1836 / 193 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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u einer Zeit, wo das Freischießen stattfinden sollte und die Tag⸗

n in Bern versammelt war ist dies nicht im Vereine mot dem Attentate gegen Ludwig Philipp ein Zusammentreffen von Ereignissen, das der Zufall allein nicht bewirkt hat?“ Von anderen Seiten wird auch noch darauf aufmerksam gemacht, daß der Meuchelmoͤrder Alibaud eben so wie der in der Schweiz befindliche beruͤchtigte Rauschenplatt, vor kurzem aus Barcesong gekommen sey, welches der Centralpunkt aller demagogischen Aus⸗ schweifungen zu seyn scheine. Auch soll Alibaud, kurz bevor er zu dem beabsichtigten Meuchelmorde schritt, in dem sogenannten „Deutschen Kaffeehause“ in Paris gewesen seyn, wo er sich vor⸗ nehmlich mit Schweizern und anderen in uͤblem Ruf stehenden Fluͤchtlingen unterhielt.

i g lie n,

Turin, 2. Juli. Ihre Majestaͤten der Konig und die Koͤ⸗ nigin haben sich gestern nach ihrem Landsitze auf dem Koͤnigl. Lustschlosse Racconiggi begeben. ö

Gegen das Herzogthum Parma sind hier nun ebenfalls Vor⸗ sichtsmaßregeln wegen der daselbst ausgebrochenen Cholera an— geordnet worden. .

Florenz, 2. Juli. Vorgestern Mittags um Uhr ist die neugeborene Erzherzogin, Tochter Sr. Koͤniglichen Hoheit des Großherzogs, von unserm Erzbischof getauft worden. Sie er⸗ hielt in der heiligen Taufe die Namen Maria, Therese, Annun⸗ ciata, Johanna, Josephine, Pauline, Louise, Virginie, Apollo⸗ nia, Philomena. Abends war die Kuppel der Metropolitan Kirche glaͤnzend erleuchtet. .

Die Nachricht von dem gegen den Koͤnig der Franzosen ge⸗ schehenen neuen Mordversuch hat die hiesige Zeitung ihren Le⸗ sern ö. durch ein Extrablatt mitgetheilt. J

eapel, 20. Juni. (Wien. Ztg.) Im Königreiche beider Sicilien, wo vor gar nicht langer Zeit noch Einfuͤhrung einer geregelten Dampfschifffahrt lebhaft gewuͤnscht wurde, ge⸗ winnt, durch thaͤtige Fuͤrsorge der Regierung unterstutzt und von besonderen örtlichen Verhaͤltnissen noch mehr in Aufschwung gebracht, dieses vorzugsweise erfolgreiche Vehikel des Verkehrs der Staaten immer größere Ausdehnung. Eine fuͤr den Beginn schon ansehnliche Zahl von Dampfboͤten, theils zur Köoͤnigl. Ma⸗ rine gehörend, theils Eigenthum unternehmender Privaten, un⸗ terhaͤlt regelmaͤßlg die Verbindung zwischen den vorzuͤglichsten Kuͤstenpunkten des Koͤnigreichs und angraͤnzender oder nahe ge⸗ legener Staaten. Wiewohl der Nutzen eines Privilegiums bei solchen im Entstehen begriffenen Unternehmungen groͤßerer Art keineswegs zu verkennen ist, so wird doch eine zu enge Begraͤn⸗ zung zur Herbeifuͤhrung eines Monopoles und mithin zur Hem— mung des Fortschreitens beitragen muͤssen, ein jener Ansicht ge⸗ rade entgegengesetzter Erfolg, die durch Vervielfaͤltigung nuͤtz li⸗ cher Anstalten die Vortheile derselben auf den moͤglichst weiten Wirkungskreis ausdehnen will. Von der Einfuhrung bis zu einem gewissen Stadium der Ausbildung von dergleichen Unter⸗ nehmungen kann die Ausschließung zu befuͤrchtender Niyvalitaͤt unter Iutorität der Regierung oft das einzige. Mittel zur Sicherung des Bestandes und folglich zur Foͤrderung des Entstehens seyn, waͤhrend fuͤr den Zweck nachfolgen— der Ausdehnung unbeschraͤnkte Konkurrenz und Beseitigung aller laͤstig einwirkenden Einfluͤsse wesentlich nothwendig ist. Von diesem Gesichtspunkte ging die Regierung des Königreichs beider Sicilien aus, indem die neuesten auf Dampf⸗ schifffahrt bezuͤglichen Verordnungen vom Mai d. J., um den Handels-Verbindungen sowohl im In- als Auslande einen neuen Impuls zu ertheilen, zwar die Beibehaltung eines Vereins fest⸗ setzen, aber zugleich die bisher von dem „Vereine der Neapoli⸗ tanischen Dampf ⸗Paketbdte“ ausschließend genossene Theilnahme auf alle Individuen im Koͤnigreiche ausdehnen. Die Dampf⸗ schiffe de? Königl. Marine sollen eben so zum allgemeinen Be⸗ sten verwendet und zugleich die groͤßtmoͤglichsten Vortheile allen Kapitalisten verliehen werden, die diesem Industriezweige ihre Fonds zufließen lassen. Um saͤmmtlichen Ünternehmungen fuͤr Dampfschifffahrt einen Centralpunkt der Wirksamkeit zu ertheilen, wird eine Königl. Delegation der Dampf- Paketböͤte in Neapel errichtet. Einstweilen sollen die Dampfboͤte „Ferdinand II., „Neptun“ und der „heil. Warnefried“ den Kern derselben bil; den, bis sich allmaͤlig, theils durch Hinzutreten neuer Dampf— schiffs⸗Eigenthuͤmer, theils durch Erbauung neuer Dampfbote far die Reglerung, deren Zahl vergrdßern wird. Dieser freiwillige Eintritt in die Delegation, der Einheimischen sowohl, als seßhaft gewordenen Ausländern gestattet ist, wird mit dem Genufse aller besondern, durch Dekret vom 2. Dezember 1825 fuͤr die Schifffahrt in Sicilien und in das Ausland verliehenen Privilegien verknuͤpft seyn, uͤberdies die Schiffe solcher Eigenthuͤ⸗ mer als wie zur Königl. Marine gehörige augesehen werden und alle Vortheile' mit denselben theilen. Die Centralisirung der ge⸗ sammten Dampfschifffahrt wird uͤbrigens sich nicht auf das allen falls eingelegte Kapital erstrecken, sondern jede Quote einzeln fuͤr sich bestehen und die ihr bei der Theilung zukommenden Früchte beziehen, fuͤr deren Vestimmung im Allgemeinen jedoch das Gesammt-Kapital durch Schaͤtzung aller zum Vereine gehoͤ⸗ renden Dampfschiffe ermittelt werden wird. Seit dem 17. Mai d, J., als dem Tage der Bekanntmachung des neuesten in die ser Hinsicht erschienenen Koͤnigl. Dekrets, wird jedes Dampf⸗ schiff, Neapolitanisches oder fremdes, welches nicht zur neuen Delegation gehort, lediglich als Merkantilschiff betrachtet und von allen jenen Vortheilen und Privilegien, die bereits er— theilt worden oder noch ertheilt werden duͤrften, ausgeschlossen. Zu besserm Fortgange der Dampfpaketboot-Delegation wird ein aus drei hohen Staats-Beamten bestehender Rath vom Koͤnige erwählt werden, welchem die Leitung zustehen soll, eben so ein Administrator, der, das Detail der Geschaͤfte besorgend, dem Rathe verantwortlich seyn, deshalb auch eine Caution mit in das große Buch eingetragenen Renten leisten, in dem Rath nach jedesmaligem beliebigen Ermessen erscheinen konnen, jedoch da— bei nur ein Konsultativ-Votum besitzen wird. Zu Kommandan— ten der Dampfboͤte werden von der Negierung verdiente Offiziere der Marine gewahlt werden, die Werbungen der Mannschaft unter Unteroffizieren und Gemeinen der Koͤnigl. Marine unter— liegen Königlicher Bewilligung. Waffen, Geschuͤtz, Muni— tion, Artilleristen werden, wenn es asthig seyn wird, nach vom Rathe erlangter Anzeige, von der Regierung sogleich verabfolgt werden. Im außerordentlichen Falle, daß ein oder mehrere zur Delegation gehörende Schiffe fuͤr den Kriegs— dienst verwendet wuͤrden, soll der Rath eine vollstaͤndige Ent— schadigung der Eigenthuͤmer, sowohl ruͤcksichtlich zufaͤlliger Beschädigungen, als auch der entgangenen Kapitals ⸗Verwen⸗ dung aussprechen. Die besondern durch das Bestehen der angezeigten Delegation in Wirksamkeit kommenden Amts— Verhäͤltnisse, als: Zahl, Wirkungskreis, Besoldung, Unterord— nung u. s. w. der anzustellenden Beamteten sollen noch von dem Rathe der Delegation erwogen und dem Koͤnige zur Sanctio— nirung vorgelegt werden.

