1836 / 173 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

In Algier haben, nach Brlefen voi ten, mehrere Verhaf⸗ tungen stattgefunden; man hat naͤmlich ein Komplott entdeckt, das die Räumung der ehemaligen Regentschaft von den Tran— zoͤssschen Truppen bezweckte und sogar Verzweigungen in Paris

ehabt haben soll. ; ö. . ir aus St. Jean Pied de Port: „Der Ba— ron von Meer hat den Ober-Befehl in Navarra wieder uͤber⸗ nommen, und der General Bernelle kommandirt nur noch seine eigene Legion. Man hat nämlich erfahren, daß die meisten Spauter sich nur mit großem Widerwillen darein gefugt, von einem Ausländer kommandirt zu werden, und um den in dieser Beziehung eingegangenen zahlreichen Reclamationen zu genn— gen, ist Alles auf den fruͤheren Fuß wieder hergestellt worden. Aus Vittoria erfäͤhrt man nichts Neues; die Truppen stehen noch immer in denselben Positionen; es fiel bereits auf, daß der General Cordova noch immer nicht nach dem Hauptquartier zu— ruͤckgekehrt war.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlung en. Oberhaus. Siz— zung vom 14. Juni. sirte ham, letztere mit den von Lord Lyndhurst vorgeschlagenen Amen, kements. Auf den Antrag Lord Melbourne's erhielt die Bill

Sitzung vom 16. Juni. Der Herzog von Wellington beantragte bei Gelegenheit der dritten Ver⸗

vorgeschlagen, ganz wuͤnschenswerth sey, mit 33 gegen 15 Stim— men angenommen wurde. Einer andern Eisenbahn⸗Vill, welche demnächst zur Verlesung kam, wurde eine aͤhnliche Klausel bei⸗ gefuͤgt. Der Herzog von Wellington erklaͤrte zugleich, daß er Ueselbe Klausel bei allen noch vorzunehmenden Eisenbahn⸗ Bills beantragen werde. . .

Unterhaus. Sitzung vom 14. Juni. Eine Petition gegen die Wahl des Herrn O Connell zu Kilkenny wurde zurück gewiesen, weil der Bittsteller nicht die gehörige Caution geleistet hatte. Lord Mahon fragte den Staats⸗-Secretair fuͤr die aus, wärtigen Angelegenheiten, ob die Unterhandlungen uber die Anerkennung der Amerikanischen Republiken durch Spanien noch keinen Fortschritt gemacht hätten. Da Herr Isturiz fruͤher als Prokurador die Ansicht geaͤußert habe, daß diese wuͤn— schenswerthe Maßregel nicht von den Cortes, sondern von der Krone abhange, und er jetzt erster Minister sey, so durfte sich ein solches Ereigniß nun doch wohl erwarten lassen. Lord Palmerston beklagte es, daß er daruͤber keine Auskunft geben konne; auch sey es erkläͤrlich, da das neue Ministerium erst so kurze Zeit existire; uͤbrigens befaͤnden sich Genera! Soublette und Herr O'Leary sortwaͤhrend in Madrid, und die Negociation werde wahrscheinlich zu einem befriedigenden. Resultat führen. Darauf zog das Haus die Amendements der Lords zu der Ir laͤndischen Munizipal-Bill in fernere Erwaͤgung und restituerte alle Klauseln der ursprünglichen Bill, welche, dem neuesten Ve schlusse des Unterhauses gemäß, mit den vort Lord John Rus— sel vorgeschlagenen Modificationen, beibehalten werden soll. Ein Antrag des Herrn Crawford, daß auch noch Van⸗ don unter diejenigen Orte (12 an der Zahl), die nach dem Vor⸗ schlage der Minister Corporationen erhalten sollen, aufgenommen werden möchte, wurde mit 148 gegen 8 Stimmen verworfen. Diese acht Stimmen gehörten, den Herren Brady, Browne, Grote, Jackson, Martin, Mullins, Wakley und Oberst Thomp⸗ son an. Im Laufe dieser Debatten erlaubte sich 9 Connell sehr heftige Ausfälle gegen Herrn Walter, den. Eigenthuͤmer der „Times“, die von diesem ebenfalls ziemlich stark erwiedert wurden. Es wurde dann ein Comits ernannt, welches die Aus einandersetzung der Gruͤnde redigiren soll, aus denen die Ge⸗ meinen in Bezug auf die Irlaͤndische Corporations Bill von den Lords dissentiren. Der Bericht dieses Comité's wird am 23sten d. M. zur Diskussion kommen. 36.

. Sitzung vom 16. Juni. Herr Wakler setzte seine Motion auf Verkuͤrzung der siebenjaͤhrigen Parla⸗ nente auf unbestimmte Zeit aus. Der Kanzler der Scha

mer kuͤndigte in Folge von Bemerkungen des Herrn O Con—⸗ rell an, daß er eine Bill gegen den Verkauf von fremden Lot⸗ tärie-Loosen entworfen habe. Das Haus beschaͤftigte sich sodgnn im Ausschusse wieder mit der Bill wegen Registrirung der Vo⸗ tirenden bei Parlaments-Wahlen, bei deren Diskusson es zu einigen Persoͤnlichkeiten zwischen dem Oberst Sibthorp und Sir J. C. Hobhouse kam, welche das Einschreiten des Sprechers nig machten.

London, 17. Juni. Der Konig kam vorgestern von Wind—⸗ sor nach der Stadt und hielt ein Lever im St. James⸗Palast, nachdem Se. Maj. vorher den Herzog von Oldenburg in einer besonderen Audienz empfangen hatte. Beim Lwer, stellte Let⸗ terer dem Könige seine Begleiter, den Fuͤrsten Galitzin, Herrn ron Mintleff, Oberst Budberg und Capitain Maltzoff, vor. Sohann hielt der Koͤnig eine Geheimeraths-Versammlung, und der Recorder legte Sr. Maj. die Liste der in der letzten Session des Tentral-Kriminal-Gerichtshofes zum Tode verurtheilten Ver⸗ brecher vor; es waren deren 9, und sie wurden sammtlich vom Kdalge begnadigt. Abends gab Se. Maj. den Mitgliedern des äl- zeckndus-Klub, der aus ehemaligen Offizieren des Cold— steeamschen Garde⸗Infanterie⸗Regiments besteht, im St. James Palast ein Diner. Gestern war großer Cercle bei Ihrer Maj. der Koͤnigin.

