1836 / 172 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gaben schon gedeckt ist, 6 daß auf, der Zukunft nur noch eine 6 unbedeutende Summe lasten bleibt. Wenn Sie mir erlauben, und wenn ich die Geduld der Kammer nicht ermüde (nein, nein!), so will ich enn eine Uebersicht davon geben. Erstens sind dem Lande vorübergehende Kosten auferlegt worden, die freilich ein Uebel⸗ stand waren, aber es war doch besser, die Gegenwart, als die Zukunft zu belasten. Sie haben im Jahre 1831 durch Ausschreibung einer außerordentlichen Steuer von 30 Centimen eine Summe von S6 Millionen Fr. erhoben, eine Auflage, die nachher nicht mehr wieder- kehrte, und von der keine Spur mehr vorhanden ist. Sie haben ungefähr 10 Mill. durch Abzuge von den Gehalten der Staatsdiener ge⸗ wonnen; auch dies war ein vorübergehendes Opfer welches bie Beam ten mit großem Patriotismus getragen haben, und das jetzt vorbei ist. Dadurch, daß Sie den Tilgungs-Fonds, den man jetzt, meiner An⸗ sicht nach höchst unvorsichtig, auf eine so harte Weise autasten will,

in seiner Stärke aufrecht erhielten, haben Sie dem Lande unermeß⸗ liche Dienste geleistet; Sie haben zum Kredit Ihre Zuflucht genom⸗ meu und drei Anicihen gemacht: die Rational-Änleihe, welche 21 Mil⸗ lionen cintrug, eine zweite im Jahre 1851 n 129. Mill ienen Kapi⸗ tal, und endlich die Anleihe von 1832 zu 180 Millionen Kapital. Alfo ein neues Kapital von 291 Millionen, welches die Staats—⸗ schuld um eine jährliche Last von 185,827,000 Fr. erhöhte; aber

unterdessen, meine Herren, hat der Tilgungs Fonds, abgese⸗ hen von der Konsolidirung, 16,252. 09060 Fr. Rente eingelöst, asso eine Million mehr, als die Zinsen Ihrer drei Aulei⸗

hen betragen. Man kann daher wohl sagen, daß die Tilgung verzö⸗ gert worden ist, aber man darf doch zugleich behanpten, daß der Til⸗ ungs-Fonds von den durch die Juli⸗Revolution verursachten Lasten chon esn Kapital von 291 Millionen abgelöst hat. Das ist noch nicht Alles. Eine andere Operation, die Sie am 17. August 1835 votirt haben, ich meine die Konsolidirung, hat die Mittel zur Tilgung Ihrer ö Lasten vermehrt. Durch dieses Gesetz bestimmten Sie die Fonds, welche un⸗ fruchtbar in der Tilgungs-Kasse dalggen, weil die Renten, zu deren Til⸗ gzuug sie bestimmt waren, über pgri standen, zur Bestreitung der seit 1833 entstandenen außerordentlichen Ausgaben. Am 1. Jan. 1836 hatten Sie bereits 116 Millionen konsolidirt. In diesem Augenblick sind 130 Millionen konsolidirt, und es befinden sich noch 12 Millionen in der Tilgungs-Kasse, die zur ferneren Konsolidirung bestimmt sind. Diese von Ihnen votirte Konsolidirung wird also die außerordentlichen Lasten der Juli-Revolution un 235 Millionen erleichtern, deren gänzliche Tilgung im ersten Trimester, von 1838 stattfinden wird. Eine andere Ein fh lg* n haben Sie in einer überaus reichen Pro⸗ duction gefunden; dadurch ist der Verlust gedeckt, den Sie durch den Verkauf eines Theils der Waldungen erlitten. Sie wissen, daß der Verkauf von 118,909 Hektaren Holzung votirt, wurde, der 113 Millionen eintrug. Diefer Verkauf raubte dem Schatz eine jüͤhrliche Einnahme von z, S090 Fr. Aber in Folge der Verbesse⸗ rung, meine Herren, die sich seit mehreren Jahren in verschiedenen Produkten zeigt, haben Sie jetzt, bis auf etwa 300,000 Fr., dieselbe Einnahme wieder erlangt. Alle diese Summen machen zusammen 7165, 290, 000 Fr., so daß die unfruchtbaren Ausgaben, welche die Juli⸗ Revolution veranlaßte, vollkommen gedeckt und getilgt sind und nichts mehr davon zurückbleibt. Von 353 Millionen nützlicher, frucht⸗ bringender Ausgaben, die seit der Juli⸗Revolution gemacht worden, haben Sie schon 257 gedeckt, und bleibt daher jetzt von den Resultaten der Juli-Revolution dem Schatze nur noch eine Last von ungefähr 76 Rilllonen. Was das von Herrn Lafßtte gepredigte Entlastungs— Softem anbetrifft, so wird die Kammer fühlen, daß es sich nicht so⸗ wehl darum handelt, wenig auszugeben, als fruchtbringende Ausga— ben zu machen. Nicht daran kann dem Stenerpflichtigen liegen, daß er weniger zu zahlen hat, sondern, daß er mehr gewinne. Endlich, meine Herren, verpflichte ich mich noch, sobald sich mir die Gelegen⸗ heit darbietet, zu beweisen, daß der Vorschlag des Herrn Lafsitte, den Tilgungs-Fonds zu reduziren, illusorisch, unzeitig, gefährlich und gesetzwidrig ist. (Sehr gut, sehr gut)

Nach dem Grafen von Argout ließ sich noch Herr Ber- ryer (aus dessen Rede wir uns einen Auszug vorbehalten) ver⸗ nehmen, worauf, da es bereits 7“ Uhr war, die Fortsetzung der Debatte auf den folgenden Tag verlegt wurde.

Der Moniteur zeigt an, daß alle auf Urlaub abwesende Praͤfekten und Unterpraͤfekten den Befehl erhalten haͤtten, sich spaͤtestens bis zum 25sten auf ihren resp. Posten einzufinden, um die zur Ausfuͤhrung des Gesetzes uͤber die Vicinalwege erforder— lichen Vorkehrungen zu treffen.

Horace Vernet reist heute von hier nach St. Petersburg ab; er hatte gestern noch eine Privat-Audienz beim Koͤnige.

