1836 / 182 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ad. Namentlich fehlt iym die allen jenen gemeinsame warm bräun⸗ liche, tlefe Zärbung und die größer Freihelt der Ausführung. Ein Ümsiand deweisi, daß es unmöglich von Jan van Eyk herrühren kann. Es befludet sich auf dem Mittelbilde das unzweifelhafte Por⸗ trait des Hetzogs Karl's des Kühnen von Burgund, als Mohren⸗ König in einem Alter von ungefähr 20 Jahren genommen. Da diefer Herr im Jahre 1135 geboren worden, kann das Bild nicht viel früher als jzös fallen, Jan van Eyck starb aber, wic jetzt historisch ermittelt worden, bereits um das Jahr 1445, lag mithin damals schon 20 Jahr im Grabe. Unser Bild besitzt jn cinem hohen Grade die An den Werken des Memling geschätz. ten Eigenschaften: große Raivctät und Reinheit, des xeligiösen Gefühls, die genauste Individualisirung aller Gegenstände, sehr große Sorgfalt und Schärfe der Ausführung, ungemeine Frische und Schönheit der Farben. Dabei ist es von der seltensten Erhaltung. Kuf Hol J. 2 F. IITi54 J., br. mit den Flügeln 3 F. 10 3.

ie zwei anderen aus dieser Schule erworbenen Bilder, jetzt unter der Rr. 19 B. und C. der zweiten Abtheilung aufgestellt, ge⸗ hören zu einer Folge von vier Gemälden, deren zwei sich in der vor— maligen Boisserseschen Sammlung befinden. Diese letzteren berühm- ten Bilder stellen Abraham vor, welcher von dem Melchisedech Brod und Wein empfängt, und das Sammeln des Mannah in der Wäste. Beide sind durch die danach gemachten Steindrücke bei den Liebha⸗

bern sehr bekannt. Von unferen Bildern stellt das eine die erste

Feier des Passahfestes dar. Eine jüdische Familie von sechs Mitglie⸗ dern ist stehend um einen Tisch versammelt, um nach Jehova's Ge⸗ bot vor dem Auszug aus Aegvpten, worauf die Reisestäbe in ihren Händen deuten, das Osterlamm zu essen. Der Hauswvater ist im Be⸗ griff, es zu zerlegen. Der feierliche Ernst, welcher auf allen Gesich⸗ tern herrscht, läßt uns sogleich erkennen, daß hier kein gewöhnliches Mahl, sondern ein religiöfes Fest begangen wird. Ein Jüngling im Hintergrunde, der in einem Krüge den Wein herbeibringt, ist noch nicht von jener Stimmung ergriffen, sondern schaut heiter und frö— lich darcin. Das andere Bild jeigt uns den Propheten Elias wel⸗ cher, in der Wüste schlafend, von einem Engel geweckt und mit Speise und Trank erquickt wird. Die Ruhe und Würde ist in dem Kopf des Propheten vortrefflich ausgedrückt, die leise Art, wie ihn der Engel berührt, von großer Feinheit. Der naive Sinn des Ma⸗ lers läßt den Propheten von neuem gestärkt und geistig ermuthigt im Hintergrunde einen Hügel hinaufeilen. Auch diese vier Darstel⸗ lungen sind jenem schon erwähnten Kreise mystischer Beziehungen entnommen und werden darin als vorbildlich für das Abend⸗ mahl gedeutet, Man kann daher mit Sicherheit voraussetzen, daß die vier Gemälde einst die Flügel zu einem Abendmahl gebildet ha⸗ ben, um so mehr als ihre gemeinsame Breite der Ausdehnung, welch e die herkömmliche Anerdnung jenes Gegenstandes erfordert, sehr wohl entspricht. (Jedes Bild ist 2 Fuß 9 Zoll lang, 2 Fuß 2 Zoll breit.) Diefes Mittesstück kann ebenfalls ein Gemälde gewesen und nur jetzt verschollen seyn, wahrscheinlicher aber ist, daß es aus einer Sfulptur in Holz bestanden, da man dieser Zusammenstellung in den Altären des 1831en Jahrhunderts sehr häufsg begegnet. Diese vier Bilder, von denen fich die unsrigen zeither in der bekannten Bettendorschen Sammlung in Achen befanden, sind bisher ebenfalls dem Memling beigelegt worden. Sie sind aber von jenem beglaubigten Bilde dieses Meisters in Brügge so verschieden, daß diese Benennung höchst zwei⸗ felhaft wird. Wenn sie diesem an Bestimmtheit in Angabe der For⸗ men, au Schärfe und Genauigkeit in der Ausführung des Einzelnen in etwas nachstehen, so sind sie ihm dafür an Klarheit, Wärme und Kraft der Färbung, an Freiheit der Behandlung weit überlegen; auch sind die Charaktere, zumal die der Männer, bedeutender, die ganze Auffassung noch würdiger. In allen diesen Stücken stehen fie den Bildern der van Eyck ungleich näher und leiten auf die Vermuthung, ob sie nicht von der Hand des Rogier van Brügge, dem größten Schüler des Jan van Eyck und dem wahrscheinlichen Lehrer des Memling herklhren könnten. Obgleich es ungeachtet aller Bemü— hungen der Kunstforscher in den Riederlauden, des de Bast, des Rit⸗ ters van Ertborn, noch nicht gelungen ist, ein beglaubigtes Werk des Rogier van Brügge aufzufinden, spricht doch für diese Vermuthung der Umstand, daß man von allen anderen bekannten Schülern der van Eyck, dem Hugo van der Goes, dem Gerard van der Meere, dem Justus van Gent, den Pieter Christophsen, dem Antonello da Messing, sichere Bilder kennt, welche sämmtlich von den obigen bestimmt abweichen, und ihnen in obigen Stücken nachstehen müssen. Durch alles dieses ist indeß noch nichts erwiesen. Es ist daher auch vorläufig für diese Bilder die alte Benennung beibehalten worden, da es zu nichts die⸗ nen kann, ein ungewisses durch ein anderes zu ersetzen. Nur so viel scheint gewiß, daß die Benennung so vieler Bilder aus der Schule der van Eyck noch sehr im Argen liegt. Auch ist es keinesweges befremdlich. Ist doch mit der Theilnahme für diese Schule, für deren