ö letzten uͤber den Gesundheits-Zustand des Herzogs von Sussex nach seiner Augen⸗Operation ausgegebenen Buͤlletins, die von den Dokcbren Holland, Copland und Alexander unter— zeichnet sind, lauten ungemein zuͤnstig. Der Koͤniglichen So— cietät wurde in ihrer gestrigen . uͤber das Befinden des Herzogs fe . emacht:

J in r palast 16. Juni.

Meine Herzen! Se. Königl. Hoheit hat mir aufgetragen, die Mitglieder der Königl. Soctetät von dem Resultat der am vorigen Freitage au den Augen Sr. Königl. Hoheit von dem Doktor Alexan⸗ ber unternommenen Operation in Kenntniß zu setzen. Die Operation wurde unter den günstigsten Ümständen vollzogen, die Binden war⸗ den am Dienstag Morgen abgenommen, und, durch die Gnade der Vorsehung sieht Se. Kbnigl. Hoheit jetzt mit beiden Angen ganz

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deutlich. Im Vertrauen auf Gottes Gnade erwartet Se. König! Hoheit die völlige Wiederherstellung seines Gesichts und sieht. mit Vergnügen dem nächsten 30. Rovember entgegen, we Sg; Königl. Hoheit wieder im Stande zu seyn hofft, bei der jährlichen Versamm⸗ lung der Gesellschaft den Vorsitz zu führen und die verschiedenen Pflichten des Präsidenten, worunter namentlich die Vertheilung der in Laufe des Jahres zuerkannten Preise, . erfüllen. Ich habe die Ehre i. s. w. George Adam Brown.“ ö

Die Herzogin von Kent hat 20 Pfund Sterling zur Voll⸗ endung des Baues der katholischen Kathedrale von Tuam bei— getragen, was unter der hiesigen Presse großes Aufsehen erregt hat. Die Morning ⸗Post fragt: „Kann dies wohl wahr seyn?“ „Vollkommen wahr“, erwidert der Globe, Lund, wir freuen uns, zu sehen, daß Ihre Koͤnigliche Hoheit in solchen Dingen keinen sektirerischen Unterschied macht, indem auf diese Weise zu hoffen ist, daß auch ihre Koͤnigliche Tochter, die Hoff⸗ nung der Nation, in gleichen Gesinnungen auferzogen wird.“

Der Eourler sindet sich abermals veranlaßt, den Ge— ruͤchten von einer bevorstehenden Minister ial⸗Veraͤnderung, welche in den konservativen Klubs Verbreitung gefunden haben zu wi⸗ dersprechen. Daß der Koͤnig nicht, wie die Torhy⸗Blaͤtter be⸗ haupten, dem Lord Melbourne noch vor der Entscheidung des gegen ihn anhängig gemachten Prozesses sein Mißvergnuͤgen äber das ihm schuldgegebene Vergehen habe kund gegeben eder kund geben wollen, meint das genannte Blatt, gehe unter An⸗ derem auch daraus hervor, daß Lord Melbourne nebst allen übrigen Mitgliedern des Kabinets heute zu einem Mittags⸗ mahle bei dem Koͤnige eingeladen sey. /

Der General-Lieutenant Sir James Lyons wird als wahr— scheinlicher Nachfolger des Sir Edward Blakeney im Kommando der Armee in Irland genannt, und Letzterem soll ein Posten im Mittellaͤndischen Meere zugeoncht seyn. .

Herr Rose, Pfarrer von Hrington, widerspricht im Sta n⸗ dard dem Geruͤcht, daß Graf Spencer (der ehemalige Lord Althorp) katholisch geworden sey. . .

Bei einer Woll-Auction, die am vorigen Mittwoch stattge⸗

nden, wurden 155 Ballen Wolle aus Vandiemens⸗Land rasch rkauft. Die Qualitat dieser Wolle (von diesjähriger im Ok⸗ e