Der hiesige Assisenhof hielt gestern seine letzte Sitzung in dem Prozesse der der Ermordung und Beraubung der Ehe— leute Maës beschuldigten beiden Haus-Bewohner dieses Ehe— paars, mit Namen Logerot und Vancauwenbergher. Der Er— stere wurde auf alle an die Geschwornen gerichtete Fragen fuͤr nicht schuldig erklart, der Andere dagegen, unter Beseitigung der Anklage des Mordes und der Brandstiftung, bloß der Ent— wendung gemuͤnzten Geldes und verschiedener Kleinodien aus einem gad f in welchem er als Domestik gedient, fuͤr schuldig befunden. Demnach wurde Logerot sofort auf freien Fuß ge— setzt, und er kann jetzt auf ein ihm von den Eheleuten Mas ausgesetztes Legat von 10,000 Fr. Anspruch machen. Vancau— wenbergher dagegen wurde zum Maximum der Strafe, namlich zu 10 jähriger ee hn rah mit Ausstellung am Pranger, so wie zu lebenslaäͤnglicher Beaufsichtigung durch die Polizei con⸗

demnirt. Er vernahm sein Urtheil anscheinend mit großer Gleichguͤltigkeit. Die Rummer der Gazette de France vom 31. Mai war,

wie man sich erinnern wird, wegen eines Schreibens unter der Ueberschrift: „J3e Lettre de l8 Voisine“ in Beschlag genommen worden. Die Anklage⸗Kammer des Königlichen Gerichtshofes hat indessen gestern erklart, daß kein hinlänglicher Grund zur gerichtlichen Belangung des Herausgebers vorhanden sey. Dem⸗ nach ist die gedachte Nummer der Gazette wieder freigegeben worden. ;

Die Nachrichten aus Madrid reichen bis zum 7. Juni, sind jedoch ohne Bedeutung. Cordova war noch nicht wieder zur Ärmee abgegangen, dagegen hatte man zwei Bataillone In⸗ fanterie und 166 Kürassiere von Guadalaxarg nach Nieder ⸗Ara⸗ onien abgeordnet, wo die Karlisten große Fortschritte machten. Ihnen soll noch ein Bataillon der Truppen Merino's mit 4 Artilleriestuͤcken nachfolgen. Vom Kriegs⸗-Ministerium war der Befehl nach dem Hauptquartiere der Nord-Armee in Vittoria abgegangen, ein Corps von 3090 Mann auf der Stelle eben— dorthin zu detaschiren. Das Hauptquartier des Don Carlos war, nach Briefen von der Spanischen Graͤnze, am 190. Juni noch in Villafranca. Es heißt, daß die von demselben angeord- nete neue Truppen-Aushebung in Navarra 18,9009, in Alava z000, in Guipuzcoa 7006 und in Biscaya 9000 Mann betragen

werde.

Sroßbritanien und Jrland.

London, 14. Juni. Die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria sind gestern zu einem Besuch bei Ihren Majestäten nach Windsor gereist.

Der Prinz von Hranien hat so viele Einladungen von dem Englischen Adel erhalten, daß Se. Koͤnigliche Hoheit sich ent h,. noch bis zu Anfange des nächsten Monats hier zu verweilen.

Die Abreise des Grafen Pozzo di Borgo ist nun auf näch-

sten Sonntag festgesetzt.

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Waͤhrend der feierlichen Installation des Landgrafen von Hessen⸗ Homburg, die am Sonnabend in Windsor stattfand, stuͤrzte der auf der Wache stehende Kavallerist der Königlichen Garde in einem Anfall von Wahnsinn mit gezogenem Saͤbel unter die versammelten Ritter, er wurde aber, ehe er noch ein Ungluͤck hatte anrichten konnen, von seinen Kameraden ergriffen

und fortgeschleppt.

Der Herzog von Bedford hat seinen Beitrag zu der Sub

scription fuͤr O'Connell mit folgendem Schreiben an Herrn Hume, als Vorsitzer der zu diesem Zweck in der Kron, und An⸗ ker⸗Tavern gehaltenen Versammlung, begleitet: „Sir, ich ersehe aus den Zeitungen, daß am letzten Mittwoch in der Kron⸗- und Anker Tavern eine Versammlung gehalten wurde, in welcher Sie den Vorsitz fuͤhrten. Da ich mit dem Zweck derselben, wie er in den in jener Versammlung vorgeschlagenen Beschluͤssen auseinandergesetzt ist, vollkommen uͤbereinstimme, . ereicht es mir zu großem Vergnuͤgen, meinen Namen der Subscribenten Liste zur Beförderung jenes Zwecks beizufuͤgen. Ich habe mich schon vor langer Zeit von den öffentlichen Kämpfen zuruͤckgezo— gen, aber der Frieden, die Ruhe und die Wohlfahrt Irlands koͤnnen mir dach nicht gleichguͤltig seyn, und ich bin fest uͤber— zeugt, daß sie sich nür durch vollstaͤndige und gleiche Gerech⸗ tigkeit gegen die ö. jenes ungluͤcklichen Landes erreichen lassen. Ich habe die Ehre, zu seyn, Sir, Ihr gehor, samster Diener, Bedford.“ Die Morning Post meldet, daß Brooke's Klub zu jener Subscription 1000 Pfund beisteuern wolle, und daß sich Herr Coke und Lord Ebrington besonders eifrig zu Gunsten O Eonnell's gezeigt haͤtten. „Dies zeigt“, sagt das genannte Blatt, „daß die Whigs O'Connell, als den großen Hebel der Agitation, um jeden Preis zu unterstuͤtzen ge⸗ willt sind. Wenn sich ein Herzog an die eine Seite und ein Klub an die andere Seite des Agitators lehnt, um ihn pomphaft dem Publikum vorzufuͤhren, so ist dies wohl ein unzweideutiges Zeichen, daß die Whigs entschlossen sind, O' Connell auf jede Ge— fahr 6 aufrecht zu erhalten.“

Der Standard meint, wenn Lord Melbourne in der ge— gen ihn eingeleiteten Klagesache auch nur zu einem Heller Ent— schͤdigung verurtheilt wuͤrde, so koͤnne er nicht einen Tag län— ger Premier-Minister bleiben. Wer aber wurde seyn Nachfol— ger seyn? Man nenne den Lord John Russell, den Marquis von Lansdowne und den Grafen von Mulgrave, aber keiner von diesen sey faͤhig, den jetzigen Premier-Minister in der Lage, in welcher sich das Ministerlum befinde, 6 ersetzen.

