamna einen Rechtsstreit begann, der doch schwerlich 200 Jahre nach dem Durch— stich anhängig gemacht werden konnte. Es wird vielmehr ein ande— rer M. Curins, ein Zeitgenosse des Cicero, nachgewiesen.

Am 14. April in der Gesammtsitzung der Akademie las Herr Ritter über eine geographische Produ ftenkunde. Eine wis— senschaftlich durchgeführte Kenntniß der Ratur-Produkte, nach den Drganisations-Stufen der drei Reiche in ihrer Beziehung auf das Erdgauze, wie auf die Verwendung durch die Menschenwelt, fehle noch für das Compendium der geographischen Wissenschaft. Di

Kenntniß der individuellen Vertheilung der gesonderten Naturkörpen—

auf der Erde müsse der Betrachtung eines allgemeinen Ratur-Ver— bandes vorangehen. Sie ergebe sich weder aus einer Natur⸗Phi— losophie, die von der Idee eines Erdorganismus ausgeht, noch aus der systematischen Summirung der Gattungen und Arten nach Mi— neralogieen, Floren, Faunen, in den einzelnen Ländern der Erde. Erst durch die allgemeine Physik, Klimatik und Geognosie ließen sich Gesetze uͤber die natürliche Verbreitung und Anordnung der Naturkörper auf dem Erdball finden. Allein sie deuten mehn die negirenden Schranken der Existenz dieser Naturkörper an, nicht ihren specifisch-tellurischen Charakter, nicht ihr positives Leben, den Mittelpunkt der Ratur⸗-Thätigkeit in der reichsten lo— kalen Entfaltung. Man müsse mehr auf das naturhistorische Ele ment in der Individualität jeder besonderen Gattung achten und hiernach die Raturheimat, das Vorkommen im vereinzelten, verküm— merten Zustande und endlich die Kulturheimat bestimmen. Rach die— sen drei Gesichtspunkten werde man zu einer erschöpfenden Lehre ihrer Vertheilung und zu einer Charakteristik jeder Erd Lokalität in Beziehung auf ethnographische Verhältnisse gelangen. Als Bei träge zu einer in solchem Sinne bearbeiteten Produktenkunde wurden die Verbreitungs-Sphären verschiedener Ratur-Produkte mitgetheilt.

