1836 / 188 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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digen, feinen, sanft melancholischen Gefühl des Meisters durchdrun⸗ gen. Mit feltenem Geschick sind diese 10 Figuren in dem verhältniß⸗ mäßig nicht großen Raum von? Fuß 2 Zoll Höhe und 8 Fuß 11 Z0ll Breite komponirt, ohne denselben zu überfüllen. Alle einzelne Meo⸗ tive sind dabei ungemein leicht und frei aus gedrückt, verschiedene, wie die der Julia, Katharina, des Petrus, höchst edel und graziös. Tie Zeichnung der Köpfe ist sehr fein, die Bewegungen der Hande schön nd lebendig. Der Geschmack im Faltenwurf ist edler und reiner als ju Audreg's mneisten Selbiidern, und hat doch dabei die ihm eigenthüm⸗ liche Weiche. Ganz besonders aber dient dieses Bild zum Beweise, daß Andrea als Kolorist unter allen Florentinischen Malern die höchste und feinste Ausbildung erreicht hat; und man erkennt darin zugleich, sowohl in dieser Beziehung, als in der ganzen Behandlung, ein Stu⸗ dium des Lionardo da Vinci und des Fra Bartolommeo. In der Art des Letzteren ist die Maria mit dem Kinde felorirt. Durch die warmen, leuchtenden Farben ziehen beide sogleich den Blick als die auf sich. Jener zarte, kühle Silberton, welcher dem

ndrea del Sarto ganz esgenthümlich ist und einen der höchsten Reize seiner Bilder ausmacht, tritt hier in der größten Vollendung in dem alten Benedikt und der heiligen Julia hervor. In der Be⸗ handlung dieser Köpfe so wie der der Katharing und des Antonius erkennt mnan?! das Vorbild des Lionardo. Ein feines Grau ist; Lon den nefsten Schatten durch die Falbtöne bis zu den Lichtern auf das arteste und mit vieler Klarheit abgestuft und mit der Rundung der . dadurch jener weiche, harmonische Schmelz hervorgebracht, Den die JItaliäner das „Sfumato“ nennen. Wo sich diese grauen Töne mit dem meist etwas blassen Lokalton des Fleisches mischen, eutstehen Tinten, welche lebhaft an die reizenden Halbtöne des Cor⸗ reggio erinnern. Sehr groß ist die Kunst, mit welcher die Farben

ron den wärmsten bis' zu den kühlsten im ganzen Bilde so veriheilt sind, daß sie demselben durch Gegensätze eine große

Mannigfaltigkeit geben, und daß das Ganze doch einen wohlthãtig harmontschen Eindruck hervorbringt. Die lebhafteste der warmen Farben ist das hellrothe, gegen das orange gebrochene Gewand der Katharina auf der linken Seite des Bildes, Diese wird aber durch die graue Kutte des Antonius und die kühlen gebrochenen Farben Der Gewänder der Julia balancirt. Die Hauptmasse der kalten Far⸗ ben ist das weißlich gelbe Gewand des Benediktus auf der rechten Seite des Bildes; diefe wird aber wieder durch das orange Gewand des Petrus, durch den bräunlich warmen Fleischtoön des OSnn⸗ phrind, durch das rothe Gewand des Celsus aufgewogen. Der graue Ton der RNische, der grüne der Stufen laßt end⸗ lich die Figuren sich trefflich abheben und wirkt zugleich wohl⸗ jhätig berühigend auf das Auge. Unser Bild gehört in Rücksicht der Ausführung unter den späteren Arbeiten des Andrea zu den fleiß g⸗ sten; es ist in den Haupttheilen ungleich solider impastirt als die meisten übrigen jener Epoche. Die Führung des Pinsels ist. wun⸗ derbar leicht, meisterhaft und geistreich. An der obersten Stuse liest man; ANXX. PGOdMi. Mh XXVIII. Hieraus geht hervor, daß Audrea diefes Bild in seinem Aosten Jahre und zwei Jahr vor seinem Ende gemalt hat. Aus einigen Umständen, welche neuerdings durch die verdienstliche Monographie von Alfred Reumont über Andten, del Sarto zu allgemeinerer Kunde gelangt sind, ergiebt sich, daß die Ausführung in die letzten Menate des Jahres 1528 fallen muß,. Zu Ende des Jahres 1827 war nämlich Andrea nach Luco, einem Flecken in dem Toskanischen Muggello⸗Thale, gegangen wo er für die zorti⸗ gen Camaldulenser-Ronnen drei Bilder und darunter die berühmte Pietä, oder Christus von den Angehörigen betrauert, ausführte, kel. ö. Bild sich jetzt im Palaste Pitti befindet. Da die von ihm über

770 Floren⸗ zurückgegangen seyn. Ausführung unseres Bildes gegangen

in eiwa drittehaib Monaten zu beend scheinlicher, als dasselbe in vielen B wandtschaft zu der Pietä zeigt. Wenr tereffe nachsteht, so liegt dieses an des; dagegen ist es demselben in de der Energie der Charaktere, dunkels weit überlegen. Figur, welche in schmacks sich den unserem Bilde. das Altarbild, welches Unter den sechs Heiligen, nende Maria verehren, befindet Diefes jetzt auch im Palast Pitti lich rung ungleich flüchtiger, in den Char Erhaltung unseres Bildes ist in alle

Andrea für d

sich e besir

des geistreichen Pinsels bis zu

zu können.

immer für eine öffentliche Gallerie a tige Zeugnisse zu besitzen und die der Entstehling verfolgen zu können, in einem seltenen