Einer der Repräͤsentanten von ud Warwickshire, Herr Sheldon, ist mit Tode abgegangen, und das Unterhaus hat be— reits ein neues Wahl⸗Ausschreiben fuͤr diese Grafschaft erlassen. Als Kandidaten sind Sir G. Skipwith, ein Liberaler, und Herr Shirley, ein Tory, aufgetreten.

NR ie der land e—

Aus dem Haag, 16. Junt. Der Minister des Innern, Herr van Doorn, hat gestern eine Reise nach der Schweiz an— getreten.

Die in Utrecht versammelten ehemaligen Studirenden dieser Universitaͤt haben sich bei Gelegenheit der jetzigen zweiten Sä— kular-Feier derselben in vier Klassen n . wovon die er ste aus den Studirenden bis zum Jahre 1800, die zweite aus de— nen vom Jahre 1801 bis zum Jahre 1815, die dritte aus denen vom Jahre 1816 bis zum Jahre 1825 und die vierte endlich aus den vom Jahre 1826 bis zum Jahre 1836 promovirten be— steht. Eine fünfte Abtheilung bilden demnaͤchst die jetzigen Stu— direnden. Gestern fand unter Anderm ein festlicher Aufzug der dortigen Setzer, Buchdrucker uud Buchbinder statt. Die ver— schiedenen Werkstaͤtten waren durch drei dekorirte Wagen darge— stellt, auf denen das Lied, welches unter das Volk vertheilt wurde, anscheinend eben erst gesetzt, gedruckt und planirt wurde. Einem roßen sehr glaͤnzenden Feuerwerk wohnte auch Se. Königl. Ho— 3 der Prinz Friedrich bei.

.

Bruͤssel, 15. Juni. Der Senat beschaͤftigt sich jetzt mit dem Gesetz⸗Entwurf uͤber die von der Regierung beabsichtigte Anleihe von 30 Millionen Franken.

Der von Herrn Dietz gebaute neue Dampfwagen fuhr gestern mit der groͤßten Leichtigkeit durch die hiesige Stadt, wo— bei er jedem Wagen u. s. w. auf das geschickteste auswich. Er wird jetzt nach der Chaussee von Anderlecht gebracht, um dort unter dem Schutze der Regierung eine regelmäßige Ver bindung zwischen dem genannten Orte ünd Hal herzustellen.

Deutschland.

Hannover, 18. Juni. (Hannoversche Ztg.) Es hat sich neuerlich Karl von Braunschweig, die dermalige Reise Sr. Durchlaucht des regierenden Herzogs nach London zu der Ausfuͤhrung eines neuen ungereimten Restaurationsplanes zu benutzen. Ohne auf die Wahrscheinlichkeit und auf den Grund eines solchen Ge— ruͤchtes naher einzugehen, koͤnnen wir aus guter Quelle ver— sichern, daß die Regierungen von Hannyver und Braunschweig von dem Beginnen und von den Absichten des Herzogs Karl vollkommen unterrichtet sind, und daß es daher an der Ergrei⸗ fung aller zweckmaͤßigsten Maßregeln zur kraͤftigsten Verhinde⸗ rung ruhestöͤrender Plaͤne der vorgedachten Art in beiden Staaten nicht ermangelt hat und nicht ermangeln wird.

Weimar, 18. Juni. Der Koͤnigl. Saͤchsische Kammerherr von Budberg, welcher gesendet war, um die Nachricht von dem Ableben Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Anton und von der Thron— besteigung Sr. Majestaͤt des Königs Friedrich August zu uͤber⸗ bringen, hatte am I5ten d. M. seine Audienz bei dem Großher⸗ zoge und der Frau Großherzogin Koͤnigl. Hoheiten. Von Wei—

är ist der Ober-Stallmeister von Bielke nach Drezden abge—

gangen, um die Theilnahme des Großherzoglichen Hauses an jenen Ereignissen zu bezeugen.

Der diesjaͤhrige hiestge Wollmarkt hat alle Erwartungen uͤbertroffen, die man von ihm gehegt hatte. Es wurden 10,500 Stein hier gewogene Wolle und 9600 Stein nach Proben ver— kauft, zusammen also 19,500 Stein. Der Preis hielt sich im Dult inn wischen 15 und 23 Rthlr. und naͤhert sich den Preisen vom Weh. 1833. Was daher in der Weimarischen Zeitung im Jahre 1838 von dem Wollmarkte zu Weimar gesagt worden ist, namlich, daß er immer mehr der Mittelpunkt des Wollverkehrs in Thüringen werden muͤsse, geht der Erfüllung stets naher. Man vergleiche nur die Steigerung seit dem Jahre 1834: In diesem Jahre wurden verkauft 4511 Stein, nach Probe 8ög0 Stein; im Jahre 1835 9080 Stein, nach Probe

7o C0 Stein. Die vorzuͤglichsten Kaͤufer waren aus Duͤren, Eisenach, Kassel, Melsungen, Frankenhausen, Naumburg, Len⸗ nep, Gera, Muͤhlhausen,

benstein, Frankfurt 4. M., Weida, Elberfeld, Werdau,

Poͤsnek, Ronneburg, Hirschfeld, Lo⸗ Erfurt, Rudolstein, Blankenhain, Neustadt an der Orla, Leipzig,

das Geruͤcht verbreitet, als beabsichtige der Herzog

Apolda, Jena, Neudietendorf, Eisleben, Gotha, und Hof.

Weimar, 19. Juni. Se. Majestaͤt der Kgni Wuͤrttemberg, dessen bevorstehende Ankunft wir kuͤrzlich 90 n digt haben, wird erst am 26sten d. M. hier eintreffen; ieh .

