1836 / 187 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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tung“ so pomphaft angekaͤndigten Siege Mina's nur erfunden sind, um die Bevoͤlkerung von Madrid zu beruhigen.“

Griechen land.

Athen, 18. Mai. (Muͤnchen, polit. 3.) Die Regierung

hat die Sanitaͤts Maßregeln an der Tuͤrkischen Graͤnze verschaͤrft. dinsichtlich der Privat-Forderungen, welche Inländer an die im oͤnigreiche wohnenden Ottomanen zu machen haben, hat die Re⸗ gierung eine Verordnung erlassen, die im Eingange also lautet: „In der Absicht, den in Unserm Reiche wohnenden Ottomanen

die Auswanderung, woran sie zuweilen in dem Augenblicke ihrer

Abreise gerichtlich verhindert wurden, zu erleichtern und so einen neuen Beweis Unserer wohlwollenden Gesinnungen gegen die Un⸗ terthanen der hohen Pforte zu statuiren, haben Wir ꝛc. Folgt sodann die Bestimmung, daß alle Privat-Forderungen an Otto— manen, die im Koͤnigreiche wohnen, bis Ende Juli vor die zu— , Tribunale gebracht werden muͤssen, und zwar unter dem Präjudiz, daß später wegen derlei Klagen die Auswanderung der Ottomanen nicht mehr gehindert werden darf.“ Der Ar⸗ mee⸗Befehl ist bereits expedirt. Es haben diesmal ziemlich be— deutende Avancements stattgefunden. Oberst Grivas hatte der Regierung ein sonderbares Geschenk mit der Uebersendung von etwa 126 Koͤpfen erschlagener Feinde zugedacht; sie waren auch, wie ich hoͤre, bereits im Piraͤus angelangt, wurden jedoch auf Befehl der Regierung sogleich versenkt. Auch mehrere Ge— fangene hatte Grivas hierher geschickt, um den Bewohnern der Hauptstadt, wie es scheint, einige Exemplarien der nunmehr vertilgten Rauberhorden zur Schau zu geben; auch diese wur— den sogleich an das Martial-Gericht zu Missolonghi zuruͤckge⸗ sendet. Man spricht von einer neu zu erlassenden Amnestie. Die Athina schreibt in ihrer neuesten Nummer; „Man sagt, daß die Tuͤrkischen Truppen die in ihr Gebiet gefluͤchteten Naͤu⸗

ber und Rebellen verfolgt und geschlagen und einige ihrer Chefs

getoͤdtet haben; es scheint also, daß nunmehr auch die Tuͤrkei die Rzuberei austreibt.“ Der Sotir sagt, Se. Maj, der König werde bei seiner Ankunft in Missolonghi die Griechische National⸗Kleidung anlegen.

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Folgendes sind die bereits erwahnten beiden amtlichen De— peschen, welche General Santana in der Texianischen Gefan⸗ genschaft ausgefertigt hat:

1. „Operatioũsheer. Küsten-Division unter, meinem Befehl..

Da ich gestern Abend ein unglückliches Treffen gehabt, habe ich mich entschlosfen, als Kriegsgefangener in der Gewalt des Feindes zu blei⸗ ben, nachdem ich alle Vorsicht getroffen. Ich befehle demnach, daß Ew. Excellenz die Division unter General Pare nach Bejar zurück⸗ marschiren lassen, wo er weitere Befehle zu erwarten hat. Ew. Er⸗ cellenz werden selbst nach demselben Orte zurückkehren und den Ge— neral Viesca mit seiner Division nach Guadaloupe⸗Victoria beordern. Ich bin mit General Houstoun über einen einsiweiligen Waffenstill— stand übereingekommen, bis wir uns über die Bedingung eines dauer— haften Friedens vereinigen können. Ew. Ercellen; werden die erforderlichen Maßregeln für den Unterhalt des unter Ihrem Be⸗— fehle bleibenden Heeres treffen; das in Matamoros angekommene Geld und die dort befindlichen Mundvorräthe, so wie die in Victoria, stehen zu Ihrer Verfüzung. Auch die 20,00 Doll., die in der Kasse seyn ibgen, sind in Bejar aufzunehmen. Ich hoffe, daß Ew. Excellenz unfehlbar diesen Verfüzungen nachkommen und mich mit dem zurück⸗ fommenden Eourier davon benachrichtigen werden, so wie auch, ob Jemand sich deren Vollziehung n, Antonio Lopez v. San—⸗ fang. Gott und Freiheit. Lager von S. Jacinto, 22. April 1836.“

2. „Operationsheer. Exeellenz! Sie werden unverzüglich dem Militair-Kommandanten in Goliad befehlen, alle zu Copano gemachten Gefangenen in Freiheit zu setzen unz sie sofort nach San Felipe d' Austin zu schicken, zu welchem Behuf Sie diejenigen Be—

fehle ertheilen werden, die zu dem Zwecke förderlich sind. Gott und

Freiheit. Lager von San 22. April 1836. Antonio Lopez

acinte v. Santana.“

Brasi li en.

