1836 / 138 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zogen. In der Eigenschaft eines Ober-Kammerherrn gehoͤrt er zu den nächsten Umgebungen des Kurprinzen, die auch zu— gleich staͤndige Gaͤste bei der Hoftafel sind. Als solcher ist er auch Chef des Kurprinzlichen Hofstaats. Die Ober-Kammer— herrnstelle am hiesigen Hofe war seit der Versetzung des Herrn v. Bardeleben, der dieses Amt unter dem Kurfuͤrsten be— kleidet hatte, in den Ruhestaud, unbesetzt geblieben. Außer Herrn v. Lepel versehen gegenwärtig noch Herr v. Baumbach als Oberjaͤger-Meister, Herr von Biesenrodt als Oberschenk und Herr v. Verschuͤr als Ober-Stallmeister, Ober-Hof⸗Chargen. Das Amt eines Ober⸗Hof⸗Marschalls ist seit dem Austritt des Grafen W. v. Hessenstein, gegenwaͤrtigen Großherzogl. Mecklen— burgischen Geheimen⸗Raths und Gesandten am Berliner Hofe, aus hiesigen Diensten nicht wieder besetzt worden und es fun— girt an dessen Stelle Herr von der Malsburg als Hof-Mar— schall. Von Hofaͤmtern ist jetzt nur noch das eines Schloß— Hauptmannes vakant, welches durch das vor kurzem erfolgte Ableben des Grafen Louis von Hessenstein erledigt worden ist. Herr Karl von Rothschild ist in Begleitung seines Sohnes von Frankfurt hier eingetroffen und bereits ofter zur Tafel Sr, Hoheit des Kurprinzen eingeladen worden. Man bemerkt, daß er alsdann die Uniform eines Kurhessischen Geheimen Finanzra— thes traͤgt. Seit seiner Ankunft erneuert sich das Geruͤcht, daß das Haus Rothschild den Bau der in der neuen Friedrich— Wilhelmsstraße zu errichtenden Haͤuser mittelst Gruͤndung einer Actien-Gesellschaft zu uͤbernehmen nicht abgeneigt sey. Es waͤre dies um so mehr zu wuͤnschen, da bei dem juͤngst stattgehab⸗ ten Termin zum Verkauf der Bauplaͤtze in gedachter Straße, in welcher das in seinem Aeußern jetzt vollendete, nach dem Plan des Hof-Baumeister Ruhl ausgeführte neue Staͤnde⸗Pa— ais nebst ein Paar andern Haͤusern noch zur Zeit ganz iso— lirt steht, von den Baulustigen so geringe Gebote geschehen sind, daß das Ministerium des Innern, welches das Terrain von den Eigenthuͤmern zu hohen Preisen gekauft hat, dieselben nicht genehmigen kann, ohne bedeutende Verluste zu erleiden. Die Partial-Obligationen von den, von dem Hause Rothschild mit Sr. Hoh. dem Kurprinzen unter Garantie des Kurfuͤrsten abgeschlossenen Anlehen von 600,000 Rthlr., die bisher von senem Banquierhause nicht auf den Markt gebracht worden waren, sind seit kurzem in Umlauf gesetzt, werden jedoch nicht ohne Aufgeld abgegeben. Herr v. Rothschild hat hier zugleich Geschäfte mit dem Fuͤrstlich Waldeckschen Hofe, fuͤr welchen sein Haus die allmaͤlige Abtragung einer auf eine Million Tha— ler sich belaufenden Schuld an Kurhessen uͤbernommen hat. Der Fuͤrstlich Waldecksche Geheime Regierungsrath Hage— mann ist zu diesem Ende von Arolsen in Kassel eingetroffen.

Leipzig, 9. Mai. „Frankf. Journ.) Unsere Jubilat— Messe ist nunmehr voruͤber, und man darf es wohl sagen, daß sie bis ans Ende in Bezug auf viele fruͤhere eine ausgezeichnete blieb. In bedeutendem Maße hat sich seit dem Eintritte des Zoll-Verbandes der Lederhandel auf dem Leipziger Markte gehoben. Zu den diesmal hier aufgestapelten großen Vorraͤthen lieferten Rhein⸗Preußen, Malmedy und Stablo ungemein viel, wogegen Sachsen mit seinen Gerbereien wiederum in den Hin— tergründ trat. Schon in der ersten Zeit fand in Bezug auf das Sohlleder die schwere Wagre einen vortheilhaften Absatz, waͤh— rend das leichtere, so wie die uͤbrigen Leder- Gattungen, einige Zoͤgerung hinsichtlich des Verkaufs erfuhren, indem die Kaͤufer die Absicht hatten, bei der augenscheinlichen Ueberfuͤhrung des Platzes den Preis zu bestimmen, was ihnen auch zum Theil gelang. Somit geschah der spaͤtere Absatz verschiedener Ledergattungen meistentheils zum Vortheil der Käufer. Das beste Malmedyer wurde zu 42 Rthlr., die geringern Sorten zu 30 Rthlr. und abwärts bezahlt. Der diesmal so sehr gepriesene Pelz und Rauchwaaren-Handel erhielt vorzüglich durch die Orientalen Lebhaftigkeit, welche viel in Fuͤchsen, Landfuchs, Virginischem Fuchs, Amerikanischem Nerz und Zobel thaten, die sich wohl 30 proc. hoher als früher stellten. Doch wurden auch Vehwams, eben so Veh— schwaͤnze zu hohen Preisen bezahlt, und ein einziger Englaͤn— der soll in Veh, Hermelin u. . w. fuͤr go, O90 Rthlr. gekauft haben. Haasenfelle waren im Beginne der Messe gesuchter als spaͤter; besonders waren große Partieen Prager eingegangen. Von Russischen Artikeln, als Ukrainer, Astrachaner, Krimmer Lammfellen, war weniger am Platz. Schweinsborsten waren nicht so begehrt, und wurden erst spaͤter verkauft, und wohl 10 bis 12 pCt. billiger eingethan. In Bezug auf Tuche 6 man, daß gegen 80 bis 190,000 Stuͤcke am Platz gewe— en seyn sollen, wovon ungefähr verkauft worden sind; wo⸗ von wiederum * Preußisches, das uͤbrige Saͤchsisches Fabri—⸗ kat war. Auch hatten in Bezug auf die Vereinsstaaten die Großherzoglich Sächsischen, Anhaltinischen und die Hessischen Lander noch etwas Tuche geliefert, während aus Rheinpreußen bedeutende Quantitaͤten feine Tuche anlangten. Aus Belgien war in Folge unseres Schutzzolls wenig oder nichts da. Die Preise hielten sich, sowohl bei ordinagiren als bei mittelfeinen und feinen Tuchen, wie in den letzten Messen, und waren zum Theil etwas besser, als in vorjaͤhriger Jubilate⸗Messe. Flanelle, Moltong, Friese u. s. w. fanden diesmal einen geringern Absatz, wovon der Hauptgrund in der diesen Artikeln unguͤnstigen Jahreszeit zu suchen ist. Dagegen sollen Merinos besser gegangen seyn, und besonders die Ge— raer, Meeraner und Glauchauer Fabrikanten mit ihrer mittel— seinen Waare eine sehr gute Messe gemacht haben, waͤhrend die Berliner Fabrikanten mit ihren in diese Artikel schlagenden Tuͤ— chern weniger glücklich waren. Ueberhaupt finden solche Waa— ren mehr zur Michaelis-Messe und gegen den Winter hin Ab— satz In baumwollnen Wagren wurde diesmal von den Sächsischen und Preußischen Fabrikanten die Konkur— renz der Englischen Manufakte in Bezug auf den Ab— satz in die Vereins-Lande sehr gluͤcklich bestanden. Vor— nehmlich gilt dies von den Kalliko'ss in Walzendruck, worin besonders zwei Berliner Haäͤuser bedeutende Geschaͤfte ge— macht haben sollen. Auch die bekannten Berliner Tuͤcher wurden gesucht, und der Begehr in Shirtings, Printers ꝛc. konnte von den Schlesischen Fabrikanten kaum befriedigt werden. Bezahlt wurden freilich bloß die gewoͤhnlichen Preise, wobei sich der Gewinn der Fabrikanten nicht hoch herausstellt. Der Leinwanzhandel machte diesmal kein großes Meß— Geschaͤft. War doch wenig Nachfrage aus den Amerikani— schen Seeplaͤtzen her eingelaufen. Auch mag an der ge— ringern Lebhaftigkeit dieses Handels der Umstand wesentli— chen Antheil haben, daß seit zwei Jahren die Flachs-Aerndten fast durchaus schlecht gerathen sind. Manche Producenten heg— ten freilich etwas zu sanguinische Hoffnungen, besonders da der Absatz in voriger Michgelis-Messe sehr guͤnstig gewesen war. Der unguͤnstige Ausfall der letzten Italiänischen Aerndte, die vereinte Speculation Englischer Kaufleute, der Brand von New-York (woruͤber die letzten Berichte indeß etwas guͤnstiger