Erweckung sich die erworben haben, d erwacht! In der ersten der, welche daraus zum unter den Kollektivnamen Goes und Rogier van der Weyde zu vert hen. besonders in den Niederlander ene de Ba st besonders thätig war, van der Meere, des Justus van Gent, Dierick Stuerbout (an Manders Dirck van Harlem), aben dem Memling seinen wahren, von escamps in Hemling verwandelten

Umstände stellen indeß dem

immer große Schwierigkeiten darüber sind äußerst dürftig, die mei⸗ en Bildersturm im 16ten Ighrhun⸗ iner anderen Schule stehen sich end⸗ Auffassung und Behandlung so nahe sehr, als in dieser.

unterscheiden und

dem oberflächlichen

wieder. Verschiedene über diese Schule gen. Die Nachrichten sten beglaubigten Bilder durch d dert zertrümmert worden. In ke lich die verschiedenen Meister in

as Studium darüber er eit begnügte mau sich, orschein kamen, mit me

Jan van Eyck,

746

Gebrüder Boisserse ein so unvergeßliches Verdieust

seit wenigen Jahrzehnten die bedeutenden Bil⸗ hr oder minder Recht „Hugo van der heilen. Spätere Forschun⸗ tzt leider verstor⸗ ilder des Gerard des Pieter Christophsen, des mit Gewißheit

und erschweren dadurch ihre Unterscheidung so

Desto mehr aber wird es die Pflicht eine Forschers, bei den Bestimmungen von von den wenigen beglaubigten Werke sternen, auszugehen. Genter Altar, von denen sich die à Mittel in der Kirche St. Bavo zu Gent, die übrigen sechs bemerkt, im hiesigen Königlichen van der Meere das Altarblatt in Pieter Christophsen der h Sammlung des Banquiers Sp ling das schon mehrerwähnte Altärch pital zu Brügge; für den Hugo van de Kirche St. Maria Nuova zu Florenz; ö tt d Rommunion in der Kirche St? Agatha zu Urbino; für den Dierick Stuerbout zwei Bilder aus der Legen Sammlung des Prinzen von O

Außerdem ist diese Schule neuerdin niß in der Kunstweise des Rogier van der; Dieses, ein Geschenk Sr. Excellenz des Freih erthe seitigen Gesandten in Paris, ist um so schätz barer, als Bildnisse aus ener Zeit sehr selten vorkommen.

r

Solche sind:

Musenm befinden; derselben Kirche zu Gent; für den eilige Aegidius mit dem Brautpaar in der penheim zu Köln; für den Hans Mem⸗ en in dem St. Johannes-Hos⸗ r Goes das Altarbild in der für den Justus van Gent die

Hemling,

a, bei denen der ließen außerdem

ahrheitsliebenden Bildern aus dieser Schule n. als den einzigen sichere Für die Brüder van Eyck der ktittelbilder und 2 Flügel noch Flüges, wie schou für den Gerard

8s jeden w

de eines Kaisers Otto in der ranlen zu Brüssel.

gs durch ein männliches Bild— Weyde vermehrt worden. errn von Werther, dies⸗

(Fortsetzung folgt.)

d

Den 30. Juni 1836. Amt I cher Honde YR e Id - Cr 2].

8

Bt. SChuld-Sch. . Fr. Engl. Ohl. 30. PrämSeh. d. Seeh Kurni. Qbl. m. I. G. Nm. Int. Seh. do. Berl. Sta lt. hl. 4 Königsh. do.

Elbinger do. n

Danz. 49. lu Th.

Westpr ptaudhr. 4

Grossh. Pos. 45. 1

Ostpr. Ptaudhr. Pomm. do.

do. do. do

Gold al mareo Neue Dueaten Friedrichs' dor Dis conto

Kur- u. Neum. do.

Schlesische do. Rückst. C. und Z. Seh. d. K. u. N.

IIe ch Se l- Con.

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. e . Frauksurt a. M. W. Petersburg...

250 Fl. Kurz 250 FI. 2 Mt. 300 Mk. Kurz 300 Mk. 2 Mt. 121-8t. 3 Mt. 300 Fr. 2 Mt. 560 FI. 2 Mt. 166 FI. 2 Me. 160 ThlI. 2 Mt. 100 Thi 8 Tage 166 Fi. 2 Mt. 100 Rbl 3 Woch.

102i.

Auswärtige Börsen.

Am stordam, 25. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld 567“ 9. 8 do.

Kana · Bill.

——— —— ——

24138. 50,9 Span. 24. Passive 185. Ausg. Schuld Zinel.

—. kreuss. Främ.-Sch. 107. Foln. Oesterr. Met. 10066. Antwerpen, 24. Juni. Passive 13. Ausg. Sch. 21. Br. Zinsl. 15. Neue Anl. A3, 6 Frankfurt a. M., 27. Juni. s

Oesterr. So Met. 1035, 6. 10ni3. 46, 995. oo. 215 0, zor. i , 28 1. Br. i, Tenn e icz. ic. berge öh ar,. 4 Loose zu S0 Fi. 1148,69. 11A. Loose zu 100 FI. 2173. C. Preuss. Främ.- Sch. 60. 6059. do. Mo,) Anl. 1008. G.. Poin. L-oos zöö /r. 653. Scr Spät. Anl. A. az i63. 2 i c Holl. Ss. de.