Das Franzoͤsische Schiff la Pauline“, Capitgin Vagnon, von Maranham nach Havre gehend, segelte am 160. Januar d. J., Abends 109 Uhr, mit frischem ONoO⸗Winde nordwaͤrts die Bra⸗ silianische Kuͤste entlang, als es plötzlich auf einen Steinriff stieß, vor welchem man einige Minuten zuvor mit dem Loth noch 14 bis j6 Faden tiefes Wasser gefunden hatte. Dieser Unfall uͤber⸗ raschte den Capitain um so mehr, als in keiner der neuesten und

besten Franzoͤsischen Karten irgend eine Gefahr in dieser Ge—

gend niedergelegt ist und das chiff, dem genommenen Course zufolge, die am weitesten hervorstehenden Land⸗Punkte um we— nigstens 25 Meilen entfernt passiren mußte. Alle Versuche, welche gemacht wurden, das Schiff abzubringen, scheiterten,

und die „Pauline“ zertruͤmmerte auf dem nicht gekannten

man vom Strandungs—

Am folgenden Morgen sah W. hin sich erstrecken⸗

Platze aus ein ziemlich weit nach des Land, das man fuͤglich fuͤr die Küste hatte nehmen konnen; es ist jedoch eine Insel, die den ingebornen unter dem Namen „Dos Ovos“ bekannt, unerklaͤrlicherweise aber in

Riffe.

deshalb gensthigt,

seyn, ten hätten.

241 2M .

766

Sie befindet sich am Eingange der Bucht von Cuͤma im 20 4 S. Br. und 460 49 L. von Paris. Es ist wahrscheinlich, daß diejenigen Seefahrer, welche diesen Theil der Kuͤste aufgenommen haben, die Insel Dos Ovos, die sehr ntedrig liegt, mit der Kuͤste des festen Landes verwechselt haben, wovon sie auch nur durch eine kleine Entfer— nung getrennt ist. Das Riff, wo die „Pauline“ verloren ge— gangen ist (die Mannschaft rettete sich mit dem Boote), liegt fuͤr die aus jenem Theile Brasiliens nach Europa zuruͤckkehren⸗ den Schiffe um so gefährlicher, als es, wie gesagt, auf keiner der neuesten Karten (Franzoͤsischen) angegeben ist, weshalb Capt. Vagnon dieses zur offentlichen Kenntniß bringt.

Y ni gnd.

Berlin, 5. Juli. Am 29sten v. M. traf Ihre Königl. Hohelt die Prinzessin Louise von Preußen, Wittwe des Fuͤrsten Radziwill, in Ruhberg bei Schmiedeberg ein.

Von unserm unermuͤdeten Landsmanne, dem Missionair Herrn Karl Guͤtzlaff, sind hier Nachrichten uͤber eine neue (die fuͤnfte) Expedition eingegangen, die derselbe an die Chinesischen Kuͤsten Und in das Innere von China unternommen hat. Sein Schrei— ben, das an Herrn Prediger Ruͤckert, den Direktor der hiesigen Misstons⸗Anstalt, gerichtet ist, in welcher er gebildet worden und von der binnen karzem zwei neue Zoͤglinge uͤber England nach China ée ge e, werden, ist aus Macao vom 9. Januar d. . datirt, und heißt es darin: „Im Mai 1835 versuchten wir aufs neue, ins Innere der Provinz Fokiau einzudringen. Wohin wir auch immer kamen, wurden wir von einer großen Menge begieriger Chinesen umringt, die sich recht eifrig um unsere Bücher bewarben. Als wir, immer weiter und weiter dem Flusse Min folgend, bei einer Reihe von Bergen und Huͤgeln vorüͤberkamen, wurden wir plötzlich von Kanonen“ und Gewehr⸗ feuer begruͤßt. Die Kugeln flogen so dicht, daß wir kaum mit bem Leben davonkamen und gensthigt waren, wieder umzukehren. 5 Als ich hierher zuruͤckkam, fand ich meine Gattin in voller Be— schaͤftigung mit . Schulen. Bald darauf kam der Missio, nair Wedhurst, mit dem ich in Vereinigung zweier anderer Sinologen mit einer neuen Uebersetzung der Bibel ins Chinesische begann. Dies hat mich nun eine geraume Zeit beschaͤftigt. Neulich habe ich auch drei Japaner unter meine Aufsicht erhalten, und da es fehr wahrscheinlich ist, daß ich sie bald nach ihrer Heimath be— gleiten werde, so suche ich nun mir ihre Sprache einigermaßen eigen zu machen. Medhurst hat ebenfalls eine Reise längs den Kuasten China's gemacht, und der Erfolg seiner Bemuͤhun— gon um das Evangelium ist mit reichem Segen gekroͤnt wor— den. Die Regierung jedoch hat sich widersetzt und Befehle er— lassen, um den Druck unserer Buͤcher zu verhindern. Wir sind die Druckerei nach Singapore zu verlegen. Unsere Amerikanischen Freunde sind im Begriff, ein Missions⸗ Schiff hierher zu senden, welches die jaͤhrliche Reise langs der Chinesischen Kuͤste * machen hat.“

Der Franzoͤsische Reisende, Herr Rifaud, dessen großes Reisewerk uͤber Aegypten und Nubien auch in diesen Blattern bereits erwähnt worden ist, befindet sich jetzt in unseren Mauern, und die Freunde des Alterthums, so wie der Naturwissenschaf⸗ ten, haben dadurch Gelegenheit erhalten, die reichen aus mehr als 6000 Skizzen bestehenden Original-Zeichnungen kennen zu lernen, die Herr Rifaud während seines 22j4hrigen Aufenthalts im Orient aufgenommen hat. Von seinem in Paris heraus kommenden großen Reisewerke jst nunmehr bereits die 26ste Lieferung erschienen.

