1836 / 139 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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rere Konferenzen mit Lord Melbourne, der noch immer unpäß lich ist, und den uͤbrigen Ministern gehabt.

Sir Robert Adair ist vom Kontinent hier angekommen.

Dem Morning Herald zufolge, wird Graf Pozzo di Borgo in der ersten Woche des Monats Juni England verlas— sen, sich zuerst nach Paris und dann nach Achen begeben und auch einen kurzen Ausflug nach Italien machen. Baron Maltitz, der von Berlin hier angekommen ist, wird während der Abwesenheit des Grafen als Geschaͤftsträger fungiren. Hr. Lomonossoff, der zum Russischen Geschaͤftstraͤger am Brasilianischen Hofe ernannt wor— den ist, wird im Laufe des naͤchsten Monats abreisen. Das Gerücht, daß die Fuͤrstin Lieven London besuchen werde, soll ungegruͤndet seyn.

Das Oberhaus hat an den beiden letzten Tagen keine Siz— zungen gehalten.

Der Globe berichtigt die Angabe der „Times“ (nach wel cher wir unseren gestrigen Parlaments-Bericht gegeben; in Be— zug auf das von dem Bischofe von Rochester zu der Pluralita ten-Bill vorgeschlagene Amendement, nach welchem die Entfer nung, innerhalb deren die Verwaltung von zwei oder mehr Pfar⸗ ren durch einen einzigen Geistlichen erlaubt seyn soll, von 19 auf 20 Englische Meilen ausgedehnt werden sollte; dieses Amen dement ist nämlich nicht, wie die Times meldete, angenommen, sondern ohne Abstimmung verworfen worden.

Eben dieses Blatt meldet: „Am Mittwoch, sobald es in Dublin bekannt geworden war, daß die Lords das Lebens⸗-Prinzip der vom Unterhause angenommenen Bill zur Reform der Irländi— schen Corporationen vernichten wollten, wurde folgende Auffor— derung, die noch an demselben Tage die Unterschriften mehrerer der angesehensten Rechtsgelehrten und der wohlhabendsten Kauf— leute Dublins zählte, an die Einwohnerschaft der Irländischen Hauptstadt erlassen: „„Munizipal-Reform-Versammlung. Wir, die unterzeichneten Buͤrger von Dublin, da wir erfahren, daß man Irland die Vortheile einer vom Volke ausgehenden und auf die in England und Schottland bereits angenommenen Prin— zipien gegruͤndeten Munizipal-Verwaltung vorenthalten will, und da wir ein solches Verfahren fuͤr ungerecht, die Rechte des Volkes beeintraͤchtigend und fuͤr eine Beleidigung ge— gen die Irlaͤndische Nation ansehen und eine Gefaͤhr— dung der Eintracht, die zwischen dem Irlaͤndischen und dem Britischen Volke stets bestehen sollte, darin er— blicken, fordern unsere Mitbuͤrger zu einer offentlichen Versamm— lung auf, um das Parlament zu bitten, daß es kein Gesetz an— nehmen moge, wodurch der Grundsatz, daß Irland sich nicht eben so freier Institutionen wie Großbritanien erfreuen duͤrfe, zuge— geben oder in irgend einem Grade bekraͤftigt wuͤrde.““ Die „Times“ (fuͤgt der Globe dieser Meldung hinzu) und andere Tory-Blaäͤtter spotteten dieser Tage uͤber die Liberalen, indem sie behaupteten, es gebe sich gar keine Aufregung in Folge des Be— schlusses der Lords kund, und dies zeige, daß dem Volke das Schicksal der Maßregel gleichguͤltig sey; wir fuͤrchten aber, daß die Tories durch ihr Verfahren nur zu viel Aufregung werden veranlaßt haben. Sir John Newport, das ehemalige Parla— ments-Mitglied, hat im Namen Irlands eine sehr dringende Warnung an das Oberhaus gerichtet und demselben das Unpo— litische seines Verfahrens mit der Irlaͤndischen Munizipial-Bill in energischen Ausdruͤcken vorgestellt.“

Der Courier kuͤndigt an, daß O'Connell in Folge der zu erwartenden fuͤr ihn unguͤnstigen Enscheidung der Dubliner Wahl— Kommission heute Nachmittag um 4 Uhr seine Resignation als Parlaments-Mitglied fuͤr Dublin einreichen wollte, und verspricht nahere Aufschluͤsse uͤber das Versahren jener Kommission. Zu— gleich theilt der Courier ein in Irländischen Blaͤttern enthalre— nes Schreiben O' Connell's an die Wähler von Kilkenny mit, in welchem er sich ihnen als ihr Repraͤsentant im Parlamente an— traͤgt. Das Schreiben ist schon vom 7Ften d. M, datirt und spricht die zuversichtliche Erwartung eines ihm unguͤnstigen Er— solges der Wahl-Untersuchung aus; zugleich bestaäͤtigt dasselbe die Vermuthung, daß Herr Sullivan seinen Parlamentssitz nur des— wegen aufgegeben, um Herrn O Connell Platz zu machen. In jenem Schreiben erklaͤrt O'Connell es fuͤr eine strafbare Drei— stigkeit, wenn ein Parlaments-Nepraäͤsentant sich weigern wollte, seinen Kommittenten bestimmte Versprechungen in Betreff seiner Handlungsweise im Parlamente zu geben, und verspricht seiner— seits: 1) das Ministerium Melbourne unterstuͤtzen zu wollen, so lange es bei seiner jetzigen Politik gegen Irland beharre; 2) Bei jeder Gelegenheit als ein radikaler Reformer zu stimmen; 3) alle gesetzliche Mittel anzuwenden, um die Reform des Par— laments zu vervollständigen, namlich die Prinzipien der Wahl durch das Volk und der Verantwortlichkeit gegen dasselbe auch in das Oberhaus einzuführen. „Die Waͤhler von Kilkenny“, fuͤgt der Courier hinzu, „haben beschlossen, O Connell kostenfrei zu wählen, und ihn gebeten, die Wahl in London abzuwarten.“

Der zehnte Bericht uͤber die oͤffentlichen Petitionen, der dem Unterhause vorgelegt worden ist, umfaßt die vom 11Iten bis zum 15ten April eingegangenen Blttschriften. Die Gesammt—⸗ zahl aller dieser seit Eroͤffnung der Session dem Hause einge reichten Petitionen beträgt 1099. Darunter befinden sich 193 nit 163,799 Unterschriften zu Gunsten des Zeitungsstempels, [4 mit 13,046 Unterschriften fuͤr die Aufhebung der Zusatz-Ab— abe von geistigen Getraͤnken, 74, worin uͤber die Noth des Ackerbaues geklagt wird, und 7 fuͤr die strengere Heilighaltung des Sonntags.