Haamburg, 28. Juni.

Engl. Russ. 106. Bank-Actien 1375. 13783. 5 υ Port. 79.

do. zo), 5II½. Neue Anl. Al. Faris, 24. Juni.

Foy Rente pr. compt. 108. 30. fin cour. 108. 30. 3M, pr. . compt. S0. 20. iin cour. 80. 35. 50υ Nenap. 100. 35. SM Span., Kente 22,5. Passive 131,3. Neue Ausg. Sch. Ausg. Seh.

—. 3 06½ Fortug. SI a. . Wien, 25. Juni.

do Met. loss, ese oba. s Br. 2 8sv. 19

. Bank-Aetien 1376162. Neue Anl. 570* .

Meteorologische Beobachtung.

1836. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 29 Juni. , Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. ; ; // .

; * Lustdruck .... zz8 a Par. z37 78 Par. 33816“ Par.] Quellwärme 70 R.

Hultzarmẽ.?. . i220 R. 23 0 d. E. IO 0 R. Jlußwärme 1660 3. Thaupunkt.. 7320 R. 4 780 R. 4 S,69 R. Bodenwärme 123 0 8.

Dunstsättigung 67 oCt. 35 pCt. 63 pCt. z 4 Wetter...... heiter. heiter. heiter. Du edün tung rare M. ; N28. XW. . Liederschlag C. . Wolkenzug ... NW. ö Nachtkalte 4 9,1 9 . 4

Tagesmittel: 338,8?“ Par... 4 1480 R... 4 7,90 R... 55 pCt. .

Königliche SG ch ausp iel.

Freitag, 1. Jult. Im Opernhause: Oberon, König der . Elfen, romantishe Feen⸗Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musl

von C. M. v. Weber.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Sonnabend, 2. Juli. Im Schauspielhause: Caprielssa, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Hierauf: Mary, Maß

und Michel, komische Oper in 1 Akt. Musik von C. Blum. Sonntag, 3. Juli. Im Opernhause: Iphigenia in Tauris,

große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Musik von Gluck. (Dll.

C. Heinefetter: Iphigenia, als Gastrolle.)

In Charlottenburg: Der Roman, Lustspiel in 1 Akt, von . L. Angely. Hierauf: Der literarische Salon, Lustspiel in ;

Abth., von Bauernfeld.

Köoͤnigstädtisches Theater.

Freitag, 1. Juli. Eulenspiegel, oder: Schabernack uͤber

Schabernack, Wiener Lokal-Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

Sonnabend, 2. Juli. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauber-Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

Sonntag, 5. Juli. Zum erstenmale: Die Ritter von Malta, historisch⸗xromantisches Drama in 65. Akten, nach de la Madelei⸗

ne's Noman, frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Montag, 4. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Die Ritter

von Malta.

im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau, Burgstraße

Billets zu diesen beiden n,, von heute an . :

7, zu haben.

Redacteur Ed. Cottal.

a . ——

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Bekanntmachungen.

w Durch das Testament des am 109 Maͤrz 1807 zu Bafentin in Pommern verstorbenen Legations⸗Seere⸗ Dle Fahrt der

tairs David Letocart ist der unverehelichten Johanna ßen Dampischiffe; Alegandra, Capitain Kunst eine Lelbrente von 30 Thlr. und der ünverehe⸗ Nicolay J., Capitain NR. W. Stahl und Naslednik, lichten Beata Christina Ludecus eine Leibrente von Eapitain G. D. Boß, beginnt in diesem Jahre am 25 Thlr. vermacht worden, deren Zahlung unserer Sonnabend den 14 Mai ünd endigt am Sonnabend Armen-Kasse obliegt. Da der Aufenthalt gedachter den 29. Oktober. Jeden Sonnabend geht ein Legatarien bis jetzt nicht hat ermittelt werden koͤn⸗Schiff von je dem der beiden Plaͤtze ab.

nen, so werden sie hiermit aufgefordert, sich in die Die Rreise, der Passage und die Fracht fuͤr Con⸗ ser Angelegenheit bei dem Rendanten unserer Armen-tanten und Guͤter sind die naͤmlichen wie im vori⸗

Kasse, Herrn C. D. Nouvel, in portofreien Briefen gen Jahre.

zu melden und die zu ihrer Legitimation nöͤthigen Die Ein- und Ausschiffung geschieht in Cronf und , Die Abfahrt von Travemünde j ; findet um 3 Uhr

Das Consistorium der franzbsisch-refor- Anmeldungen ge der Dampfschifffahrts⸗Gesell schaft.

Papiere zu produeiren. Stettin, den 1. Juni 1836.

mirten Gemeinde.

Dampf ⸗Packet⸗Fahrt

zwischen

St. Petersburg und Luͤbeck.

drei privilegirten schoͤnen und gro⸗ .J. C. Dlets,

ach mittags statt. schehen in Luͤbeck im Comptoir

Riquet, Prediger. Toussaint, Seeretair.

ab, sollen auf dem Gestüͤt-Kofe zu Repitz bei Torgau werden können.