790 Spanien.

Madrid, 27. Juni. (Franzoͤsische Blätter.) Die Prokuradoren⸗Kammer besteht, wenn sie vollzählig ist, aus 250 Mitgliedern, allein man kann annehmen, daß im Durchschnitt nur immer 220 anwesend sind. Nach den aus den Provinzen eingegangenen Mittheilungen hat man schon die muthmaßliche Stärke der ministeriellen Partei und der Opposition berechnet. Es ergiebt sich daraus, daß unter den 220 Mitgliedern 160 bis 180 ministerielle und 40 bis 60 Radikale oder Anhaͤnger der Bewegungs-Partei seyn werden. Zu den ministeriellen Depu— tirten werden natuͤrlich auch die Gemaßigten gerechnet, indem dieselben, um den Radikalen das Gleichgewicht zu halten, sich dem Ministerium anschließen. Die Majoritaͤt wird daher auf Seiten der Minister seyn und täglich an Staͤrke gewinnen, wenn die Regierung ihre Versprechungen halt, und wenn na— mentlich die Armee mit erneuerter Tapferkeit dem Kampf mit den entmuthigten und, man kann wohl sagen, voͤllig demora— lisirten Insurgenten ein Ende zu machen sucht, .

Dem Liberal zufolge, wuͤrde in den nächsten Tagen Herr Remisa, ehemaliger Direktor des Schatzes und gegenwartig Kaufmann, zum grant, ir ster ernannt werden. Das genannte Blatt zweifelt jedoch, daß derselbe die noͤthigen Kenntnisse be⸗ sitze, uin einem so verwickelten Verwaltungs-Zweige vorstehen zu koͤnnen.

Der Patriot enthaͤlt ein Schreiben gus Cadir vom 20. Juni, worin gemeldet wird, daß in der Nacht vom 18ten die Capitaine Don Ricardo Sierra und Graf von Sorat und der Lieutenant Guia aus dem Schlosse Santa Catharina ent— wischt sind. Der pensionirte Capitain Don D. Diaz ist sogleich zum interimistischen Gouverneur des Schlosses ernannt und ge— gen den Besttzer desselben eine gerichtliche Untersuchung einge— leitet worden. . .