lauteten), Alles dies hatte eine Steigerung der Seidenpreilse

maͤlig entgegentritt.

veranlaßt. Ueberdem waren die Vorraͤthe von roher Seide am hiesigen Platze nichts weniger als groß. Allein auch die meisten Seidenhaͤndler waren im Ganzen mit dem Ausfalle der diesjaͤhrigen Oster-Messe zufrieden, obschon sie jetzt nur mehr

auf Deutsche Einkaͤufer rechnen koͤnnen. Lebhaft gestaltete

sich auch der Verkehr in kurzen Waaren, besonders in Eng— lischen und Franzoͤsischen. Allein auch die Boͤhmischen und Oesterreichischen fanden bedeutenden Absatz, besonders in der hierher gebrachten Menge von Wiener Uhren, Stoͤcken, Pfeifen u. s. w. Der eigentliche Galanterie- und Modehandel war diesmal weniger lebhaft, wenn schon auch hier die Deutsche Industrie den Franzoͤsischen und Schweizerischen Produkten all— Insbesondere fanden diesmal Strohhuͤte in beträchtlicher Menge einen bedeutenden Absatz. Unsere gegenwärtigen Verhaltnisse in Bezug auf das Braunschweigische Und Hanndversche Muͤnzwesen trugen, in Verbindung mit ei— nigen anderen Ursachen, dazu bei, daß man einen bedeutenden Geldmangel verspuͤrte, dem indessen auch unsere umsichtige Re— gierung zu Huͤlfe kam. Abgesehen von einem, wegen der ob— waltenden Umstaͤnde vielbesprochenen Fallissement eines hiesigen Banquiers und dem lange vorher geahneten eines Buchhaͤndlers, ging der Zahltag gluͤcklich voruͤber. In den letzten Wochen der Messe bot auch der Detailhandel das Bild eines regen Lebens, und eine groͤßtentheils schoͤne Witterung lockte die Kleinkaͤufer in großer Menge herbei, welche sich nicht allein der Waaren— schau hingaben, sondern auch bei den uͤbrigen, zahlreich vorhan— denen Schaustellungen hinreichende Befriedigung fanden. Sehr zu preisen war es, daß unsere thaͤtige Sicherheits-Behoͤrde dies— mal mit entschiedener Strenge gegen alle Hazardspiele auftrat. Die Klagen Einzelner uͤber den Verlust eines schnoͤden Gewin— nes verhallen mit Recht ungehoͤrt. Auch eine groͤßere Sichtung der öfters so lästigen Schaaren wandernder Musikanten u. . w. wollte man diese Messe bemerkt haben. Von Seiten des Ma— gistrats geschahen verschiedene Anordnungen, um den Meß-Ver— kehr immer mehr zu erleichtern. Der Unfug, welcher mit der immer zunehmenden Vergroͤßerung der Firmen getrieben wird, besonders mit den sogenannten Nasen-Firmen, veranlaßte eine polizeiliche Verordnung, welche in naͤchster Michaelis-Messe in Vollzug gesetzt werden wird.