. Die Inhaber von Ber steiger ung Obligationen werden

cicca 80 Stuck hiesige Gestltz Pferde, bestehend aus London, den 18. Juni 1836.

bedeckten und unbedeckten Mutierstuten, Beschaͤlern, vierjaͤhrigen Hengsten, Wallachen und Stuten, oͤffent

berechnet werden koͤnnen, unter den im Auctions⸗ Termine nager bekannt zu machenden Bwingungen

N. M. von Rothschild.

lich an den Meistbletenden gegen sosactige bare zah Die J n 2procentigen Hollaͤndischen lung in Fr. dor? 8 Thlr. stätt we cher, jedoch bei der n, . N. 3 . Rothschild, Bezahlung fuͤr 5 Thlr. Gold 3 Thlr. 28 sgr Courant werden hierdurch benachrichtigt, daß die am 1. Juli re, faͤllig werdenden Zins-Coupons von heute an bei dem unterzeichneten Hause erhoben werden konnen.

versieigert werden, und wird noch bemerkt, daß sich London, den 18. Jani isz6.

sowohl unter den Mutterstuten, als auch unter den übrigen Pferden ganz fehlerfreie und werthvolle A4ferde

eingefahren sind. Den *. und 3. Juli e, Vormittags von 8 bis 1 und Nachmittags von A bis 7 Uhr werden den Her⸗ ren Kaͤufern diese Pferde resp. vorgeritten und vor⸗ gefuͤhrt werden, und sind gedruckte Auctions-Listen vom 20. Juni ab, sowohl anf dem Koͤnigl. Gestuͤte, als auch im Königl. Ober-Marstall⸗Amte zu Berlin gratis zu haben Hauvpt⸗Gestuͤt Graditz, den 2. Juni 1836. Die Königliche Gestüt-Direetion.

N. M. von Rothschild.

befinden, welche saͤmmtlich angeritten und theilneise Die Inhaber von zprocentigen Englisch-Negpoli⸗

tanischen Obligationen werden hierdurch benachrich⸗

tigt, daß die am 1. August 2. *. fallt nd Zlus. Coupons vin he nent a. faͤllig werdenden

Hause erhoben werden können. London, den 18. Juni 1836.

N. M von Rothschild.

e g h ch, für die Inhaber von Land schen Pfandbriefen und v

gaten über dergleichen Pfandbrlefe.

Die Johannis d. J. faͤllis gewordenen Zinsen der siimmt, verweise

; r , 6 j ; 2 89 ierdurch benachrichtigt, da Königlich Gräditzer Haupt⸗-Gestüt- Pferde die am J. Juli a. r. faͤllkz werdenden Zins- Coupons Mittwochs den C6. Juli d. J, Vormittags von 9H uhr von heute an bei dem unterzeichneten Hause erhoben

bei dem unterzeichneten

on Bank ⸗Certifi⸗

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.“

Polnischen Pfandbriefe und der Bank-Certificate, so In der Hinrichsschen Buchhandlung erschith

wie die bis jetzt ausgeloosten Kapitalien dieser beiden so eben:

Effekten-Gattungen koͤnnen von heute ab bei mir

erhoben werden.

Berlin, dern 29. Juni 1836. Arons Wolff, Linden Nr. 44. fob RMRebs

in Betreff der Zinsza läaͤndischen 2 procentigen Integralen und, den Neapolitanischen Hprocentigen Certi⸗ fieaten bei Falkonnet.

hlung von den Hol⸗

Coupons von den Hollaͤndischen

lig werdenden Zins⸗ ; ls auch die von

Integralen sowohl, a ͤ ischen zprocentigen Certificaten bei! Falkonnet, durch mich erhoben werden koͤnnen. Berlin, den 29.

23procentigen den Neapolitan Juni 1836.

Arons Wolff, Linden Nr. Ah.

Naturlehre für die Jugend.

Fur Volks- und Huürgerschulen, so wie die untern . Klassen der Gymnasien. Von r. Christian Gott⸗ Zweite vermehrte und verbesserte Auf—

lage. Mit Holzschnitten. Leipzig, 1836. Sro. XX und 296 S. I Thlr

sich eines erfolgreichen Einflusses auf die Jugend versichern wollen.

1m a tam

Er. Svo.

Literarische Anzeigen.

Bei A W Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29, 5. , Brejtesirasse No, 8:

ist erschlenen, und daselbst, so wie in allen Buch- Nn“ reli ärra se No. dr

handlungen zu haben:

Frings, M. J., Lehrer der Franzoͤs. Sprache ze. Die Französische Sprache in ihren voll⸗

A8 Bogen Lexikon— und Wörterbu h.

2 Leichte Gespraͤche fuͤr das gesellschaftliche (. ö n 9 . ger , Wem ,n. e i Zweite Nit Petiischrist in gespaltenen Columnen gedruckt. . derbesserte Auflage. Srvo. 1 Aufgaben zur V Grammatik. Svo. Chrestomathie der kranzösischen Sprache sür Anlänger und Geübtere. und 2c Cursus. ü schen Die Aussprache aller Wörter und Sylben uber die Folgen desselben fuͤr die Gesundheit der der französisclien Sprache für Deulsche. izmo. Schuler. Von he. G. W. Groke. 10 sgr. Geh. 7 5gr. . e ] g In arthlein Ge 10 Exemplaren 1 Frei Exemplar. Die Streitfragen über den Schulunter—⸗ schaftlich Polni⸗ ueber den Werth dieser zur gruͤndlichen Erlernung richt neu angeregt vom Dr. Lorinser und betrach— Sprache anerkannt brauchbaren Schrif, tet vom Standpunkte der Seelenlehre und der Schulen als zum Selbsiudium be. Weltgeschichte. 3 sar.

n wir guf die Literatur⸗Zeitungen.

g ] orbereitung der Franzoͤsischen 5 z

der franzosischen ten, sowohl fuͤr

LTopographisch statistisches Wörterbuch der Preussischen Monarchie.

phisch- statistischen Inlialts ( von F. W. Heidemann.