Er beschreibt bei dieser Gelegenheit gen namhaft. Dasselbe blieb zu Sarjana, bis die Familie Mori kauft und in ihrer Kirche durch, welcher dieses Umstaudes erwähnt, ä von allen 6 tendste sey. Als in den Zeiten der F ches treffliche Bild aus den Palästen derte, hatte auch unser Bild dieses

ter kam es in die

die vortreffliche Sammlung Lapérie nach deren Versteigerung in die Sa diese vor einigen ; l ll.

dings die Gelegenheit, dasselbe für d senms zu erwerben. Es ist auf Hol der ersten Abtheilung aufgestellt wor

Aas vürtig

Niederl. wirkl. Schuld 569 9. 241! * 6 50 Shan · A3 . 64 9. 151. Preuss. Präm. Sch. 107. l'

London,

Cons. 30½, 9227½ù. Belg. 10921

an die Aebtissin ausgestellte Qnittung

die Bezahlung dieses Bildes ĩ ö wird er vermuthlich bald darauf nach

vem II. Oktober 1528 herrührt,

Passive 12538.

Hier muß

er auch arbeitete, mußte er doch vollauf zu

der Verschiedenheit des Gegenstan⸗

der Kraft der Färbung und des Hell⸗ —. Ramentlich befindet sich auf der Piet keine —— Großartigkeit der Formen, in Schönheit d! Raphaels so sehr nähert, wie die heilige Julia auf In der Composition steht

welche darauf die auf bald nach dem unsrigen gemalt worden, ist

gend, ja einige Köpfe gewähren den Genuß,

Obschon es schlimm mit einem X selbst seinen Kunstwerth und seinen Ur

Grade der Fall. Vasari berichtet darüber, daß An⸗ drea es auf Bestellung des Giuliano . fü. Sarzana, eine kleine Stadt im Gebiet von Genua, bestimmt habe.

Werken des Andrea außerhalb Florenz wohl das bideu⸗ u

Inde des bekannten Kunstfreundes und Gemälde händlers Delahante in Paris. Darauf schmückte es mehrere Jahre Lapériere zu Paris und

Sem il de Sammler g engt Zeit Ramens Ehampernown gekauft. Spä⸗ H *

Jahren ebenfalls zerstreut wurde, ergab sich neuer—

Amsterd Rm, 1. Juli. assive 13/2. Antwerpen,

Passive 13. Ausg. Sch. 201/a. EinsI. 15. Br. Neue

Ausg. Seh. 1908, s.

er wohl unverzüglich au die denn so leicht und schnell thun haben, um dasFselbe igen. Dieses ist um so wahr⸗ eziehungen eine sehr nahe Ver⸗ 1'es jener an dramatischem In⸗

seyn, S7 Hh.

5 9½, Rente 108 Span Rente, AI3V. Sch. —.

r Strenge des Kirchenstols, in 50, Met.

1025,)9. SoM Port. S2, M. Columb. 30 V.

z39½, PFortug. —.

1037. f . Bauk Actien 13511 à S5 l. (ex div.) Neue

Engl. Russ. 11012. Bran.

do. 39/9 S522. s. Ciisi A6.

Mex. 3zui/a. Feru 23! baris, 30. Juni. . zo. 37, do. 86. 20. So, Nea, 109 30. S' Lassive 123. Ausg. Schuld 14513. Neue Ausg.

Wien, 1. Juli.

An 997 0 3 0) 753, 6 10, .

. 21, h.

Schönheit des Ge⸗ cn l f Met

demselben keines näher als 1826. Morgens I Nachmittags! Abends Dꝛach einmaliger en Giger . ,. 5 Juli. EC Uhr. 2 uhr. 10 uhr. Beobachtung. en Wolken thro⸗ e, e armee e nn,. benfalls der heilige Onuphrins. h . aan, war. 33 so Par. ] Queliwarmt 700 R. diiche Bild, welches wahrschein⸗ Lustdruck- . z39 os“ Par. 338,18“ Par. 338 ar. * 1 * 2 1 * 6 s

Lustwärme ... 4 10.8

indeß in der Ausfüh⸗ 0 ; Thaupunkt. .. ö 7,5

eorologische Beobachtung.

o R. 1880 R. 4 12380 R.

o R. 4 600 R. 4 .60 R. Boden warme 18,5 0 R.

tere . edentend D 3 . ,, biehenhefr erl. Tahinzius e des, de, cen, cdanfans Gas n. die ursprünglichen Züge Wetter. ö . wan, d Ruedersthag o. den feinsten Einzelheiten verfolgen ö Ra. . u K Bilde bestellt ist, wenn es nicht Tagesmittel: z38381“ Par.. 4 14.10 R... 4 60 R. 57 pCt. cheber beurkundet, so ist es dich . ngenehm, darüber zugleich gll⸗ König tiche Sch au sp ie le.

Gefchlchte eines Gemäldes seit . Beides ist bei unserem Bisde Donnerstag,

mann von Venedi

9

Scal'a gemalt, der es für uͤbersetzt von A. W. Schlegel. . . hazr Freitag, 8. Juli. Im Schauspielhause: Die Schweizer⸗ das Bild und macht alle Heili. Familie, Singspiel in 2 Abth. Musik von Weigl. Hierauf. in der Kirche des Donminikange-⸗Klösters Der Bär und der Bassa, Vaudedille⸗Burleske in 1 Akt, von

in Genua es den Mönchen ab— 8 Bum

j dppie e en ließ ö ö . ö . ; ö

fine oh ic zrset z gig fe es Wh Sonnabend, 9. Juli. Im Schauspielhause; Zum ersten⸗

ße eich, daß dieses Bild ußert zugleich, daß dieses n ranzösischen Revolution so man- Pseiffer. in Genua nach England wan⸗

Schicksal. Es wurde für einen

2.

