1836 / 197 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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vorigen Jahr habe sich diese Ausfuhr auf 5 Millionen Pfund belaufen; dessenungeachtet habe sich der Handel zwischen Frank⸗ reich und England in einem höchst unbefriedigenden Zustande befunden, denn waͤhrend letzteres die Wolle des ersteren zu ei— nem rein nominellen Zoll nehme, gleiche der von Frankreich auf Englische Wolle gelegte Zoll fast einem Verbot; er habe jedoch gehört, daß Frankreich kaͤrzlich eine Reduction in diesem Zoll vorgenommen, und er hoffe, daß der Minister dies werde be— staͤtigen koͤnnen. Herr P. Thomson erwiderte, dies sey allerdings geschehen, und zwar in Folge der Vorstellun— gen, welche die Englische Regierung in dleser Hinsicht der Fran⸗ zoͤsischen gemacht habe. Herr C. Lushington fragte sodann den Unter⸗-Staats-Secretait fuͤr die Kolonieen, ob das Comité zur Befoͤrderung des Auswanderns von Frauenzimmern nach Australien mit Genehmigung der Regierung handle; es habe schon 12 Schiffe mit ungefähr 1500 weiblichen Individuen ab— gesandt, und diese seyen fast alle wohlbehalten an Ort und Stelle angelangt; ja, die beiden letzten Schiffe, auf denen sich 600 Wei— ber befunden, hatten ihre Bestimmung erreicht, ohne daß ein einziger Todesfall unterweges vorgekommen; er wuͤnsche daher zu wissen, ob die Regierung mit diesem Comité zufrieden sey, oder ob die Kolonial-Regierung von Australien ihren Bei— fall daruͤber zu erkennen gegeben. Sir G. Grey er— klaͤrte, daß dieses Comité der Kolonie Australien sehr we— sentliche Dienste geleistet habe; es sey freiwillig zusammen— getreten, und die Mitglieder desselben arbeiteten unentgeltlich fuͤr den Zweck, den sie sich vorgenommen; die Grundsaͤtze aber, nach denen es handle, seyen von der Regierung genehmigt worden. Lord J. Russell erhielt darauf die nachgesuchte Erlaubniß, eine Bill zur Ausfuͤhrung des vierten Berichis der Kirchen⸗Kommis⸗ sarien, der sich auf die geistlichen Pflichten und Einkuͤnfte bezieht, einbringen zu duͤrfen, ünd beantragte, daß das Haus sich uͤber die Bill in Bezug auf die herrschende Kirche von England in den Ausschuß verwandeln mochte. Diese Bill bezweckt eine angemes⸗ senere Vertheilung der Gehalte der hoͤheren und niederen Geist⸗ lichkeit oder eine großere Ausgleichung zwischen ihren respektiven Functionen und *r rren⸗ nach dem von der Kirchen⸗Kommis⸗ sion vorgeschlagenen Plan (aus welchem bereits fruͤher das We—

sentlichste mitgetheilt worden ist); Herr C. Lushington

shlug ot Amendement zu Lord Russell's Antrage vor, daß erst eine Adresse an Se. Masestät beschlossen werden moͤchte, mit der Bitte um Ernennung einer Kommission, welche untersuchen sollte, ob es nicht , , das jetzt bestehende System, wonach Bischöfe von einem Bisthum nach einem anderen ver— setzt werden koͤnnen, abzuschaffen; dieser Vorschlag wurde aber mit 124 gegen 41 Stimmen verworfen, und das Haus verwan— delte sich in den Ausschuß uͤber die besagte Bill, mit der es bis zur Sten Klausel gelangte. Am Schluß der Sitzung erhielt noch Lord Morpeth , zur Einbringung einer Bill, wodurch die Veräußerung von Corporations-Eigenthum in ge— wissen Irländischen Staͤdten beschränkt werden sollte, und Herr Spring Rice zur Einbringung einer Bill uͤber das Postwe— sen. Letzterer zeigte auch an, daß er am Montage mit der Stempel⸗Bill vorzuschreiten gedenke. .