U ve . . tober vorgenommener Schur) faͤllt bei weitem besser aus, a8 die der im vorigen Jahre aus Australien hierher gekommenen Volle, An unserm Getraidemarkte zeigte sich im Laufe dieser Woche besonders fuͤr Hafer mehr Nachfrage. Der Einfuhr Zoll von fremder Gerste und fremden Bohnen ist um Schilling her— abgesetzt worden. ö In der Morning Chronicle liest man: „Eine Ankün⸗ digung des „Hof⸗Cirkulars“ vom Dienstag, daß ein n., Los Valles Geschäfte im auswaͤrtigen Amte gehabt, hat Aufsehen erregt. Wer ist dieser Graf Valles? Das weiß nicht ein Je, der, der an dem Gange der oͤffentlichen Angele enheiten Antheil nimmt. Waͤre der Bischof von Leon an jenem Ort gesehen wor⸗ den, so wuͤrde man bald Muthmaßungen uͤber den Zweck seiner Mission angestellt haben, waͤhrend man dem. Namen eines Gra⸗ fen Los Valles kaum eine fluͤchtige Aufmerksamkeit schenkt. Und doch ist dieser Edelmann kein Anderer, als der Adjutant und vertraute Agent des Don Carlos. Weshalb er hierher . men, ist natuͤrlich zur Zeit noch ein Geheimniß. Ein vom Mon— tag datirter Brief aus Paris kommt wieder auf das , schon erwaͤhnte Geruͤcht zuruck, von einem beabsichtigten Ver— gleich zwischen der Koͤnigin und Don Carlos, und spricht dc yon, als beguünstige die Franzoͤsische Regierung diesen Plan. Ene Bedingung dieses Vergleichs soll seyn, daß der Sohn des . Carlos sich mit der jungen Königin von Spanien vermaͤhlte. Es heißt dann weiter, Don Carlos solle sich zuruͤckziehen, und Die Kontinental⸗Maͤchte sollten die Integritaͤt der Spanischen In⸗ stitutionen garantiren. Dieses Alles soll ausgeführt werden, wenn England seine Zustimmung giebt. Die Wenigen, welche den Los Valles kennen, vermuthen, daß sein Zweck sey, hierüber zu unterhandeln, allein mit welcher Aussicht auf Erfolg, ist nicht leicht zu bestimmen. Sollte wirklich ein solcher Plan un feen Regie rung vorgelegt worden seyn, so ist es klar, daß es unmoglich ist, vorweg darauf einzugehen. Man muß sich erinnern, daß Don Carlos und seine Familie verbannt worden sind. Ehe eine Un⸗ terhandlung der Art beginnen kaun, muß das von den Cortes gegen sein: Anspruͤche erlassene Dekret widerrufen werden. Die Cortes muͤssen erst gewahlt werden, und wenn sie endlich versam⸗ melt sind, so mochten sie sich wohl weigern, in den Plan einzugehen. Die Franzoͤsische Regierung hat vielleicht Mittel entdeckt, wo⸗ durch diese Schwierigkeiten schnell beseitigt werden koͤnnten, und die sie nicht anstehen wird, der unsrigen mit utheilen. Allein obgleich die Politiker der City versichern, daß die Spanischen Angelegenheiten seit kurzem der Gegenstand der ernstlichsten Diskussionen im KRabinet gewesen sind, so hegen die Wenigen unter ihnen, die den Grafen Los Valles kennen, doch nicht die sanguinische Hoffnung, daß seine Bemuhungen bald die ge— wunschte Pazifizirung herbeiführen werden. ö; ö Dem Courier zufolge, wollte man in der Cit gestern ganz bestimmt wissen, daß durch einen Expressen aus Madrid Nachrichten bis zum 9. Juni eingegangen sehen, und daß in je— ner Hauptstadt damals die groͤßte Ruhe geherrscht habe, dan aber das Geruͤcht gegangen sey, es wuͤrde bald wieder ein neuer Minister⸗Wechsel stattfinden. . 9. ö Eben dieses Blatt enthaͤlt einige Betrachtungen üuͤber den Zustand Frankreichs in der letztvergangenen Zeit und in der Gegenwart, worin es die Herren Casimir Perier, Thiers, Gui— zot und den Herzog von Broglie fuͤr die talentvollsten n . thigsten Staatsmänner erklaͤrt, die Frankreich wa, g, und denen chr Vaterland zu ewigem Danke verpflichtet sey. m Schluß des Artikels wird die ʒuversichtliche Hoffnung aus gespro⸗ chen, daß die Dertrinairs und der liers . Parti sich binnen . zem versoͤhnen, und daß die Herren Guizot und Thiers ald wieder Mitglieder eines und deselben Kabinets seyn wurden. Aus Jamaika gehen die Nachrichten bis zum lgten . Es hieß, der Genera!-Gouverneur, Marquis von Sligo der bekanntlich sein Entlassungs-Gesuch eingereicht hatz, habe von der Regierung den Befehl erhalten, die Kolonial- Versammlung zusammenzuberufen, um sich bei derselben wegen seines gegen die Rechte der Versammlung verstoßenden Verfahrens bei seinen letz⸗ ten Verhandlungen mit derselven zu entschuldigen. verneur hat nun zwar die Versammlung zum 2ästen d. M. zu sammenberufen, doch glauben seine Freunde, daß er vorher sein Amt in die Hände des Vice-Gouverneurs niederlegen werde. Aus Mäͤuritius erfährt man, daß vom 3. bis zum ?. März dort ein furchtbarer Orkan gewuͤthet hat, durch ö. so⸗ wohl auf den Plantagen wie an den Schiffen großer Schaden angerichtet worden war. . ; . Berichten aus Venezuelng, hat der Praͤsident zie, ser Republik, seiner geschwaͤchten Gesundheit wegen, sein Amt niedergelegt und einstweilen bis zu einer neuen Wahl den Vice— Praͤsidenten zu seinem Nachfolger erhalten,

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sagt aber zugleich: „In dem zu New. Orleans erscheine „Louisiana Yldvertiser“ vom 5. Mai wird der derineintig Gefangennehmung und Fuͤsilirung des Generals Santanz !! in der „Biene von New-Orleans“ und in einem „BVüllen vom 3. Mai gemeldet wird, widersprochen und eine ganz an Version von der Sache gegeben, die dort ein bloßes Schan el und keine Schlacht oder ernstliches Treffen genannt 1 Cle ganze Geschichte hat auch etwas so Wunderbares unh Katastrophe etwas so Schreckliches, daß man uns wohl entsth digen wird, wenn wir noch nicht daran glauben.“ .

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Bruͤssel, 17. Juni. Das heutige Blatt des Monite enthaͤlt drei Gesetze in Bezug auf die Verleihung von Off Graden, uͤber die Quiescirung und endlich uͤber die Degen in von Offizieren der Armee. . In der gestrigen Sitzung des Senates hat der hien Urlaub anwesende diesseitige Gesandte in Berlin, Graf

Baillet, der neuerdings zum Senator erwählt worden, den geleistet und an den Verhandlungen Theil genommen. dem der Senat die von den Rexraͤsentanten bereits frühe uehmigten Gesetz-Entwuͤrfe ebenfalls angenommen, hat sih selbe heute, gleich dieser Kammer, auf unbestimmte Zeit han Der General Buzen, Militair-Gouverneur von Biise im Begriff, eine Klage gegen die Herausgeber zweier ih Blatter, des „Belge“ und des „Lynx“, einzureichen, ung kurzlich die unwahre Nachricht verbreitet haben, daß zwe G den in Bruͤssel einen Mord begangen haͤtten.