Oper in 2 A

von Rossini.

kten, ; 5 gelangte endlich 689 minlung Lafsfitte. Erst nachdem D . Freitag, 8. Lustspiel in 3 Akt Bühne bearbeitet Sonnabend, Akten, e ter Cromwell's, Rougemont, von

e Gallerie des Königlichen Mu— z gemalt und unter Nr. 253 A. den.

e E6öraen.

Do, do. 1025,52. Kauxz,, kill. „. Aus. Schuld —. Zins. Oesterr. Met. 10076.

B. Herrmann. ö 6.

30. Juni. J Anl. 421 . (. 1. Juli. . j Neue Anl. Hz. Obl. v. 183) 21,2 9υν Holl. Soi /r. DM

—— ' 1 ü

Wittwe, Drama in A Abth., von Charlotte

Donnerstag, .

Gewebe, Posse in Akt,

Rose zum letztenmale vor seiner Urlaubsreise auftreten)

. ü ——

. Schauspielhause: Der Kauf/ Schauspiel in 5 Abth., von Shakespeare,

Birch⸗

nigstädtisches Theater. Juli.

err Holzmiller

Juli. Endlich hat er es doch gut gemacht en, nach einer Englischen Idee fuͤr die Deutsch von Albini.

.

Drama in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen de J. Cosmar. Zum Beschluß: Das Schrecken frei nach dem Franzoͤsischen, von

(Herr Beckmann wird als Quick und Her

Redacteur Ed. Cottel. w

Gedruckt bei A. W. Hayn.

.

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2

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ᷣᷣ· *

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 10. Mai i836. Des hierselbst in der alten. Jacobssiraße Ny. 68 beltgene Grundstüch der Rathsmauermeister Jobgnn Carl Friedrich Guͤtheschen Erben, taxirt zu 12,413 Thlr. 21 sgr. 3 pf, soll Schu lden halber am 6. Januar 1837, Vormittags 19 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

sonst

gesehen werden.

Bekanntm ach ung.

Der privilegirte Pfandleiher Martin Goldberg, wohnhaft Kiosterstraße Nr 30, hat darauf angetta gen, die feit laͤnger als 6 Monat, bei ihm verfalle⸗ nen Pfänder, bestehend in Praͤtiosen, Gold, Silber, Uhren, Kupfer, Messing, Zinn, Leinenzeug und Kleidungsstücke, dffentlich an den Meistbietenden zu verkaufen, und ist dazu ein Termin auf den 12. September d. Jr Vorm um? Uhr, vor den Kbniglichen Auetlons-Kommissarius Heren Veckenstedt in der obenerwaͤhnten Wohnung des Pfand⸗

Bergmann, in

hierselbst unter Verschollenen,

leiherz angesetzt. Es werden daher die igenthümer (. 8.) Der Magisrat— ö Yfander aufgefordert, vor obigem Von ö

Auctions ⸗Termine entweder dieselben einzuldsen, oder, wenn fie gegen die contrahicie Schuld, gegründete Einwendungen haben, solche dem Königlichen Stadt⸗ gerichte zur weitern Verfugung anzuzeigen, widri⸗ genfalls mit dem Verkaufe der fandstůͤcke verfahren und der Pfandglaͤubiger wegen seiner in dem Ptand⸗ buche eingetragenen Forderungen aus dem Kaufgelde befriediger, der Ucberschuß aber an die Armen⸗Kasse abgeliefert und Niemand mit seinen Einwendungen 36 . contrahirte Pfandschuld weiter gehört wer⸗

en soll.

Berlin, den 18. Juni 1836.

.

Sieg burg soll beim asse Nr. 1092

Koͤniglich es Stadtgericht hiesiger Resi⸗ gasse denzien, Abtheilung für Keedit-., Sub⸗d bastations⸗ und Nachlaß sachen. schlagen werden,

urch einen heute erlassenen Abschied ist über das , des Herrn Kommerzlenraths und Ritters Gottfrsed von Vahl der foͤrmliche Konkurs erkannt und es sind Ereditores durch ein gleichzeitig erlasse⸗ nes Konkurs Proelam sub ga: pearelusi ander⸗ weitig aufgefordert, ihre Forderungen und An⸗ spruͤche anden Gemeinschuldner in einem der auf den 16. Fulkus, 6. und 27. Aug ust d. J.

angesehten Kguidatlons⸗-Termine, Morgens 10 Uhr, hierselbst in Curia speziell anzumelden und zu beglau— bigen, so wie den eiwanigen Vorzug derselben an und auszuführen, und wird mit Erlassung des Praͤ— flusiv-Abschiedes in lermino den 17, September d. J verfahren werden. Auch sind Creditores zum ersten Liguidations Termin zur weitern Beschlußfiahme über pie dennitie Wahl von Massen-Kuratoren und eines bemeinen Anwaldes, so wie über die hinsichtlich der Maffe und fonst in diefer Debitsache, namentlich au wegen Vereinfachung des Konkuroerfahrens zu neh— menden Maaßregeln bei dem Nachtbeil vorgeladen, daß die Ausbleibenden als einwilligend in die Be⸗ schlůsse der anwesenden Mehrheit werden angesehen werden. Zugielch ist den akwesenden Kreditoren guf⸗

2 Morgen

ten und dem

gegeben orden, Bevollmaͤchtigte ad acta ju bestel⸗ berechnete Schaͤtzung

Allgemeiner Anzeiger für

len und zu legitimiren, eo suh pracjudicio. daß sie uberhaupt bei allen die Beschluͤsse der Anwesenden gebunden werden an⸗

Gegeben Greifswald, am garg er meister und Rath hierselbst.