Auf den in diesem Jahre in Neu⸗Vorpom mern ab— gehaltenen Remonte⸗Märkten wurden G3 Pferde zu Kauf ge—⸗ stellt, und von diesen sind von der Remonte⸗Ankaufs⸗Kommission 108 Pferde, also der sechste Theil, fuͤr 10, 179 Rthlr. erstanden. Es wuͤrde die Zahl der gekauften Pferde noch hoͤher gestiegen wenn mehrere Verkäufer nicht auf zu hohe Preise gehal⸗ Der hoͤchste Preis, , worden, ist 140

thlr.

keiner Charte angegeben ist.

Rthir, der Durchschnitts-Preis 94!“

e] Das Nähere über diese eigenthünnliche Expedition besagt der ausführliche Bericht von Herrn Gützlaff's Reisegefährteu, dem Herrn Secretair Gordon, von welchem nächstens ein Auszug in dem „M a⸗ gazin für die Literatur des Auslandes? erscheinen wird. Müßteu auch die Reisenden diesmal eben so wie früher auf halbem Wege wieder umkehren, so wurde doch durch diese Expeditlon von neuem das wichtige Faktum bestätigt, daß das Chinesische Volk im Ganzen ehr willig seh, mit den Fremden zu verkehren, und daß selbst die Insolenz der Chinesischen Mandarinen sich durch ein energisches Enigegentreten, wie es Herr Gützlaff zu beobachten pflegt, sehr bald beschwichtigen lasse.

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Aaswvärtige Börsen. Amsterdain, 39. Juni. Niederl. wickl. Schuld 567“ 3. 5υά, do. 1092153. Kanz, Bill.

d 3. 425,5. Passive 13. Ausg. Sehnuld. . Ziunxl. breuss. Präm. Seh. —. Holu. 115. Cesterr. Met. 100A.

15½ 6.

Antwerpen, 29. Juni. g

bussive 123 (1. Aus. Sch. Einzl. 18. Br. Neue Anl. ,

ße rankfurt a. M., 2. Juli. J

Oesterr. SM Met. 101. 1021i. A0, go? /s. 9Ooa/sg. 2 zor, i G, 2d, Br. Bank- Lien 1662. 1561. Bartial- Hbf. 1125 Loose zu 500 Fi. 11MM. II,. Loose zn 190 FI. 218. G. pᷣicn Prüm. . Sch. 6023. Br. do. Ac, Anl. 19077. G. Holn. Log 65 4. 65. 56 Span. Anl. A219. 2. 21 C Iloll. S8 r. ds,

Paris, 29. Juni. 6

5 oM Rente 108. 25. 8 065 do. S0. 10. 8 ϊ Nen), 100. 85. . Iban Rente A138. Passize 123,1. Ausz. Sehuid 1413. Neue Au

Sch. —. 30½ PFortug. 5I3. ö

Berl i n er hn ö Den 5. Juli 1836.

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auz. do. in Th. ! Neue Dueaten 182,4 Westpyr Pfandbr. 4 193 a, , Friedrieks dor - 133,4 13! Crossh. Pos. do., 4 105 Dis eonto 4 5

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Meteorologische Beobachtung.

18235. Morgens Nachmittags Abends A Juli. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Lustdrua ... 337 76 Par. 338 18 Par. 339 o9 * Par. Luftwärme ... 4 1119 R. 41660 R. 12390 R. Thaupunkt. .. . 733 0 R.

Nach eiumaliget Beobachtung.

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Quellwärme 7.0 0

4 370 R. 3 737 0 R. Roden . Dunstsättigung 7A pCt. 36 p,t. 70 6t. , , . Wetter ...... bewölkt heiter. teiter. Uasdünstung O217*— ,, N28. R288. Nu Niederschlag O. Wolkenzug ... NW. l Nachtkãlte 4 9B]

338, 1 Par... 4 13.40 R... 620 R... Königliche Schau spiele.

Mittwoch, 6. Juli. Im Schauspielhause: Die Fuͤrste braut, Schauspiel in 4 Abth., vom Verfasser von: „Luͤge u Wahrheit.“ Hierauf: Die Brandschatzung, Lustspiel in 1 A von Kotzebue.

Donnerstag, 7. Juli. Im Schauspielhause: Der Kat mann von Venedig, Schauspiel in 5 Abth., von Shakespe uͤbersetzt von A. W. Schlegel.

; Köͤnigstädtisches Theater. Mittwoch, 6. Juli. Auf Begehren: Die Ritter von Malt historisch⸗romantisches Drama in 6 Akten, nach de la Madeleint Roman, frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer. Die zu der Vorstellung: „Hinko“ bereits gekauften Bill bleiben zu dieser Vorstellung guͤltig, oder kann der Betrag de fuͤr bis 5 Uhr Abends in Empfang genommen werden. Donnerstag, J. Juli. Der Barbier von Sevilla, komis Oper in 2 Akten, aus dem Italiaäͤnischen, von Kollmann. Muf von Rossini. (Herr Holzmiller wird, vor seinem Abgange n dieser Buͤhne, als Graf Almaviva zum letztenmale auftreten)

Markt Preise vom Getraide. Berlin, den 1. Juli 1836. Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 2 Sgr. 1 Pf. . Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 28 Sgr., auch 1 Rlb 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 18 Sgr. z Roggen 1 Rthir. 2 E 6 Pf., auch 1 Rthlr.; große Gerste 28 Sgr.; kleine Gerste 23 S 9 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9. épf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rt 16 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr. 10 Sgr. 16 Sonnabend, den 2. Jult 1836. . Das Schock Stroh 5 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch A Ri 20 Sgr.; der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 18 Sgr. .