Munchen, 12. Mai. In diesen Tagen verweilten hier, auf dem Wege nach Stuttgart, die Arabischen Pferde, welche fuͤr Se. Masestaͤt den Koͤnig von Wuͤrttemberg in Syrien, von einem eigens dahin abgeschickten Veterinair-Arzt, Herrn Dam— bly, angekauft wurden. Das große Interesse, welches so aus— gezeichnete Thiere erregen mußten, versammelte um sie nicht allein Liebhaber aus allen Standen, sondern es wurde ihnen auch ein Besuch saͤmmtlicher Koͤniglicher Prinzen zu Theil. Bekanntlich ist es aäͤußerst schwer, in jenen Landern Pferde von edler Zucht zu erlangen. Nur einem bedeutenden Kosten⸗Auf— wand und besonderen Verbindungen mag es gelingen. Beides hat sich hier vereint, um fuͤnf der ausgezeichnetsten Thiere, wie sie selten in Europa gesehen werden, fuͤr Se. Maj. den Koͤnig von Wuͤrttemberg zu erwerben. Auffallend war ihre Groͤße, welche bei Arabischer Race gewoͤhnlich vermißt wird. Schon hierin liegt in diesen, zur Zucht bestimmten vier Hengsten und einer Stute ein wesentlicher Werth, denn man wird bei ihrer NMachkemmenschaft die Eigenschaften des Orientalischen Blutes mit der Große des Englischen vereint finden. Keines der Thiere ist uͤber sieben Jahr alt.

Zu Muͤnchen stand am 11. Mai Morgens gegen 5 Uhr das Réaumursche Thermometer auf sieben Grad unter dem Gefrierpunkte.

Stuttgart, 12. Mai. In der gestrigen Sitzung der Ab— geordneten⸗Kammer kam die weitere Berathung des Budgets auf die Tagesordnung. Bei der Ausgabe⸗Rubrik: „Staats⸗Se⸗— kretariat“ trug die Kommission auf Anerkennung folgender Po— sten an, welche fuͤr 183 9 jährlich exigirt sind: a) fuͤr das Staats⸗Sekretariat selbst 18, S839 Fl. 6 Kr.; b) fuͤr Fonds zu ge— heimen Ausgaben 19,000 Fl. v. Zwergern meinte: Es sey im Jahr 185353 das Ansucken gestellt worden, die geheimen Fonds von dem Staats⸗-Sekretariate auf das Departement der auswaͤr⸗ tigen Angelegenheiten zu uͤbertragen, weil dort ein verantwort— licher Minister sey. Rapp: Der Beschluß sey zuruͤckgenom— men worden. Uebrigens sage es wohl wenig, wenn ein Minister verantwortlich sey für einen Posten, fuͤr den keine Rechnung abgelegt werde. Römer: Er glaube nicht, daß die Stande, nach dem Buchstaben der Verfassungs Urkunde, fuͤr geheime Fonds, uͤber deren Verwendung kein Ausweis gegeben werde, Gelder erwilligen durften. Aber wolle man ein Zutrauensvotum, so habe er kein Zutrauen zu einer Regierung, die in den wichtigsten Fragen die Verfassung unvollzogen lasse. Sollten aber etwa die Broschuͤren gegen die Opposition von 1833 davon bezahlt worden seyn, so wuͤrde das ein schlechtes Licht auf die Regierung werfen. Geh. Rath v. Herdegen: Diese Kammer selbst habe verlangt, daß die Ausgabe auf solche Weise verrechnet werde. Die Ausgabe ist fuͤr Courier- und Stafettenkosten, die im einzelnen Fall nicht immer angenehm nachzuweisen sind. Der Posten à mit 18,839 Fl. 6 Kr, ward mit 62 gegen 24 Stimmen und der Posten von 10,000 Fl. fuͤr geheime Fonds mit 55 gegen 32 Stimmen angenommen.

In derselben Sitzung erstattete der Abg. Murschel im Namen der Kommission fuͤr Gegenstäaͤnde der innern Verwal— tung Bericht uͤber den Antrag des Abg. Camerer, die Re— gierung zu bitten, eine Abänderung des Verwaltungs- Edikts vom Jahre 1822 in der Beziehung eintreten zu lassen, daß die Lebensläͤnglichkeit der Gemeinderäthe, nach der zweiten Wahl abgeschafft und eine periodische Erneuerung des Gemeindera— thes eingefuͤhrt werde. Die Kommission haͤlt diesen Antrag fuͤr höͤchst zweckmäßig und nuͤtzlich und schlaͤgt vor, daß die Erneuerung der Gemeinderaͤthe je zu einem Drittel von 3 zu 3 Jahren statt— finden solle, wobei die Austretenden wieder wählbar seyn moͤ— gen. Ferner geht der Antrag des Abg. Camerer dahin, die Ver— einigung von Nebenaͤmtern in der Person eines und desselben Mitglieds des Magistrats, besonders groͤßerer Orte, zu unter— sagen. Die Kommission findet auch diesen Antrag als ganz im währen Interesse der Gemeinde-Verwaltung begruͤndet, will ihn aber auf Gemeinden von mehr als 5000 Seelen beschraͤnken, und in kleineren Gemeinden die Uebertragung von Nebenämtern von der Zustimmung des Buͤrger-Ausschusses und der Geneh— migung der Staats-Behoͤrde abhaͤngig machen.

Karlsruhe, 13. Mai. Der seither bei der Großherzogl. Gesandtschaft am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe angestellt gewe— sene Legations-Rath, Freiherr von Andlaw, ist zur Verwen— dung bei dem Ministerium des Großherzogl. Hauses und der auswaͤrtigen Angelegenheiten nach Karlsruhe einberufen, und der Legations-Secretair, Freiherr von Berckheim, zur gedachten Ge— sandtschaft nach Wien versetzt worden.

Freiburg (im Breisgau), 11. Mai. Heute um 101, u . ging die auf Vormittag angeordnete Bischofswahl zu Endẽ *, es wurde nach 3 Skruͤtinien der bisherige Dom, Kapitula⸗ 6 t Demeter als erwaͤhlter Erzbischof proklamirt. 1 Schwei ĩᷣ . ; : . ]. rich, 7. Mai. Auch in der Schweiz faͤngt man nun , 1 ichen wierigkeiten elche die Natur des Lande Frankfurt a. M., 8. Mai. (Nuͤrnb. Korr.) G r ene ng . . ü .