In Liverpool ist neuerdings, naͤmlich am Montage, eine große Versammlung von Reformern zu Gunsten der durch das Oberhaus verworfenen ministeriellen Irländischen Munizipal— Reformbill gehalten worden. Das Resultat fiel diesmal anders aus, als bei einer fruͤher zu demselben Zweck veranstalteten Ver— sammlung, deren Mißlingen die ministeriellen Blatter den Ma— chinationen der Tories zuschreiben. Es wurden zwei Petitio— nen, an das Unterhaus und an den Koͤnig, genehmigt, in denen die Beschluͤsse der Versammlung ausgesprochen sind. Der Globe giebt die Zahh der Theilnehmer an dieser Versammlung auf 59h09 an. .

Vorgestern fand in der Exeter-Halle die erste Jahres-Ver— sammlung des hiesigen protestantischen Vereins statt. Der Graf von Winchelsea, welcher den Vorsitz fuͤhrte, sprach uͤber das Wesen des Vereins. Er nehme, sagte er, das groͤßte Interesse an dem Gedeihen des Vereins, der sich auf Prinzipien gruͤnde, welche die Basis fuͤr die Sicherheit der Protestanten seyen. Der Verein habe den Zweck, den schlummernden Geist des Protestan— tismus im ganzen Lande zu wecken und auf alle Weise die Grund— sätze der Reformation zu befoͤrdern und Kirche und Staat,

als die besten Vuͤrgschaften fuͤr die persoͤnliche Wohl— fahrt und die Erhaltung der Freiheit, zu unterstuͤr—⸗ zen. „Vor kurzem“, bemerkte der Redner, „ist unter

den Auspizien der falschen Liberalen die Lehre verbreitet worden, daß die Religion nicht nothwendig Sache des Staats sey, son— dern daß man sie dem persoͤnlichen Gefuͤhl und Geschmack eines Jeden uͤberlassen muͤsse. Ich kann kaum unterlassen, diejenigen, von welchen diese Absurdität ausgegangen ist, zu fragen, ob sie

wohl jemals daruͤber nachgedacht haben, was Wahrheit ist? Ich fuͤrchte, sie haben das Wort Gottes nicht gelesen, denn wenn dies der Fall wäre, so koͤnnte es ihnen wohl schwerlich unbekannt seyn, daß die Religion nicht nur die Quelle der Wahrheit, son— dern zugleich auch die Grundlage der National-Wohlfahrt ist. Auf einer solchen Grundlage ruht die Verfassung Englands, und ich hoffe, daß selbst unter den Katholiken Einige seyn wer— den, welche die Wohlthaten anzuerkennen bereit sind, die eine so begruͤndete Verfassung ihnen zu Theil werden läßt.“ Der Redner erwahnte hier einiger Gesetze, welche die Regierung vor kurzem in Bezug auf religioͤse Gegenstaͤnde durchgefuͤhrt hat, und sagte, wenn die Protestanten sich an die Verminderung der Bischoͤfe in Irland oder an die in der letzten Session beabsich— tigte, aber im Oberhause verworfene Maßregel, wodurch 9869 Pfruͤnden aufgehoben werden sollten, oder an die Resultate des Unterrichts, Systems in Irland, welches das Lesen der Bibel verhindere, erinnerten, so muͤßten sie, wenn sie die traurigen Folgen einer solchen Politik nicht zu neutralisiren vermoͤchten, ihre Anstrengungen zu Gunsten des Protestantismus verdoppeln. Er selbst habe das Privatleben mit dem oͤffentlichen Leben ver— tauscht, um diese Sache zu unterstuͤtzen, die er stets vertheidi gen werde und fuͤr die er jedes irdische Opfer zu bringen bereit sey. und nahm unter lautem Beifall seinen Platz wieder ein. Capitain Gordon, welcher hierauf das Wort nahm, setzte den Zweck des Vereins und seinen Ursprung naͤher aus einander. „Dieser Verein“, sagte er, „wurde im Juni vorigen Jahres gebildet, ehe das Parlament sich mit den Orangisten-Logen be— schaͤftigte, von denen er auch voͤllig verschieden ist. Er unter— scheidet sich gleichfalls von der Gesellschaft zur Befoͤrderung der Grundsaͤtze der Reformation, die sich einfach darauf beschränkt, die religiösen Irrthuͤmer der Roͤmischen Kirche darzulegen, und

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sich um den politischen Einfluß derselben nicht bekuͤm— mert. Die Mitglieder unseres Vereins sind zusammenge—

treten, um die politischen Prinzipien der Reformation denen der Roͤmischen Kirche entgegenzustellen; sie haben sich vereinigt, um sich den Angriffen des Papstthums auf unsere Institutio— nen zu widersetzen und den politischen Einfluß, den die Roͤmi⸗ sche Kirche zum Nachtheil der protestantischen Religion ausuͤbt, zu vernichten; sie haben den Zweck, es nicht dahin kommen zu lassen, daß die Roͤmische Kirche jenen Einfluß wieder gewänne,

den sie verlor, als ihre Herrschaft in diesem Koͤnigreiche zerstoͤrt

wurde, und zu dessen Wiedererlangung sie nicht nur religioͤse, sondern, zum offenbaren Nachtheil fuͤr unsere Verfassung, auch politische Mittel anwendet.“ Um die Zunahme des Katholizis— mus zu zeigen, legte der Redner eine Karte von Englaad vor, die mit schwarzen Punkten bedeckt war, deren jeder eine Kapelle oder Schule der Katholiken bezeichnete. In einer Grafschaft (Lan— cashire) waren nicht weniger als 87 Kapellen und in Inverneß 17, in England und Schottland zusammen 519 Kapellen ver— zeichnet, waͤhrend es, wie der Oberst sagte, im Jahre 1766 nur 20 daselbst gab. Seit dem Erscheinen dieser Karte sind noch 40 Kapellen hinzugekommen, und der Redner versicherte, in der von O Connell herausgegebenen „Dublin Review“ gelesen zu haben, daß noch 40 andere erbaut werden sollten. Im Jahre j79tz habe es keine Roͤmisch-katholische Schule in England und