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den uns daher auch der Anwesenheit Ihrer Königl. Hehn 1

Bra . doch muß deren Zahl noch bedeutend steigen, um den unschn . sien iz geln gleich zu kommen. Viele Frankfurter, die fruͤ— „mnäßig Wiesbaden besuchten, gehen nun nach den egenen Badedrtern Soden und Kronthal, am Fuße des us. Das letztere wird besonders stark besucht. Das an j er Orte von Frankfurtern auf Actien erbaute Kurhaus ist der Prinzessinnen von Wuͤrttemberg noch einige Zeit zu erf besetzt, und es wird jaͤhrlich eine bedeutende Dividende un— haben. Gestern Nachmittags traf Se. Königl. Hoheit der i ü belktetiongire vertheilt, Auch Salzhausen in der Wetterau Karl von Preußen aus Erfürt hier ein, um seinen Durchlan ie fer besucht, und eben so Kreuznach, gen Schwiegeraͤltern einen Besuch abzustgtten. Abends . güankfurt a. M. 17. Juni. Der hier bestehende Ver— Se. Königl. Hoheit im Theater, wo Nossin is ,Wilheln n Ulinierstutzung Deutscher Krieger, die in der Schlacht gegeben wurde, und morgen wird Höchstderselbe seine 3j EGöll Alliance invalid geworden, hat wiederum in die hiesigen rions-Reise nach Naumburg und Merseburg fortsetzen. ahen seine jährliche Vekanntmächung zinrücken laͤssen, wo, Königl. Hoheit dr Erbgeoßherzog wird in einigen Lagen Kiefesmal sechzehn Invaliden z2o Thlr. Preuß. Courant Leipzig wo. der e , . an den akademischen do gr ein Jeder) erhalten werden. ,,, , . . a Horgen wird hier . der sogenannten Mainlust ., hier ig, 16. Juni. J ier ö nisten Rossini zu Ehren ein großes Diner Betrug entdeckt worden. Die Verleger neuer ö nenden Kompenist ssint zu Eh r

entde 24 als 50 Couverts gegeben. bekanntlich dieselben in Packeten durch ihre Kommissiouaire, n . Nachmittag hat sich hier der traurige Fall ereignet, der Deutsche Vuchhaͤndler in Leipzig hat, an ihre Geno [an Schneidermeister, Namens Johann Lichtwerk, erst seine Deutschland, Da bei solchen Kommissions⸗Geschaͤften sede g 4 frau und zwei Kinder von drei und fuͤnf Jahren, dann aber 15 bis 20,009 einzelne Packete von . an die en Not ums Leben gebracht hat. Veranlassung und Umstände ten Buchhandlungen verschickt werden, se ist eine genu ; rißlichen That zu erforschen, ist, wie man bereits vernimmt, sicht fast nicht moglich und es bleibt daher der Ehrlichen e ichiliche Untersuchung angeordnet. Markthelfer uͤberlassen, die das Geschaͤft des Austragen n 69 Scht .

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Packens zu besergen haben. Da nun im letzten Jahre em [ Bern, 13. Juni, (Schwäb. Merk.) Von den in Zuͤ—⸗

deutende Anzahl solcher Packete von Leipzig nicht an du z ihrer Bestimmung kain, so hat man eine Untersuchung mzes B urhafteten Seutschen Flüchtlingen, welche einer geheimen scindung „das junge Deutschland“, angehoͤrten, sind bereits

und 15 bis 20 Markthelfer festgesetzt, die ein verstecktet n von meist schoͤnwissenschaftlichen Schriften, angeblich öh ige wieder in Freiheit gesetzt worden. Auch hier und in Biel n Verhore mit Fluͤchtlingen vorgenommen, aber ohne Er⸗

ler an Werth, zusammengetragen hatten und in Gemeinst lg, wie man vernimmt. Man glaubt, daß durch eine gemein—

unter der Aegide eines Leipziger Magisters handelten.

Munch en, 17. Juni. Der Franzoͤsische General⸗lin ttliche eidgenoͤssische Maßregel alle diejenigen Fluͤchtlinge, nant Baudrand, Begleiter des Herzogs von Orleans, sti . rwiesenermaßen Mitglieder der Verbindüng „das junge Wien in Muͤnchen eingetroffen. ichland' sind, aus der Schweiz werden gebracht werden.

Stuttgart, 14. Juni. Diesen Sommer uͤber finden d hier verbreiteten Nachricht, als wenn ein solcher Schritt

auf alle Fluͤchtlinge ohne Ausnahme beabsichtigt

Mannheim gemeinschaftliche Uebungen der zum Sten n Beziehung . . ö Badischen und Grohsin 166 kann mit ,, als ungegruͤndet , t essischen Vontonniers satt. [ ; o wenig sind bis jetzt von fremden Regierungen Manche unserer Gemeinden suchen neuerdings der ihnen ö. . . . ö . . 5 Last fallenden Subjekte dadurch los zu werden, daß sie dan M an den Vorort gelangt. Im Gegentheile versichert Mittel zur Auswanderung nach Amerika oder Algier geben nn an, daß von unsern fremden Gesandten wiederholt erklaͤrt Agent des Marschalls Clauzel, Namens Schwarz, welchen orden fey, daß alle diejenigen Fluͤchtlinge, welche ruhig und langerer Zeit versucht hatte, Auswanderer nach Algier su nm irg ezohen leben, ungestoͤrt bleiben würden. Der . 3 wurde hi, 26 ö in n fe , eiburg wird auf der naͤchsten , Dagsebung nach ei⸗ eginnen gehindert, Wenn man in den Franzoͤsischen Bim dem dortigen großen Rathe gefaßten Beschlusse den liest, wie das Schicksal Algiers immer noch au der Waage . ö i daß . . . 2 . . w . n n k h m Traktanden Circulair sigurirende Revision der Bundes, Le J 9 . . . o , o ö i,. die fing rüsunng aus demselben gestrichen werden solle. Man ist hier 5 6 ĩ ,. eibehalten werden soll, nicht anden . Neinung, daß dieser Antrag Unterstuͤtzung finden und ver— , iB. Juni. Se. Majestat der Köng n ö. eg, , n,, rug sind 19 8 ,, n,, . , ,,,, nhverksburschen, Theilnehmer . Verbindungen, dieser roßherzoglichen Residenzschlosse von Sr. Königl. Hohei in r die Zuͤricher Kantonsgränze gebracht worden. , ,. Sr. Hoheit dem Erbgroßherzoge, Sr. Hohen . ö . . . ( Prinzen Karl und dem versammelten Hofe empfangen n Spanien. wohnten hierauf der Allerhöchstdenselben zu Ehren verannn Nadrid, 4. Juni. (Allg. 3tg. ) Die sich selbst so ten . . , . a ,, mnnden Patrioten, d. hn ,, mend e, hatten gin war Sr. Male is auf die naͤchste Post-Station Fi Huf gerechnet, daß die Nord-Armee unter Cordova eine voöͤl⸗ bach entgegengefahren und überraschte hier ihren gesielrn n; kee e, erlitten hätte; denn lieben würden sie dem Don . ner r r zog atz vnd fu wm en ron der nigin gerette goͤn⸗ so in die Residenz ein, auf deren Straßen bereits seit 2n 4 Sie enn, deshalb das Gerücht, Cordova sey nicht Mittags, trotz der brennenden Sonnenhitze, die Menge den r gaͤnzlich geschlagen, sondern die Armee habe sich zen ihn empört und er die Flucht ergriffen. Be—

hen Gast erwartete und ihn freudig begrüßend empfing. Se. Maj. der Köoͤnig von 6 is befand sich Cordova innerhalb der Mauern Ma—