3 eisten Gegenden, und noch in weit hoͤherem Maße die war unsere n,, Versammlung wegen der dach . ö i fler Einrichtungen in denselben, der Sache ö den an unserer Staatsschuld fur dieses laufende Jahr wieder n h stellen, werden es frellich verhüten, daß wir in den näm— sammelt; wie man vernimmt, werden in diesem Jahre wieb. un Projektenschwindel hinein gerissen werden, welchen wir 100, 0g Fl. abgetragen werden. Haͤtte man nun schon i ers bo wahrnehmen. Es wird in der Schweiz kaum mehr wei Jahren, As der Gegenstand zuerst angeregt wurde, ane Hauptlinie möglich seyn. Diese kann aber von der Zinsen unserer Staatsschuld auf 3 pCt. reduzirt, so wuͤrde na Iöften Bedeutung werden, nicht bloß fuͤr die Schweiz, sondern jährlich weiter 0,900 Fl, als die gemachte Ersparniß haben , . Europa. Es ist dies die Verbindung zwischen Basel und tragen koͤnnen. Eine jährliche Verminderung der Staats sch⸗ rich laͤngs den Ufern des Rheins, der Aar und Limmat. In von 180,900 Fl. waͤre aber jedenfalls ein erfreuliches Ereignj ch. würde die Dampfschifffahrt auf dem Zuͤricher See, wel— man muß die Zeit des Friedens benutzen, um die Wunden L hinwieder mit der Dampfschifffahrt auf dem Wallensee leicht heilen, welche der Krieg geschlagen hat, damit, wenn abern,. Verbindung gesetzt werden kann, die Linie fortsetzen. Von Ereignisse eintreten welche Geld⸗Aufnahme noͤthig machen, ih allenstadt nach Chur ist der Boden sehr fuͤr Anlegung einer die alten Lasten sich noch vollständig vorfinden. Zwei Gim öenbahn geeignet. Von Chur wuͤrde die Verbindung mit dem staͤnde, welche schon oͤfters erwähnt wurden, werden hier s nerser so gut möglich hergestellt und zum Theil ebenfalls mit immer unbegreiflicher Weise nicht beachtet, obgleich in ihnen; ; nbahnen versehen. bedeutendes Mittel zur Schulden-Abtragung gefunden win 1 koͤnnte. Es ist dieses die Errichtung, oder vielmehr nur die h stellung unserer Muͤnze, und die Ausgabe von einer bis 1 Millionen unverzinslicher Schatz⸗ Scheine. Der Ertrag do beiden Einnahms-Quellen denn auch eine aufhoͤrende A gabe ist gewissermaßen eine Einnahme muͤßte aber rein i Schulden-Abzahlung der verzinslichen Staats-Schuld verwenn werden. Die Wahl eines zweiten Vice-Praͤsidenten, welche ges ebenfalls vorgenommen wurde, traf Herrn J. J. Finger. ist daher gegenwaͤrtig das Praͤsidium unserer gesetzgebenden . sammlung drei Kaufleuten uͤbertragen, obwohl es vielleihi erwarten gewesen wäre, daß an die Stelle des Herrn von la ein Mitglied aus dem Gelehrtenstande gewählt wuͤrde. R Narliefern werbe, und zu der abermaligen Andeutung eines Ge— Sekretariat besteht dagegen ganz aus Juristen. gnnisses, in welches er sich bekanntlich jedesmal hüllt, wenn ö. „In unsern öffentlichen Blattern findet man fortwäahrn! haltbare Gruͤnde mangeln. Vorzuͤglich durch jene Drohung Ankuͤndigungen und Anpreisungen von sogenannten Promesn deren Vollziehung kein Mensch weniger denkt als Hr. Men— zu den Ziehungen der Staats, Lotterieen. Diesem Unfug (zen abal selbst) gelang es ihm, die Mehrheit der Proceres einzu— anders kann man es wohl nicht nennen) sollte billig gestenn ichtern, und die Verwerfung des von dem Prinzen von Anglong werden. Es bieten hier Privat ⸗Personen solche Scheine zu e Zusatzes durchzusetzen. Es ist nicht anzunehmen, daß Ziehungen der Hessischen, Badischen, Polnischen u. s. w. An (6e einem solchen Vorgange der Minister-Praͤsident einem etwa hen an, in welchen sie versprechen, falls die Nummer diss fftig eintretenden Widerstande von Seiten der Proceres-Kam— Scheine einen Treffer in jenen Verloosungen erhalten sollte, i auch nur die geringste Bedeutung beilegen sollte. Er hat ihr Original⸗Loỹos oder den Betrag zu zahlen. Die Ausgeber din . den Gesetz- Entwurf wegen Verantwortlichkeit der Minister Scheins weisen sich aber eben so wenig daruber aus, daß sih HMelegt. Die Prokurgdores hatten nun wirklich ihre Petition Loose uͤber welche sie Promessen ausstellen, besitzen, als daz i zen Vorlegung der Budgets an die Krone gebracht, und da— im Stande sind, den Betrag bedeutender Tresser zu decken. h (6 unterthänigst um einen Gegenstand gebeten, also von der nach ist also das Ganze eigentlich ein Hazardspiel, oder eine lerhoͤchsten Bewilligung abhängig gemacht, dessen Gewährung Privat; Personen errichtete Lotterie, ohne alle Garantie. R hen bereits durch das Gesetz als ein Recht zuerkannt und den Preußische Regierung, bei welcher solche jedenfalls ungeeign Niistern als die hoͤchste Verpflichtung auferlegt ist. Am 25sten Unternehmungen der Aufmerksamkeit nicht entgehen, hat sie Fökutirten sie fuͤr die Petition um Vorlegung der Dekrete we— reits gehoͤrig gewuͤrdigt und untersagt. Moͤchte doch auch!! Aufhebung der Moͤnchsorden, und nahmen auch diese, wel— uns ein gleiches Verbot solche Schwindel⸗Lotterieen treffen, on Keben so uͤberfluͤssig ist, wie die vorhergehende, mit 116 Stim— wenigstens dagegen Maßregeln getroffen werden, daß ni en gegen 2 an. Auf diese Weise begeben sich die Vertreter Promessen über Loose ausgegeben werden koͤnnen, die sich !! Ration ihrer wichtigsten Befugnisse, indem sie von der nicht zur Verfuͤgung der Ausgebenden befinden! Gegen 6 node des Ministers abhängig machen, was ihnen der Buch— ter-Lotterieen besteht hier ein Verbot, welches in der Weise ! Böe ves Gesetzes zuspricht. handhabt wird, daß das Ausbieten der Loose in den hiesge Die Witterung ist hier gegenwartig außerst ungesund, und Blaͤttern untersagt ist, obwohl jeder Collecteur solche ungeschu sst viele Opfer hin. Am 2Asten stand der Réaumursche Ther— debitirt, und in den in der naͤchsten Umgegend erscheinemt ometer 165, heute 20 uͤber Null. Zeitungen ausbietet, ohne daß davon Notiz genommen wi! Die Times enthaͤlt folgendes Schreiben aus Madrid Frankfurt a. M., 9. Mai. (Allg. Ztg.) Ein Du m 2. Mai: „Dieses Land, seine Regierung und sein Volk sches Blatt meldete vor kurzem, daß Se. Durchl. der Fürstin d jetzt der Spielball von Intriguen, die theils von einheimi— Metternich schon Ende dieses Monats auf dem Schlosse John en Amtsjaͤgern, theils von fremden Prozektmachern, nisberg erwartet worden, nun aber, durch zu erfolgende 23 liche aus den Irrthümern und Leidenschaften der Lenker Spa- der Franzoͤsischen Pwinzen am Kaiserl. Hofe verhindert, ers n ens Vortheil zu ziehen suchen, unterhalten werden!. Das Juli daselbst eintreffen werde. Ich höré, daß auf den Jehen FRöte Hinderniß fuͤr diese Intriguen ist die Rechtlichkeit und nisberg noch keine Anzeige von Linen Besuche des Herrn jn Küigkelt Mendizzbal's, und daher arbeiten in diesem Augen— sten eingegangen, es soͤnach uberhaupt noch ungewiß sst, oo el E Viele darauf hin, alle seine Bestrebungen zu vereiteln, und, Durchl. dieses Fahr den Johannisberg besuchen werde. i en , , , . ö . 266 . . keFuͤhrer der Volks-Partei, deren Huͤlfe er bei der Bildun . Frankfurt a. M, 1 , Vorgestern Abend um i BWKRinisterlums verlangte, haben . abgelehnt, sich ihm . verschied hier, an den Folgen eines dervenschiages, der Königl. Ccüeßen. Es mag hier Mancher fragen, ob diese Maͤnner vielleicht derlandische General⸗Major, Freiherr von Tengnagell, Mitzi VDewußtseyn ihrer größeren Fähigkeiten, ihte eigenen Maß— Militair, Kommission der höhen Deutschen Brndes-Versen cn in? Ausführung zu bringen wünschen. Manche mögen Ing, als Abgeordneter fuͤr Luxemburg. Ein allgemein geen dings wohl diefen Wunsch hegen, aber wenn man nach die Mann ist plotzlich aus dem Kreise der Lebenden geschwumjs WNaßregeln fragt, so findet man nichts, als hochtoͤnende Alle, die ihn naͤher kannten, fühlen aufs tiefste den schmerzltz⸗ e orte, denn? die Regierungs,Kunst wird hier wenig stu⸗ Verlust, und auch die Fffentliche Theilnahme an dem Traue! Kt, und dle Anmaßung der „„großen Maͤnner““ kommt nur bewährt, in welchem Ansehen der Hingeschiedene stand. N . Unwissenheit gleich. Die Proceres fuͤrchten sich vor allen