Dasselbe Blatt erklaͤrt das Geruͤcht, daß Cabrera die Truppen der Königin uͤberfallen und geschlagen habe, fuͤr unge— gruͤndet. ö

Im Espamñol liest man: „Es sind beunruhigende Geruͤchte uͤber den Zustand von Ha g ggf verbreitet worden. Man sprach von Verhaftungen, die daselbst stattgefunden. Wir koͤnnen ver— sichern, daß diese Geruͤchte durchaus ungegruͤndet sind.“

Nach den in Englischen Blattern enthaltenen Pri⸗ vat-Briefen aus St. Sebastian vom 26. Juni hatte der Ge⸗ neral Evans, der ernstlich erkrankt war und das Zimmer huͤten mußte, vom General Cordovg eine Zuschrift erhalten, worin dieser ihm in den hoͤflichsten Ausdruͤcken für das Benehmen der Legion waͤhrend seiner Ahwesenheit dankte; von einem Opera⸗ tionsplan oder speziellen Instructionen war jedoch mit keiner Sylbe die Rede. Eine merkwuͤrdige Korrespondenz zwischen dem in Spanischen Diensten stehenden Commodore Henry und dem Spanischen Marine⸗Departement ist veroͤffentlicht worden. Der Erstere hatte namlich unterm 14. Juni in einem, trockenen, aber doch nicht anstoͤßigen Schreiben, in Englischer Sprache, den' neuen Marine-Minister Alcala Galiano daran erin— nert, daß der sechsmonatliche Sold fuͤr die Offiziere und See⸗ leute der Dampfboͤte „Isabella II.“ und „Reyna Gobernadora! schon am 19. April faͤllig geworden, und ihn ersucht, diese Summe berichtigen zu lassen. Unterm 13. Juni ersolgte die Antwort des Sections-Chefs, er habe jenen Brief dem Minister vorge— legt, jedoch Befehl erhalten, denselben zuruͤckzusenden, weil der—⸗ selbe nicht in den Ausdruͤcken der Achtung abgefaßt sey, deren sich alle Marine⸗Offiziere gegen die Regierung zu bedienen pfleg⸗ ten. Da der Commodore zudem keine diplomatische Anstellung in Spanien habe, sondern bei der Spanischen Marine angfestellt sey, so habe er sich in Spanischer Sprache an die Re— gierung zu wenden. Hierauf erwiderte Commodore Henry ünterm 25. Juni, Se. Excellenz scheine nicht zu wissen, daß er Ihrer Katholischen Majestaͤt kraft eines speziellen Kontrakts diene, welcher ausdruͤcklich besage, daß er das Britische Marine⸗ Reglement in Allem zur Richtschnur nehmen solle. In seinem fruheren Briefe koͤnne er nichts Respektwidriges finden, und dieser Ansicht sey auch Lord John Hay gewesen, Bisher habe man noch nie von ihm verlangt, daß er Spanisch schreiben solle; er sey ein Ausländer und in Britischen Diensten. Der Spa—⸗ nische Botschafter in Lissabon habe ihn zum Eintritt in Spa⸗ nische Dienste bewogen; da aber seine Dienste der Regierung Ihrer Katholischen Majestaͤt nicht mehr zu behagen schienen, so sey er nebst seinen Offizieren und Gemeinen jeden Augenblick bereit, aus dem Spanischen Dienste zu treten. (Die Times bemerkt hierzu, Hr. Alcala Galiano gebe sich fuͤr einen Liberalen aus und habe mehrere Jahre Englische Gastfreundschaft genossen, scheine aber von Englischer Hoͤflichkeit und Unabhaͤngigkeit wenig ge, lernt zu haben und bilde sich ein, einen Britischen Offizier, weil er fuͤr den Augenblick im Dienste seiner Regierung stehe, wie einen Sklaven behandeln zu koͤnnen. Es koͤnne dies allen Eng⸗ laͤndern in Spanien zur Lehre dienen, was sie von einer Re⸗ gierung zu erwarten haͤtten, zu deren Mitgliedern ein plappern⸗ der Raseweis, wie Herr Galiano, gehoͤre). Ferner beschweren sich die Korrespondenten der Englischen Blaͤtter uͤber die Hin⸗ dernisse, welche die Spanischen Marine⸗9Offiziere, namentlich Ad⸗ miral Ribera, den Britischen Operationen in den Weg legten. General Evans soll, nach einem Briefe aus Madrid vom 18. Juni, einen so herben Brief an Herrn Isturiz geschrieben und seine Forderungen so energisch gestellt haben, daß ein gaͤnzlicher Bruch zwischen ihm und der Spanischen Regierung schwerlich ausbleiben duͤrfte.

. 64.

Algier, 20. Juni. (Allg. Ztg.) Seit der Ankunft des Marschalls Elauzel wurde hier ein System des Schreckens und der Erpressung eingefuͤhrt, das uns wie unter die Tyrannei der alten Dey's zuruͤckgeworfen hat. Das Werkzeug fuͤr dieses Systein der Harte ist ein gewisser Germont, Polizei-CLom— misfair, den Marschall Clauzel nach Algier mitgebracht. Man hatte ihn schon fruͤher wegen seiner Gewaltthäͤtigkeit fort— gejagt. Dieser Mann, der den Franzoͤsischen Namen entehrt, kerkert die achtungswerthesten Einwohner unter den unbedeun— tendsten Vorwaͤnden ein, preßt Loͤsegeld von ihnen aus, laßt ihnen die Bastonnade ohne Urtheilsspruch geben, und scheint bei der wachsenden Verwuͤnschung, die auf seinem Namen haftet, seine Grausamkeit zu verdoppeln. Dieser Gewaltthaͤtigkeit und Erpressungen muͤde, haben die angesehensten Einwohner dieser Stadt, worunter Buderbach und Mustapha Pascha (der im vori— gen Jahre die Ehre hatte, den Herzog von Orleans bei sich zu sogiren) gemeinschaftlich eine Adresse an die Franzoͤsische Negie— rung mit einer motivirten Klage gerichtet und um Abhuͤlfe bei diesen gerechten Klagen gebeten. Statt aller Antwort entriß man sie ihren Familien und brachte sie nach Bona in die Cas— sauba. Als Vorwand fuͤr diese Gewaltthaͤtigkeiten gebrauchte man vorgebliche Einverstaͤndnisse mit Abdel-Kader; das wahre Verbrechen ist aber, daß sie es gewagt hatten, sich zu beschwe—