Der als Schustergesell vor 30 Jahren in die Fremde gegangene Jurgen Friedrich Bergmann, ; hierselbst verstorbenen Schneider Bergmannschen Ehe⸗ leatt, von dasfen Leben oder Tode überall keine Nach— J ang egg richt seit der Zeit zu erhalten gewesen, oder dessen celle annse le 12 Juin. etwanige Leibeserben, werden hierdurch geladen, binnen Jahresfrist hierselbst zu melden, letztere sich auch gehörig zu legitimiren, durch die in termin den 6. cirende Praͤelusiverkenntniß, er,

797 werde fuͤr todt erklaͤrt und dessen Leibes Erben mit ihren Anspruͤchen werden ausgeschlossen und das

werde zugesprochen werden. Datam Loitz, den 22

des Guts St. ; bei Remagen, Kreis Ahrweiler, Regierungs⸗Bezirk Koblenz. J

Dieses wegen sciner uͤberaus schoͤnen Lage berühmte Gut, ehemals eine freie adelige

Weinhändler Joseph Nettekoren in der Neu⸗ ßffentlich versteigert und dem Meistbietenden zuge⸗

Daͤsselbe besteht nach der Katastermessung aus bei⸗ nahe 11 Morgen 1 dung, 90! Morgen Ackerland, 7 Morgen Garten und aus 205 Morgen. . Die Weinberge, meist neu angelegt, mit außeror= dentlichen Kosten in den Felsen gesprengt und mit neuen Stützmauern versehen, liefern einen der vor⸗ zuͤglichsten rothen Weine Die Gebaͤude 1A Zimmern und einem großen Saal, barem Zustande, einer geraͤumigen Kirche, Pachter⸗ wohnung, Keller, Staͤllen, Scheune ze. zx. Die untere nlebriger gelegene Abtheilung der Kirch, aus dem 12ten Jahrhundert stammend, tonischer und geschichtlicher Hinsicht eignet sich sowohl wegen t ; wegen ihrer Lage auf gleicher Flache mit dem Gar⸗

ch sonders zu einer Haus-Kapelle. Der Garten, rundum mit einer

Abhang gesetzten

wie daz Wohnhaus eine der

und schoͤnssten Aussichten am ganzen Rheinsteom, Die nahere Beschreibung und die im einzelnen des Gutes sind nebst den Ver—

Vorkommenhelten als an

20. Mai 1836.

Sohn der

oder zu gewaͤrtigen, daß Januar 1837 zu publi⸗ der Juͤrgen Friedrich Gemaͤßheit des Patents vom 3. Juli

Verwaltung befindliche Erbtheil des deffen sich gemeldeten Verwandten,

Dezember 1835.

S. Hardrat.

fentlicher Verkauf Appollinarisberg

Probstei, der Abtei an 1. August, um 10 Uhr Morgens, Eng. Kamp

in Bonn vor dem Notar

Welnberg, aus 9! Morgen Wal— . Wiesen und Gebaäulichkeiten, im Ganzen

bestehen aus einem Wohnhause mit in bewohn—

in architek⸗ merlwürdig, ihrer mäßigen Groͤße als Erdgeschoß des Wohnhauses ganz be— auf dem Felsen⸗ Brustmaner umgeben, gewahrt so umfaͤssendsten, reichsten

1 1

sich reraient des ahartemens z la maison des bains, sont, prises e S'adresser à elle au plulòt.

Frederick VI. selzt seine

die Preußischen S

kaufs⸗Bedingungen einzusehen in Bonn bel dem Notar Kamp, ö Duecien berg und bei dem Gastwirth, Hoffman! l Köln bei den Handelshaͤusern J A. Boͤcker und Nic. de Tongre, ferner bei ö da und in Berlin bei den Ganguters Mendelssohn & Comp!

bei dem Burgemeister

in Remagen

dem Notar Dubuyen daselbst

„tablissement des Bains de Mer à Sche- veningue près de la Haye en Ilollande.

Madante Maus, direetrice de cer établisseient, a hanneur d'annancer que la saison des Bains s ouvyrira Les personnes, gui dèsi-

Damp -Pacherfahrt zwischen Kopenhagen

und Kiel und wis ellen Kopen hasen und Li be ck. . Das neue grosso und sehnelliahrende HDamplschisf eisen zwischen oligen Oeten regelmälsig kort un gelt jellen Sonnabend Abhend präcise 7 Llir von Kiel und jeden L'ienstas Abend průcise 6 Ulir von Travemünde nach Kohen— hagen ah. Güter auch Eisuipagen künuen ꝛnil die- sen Schiffe versandt werden. . Nähere Nachricht criheilt in Lübeck Ilerr DPD. 6 Wille, in Kiel Herr K. A. kristiaäni Nachfolger.

Kopenhagen, im Juni 183

48 9.

ö ö ö !