Schottland gegeben, jetzt finde man in England zehn und in Schottland eine, außer sechzehn Nonnen -Kloͤ—

stern und verschiedenen Seminarien von geringerer Bedeutung. Hieraus ergaͤben sich hoͤchst traurige Resultate fuͤr die Prote— stanten Englands. In Nieder-Kanada, sagte er, sey die katho— lische Religion um politischer Zwecke willen zur herrschenden ge— macht worden, und er tadelte die Regierung, daß sie die Schule in Maynooth unterstuͤtzte, so daß die abgoͤttische Religion der Roͤmischen Kirche unter Britischen Unterthanen gelehrt werden koͤnne. Dies sey eine Folge jener unglücklichen Maßregel von 1829, die man faͤlschlich die Emancipatlon der Roͤmischen Ka— tholiken genannt habe, und der Plan fuͤr den Unterricht in Irland zeige deutlich die furchtharen Fortschritte, wel— che die Roöͤmische Kirche mache. Nach einigen allgemei— nen Bemerkungen daruͤber, daß die Regierung durch das neue in Irland eingeführte Unterrichts- System der Privat— Wohlthaͤtigkeit alle Gelegenheit abschneide, und daß die Roͤmisch— katholische Religion durch Herrn O'Connell auch in Indien ein— geschmuggelt werde, schloß er unter großem Beifall seine Rede, worauf der Herzog von Neweastle und Herr Henry Pownall einige Resolutionen beantragten, nach welchen dem Parlamente Vorstellungen daruͤber gemacht werden sollten, daß es sich in den letzten Jahren so viel Abweichungen von protestantischen Prin zipien habe zu Schulden kommen lassen. Diese Resolutionen wurden einstimmig angenommen.

Von Lord Brougham sind Briefe hier eingegangen, wonach dessen Gesundheitszustand in Folge des schoͤnen Wetters in der letzten Zeit, das er zu täglichen Spaziergaͤngen benutzte, sich sehr gebessert hat. Er befindet sich seit einigen Tagen auf dem Landsitz seines Verwandten, Herrn Eden, in Lincolushire, wohin auch Lady Brougham gestern von hier abgereist ist. Auf dem Wege dorthin stattete der Lord seinem Freunde, dem Grafen Spencer, einen Besuch ab. Er gedenkt, fuͤnf bis sechs Wochen in Lincolnshire zu bleiben und will dann mit seiner Gemahlin nach London zurückkehren; den Sitzungen des Oberhauses aber wird er schwerlich in dieser Session noch beiwohnen.

Das Regiment, zu dessen Oberst Lord Brudenell ernannt ist, wird binnen kurzem von Indien zuruͤckkehren, so daß Se. Herrlichkeit sich nicht erst dorthin begeben, sondern das Kom— mando uber dasselbe nach dessen Ruͤckkehr ubernehmen wird.

Das Kolonial-Amt und die Admiralität haben den Capitain Back dazu ausersehen, eine neue Expedition zu unternehmen, um zu ermitteln, ob eine nordwestliche Durchfahrt von der Baffins-Bay aus moͤglich sey, eine Hoffnung, in der man durch die Aussagen des Capitain Back nach seiner letzten Expeditio:r sehr bestarkt worden ist. Der Koͤnig soll sich sehr fuͤr dies Un— ternehmen interessiren.

In den St. Katharinen-Docks liegen jetzt nicht weniger als 11 Schiffe, um Auswanderer nach Neu-Suͤd-⸗Wales zu bringen.

Am Sten d. M. ereignete sich auf der Manchester-Liverpoo— ler Eisenbahn ein Unglücksfall dadurch, daß die ganze Wagen, reihe, auf der sich drei bis vier hundert Passagiere befanden, aus dem Gleise geworfen und umgestürzt wurde. Einer der Inge— nieure gerieth unter die Raͤder und wurde zermalmt.

Die Times erzaͤhlt, daß ein angesehener Russischer Diplo— mat an dem Tage, an welchem das (in Nr. 136 d. Ztg. mit— getheilte) Schreiben des Unter-Staats-Secretairs der auswärti— gen Angelegenheiten an ein nach dem Schwarzen Meere Handel trebendes hiesiges Haus bekannt gemacht worden, die Empfän— ger dieses Schreibens um Mittheilung desselben ersucht und ver— sichert habe, daß er von der Erhebung eines Zolles an der Do, nau⸗Muͤndung und von dem Ukas vom 7. Februar gar nichts wisse und daher gern durch Einsicht der Korrespondenz jenes Handelshauses mit Lord Palmerston einige Aufklärung uͤber diese

Er forderte dann noch zur Unterstuͤtzung des Vereins auf

Umstaͤnde zu erhalten wuͤnschte. Die Bitte um Mittheil jener Dokumente soll ihm jedoch, wie die Times behaun verweigert worden seyn. aupttnj Nach Briesen aus Odessa, welche man hier erhalten h wäre daselbst ein Haus fuͤr 60,009 Rubel eingerichtet wor. welches zur Aufnahme des Kaisers und der Kaiserin von . land bestimmt seyn soll, die sich, wie es heißt, im Lauf.