2 Prag, 19. Juni. In der hiesigen Zeitung win

kannt gemacht, daß Se. Maj. der Kaiser bei Gelegenhti ! bevorstehenden Kroͤnung auch wieder einigen Mitgliedemn Herrn, und Ritter⸗Standes die Würde eines St. Wenzelhim

verleihen werde. ö

Mailand, 12. Juni. (Mail. Zeitung.) Seit Am des gegenwartigen Jahres werden auf der Mailänder Ez warte di Brera taͤgliche Beobachtungen uͤber die Abweichtg der Magnetnadel und uͤber die magnetische Kraft der Erden telst Apparaten vorgenommen, welche von den zu diesem n bisher gebrauchten sich ganzlich unterscheiden, und welcht i naue und zuverlaͤssige Resultate liefern koͤnnen, daß sie mn Ergebnissen der durch die vollkommensten astronomischen Mn mente gepflogenen Beobachtungen verglichen werden bu vorausgesetzt, daß die mechanische Ausfuͤhrung dieser magnet Apparate ihrem Zweck entspricht, und daß sie uͤberdies mi tern aufgestellt sind, wo die fast unmerklichen Bewegunzn Nadel weder von den Luftstroͤmungen, noch von dem En einer naheliegenden Eisenmasse gestoͤrt werden. Beschuth und Anwendung dieser Apparate werden in einer der nit Lieferungen der Bibligtech Italiana bekannt gemacht neh Man wird ferner den Stand der magnetischen Abweichung, das sicherste der bisher erlangten Resultate, in der Mall der Zeitung monatlich abdrucken, in der Voraus setung, diese Nachrichten die Mehrheit der Leser interessiren duͤr ten Dil weichung der Magnetnadel oder der Winkel, den ihre Achse mit geographischen Meridian bildet, ist einer taͤglichen Ab andern um worfen, so daß der nach Suͤden gewendete und in unsern Gesend nach der Ostfeite des Meridiaus gerichtete Nadelpel vn z fruͤh bis 1 Uhr Nachmittags sich davon egtfernt, in Kn h gen Tag- und Nachtstunden dagegen sich demselben nuherny der auch die in den Morgenstunden beobachtete Abweichum Minimum, die um 1 Uhr Nachmittags bemerkte dagen Maximum derselben darbietet. Uebrigens zeigte sich in denk naten Januar und Februar das Minimum der Abweichin die Mitternachtszeit. Folgendes sind die Resultate unserne achtungen, als dle mittleren arithmetischen Verhaltnisse jedem Tage wahrgenommenen niedrigsten und hoͤchsten chungen:

ü , Minimum Marin 1636. . der Magnetnadel⸗ Abweich i ny e Q, mm, em, mmm em,. 88

w 8 ,,,

Februar ..... 180 45 1466 180 49, Mar; J zipri6. ... 130 38, dar,„i. iss y,.

H 180 37 59,2 180 54

Spanien,. Madrid, 7. Juni. Die Koͤnigin hat nachstehend kret in Bezug auf die Konvertirung der nicht konsol⸗ Schuld erlassen: 2 S . , Wohl aller Spanier auf jede mgliche befördern wünsche, und gemäß den in mein en Minn ige n v. M. gegebenen Versprechungen, so wie in Erwägung nn mungen des Dekrets vom 28. Februar und des Königl. . 12. März vorigen Jahres; da ferner die Zeit des Verf en J tionalgüter herannaht und die Gerechtigkeit es erforden in wißheit der Staatsgläubiger durch Konvertirnng. der ot he ö neueren Schuld ein Ende zu machen, so befehle ich im . ner erhabenen Tochter, Isahella s 1ä., Folgendes: I) Es ln vertirt' werden S3z*, 72 C67 Realen 2 Maravedis der uren n Schuld, 37 70*, 271 Realen 12 Margvedis der zu 32 verzinsten Schuld und 268, 605,658 Realen und 16 h nicht fonsolidirten Vales. Diese Summen bilden , *. zum 29. Februar dieses Jahres liguidirten Theiles der . n Hlassen und bestehen aus „3 der Obligationen dereersten ng lichen Obligationen der zweiten und aus der Hälfte der n, der dritten Klasse. 2) Um die Kovertirung mit der nöthi ö ligkeit auszuführen, und damit die neuen Obligationen ci vn Kauf von National-Gütern in Zahlung an gen nm mn e a wi auf das schleunigste in Umlauf gebracht werden, wir 16h lu wärtige Konsolidirung der Wechsel Cours ven denn 4 meines Königl. Dekretes vom 28. Februar die ,, u festgesetzt, ohne erst zu warten, bis die verschie denen ö 3 nats Juni bekannt sind. 3) Die Konvertixung wird (an der d

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; s mögli is den v d. J. beginnen, und . schnell als möglich bis zu der nen die n nn ng. zu bestimmenden Zeiipuntt⸗ eg fh, un haben sich danach g richten. Gegeben im Prado, de

Ich, die . ö Blanco. ji An Don F. Olhaberriagua v Blanco. 4 . Im 6 liest man: „Von den dreißig NMilig enn i welche die Regierung durch die unter hand lungeh, Nord ln am Tage der Entlassung desselben empfing, sih i enen iber J Nilllonen und der Armee in Catalonien ; Mi . 9. worden. Herr Mendizabal hatte schon die Ver he en te dt unter die einzelnen Zweige des offentlichen *

nommen.“

Der Globe theilt Nachrichten uͤber die angebliche Gefan⸗ gennehmung Santana's durch die Texianer mit Eés. Mexiko),

twaͤhrend ti Die Hauptstadt und die Provinzen sind fortwaͤhre

Der Oberst Valdez, welcher in Folge der von seiner Divi—

n Aragonien erlittenen Niederlage nach Madrid beschieden zn war, ist wieder nach seiner Provinz abgegangen. Eben— e sind heute Morgen Depeschen angekommen, welche melden, . Oberst Ouriba an der Graͤnze von Catalonien das Corps Torres aufgerieben habe ] .