Lwei Bände (A— L und M— Z).

65 2 Lusäaim men 90 Bogen grols Lexicon- Oclay.

Preis 6 Thaler.

Bei mir ist erschienen:

ärgern Lorin fer und Hein füus, oder Einiges uͤber Leber

und Lehren in den Preußischen Gymnasien und

Fruͤher erschien:

Carl Heymann, Poststraße Nr 26.

Diese nach Niemeyers u A. Urtheile schon in der ersten Auflage fuͤr den Schulunterricht als besonders n,. . Schrift wird es noch mehr in 5 . n En- der zweiten verbesserten und mit Ruͤcksicht auf die Hiermit benachrichtige ich die betrefenßen In in e'nserer Zeit gemachten neuen Entdeckungen im

. 1 j * 10 j ö ö . * J ö teressenten, daß von heüte ab die am 1. Juli e, säͤl⸗ Gebiete der Naturkunde seyn und wird sich damit denen von selbst empfehlen, die in diesem Unterrichte

Jus, baben in Fer Plahn schen Buchhandlung (L. Nitz e), Jaͤgerstraße Nr. z7, bei Düu mm ler 11.

Bei Breitkopf & iärte! in Leipzig ist so ; 8 eben erschienen uud an alle Buchhandlungen ver- 2 2 . 8 sendet worden, in Berlin vorräthig bei T. Traut.

Mit dem lithegcaphirten Stirmmbaum des Preulsi- .

stän di gen Regeln nach den musterguüͤltigen schen Königshauses und einem Anhange geogra— Schriftstellern der Nation. Format. 1 Thlr. 20 sgr.

Französisches Lese-

Allgemeine

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Herzoglich Nassauischen Staats-Minister, Grafen von Walderdorff, den Rothen Ad— ler⸗Orden erster Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Major a. D. und Forstrath von Rochow zu Scheidelwitz, im Regierungs-Bezirk . den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen

eruht. ö Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prediger Abraham zu Guscht bei Driesen, dem Buͤrgermeister Dh eil zu Windes— heim und Stromberg, im Regierungs⸗-Bezirk Koblenz, und dem Königl. Saͤchsischen Justiz-⸗Amtmann Heisterbergk zu Oschatz den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Des Königs Majestaͤt haben den Professor der Theologie, Dre. Laymann in Muͤnster, zum Domherrn an dem Hochstift daselbst zu ernennen und die Nominations-Urkunde Allerhoͤchst—⸗ selust zu vollziehen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Pfarrer Schoͤnbrod in Keinpen ein vakantes Ehren-Kanonikat bei der Dom-Kirche zu Manster zu verleihen und die Nominations-Urkunde Aller⸗ höchstselbst zu vollziehen geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Mecklen— Strelttz ist nach Neu-Strelitz zuruͤckgekehrt.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Er furt ist der Kandidat Lambrecht zum Pfarrer in Stoͤckney, Kreis Nordhausen, ernannt worden.

Zeitungs⸗Nachrichten. . n

Fg eahnldet ch.

Paris, 25. Juni. Gestern ertheilte der Koͤnig in Neuilly den Herzögen von Choiseul, von Caraman und von Brissa— und dem Marschall Lobau Audienzen und arbeitete darauf mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

Die Pairs-Kammer hielt heute wieder eine oͤffentliche Sitzung, die aber, fast ausschließlich mit Bittschrifts⸗Berichten ausgefuͤllt, fuͤr das Ausland von gar keinem Interesse war.

Auf den Vorschlag des Conseils-Präsidenten hat der Koͤnig dem Direktor der Post-Verwaltung, Herrn Conte, fuͤr seine thaͤ— tigen und eifrigen Bemuhungen bei den Verhandlungen uͤber die Post-⸗Convention zwischen Frankreich und England das Com⸗

smandeur⸗-Kreuz der Ehren ⸗Legion verliehen.

Ueber die Reibungen zwischen verschiedenen Mitgliedern des Kabinets giebt ein hie siges Blatt folgende Details: „Die von Herrn Dupin vorgeschlagene und von Herrn Sauzet im Conseil unterstuͤtzte Pairs-Creirung ist fortwaͤhrend ein Anlaß zur Uneinigkeit im Kabinette. Die Herren Thiers und Mon— taliwet, in Uebereinstimmung mit einem hohen Willen, wie man

behauptet, widersetzen sich dieser Maßregel, die dagegen von den

Freunden des Großsiegelbewahrers und des Praͤsidenten der De— putirten⸗Kammer mit großem Eifer unterstuͤtzt wird. Andererseits ist der Zwiespalt, den der Gesetz-Entwurf uͤber den Runkelruͤ— ben Zucker zwischen den Herren Passy und von Argout hervor— gerufen hatte, durch die freimuͤthigen Aeußerungen des Erstern uͤber die Sprache des Herrn von Argout bei Gelegenheit der Debatten uͤber die Spielhäͤuser noch entschiedener geworden. Dieser Zwiespalt soll eine solche Hoͤhe erreicht haben, daß Herr Passy dem Herrn von Argout erklärt hätte, daß sie Beide zu— sammen nicht mehr Mitglieder des Kabinets bleiben könnten. Der Finanz-Minister habe darauf geantwortet, daß es Herrn Passy gewiß unbenommen sey, sich zuruͤckzuziehen, sobald er es fuͤr nothwendig halte, er seinerseits haͤtte durchaus keine Lust, sein Portefeuille aufzugeben. Herr Passy, versichert man uns, hätte darauf mit Heftigkeit geantwortet und waͤre so weit ge— gangen, seinem Kollegen zu sagen, daß ein solches Zuruͤckziehen ihm allerdings um so leichter sey, da er niemals der Sklave ir— gend eines fremden Willens gewesen sey. Herr Passy habe sich nach dieser Unterredung sogleich zu dem Conseils-Praͤsidenten begeben, diesem seine Beschwerden gegen den Finanz-Minister vorgetragen und zu gleicher Zeit seine Entlassung eingereicht. Nur mit vieler Muͤhe und nach langem Bitten soll es Herrn Thiers gelungen seyn, den Herrn Passy fuͤr den Augenblick von seinem Entschlusse abzubringen, indeß soll der Handels⸗-Minister auf das bestimmteste erklärt haben, daß er, falls keine Verände— rung in dem Personal des Kabinets einträte, vor Beginn der naͤchsten Session sein Portefeuille jedenfalls niederlegen werde.“ Die Fuͤrstin Lieven ist vorgestern von Valengah in Paris eingetroffen und soll betruͤbende Nachrichten uͤber den Gesund— heitszustand des Fuͤrsten Talleyrand mitgebracht haben. Auch die . von Dino, die Nichte und beständige Begleiterin des Fuͤrsten, liegt an einer Brust-Entzuͤndung schwer erkrankt danieder.