* * * d Monats Mai nach Odessa begeben wuͤrden. vis

Die hiesigen Zeitungen der letzten Tage sind mit Berich⸗ ze

uͤber das am 5ten d. M. vorgefallene Treffen bei San 3 angefuͤllt. Die offiziellen Depeschen in Betreff desselben 61 vorgestern durch Lord William Paget, einen der Adjutanten General Evans, uͤberbracht worden, der mit dem Dampsse „Salamander“ in Plymouth angekommen war. Mit derses Gelegenheit sind auch Briefe von Offizieren der Legion . gangen, welche vom Courier und vom Globe mitgetheilt den und eine detaillirte Schilderung von jenem Trefsen ent ten. (S. Spanien.) Heute wollte man hier die Nach haben, daß das Vorruͤcken des General Evans von Hernam abermals zu einem sehr blutigen Gefechte gefuͤhrt habe, da J Feind die Straße nach der Franzoͤsischen Gränze sehr start setzt und so viel wie moglich unwegsam gemacht habe. J scheint dies nur ein Gerücht zu seyn. Den oben erwissn⸗ Briefen aus San Sebastian vom Gten zufolge, hatte i dings die Legion an jenem Tage Befehl, sich zum Aufbrut ö reit zu halten, indeß war man der Ansicht, daß derselbe jn, vor dem hten stattfinden werde. Sollte es jedoch dem Geng Evans gelingen, sich der nach der Franzoͤsischen Graͤnze fun den Straße auf die Dauer zu bemaͤchtigen, so würden, m der Courier, die Karlisten gezwungen werden, aus ihren birgen hervorzukommen und eine Schlacht in der Ebene zu n gen, weil sie sich in jenem Falle von allen Zufuhren abgeschnin sehen wuͤrden. Um den Berlust an Todten und Schwerverm deten, welchen die Legion erlitten hat, zu ersetzen, ist bereitz n Dampfschiff „Noyal Tar“ mit 306 Rekruten und mehreren g Urlaub hier befindlichen Offizieren der Legion nach San Eg stian und Santander abgegangen. Wie es heißt, soll dem h neral Evans zur Anerkennung seiner Verdienste Britischer En der Rang eines General-Masors fuͤr die Zeit seines Aufenthf in Spanien ertheilt werden. Jetzt hat derselbe nur den In eines Oberst-Lieutenants im Britischen Heere.

Der Morning Herald hatte behauptet, der Sieg i die Karlisten bei San Sebastian, der den Englaͤndern son Blut gekostet, sey nur durch die Mitwirkung der von dem H tischen Geschwader gelandeten Englischen Marine-Soldaten Seeleute, 1966) Mann an der Zahl, errungen worden. Hieraufen der Globe sich zu der Versicherung ermaͤchtigt, daß dies ungegruͤndet sey, und daß gar keine Britische Mariniers! Land gesetzt worden seyen, also auch an dem Gefecht j hätten Theil nehmen koͤnnen.

Nach ungewöhnlich langer Entbehrung aller Nachritz

aus den Vexeinigten Staaten sind heute Zeitungen und B aus New-Hork vom 1Izten v. M. eingetroffen. Die Am

genheiten von Texas erregen jetzt vieles Interesse in der Um es werden Beitrage zu Gunsten der Texianer gesammelt, h es heißt, daß General Gaines, der bisher gegen die Indi operirte, unverzuͤglich mit einem Corps Freiwilliger nach n abgehen werde. Man scheint allgemein den Wunsch zu hr daß die Provinz Texas fuͤr die Vereinigten Staaten erwoh werden moͤchte.

Laut Nachrichten aus Rio Janeiro vom ten die Unruhen in Rio Grande noch fort. Der Prei Kaffees hatte sich bei vieler Nachfrage nach diesem Artikel n geandert. In der Woche, die mit dem Aten Maͤrz endigte, i

Is Militairwesen niedergesetzt haben soll. Lrkeit des Bodens, die Walder, zahlreiche Bergwerke, treff— e Weiden, es großen Reichthum herbeifuuͤhren konnten, ist das Land Ich arm, weil die Einwohner trage sind und der Unterricht inz darnieder liegt. Armu ͤ r Lande, wodurch zwar einerseits viel Luͤderlichkeirt und Elend

Behufs ber angeorbneten neuen See-Ruͤstungen hat die arine⸗Verwaltung auf vermehrte Geldmittel, jedoch, dem Ver⸗

nehmen nach, vorläufig nur auf 460 50,000 Thaler, bei der

, . Kopenhagen, 15. Mai. Ihre Majestaͤten der Koͤnig und Königin beehrten vorgestern im Koͤnigl. Theater die erste örstellung der Oper „Hans Heiling“ von Marschner mit ih— Gegenwart. Der Deutsche Komponist, der die Musik selber irte, hatte sich von Seiten der hoͤchsten Herrschaften sowohl Daͤnischen Publikums eines ungetheilten Beifalls zu

i R 4 16. Mai. Die

g auch die Chaussirung der Eutinischen Strecke foͤrdersamst men und die Stadt Lübeck ihre Strecke gleichfalls chaussiren fen, sobald nur ihr Anschlußpunkt mit Eutin bekannt ist.“

AJ zuͤrich, ;. Mai. S chwaͤb. Merk.) Die Schweizer Blaͤtter ben in der letzten Zeit viel vom großen Rath des Kantons

n gesprochen, dem sie Nachlaͤssigkeit im Besuche seiner Bitzungen und Mangel an Ernst und Wuͤrde zum Vorwurfe

chen, und der z. B. kuͤrzlich eine Kommisston von sieben

erzten fuͤr einen Bruͤckenbau, eine von sieben Geistlichen fuͤr

Obwohl die Frucht—

vor Allem die Zucht des Maulbeer-Bau—

Die Armuth treibt eine Menge Leute au—

steht, auf der anderen Seite aber das Volk ein gewandtes, aktisches Wesen erlangt und weniger als die meisten andern

Ichweizer von Vorurtheilen befangen ist. Der traurige Zustaud össins ist großentheils eine Folge fremder Suͤnden; es stand

ils unter den drei Urkantonen, theils unter der ganzen Eidge—

seenschaft; Jahrhunderte lang geschah nichts fuͤr das Land, es

ste zur Bereicherung der Voͤgte, die von jenseits der Alpen zen und denen keine Quelle des Einkommens zu schlecht war:

Lmter, Recht, Gut, Freiheit, Ehre, Leben waren Gegenstand

Erwerbs; uͤberall Armuth und Noth, das Land voll von Dieben d Räubern; von Volksbildung keine Spur.