Redactenr Ed. Gott Gedruckt bel A. W. Sayn.

Tagesmittel: 60 ph

.

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Bekanntmachungen.

Noth wendiger Verkauf. Bon dem Königl Ober⸗Landesgerichte zu Stettin

Kreife belegenen Erbfinsgutes Bergland, ab auf 32,978 Thlr. 1 sgr. s pf, zufolge der nebst Hypo⸗ tbekenschein und Kauf. Bedingungen in der Registra—

tur einzusehenden Taze am ? Otftober 1836, Vormittags 11 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Das dem Apotheker Friedrich August Kleinfeld zu

den ÜUtensillen und Vorraͤthen, abgeschdtzt auf 2269 und Thlr., zufolge der nebst Hypoihekenscheine und Be— den

en 20. eptem ber 1838, in oder vor dem Artushofe verkauft werden

Edietal⸗- Ladung.

* * * . ; . . * Allgemeiner Anzeiger für die Preußis Rudo der Konkurs-Prozeß zu erbffnen gewesen, so Vergleich nicht zu Stande kommen sollte, kuͤnftigen werden Gerichtswegen alle bekannte und unbekannte . Gidubiger des Gemeinschuldners und überbaupt alle diejenigen, welche auz irgend einem Grunde an des⸗ soll das nutzbare Eigenthum des im Randowschen sen Vermögen Änspruͤche zu haben vermeinen, hier⸗ eschäͤtzt durch geladen, in dem . 13. Qktt ob er 1836

anberaumten Liquidations- Termine unter der Ver. warnung, daß sie außerdem mit ihren Anspruͤchen von diesem Kreditwesen werden abgewiesen und der , ,. ft , , n ö ö tand für verlustig geachtet werden, zu rechter fru Nothwendiger Verkauf . nc, , , ause in Person, oder auch dur n gehdbrige, in der Vorstabt Neugarten unter der Ser- mite Gevollmaͤchtigte, auch beziehendlich . be⸗ vis Nummer 396 und Nr. 68 des Hypothekenbuchs vormundet zu erscheinen, ihre Forderungen und An⸗ gelegene Grundst uch ab eschaͤtzt auf 7333 Thir, ein- spräche anzumelden und zu bescheinigen, init dem gerichtet zu einer Medicingl Apotheke, und die Apo- verordneten Konkursvertreter zu verfahren und das rhcker. Gerechtigieit Nr. 6 des Hypothekenbuchs, nebst Verfahren laͤngstens binnen 6 Wochen zu beschließen,

3. . dingungen in der Regisiratur einzusehen den Tape, sollen der Belanntmachung eines zeln ff Vischeides sich d zu , n hie! aber en 2 en e Königl. Land- und Stadtgericht zu Danzig. anderweit an Gellcht l ele u erscheinen, mit den ! ; Konkursvertreter und unter 36 die Guͤte zu pflegen

z ,, . . Vergl ; erwarnung, da Nachdem zu dem üäberschuldeten Vermögen des gen dessen Annahme nicht, od = biefigen Bätgers und Kaufmanns Goöttfrieb Ernst ren, fuͤr einwilltgend n , , ,.

December

den 9. Februar

in den vorigen Geithain, den 2, Mai 1836.

. rn, Rath⸗ ich legiti⸗

Nr. 20a, sind zu haben:

Novem b revolutions. 2 vol.

ns d. mens

ch abzuschließen, un⸗ diejenigen, . we⸗

Außer den angezeigten

der Inrotulgtion und Versendung der Akten nach rechtlichem Erkenntnisse, und endlich

kuͤnftigen . der Publication eines Loeatigns-Urthels gewaͤrtig zu

seyn.

Auswärtige Interessenten haben uͤbrigens zu An⸗ nahme kuͤnftiger Notifieationen und Ladungen Be⸗ vollmaͤchtigte hier im Orte zu bestellen.

Das Stadtger

Literarische Anzeigen. Neue Enzglisehe Bücher, Bei Duncker und Humblot, Franzoͤsische Str

ö ßack's Journal 1833. 33, 35. Wals u's onstantinople durintz tlie, Creek aud Lurk ish

Skelchts of Germany gißmeinnicht empfangen die

zud ilie Germans. 2 vol. Wraxall's posthu- J

mous memoirs. 3 vol. Paley's nufural ilieglogy jstustralcd by Brougham and Bell,. 2 val. Hend's manufacturing districis. of Coltun manutactute. 2 vol. lenningsen's beider Taschenbuͤcher, konnen 2 7 campaign with Jumalacarregni, 2 vol ff Werken sind die neuesten Erscheinungen der Englischen und Franzoͤsischen Lite⸗

Staaten.

ratur durch obige Buchhandlung stets schnell e erhalten. .

he n

1837 Die Taschenbuͤcher 4

Rosen 1827 bis 1834, und Vergißmeinnicht v. Clauren) 1824 bis 183 ä .„28 sgr. fuͤr den Jahrgang. Fuͤr diesen gerlngen Preis wird, wiederholten * fragen zu begegnen, den verehrten Freunden sch! wissenschastlicher Literatur eine Fuͤlle werthvol Erjaͤhlungen geboten, ausgestattet mit Kupfern, bewährter Meisterhand gefertigt. In den Ros⸗ befinden sich unter den Verfassern der 36 Erzaͤhln gen und Novellen die von der Welt gefeierten men eines: Blum enhagen, Döring, Sch ef Trom milz, Wach sin an n. ünter den a8 Kur äber eine Gallerie von g gelungenen Ideglen i 3 getroffene Portraits dramütischer Künsilerinng. unter den 72 Kupfern zu 23 Erzaͤhlungen des f . Verehrer sch möfer zr vorzagliche Ideale, 12 wohlgetroffene niffe hochverehrter Fürstinnen und 7 von Meisth nen dramatischer Kunst 9 Einzelne Kupfer, erste Abdrucke mit der Scht 7 sgr. das Bln

eis. et. fo weit der Vorrath reicht, abgelassen werden. Berlin, dei List u Klemann, Burgstr. Ni

ich t.