Dem Vernehmen nach, wird Herr Serrurier wieder als Franzoͤsischer Gesandter nach den Vereinigten Staaten gehen, sobald ein neuer Geschaftstrger Seitens der Nord-Amerikani—⸗ schen Regierung in Paris eingetroffen seyn wird.

Der i hr Tlauzel wurde heute fruͤh zum Koͤnige nach

leuilly gerufen. Man versichert, daß Nachrichten aus Afrika, die auf telegraphischem Wege eingegangen sind, diese Konferenz veranlaßt haben, zu der sich auch der Marschall Maison und der Admiral Duperré einfanden. Es soll beschlossen worden seyn, daß der Marschall Clauzel jedenfalls noch vor Ende dieses Nonats nach Toulon abgehen werde, um sich dort mit den Ba— laillonen des 11Iten, 2 sten, 4sten, 24sten, G2sten und des 17ten Regiments nach Algier einzuschiffen. Man versichert, daß nach

Beendigung jener Konferenz eine telegraphische Depesche an den See-Praͤfekten zu Toulon abgegangen sey, um demselben die nahe bevorstehende Ankunft des Marschalls Clauzel anzuzei— gen. Die neuesten Nachrichten aus Afrika sollen nicht sehr guͤnstig lauten; einige dem Abdel-Kader ergebene Stämme sol— len auf den Gebieten mehrerer Frankreich befreundeten Stamme große Verwuͤstungen angerichtet hahen.

Der Courrier frangais sagt: „Die Ankunft einer neuen Tuͤrkischen Expedition an den Afrikanischen Kuͤsten ist eine alle Aufmerksamkeit verdienende Thatsache. Die Pforte hat schon uͤber 5000 Mann in Tripolis, und man kann nicht annehmen, daß sie diese Anzahl, lediglich im Interesse ihrer Macht in Tripolis selbst, noch verdoppeln sollte, Wenn auch jene Regentschaft fortan wirklich unterworfen bliebe, so wurde sie doch gewiß nicht, weder das, was sie seit der ersten Expedi— tion gekostet hat, noch den Unterhalt so vieler Truppen bezah— len, die ubrigens doch unzureichend seyn wuͤrden, um die Ara— ber im Innern des Landes im Zaum zu halten, oder dem Han— del wieder zu einigem Aufschwung zu verhelfen. Wenn daher neue Tuͤrkische Soldaten nach Tripolis gesandt werden, so ge— schieht es wahrscheinlich in anderer Absicht. Die Rathgeber des Sultans scheinen ihn uͤberredet zu haben, daß seine Schutzherr— schaft uber die Regentschaften ihm das Recht verleihe, Paschas dorthin zu senden, wie in seine uͤbrigen Provinzen, und daß er sich in Tunis, in Konstantine festseten und so alle Muselmän— ner der Barbarei sammeln koͤnne. Dieser Plan ist abgeschmackt, und die Ausfuͤhrungs-Versuche erschoͤpfen die Huͤlfsmittel der Pforte; aber seine Rathgeber denken an ihre Interessen und nicht an die seinigen. Die Anwesenheit des „Montebello“ und des „Diligente“ auf der Rhede von Tunis zeigt, daß unsere Regierung endlich die Nothwendigkeit eingesehen hat, den Theil von Afrika, der an unsere Besitzungen gränzt, zu beaufsichtigen.“

Der Moni teur publizirt heute eine Verordnung in Be—

zug auf den Elementar, Uuterricht fuͤr Kinder weiblichen Ge— schlechts. Die gerichtlichen Beistaͤnde des Herrn Vaundorff, Herr Gruau, vormaliger General⸗Prokurator, Herr Briquet, Advokat beim Koͤnigl. Gerichtshofe, und Herr Bourbon, Leblanc, haben dem Großsiegelbewahrer eine energische Vorstellung gegen die, ihrer Ansicht nach, durchaus willkuͤrliche Verhaftung ihres Klien— ten eingereicht.

Herr Cesar de Lapanouze, einer der reichsten Privatleute Frankreichs, ist vor einigen Tagen auf seinen Guͤtern gestorben; er hinterlaͤßt ein Vermögen von etwa 20 Millionen Fr.