. Rom, 28. April. Die Ausgrabungen, welche der psiche General Gerlassi bereits seit mehreren Jahren auf Grundstuͤcken von Cerreteri (dem alten Caͤre) fortsetzt, ha— n neuerdings ein Etruskisches Grabmal zum Vorschein ge— cht, dessen Schätze von dem Auspluͤnderungs-System, wel— s jene unterirdischen Kunstmuseen schon seit alter Zeit zu er— hren hatten, Uunberuͤhrt geblieben waren. Diesmal bestand die 6beute an zahlreichem und schoͤnem Metall-Geraͤth; außer

nchen gar nicht seltenen Gegenstaͤnden von Gold und Erz sind

i Silbergefaͤße gefunden worden, deren eines auch bildliche

6 660 8E kanft worde D noc ( l e 78365361 ren 11,900 Säcke verkauft worden und noch 10,0090 in den Verzierungen hat.

derlagen verblieben. Die Verschiffung von Kaffee nach Vereinigten Staaten von Nord-Amerika hatte im Januar 29 Saͤcke betragen. Briefe aus Para vom 9. Februar melden, daß diese S noch immer in den Haͤnden der Insurgenten war, doch wur Anstalten zum Angriff getroffen. Zeitungen aus Buenos-Ayres bis zum 10. Jan schildern den Zustand der Argentinischen Repuͤblkk im Allgem nen als ruhig, nur in der Provinz Cordova herrschte einige l ruhe, die haͤuptsächlich durch die Freunde der Reinafes ven sacht wird. Es waren dies fruher Maͤnner von großem G fluß, die sich jetzt, weil man sie der Ermordung des Gentth Quiroga beschuldigt, mit mehreren Personen im Gefaͤngnißt sinden. Am 18. Dezember v. J. wurde ein neuer Zoll⸗Wn in Buenos-Ayres betannt gemacht, der große Zufriedenheit

regt. Viele druͤckende Zoͤlle auf fremde Waaren, die 4 den dortigen Handel sehr nachtheilig gewirkt hat sind entweder ganz aufgehoben oder herabgesetzt worn

Einige rohe Erzeugnisse werden zollfre: zugelassen; fuͤr mehn Gegenstaͤnde, wie Hausgeraͤthe, Kleidungsstuͤcke, Juwelen, i cher u. s. w., sind die Zoͤlle erniedrigt, aber verarbeitetes Csy Blei und Messing ist fast in jeder Form streng verboten; mn so fremder Weizen oder Mehl. Die Regierung von nn Ayres steht nod, immer auf schlechtem Fuße mit der von Video. Der Handel von Buenos-Ayres hat bedeutend abgenm men. Die Zahl der im vorigen Jahre daselbst eingelaunn Handelsschiffe betrug 3 weniger, als im Jahre 1834, um? weniger, als im Jahre 1833.

Die Nachrichten aus Peru gehen bis zum 1. Jenn Der Buͤrgerkrieg währte noch fort, aber der Beistand, welcht Bolivien dem rechtmaͤßigen Präsidenten leistet, hatte den Usurh— tor Salaberry in große Noth gebracht. Er war zwar noch Besiß von Lima, allein Santa-Cruz ruͤckte mit seinen Verböh deten gegen diese Stadt vor, und man war der Meinung, Rr sie sich nicht werde halten koͤnnen.

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w n Hang, 12. Mar, die Prinzessia Friedrich beehrten gestern die Vn großen Circus des Herrn Baptist Loisset mit ihli

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Prinz und stellung im

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Seitdem

Sert vorigem Montag ist hier ein großes neues Lese / M

und eine große Anzahl der angesehensten Einwohner befinden. Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Mai. Die Frau Herzogin von Leucht berg, Mutter unserer Kronprinzessin, wird zum 160. eder !“ Juni hier erwartet.

Ihre Koͤnigl. Hoheiten

rns Mendizabal

Die Ausgrabungen in der Stadt Volxei, naͤmlich im In— en derselben, werden gleichfalls fortgesetzt. Man durchsucht

Trummer Roͤmischer Gebäude und hat sich dort wiederum

der haͤufigen Erfahrung uͤberzeugen muͤssen, daß die ansehn—

ssten Bauwerke jederzeit auch am xaschesten ihrer Kostbar— en beraubt worden sind. . te Thermen hat man daher vergeblich durchsucht, die Gemaͤ—

Ausgedehnte und prachtvoll ange—

E mit Marmor-Bekleidung, aber ohne Geraͤth, Untersaͤtze ohne

Statuen, andere Truͤmmer nur so unvollstaͤndig gefunden,

ß man vollkommen uͤberzeugt ward, es sey bald nach der Zerstoͤrung es Gebaͤudes hier gründlich nachgesucht worden. Anziehend dabei ein Umstand gewesen, der sich bereits vor einigen Jah—

Möbei den gleich fruchtlosen Durchsuchungen der Thermen von rduiniCi ganz eben so vorfand; an beiden Orten entdeckte man

nmlich unvollstandige Scherben der vortrefflichsten bemalten liechichen Thongefäße, zum sichern Beweis, daß diese aus dem

piechchen Graͤberschmucke Tarquinii's und Volci's so vielfach

vorgezogene Gattung von Denkmaͤlern auch in der Zeit Roͤ— sche Bewohnung noch immer geschaͤtzt wurde.

Dit duech den Tod des unvergeßlichen Fea neuerdings er digte Stelle eines Ober-Aufsehers der Päpstlichen Alterthuͤmer nunmehr Herrn Pietro Visconti zu Theil geworden, welcher