Prim. Sch. 603.

ren. Hier denkt Niemand an Einverstaͤndnisse mit Abdel⸗Kader und es ist durchaus kein Beweis dafür vorhanden. Dies ist ein bloßes Wort, dessen man sich, wie fruͤher in Frankreich des Wor, tes eines Agenten Pitts oder Koburgs, zur Verfolgung der reich, sten und ehrenwerthesten Maͤnner dieser Stadt bedient. Der

Sohn Sidi Hamdens ward hier in dem Augenblick verhaftet,

wo er von seiner Reise nach Frankreich wieder ans Land stieg. Man machte es ihm zum Verbrechen, daß er in ein Pariser Journa

reußisch

eine Reclamation zu Gunsten seines Schwagers, der willkuͤrlich

von Algier nach Bona deportirt worden war, hatte einruͤcken la

sen. Die von Germont ausgeuͤbte Tyrannei ist so groß, daß dine

nr 193.

angesehensten Eiwohner Algier verlassen und, sich in Tunis Smyrna oder Marseille ansiedeln wollen. Dies wuͤnscht man gerade, um ihre reichen Palaͤste um eine Kleinigkeit zu bekom, men. Die Franzoͤsische Regierung bleibt taub bei unsern Klagen

Die Pariser Journale sollen durch das Gold von Tremezen, de sen Pluͤnderung eine Summe von drei Millionen ausmacht;

erkauft seyn. Eine einzige Familie von Kuluglis von Mechlar zahlte 366,900 Fr. in Edelsteinen, Diamanten und gemuͤnzun

Golde. Der Bey Jussuff und der Jude Lassery hatten bei di

ser Pluͤnderung einen großen Antheil; die bedeutendsten Sum men wurden aber dem Hause Vacouet in Marseille abgeliefen Nur der Himmel kann unserm Ungemach ein Ende machen.

snland.

Berlin, 11. Juli. Der Englische Kabinets-Couri Cookes eilte in der Nacht vom GCten mit Depeschen der Gro britanischen Gesandtschaft in Wien durch Achen nach Londa Er hatte den Weg in 103 Stunden zuruͤckgelegt. Man schreibt aus Koblenz vom ten d. M.: „D Gesellschaft der „Liebhaber der Brieftauben“ hat dieser Ta

40 Tauben, mit dem Zeichen „Luͤttich“ auf dem Fluͤgel gesten

pelt, hierher geschickt; hier ließ man sie (mit Ausnahme ein einzigen, die erkrankt war) gestern Morgen um 4 Uhr 20 M nuten fliegen; und es wurde über alles dies, auf den Wun der oben genannten Gesellschaft, eine obrigkeitliche Beglaubigu ausgestellt. Fruͤher sollen die Tauben der Gesellschaft von Ba nach Luͤttich schon in einer viertel Stunde geflogen seyn; kuͤn tig will man sie auch in Mainz, Frankfurt am Main, Muͤnch und Leipzig fliegen lassen.“

Meteorologische Beobachtung.

Nachmittags Abends Nach einmaliger 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

m e mr m Tr.

1836. Morgens 10 Juli. 6 Uhr. ö Lustdruck .... 335 a Par. 33A 07“ Par. 334 82“ Par. Lustwärme ... 4 1380 R. 1290 R. 4 1099 R. Thaupunkt. .. 4 780 R. 1029 R. * S, 6 06 R. Dunstsattigung 63 oCt. SI pct.

Wetter trübe. Regen. 22. 38. Niederschlag 1, o Wolkenzug . . . W. Tachtkälte 4483829

Tagesmittel: Am Ren 33772“ Par... 4 15.20 R. . . 4 6,60 R. .. 2) 1I90ten 83108“ 4 1230 4.8,

Quellwärme 7099 Fluß wärme 1860 Bodenwärme 14,50 Ausdünstung O, 1510)

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ul Den 11. Juli 1836. Im it/, cher Fon de- un d & e Id - CO- Zeta. 571 Fr. ULοur. * Fr. Tour. J Brick. Ueld. * kriet. ( Stpr Ptaudbr. 4

10213 1011 Pomm. do. 625i Kur- u. Neum. do. 1021, do. do. do Schlesische do. Rückst. C. und Z. Seh. d. K. u. N. Told al nareo Leue Pucaten Friedrichs dor Disecouto

St. Scuuld- en. Fr. Engl. Ohl. 30. PrümSeh. d. Seeh Kurm. Obl. m. l.c. Nm. Int. Sch. da. Berl. Stadt- OblI. Königsb. do.

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Daua. do. in Th. * 44

Westpr Pfaudbr. 1031 Grosah. Pos. do. 4 1015

10124 10059 99 ½ 2 1028, J . 87 21615 1835 iz ö

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 6. Juli.

Nieder]. wirkl. Schuld 5613, 6. SGυάη, do. 102138. Kanz, 241 566. 59υ Span. 43. Pussive 13 /,“. Austz. Schuld —. Ii 1314. Preuss. Prüm. Seh. 1073/9. Faiu. Gesterr. Met.

Antwerpen, 5. Juli. . .

assive 13. G. Ausg. Sch. 20. TLipusl. 15. Neue Anl. 3

Frankfurt u. M., S. Juli. ö

Oesterr. 50, Met. 1011,½. 10. Ab 9SMa. 905. 21 593/s. 10 28353. Br. Bank- Aetien 1659. 1657. hartial- Obl. Lobse zu 500 FI. i las. I1AI62. Loose zu 100 Fl. 217. G. Pre lr. do. A C0, Anl. 1007I/. G. Holn. L 5 9,9 ðpau. Anl. A236. A219. 2 Mp Oo Holl. 563, 9. 3

Faris, 5. Juli.