3. Franz sdsische Blatter enthalten ein Schreiben aus padrid, vom 6. Juni, worin es heißt: „Der Mangel an .d ist hier so groß, daß es, wenn man nicht irgend ein Mit— id herbeizuschaffen, auffindet, unmoglich seyn wird, die Ihen far die Armee und andere Zweige des Staatsdien stes mnerhin zu ö Wechsel, die von den Anfuͤhrern der Ar⸗ e im Norden und in Tatalonien ausgestellt wurden, sind hier st pProtest zurnckdgewiesen und liegen hier schon bis zu dem srage von 18 Millionen Realen. Es ist schwierig, ohne eine seihe aus Hieser Verlegenheit herauszukommen. e

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Die Zoͤlle andere Abgaben bringen fast gar nichts ein. . Außerdem den die Minister noch dadurch beunruhigt, daß Mina gedroht z, seine Entlassung zu nehmen, denn es ist Niemand da, der in Catalonien ersetzen koͤnnte. Er soll, wie es heißt, sich uch die Rede des Herrn Isturiz in Vezug auf, die Hinrich— a von Cabrera s Mutter beleidigt fühlen. Wenn es nicht igt, ihn zu versohnen, so soll der General Manso seine Stelle alten. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten beruhigend, wenn die Wahlen günstig ausfallen, so konnen die HH. Istu⸗ und Galiano sich halten. Die fruͤheren Minister benutzen diesen nd allgemeiner Sicherheit. Martinez de la Nosa hat seine

„rrischen Arbeiten wieder ergriffen und ist jetzt dbeschaͤftigt, neues Drama „Aben Humeya“ zu vollenden. Der Graf I Toreno paradirt in Madrid in einem praͤchtigen Wagen, und aendizabal geht auf die Kaffeehauser und die Promenaden und ühlt Jedermann, was er mit seinem Programm und dem Ver⸗ suens⸗Votum habe machen wollen. Dies Alles waͤre schon cht schoͤn, aber es fehlt doch immer am Schoͤnsten, an Geld; Wahlen ist man auch noch nicht ganz sicher.“

Aus dem Hauptquartiere der Britischen Legion in San Se— stian gehen die direkten Nachrichten in Englischen Bla ttern zum g, Juni. Sie enthalten nachtraͤgliche Mittheilungen uͤber c Befechte vom 6. und 8. Juni, von welchem letzteren die achrichten aus Bayonne im Allgemeinen schon berichtet haben.

Fsten verloren die Englaͤnder und Spanier zusammen 64 bote und 113 Verwundete, außer 8 verwundeten Englischen D I verwundeten Spanischen Offizieren. Sechs Soldaten n der Britischen Legion und drei Chapelgorris sind von den arlistrn gefangen genommen und angeblich auf grausame Weise chossen worden. Das Gefecht am Sten wurde durch einen Angriff f die Stellung des Lord John Hay, oberhalb der Passage, den Hoͤhen von Aezauibal eroͤffnet, der jedoch unverzuͤg—

zuruͤckgeschlagen wurde. General, Evans machte sei— seis eine Demonstration gegen die recht. Flanke des indes, durch welche der Ruͤckzug desselben beschleunsgt kde. Die Karlisten sollen bedeutend gelitten und unter An— en ihren Chef Ituriza verloren haben. (?) Villareal fuͤhrt jetzt irlistischer Seits das Kommando in Guipuzcog. General hans hatte bekanntlich in seinen offiziellen Bericht uͤber das tfcht vom 6. Juni eine Bemerkung uͤber die unbegreifliche sihätigkeit des Haupt-Corps vor Vittoria aufgenommen. Noch sinmter fuͤhrt er in einem am 5. Juni an die Legion erlasse— naages-Befehl die Beschwerden auf, zu welchen derselben ich das Verfahren der Spanischen Behörden im Allgemeinen, ihrer Ankunft auf Spanischem Grund und Boden, Veran— vng zegeben worden. Der General-Lieutenant benutzt diese elegenheit, um den Offizieren und Soldaten der Legion seinen frichtgen Dank abzustatten fuͤr ihr männliches, des Soldaten irdiges und großmüthlges Benehmen bei den Ungelegenheiten d bedeutenden Verzögerungen, welche in Betreff der Auszah— g des Soldes, unzulaͤnglicher Bekleidung und unregelmaßi— lieferung der Lebensmittel in fruͤheren Zeitpunkten stattge— den, ein Benehmen, welches ihnen kaum weniger zur sre gereiche, als ihre Tapferkeit und ihr echter Muth im Ge— te mit dem Feinde; und er aͤußert sich sehr erfreut daruͤber,

Legion die Anzeige machen zu koͤnnen, daß die gegenwaͤrti— h Minister Ihrer Majestaäͤt entschlossen seyen, Alles zu thun, s in ihrer Macht stehe, um den Beduͤrfnissen der Legion ab— elfen und auf das gerechteste und gewissenhafteste die Bedin— ngen over die Stipulationen zu erfuͤllen, wie sie von England gegangen und von den beiden vorhergehenden Kabinetten, wel— dieses Land seit der Bildung der Britischen Huͤlfsmacht re— rten, so wie von Ihrer Majestaät der Koͤnigin anerkannt und ttionirt worden. „Der rauhe Winter“, sagt der General ter Anderm, „die Zeit der Vernachlassigung, der Krankheiten des Leidens, der unverdienten und niedrigen Verleumdung, (hh so heimtuͤckisch gegen uns gerichtet worden ist, die Zeit wrdiger Unthaͤtigkeit, fuͤr die wir nicht verantwortlich sind, Ppelche nicht unsere Wahl war, ist jetzt voruͤber, waͤhrend auf Fendern Seite die Zeit fuͤr die Erfuͤllung unseres Theils an dem rtrage, namlich für die gaͤnzliche Besiegung der Feinde des ledens und guter Ordnung in diesen Provinzen, sich bereits uns unter den ermunterndsten, glaͤnzendsten und ruͤhmlichsten ösricien eroͤffnet hat.“

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Der Lissaboner Korrespondent des Morning Herald hielt unterin 10. Juni: „Es heißt, der Prinz Ferdinand ede binnen kurzem eine große Reise durch die Provinzen ma— in und namentlich auch Porto und Coimbra besuchen. Ohne eifel wird er uͤberall eine gute Aufnahme finden, und sein fisu duͤrfte in politischer Hinsicht von heilsamen Folgen seyn. min von hoher Autorität behaupten immer noch zuversicht— die Koͤnigin guter Hossnung sey; das Gerücht wird ee won anderer eben so achtbarer Seite sehr bezweifelt. Zwi— inzenem Britischen Kaufmann und dem hiesigen Zoll-Amt snitt jetzt ein Streit uͤber die Einfuhr von Bier, indem es un handelt, ob Porter als ein geistiges Getränk anzuse— hn oder nicht. Es giebt jetzt ubrigens in ganz Portugal Int einzige Brauerei, und auch diese ist unbedeutend; da ie Portugiesen das Bier sehr lieben, so glaube ich, daß h un einer Englischen Brauerei in diesem Lande ein