WUrch mehrere antiquarische und belletristische Versuche bekannt,

ohn des ausgezeichneten Münzkenners Alessandro und Neffe s hochverdienten Ennio Quirin Visconti, auch als Secretair Pfpstlichen archäologischen Akademie bereits ein Mann von nfluß ist. n . Di Times meldet (außer dem gestern bereits Mitgetheil— Jmch Folgendes aus Mad rid vom 2. Mai „Man spricht noch mer ven einem Minister⸗Wechsel, obgleich der Eintritt des Generals odih als Kriegs-Minister in das jetzige Kabinet ein großer sethLell ist und die Ernennung des Grafen Almodovar zum snister der auswärtigen Angelegenheiten es dem Premier-Mi— ster möglich machen wird, sich mehr mit den Finanzen zu be— igen Ein großer Fehler des Ministeriums ist, daß es al— ll er altedzin an Rednertalent mangelt, doch ist die . legung der Fakta von groͤßerem Nutzen fuͤr die Na— Werr Cambronero, welcher vor einigen Monaten von Do end nach Lissabon gesandt wurde, um wegen ee e, we d,, ö,. gekommen J , ö g, ö ö ö. Darn ö . 5 . , ga hon erreicht pan(nles ist ein Gegenstand von hoͤchster, Wichtigkeit fuͤr „len, indem die Landleute von Alt-Castilien und Leon da—

m d S8 J. K . er, . ch une se Stand gesetzt werden, ihr Getraide zu Wasser

erbrauch

ken gegangen

nheit . . 21 3 . . den gehoͤrigen Beistand geleistet hätten. Einige

vn e Ilten, die im Interesse der Intervention schreiben, ubertriebensten Geruͤchte in dieser Hinsicht verbreitet,

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und Englischem Papier gegruͤndet wurde, hat am Anfange die— ses Monats 1506 Abonnenten verloren, weil sie in einem un— populairen und antiministeriellen Sinn redigirt wurde. Ei— nige Personen wollen wissen, daß Bilbao von neuem in Gefahr sey, belagert zu werden. In Sevilla ist eine unbe— deutende Verschwörung entdeckt worden, worein zwei oder drei Moͤnche und einige andere Personen von keinem Belang ver— wickelt waren. Es heißt, daß der General Rotten, dem vor kurzem das Kommando in Nieder-Aragonien uͤbertragen wurde, seine Entlassung eingereicht habe, weil er nicht die nöthige An— zahl Truppen erhielt, deren er bedurfte. Es ist merkwuͤrdig, daß, wahrend die Britische Flotte im Mittellaͤndischen Meere und an der Nordkuͤste von Spanien den Befehl erhalten hat, der Sache der Koͤnigin allen Beistand zu leisten, mehrere Bri— tische Offiziere, die sogar das Karlistische Lager besucht haben, hier angekommen sind und sich so benehmen, als ob sie die An— haͤnger des Don Carlos in der Hauptstadt und den uͤbrigen Theilen von Spanien ermuthigen wollten. Die Karlisten legen dies Verfahren natuͤrlich in guͤnstigem Sinne aus, und es wird bie zahlreichen Intriguen nur noch vermehren. Heute ist der Jahrestag der Niedermetzelung der Einwohner von Madrid am 2. Mai 1808, weshalb eine große kirchliche Feier stattfand, der viele Geistliche, Minister u. s. w. beiwohnten.“

Folgendes sind einige Auszüge aus den (unter London erwähnten) Privat-Mittheilungen, die der Courier und der Globe uͤber das Treffen bei San Sebastian vom 5. Mai erhal— ten haben; Die Stadt San Sebastian liegt auf einer Halb— insel, welche durch den Fluß Urumeg und die See gebildet wird. Die Verbindung mit dem gegenuͤber liegenden Orte Passages wird durch eine Bruͤcke uͤber den Fluß unterhalten, welche aber von den Karlisten zerstoͤrt worden war, die sich an dieser Stelle in dem Kloster des heiligen Franciscus und den anliegenden Haͤusern stark verschanzt hatten. Der anfängliche Plan des General Evans war nun, den Feind in dieser Stellung anzu⸗ greifen; da sich aber keine Furth im Flusse fand, und da es auch an Material zur Erbauung einer Bruͤcke fehlte, so mußte der Angriff auf die an der Landenge errichteten Werke des Feindes gemacht werden. Diese erstreckten sich hier auf beiden Seiten der nach Hernani fuͤhrenden Straße von einer auf der rechten Seite liegenden Hohe uͤber dem Flußbette des Urumea bei dem Kloster des heiligen Bartholomäus bis zu einer Huͤgelreihe auf der linken Seite, um welche sich die Straße nach Tolosa herum— zieht. Kunst und Natur hatten diese durch fuͤnf Geschuͤtze in der Fronte vertheidigte Stellung sehr fest gemacht. Um drei Uhr Morgens begann der Angriff der Britischen Truppen, wel— che in drei Kolonnen, unter den Befehlen der Brigade-Ge— nerale Reid, Chichester und Shaw, anrückten. Die erste Ver— theidigungs⸗Linie der Feinde wurde ohne Widerstand genommen. Beim Angriff auf die zweite Linie aber wurde die erste Kolonne von einem vernichtenden Feuer empfangen und dreimal zum Ruͤck— zuge gezwungen, obgleich General Evans selbst die Truppen wie— derholt ins Feuer fuͤhrte. Die beiden anderen Kolonnen hatten mittlerweile auf der rechten und linken Seite bedeutende Fort— schritte gemacht und drangen gegen die letzten Verschanzungen vor, welche durch eine sich fast eine Englische Meile weit aus— dehnende Reihe von starken Redouten gebildet wurden. Auch hier wurden drei Versuche, den Feind zu vertreiben, durch den heftigen Widerstand desselben und die schluͤpfrige Beschaffenheit des Bodens, der durch lange anhaltenden Regen ganz durchweicht war, vereitelt. Es war bereits 10Uhr geworden; da eroͤffneten die beiden Dampfboͤte der Britischen Marine, „Phoͤnix“ und „Salamander“, unter dem Besehl des Commodore Lord John Hay, welche bald nach dem Anfange des Gefechts im Hafen erschienen waren und 1390 Mann von der Legion gelandet hatten, ein lebhaftes Feuer auf die Werke der Karlisten, und es gelang ihnen, durch wohl— gerichtete Bomben eine Bresche zu schießen, welche sogleich von den vor kurzem gelandeten Truppen der Legion, die General Evans selbst zu Sturm-Kolonnen formirte, erstürmt wurde. In dem Augenblicke, als dieser letzte entscheidende Angriff gemacht wurde, trat die Sonne hinter den Wolken hervor und zeigte die ganze Bevölkerung von St. Sebastian auf dem sogenannten Schloßhuͤgel, welche mit enthusiastischem Beifallruf das Hurrah der stuͤrmenden Soldaten begleitete. Alle Positionen des fliehen den Feindes wurden darauf sogleich in Besitz genommen, und schon am folgenden Tage beschaͤftigte man sich mit der Demo— lirung derselben. Die Zahl der im Gefecht gewesenen Truppen, unter dem Befehl des General Evans, betrug mit Einschluß von 1500 Spaniern (Chapelgorris) 4206 Mann. Die Englaͤnder verloren an Todten 5 Hauptleute, 5 Lieutenants und 116 Unteroffiziere und Gemeine; verwundet wurden 2 Brigade⸗-Generale, 3 Obersten, 2 Oberst-Lieutenants, 8 Majore, 43 Hauptleute und Lieutenants und 627 Unteroffi— ziere und Gemeine. Von den verwundeten Gemeinen ist jedoch eine betrachtliche Anzahl nur ganz unbedeutend verletzt und ver— sieht bereits wieder den Dienst. Die Anzahl der' Karlisten, welche im Gefecht waren, wird nicht angegeben, eben so wenig die Zahl ihrer Todten. Man weiß jedoch, daß ihnen drei ihrer Chefs, und unter diesen auch der bekannte Sagastibelza, getoͤdtet worden sind. Die unverhaͤltnißmaͤßig große Anzahl der getoͤdteten und verwundeten Englischen Offiziere schreibt man dem Umstande zu, daß sie zu außerordentlichen Anstrengungen genöthigt wurden durch das über alle Beschreibung moͤrderische Feuer der Karlisten, welches die Angreifenden reihenweise hinraffte und die zahlreichen Rekruten der Legion so sehr in Verwirrung brachte, daß Soldaten ver— schiedener Regimenter unter einander geriethen, und daß nur durch das ermunternde Beispiel der Offiziere der Angriff gelang. Die Erbitterung war dabei so groß, daß fast keine Gefangene gemacht worden sind und unter Anderen ein Adjutant des Ge— neral Chichester, welcher verwundet auf dem Schlachtfelde lag, mitten unter dem Kugelregen von den Karlisten umgebracht wurde. Von Seiten der Einwohner von San Sebastian dage— gen wird den verwundeten Englaͤndern jetzt so viel Sorgfalt be— wiesen, als ihnen vorher im Allgemeinen Vernachlaͤssigung zu Theil geworden ist. Fuͤnf Kanonen und eine Fahne sind die Trophäen des Sieges; das Resultat desselben war zunäͤchst die Besetzung der Hohen uͤber dem Städtchen Hernani, der am Eten die Verfolgung des Feindes bis uͤber Hernani hinaus und die Besetzung der Straße nach Oyarzun folgen sollte. Daß dies nicht geschehen, ergiebt sich aus dem obigen Artikel Paris.)