Ure's history

Koburg-Gothaischen Kammer⸗Rath Gelbke den Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Referendarius Wienecke zu Merseburg die Rettungs-Medaille nit dem Bande zu verleihen geruht.

; ö dem Haag abgereist.

Pfarrer in Gebroth, der Predigtamts⸗-Kandidat Fabricius zum dat ünd Pfarr⸗Vikar

und der Predigtamts-Kandidat Stein zum kleen ernannt worden;

woangelischen Pastor in Simmelau, Kreis Kreuzburg, ernannt worden;

. helm Wernich zum Prediger in Bisdorf ernannt worden.

Flutwaäme 16300 Ober-Schenk, Baron Snouckaert van Schauburg, nach dem Haag.

Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Eichhorn, nach Kissingen.

liche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Koͤnigl. Sici— lianischen Hofe, Graf von

Lambert, die Grafen-Wurde des Russischen

Se. Majestaͤt den Kaiser abgestatteten Bericht über seine vor— unter Anderem hervor, daß die Zahl der anstellungsfaͤhigen ge— vorigen Jahres konnten 76 Russen als Professoren und Lehrer

ggenwaͤrtig 61 angestellte

weiße und helle Flamme giest, zu erzeugen.

Prenßisch

Allgemeine

(Sta gts—⸗

Berlin, Donnerstag den

7 ten

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Herzoglich Sachsen⸗ Rothen Adler—

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Regierungs- und Forst⸗

Ihr Majestät die Königin der Niederlande, und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Albrecht sind nach

] Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Koblenz ist der Pfarrer Niebuhr zu Pferdsfeld zum

in Ober-Winter, der Predigtamts⸗-Kandi— Hiltebrand zum Pfarrer in Pferdsfeld, Pfarrer in Nieder—

vangelischen Pfarrer

zu Oppeln ist der General-⸗Substitut Plaskuda zum

zu Stralsund ist der Pastor Karl Friedrich Wil— Abgereist? Se. Excellenz der Königl. Niederländische Der Wirkliche Geheime Legations-Rath und Direktor im

Ber Kaiserl. Oesterreichische Geheime Rath, außerordent—

Lebzeltern, nach Ludwigslust.

Zeitungs-⸗Nachrichten. W i 6 ( g

Rußland.

St. Petersburg, 29. Juni. Se, Majestaͤt der Kaiser haben deni General der Kavallerie, Grafen Karl von Lambert, so wie seinem Bruder, dem Geheimen⸗Rath, Grafen Jakob von Reiches unter Ver— erbung derselben auf ihre Nachkommen verliehen.

Se. Kaiferliche Majestät haben durch einen an den dirigi⸗ renden Senat gerichteten Ukas vom . ai (8 ne) eth neues Reglement bestaͤtigt, wodurch die Verhaͤltnisse Russischer Unterthanen, die sich im Koͤnigreiche Polen niederlassen, so wie Polnischer Unterthanen, welche sich in andern Theilen des Kai— serreiches etabliren, naͤher festgestellt werden.

Der wirkliche Staats-Rath Mussin-Puschkin hat den St. Annen-Orden erster Klasse mit der Kaiserlichen Krone erhalten.

Einer Kaiserlichen Verfuͤgung zufolge, sind der Deutschen Hauptschule der evangelischen St. Petri⸗Kirche in St. Peters— burg die Nechte eines Gymnasiums verliehen worden.

Das Ministerium des oͤffentlichen Unterrichts hat den an

jaͤhrige Wirksamkeit im Druck erscheinen lassen. Es geht daraus

lehrten Russen mit jedem Jahre groͤßer wird. Im Laufe des An der hiesigen Universität befinden sich ge— Beamte und Lehrer und 285 Studi— rende. Die Bibliothek derselben enthäͤlt 21,834 Bände. An der Universitaͤt Moskau sind 120 Beamte und Lehrer angestellt, wahrend dieselbe von A9 Studirenden besucht wird. Ihre Bibliothek zählt 50,ů712 Baͤnde. Von den uͤbrigen Landes-Uni—⸗ versitaͤten zählt Charkow 56 Beamte und Lehrer und 342 Stu— dirende; Kasan 89 Beamte und Lehrer und 252 Studirende; Dorpat 68 Beamte und Lehrer und 367 Studirende, und Kiew 61 Beamte und Lehrer und 120 Studirende.

angestellt werden.

Riga, 30. Juni. Am 27sten d. M. ist hier der Landtag der Lievländischen Ritterschaft eroͤffnet worden.