2

Literarische Anzeigen.

eine neue Ausgabe der beliebtesten neueren franzt i⸗ schen Klassiker nach der Parlser Driglual⸗ Ausgabe bie sich durch die groͤßte Korrektheit auszeichnen soll

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No. A

A. Asher, Liuden

——

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Der Barbier von Sevilla, komisch aus dem Italiänischen, von Kollmann. Must wird, vor seinem Abgange von dieser Buͤhne, als Graf Almaviva zum letztenmale auftreten)

Der schwarze Mann, Posse in! nach dem Franzoͤsischen, von Gotter. Hierauf: Die Toch

W. Deutscher Ehrentempel, begrbe 10 Baͤnd

J (

Herr Royer⸗Collard vor einigen Tagen nach

Allgemeine *

e Stagts-Zeitung.

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Berlin, Freitag den Ste

4 7 f * . * g ere /// ///

Juli

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Amtliche Nachrichten. Kron f des Tag es.

Se. Majestaͤt der König haben den bisherigen Justiz-Rath bei dem Fuͤrstenthumsgericht zu Leobschuͤtz von Gilgenheimb, zum Ober-Landesgerichts-Rath bei dem Over-⸗Landesgericht zu dulce e , ernennen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen OberLandes— gerichts Assessor Sonnenschmidt zu Stettin zum Ober-Lan— desgerichts-Rath und Mitgliede des Ober-⸗-Landesgerichts zu Köslin zu ernennen geruht.

Dem Doktor C Wagenmann in Berlin ist unterm 6. Juli 1836 ein Patent

auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewie— sene Verbesserung des Pelletanschen Verfahrens, einen luftverduͤnnten Raum Behufs der Verdampfung von Fluͤssigkeiten zu erzeugen,

auf Fuͤnf Jahre, von jenem Termin an gerechnet und fuͤr den Umfang der Monarchie, ertheilt worden.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Erfurt ist der Kandidat des Predigtamts und Rektor an dor Stadtschule zu Ellrich, Johann Wishelm Werther, zum evangelischen Pfarrer in Hornsoͤmmern, Kreis Langensalza, rnannt worden.

Angekommen: Der General-⸗Major und Commandeur

der 2ten' Garde-Infanterie-Brigade, Freiherr von Quadt

und Huͤchtenbrock 1, von Dresden. Der General⸗ Major und Commandeur der öten Kaval— lerie⸗ Brigade, von Kurssel, von Frankfurt a. d. O.

Der Großherzogl. Mecklenburg- Schwerinsche General-Ma— sor von Kamptz, von Schwerin.

Zeitung s-Rachrichten. .

Frankreich.

Paris, 1. Juli. Gestern Mittag um 1 Uhr uͤberreich te Gesandter des Koͤnigs von Sardinien und Geschaäͤftstraͤger des Herzogs von Luccg dem Koͤnige in einer Privat-Audienz die Abberufungs-Schreiben von seiner doppelten Mission. Heuͤte Mittag um 1 Uhr uͤberreichte der Marquis Anton Brignole-Sale dem Koͤnige in sffentlicher Audienz die Schreiben, die ihn in der Eigenschaft eines Gesandten des Koͤ— nigs von Sardinien bei Sr. Majestät akkreditiren. Hierguf er— theilte der Koͤnig dem Tuͤrkischen Botschafter, Mustapha⸗Reschid⸗ Bey, eine Privat-Audienz, und nahm aus seinen Händen ein Schreiben entgegen, in welchem der Sultan dem Koͤnige die

Vermaͤhlung seiner Tochter anzeigt.

Die Herzoͤge von Orleans und von Nemours muͤssen, ihrem Reiseplane zufolge, vorgestern in Turin eingetroffen seyn und dort die Nachricht von dem Attentat erhalten haben.

In der Quotidienne liest man: „Der Fuͤrst Talleyrand hat eine gefaͤhrliche Krisis abermals uͤberstanden und seine ge— wohnliche Lebensweise wieder begonnen. Man weiß, daß der Haupt—

sitz seines Uebels im Herzen ist, und er hat seibst vor einigen Tagen seinem Arzte einen langen Brief geschrieben, worin er seine Krankheit so genau detaillirt und erklaͤrt, wie es der ge—

schickteste Sachverstͤndige nur thun konnte; er beweist darin auf das Ueberzeugendste, daß seine Krankheit, durch die allmaͤ— lige Abnahme seiner Krafte, mit jedem Tage gefaͤhrlicher wer— den muͤsse.“ Auf eine Einladung des Fuͤrsten Talleyrand ist Valengay abgereist. Hier sind von den National-Garden und den Munizipal⸗ Consells vieler benachbarten Orte Gluͤckwunsch-Asressen an den

Koͤnig eingegangen. Die hier jetzt anwesenden Englaͤnder sind von Sir Sidney Smith ebenfalls zur Entwerfung einer aͤhnli—

chen Adresse zusammenberufen worden.