London, 9. Juli. Der Kanzler der Schatzkammer, Herr Spring Rice, und seine Gemahlin gaben vorgestern ein Diner, zu welchem unter Anderen der Herzog von Richmond, Lord Stanley, Sir Stratford Canning, Sir R. Inglis und der

Russische Geschäftsträger Baron Maltitz mit seiner Gemahlin

eingeladen waren. Dann war noch Soirée bei der Lady Theo— dosia Spring Rice, zu der sich auch die drei Persischen Prin— zen, der Preußische und mehrere andere fremde Gesandten ein— fanden. Die Persischen Prinzen hatten vorher bei Lord Glenelg, dem Kolonial⸗Secretair, zu Mittag gespeist. .

z Herr Shiel hatte gestern eine Unterredung mit Lord Mel— ourne.

Herr Daniel Harvey, eines der Mitglieder fuͤr Southwark, ein Ultra⸗Radikaler, der, weil er bei der Irlaͤndischen Zehnten— Bill nicht fuͤr die Appropriations⸗Klausel gestimmt, von seinen Konsti⸗ tuenten einen scharfen Verweis erhalten hatte, zeigt jetzt seinen Waͤhlern an, daß er nicht langer ihr Repraͤsentant bleiben könne. Sein desfallsiges Schreiben ist von gestern datirt und lautet folgendermaßen: „Meine Herren! Getreu meinem Entschluß, einen Parlamentssitz, der kicht von dem entschiedenen und voll— kommenen Beifall meiner Konstituenten unterstuͤtzt wird, nicht beizubehalten, eroͤffne ich Ihnen hiermit, daß es meine Absicht ist, noch vor dem Schluß dieser Session die Repraͤsentation Ihres Wahlorts aufzugeben. Ruͤcksichten politischer und persoͤn— licher Art, wenn auch dem Grade nach sehr ungleich, haben mich in meinem Vorhaben bestaͤrkt. Ich war stets der Mei— nung, daß die Repraͤsentanten großer Waͤhlerschaften sich von den Parteien, dem Fluch jeder guten Regierung, fern halten und, als die Herolde der offentlichen Stimme, offen und furchtlos jene politischen Veraͤnderungen vertheidigen und einschaͤrfen muͤs— sen, die, so unschmackhaft sie auch fuͤr die privilegirten Staͤnde seyn mogen, doch mit Recht als wesentlich nothwendig fuͤr die gute Regierung eines aufgeklaͤrten Volks angesehen werden. we crn eg er un ist, wie Sie wissen, die Richtschnur der Par— teien, aber ich habe es stets verschmaͤht, mich dadurch leiten zu lassen, weil ich uͤberzeugt bin, daß Staatsmänner den Geboten der Pflicht folgen muͤssen, ohne auf einzelne Uebelstaͤnde zu ach— ten. Anders zu handeln, ist jederzeit tadelnswuͤrdig, in diesem Augenblick aber ware es verbrecherisch; wenigstens ist dies meine gewissenhafte Meinung, und wenn ich mich in dieser Hinsicht irre, so buͤßz ich allein fuͤr diesen Irrthum, denn ein groͤßeres politi— sches Hpfer, als ich jetzt, kann Niemand bringen. Doch es muß gebracht werden, denn ich kann mich nicht dezu entschließen, bloß ein stummes Parlaments-Mitglied abzugeben, daß sich ganz passiv verhalt und nur in der Menge mitzaͤhlt, das sich durch eine Aufforderung des Schgtzzamtes verlocken läßt, die Reihen der einen Seite bei einer Abstimmung zu verstärken, wenn es sich um eine Frage handelt, die von zwei streitenden Parteien so geschickt gewählt ist, daß sich Niemand dadurch kann fangen lassen, ausgenommen ihre blinden Anhaͤnger. Es wäre ein Gluͤck fuͤr die Menschheit, wenn weiter Niemand durch das Spiel betrogen wuͤrde. Die Irlaͤndische Zehnten-Bill ist nicht die einzige Maßregel des jetzigen Ministeriunis, der ich nicht beipflichten kann. Die ganze Politik desselben ist zaudernd, furchtsam und entmuthigend fuͤr seine Freunde, wahrend sie seinen politischen Feinden kuͤhnen Muth einfloͤßt. Eine ungeschickte und zitternde Hand thut fuͤr Alles etwas und thut nichts ordentlich, und so wird es bleiben, bis festere und kräftigere Häͤnde eine Regie— rungsweise einschlagen werden, die allein die Sicherheit, Wohl— fahrt und Freiheit des Volks zu ihrem Zweck haben wird. Meine Freunde, lassen Sie sich nicht durch eitle Predigten ge⸗ gen die Lords vom Pfade der Pflicht ableiten. Es sitzt der Nation ein Staubchen im Auge, das erst entfernt werden muß, ehe Sie den Sitz der Krankheit . ermitteln koͤnnen. Der