Dem Apotheker Herrn Herrmann zu Baldohn ist es ge— lungen, aus schwarzem Erd⸗-Torfe sowohl Coaks, welche sehr lange brennen, als ein treffliches brennbares Gas, das eine sehr Auch Theer und Ammoniak aus Torf glaubt der genannte Chemiker gewinnen zu koͤnnen, dem bei seinen Versuchen nur sehr mangelhafte Ap— parate zu Gebote standen, weshalb diese Experimente, die fuͤr die Land- und Hans-Wirthschaft einen neuen sehr wichtigen Ge— winn versprechen, von großeren Anstalten wohl noch mit mehr Vortheil wiederholt werden duͤrften.

6 de n ch

Paris, 30. Juni. Gestern Abend arbeitete der Koͤnig in Neuill)y mit dem Marschall Gerard und den Ministern des Handels und der Finanzen. Spaͤter ertheilte Se. Majestaͤt dem Sardinischen Botschafter eine Audienz. In der heutigen Sitzung der Pairs-Kammer war die bstattung des Berichts von Seiten der Kommission, die mit der Pruͤfüng Des Gesetz- Entwurfes in Betreff der Feststellung des Ausgabe-Budgets fuͤr 1837 beauftragt worden war, an der r n ng, Herr Gautier erstattete diesen Bericht. Er eklagte sich bitter daruͤber, daß das Budget auch diesesmal der Pairs⸗Kammer erst am Schlusse der Session vorgelegt wuͤrde.

ihre Unabhaͤngigkeit verletzt und ihre Stellung, dem Lande ge— genuͤber, jeder Wuͤrde beraubt. Zu einer bloßen Registrirung der Budgets sey die Kammer nicht da, ohgleich sie jetzt, dem Anscheine nach, keine andere Rolle spiele. Die Kommission habe diesesmal noch einstimmig beschlossen, sich dem Mißbrauche zu fuͤgen, aber ihren Berichterstatter beauftragt, die Regierung drin— gend darauf aufmerksan zu machen, daß in der Folge ein sol— ches Verfahren von der Kammer unmoglich gutgeheißen werden könne, indem dadurch ein Artikel der Verfassung, der besage, daß die Budgets von beiden Kammern frei eroͤrtert und votirt werden sollten, verletzt werde. Nachdem der Berichterstat⸗ ter die Haupt-Bestimmungen des Ausgabe⸗-Budgets in der Kuͤrze eroͤrtert hatte, trug er auf die unveraͤnderte Annahme des Entwurfes an. Herr Humblot-Comts erstattete hierauf Be⸗ richt, im Namen der Kommission, uͤber den Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Feststellung des Einnahme⸗Budgets fuͤr 1837. „Ihre Kommission“, sagte der Berichterstatter, „hat der Aufhebung der Spielhaͤuser vollkommen beigestimmt; die Gruͤnde, die man fuͤr diese Maßregel beigebracht hat, sind zu ehrenwerth und zu sehr auf Sittlichkeit gegruͤndet, als daß die Pairs⸗Kammer dem— selben nicht beipflichten sollte. Indessen bedauert Ihre Kommis⸗— sion, daß ein solches Amendement so plotzlich und ohne Vorbe⸗ reitung in das Einnahme⸗Budget aufgenommen worden ist; der Zustand unserer Finanzen erlaubt vielleicht nicht, noch eine der Quellen der Staats-Einkuͤnfte jetzt schon zu verstopfen.“ Die Eroͤrterung der beiden Gesetz-Entwuͤrfe uͤber das Ausgabe⸗ und Einnahme⸗-Budget wurde auf kuͤnftigen Montag festgesetzt, und die Kammer verwandelte sich in ein geheimes Comité, um ihr besonderes Budget zu eroͤrtern. Am kuͤnftigen Sonnabend, um 12 Uhr, wird sich der Pairshof in geheimer Sitzung ver— sammeln, um den Bericht uͤher die Instruction des Alibeauschen Prozesses zu vernehmen. Am Donnerstag darauf, versichert man, würden die oͤffentlichen Verhandlungen in dieser Sache beginnen.

Durch eine Koͤnigliche Verordnung vom gestrigen Tage werden die Bezirks-Conseils auf den 21. Juli zu dem ersten Theile ihrer Session, die nicht laͤnger als 10 Tage dauern darf, zusammen berufen.

Es ist aufgefallen, daß Herr Roy sich jetzt sehr häufig zu den Abendgesellschaften des Königs einfindet und lange vertrau— liche Unterredungen mit Sr. Maj. hat. Man glaubt daraus auf den Eintritt dieses ausgezeichneten Finanziers in das Mini⸗ sterium schließen zu durfen.

Herr K. Dupin hat gestern eine getreten; es ist dies das sechste Mal, daß derselbe zu wissen— schaftlichen Zwecken dies Land besucht.