‚mitgẽs Unternehmen seyn wuͤrde. Wegen des Mangels z, . und des hohen Preises, den es im ganzen Lande hte bich ein Regierungs-Dekret die Einfuhr von 100,000 res 5000 Winchestersche Quarter Weizen in Porto bis umi Juli gestattet worden. Man hofft, daß die diesjaͤhrige

gut ausfallen wird.“

1 e e. ö 9 Konst antinopel meldet der Korrespondent der Ti, ngen em g. Mai in Uebereinstimmung mit den Mitthei— ien „Allgemeinen Zeitung“ von demselben Datum, daß Dmserenz zwischen dem Beꝛitischen Gesandten und der Pforte

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wegen der Angelegenheit des Herrn Churchill noch nicht besei— tigt war, ungeachtet der Versoͤhnungs-Versuche, welche von Sei— ten des diplomatischen Corps gemacht worden. Lord Ponsonby soll jetzt die Entlassung des Reis-Efendi, des Muschir Achmet Pascha und seines Secretairs und die schwerste koͤrperliche Zuͤch— tigung derjenigen Individuen, welche den Herrn Churchill miß— handelten, verlangen. Es ging das Geruͤcht, der Franzoͤsische Botschafter habe die Pforte dahin vermocht, einen Ferman zum kuͤnftigen besseren Schutz der Franken zu erlassen. Der Briti— sche General-Konsul zu Tripolis, Oberst Warrington, war an Bord des Kriegsschiffes „Favourite“ vor den Dardanellen an— gekommen und wartete auf einen Ferman zur Erlaubniß der Einfahrt in dieselben, der auch am 2àsten von der Pforte aus— efertigt wurde. Er soll wegen der Zahlung der Schuld der Ex-Regentschaft von Tripolis an die Englischen dort residiren— den Kaufleute negoziiren; die Pforte hatte die Schuld bereits anerkannt. Von ebendaher und unter demselben Datum berichtet der Korrespondent der Morning Chronicle: „Nachrichten aus Beirut zufolge, hat der Englische Kon— sul, Herr Moore, entscheidende Maßregeln getroffen, um mit Ruͤcksicht auf unseren Handel das zu Gunsten dessel— ben in dem letzten Ferman des Sultans enthaltene De— kret auszufüuͤhren. Den Zoll-Beamten zum Trotz, die den von Mehmed Ali festgesetzten Zoll von 12 Piaäͤster auf die Oka Seide erheben wollten, ließ er, nachdem 25 Paras, als der in unserem Zoll-Tarif mit der Pforte stipulirte Betrag, entrichtet waren, die Seide mit Gewalt zur Ausfuhr auf die Schiffe bringen. Spaͤter erhielten die Zoll-Beamten aus Damaskus den Befehl, nur den letzteren Zoll von den Britischen Kaufleuten zu erhe— ben. Schwerlich aber wird diese Ausnahme zu deren Gunsten von den Kaufleuten anderer Nationen, die bereits zu murren und Gegenvorstellungen zu machen angefangen haben, lange ge— duldet werden.“ ;

M en t k o.

Philadelphia-Zeitungen vom 21. Mai, die in Lon— don eingegangen sind, enthalten, aus New-Orleansschen Blaͤt— tern entlehnt, angeblich offizielle Nachrichten uͤber den Krieg in Texas, wonach sich die Niederlage, die dem General Santana von Seiten der Texianer beigebracht worden, bestätigen wuͤrde, wenn die Quelle, aus der die Berichte herruͤhren, uͤberhaupt glaubwuͤrdig wäre; aber schon der Widerspruch, daß nach dem einen Bericht der General Santana bloß gefangen genommen, nach dem anderen aber auch erschossen worden seyn soll, muß Zweifel uͤber die Authenticitaͤt erregen, und unter den Engli— schen Blaͤttern will denn auch namentlich der Globe jenen Be— richten gar keinen Glauben beimessen. Auch die Zeitungen von Philadelphia und New-York zweifeln daran. Der eine Be— richt, der sich in der Biene von New-Orleans befindet, ist aus einem ungenannten Hauptquartier der Texianer vom 28. April datirt und meldet, daß der General Houston mit 600 Mann gegen die erste Abtheilung der Mexikaner, bestehend aus 1300 Mann, vorgeruͤckt sey, von welchen er 700 getoͤdtet, 500 gefangen genommen, selbst aber nur einen Verlust von 6 Todten und einigen Ver— wundeten gehabt haͤtte. Darauf sey er uͤber den Brasos gegan— gen, dessen Austreten nach den früheren Angaben die Vereini— gung der Mexikaner unmoͤglich gemacht haben sollte, habe die Truppen Santana's, 1100 Mann, geschlagen, 500 Mann getoͤd— tet, ihn selbst aber und die uͤbrigen gefangen genommen. Ferner sey sogleich ein Standrecht gehalten und Santana nebst seinen vornehmsten Offizieren zum Tode verurtheilt worden. Ein anderer Bericht ist von dem Texianischen Kriegs⸗Secretair Thomas Bush unterzeichnet und vom 23. April datirt. Er lautet folgendermaßen: „Wir trafen am 21sten d. mit Santana zusammen; er hatte ungefaͤhr 100 Mann mit zwei Haubitzen. Wir schlugen seine ganze Macht total, toͤdteten etwa die Hälfte und nahmen die Anderen gefangen. Santana selbst und alle seine obersten Of— siziere sind in unserer Gefangenschaft. Die Kriegsgeschichte liefert kein zweites Beispiel von einer ahnlichen Schlacht. Wir hatten nur 6 Todte und 20 Verwundete. Ich habe keine Zeit, sonst wuͤrde ich einen ausfuͤhrlichen Bericht einsenden. Morgen werde ich dies thun.“ Der an der Graͤnze von Texas kommandirende Nord⸗Amerikanische General Gaines schien uͤbrigens doch an der Wahrheit dieser Nachrichten wenig zu zweifeln, denn er hat aus seinem Hauptquartier Camp Salione unterm 28. April . Bericht an den Kriegs-Secretair in Washington er—

attet:

„Mein Herr! Ich habe die Ehre, Ihnen zu melden, daß hier auf verschiedenen Wegen, die keinen Zweifel an der Richtigkeit ge— statten, die Nachricht eingegangen ist, daß am 2lsten d., zwanzig Meilen östlich von Hannesburgh, zwischen den Mexikanern, unker dem unmittelbaren Sberbefehl ihres Präsidenten Santana, und den Texianern, unter dem General Houston, eine Schlacht stattgefunden hat, die mit der gänzlichen Niederlage dieses vorgeschobenen Corps der Mexikanischen Armee endigte, da die Hanpt-Armee zu weit ent— fernt war, um Beistand leisten zu können, indem sie sich bei St. Philipp am Brassos-Flusse befinden soll. Wie es heißt, sind 800 600 Mexikaner getödtet und der Ueberrest, etwa die gleiche Zahl, mit Einschluß des Präsidenten, seines Generalstabs und der meisten Dber-Offiziere, gefangen genommen worden, worauf der Präsident sich sogleich bereit erklärt haben soll, die Unabhängigkeit der Repu— blik Texas anzuerkennen. Ich glaube indeß, daß über diesen Punkt die Behörden in Mexiko erst zu Rathe gezogen werden müssen. In Folge dieser Nachricht halte ich es für zweckmäßig, die Gouverneure derjenigen Staaten, welche ich um Freiwillige ersucht habe, zu bit— ten, dieselben zurückzuhalten.“

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Berlin, 22. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz traf auf Hoͤchstseiner gegenwartigen Inspections-Reise am 18ten Mittags in Stettin ein und stattete sofort Ihrer Koͤnigl. Ho— heit der Frau Prinzessin Elisabeth einen Besuch ab. Nach eingenom— menem Mittagsmahle inspizirten Hoͤchstdieselben die dort garni— sonirenden Truppen der Linie und der Landwehr, worauf Sr. Königl. Hoheit von den Musik- und Saͤnger-Corps eine Abend- musik gebracht wurde, welche mit einem Zapfenstreiche schloß.

Die Koͤlnische Zeitung berichtet unterm 18ten d. M.: „Se. Majestaͤt der Konig Otto von Griechenland haben, unter dem Namen eines Grafen von Missolunghi, nebst Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Erbgroßherzogin von Hessen-Darmstadt und in Begleitung des Grafen von Saporta und der Oberst-Lieutenants Mauromichalis und Miaulis, heute Morgens in Walluf das Dampfschiff „die Stadt Mainz“ bestiegen und sind mit demselben nach Koblenz gefahren, von wo Hoͤchstdieselben nach Besichtigung der Festungswerke heute Abends nach St. Goar zuruͤckkehren werden, um dort im Gasthofe „zur Lilie“ zu über— nachten.“ K

Zu dem hiesigen Wollmarkt waren bis gestern Abend 46,9000 Ctr. Wolle gebracht und davon etwa zwei Drittheile verkauft. Trotz der unguͤnstigen Witterung sind sich die Preise vom Anfang des Marktes an ziemlich gleich geblieben, und nach

der Qualitaͤt der zu Markt gebrachten Wollen zu urtheilen, duͤrfte nur ein geringer Bestand unverkauft bleiben.

Ueber den diesjährigen Wollmarkt in Stettin geht uns nunmehr folgender, nach amtlichen Angaben entworfener Bericht von dort zu: Nach den eingegangenen Thor- und Waage-⸗Regi— stern sind uͤberhaupt 235,785 Ctr. 63 Pfd. Wolle zu Markte ge— bracht worden; hierzu das bereits fruͤher am Orte gewesene Quan⸗ tum von 1700 Ctr, stellt sich die Gesammt⸗Summe auf 25,485 Ctr. 63 Pfd., ein Resultat, das alle Erwartungen uͤbertrof— fen hat, nachdem fruͤher aus der Prooinz vielseitige Klagen der Produzenten uͤber betrachtlich geringere Schur, eingetretenen Futtermangel und Sterblichkeit unter den . eingegangen waren. Die ansehnliche Vermehrung der Zufuhr ist dem Um⸗— stande zuzuschreiben, daß eine Menge von Dominien der Uker— und Neumark, welche fruͤher den Markt nicht besucht hatten, diesmal auf demselben erschienen. Die Kaͤufer hatten sich, so—⸗ wohl aus Deutschland, als aus England, den Niederlanden und Schweden, zahlreich eingefunden. Das Haupt-Geschaͤft fand an den Tagen des E1ten bis 11ten incl statt. Von ordingiren Gat— tungen war aus der Provinz selbst nur wenig Wolle am Markte, da dieselbe bereits in die Hände der Fabrikanten und Aufkäufer uͤbergegangen war, die fortschreitende Veredlung der Schafzucht in Pommern aber das Quantum dieser Wollgattung ohnehin mit jedem Jahre verringert. Von Westpreußen dage— gen waren mehrere Partieen ordinairer Wolle am Markte, wel— che zu dem Durchschnitts-Preise von 45 Rthlr. pro Lentner ver— kauft wurden. Von Mittel-Sorten und in der Veredlung be— griffenen Wollen fanden diejenigen Gattungen, welche sich nur irgend zum Kaͤmmen eigneten, willigen Absatz, und erlangten, wenn sie kraͤftig und gut gewaschen waren, eine Preis-Erhoͤhung von 5 bis 10 ichn gegen die vorjaͤhrigen Saͤtze. Andere Gat— tungen wurden, bei ziemlicher Waͤsche, theils mit einer Erhohung von 5 Rthlr., theils zu den Preisen von 1835, solche hingegen, die unkraͤftig und mangelhaft gewaschen waren, nur zu den vor— jährigen Preisen, mitunter auch, besonders an den letzten Ta— gen, mit 5 bis 71 Nthlr. niedriger, als im vorigen Jahre he— ahlt. Beliebte feine Wolle erlangte eine Erhohung von 5 . pro Centner, mitunter auch wohl nur den vorjahrigen Preis Ein Theil dieser feineren Gattungen wurde aufgelagert und zum Berliner Markt abgefahren. Die Waͤsche war im Allgemeinen von den Produzenten mit einer unverkennbaren Sorgfalt und Aufmerksamkeit ausgefuͤhrt; um so mehr ist es zu bedauern, daß der Einfluß der so lange angehaltenen kalten Witterung, die große Duͤrre und der Staub die Wolle dennoch nicht so rein und weiß er— scheinen ließen, als jene Anstrengungen es verdient hatten. Von dem ganzen Quantum sind 21,758 Ctr. 25 Pfd. Wolle verkauft, die ubrigen 3727 Ctr. aber abgefahren worden. Der Kapital— Umsatz laßt sich auf 2 Millionen Rthlr. veranschlagen, wozu die Geldmittel vorhanden waren, und der Disconto erhob sich waͤh— rend des Marktes nicht uͤber 6 pCt. Die Preise stellten sich: fuͤr ordinaire Wollen auf 45 50 Rthlr.; fuͤr Mittel-Wolle auf 70 85 Rthlr. und fuͤr feine Wolle auf 90 116 Rthlr. Die zur Bequemlichkeit der Kaͤufer und Verkaufer getroffenen Anstalten entsprachen jeder billigen Anforderung und fanden all— gemeine Zufriedenheit. So wie sich nun einerseits nicht verken— nen laͤßt, daß die Provinz Pommern mit großem Fleiße und gutem Er⸗ folge in der Schafzucht und in Veredlung der Wolle fortschrei— tet, gewahrt es auch andererseits eine angenehme Veruhigung, daß der Stettiner Markt immer bekannter und von Jahr zu Jahr sowohl von Produzenten, als von Kaͤufern immer flei— ßiger besucht wird.