Hauptfehler liegt in dem Bau des Unter auses, und es ist ein Ge⸗

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genstand, der alle Prufung verdient, woher es koͤmmt, daß 309 Mit- glieder den Weg in ein reformirtes Unterhaus finden, die sich dort einer Regierung widersetzen, welche aus Hoͤflichkeit ein „Re—⸗ form⸗Ministerium“ genannt wird. So lange die Lords so maͤch⸗ tige Unterstuͤäung erhalten, werden die Minister wenig mehr zu thun haben, als ihr Gehalt einzustreichen, und das olk wenig mehr, als sie zu besolden. Wenn aber auch die Moister viel— leicht damit zufrieden sind, so wird es sich doch das Publikum nicht gefallen lassen. Mir ist es ganz klar, wie das Ding geht, und wie es sich aͤndern ließe. Die Zahl der Waͤhler mußte sehr vergroͤßert werden und nirgends aus weniger als 1000 bestehen, waͤhrend die Dauer der Parlamente bedeutend abzu— kürzen und ein Parlament, sobald es gewaͤhlt, nicht anders als durch den Ablauf seiner Zeit oder durch eigene Ein— willigung aufzuloͤsen wäre. Auf diese Weise konnte der Einfluß des Volks sich gehoͤrig geltend machen und seine Kontrolle mit den Waffen heilsamer Verbesserung ausgeruͤstet seyn. Ein so konstituirtes Parlament wurde die Gesinnung der Nation treu abspiegeln, und sollte es ihm nicht gelingen, die Lords gutwillig zu seinen Maßregeln zu bekehren, so würden Ihre Herrlichkei— ten wenigstens einsehen muͤssen, daß sie ihre Wuͤrde nur durch einen weisen Nichtgebrauch ihrer Gewalt bewahren koͤnnten. Mögen dann die solchergestalt gewahlten Repraͤsentanten nur fest die Rolle wachsamer Herren spielen, und es wird mit dem Gezaͤnke der Diener, sie moͤgen einen hohen oder einen niedrigen Platz einnehmen, bald ein Ende haben. Der mich selbst betreffende Theil läßt sich kurz abmachen. So lange ich mir schmeicheln konnte, daß meine geringen Dienste meinen Konstituenten angenehm oder dem Lande nuͤßzlich seyen, verhehlte ich sorgfaͤltig die mannichfachen Entbehrungen, denen ich mich durch die uͤbereilte und unbesonnene Ausgabe von 36,000 Pfund in einer Reihe von kostspieligen Wahlkämpfen aus— setzte, und die durch Streiche der Bosheit und Unterdruͤckung, welche jeden Versuch, diese Verluste zu ersetzen, vereitelten, noch vermehrt wurden. Niemand im Unterhause hat groͤßere Anspruͤ⸗ che auf die nachsichtsvolle Beurtheilung von Seiten seiner Kon stituenten oder des Landes, als ich; denn wahrend es andern Mitgliedern frei stand, ihre respektiven Geschaͤfte zu betreiben, war es mir versagt, mich mit denjenigen Gegenstaͤnden zubeschaͤftigen, fuͤr wel⸗ che , und Neigung mich bestimmten. Ich rechne nur maͤßig, wenn ich sage, daß während der zwei Sessionen, wo ich die Ehre hatte, Ihr Repraͤsentant zu seyn, mein Verlust nicht weniger als 6005 Pfd. betrug, indem keinem Parlaments-Mitgliede die Betreibung von Privat-Geschaͤften gestattet ist. Da es mir durch Ihre Vorstellungen untersagt ist, eine Meinung auszusprechen, die mit den Maßregeln der von Einigen unter Ihnen so ge— nannten „liberalen Regierung““ im Widerspruche stehen, und da ich es verschmaͤhe, ein freier Mann in Fesseln zu seyn, so kann mein Entschluß, in die Reihen meiner Mitbuͤrger zuruͤckzutreten und mei—⸗ nen Beruf, von dem ichdurch einen parlaments⸗Befehl ausgeschlossen bin, wieder in Ruhe fortzusetzen, Sie nicht uͤberraschen, und obgleich ker ut ,, ist Advokat) nicht auf dem hohen und dornigen Pfade des oͤssentlichen Beifalls liegt, so fuͤhrt er doch zu einem ehrenvollen Wettstreite, sichert die Ruhe des Geistes und wird vor Allem mich davor schuͤtzen, beständig durch die unvernuͤnftige Un— zufriedenheit des Volkes gestoͤrt zu werden. Indem ich so, we⸗ nigstens fuͤr jetzt, meine politische Laufbahn schließe, wuͤnsche ich Ihnen meinen Dank, den kein momentaner Verdruß schwaͤchen kann, fär die Bereitwilligkeit auszudruͤcken, mit welcher Sie mich zu einer Zeit erwaͤhlt haben, wo die Auszeichnung von unschaͤtzbarem Werthe war, so wie das stolze Bewußtseyn, welches mir der Gedanke einfloͤßt, daß meine unbedeutenden Opfer nur auf mich selbst zuruͤckfallen, und daß ich, indem ich meine . mit dem politischen Publikum abschließe, demselben nichts als Wohl— wollen schuldig bin, eine Schuld, die ich niemals zu streichen denke. Ich bin u. s. w. D. W. Harv 3.