Es wunde schon vor einigen Tagen gemeldet, daß der Präͤ— fekt des Gironde⸗Departements durch eine telegraphische Depesche aufgefordert worden war, einen gewissen Frey oder Freysse zu verhaften, von dem man glaubt, daß er in sehr genauen Ver⸗— hältnissen mit Alibeau gestanden habe. In dem heute hier an— gekommenen Mémorial Bordelais vom 2 sten d. liest man nun Folgendes: „Gestern hat der hiesige Praͤfekt eine telegra⸗ phische Depesche erhalten, die ihm aufgab, augenblicklich ein Individuum zu verhaften, welches man auf der Straße von Toulouse abwarten solle. Sogleich begab sich der Polizei⸗Kom⸗ miffarius Maximi mit einigen Munizipal-Gardisten zu Pferde nach der bezeichneten Gegend und kehrte gegen 8 Uhr mit der durch die telegraphische Depesche bezeichneten Person nach der Stadt zuruͤck. Es ist ein junger Mann von 25 Jahren, der sich fuͤr einen Handlungs-Reisenden ausgiebt. Man hat ihn sogleich unter sicherer Bedeckung nach Paris abgefuͤhrt.“ Der Ge⸗ fangene ist, in Begleitung eines Gendarmen und eines Polizei⸗ Kommissarlus, bereits in Paris eingetroffen und sogleich in die Eonciergerie gebracht worden. Die Herren Pasquier, Montalivet und Martin haben schon ein Verhoͤr mit ihm angestellt. Gestern Abend um 19 Uhr wurde Freysse mit Alibeau konfrontirt, den er mit Schmaͤhungen uͤberhaͤufte, well er glaubte, daß dieser ihn fuͤr seinen Mitschuldigen ausge⸗ geben habe. Es scheint uͤbrigens, daß die Confrontation durch⸗ aus keine neuen Aufschluͤsse geliefert habe. Unter den in Paris verhafteten Personen befindet sich auch ein Bruder des Freysse, der ebenfalls in der Conciergerie, von allen uͤbrigen Gefangenen abgesondert, eingesperrt ist. Er wird heute von den Herren Zangiacomi und? Martin in Gegenwart seines Bruders von Bordeaux und Alibeau's verhoͤrt werden.

Im Messager liest man: „Das Leben und das Betra⸗ gen Alibeau's in der Conciergerie ist durchaus nicht mit dem des Fieschi zu vergleichen. Es scheint sogar, als ob er es sich angelegen seyn lasse, die Verschiedenheit seines Charakters mit dem des Verfertigers der Höllen-Maschine hervorzuheben. Fieschi sprach lustig mit seinen Waͤchtern; er setzte etwas darein, mit den Instructions-Richtern und sogar mit den Ministern ei⸗ nen vertraulichen Ton anzunehmen. Er hatte im Gefaängnisse einige Empfaͤnglichkeit fuͤr sinnliche Genuͤsse beibehalten, und es gefiel ihm, wenn man dies bemerkte; er beschaͤftigte sich mit seinem Mlttagessen und legte einigen Werth auf die Auswahl der Gerichte; er gab sich alle Muͤhe, fuͤr einen Mann von einer gewissen Feinheit des Geschmacks und fuͤr einen Schoͤngeist ge⸗ halten zu werden. Alibeau dagegen ist kalt, ernst, verschlossen; seine unselige Eitelkeit ist von uͤberlegterer Art; er spricht wenig und sucht auch keine Gelegenheit, von sich zu reden. Er scheint nicht, wie Fieschi, Vergnuͤgen daran zu finden, seine Verhoͤre in die Laͤnge zu ziehen; seine Antworten sind deutlich, bestimmt und fest. Sein kalter und verschlossener Charakter scheint die Vermuthung der Instructions-Richter zu bestätigen, daß sein Attentat nur das TDerbrechen eines Fangtikers sey, der dasselbe allein ersonnen und ohne irgend eine fremde Huͤlfe oder Mit— wissenschaft ausgefuͤhrt habe. Das Elend und auch vielleicht die hypochondrische Natur seines Temperaments hatten ihn daran gewöhnt, außerhalb aller Gesellschaft und Kameradschaft zu le— ben. Die Instruction hat keine Person entdeckt, mit der er in bestaͤndigem Verkehr gelebt, oder die er auch nur haͤufig gesehen

Reise nach England an—

maͤßig; er leidet uͤbrigens an einer Krankheit, deren Behand— lung auf seinen psychischen Zustand hat einwirken und sein Ge— hirn hat aufregen koͤnnen. Er erwartet anscheinend mit Ruhe den Tag des Gerichts; nur zuweilen läßt er die Eitelkeit durch blicken, daß er, um Effekt hervorzubringen, auf die Energie sei— nes Eharakters und auf seine Enischlossenheit rechnet.“

Ein hiesiges Blatt giebt folgende sehr unwahrscheinliche Details uͤber den von Seiten Alibegu's versuchten Selbstmord; „Einer der beiden Waͤchter hatte sich einen Augenblick entfernt, um dem Gefangenen Kautaback zu holen, und dieser ersuchte den noch bei ihm gebliebenen Wachter, seinem Kameraden nach— zugehen und die Ruͤckkehr desselben zu beschleunigen. Als der Wächter im Begriff war, sich zu entfernen, versuchte Alibeau zu zwei verschiedenen Malen, sich die Hirnschale an der Mauer zu zerschlagen; aber der Wachter, der sich noch einmal umgeblickt hatte, stuͤrzte noch zeitig genug auf ihn zu, um ihn an seinem Vorhaben zu verhindern. Anfaͤnglich behauptete Alibeau, es sey nur ein Scherz von seiner Seite gewesen; aber später gestand er seine wahre Absicht ein und versicherte, daß er nicht aus Man— gel an Muth versucht habe, sein Leben abzukuͤrzen, sondern aus Widerwillen gegen seine Existenz und um sich acht Tage der Langenweile zu ersparen.“