Das Pairs-Gericht hat einen Ingenieur-⸗Ofsizier Lepage be— auftragt, das Stockgewehr, dessen sich Alibeau bedient hat, zu untersuchen und daruber einen ausführlichen Bericht zu erstat— ten. Gleichzeitig hat der Instructions-Richter Zangiacomi eine Untersuchung in den Cloaken und Privots des Hauses angeord— net, in welchem Alibeau bei dem Weinhändler Batiza als Kell— ner gedient hatte. Man hoffte dort Skripturen von seiner Hand zu finden. In der Nacht vom 28sten auf den 29sten ließ

Herr Hon mit mehreren Polizei / Offizianten diese Untersuchung

in seiner Gegenwart vornehmen; viele Neugierige wohnten der Operation bei; alle hervorgezogenen Gegenstäͤnde wur⸗ den von einem Chemiker mit Chlorkalk desinfizirt; die zerris— senen Papierstuͤcke wurden gereinigt und zusammengesetzt, und man fand wirklich eine Menge Zettel von Alibeau's Hand. Es ergab sich daraus, daß er schon seit langerer Zeit seine politischen Ideen zu Papier gebracht; es sollen sich darunter Abhandlungen uͤber das Budget und Pläne zu allerlei sozialen Reformen vorgefunden haben, denen nichts abging, als die Ausfuͤhrbarkeit. Aus der Zeit, wo Alibeau noch im Ba— tizé'schen Hause gedient, . die Journale einen Vorfall, der aber nichts beweiset, als daß Alibeau auch damals schon die Richter durch hartnaͤckige Verweigerung aller Antwort

ermüdet hat. Er war bei einem Prozeß zwischen ei— nem Englaͤnder Aubrai und Herrn Vatiza, von, jenem gegen diesen seinen Brodherrn zum Zeugen aufgerufen

worden; sagte aber auf alle Fragen des Richters immer nur, er wolle nun einmal nicht antworten und nichts werbe ihn dazu feng; er wurde in 0 Fr,. Strafe genommen, erhielt ernst—= che Verweise fuͤr seine Grobheit, und als die anwesenden Ad—

Mitbuͤrgern noch nicht die Preßfreiheit gegeben.

vokaten ihm zuredeten, sich zu unterwerfen, rief er ihnen zor— nig zu: „Schweigen Sie, das geht Sie nichts an.“

Gestern Nachmittag ist der aͤltere Freysse abermals von den Herren Zangiacomi und Martin verhoͤrt, unz nachdem sich durchaus kein Verdacht wider ihn ergeben hat, sogleich wieder in Freiheit gesetzt worden. Man versichert, daß dem Herrn Par— quin die Vertheidigung Alibeau's uͤbertragen werden wird.

Das Journalde Paris bestaͤtigt die (bereits gestern gege— bene) Nachricht, daß der Bericht der Instructions-Kommission be— reits am kuͤnftigen Sonnabend abgestattet werden wird, und halt es für wahrscheinlich, daß die offentlichen Verhandlungen schon am kuͤnftigen Mittwoch werden beginnen koͤnnen. ;

Die Last⸗Korvette „l' Aube“ ist am Asten d. von Brest aus

mach Kalkutta unter Segel gegangen. Der General Allard be— findet sich am Bord dieses Schiffes. Man schreibt aus Havre vom 30. Juni: Das gestern aus New⸗York hier angekommene Paketboot „Albany“ brachte 3765 Briefe und Pakete mit, von denen 990 fuͤr Havre, und der Rest fuͤr das uͤbrige Frankreich, so wie fuͤr das Ausland be— stimmt waren. Im Durchschniitte kommen und gehen mit un— sern vier Amerikanischen Paketeoͤten jährlich ungefahr 210,099 Briefe und Pakete.

Der Friedensfuͤrst hat dem National ein Schreiben ein— gesendet, worin er fuͤr die vortheilhafte Beurtheilung des ersten Theiles seiner Memoiren dankt; er schließt seine Zuschrift mit folgenden Worten: „Der Kritiker in Ihrem Blatte glaubt, daß melne Gesinnungen nie sehr constitutionnell, d. h. sehr liberal in dem gewohnlichen Sinne dieses Wortes gewesen seyen. In der That ruͤhme ich mich nicht, meiner Zeit vorausgeeilt zu seyn; ich begnügte mich damit, der Bewegung zu folgen, ohne dieselbe zu uͤbereilen; aber man wird sich uͤberzeugen, daß ich die Fort— schritte der Aufklärung beguͤnstigte. Dies war damals das erste Beduͤrfniß Spaniens. Uebrigens fuͤrchtete der Souverain, des— sen Diener und Freund ich war, stets, nicht den richtigen Weg einzuschlagen; aͤngstlich und gewissenhaft, ohne schwach zu seyn, wie man behauptet hat, ließ seine Regierung dennoch viel Frei heit im Denken und im Schreiben. Die Herren von Toreno, Martinez de la Rosa, Mendizabal und Isturiz haben auch ihren Um meine Grundsaͤtze zu beurtheilen, muß man sich vierzig Jahre zuruͤck— versetzen. Was die Pruͤfung meines Privatlebens und meiner Verwaltung betrifft, so habe ich schon laͤngst, aber immer ver— geblich, die Strenge der Gerichtshoͤfe aufgefordert.“

Bei Gelegenheit einer kurzen Biographie des kurzlich ver— storbenen Verfassers der Marseillaise, erzählt ein hiesiges Blatt die Entstehung jenes beruͤchtigten Liedes auf folgende Weise: Herr Nouget de l'Isle stand in Straßburg in Garnison, als zahlreiche Freiwillige von dort zur Armee abgingen. Der Maire und die Einwohner der Stadt wollten diese erste Kolonne bis auf einige Stunden von Straßburg begleiten. Am Tage vor ihrer Abreise aͤußerte der Maire den Wunsch, daß er durch die Stadtmusik einen Marsch spielen lassen mochte. Da nun die alten Franzoͤsischen Maͤrsche und Gesange den Umstaͤnden nicht mehr angemessen waren, so erbot sich der junge De ' Isle, waͤh—⸗ rend der Nacht die Worte und die Musik zu einem neuen Marsche zu verfertigen. Am andern Morgen war Roguet de l'Isle mit seiner Arbeit fertig, sie wurde einstudirt und unter dem jubelnden Zuruf einer zahlreichen Menge ausgefuhrt. Die Negimenter der Garnison und der Umgegend spielten bald fast ausschließlich diesen Marsch und brachten ihn nach andern Staͤd— ten Frankreichs. Aber zum National-Gesange wurde derselbe erst erhoben, als das Bataillon der Marseiller Freiwilligen ihn am 10. August 1792 ertoöͤnen ließ.