Fo Rente pr. Compt. 1098. 70. fin cour. 108. 90. 3 compt. 80. 60. sin cour. S0. 70. So Neap. 100. 9. 3M h Rente AI. Lassie 125. Neue Ausg. Sch. Ausg. 8 I,. 30, Portug. 521.

ö . , 6. Juli.

zo, Miet. 1019. A* gos/s. 3. vσßᷓðV.

—. Pak -Aetien 13856. Neue Aul. 571.

65 M1. 68.

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Königliche Schauspiele.

Dienstag, 12. Juͤli. Im Schauspielhause, zum ersts male wiederholt: Die Wittwe, Drama in 4 Abth., ven Che lotte Birch-Pfeiffer.

Mittwoch, 13. Juli. Im Opernhause: Die Gouvernant Lustspiel in i Akt, von Th. Körner, Hierauf: Joscph Aegypten, musikalisches Drama in 3 Abth., Musik von Meh

Koͤnigstädtisches Theater.

Dienstag, 12. Juli. Hinko, der Stadtschultheißen St von Nuͤrnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspi „Der juͤngere Sohn“, mit freier Benutzung des Storchist Romans, von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Herr Grohmann; 4 Koͤniglich Staͤdtischen Theater zu Pesth, Koͤnig Wenzel,“

erste Gastrolle.) . . 6 Mittwoch, 13. Juli. Die Ritter von Malta, histerist mantisches Drama in 6 Akten, nach de la Madeleine's Rolmh⸗

frei bearbeitet von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.

Redactenr Rd. Cote.

* 0 n

echts auf dem rregen, ließ ich mich

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Geheimen Justizraths beizulegen.

dcerichts⸗Rath bei dem Land- und Stadtgerichte zu Pleschen zu

Math, Kaͤmmerer, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigt:

Weinsberg, nach Teplitz.

bern ohne die geringste Veraͤnderung angenommen, und man ing zu dem Budget des Kriegs-Ministeriums uͤber. Hr. Mou—

'i. Praͤsidenten Veranlassung, seine schon fruͤher in der Deputirten⸗ = Rammer dargelegten Ansichten uͤber diese Kolonie zu wiederho—

aganz⸗Ministeriums uͤbergegangen. ie Aufmerksamkeit des Ministeriums auf das traurige Schick—

uf 500,000 Fr.

ELEKts vorgelegt, welcher aber nicht zur Eroͤrterung gelangt sey.

Hibaudschen Prozesses beauftragt war, ist jetzt vollstͤndig in Druck erschienen und an die Mitglieder des Pairshofes ver—

Pohnung, lergang na

Allgemeine

t Staats-Zeitung.

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Berlin,

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Mittwoch den 13ten Ju

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1836.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, dem Ap— pellationsgerichts⸗Rath Mathieu zu Koͤln den Charakter eines

Des Königs Majestaäͤt haben den Ober-Landesgerichts-Asses— sor von Frankenberg-Proschlitz zum Land- und Stadt—

ernennen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Geheimen Ober Registrator Marquardt, im Justiz-Ministerium, zum Hof— ath zu ernennen und die fuͤr denselben ausgefertigte Bestallung rächt zu vollziehen.

Im Bezirke der Koͤnigl. Negierung

zu Magdeburg ist der Prediger Leopold in Zethlingen um evangelischen Pfarrer in Ebendorf, Kreis Barleben, und er Kandidat des Predigtamts, Paproth, zum evangelischen farrer in Falkenberg und Ferchlip, Kreis Seehausen in der Iltmark, ernannt worden.

Abgereist: Se. Erzbischoͤfliche Gnaden der Erbischof zu Eoͤln, Dr. Freiherr Droste zu Vischering, nach Kön.

Se. Excellenz der Kaiserl. Oesterreichische Wirkliche Geheime

Rinister am hiesigen Hofe, Graf von Trautmannsdorff—

Zeitungs⸗Nachrichten. . 8 ö

Paris, 6. Juli. Gestern arbeitete der Koͤnig in Neuilly t den Ministern des Krieges, der Justiz und der auswaͤrtigen Angelegenheiten. e

In der gestrigen Sitzung der Pairs-Kammer wur— en die Budgets der auswärtigen Angelegenheiten und des In—

ler gab durch einige Bemerkungen uͤber Algier dem Conseils—

n. In der heutigen Sitzung wurde das Budget des egs-Ministeriums angenommen und zu dem Budget des Fi—

Herr Dubouchage lenkte

der Pensionaire der vormaligen Civilliste. Er verlangte, daß ie Summe von 400,600 Fr. in dem Budget von 1838 erhoht wuͤrde. Der Finanz-Minister twiderte, daß die Regierung sich auf das Ernstlichste mit ijesem Vorschlag beschäftigen werde. Nach einigen un— hesentlichen Bemerkungen wurde uͤber das gesammte Ausgabe— budget fuͤr 1837 abgestimmt und dasselbe durch 197 gegen 5 Ftimmen angenommen. Die Kammer ging darauf zur Eroͤr— rung des Einnahme-Budgets fuͤr 1837 uͤber. Her Dubou— age machte darauf aufmerksam, daß sich bei dem Vergleich s Einnahme- und Ausgabe-Budgets für 1837 ein Defizit von wa 10 Millionen ergebe. Das Ministerium hoffe zwar, dasselbe rch einen Ueberschuß bei den indirekten Steuern hinlänglich

decken, aber er fuͤrchte, daß dies um so weniger gelingen erde, da, allem Anschein nach, der Zoll auf Kolonial-Zucker deutend weniger einbringen werde und bei anhaltendem Kriege Spanien auch die dortigen Graͤnz-Zoͤlle einen bedeutenden hinder⸗Ertrag ausweisen wuͤrden. Der Finanz-Minister b einige Aufschluͤsse, aus denen hervorging, daß die Einnahmen 's ersten Semesters dieses Jahres, im Vergleich mit dem rsten Semester des Jahres 1835, trotz der Verminderung des olles auf Kolonial⸗-Zucker, einen Ueberschuß von zehn Milllonen usweisen. Hinsichtlich der Verminderung der Einnahme bei em Zuckerzolle koͤnne die Reglerung kein Vorwurf treffen, denn leich bei Eroͤffnung der Session habe sie der Deputirten-Kam— er einen Gesetz-Entwurf zur Besteurung des Runkelruͤben-Zuk—