aris und Wien in allen Sichten begehrt. Hamburg und Lon— 6 flau. Diskonto-Papier ist gern zu 3 pCt. zu placiren.

Spanien.

GMNMadrid, 27. April. (All g. Ztg.) Die neuesten Erfahrun— d, die wir hier machen, bestaͤtigen, daß das NRepraͤsentativ-⸗Sy⸗ m in diesem Lande zu einer Gaukelei herabsinkt, und die Mehr— n' beider Kammern sich zu einem bloßen, geschmeidigen Werk, ige des Minister⸗Praͤsidenten herabwurdigt. Herr Mendizabal rie sich gegen seine Freunde verpflichtet, daß er den Eindruck, chen der einmuͤthige Widerstand der Proceres gegen seine Ver⸗ Eltung hervorgebracht hatte, durch einen von ihm am Schlusse zu ringenden Sieg wieder ausloͤschen werde. Er schritt zu seinen beiden wöhnlichen Mitteln, zu der Drohung, daß er seine Entlassung hen, und dadurch die erlauchten Proceres der Wuth des Volkes

Beerdigung wird morgen fruͤh ohne Gepraͤnge stattfinden. Normen ni e in gindeschloss Der Bischof von Leon, der unter Aufsicht der Franzoͤsstzn J, , , ., Behoͤrden von Straßburg nach Kehl gekommen war, ist gsm . eingetroffen. In , befindet sich ll . Offizier der ehemaligen Franzoͤsischen Garde, der den Don i leich mit den Proceres bald i 8 l ö h n von einer Volks-Bewegun . . ,, ö. ,, KFärzt werden wuͤrde. Diese Partei der Heeg ee 9 . err von St. Sylvain, auch Baron de los Valles genann, Mnderbarer Weise der Leitung einiger Vertheidiger ei . Frankfurt a. M., 12. Mai. Die Schwankungen ö ? n , nn

t a. M ̃ n Intervention unterworfen, un e widersetz i den Coursen der Oesterreichischen, Holländischen und Spansta urn Mendizabal 366. ö. die rd . sih Fonds waren im Laufe dieser Woche nicht eben bedeutend, und K Epaniens? zu erhalten bemüht ist. Eines . . haben heute fast dieselbe Neętirung iwie am Montag (6. Mai); al en Mittel zu, R mn, , n , . gehei⸗ das Geschäft war dabei doch belebt und besonders fanden in Man mer“ tel dieser Kabale besteht darin, die Spanische Integralen und zproc. Ardoins belangreiche Umsätze statt. Die n *. theils durch übertriebenes oder vielmehr satirisches denz blieb bis gestern zum müßigen Steigen. Die Berichte un „wenach die Offiziere sehr begierig sind, weil sie Amsterdam lauteten günstig und' das baare Geld war abonßant . Nauf die Hoffnung ihres kuͤnftigen Avancements gruͤnden, und Platz. Mehrere Ursachen wirkten so zusammen, Kauflust ju well Nils durch die Unfaͤhigkeit der Anfuͤhrer, so sehr als moͤglich wobei denn ansehnliche Posten der couranten Papiere theils dit erabzuwürdigen. Ein Befoͤrderer dieses Mittels war vor kur⸗— theils durch Prolongationen, in feste Hände kamen. Alle auf tglit em der Ober ⸗Befehlshaber Cordova, der nicht durch seine Tapfer— . i sondern durch seine Diplomatie, Premier⸗Minister zu wer⸗ ien fr Hierzu kommen noch die Intriguen der getaͤuschten . . die es fuͤr ein großes Unrecht halten, wenn ihnen nicht

er, Pensionen oder Belohnungen zu Theil werden, und die

Pie, wollen Mendizabal verdrängen, um, wie sie sagen, die im Königlichen Statut ihnen angewiesene Stellung behaupten l können, welches indeß, im Fall keine Reform stattfände, zu⸗