Der durch seine seltsamen Wetten in Paris allgemein be— kannte Major Frazer hat jetzt gewettet, die Reise von Paris nach Bruͤssel zu Pferde in 36 Stunden hin und zuruͤck zu machen. Er ist gestern (Donnerstag um 2 Uhr Mittags von dem Hotel des Lord Seymour abgeritten, und muß, wenn er seine Wette gewinnen will, in der n m Freitag zum Sonn⸗ abend um zwei Uhr Morgens wieder an demselben Orte einge— troffen seyn. Ein Souper, welches im Jokei-Klub bestellt ist, wird, falls er ausbleibt, von ihm bezahlt und ohne ihn verzehrt werden. Aber dies ist das Geringste; die Wetten in baarem Gelde sind bedeutend und belaufen sich auf mehr als 50,900 Fr. Herr Frazer ist dabei fuͤr 10,000 Fr, interessirt. Die dem Hrn. Frazer auferlegten Bedingungen machen ihm das Gewinnen die— ser Wette sehr schwer. Er darf weder Pferde im voraus in Bereitschaft halten lassen, noch auf den Stationen sich irgend ein Pferd aussuchen, noch seine Durchreise anmelden lassen. Der Postillon, der jeden als Courier Reisenden in Frankreich begleitet, muß, so wie sich Herr Frazer einer Station naͤhert, hinter ihm bleiben. Außerdem sind alle etwanigen Unfaͤlle ge— gen ihn. Wenn er durch einen von ihm ganz unabhaͤngigen Ümstand aufgehalten wird, wenn ein Pferd stuͤrzt und sich auf eine Weise verletzt, daß es nicht weiter kann und er den uͤbri⸗ gen Theil der Station zu Fuß zuruͤcklegen muß; wenn er sich selbst Schaden thut; wenn er krank wird keines dieser Hin⸗ dernisse wird als eine Entschuldigung zugelassen. Die Wette ist auf das bestimmteste gefaßt: er muß Stunden nach seiner Abreife wieder in Paris eintreffen; wenn er sich unterweges durch die Strapazen den Tod holt, so haben seine Gegner ihre Wette mit Glanz gewonnen.

Das Thermometer zeigt hier 27 Grad.

Man schreibt aus Bayhonne vom 29. Juni: „Die heute Morgen von der Navarresischen Graͤnze hier eingegangenen Nach—⸗ richten melden, daß die Karlisten, unter den Befehlen des Ge— neral Garcia, am 24sten d. die Linie von Valcarlos von mehre— ren Seiten angegriffen haben. Die Karlistische Artillerie hat das bei Engin errichtete Blockhaus zerstoͤrt und die aus Truppen der Fremden-Legion bestehende Garnison gezwungen, sich in das Dorf zuruͤckzuzlehen. Gegen zwei Uhr Nachmittag erfuhren die Karlisten, daß die Division des Baron Meer zum Veistande der

heute im Schatten beinahe

Christinos heranruͤcke und zogen deshalb ihre Artillerie bis zu

dem Eingange in das Thal Ulzama zuruck Nach anderen Ge— ruͤchten wäre die Linie der Christinos entschieden angegriffen und durchbrochen worden, und hatten dieselben einen bedeutenden Verlust erlitten.

Bayonner Briefe bringen den nachstehenden Tages-Befehl des General Evans. „Da ich erfahren habe, daß bei den Vor— posten haufige Unterredungen, sogar mit den Deserteurs von den Britischen und Portugiesischen Huͤlfs Truppen, oder mit Personen, die wegen unwuͤrdigen Betragens entlassen worden sind, stattsinden, so hält es der Ober⸗Befehlshaber fuͤr zweckmä— ßig, seine Truppen daran zu erinnern, daß, da sie in diesem Augenblick in vollstaͤndiger Üebereinstimmung mit der Königlich Englischen Seemacht handeln, alle Britischen Unterthanen, die mit den Waffen in der 64 in der Reihe der Insurgenten befunden werden, als wahrhafte Rebellen gegen Se. Majestaͤt den Koͤnig von England betrachtet werden 9, und die Todes⸗ strafe erleiden sollen, die man ihnen, im Fall sie gefangen ge— nommen wurden, wahrscheinlich auferlegen wird. Demzu— folge wird hiermit befohlen, daß man, wenn irgend eine Eng⸗ lisch sprechende Person, die den Verdacht erregt, zu jener oben bezeichneten verworfenen Klasse von Menschen zu gehoͤren, sich unseren Vorposten nähert, sogleich Feuer auf ihn giebt. Man wird jede Verbindung mit den feindlichen Vorposten aufheben und die Feindseligkeiten mit ihnen werden neuerdings beginnen, bis jener Mißbrauch aufhoͤrt. (Unterz.) de Lach Evans.“