Darmstadt, 17. Juni. chenland machten gestern bei Sr. Königl. Hoh. dem Grsq be, als sich noch die Muͤßiggaͤnger auf der Puerta del Sol it senen Nachrichten erfreuten, die durch die Ankunft des Ge⸗

zoge und den Prinzen des Hauses Besuche und empfingen on den Allerhöchsten und Hoöͤchsten Herrschaften. Sc K ais, der am 28. Mittags, in Begleitung mehrerer Adjutan— Hoh. der Großherzog übergaben Hoͤchsteigenhandig S und in Folge eines ihm bereits von dem vorigen Ministe— das Großkreuz des Ludwigs-Ordens, und der König uber im ertheilten Urlaubs, Vittoria verlassen hatte, aufs beste wider⸗

ht wurden. Gleich nach seiner am 31. erfolgten Ankunft begab

dagegen Sr. Koͤnigl. Hoh. dem Großherzoge und Sr. h dem Erb-Großherzoge das Großkreuz des Griechischen Cl sich nach dem Pardo, um J. M. der verwittweten Koͤnigin per⸗ nlich alle erforderliche Aufschluͤsse uͤber den wahren Zustand

Ordens. Ueberall, wo der Konig erschien, draͤngte sich daa n herbei und freute sich seiner herablassenden Huld und ga Armee, der es keineswegs an Muth und Vaterlandsliebe, wohl Her fast gaͤnzlich an Subsistenzmitteln fehlt, zu geben. Von den

lichkeit. Heute Morgen um 9 Uhr sind Se. Maj, in dh tung Sr. Hoh. des Erb-Großherzogs und Ihrer Konig ihmten 1060,00 Mann des Herrn Mendizabal sind bis jetzt der Erb-Großherzogin, zu einem Besuche an dem Hern h Rekruten in die Nord⸗Armee eingetreten, und etwa 12,000 Nassauischen 9 nach Biberich abgereist, von wo Sie, den im Ruͤcken derselben eingeuͤbt. Dagegen hat Cordova das Vernehmen nach, morgen wieder hier eintreffen werden. huppen⸗Lorps des Generals Evans auf 14,000 Mann vermehrt Frankfurt . . . . . . jn , die wirkliche ,, ., a,, 10ten d. war der festgesetzte Termin verstrichen, bis zu wo Ohh Mann Infanterie und 37 dann Kavallerie, von man Anerbietungen zur Uebernahme . projektirten , when aber 31, 400 . auf die Garnisonen kommen, s daß lehens bei hiesiger Stadt-Kanzlei einreichen konnte. Won mit ava 40,000 Mann die Linien von Sanguesa bis San— Erwarten ist gar kein Anerbieten eingegangen. Dieses gon Huarte bis Portugalette decken muß und nur 22,000 nun sehr bedenklich und koͤnnte bei Manchem, der mitn um Infanterie und 9h0 Pferde zu den eigentlichen offensiven , , , , . ,,,, , enen ten, , 293 hn ö eginne an geno y 'traut ist, sehr irn e ehen un auffallend gealtert; seine fruͤhere Leben⸗ fee, uͤber den Kredit Frankfurts erregen, wahrend zs . Mkeit und Heiterkeit scheint dem Ernste und vielleicht der Schwer⸗ als ein guͤnstiges Ereigniß betrachtet werden darf, daß . . Platz gemacht zu haben. Am Abende seiner Ankunft brachte so geht, indem nun ohne Zweifel, wie bei der früh as Offizier Corps der hiesigen Garnison eine feierliche Fackel⸗ Reduction, auch jetzt die Stadt selbst, ohne Daz in . 9 Herr Mendizabal, welcher dem General gegenuͤber wohnt eines Unternehmers, die Reduction auf 3! pt. vahth R disse Musik fuͤr sich bestimmt hielt, oͤffnete bereits seine Fen⸗ wird. Bekanntlich waren fruͤher Anerbietungen von sch io. scloß sie jedoch, den Irrthum gewahrend, rasch wieder zu. baren Handelshaͤusern geschehen, um das ganze Anlche cn n, hat den Versammlungen der Minister mehreremale bei⸗ zwar zu 3pCt. zu uͤbernehmen. Die Sache ih ö. 1 auch einige Zusammenkuͤnfte, sowohl mit dem Englischen Abschluß nahe, als sich ein anderes Consortium von ie . inen, als mit dem Franzoͤsischen Botschafter, gehabt. Es ßen Anzahl hiesiger Handelshaͤuser (uͤber 70, unter 24 1 er werde zum Grande von Spanien, mit dem Titel eines ebenfalls viele große) bildete und andere Anerbietungen N44 1 von Arlaban, erhoben werden, Sein hiesiger Aufenthalt Man ging danials auf keinen dieser Pläne weiter ein, un ; sch ziemlich in die Lange zu ziehen, würde aber, wann es che wurde bei den Behoͤrden sehr lange berathen und . m aͤnge, sich mit dem Ministerium, so wie mit den Repraͤ⸗ eine Lotterie hineingemischt. Höochst wahrscheinlich . 11 en der mit Spanien verbuͤndeten Maͤchte, zu verstaͤndigen, ganze Gang der Angelegenheit der Grund, daß keines ene sss mee nur von Nutzen seyn. Die Mißverhaͤltnisse, welche Consortien weitere Anerbietungen gemacht hat, und ö n n ordopa und dem General Epans bestehen, kommen viel⸗ sen Consortien die bedeutendsten e,. Wechsel⸗ en ö ilch sehr auf Rechnung des Letzteren, der mehr auf. die ligt waren, so erklert sich senes Ausbleiben ven netten Harl lten Zuschungen, Nrendizabal s, als aufs die Wefchle Cor, ganz einfach. Hoffentlich ist nun auf diese Weise . 1 un geben schien. Vor einigen Tagen wies Herr Mendiza— eine Lotterie mit dein Anlehen zu verbinden, besei Li Ruin fremden Diplomaten einen angeblich aus der besten die Sache ihrer Erledigung naͤher, als bisher, da die ö . pen Lommenden Brief vor, in welchem behauptet wurde, Ge— dung fuͤr Eines oder das Andere nun nicht . 5 ane habe, in Folge des eingetretenen Ministerwechsels, sondern das r, üer gn sich n. fir ö ln hh, 1 ifsenstillstand mit Don Carlos abgeschlossen, um n , 3a proc. . steht ö 6 , ic, Instructionen aus London abzuwarten. Den Tag dar— onnte man bei solchem Vorgange un eisp vel mn