Die Regierung zweifle aber nicht, daß die Kammern im naͤch— en Jahre die zur Erhebung jenes Zolles nothwendigen Maßre— eln anordnen wuͤrden. Die Sitzung dauerte beim Abgange der bost noch fort. j Vorgestern Abend um 9 Uhr begab sich der Herzog Deca— cs nach der Conciergerie und ging ungefähr 10 Minuten in em Hofe des Gefaͤngnisses mit Alibaud auf und ab. er Bericht der Kommission, die mit der Instruction des

eilt worden. Obgleich das Wesentliche aus demselben schon litgetheilt worden ist Es. das vorgestrige Blatt der St. tg.), ö doch auch noch nachstehender Auszug nicht ohne In— eyn: . letz den Gebrauch seiner Zeit am 28. Juni giebt Alibaud 6 Auskunft; „„Ich siand gegen 10 Uhr Morgeus auf und ant dem Kaffeehause Felir, um die Zeitung zu lesen; welches rn ich las, erinnere ich mich nicht; aber ich hielt mich, wie ge— ; ich, bei dem Artikel über den König und seine Familie auf; lahm hierauf mein Frühstück ein und begab mich dann in meine um meinen Stock zu holen. Hierauf machte ich einen Spa— . 1 Ely säischen Feldern, und als ich am Eingange der . . Neuillt führt, Stadt-Sergeanten sah, erlaugte ich die g. ge 1 aj der König noch nicht angekommen sey; ich erwartete 3 3 en König die Allee heraufkommen sah, postirte ich mich Eingang der Elysäischen Felder, bei den neuen Gebäuden,

angewendet habe. auf die Wunde aufgetragen und, sobald es verdampft war, er— neuert und dies etwa eine Stunde fortgesetzt. hat auf diese Weise 40 Neger gerettet, die von Schlangen ge— bissen waren, welche zu den gefaͤhrlichsten gehoͤrten, und glaubt, daß das Terpentinoͤl auch mit Nutzen bei der Hundswuth ange— wendet werden koͤnne. .

giebt nachstehende Details uͤber ein Gewitter, welches von au— ßerordentlichen Erscheinungen begleitet war: war das Wetter den ganzen Morgen uͤber vollkommen klar und heiter, aber die Luft war bei Nordwind außerordentlich heiß. Gegen zwei Uhr Nachmittags zogen sich im Norden einige

ner, aber ohne starke Blitze. und auch nicht sehr niedrig. Gegen drei Uhr fiel starker Hagel,

ein Gespräch ein. Einige Minuten darauf fuhr der König vorüber; aber er saß mir nicht recht zur Hand, und deshalb legte ich nicht auf ihn an. Nun begab ich mich wieder nach Haus, um meinen Stock abzulegen, und begab, mich dann nach dim Kaffechause, wo ich mit Cauvry eine Partie Billard spielte. Ich gab das Spiel auf, ohne die entscheidende Partie (a belle) machen, weil die Zeit drängte. Ich holte meinen Stock wieder ünd ging nach den Tuͤile⸗ rieen über die neue Brücke, wo ich ein 2 Sous-Stück bezahlte, und 1 Sou wiederherausbekam; ich wollte meinen Rock nicht aufknöpfen, aus Furcht meinen Dolch fallen zu lassen, und steckte deshalb diesen Son in die hintere Rocktasche, wo man ihn gefunden haben muß. Auf dem Caroussel-Platze angekommen, sah ich, daß der König noch nicht wieder fortgefahren war, weil noch viele Wagen auf dem Hofe und viele Livree-Bedienten vor den Thüren standen. Ich kniüspfte nun ein Gespräch mit dem National⸗Gardisten an, der bei dem Triumph-Bogen auf Schildwacht stand. Ich wuterhielt mich mit ihm wohl eine halbe Stunde über das Monnimnnt, vor dem wir stan— den. Als ich die Wagen des Königs anfahren en, verließ ich die Schildwache und stelge mich an den Ort, wo ich ergriffen wurde.““ Der Berichterstatter führt mehrere Personen an, gegen die sich im ersten Augenblick ein unbestimmter Verdacht erhoben hatte, und fährt dann folgendermaßen fort: „Es war dem General-Prokurator gemeldet worden, daß ein Frauenzimmer, Namens Louise Bart, die am 25. Juni bei der Wache auf dem Caroussel-Platze gestanden habe, um den König vorüberfahren zu sehen, in dem Augen⸗ blicke der Detonation und der Verhaftung des Mörders gesehen habe, wie zwei junge Leute mit dem Ausrufe: „„Welches Unglück! Der König ist verfehlt!““ die Flucht ergriffen hätten. Die Lonise Bart ward demnach vorgefordert und sagte aus, daß sie Zenge des von Aliband begangenen Verbrechens, seiner Ver— haftung und der eiligen Flucht zweier jungen Leute gewesen sey, welche die oben angeführten Worte ausgerufen hätten. Die Louise Bart fügte hinzu, daß, als sie einem neben ihr stehenden Manne jenen Umstand mitgetheilt hätte, dieser ihr erwidert habe, daß Frauenzim— mer sich um solche Dinge nicht zu bekümmern hätten, und daß jene jungen Leute wahrscheinlich Hülfe herbeiholten. Dieser Mann war in bürgerlicher Kleidung, und die Louise Bart erklärt, ihn nicht wie— dererkennen zu können. Was die beiden jungen Leute betrifft, so glaubt sie, daß dieselben etwa 25 his 26 Jahr alt und von verschie— dener Größe waren; sie hatten Bärte unter dem Kinn und trugen Beide QOberröcke. Unter diesen Umständen ist es nicht möglich gewe— sen, diesem Zeugnisse, welches ohnehin das Resultat einer im Augen— blicke der Verwirrung und der Unordnung gemachten Beobachtung war, weitere Folge zu geben. Sie sehen also, m. H., daß die In— struction durchaus keinem Mitschuldigen des Alibaud auf die Spur gekommen ist.“