8 5.

Berlin, 18. Mai. Heute in den Vormittagsstunden fand bei Berlin in der Gegend der Hasenheide in Gegenwart Sr. Majestaͤt des Koͤnigs das erste Corps-Mandver während der diesjährigen Fruͤhjahrs-Uebungen nach folgender General-Idee statt: „Ein diesseitiges Corps ist in der Richtung von Mitten— walde im Anmarsch auf Berlin. Ein feindliches Corps, dessen

Staͤrke nicht gengu bekannt ist, hält Berlin besetzt. Auf die

und elne derselben, welche vor einiger Zeit mit Englischen Typen!

eingegangene Nachricht von unserin Anmarsche ruͤckt dasselbe dem diesseitigen durch die Hasenheide entgegen, wird aber zu letzt nach verschiedenen Infanterie⸗- und Kavallerie Attacken zum Weichen gebracht.“ Bei diesem Manoͤver, welchem die Herzoͤge von Orleans und von Nemours beiwohnten, wurde der Feind durch die Lehr-Escadron markirt. Morgen ist Ruhetag und Uebermorgen findet das zweite Corps-⸗Manoͤver statt.

Nach Berichten aus Westph alen hat die Wintersaat hin und wieder durch die anhaltend schlechte Witterung sehr gelitten und steht in vielen Gegenden kuͤmmerlich; dennoch sind die Ge— traidepreise niedrig und es ist in diesem Artikel wenig Verkehr. Mit Freuden sieht man dagegen uͤberall in den vielen großen wuͤsten Marken die Kultivirung derselben. Bedeutend sind in dieser Beziehung die Unternehmungen des Freiherrn von Lands— berg-Velen, welcher eine Grundfläche von * Quadrat⸗Stunden zur Holz Kultur einrichten laßt. Die Oldenkottsche Tabacks/Fa⸗ brik zu Ahaus, die Tuch-Fabrik von Uppenkamp zu Nienborg, die Leder-Fabrit von Pascher u. Comp. und die Nessel-Webere don Greve u, Lomp, in Vreden gewinnen an Ausdehnung und beschäftigen viele Arbeiter. In Stadtlohn hat die Verfertigung von Töpferwaaren und in Vreden die Ausfuhr derselben nach Holland wieder bedeutend begonnen; die Bauhol— Versendung ist auf der Ems, Lippe und Berkel in thaͤtigem Betriebe.