—— 3 2 2 2 1 Ma. . 8 C X. w 1 8 . 8 2 i 8 2 8 88 2 D

welche zu medio Mai abliefen, die zugesagten Stücke mit Nachhe⸗ zu höheren Coursen decken, resp. anschaffen mußten. Dadurtz ö. es, daß Integrale pr. Comptant auf 57 gingen, für Actien Il sss für Ardoins 71, bezahlt wurde. Auch nach einigen Gattung ht

ol Seen,

reichischen 500 Fl. Loosen wurden mehrere Posten für aus bij

a ndlu uz obgleich das Ministerium bis auf ein Mitglied ver—

sind he bligutzt .

6 sedoch so groß, daß man morgen eine Debatte uͤber egenstönd in der Prokuradoren-Kammer erwartet.

67 die mit Klagen uͤber die Regierung angefüllt sind. Diese Briefe sollen in der Kammer vorgelegt ar ö eine s heime Sitzung zu veranlassen und wo moͤglich ein großes Ge— schrei gegen die jetzigen Minister zu erheben. * Ursache aller Unzufriedenheit ist der Mangel an Geld, denn es ist hier Jedermann gleich, wie lange der Buͤrgerkrieg dauert, wenn nur ein Jeder Geld empfaͤngt. Das setzige Ministerium hat Alles angewendet, um den Krieg ohne eine neue Anleihe zu fuͤh— ren, und man sagt, daß es morgen auf eine Vollmacht zu einer Anleihe antragen werde, bei welcher Gelegenheit einige nutzlose Declamationen zu erwarten sind. Den Karlistischen Häuptern muͤssen die schmerzhaften Anstrengungen jener Liberalen? die zu wissen behaupten, wie Spanien regiert werden muß, großes Ver— gnuͤgen gewaͤhren. Mit dem Scharfsinn der . des

uͤdens bemerkt das Volk die Unfähigkeit und Groß— prahlerei dieser Egoisten, und es hegt noch immer die , daß mehr von Mendizabal, als von der Masse sogenannter Patrioten zu erwarten ist. Es wuͤrde indeß eine schmerzliche Taͤuschung fuͤr die Nation seyn, wenn nach den , Anstrengungen, die sie bei der Aushebung der 70, 006 Nann gemacht, und nachdem sie Alles hingegeben hat, um den Krieg zu beendigen, doch kein bedeutendes Ger eat dadurch er⸗ langt wurde. Die Karlisten fuͤrchten den Erfolg Mendizabal's, und sie suchen daher, mit aller Anstrengung einer untergehenden Partei, seine Popularitaͤt und seine Macht zu vernichten. Fuͤr diejenigen, welche die finanziellen Talente des Premier-Ministers kennen, mag es auffallend seyn, zu hoͤren, daß die Liberalen, und dar— unter Einige von den alten Anfuͤhrern der Constitutionnellen der Jahre 1812 und 1823, behaupten, daß er durch die meisten oͤf— fentlichen Verkaͤufe von National-Guͤtern dem Lande einen gro— ßen Nachtheil zuzufuͤgen im Begriff stehe, indem er das Eigenthum, welches 50 Millionen Pfund werth sey, fuͤr Millionen Pfund hingeben wolle, ein Gpfer, das sie durch andere Mittel dem Lande ersparen wurden. Am vorigen Sonnabend machten Parejo, Prokurador fuͤr Se— villa, und Florez Estrada, beide finanzieller Betruͤgereien ange— schuldigt, den Versuch, eine Anklage gegen das Maisterium zu erheben, um alle Verkaufe unguͤlti n machen, und obgleich die Weise, in der sie ihre Anklage vorbrachten, dem Reglement der Kammer entgegen war, so gestattete der setzige Praͤsident, den seine Eitelkeit zu einer halben Op— positiöon gegen das Ministerium verleitet, doch die Dis— kussion dieser Anklage. Es ist hier Sitte, die Gesetze zu verletzen, als ob die Freiheit darin bestaͤnde, gar keine Ge— setze zu haben und zu thun, was Einem beliebt. Hierauf, so wie auf die Spaltung in den Meinungen, gruͤnden die Karli— sten ihre Hoffnung mehr, als auf den Krieg im Norden. Ein bekannter Prokurador, der ein doppeltes Spiel spielt, in— dem er auf eine Revolution hinarbeitet, wobei er sicher ist, sei— nen Zweck zu erreichen (denn wenn die Revolution gelingt, so glaubt er, im Stande zu seyn, sich an der Spitze zu behaupten, und wenn sie mißlingt, so muß Don Carlos zuruͤckkehren), hat in seiner Wohnung eine bedeutende Anzahl von Prokuradoren versammelt, die dem Minister mehrere Vorschlaͤge gemacht haben, denen der— selbe theilweise seine Zustimmung hat geben muͤssen. Dieser Klub kann zu wichtigen Resultaten führen, denn unter dem Vor— wande des Liberalismus kann er dem Erfolge des Karlismus den Weg bahnen. Alle bis jetzt unter dem Schein des Libera— lismus vorgeschlagene Maßregeln tragen das Gepräge dieses Klubs, denn der Name seines Führers steht gewöhnlich auf den Listen obenan. Am vorigen Freitag war die Freude der Franzoͤsischen Partei sehr groß, indem sich das Geruͤcht verbreitete, daß Fran osf5) Truppen in Spanien einmarschirt waren. Die Fonds stiegen, und man verkuͤn⸗ digte die unverzügliche . des gegenwartigen Ministers. Allein eine Erklarung des Ministers am . daß keine FTranzdsischen Truppen in Spanien eingeruͤckt seyen, zerstoͤrte den Traum wieder. Die Resignation Cordova's wird, wie es heißt, von dem jetzigen Kriegs-Minister bald angenommen wer— den. General Rodil wird, wie es heißt, sich sofort zur Armee begeben, um, als Kriegs-Minister, selbst das Kommando u uͤbernehmen und den Muth der Truppen neu zu eleben. Man befuͤrchtet jedoch, daß der gegenwartige Aber-Befehlshaber ihm durch seine Anhänger mancherlei Schwierigkeiten werde bereiten lassen. Als der Graf Almodovar im vorigen Winter sich bei der Armee befand, umgab er ihn, wenn er selbst krank war, mit seinen Anhaͤngern, waͤhrend er, sobald er sich wohl befand, bestaͤndig um ihn war, damit ihm der wahre Zustand der Armee verborgen bliebe. Eordova, der im Verdacht steht, sich ganz dem Interesse der Auslaͤnder erge⸗ ben zu haben, hat in der letzten Zeit fast nichts gethan, als daß er hin und hex marschirt ist. Er trennte die Portugiesische Le— gion von der Neserve Armee und setzte die letztere dadurch ei— nem Angriffe in der Nähe von Balmaseda aus, wobei durch die Karlisten viele Menschen getoͤdtet wurden. Die heutige Hof— Zeitung enthält einen Bericht uͤber dieses Gefecht.“