Aus Bayonne schreibt wan vom 21sten d.. „Die Kar— listen haben noch immer, ohne von den Spaniern oder Englaͤn— dern beunruhigt zu werden, die Position inne, welche sie auf eine halbe Kanonenschußweite von der „Passage“ eingenommen, und wo sie eine Batterie errichtet haben, die der Annaͤherung Englischer Schiffe sehr hinderlich ist. Man begreift nicht, daß der General Evans, mit so vielen disponiblen Truppen, sich die— sem Manoͤver nicht widersetzt hat, und daß er nicht wenigstens durch eine Bewegung zur Rechten sich Fontarabias und des linken Ufers der Bidassoa bis zu dem Bruͤckenkopfe bei Behobia zu bemaͤchtigen sucht. Es muͤssen ihm dabei Schwierigkeiten im Wege stehen, die den Augen des Publikums nicht sichtbar sind; denn ein solches Manoͤver erscheint keinesweges gefaͤhrlich und durch die Lage der Dinge nothwendig gemacht. Man sagt hier, daß das Englische Kriegsschiff der „Talavera“ von 8h Ka— nonen seit gestern vor der „Passage“ lavire und den guͤnstigen Moment zum Einlaufen abwarte.“

Ueber die gestern vom Moniteur angezeigte Beendigung der Unruhen in Saragossa giebt ein Privatschreiben aus Arago— nien die nachstehenden Detalls: „Man weiß, daß bei der Nach— richt von dem Sturze Mendizabal's die National-Garde und die angesehensten Einwohner von Saragossa gemeinschaftlich der Köͤ— nigin eine Protestation gegen das neue Ministerium uͤbersandten. Wüthend uͤber diese Beleidigung, gab Herr Isturiz dem Gene— ral Narvaes den Befehl, mit einer Kolonne ausgesuchter Trup— pen auf die rebellische Stadt zu marschiren, sich aller National— Gardisten, die jene Protestation unterzeichnet haͤtten, zu bemäch— tigen und dieselben sogleich vor eine Militair⸗-Kommission zu stel— len. Bei der Nachricht von diesen feindseligen Anstalten orga— nisirten die Einwohner von Saragossa sogleich ihre Vertheidigungs—⸗ Mittel. Die Haͤuser der Vorstaͤdte wurden befestigt, Barrikaden errichtet und Munitionen aufgekauft, kurz, man traf alle Vor— kehrungen zu einem kräftigen Widerstande; dann begaben sich die Haupt⸗-Raͤdelsfuͤhrer zu dem General⸗-Capitain San⸗-Miguel, der sich, aus Mangel an Truppen, zur Unthaͤtigkeit verur— theilt sah, und erklaͤrten ihm, daß, wenn Narvaes sich der Stadt nähere, er als Feind empfangen werden wuͤrde. San Miguel ließ darauf dem General Narvaes den Befehl zugehen, acht Stunden von Saragossa Halt zu machen, und benachrichtigte sogleich den Herrn Isturiz von dem Entschlusse der Einwohner, der Ausfuhrung seiner Befehle den hartnaäckigsten und verzwei— feltsten Widerstand entgegen zu setzen. Dieser Depesche fügte der General-Capitain sein Entlassungs-Gesuch bei. Obgleich Herr Isturiz sonst fuͤr unbeugsam gilt, so sah er sich doch ge—⸗ noͤthigt, der Expedition gegen Saragossa keine weitere Folge zu geben, und der General Re ves erhielt den Befehl, sich dem Torps des Generals Rotten anzuschließen. Ob die Entlassung des General-Capitains angenommen worden ist, weiß man noch nicht; aber so viel ist gewiß, daß dieses Ereigniß nicht geeignet ist, dem Spanischen Ministerium Konsistenz zu geben.“

Straßburg, 21. Juni. Der Erfinder der Buchdrucker— kunst, Gutenberg, erhalt auch hier ein Monument. Zu diesem Monument fuͤr unsere Stadt, seine Geburtsstadt, wird der Bildhauer David das Modell anfertigen, welches er der Stadt Straßburg zum Geschenke machen will. Eine Subseription wird die Kosten der Bronze bezahlen; fuͤr die Erfindung und die Arbeit des Kuͤnstlers wird nichts verlangt und nichts ange— nommen.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 24. Juni. Lord Melbourne erklärte auf eine von dem Herzoge von Richmond an ihn gerichtete Frage, daß der Staats Secretair des Innern alle in seiner Macht stehenden Maßregeln ergriffen habe, um den Maͤngeln der Gefaͤngniß- Disziplin ab— zuhelfen; man sey damit beschäftigt, eine Bill zu entwerfen, welche sich auf die in den Berichten der Kommissarien uͤber diesen Ge— genstand enthaltenen Empfehlungen stuͤtzen solle, aber da die Session schon so weit vorgeruͤckt sey, so wuͤrde es wohl nicht eher als in der nächsten Session moglich seyn, damit vorzuschrei— ten; die Regierung habe einstweilen der Corporation von Lon— don einen Vorschlag gemacht, der, wenn diese ihn annaͤhme, nicht nur die jetzigen mit dem Zustande des Gefaͤngnisses von Newgate verknuͤpften Uebel beseitigen, sondern uberhaupt den Zu— stand aller Stadtgefängnisse verbessern wuͤrde; die Regierung habe zwar auf diesen Vorschlag noch keine Antwort erhalten, aber es sey zu hoffen, daß die Corporation auf den Vorschlag eingehen werde. Die Dubliner Polizei⸗Bill wurde sodann zum dritten mal verlesen und passirte.