Am 12ten d. M. erfolgte in dem, zum Eigenthum der Stadt Garz gehdͤͤrigen, im Greiffenhagener Kreise des Regie— rungs⸗-Bezirks Stettin belegenen Dorfe Marwitz die Einwei— hung der daselbst neuerbauten Kirche, nachdem die fruͤhere im Jahre 1829 durch einen Blitzstrahl eingeäschert worden.

In Muͤnster fand am 18ten d. M., in Folge der Ein— fuͤhrung der revidirten Städteordnung, die Installirung des neuen Magistrates statt. Derselbe, bestehend aus dem zeitherigen Ober— Buͤrgermeister von Muͤnstermann und den neugewählten Mit— liedern, wurde am Vormittage auf dem Friedenssaal von dem

egierungs-Rath Ruͤdiger, als Kommissarius der Königl. Re— gierung, in Gegenwart der Stadtverordneten und deren Stell— vertreter, feierlich verpflichtet und in sein Amt eingefuͤhrt. Hier— näͤchst vereinigten sich die staͤdtischen Behoͤrden zu einem Fest— mahle, das unter Anderen auch der kommandirende General der Provinz, der Ober⸗Praͤsident, der Bischof von Muͤnster, der Re— gierungs-Vice⸗Praͤsident und der Ober⸗Landesgerichts,Praͤsident mit ihrer Gegenwart beehrten, und bei welchem der Ober-Bur— germeister den ersten Toast auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Köͤ— nigs ausbrachte.

* 8 z Wissenschaft, Kunst und Literatur. Einige Worte uͤber Zuckerfabrication in Deutschland. Wir können in Deutschland für den Verbrauch zwei Arten von Zucker erzeugen: aus der Kartoffel den Stärke- oder Traubenzucker, und aus der Runkelrübe den Rohrzucker. Die Bereitung des Zuckers aus der Kartoffel ist in Pnreußen genüg— sam verbreitet, und es wird eine große Menge desselben hervorgebracht Jedoch hat dieser Zucker nichts weiter mit demjenigen gemein, aus den Kolonien uns zugeführt wird, als seine chemische Zusan— mensetzung, die mit der des Rohrzuckers bis auf das Berhältniß de chemisch-gebundenen Wassers übereinstimmt, und ferner die Eigen schaft, in die weinige Gährung überzugehen. Das hat ihm verdien termaßen in der Chemie den Namen Zucker gegeben, unverdienler weise aber auch für das gewöhnliche Leben, weil man mit dem Be griff Zucker den der Süßigkeit verbindet. Dieser Stärkezucker n terscheidet sich in seinen übrigen Eigenschaften gänzlich von dem Kele nial- Zucker und besonders dadurch, daß er 1) kaum eine Spur von Süßigkeit enthält, wenn man ihn auf die Zunge nimmt und . 2) auf dieser einen bitteren Nachgeschmack zurückläßt.

Wenn auch der bittere Rachgeschmack nur, von dem in Folge der Fabrication darin enthaltenen Gppse herrührt, so ist doch diese

Beimischung, welche, wenn sie bedeutender wird, sogar auf die Ge sundheit der Konsumenten Einfluß haben kann, eine unvermeidliche Folge des jetzigen Fabrications-Prozesses.,

Die Fabrikanten verkaufen diesen Stärkezucker in der Regel an Laufleute und Kleinhändler, welche ihn zum Verfälschen des Farin oder Kochzuckers gebrauchen. Der grobe Betrug, welcher hiermit ge— trieben wird, ist um so verdammlicher, als er in der Regel die minder bemittelte Klasse betrifft, welche den Farin, der billiger im Preise steht, als der Brodzucker, zu konsumiren pflegt. Eben diesen Armen verkümmert jener Betrug den wenigen Genuß, welchen sie sich durch das Versüßen ihrer Speisen zu verschaffen wünschen.

Ein ganz einfaches Mittel, diese betrügliche Verfälschung zu ent— decken, besteht darin, daß man einen Theil des verdächtigen Farin mit drei bis vier Theilen reinen Wassers übergießt und umrührt. Der Rohrzucker schmilzt fast augenblicklich und läßt den Stärk ucker als einen schmutzig⸗weißen Brei zuruck, der den faden Ge— r ng des Stärkezuckers besitzt. Auch durch seine Schweranflös—

lichkeit im Weingeist ist der Stärkezucker leicht zu entdecken. Ueber—

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