Einigermaßen im Widerspruche mit den letzten Worten des obigen Auszuges heißt es in einem hiesigen Blatte: „Die Aussage der Louise Bart hat die Polizei in Bewegung gesetzt, um die beiden jungen Leute aufzusuchen, die nach dem Attentate Alibaud's die Flucht ergriffen haben sollen, und wenn wir den uns zukommenden Geruͤchten trauen duͤrfen, so ware es wirklich gelungen, einen derselben zu erwischen, wodurch die Instruction des Prozesses eine großere Ausdehnung erhalten wuͤrde.“ Die ministeriellen Blaͤtter theilen uͤbereinstimmend den nachste— henden Artikel mit: „Der Praͤsident des Pairshofes hat in Bezug auf das Attentat vom 25. Juni noch eine nachträgliche Instruction angeordnet. Der Instructions-Richter Jourdain hat gestern Morgen mehrere Zeugen vernommen. Es ist gewiß, daß die Debatten am Donnerstag noch nicht, sondern fruͤhestens am Freitag eroͤffnet werden.“

Durch ein Cirkular des Polizei-Praͤfekten wird saͤmmtlichen Polizei⸗Kommissarien aufgegeben, das oͤffentliche Aushaͤngen der Bilder des Pepin, Morey und Fieschi nicht ferner zu gestatten; auch soll das Bildniß Alibaud's nicht oͤffentlich ausgehaͤngt wer— den durfen.

Man sagt, daß Herr Naundorff die Absicht habe, gegen die Entscheidung des Ministeriums, hinsichtlich seiner Verwei— sung, an den Staatsrath zu apelliren.

Der Messager sagt: „Der Matschall Clauzel wird nun mit Naͤchstem nach Algier abgehen; er hat sich endlich, wie man versichert, mit dem Ministerium verstaͤndigt, und die Schwierig— keiten, die ihn verhinderten, sein Kommando wieder zu uͤberneh— men, sollen gehoben seyn. Man sagt auch, daß, auf die Vor— stellungen des Marschalls, dem General Bugeaud sehr bestimmte und sehr strenge Instructionen zugegangen seyrn, wonach dem— selben vorgeschrieben wuͤrde, sich nicht die geringste Neuerung ohne hoͤhern Befehl zu erlauben.“ 15 u. .

In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften am 4. Juli legte Herr Geoffroy de Saint-Hilaire acht von Herrn Werner angefertigte Zeichnungen vor, die den in der Königl. Menagerie lebenden Orang-Utang in verschiedenen Si— tuationen darstellen. Herr Geoffroy de Saint-Hilaire schlug vor, die Ordnung der Bimanen oder Zweihaͤnder, als nicht noth— wendig durch die Natur-Verhaͤltnisse begruͤndet, aufzuheben. Dagegen glaubt er aus seinen Beobachtungen schließen zu duͤr— fen, daß es zwei Arten des Orang-Utang giebt, von denen die eine, der Chimpanse, ausschließlich in Afrika, die andere, der eigentliche Grang-Utang, auf den Indischen Inseln lebt. Herr Tschiffeli zeigte der tab, in einem Schreiben an, daß er in Brasilien das Terpentinsl gegen den Schlangenbiß mit Erfolg Das Oel wurde mit dem Barte einer Feder

Herr Tschiffeli

Ein Schreiben aus Chalons-sJur-Saone vom 2. Juli

„Am 30. Juni

olken zusammen, und bald hoͤrte man einen anhaltenden Don— Das Gemolk war nicht sehr dick

Wege nach pen Tuilerieen. Um keinen Verdacht zu mit einem ebenfalls dort stehenden Manne in

der aber durchaus trocken und ohne einen einzigen nassen Tro— pfen war.

zipal⸗-Bill erfolgte. Sitzung“, sagt derselbe, „hat klar gezeigt, was von ihnen zu erwarten ist. G sern beendigt, hause uͤberbrachten Amendements erst nach drei Monaten wie⸗

die meisten aber die einer großen Nuß, und mehrere waren so groß wie Huͤhnereier und noch großer. Der Wind kam bestaͤn— dig aus dem Norden, aber gluͤcklicherweise war er nicht sehr heftig. Im Suden blieb der Himmel heiter, und man bemerkte sogar Sonnenschein. Die Hitze blieb dabei immer gleich groß. Das Gewölk zog von Norden nach Suͤden, und der Hagel zer— stoͤrte mit einer furchtbaren Gewalt den ganzen Raum, den es durchzog; einige Gemeinden haben ihre ganze Aerndte unwider⸗ bringlich verloren. Einiges Gefluͤgel wurde getoͤdtet, anderes schwer verwundet. In lockeres Erdreich schlugen die Hagelkoͤr— ner ein bis zwei Zoll tief ein; sie waren fast durchgaͤngig rund und so glatt, als eb sie polirt waäͤren; man hat einige derselben gemessen und gewogen, sie hatten 28 bis 26 Linien im Durch— messer und eine Unze an Gewicht, obgleich sie nicht unmittelbar nach ihrem Falle gesammelt worden waren. Man fand, als man einige Hagelkoͤrner durchschnitt, in der Mitte eine Art von Kern, dessen Farbe von mattem Weiß, etwa wie stark zusam— mengedruͤckter Schnee, war, dann kam eine Lage von glänzendem Eise, dann wieder eine Lage, die der Masse des Kernes ahnlich sah, und dann wieder eine Lage von glaͤnzendem Eise. Das Gewitter dauerte etwa eine Viertelstunde, dann folgte ein mi— nutenlanger schwacher Regen, und hierauf wurde die Luft wie— der ganz heiter, und die Hitze dauerte fort. Die aͤltesten Leute erinnern sich keines ähnlichen Ereignisses.“