Die Polizei hat den oͤffentlichen Verkauf und das Aushaͤn— gen von Alibeau's Bildniß verboten; es zirkuliren aber schon zahlreiche Kreide: und Feder-Zeichnungen von diesem Bilde. Man schreibt aus Havre vom 28sten d.: „Beim Abgange der Brigg „Le cerf“, die Port⸗au⸗Prince am 16. Mai verlassen hat, war in Haiti ein etwas beunruhigendes Geruͤcht im Um— lauf. Man behauptete, daß der Admiral Mackau unverzuͤglich mit einigen Kriegsschiffen daselbst eintreffen wuͤrde, ohne Zwei— fel in der Absicht, um die Schwierigkeiten in Bezug auf die Entschaͤdigung zu beseitigen und die Ausfuhrung des Traktats mit Frankreich zu beschleunigen. Diese Nachricht, die wir fuͤr ganz unbegruͤndet halten, scheint indeß doch Ursache gewesen zu seyn, daß die Reise des Praͤsidenten nach dem Norden der Ne— publik verzoͤgert worden ist.“

Die in Frankreich lebenden homdopathischen Aerzte haben dem Dr. Hahnemann zu Ehren, und um ihm dafuͤr zu danken, daß er sich in Frankreich niedergelassen, eine Medaille mit sei⸗ nem Bildniß schlagen und ihm dieselbe durch eine Deputation uͤberreichen lassen.

Im Journal de Paris liest man: „Nach dem Gefecht vom Tästen d. haben die Karlisten sich mit 350 Verwundeten nach Olana zurückgezogen. Am 285sten erhielten sie eine Ver⸗ stͤrkung von drei Bataillonen. Die Christinos sind in Larra— scanna und in der Umgegend geblieben, Der Vice⸗Koͤnig, Ba— ron von Meer, ist durch den General Espeleta abgeloͤst worden. Am 25sten hat sich Cordova mit zwei Divisionen nach Logroño begeben. Am 27sten haben die Karlisten den rechten Fluͤgel der Englischen Linie bei San Sebastian sehr schwach angegriffen; sie wurden mit einem Verlust von etwa 30 Mann zuruͤckge⸗— worfen.“

Das Journal des Debats meldet, daß Nachrichten aus Madrid vom 23sten d. eingegangen seyen. Das Koͤnigreich Valencia leide fortwährend sehr viel von den Pluͤnderungen und Erpressungen der Truppen Cabrera's, die, wie es scheine, auch in , eingedrungen waͤren. Man glaube, daß Herr Aguirre-Solarte ganz entschieden das Finanz · Ministe rium abgelehnt habe, und daß vor Eröffnung der näͤchsten Cortes⸗ Session kein Minister fuͤr dieses Portefeuille ernannt werden wuͤrde. Die Regierung hat Befehl gegeben, den Inhabern der passiven Schuld, die seit dem Monat Februar d. J. keine Zah⸗ lung erhalten hatten, den Termin fuͤr den Monat Maͤrz aus—

zuzahlen. Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz—⸗ zung vom 28. Juni. Der Herzog von Richmond legte den ersten Bericht der Eisenbahn⸗Kommission des Hauses vor und beantragte in Uebereinstimmung mit demselben, daß keine Eisenbahn⸗-Bill genehmigt werden moͤchte, wenn nicht, falls die Bahn durch stark bewohnte Gegenden gefuͤhrt werden solle, Caution wegen Feuersgefahr geleistet werde. Der Antrag wurde angenommen. In derfelben Sitzung wurde die Schottische Uni— versitaͤts-Bill, nach einigem Widerspruch von Seiten des Grafen von Aberdeen und des Bischofs von Exeter, an den Aus— schuß verwiesen, die von dem Unterhause uͤbersendete Englische Zehnten-Bill zum ersten- und die Kirchendisziplin-⸗Bill zum zwei⸗ tenmale verlesen.

Unterhaus. Sitzung vom 28. Juni. Die Bill we— gen Einregistrirung der Geburten wurde zum drittenmale ver— lesen und angenommen, eben so die Bill wegen Regulirung der Heiraths⸗-Formalitaͤten, letztere jedoch erst nach mehrfacher Oppo⸗ sition der Tories und nach wiederholten fuͤr die Minister guͤn— stigen Abstimmungen. Unter Anderem beantragte Herr Goul⸗ bourn, die Brautleute, welche in Gemaͤßheit der Bill nach ei⸗ nem anderen Rituale als dem der herrschenden Kirche getraut seyn wollten, sollten verpflichtet seyn, zuvor eine feierliche Decla⸗ ration auszustellen, daß sie nur aus Gewissens⸗Skrupel den Ri⸗ tus der Episkopal-Kirche nicht befolgten. Der Antrag wurde durch 132 gegen (6 Stimmen verworfen; ein gleiches Schick⸗ sal hatte das Amendement des Grafen Lincoln, daß die Bill selbst in sechs Monaten verlesen, d. h. verworfen werde. Gegen diefes Amendement sprachen sich 10, fuͤr dasselbe nur 54 Stimmen aus.

ünterhaus. Sitzung vom 29. Juni. Der Serjeant Jack son uͤberreichte eine Petition des katholischen Geistlichen Fr. Mulholland, der fruuͤher auch beim Oberhause mit einer Supplik eingekommen und um gesetzgebende Bestimmungen an- hält, die ihn in Gemaͤßheit des kanonischen Rechtes wider das Verfahren seines Vorgesetzten des katholischen Erzbischofs von Armagh in Irland, schuͤtzen koͤnnten. Dieser hatte ihn nämlich abgesetzt, und die Congregation der Propaganda in Rom, an

Das Votum der Kammer, sagte er, wuͤrde dadurch erzwungen,

hatte. Er steht in der Conciergerie fruͤh auf, ißt wenig und

weiche Dr. Mulholland sich gewendet, hatte befohlen, daß er