Der Bahonner Korrespondent bemerkt, daß man den Auf⸗ schluß uͤber dieses seltsame Aktenstuͤck, welches der General Evans einen Tages-Befehl nennt, in der großen Desertion, die in sei⸗ nem Corps eingerissen ist, suchen muͤsse. In Hernani sey im Verlaufe eines Monats ein Englisches Bataillon gebildet wor⸗ den, welches ganz aus Ueberlaͤufern bestehe. Nicht allein der gemeine Soldat, sondern auch die Offiziere verlassen beinahe haufenweise das Corps des General Evans. In den eetzten 3 Wochen sind 17 derselben zum Feinde uͤbergegangen, 4 in Bayonne eingetroffen und 4 andere haben sich nach England eingeschifft. Die (Franzoͤsische) Division Bernelle ist ebenfalls sehr geschwaͤcht, denn sie zählt, mit Einschluß der Kranken, nur noch 25090 Mann; aber zum mindesten desertiren sie nicht und gehen nicht mit Waffen und Gepäck zum Feinde uͤber.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Stz⸗ m vo8m 30. Juni. (Nachtrag.) Lord John Russelk egann seine Rede nach der mit dem Oberhause gehaltenen Kon— ferenz uͤber die Irlaͤndische Munizipal-Bill folgendermaßen: „Sir, ich erhebe mich, um das Haus in Bezug auf die amen— dirte Corporations⸗Bill, wie sie uns von dem Oberhause zurück—⸗ geschickt worden, anzureden, und ich glaube, daß diejenigen, die mit uns uͤber die urspruͤngliche Abfassung dieser Bill einig waren, mit mir der Meinung seyn werden, daß es uns nach Anhoͤrung der von den Lords angefuͤhrten Gruͤnde und der Amendements, worauf sie bestehen, nicht moͤglich ist, unter sol⸗ chen Umständen zu einer befriedigenden Erledigung dieser hoͤch st wichtigen Angelegenheit zu gelangen. (Großer Beifall. Unter den unbedeutenderen Amendements der Lords befindet sich aller— dings ein Zugestaͤndniß von nicht geringer Wichtigkeit, namlich das, wonach das ganze Corporations-Eigenthum der Verwaltung der Kommissarien nach der neunten Akte Georg's 1V., wo dergleichen bestehen, uͤbertragen werden soll; aber die Lords sagen, es sey ein Prinzip in unserer Bill, dem sie nicht hatten beipflichten konnen. Dies eine Prinzip aber ist es eben, welches der Bill ihre Lebenskraft verleiht, welches sie mit der constitutionnellen Freiheit dieser Reiche in Uebereinstim— mung bringt, durch welches wir das Volk der Irlaͤndischen Staͤdte zufriedenzustellen hofften; und wenn dies eine Prinzip uns verweigert wird,; wenn man so rund heraussagt, daß in diesem Punkt kein Nachgeben zu erwarten sey, so kann ich es nur fuͤr unnsthig halten, daß wir noch Zeit auf Erwaͤgung der Amendements des Oberhaufes verwenden. (Stuͤrmischer Bei— fall) Aber, Sir, ich kann nicht umhin, das Haus auf ge⸗ wisse Ausdrücke in dem Bericht uͤber die Gruͤnde des Oberhau— ses aufmerksam zu machen, die mich eine minder duͤstere und minder verzweiflungsvolle Ansicht von dieser großen Frage, als ich rh davon hegte, fassen lassen. (Hoͤrt, hort!) Es war laͤngst meine Meinung, daß Sie, welche Regierungs— form sie auch in Irland einzuführen wuͤnschten, sich bemuͤhen muͤßten, dieselbe auf feste H— zu begründen, und daß nichts so D . ist, als von Tag zu Tag, im einen und im anderen Theil der Verwaltung, verschiedene Grundsaͤtze mit Hinsicht auf die Regierung jenes Landes anzunehmen. Ebenso wichtig erscheint es mir, daß die beiden Parlamentshaͤuser nicht beständig ganz abweichende Ansichten in Bezug auf das dort zu befolgende Regierungs- System kundgeben; und ich kann mir keine Frage denken, bei der ich eine Zwiespalt in den Ansichten der Parlamentshaͤuser fuͤr gefährlicher und unheilvoller halten wuͤrde, als die Frage, nach welchen Grund-Prinzipien Irland regiert werden soll.“ (Beifall.) Der Minister sprach nun (wie bereits gesttra erwähnt) die aus dem Bericht des Ober⸗ hauses geschöͤpfte Hoffnung aus, daß dasselbe seine Ansichten uͤber die Irländische Munizipal-Reform mit der Zeit noch modifiziren und sich denen des Unterhauses anschließen werde. „Ich hoffe“, sagte er, „daß man sich alle mogliche Muͤhe geben wird“, ich kann kaum mit den Worten des Oberhauses sagen, das gute Vernehmen, welches jetzt zwischen den beiden Haäusern besteht, aufrecht zu erhalten, sondern ein besseres Vernehmen, als jetzt zwischen beiden herrscht, herbeizufuͤhren. Wenn ich diese Hoffnung nicht hegte, muͤßte ich an der Britischen Verfassung verzweifeln, denn ich kann mir keine unpassendere Verfassung denken, als eine solche, unter welcher, wenn Unterhaus und olk der einen Meinung waͤre, ein anderes Parlamentshaus hartnaͤckig und unnachgiebig bei der entgegengesetzten Meinung beharren koͤnnte.“ (Großer Beifall) Im welteren Verlaufe seiner Rede rechtfertigte sich der Lord wegen seiner Beziehungen zu Lord Lyndhurst und wegen seiner Aeuße—

rung uͤber eine bekannte Aeußerung des Letzteren. Habe der⸗