Jul gt d.

Berlin, 17. Mai. Die Herzoͤge von Orleans und von Ne— mours besichtigten vorgestern, nachdem Sie dem Gottes— dienste in der Katholischen Kirche beigewohnt, das Museum, wo Sie von dem Wirklichen Geheimen Rath und General⸗-In— tendanten der Koͤnigl. Museen, Herrn Grafen von Bruͤhl, an der Spitze des gesammten Beamten⸗Personals empfangen wur— den. Nachdem JJ. KK. HH. die verschiedenen Abtheilungen des Museums in Augenschein genommen, verfuͤgten Hoͤchstdie“ selben Sich nach den im sogenannten dagerh aufe in der Klo sterstraße befindlichen Atteliers der Prof. Rauch, Tieck und Wach und gaben den dort vorhandenen Kunst-Erzeugnissen Ihren Beifall in den schmeichelhaftesten Ausdruͤcken zu erkennen. Mittags war groß. Diner bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kronprinzen und Abends wohnten die beiden erlauchten Gaͤste der Vorstellung im Opernhause bei, wo Spontini's lydrisches Drama „Rurmahal“ gegeben wurde. An demselben Tage Vormittags ruͤckten die Truppen der Potsdamer und Spandauer Garnison zu den dies— jaͤhrigen Fruͤhjahrs Uebungen hier ein. In Folge dessen fand gestern bei Sr. Maj. dem Koͤnige ein großes Diner statt, zu welchem die aktiven Generale und Stabs-Offiziere des Garde— Corps befohlen waren. Abends war Ball auf dem Schlosse bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm, Bruder Sr. Maj. des Koͤnigs.

. Heute Vormittag zwischen 10 und 11 Uhr begannen die diesjaͤhrigen Fruͤhjahrs-UGebungen mit einer Parade auf dem Exerzierplatz zwischen der Hasenheide und dein Dorfe Tempel— hof. Die Infanterie und Fuß-ALrtillerie standen im ersten Tref— fen und zwar in folgender Reihefolge: Erstes Garde⸗-Regiment, zweites Garde-Regiment, Kaiser Alex. Grenadier-Regiment,

Kaiser Franz Grenadier⸗Regiment, Garde-Reserve⸗Regiment, Lehr- Infanterie⸗Bataillon, Garde Jäger-Bataillon, Garde— Schützen Bataillon und Garde⸗-Fuß-Artillerie⸗ Brigade mit 24 BGeschuͤtz⸗Stuͤcken. Die Kavallerie und die reitende Artillerie bildeten das zweite Treffen in folgender Ordnung: Garde⸗Hu— saren⸗Regiment, 1stes Garde⸗Ulanen⸗Reg., Reg. Garde du Corps, Garde⸗Kuͤrassier⸗Reg., Ates Garde⸗Ulanen⸗Reg, Garde⸗Dragoner⸗ Regiment, Lehr-Escadren, Garde reitende Artillerie-Brigade mit 12 Geschuͤtzstuͤcken. Die Regimenter standen mit der Front nach der neuen Chaussee, die nach Tempelhof fuͤhrt. Um 16üUuhr trafen Se. Masestaͤt der König auf dem Exerzierplatz ein, wo sich auch Ihre Maj. die Königin der Niederlande und die Prin— zessinnen des Koͤniglichen Hauses eingefunden hatten, um dem militairischen Schauspiele beizuwohnen. Allerhöchstdieselben be— gruͤßten Ihre erlauchten Gaͤste, die Herzoͤge von Orleans und

emours (welche Beide in der großen Franzoͤsischen Generals—⸗ Uniform waren), und ritten dann von dem rechten Fluͤgel des ersten Treffens die Infanterie hinab, gefolgt von einer eben so glaͤnzenden als zahlreichen Suite. Am linken Fluͤgel angekom⸗ men ging der Zug das zweite Treffen wieder herauf, während die Infanterie links abschwenkte, um sich zu dem nun folgen⸗ den Parademarsch zu formiren. Seine Masestaͤt der Koͤnig nahmen eine Stellung parallel mit der Chaufsee ein, wo auch die Equipagen Ihrer Maj. der Koͤnigin der Niederlande, so wie der Koͤnigl. Prinzessinnen aufführen. Der Vorbeimarsch begann mit der Infanterie, vorauf das Garde⸗Reserve⸗Armee⸗Gend ar ne— rie⸗ Kommando. Der kommandirende General des Garde⸗Corps Fer ßog Karl von Mecklenburg Hoheit, fuͤhrte das Corps Sr Maj. dem Koͤnige vorbei. Das erste Garde⸗Regiment zu Fuß machte den Anfang; ihm folgte das zweite, dann das Grenadter— Regiment Kaiser Alexander, das Grenadier-Regiment Kaiser Franz, das Garde⸗-Reserve-Regiment, das Lehr„Infanterie-⸗Ba— taillon, das Garde⸗Jaͤger-Bataillon und das Garde⸗Schuͤtzen⸗ Bataillon. Saͤmmtliche Infanterie marschirte in Compagnie-Fron, ten vorbei. Nun folgte die Kavallerie in halben Eskadrons, und zwar zunaͤchst das Garde, Husaren-Regiment, dann das erste Garde- ll la— nen⸗Regiment, das Regiment Garde⸗-du⸗Corps, das Garde⸗Kuͤrmsster, Regiment, das 2te Garde⸗Ulanen-Regiment und das Gerde-Dra— goner⸗Regiment. Die Fuß—-Artiller ie, die reitende Artillerie und die Lehr⸗ Eskadron schlossen den Vorbeimarsch. Mittlerweile hatte die Infanterie wieder die Stellung eingenommen, dle sie bei Anfang der Parade inne hatte; sie formirte sich nun in Ba— taillons⸗ Kolonnen und schwenkte dann zum abermaligen Vorbei— marsch links ein. Diesmal geschah der Vorbeimarsch in Regi⸗ ments⸗Fronten zu3 Bataillons, das Bataillon in rechtsabmarschirten Kolonnen und die Fahnen vor der Mitte des zweiten Bataillons, die saͤmmtlichen Tambours des Regiments vↄorauf und die Regl— ments⸗Musiken, brigadenweise zusammen in Reihen gesetzt vor dem linken Fluͤgel. Diese Formation machte einen hoͤchst imponitenden Ein⸗ druck, der sich auch bei den Zuschauern auf das lebhafteste bekundete; der feste und doch leichte Gleichschritt so bedeutender Massen, so wie die musterhafte Richtung so ausgedehnter Fronten ließ die hohe Ausbildung der Truppen in dem guͤnstigsten Lichte er- scheinen. Nach Beendigung dieses zweiten Vorbeimarsches der Infanterie, um 11 Uhr, bestiegen Se. Maj. der Koͤnig wieder Ihren Wagen, um nach der Residenz zuruͤckzukehren. Die Zu— schauer, deren gewiß an 20,006 zugegen waren, draͤngten sich, als Se. Maj. den Exerzierplatz verlleßen, schaarenweise herbei und brachten dem allverehrten Landesvater ein weitschallendes donnern? des Hurrah, worauf die Truppen wieder in ihre Quartiere rückten.