Am 21. April, in der Gesammt⸗Sitzung der Akademie, las Herr Bopp über das Alt-Slavische Conjugations-Spystem im Verhältniß zum Sanskrit und den mit ihm verwandten Sprachen. Auf den von Herrn Wilken vorgetragenen Wunsch der Kaiserlich Russischen Akademie der Wissenschaften wurde beschlossen, derselben freizustel⸗ len, von den Sanskrit⸗Typen der hiesigen akademischen Druckerei ih— ren Bedarf gießen zu lassen. Am 25. April, in der Sitzung der physikalisch-mathemnagtischen Klasse, las Herr Müller über zwei eigenthümliche Bildungstvpen des Gehör-Labyrinihes bei den Cpclostomen. Darauf machte Herr Ehrenberg eine vorläufige Mittheilung über die Infusorien der Karlsbader Mineralquellen. Aus der in Berlin angestellten Untersuchung der lebenden Jufusorien dieser Quellen hat sich bereits das Resultat ergeben, daß unter denselben sehr ausgezeichnete Formen befind— lich sind, welche bisher nur als Seethiere vorgekommen. Außerdem enthalten diese Gewässer (mit Ausschluß der Tepel und der gewöhn— lichen Süßwasser-Quellen) eine Mehrjahl von Formen, welche in süßen Gewässern von diesem Forscher bisher noch nicht beobachtet wurden und mithin wohl auch dem Seewasser oder Salzwasser an—⸗ gehören, oder Karlsbad ganz eigenthümlich sind. Zweitens gab der— selbe eine Bestätigung und nähere Bestimmung thierloser lebender Polypenstöcke, drittens endlich las er über spontane Selbsttheilung als charakteristischen Unterschied zwischen zweifelhaften Pflanzen und Thieren. Es gebe keine bekannte ausgesprochene Pflanze, auch keinen Theil einer Pflanze, ja keine Zelle des Zellgewebes, welche sich durch Vermehrung theile. Es fehle den wahren Pflanzen die spontane Selbsttheilung in allen Beziehungen ihres Organismus; diese Theilung sey dagegen ein Vermebrungs⸗Akt fehr vieler Thiere, welche den Charakter der Thierheit vollendet an sich tragen. Die ganzen Klassen der Somatomen (Naidina) oder der Korallenthiere (Anthozoa), der Strudelwürmer (Turhellaria) und der Magenthier— chen (Polygäastrica) zeichnen sich neben gleichzeitiger Ei⸗ und Knos= penbildung dadurch aus. Mit Benutzung dieses Hülfs-Charakters müsse man die ganze große Familie der bisher zweifelhaften Bacilla— rien als wahre Thiere ansehen. Am 28. April in der Gesammt— Sitzung der Akademie las Herr Encke über die Kometen-Erschei— nungen des vorigen Jahres und insbesondere über die Beobach⸗ tung des Halleyschen Kometen auf der neuen Berliner Sternwarte. Bet seinem Erscheinen war der neue große Refraktor noch nicht aufgestellt. doch konnte der Komet an 17 Tagen beobachtet und seinem Ort nach bestimmt werden. Später hinderte ungünstiges Wetter und die Feuchtigkeit des neuen Gebäudes. Die Vergleichung der Beobach— tungen mit der Ephemeride von Rosenberger hat die Genauig— keit dieser letztern vollkommen bestätigt.

Die bevorstehende Zeit der beginnenden Brunnenkuren veran— laßt uns, auf ein Werk vorläufig aufmerksam zu machen, auf welches wir, wegen der Wichtigkeit seiner Tendenz, so wie wegen der Treff lichkeit feines Inhalts, noch einmal ausführlicher zurückzukommen gedenken. Es ist dies nämlich der eben (bei List und Klemann in Berlin) erschienene erste Jahrgang der „Jahrbücher für Deutsch— lands Heilguellen und Seebäder“, herausgegeben vom Ge— heimen Rath von Gräfe und Dr. Kalisch, und es wird hinreichen, die Bedeutsamkeit dieses Unternehmens anschaulich zu machen, wenn wir bemerken, daß die berühmtesten Naturforscher und Brunnenärzte Deutschlands dasselbe durch ihre Beiträge unterstützt, daß die hohen Regierungen es auf das Wohlwollendsie gefördert, daß endlich Se Majestät der Kaiser von Oesterreich die Dedicatien des erwähnten ersten Jahrgangs anzunehmen geruht haben. 464

Aus würtige Börssn.

Amsterdam, 9. Mai.

Niedsrl. wirkl. Schuld 3778s. S0 do. 1021. Kan- Dill.

285,9. 50,9 Span. M*... Fassive 133. Ausg. Schuld 23 Zinss. Preuss. Präm.- Scheine Hoaln. Oenterr. Me 10603.

Antwerpen, S. Mai. Neue Anl. 157. G.

Frankfurt a. M., 11. Mai.

Oesterr. 39 9 Met. 102314. 10319. 30,9 8979. 995 216 doi. GC. I0 Bec. 257. 1. Bank Ace 133. is ν. Barti Dh 14235 9 Br. Loose zu 3800 FI. 1812. 115. Loose 1a 109 FI. 2181. Br. Preuss. Präm. Sch. 61. 6025. do. a0 Anl. 109075. G. Poln. Hanns 661 3. Br. 39 Span. Anl. 37! . MI. 210, ifloll. 37 1a.

Lond. 10! 7 22. Silber - Rub. 357.

St. Petersburg, 6. Mai.

Amsterdam S3. Hismburg 95, Paris 111.

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