. Der Huͤlfs⸗Verein fuͤr die staäͤdtische Armenpflege zu Königsberg in Pr., der den Zweck hat, der Straßen und Hausbettelei allmaäͤlig dadurch zu steuern, daß derselbe 1) die durch Ansprechen und Diebereien dem Publikum laͤstigen Kin der zur Erziehung uͤbernimmt, 2) vagirende Bettler und ent— sassene Straͤflinge unter Obdach und Aussicht bringt und 3) brod⸗ losen Arbeitern so viel als moͤglich Gelegenheit zum ehrlichen Brod⸗Erwerbe verschafft, hat in seinem 2ten Jahresberichte vom lsten d. M. uͤber seine Wirksamkeit Rechenschaft abgelegt. Da—⸗ nach sind zum erstern Zweck bereits 117 Kinder (92 Knaben und 25 Maͤdchen) zur Erziehung uͤbernommen. Von denselben sind entlaufen, 3 verstorben, 10 anderweit in Pflege gegeben, 55 in Gesindediensten oder bei Handwerksmeistern untergebracht und 42 befinden sich noch in der Anstalt. Fuͤr die zu 2) eingerich tete Armenherberge oder das Asyl der erwachsenen Bettler und Verbrecher sind seither im Ganzen 381 Wohnungs-Anweisungen auf kuͤrzere oder laͤngere Frist ausgefertigt worden. Die darin Aufgenommenen erhalten freie Schlafstelle und ernähren sich durch Handarbeiten. 3u 3) sind durch brodlose und arbeitslustige Personen 156 Achtel Steine auf einem gepachteten Terrain aus— gegraben, 571 Kasten klein geschlagener Steine geliefert und 210 Quadrat⸗Ruthen Chaussée gefertigt worden. Außerdem konn ten noch, etwa 9 Wochen hindurch, 30 bis 40 Arbeiter Grabenreinigungen Planirungen und dergleichen zweckmäßig be— schaͤftigt worden. Auch ist der Verein durch eine uͤbernommene Lieferung von 250 Achteln Steine in Stand gesetzt, 0 bis 869 verarmten Einwohnern ihren täglichen Broderwerh anzuweisen. Die Einnahme hat im verflossenen Jahre 5078 Rthlr., die Aus Rabe 5014 Rthlr. betragen; es ist daher ein Bestand von 64 Rthlr. verblieben.

Im Verwaltungs⸗-Bezirk der Danziger Regierung hat im Jahre 1835 die 9h der Geborenen 135,444, die der Ge— storbenen aber 10,306 betragen, so daß ein Populations⸗Zuwachs von 3138 Personen stattgefunden hat. Unter den Geborenen waren 6993 Knaben und Sas! Maͤdchen, und es sind 130 Zwil lings-Geburten und 1 Drillings-Geburt vorgekommen. Von den Gestorbenen hatten 64 Personen, worunter 30 männlichen ö.. ö. weiblichen Geschlechts das 9oste Lebensjahr zuruͤck⸗ gelegt.

= In dem Zeitraume vom 16. Maͤrz bis 18 April sind in Köln 3541 beladene Schiffe angekommen, 200 abgefahren und 145 vorbeigefahren. Von Holland aus wurden 43,510 Centner geloͤscht, dagegen fuhren vorbei 27,680 Centner nach Mainz 11,243 nach Mannheim, 5073 nach Frankfurt und II, SSs4 Et! nach hoͤher gelegenen Preußischen Haͤfen, so daß Koln aus den Niederlanden 386 Centner weniger als die hoͤher gelegenen frem den, und 12,270 Centner weniger, als saͤmmtliche hoͤher gelege nen Haͤfen erhielt. Die Rheinischen Dampfschiffe haben ihre

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direkte Fahrt nach Straßburg eröffnet und feit Anfang dieses Monats fahren taglich von Koln nach Koblenz 2 Dampfschiffe ab

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Bedenken gegen die Anwendung und Benutzun . ug de Landes-Current— ö zu Denk- und Gesh h, Muͤnzen.

In einem kurzen Aufsatze in Nr. 96. der diesjährigen Spener⸗ schen Zeitung wird gesagt, daß der Gedanke, dem Gepräge der grö⸗ ßeren Landes⸗Münzen geschichtliche Beziehung zu verleihen oft von sinnigen Männern angeregt, seltener verwirklicht worden sey, jetzt aber hie und da Wurzel zu fassen scheine.

Wahr ist, daß der Gedanke schon ein paar Mal angeregt wor⸗ den ist, und daß er auch bei Manchen Anklang gefunden hat; um so verwunderlicher aber muß es erscheinen, daß, wenn man die Bave⸗ rischen Kunstthaler nicht mitrechnet, die, vortrefflich ausgeführt, sich nur durch eine minder hohe Gravirung von Medaillen unterscheiden und auch wohl nicht viel anderes bedeuten sollen, in einer Zeit wo es doch sonst dem wirklich Guten und Schönen so gc schwer nicht wird, sich Bahn zu brechen, die Verwirklichung doch‘ so selten geblieben, größtentheils nur versucht und nicht wieder versucht wor— den ist. Diese Beobachtung muß sogar bedenklich machen und be— fürchten lassen, daß, dafern es mit dem Wurzel fassen wirklich seine Richtigkeit hat, dies wohl eher unerfreulich als erfreulich, eher nachtheilig als nützlich in seinen Folgen seyn dürfte. Wir wollen sehen! Gar nicht abzuleügnen ist zwar einerseits, daß die Idee sehr anspricht. Denn wie erfreut nicht der Anblick einer gewählten Saminlung antiker Münzen das Auge des Kenners und gebildeten Kunstfreundes, und welche Velehrung und wie manchen wichtigen Aufschluß gewährt nicht das Studium ihrer Gepräge dem Forscher Aehnlich, wenn auch als Kunstwerk nicht so genügend, verhält es sich mit den Shaler- und Gulden-Sammlungen der neueren Zen Bei ihrer Mannigfaltigkeit und doch auch nicht gar selten tüch iger Zeichnung und musterhaft ausgeführter Arbeit im echten Style Fer Münzgravirung verweilt das Auge des Sammlers gern auf sie; während es, nur flüchtig und doch bald ermüdet, über die Geprag⸗ der Münzen späterer Zeit hinläuft, die ihm, außer den verschiedenen Bildnissen der Hauptseiten fast nichts als eine endlose Reihe gie. cher Wappen darbieten. Andererseits aber, und die Kehrfeit? der Sache betrachtend, will sich dem prüfenden Auge durchaus kein eben so freundliches Bild zeigen; vielmehr gewinnt der Prüfende hier die Ueberzeugung, daß das, immer uur bei dem Verfuch— stehen Bleiben, seinen Grund darin haben dürfte: .

J. Daß schon der Kostenpunkt sich als ein unübersteigliches Hinderniß entgegen siellt, sobald mehr als eine einzelne und sel tene, sobald sogar eine allgemeine Einführung gemeint ist.

II. Daß damit der Falschmünzerei Thür und Thor geöffnet wird und die äußere Erkennung falscher Münzen kaum noch möglich ist, und

J. Daß daun die Kunst des Medailleurs gänzlich wieder aus der Reihe der bildenden Künste verschwinden würde, in welcher sie