el z det derselbe Diplomat die amtliche Nachricht von der die von unserer Behoͤrde auszugebenden Oültgen on, aul Döich Engländer bewerkstelligten Einnahme ven Passages. denselben Zinsengenuß gewaͤhren, sogleich z umge ]

Parr gen werd nn nee achrichten aus Unter-Aragonien und Valencia lau—

resp. angekauft und deren Cours bald uͤher pari steigen ß en immer sehr betruͤbend. Cabrera hat, so heißt es heute, In? den letzten acht Tagen hat die Zahl der . al Henn an Offiziere erschießen lassen! i560 Mann und 206

den Fremden taͤglich zugenommen; fuͤr jetzt halten n eil n die . heute von hier nach Unter-Aragonien abmarschirt, indesfen nicht lange auf, sondern begeben sich gr h nn hn ä Alles brtigen Truppen zu verstärken. Hier in Madrid die Baͤder. Wiesbaden fuͤllt sich nun auch mehr im tiefsten Frieden. Das Ministerium ist vor—

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zuͤglich auf Anschaffung der noͤthigen Geldmittel bedacht; ein am 30sten fruͤh von Paris eingetroffener Courier uͤber⸗ brachte Depeschen von Herrn Aguirre Solarte, worunter eine an Ihre Majestaͤt die Koͤnigin gerichtete Bitte, seine Verzichtleistung auf das ihm uͤbertragene , . an⸗ . Dieser Entschluß war bei Herrn Aguirre durch den ösen Eindruck, welchen die Sitzung der Prokuradoren vom 16. auf ihn machen mußte, veranlaßt, und man hofft, daß er, von den späteren Erfolgen und der Aufrechthaltung der Ruhe be— nachrichtigt, sich dennoch zur Annahme des Ministeriums ent⸗ schließen werde. Herr Julian de Villalba ist nun Unter— Staats-Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten geblie ben, und Herr Olivan ist zum Unter⸗-Secretair des Innern er— nannt worden.

Madrid, 6. Juni. Die Koͤnigin hat eine, aus den ehe Heign Ministern Garely, Don J. Maria de Parga, Don N. Puche und Don J. Felix bestehende Kommission ernannt, um ein Gesetz in Bezug auf die Majorate und Herrschaften zu entwerfen.

Die Wahlen und die Armee beschäͤftigen jetzt ganz beson, ders die Aufmerksamkeit der Regierung. 81 Nachrichten aus den Provinzen lauten gut, und man erwartet guͤnstige Resultate von den bevorstehenden Wahlen. Auch zu Cadix ist eine eben so guͤnstige als unerwartete Reaction eingetreten.

Der General Cordova, welcher sich, seines Gesundheits— Zustandes wegen, noch hier aufhaͤlt, soll, in Uebereinstimmung mit dem Ministerium, einen Operations⸗Plan verabredet haben, von dem man sich, namentlich bei indirekter, aber wirksamer Un⸗ 2 von Seiten Frankreichs, den gluͤcklichsten Erfolg verspricht. .

Das Ministerium will, um die im Auslande angeknuͤpften Unterhandlungen nicht zu unterbrechen, in dem diplomatischen Corps keine Aenderung vornehmen. Die Botschafter zu Paris und London werden daher ihre Functionen an den dortigen Hoöͤ— fen beibehalten.

Der Español hatte vor einigen Tagen angezeigt, daß das Haus Ramon und Carbonnell in London seine Zahlungen einge⸗— stellt habe. Herr Mendizabal schrieb darauf sogleich an den Herausgeber des genannten Blattes und erklaͤrte jene Nachricht für falsch. Er hatte zugleich ein Schreiben des Herrn Carbon- nell beigefuͤgt, worin derselbe ihm meldet, daß er bis jetzt Alles gethan habe, um seine Verpflichtungen gegen die Spanische Re⸗ gierung zu erfuͤllen, daß er jedoch, um dies auch ferner zu koͤn— nen, des Beistandes der Herren Ricardo beduͤrfe.

Man erwartet hier mit Ungeduld die Nachricht, daß Herr Aguirre Solarte das Portefeuille der Finanzen angenommen habe. Die Boͤrse war heute belebter, als am Sonnabend. Die imverzinsliche Schuld stand 11 pCt. auf 30 Tage und 13 pCt. auf 60 Tage.

Der Schwab. Merkur schreibt von der Spani— schen Gränze: vom 4. Juni: „Cordova ruͤhmt in einer pomp— haften Proclamation den Heldenmuth, mit welchem seine Truppen die Stellungen von Villareal und Arlaban weggenommen haben. Man kennt diese Buͤlletins⸗-Phrasen, welche immer angewendet werden, wenn eine Operation kein Resultat geliefert oder gar einen schlechten Erfolg gehabt hat. Dies war bei der letzten Offensive des Spanischen Oberbefehlshabers der Fall. Seine Truppen haben die festen Stellungen der Karlisten nicht wegge—

nommen, sondern, wie sich aus seiner Marsch-Direction ergiebt. umgangen. Mai kann jede Stellung umgehen, aber damit ist