Unterhaus. Sitzung vom 24. Juni. Lord San— don beantragte die weitere Erwägung des Berichts uͤber die Bill in Betreff der Liverpooler Docks, wogegen Herr Ewart mit dem Amendement hervortrat, daß dieser Bericht erst uber sechs Monate weiter erwogen oder, mit anderen Worten, daß die Bill verworfen werden solle. Er halte es, sagte er, fuͤr eine Pflicht gegen seine Konstituenten (Herr Ewart und Lord San— don repraͤsentiren Beide die Stadt Liverpool, der Erstere aber das Reform-⸗-Interesse, der Andere das konservative), diesen An trag zu machen, and sey uͤberzeugt, daß er dadurch ihren Wuͤn⸗ schen entspreche, indem er in Uebereinstimmung mit dem nach der Munizipal⸗Reform-Bill gewählten Stadtrath von Liverpool handle. Die Bill beziehe sich auf Lokal-Angelegenheiten und Orts-Verwaltung, die stets in Haͤnden des Stadtraths ge— wesen, und sie schlage vor, dem reformirten Stadtrath eine Macht zu nehmen, die fruͤher die alte nicht reformirte Corpo⸗ ration von Liverpool besessen habe; es handle sich also darum, ob eine Befugniß, welche die Corporation so lange gehabt, als sie keiner Verantwortung unterworfen gewesen, ihr jetzt, nach⸗ dem Verantwortlichkeit in ihre Verfassung gebracht worden, jetzt, wo sie ein von den Einwohnern gewählter und ihrer Kon— trolle unterworfener Korper sey, entzogen werden solle; sein eh— renwerther Kollege habe vorgeschlagen, daß die Ernennung der Direktoren der Liverpoeler Docks von denen ausgehen müuͤffe, die fur diese Docks Abgaben entrichteten; dies scheine auf den ersten Augenblick sehr plausibel, aber es halte nicht Stich gegen eine nähere Beleuchtung, denn jene Steuerpflichtigen bildeten eine kleine Waͤhlerschaft mit allen Uebeln derselben, und auch eine höchst schwankende und veränderliche; der Stadt— rath aber, in dessen Haäͤnden er (der Redner) die Ver— waltung belassen zu sehen wuͤnsche, sey von der ge— sammten Einwohnerschaft Liverpools erwählt; nach dem Vorschlag Lord Sandon's würde ein einziger reicher Kaufmann die ganze Wahl der Direktoren beherrschen koͤnnen; ein anderer Einwurf gegen die Bill sey der, daß sie die Stadtpolizei theilen wuͤrde, was der Verwaltung der Stadt von großem Nachtheil seyn könnte. Lord Sandon bemerkte hierauf, daß man nach der Rede seines ehrenwerthen Kollegen leicht glauben koͤnnte, es handle sich hier um einen bloßen Parteikampf; leider habe man diesen Glauben unter dem Publikum zu verbreiten gesucht, und er bedaure es sehr, ihn auch durch seinen ehrenwerthen Freund, den Unter-Secretair des Schatzamts (Herrn E. Stanley), un— terstuͤtzt zu sehen, indem dieser, mit zwei Lords der Admiralität in seinem Gefolge, hierher gekommen sey, in der Absicht, sich der Bill zu widersetzen; er habe wohl ein Recht, sich daruber zu beklagen, daß eine große Handels-Angelegenheit, bei der es sich um die beste Art der Verwaltung der so ausgedehnten Li— verpooler Docks handle, dem Ausschlag uͤberlassen werden solle, den die Staͤrke einer der politischen Parteien in diesem Hause ihr gebe; Whigs und Tories hätten sich fruͤher schon bemuͤht, die Liverpooler Docks mehr unter die Verwaltung der Kaufleute zu bringen; in den Jahren 1825 und 1826, als die Corporation auf Erweiterung der Docks angetragen, sey bereits ein bedeutender Kampf daruͤber im Parlamente entstanden; in Folge davon sey schon ein Vergleich mit der Torporation getroffen worden, wonach dieser nur die Wahl von 13 Aufsehern der Docks verblieben, die der uͤbrigen aber den Steuerpflichtigen übertragen worden sey, wodurch die Kaufmannschaft schon große Vortheile erlangt habe; seit 1785 besitze übrigens die Corpora— tion kein Eigenthum mehr in den Docks; daß der Streit kein politischer sey, gehe auch daraus hervor, daß Herren, die jetzt Mitglieder des Stadtraths von Liverpool seyen, fruͤher ihre Na— men unter Dokumente gesetzt hätten, die mit der Opposition gegen die jetzt vorgeschlagene Maßregel in direktem Widerspruch staͤnden; die Corporation sey aber durch ihre Reform denjenigen, die fuͤr die Docks Abgaben zu entrichten hätten, eher weniger ver— antwortlich geworden, als sie es vordem gewesen, denn die Zahl der Waͤhler, von denen sie erngunt werde, habe sich be⸗ deutend vermehrt, und es seyen sehr Viele darunter gekommen, deren Interessen mit denen der bei den Docks Betheiligten konkurrirten; uͤbrigens schlage er ja auch vor, daß die Letzteren nur 12 Vorsteher aus ihrer Mitte und 12 aus dem Stadtrath waͤhlen sollten; auch wolle man keinesweges zwei xerschiedene PolizeiKörper; nur wollten die Interessenten der Docks nicht F oder 10 Tausend Pfund von ihrem Gelde, so viel als die Kosten ihrer Polizei ausmachten, an die Corpgration ausliefern, damit dies Geld vielleicht fuͤr die allgemeine Stadt-Polizei ver wendet wurde, ohne daß sie eine Sicherheit dafuͤr hätten, ob sie eine spezielle Polizei fuͤr die Docks erhalten sollten. Nichtsdesto— weniger wurde der Antrag Lord Sandon's und folglich die ganze Bill mit 197 gegen 173, also mit einer Masoritaät von' 21 Stimmen verworfen. Herr P. Thom son pro— testirte dann noch gegen die Ansicht, als ob er etwa