Man schreibt aus Halle unterm 15ten d.. „S Morgen um 8 Uhr wurde unser akademischer ee s r, . ersten Male in der hiesigen Koͤnigl. Schloß und Domkirche' ge, halten. Der als akademischer Lehrer in mehrsacher Hinsicht ver— diente Universitäts-Prediger, Dr. Marks, hielt eine der Feier— lichkeit angemessene Predigt, welcher die Abhaltung der Liturgie in herkoͤmmlicher Ordnung voranging. Zur Ausführung der Liturgie-Choͤre hatten sich auf dem Orgel-Chore der Kirche 86 Studirende versammelt, welche die von dem Universitäts⸗-Mustk⸗ Direktor, Dr. Naue, zur Feier des Tages komponirten frommen Spruͤche und Choͤre der erneuerten evangelischen Agende in der, jenigen Vollkommenheit vortrugen, womit schon seit einer langen Reihe von Jahren der hiesige unter der Direction des genanin“ ten Komponisten stehende akademische Sing Verein sich der Aus— fuͤhrung der Liturgie⸗Choͤre unterzogen hat. Mit einem Gebete fuͤr das Wohl unseres allverehrten Koͤnigs und der Mitglieder des Koͤnigl. Hauses schloß die erhebende Feier.“ j

Die dem Siegenschen Lande eigenthuͤmliche, bis zu ei—

nem hohen Grade vervolltommnete Wiesen-Kultur⸗Methode fin det, wie man aus Muͤnster meldet, immer mehr Beifall und Anwendung auf die entfernteren Gegenden. Zur Theilnahme an den Wiesenbauten, welche fuͤr das unter der Verwaltung der Regierung stehende Damenstift Keppel unternommen sind und im Laufe dieses Jahres beendigt werden, haben sich Lehrlinge auch aus den Regierungs-Bezirken Muͤnster, Minden und Koln in Keppel H selbst der Kurfuͤrstlich Hessische Land— wirthschafts⸗ Verein hat mehrere Wiesenbau- Lehrlinge dahin esendet, und sogar aus Schlesien, namlich im Auftrage des andesaͤltesten Herrn von Thielau zu Lampersdorf, ist ein Bau— Conducteur dahin gekommen, um die Siegensche Wiesen-Kultur kennen zu lernen. Die Lehrlinge werden daselbst 4 6 Mo— nate beschaͤftigt. Die Landeskultur-Gesellschaft zu Arnsberg hat wieder eine bedeutende Quantitaͤt Nadelholz-Saamen be, duͤrftigen Gemeinden unentgeltlich uͤberwiesen. Die Preise aller Boden-Erzeugnisse sind leider noch unverändert niedrig; im Bergbau aber, wie in den Fabriken, vornehmlich den metallischen ist fortwaͤhrend viel Leben. Bei den Seiden-Manufasture!, i der Arbeitslohn gedruͤckt. Fuͤr Roh- und Stabeisen fehlt es nicht an lohnendem Absatz; auch Eisendraht ist viel begehrt, so daß im Altenaschen fast alle Vorraͤthe davon aufgeräumt sind. Die Kupferhuͤtte und die Vitriol-Siederei zu Marsberg erbei— ten mit großer Thätigkeit; zu Bredelar wird ein zweiter Eisen, schmelz-Ofen angelegt; in Neheim, das seit einigen Jahren durch Fabrik-Industrie merklich sich zu heben angefangen hat, ist durch Anlegung einer Kaffeemuͤhlen-Fabrik wieder neue Gelegenheit zum Erwerb geboten. ö.

In Danzig ist die Schifffahrt im Monat April ziem— lich lebhaft gewesen. Es gingen 71 Seeschiffe ein, darunter 30 aus Preußischen, 9 aus Holländischen, 9 aus Schwedischen, 7 aus Englischen, 6 aus Daͤnischen Hafen u. s. f. Haupt Ge⸗ genstaͤnde der Einfuhr waren: 3247 Ctr. Roheisen aller Art 59 Schiffslast Bruchsteine und behauene Steine, 3918 Err! Steinkohlen, 396 Ctr. Suͤdfruͤchte, 83 Tennen Haͤringe, 387 Ctr. unbearbeitete Tabacksblätter, 18 Ctr. geschmiedetes Eisen 2464 Ctr. grobe Gußwaren, 390 Ctr. grobe Eisenwaaren d. s. Ausgegangen sind 97 Schiffe, namlich 58 nach Englischen, 12 nach Franzoͤsischen, 9 nach Holländischen, nach Hanseatischen Häfen

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