Im Journal de Paris liest man: „Die Karlistische Ex⸗ pedition, die in Asturien eingedrungen ist, hat bei Losa ein Ge— fecht mit dem General Castaneda gehabt, welcher dabei sehr gefaͤhrlich verwundet worden ist. Am 30sten standen die Karlisten in Rey— nosa; am 2. Juli war Espartero mit 14 Bataillonen in Trevino. Cordova hat eine ruͤckgaͤngige Bewegung gemacht, um gegen Villareal zu marschiren, der Penacerrada bedrohte. Von Bilbao aus sind zur See Truppen nach Asturien gesandt worden.“ Die Quotidienne bemerkt, daß die Karlisten, die den General Castaneda bei Losa geschlagen haͤtten, dieselben waren, deren gaͤnzliche Aufreibung das Journal de Paris vor zwei Tagen angezeigt habe.

Großbritanien und Irland.

London, 5. Juli. Die Abreise der Landgraͤfin von Hessen— Homburg nach dem Kontinent ist nun auf den Montag fest bestimmt.

Die Proclamation, durch welche Sir F. Head das Ver⸗ sammlungshaus von Ober-Kanada aufgelsst hat, ist dort die Veranlassung sehr heftiger Diskussionen geworden.

Die Ausdruͤcke, deren sich O Connell in der gestrigen Siz⸗ zung des Unterhauses bediente, scheinen den Ministern doch er— was zu arg gewesen zu seyn, denn eines ihrer Haupt-Organe, der Globe, aͤußert sich heute, nachdem es freilich den Lord Stanley, gegen den jene Ausdruͤcke vorzuͤglich gerichtet wa— ren, wegen seiner politischen Gesinnungen noch weit schaͤrfer mitgenommen hat, uͤber Ersteren folgendermaßen: „Es thut uns sehr leid, durch die persoͤnliche Hitze, die Lord Stanley's An— griffe gewohnlich hervorrufen, solche Auftritte, wie den gestrigen mit Herrn O'Lonnell, veranlaßt zu sehen. Lord Stanley war allerdings sehr herausfordernd, aber seine Herausforderungen uͤberschritten in Bezug auf Herrn O 'Con— nell nicht die parlamentarische Ordnung, was die Erwiderungen des Mitglieds fuͤr Kilkenny thaten. Wir muͤssen es offen sa— gen, ein Mann, der, wie Herr O'Connell, ein so ausgezeichne— tes Leben, wie das seinige, nicht in Zweikaͤmpfen mit je— dem hitzkoͤpfigen Orangisten, der das seinige gegen das eines so gehaßten Feindes zu wagen bereit seyn moͤchte, auf's Spiel setzen will, und sehr mit Recht, ein Mann, sagen wir, der fuͤr seine oͤffentliche Sprache Straflosigkeit fordert, der sollte sich auch aller moglichen Mäßigung in seinen Ausdruͤcken befleißigen. Leider wird dies wohl zu viel von Hrn. O Lonnell verlangen heißen, und auch gewiß zu viel, wenn man von seinen kleineren Feinden erwarten wollte, sie sollten sich des Vortheils der von ihm selbst in Anspruch genom— menen Straflosigkeit nicht bedienen, um ihn mit äͤrgerem Schimpf zu uͤberhaͤufen, als sie einem Andern anzuthun wagen wurden. So buͤrgert sich nach und nach eine leidenschaftliche zuͤgellose Sprache im Parlament ein, die dem Zweck der Debatten eben so unguͤnstig ist, wie sie Allen, die daran Theil nehmen, oder die sie peranlassen, zur Schmach gereicht.“

Der National enthaͤlt ein Schreiben aus London vom J. Juli, unterzeichnet A. M. (wahrscheinlich Armand Mar— rast, der sich aus Frankreich nach England gefluͤchtet hat), wel— ches, wenn man die politische Tendenz jenes Blattes und seines muthmaßlichen Korrespondenten bedenkt, namentlich wegen der darin enthaltenen Beurtheilung O' Connell's und seines Beneh— mens, die, uber diesen Mann aus solcher Quelle kommend, von eigenthuͤmlichem Interesse ist, als Beitrag zur Beleuchtung der je sigen Englischen Verhaͤltnisse dienen kann. Der Korrespondent

schreibt am Tage nach der Sitzung des Unterhauses, in welcher dessen

letzte Entscheidung fuͤr diese Session uͤber die Irlaͤndische Muni—

„Das Verfahren der Whigs in der gestrigen Kaum war die Konferenz zwischen beiden Haäͤu— so schlug Lord J. Russell vor, die vom Ober—

der vorzunehmen. Das hieß so viel, als die Partie verloren

geben und die Corporations-Bill, die so feierlich angekuͤndigt wor— den war, und mit der man einstweilen in Irland den Frieden erkauft hatte, bis zur naͤchsten Session vertagen. Endergebniß der Kollision zu wuͤrdigen, muß man sich erinnern, daß die Existenz des Ministeriums selbst von den Bedingungen abhaͤngt, auf die es mit den Irlaͤndischen Deputirten eingegangen ist? Man muß sich erinnern, daß die Thron⸗Rede foͤrmlich erklart hatte, es sollten in dieser Session Irland dieselben Rechte ge— sichert werden wie England, und es solle nicht nur die Corpora— tions-Bill, sondern auch die Zehnten⸗Bill mit den Appropria— tions-Klauseln votirt werden. Fuͤr diesen Preis und nur fuͤr diesen

Um dieses

Einige Hagelkoͤrner hatten die Große einer Kirsche,

schlossen sich die Irlaͤndischen Deputirten dem Lord John Russell