noch kein Resultat erzielt. Je weiter Coröova vorruckte, um so mißlicher wurde seine Lage; er sah sich im Ruͤcken und in den beiden Flanken bedroht. Unmoͤglich konnte der Ober— General auf eine wirksame Diversion von Seiten der Englaͤnder rechnen, denn er mußte wissen, daß sie viel zu schwach sind, um ihre Stellungen zu decken und zugleich die Offensive zu ergrei— fen. Der Glaube an eine Mitwirkung von Seiten der Britischen Legion war aber, vielleicht absichtlich, um den Muth der Trup— pen zu erhoͤhen, in dem Spanischen Heere verbreitet. Ein all— gemeiner Jubel entstand, als man auf der Straße von Mondra— gon eine rothgekleidete Kolonne erscheinen sah. Der Irrthum klaͤrte sich aber bald auf; es waren die Basken in ihren rothen Jacken, treffliche Schuͤtzen und nach Erziehung und Kleidung ganz für den Gebirgs-Krieg geeignet. Man kann sich nichts Leichteres und Gewandteres denken, als einen Basken in seiner rothen Jacke, seinen kurzen Beinkleidern von gestreiftem Man⸗ chester, seinen gestrickten wollenen Kamaschen, seinem kleinen Bar—⸗ rett, uͤber dem weißen Hemd ein leichtes farbiges Hals— tuch, dessen Knoten tief auf der Brust geschuͤrzt ist, und als Fußbekleidung die Espargatas, eine Art Sandalen, deren Sohle einen starken Finger dick ist und aus einer langen, han— fenen Plattschnur von der Breite der Sohlendicke besteht, welche um sich selbst gewickelt ist und durch einzelne Querstriche Festig⸗ keit und Gehalt bekommt. Um die Sohle laͤuft ein schmaler Rand von starkem hanfenen Flechtwerk, das sich vorn uͤber die Zehen festsetzt und sie umfaßt und hinten uͤber die Fersen reicht; ein blaues oder gruͤnes Band, zierlich uͤber den Fußruͤcken ge— kreuzt, giebt der Sandale die Haltung. Dies ist eine sehr dauer— hafte Fußbekleidung und in felsigen Gegenden die zweckmaͤßigste, denn in die dicke, weiche Sohle druͤckt sich jede scharfe Erhaben⸗ heit und hindert den Fuß, zu gleiten. Uebung und Kleidung geben diesen Bergbewohnern im Gebirgskriege eine große Ueber legenheit uͤber regelmäßige Truppen; sie ersteigen mit Leichtigkeit und Schnelligkeit die jäͤhesten Abhaͤnge, gewinnen auf Seitenwegen den feindlichen Kolonnen den Vorsprung ab, greifen sie von vorn, in den beiden Flanken und im Ruͤcken zugleich an und brin— gen durch ihr wohlgerichtetes Feuer Verwirrung in ihre Reihen. Auf solche Weise hat die Christinische Armee auf ihrem Ruͤck— zuge bedeutenden Verlust erlitten, der jedoch, materiell genom— inen, weniger in Anschlag zu bringen ist, als der moralische Einfluß dieser Schlappe auf den Geist der Truppen. Cordova schreibt das Mißlingen seiner Operation dem Mangel an beson— dern Brigaden zu Deckung der Transporte von Munition und Lebensmitteln zu, das heißt mit andern Worten, er gesteht in— direkt, daß er zu schwach ist, um mit Wirksamkeit die Offensive * ergreifen. So ist es auch; und hierin liegt der Grund der angen Dauer dieses Buͤrgerkriegs, dessen Ende und Ausgang sich noch nicht absehen laͤßt. Der Hauptheerd desselben sind die drei Baskischen Provinzen und Navarra; ist hier die Karlistische Partei unterdruͤckt, so wird sie in den uͤbrigen Theilen von Spanien selbst fallen. Um ihr aber hier den Todesstoß zu ver— setzen, ist eine aktive Armee von 6. als hunderttausend Mann guter Truppen erforderlich. Wir wollen die akti— ven Streitkraͤfte der Karlisten bloß zu funfzigtausend Mann berechnen. Um gegen diese Macht mit Erfolg zu operiren und sie zu vernichten, muͤßte ungefahr der nachfolgende Plan ver— folgt werden: Das kombinirte Englisch⸗Spanische Armee, Corps bleibt in seinen festen Stellungen; von Bilbao aus ruͤckt eine Kolonne von wenigstens 20,009 Mann vor, um ihm links die

zu v

Berlin, 21. Juni. Hoheit des Kronprinzen in Bromberg auf Hoͤchstdessen ge— genwaͤrtiger Inspections⸗Reise geht uns nachträglich noch folgen— der Bericht von dort zu: „Am 10. d. M. Abends nach 8 Uhr hatten wir das Gluͤck, Se. Koͤnigl. Hoheit den Kronprinzen in Begleitung des Herrn Ober⸗Praͤsidenten Flottwell hier eintreffen zu sehen. Hoͤchstdieselben waren Morgens von Gnesen aus nach Kruschwitz gegangen, um dort die schoͤne Ruine des sogenann— ten Maͤuse⸗Thurms in Augenschein zu nehmen, hatten dann in Kobelnick, einem Gute des eingenommen und auf Hoͤchstihrer Reise hierher in Inowra— claw die dort garnisonirende Eskadron des Aten Uhlanen⸗Regi— ments inspicirt. bei Hoͤchstihrem, im Haüse des Regierungs-Praͤsidenten Wiß— mann gewaͤhlten Absteige⸗Quartier von der versammelten Menge mit lautem Jubel empfangen und nahmen alsbald die Aufwar— tung der versammelten Militair⸗ und Civil-Behoͤrden, so wie mehrerer Gutsbesitzer an. erstern waren hiernaͤchst bei Sr. Königl. Hoheit zu einem Sou— per versammelt, welches gegen den Schluß durch einen Fackel— zug unterbrochen wurde, in dessen Begleitung unter Vortritt der Schuͤtzengilde und ihres Musik-Chors die Buͤrger der Stadt Sr. Koͤnigl. Hoheit in einem Vivat die Huldigungen dankbarer Liebe und Verehrung darzubringen sich erlaubten. ganze Stadt mit Blumengewinden geschmuͤckt und erleuchtet war, so war auch Seitens der Buͤrgerschaft der Wohnung Sr. Königl. Hoheit gegenuͤber ein Ehren-Tempel errichtet, welchen in farbiger Beleuchtung uͤber der Flamme eines Altars die In⸗ schrift schmuͤckte: freudigste Willkommen von Brombergs treuen Buͤrgern.“ Eine wogende Menge in 56 Naͤhe befindlichen Beleuchtungen, en m 11ten d. begaben Morgens auf den Exerzier-Platz zur Besichtigung der versam, melten Garnison, so wie der zu den Uebungen einberufenen Landwehr, von da aber in die Stadt zuruͤck, um das neue jetzt vollendete Regierungs⸗-Gebaͤude in seinem Aeußern und Innern 1 e chein zu nehmen. Vorzugsweise schien der hinter dem höͤnen samkeit Sr. Koͤnigl. Hoheit in Anspruch zu nehmen; Hoͤchstdie⸗ selben schenkten aber auch der Ausfuͤhrung des Baues Hoͤchst— ihren Beifall. Unmittelbar vom Regierungs-Gebaͤude aus traten CS.. Ks „eοl. Sohait die Neise nach Graudenz Aan und laut, w beim Empfange, stiegen beim Abschiede die innigsten Win fuͤr den erhabenen por.“ (Die uͤber Graudenz erfolgte Ankunft Sr. Königl. Hoheit in Danzig und die Wieder-Abreise von dort nach Pom— mern ist bereits im gestrigen Blatte der Staats-Zeitung gemel— det worden). Man schreibt aus Erfurt unterm 19ten: Se. Koͤnigl. 30 Linientruppen der besichtigte Hoͤchstderselbe die Festungswerke der Stadt, nament— lich die Citadelle Petersberg. Mittags war Tafel bei Sr. Königl. Hoheit, wozu die Generalitaͤt und saͤmmtliche Stabs-Offiziere der Garnison, so wie die ersten Civil-Behörden und die Vor— steher der Geistlichkeit beider Konfessionen geladen waren. Hiernaͤchst besuchte der Prinz das Ursuliner⸗Kloster, wohnte einer in der Garni— son⸗Schwimm⸗Anstalt veranstalteten Schwimm-⸗Uebung bei und be— ab sich dann nach den Steiger-Anlagen, wo zu Ehren des ho— . Reisenden eine Abend-Gesellschaft veranstaltet war, gegenuͤberliegende Cyrigxburg war festlich erleuchtet. fruͤh inspizirten Se. Koͤnigl. Hoh. das Landwehr-Bataillon und die Landwehr-Escadron, besuchten den Dom und das evangeli— sche Waisenhaus mit der Lutherzelle, und besichtigten das Mili— tair-Lazareth und die Cyriaxburg. Gegen 1 Uhr Mittags tra— fen Se. K. H. der Großherzog von Sachsen-Weimar zum Be— suche Ihres erlauchten Schwiegersohnes hier ein und geruhten bei Höchstdemselben ein Dejeuner anzunehmen, nach dessen Beendigung JJ. KK. HH. den GeneralLieutenant v. Löͤbell mit einem kurzen Besuche beehrten. z nach Weimar zuruͤck, und eine halbe Stunde spaͤter folgte hin der Prinz, um den heutigen Tag im hohen Familienkreise erleben.“ Auf der Koͤnigl. Rheinischen Friedrich-Wilhelms⸗-Univer— sitaͤt zu Bonn befinden sich im gegenwärtigen Sommer-Seme— ,., Studirende, d. i. 12 weniger als im letzten Winter⸗Se—⸗ mester. logen (worunter 4 Auslaͤnder); 65 evangelische Theologen (wor— unter i7 Auslaͤnder); 231 Juristen (worunter 26 Auslaͤnder); 160 Mediziner (worunter 15 Ausländer); S7 Philosophen (wor— unter 21 Pharmaceuten. hat hiernach die Zahl der Theologen und Philosophen ab-, die der Juristen und Mediziner dagegen zugenommen.

9 zu bieten; beide Corps halten sich auf der Defensive. u gleicher Zeit ruͤcken von Pampelona und Vittoria zwei offen⸗— sive Kolonnen vor; beide muͤssen so stark seyn, daß jede einzeln der ganzen Karlistischen Hauptmacht die Spitze bieten kann, um 2 3 eln geschlagen zu werden; hiezu sind also wenigstens ö die beiden Offensiv Corps zu 80,000 Mann berechnet, ergeben sich demnach 126,000 Mann aktiver Truppen, ohne welche Zahl der Krieg in Nord-Spanien nicht zu beendigen ist. Man sieht hieraus, daß der jetzige Stand der Dinge in Spanien unhaltbar ö und daß die Lage dieses ungluͤcklichen Landes bloß durch die risis einer Revolution oder Intervention, beide gleich gefaͤhr— lich, geaͤndert werden kann.“

ann erforderlich. Die beiden Defensiv⸗Corps zu 40,0900,

818 nb. Ueber die Anwesenheit Sr. Koͤnigl.

Herrn von Schwanefeld, das Diner

Hier angekommen, wurden Se. Koͤnigl. Hoh.

Die letztern, so wie die Chefs der

So wie die

„Preußens hochbegluͤckender Hoffnung das

und anderen ohne daß ir— Unordnung zu bemerken gewesen waͤre. e. Königl. Hoheit sich schöon um 6 Uhr

wechselte vor dieser

eine

ebaͤude befindliche artesische Brunnen die Aufmerk—

ie he oͤnigssohn zum Herrscher der Welten em—

„Nachdem der Prinz Karl vorgestern Vormittag die arnison auf dem großen Exerzierplatze gemustert,

Die Gestern

Um 4 Uhr fuhr der Großher—

Unter jener Zahl befinden sich: il à katholische Theo—

usländer), und 29 nicht Immatrikulirte, Chirurgen und Verglichen mit dem vorigen Winter-Semester

In den Fabriken des Regierungs-Bezirks Achen herrscht

fordauernd die bisherige Thaͤtigkeit. neue Anlagen. Achen ist bis zu seiner inneren Einrichtung vollendet. Düren ist man mit der Erbauung einer Runkelruͤben-Zucker— Fabrik beschaͤftigt, eine Anlage, die um so erfreulicher er— scheint, als dadurch dem Landmann eine neue Einnahme-Quelle eroͤffnet wird. weit vollendet, daß das stattliche und geschmackvolle Gebäude bezogen werden kann.

Es entstehen mannigfach Das Gebaͤude einer Dampf-Mahlmuͤhle in

In

Das neue Badehaus in Achen ist bereits so

eine

lein

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Zur Charakteristik der Irländer.

Wie eine stete Wechselwirkung zwischen dem Geschmack der Le— sewelt und den Arbeiten der Schrlfisteller besteht, so giebt es auch wischen Reisen und Reisebeschreibung, indem letztere nicht al— el. der ersteren ist, sondern auch wieder umgekehrt manche

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