Die Ungewißheit uͤber das Resultat der bevorstehenden Wah— len in Spanien und der Umstand, daß die Armeen im Norden, wie es scheint, gar keine Fortschritte gegen die Insurgenten ma— chen, tragen dazu bei, daß auf dem zie r, Fonds⸗Markt jetzt fast gar keine Geschäfte in Spanischen Papieren gemacht wer— den, und daß auch in den anderen fremden Fonds wenig Ver— aͤnderung stattgefunden hat.

Aus Hobarttown in Vandiemensland sind Briefe bis zum 5. Maͤrz eingegangen; sie melden die Ankunft des Verbrecher⸗ schiffs „Asia“ von England. Die Kolonie war von so heftigen Regengüssen heimgesucht worden, daß alle Fluͤsse austraten und großer Schaden durch die Ueberschwemmungen angerichtet wurde; in Hobarttown allein schaͤtzt man ihn auf 2 z000 Pfd.

In den letzten Nord-Amerikanischen n. wird allge⸗ mein uͤber die zu erwartende schlechte Weizen-Aerndte geklagt. In Pennsylvanien, Virginien, Maryland und Delaware glaubt man kaum auf den vierten Theil des sonstigen durchschnittlichen Ertrages hoffen zu duͤrfen. Denselben Blaͤttern zufolge, war im Repraäͤsentanten⸗Hause von Pennsylvanien eine Bill durch gegangen, die der Bank der Vereinigten Staaten gestattet, No— ten zu 5 Dollars auszugeben. Der Legislatur von Maine la ein Entwurf zu einer Staats-⸗Bank mit einem Kapital von Millionen Dollars vor; da aber die Session schon sehr vorge— ruͤckt war, so zweifelte man, ob dies Projekt noch . wuͤrde. In New-Hork soll von der Bank der Vereinigten Staa— ten eine Agentur zum Kauf und Verkauf fremder und inlaͤndi— scher Wechsel gegruͤndet worden seyn, wobei, wie man glaubt, ein Kapital von 3 bis 5 Millionen Dollars beschaͤftigt wer— den wird.

nieder n e.

Aus dem Haag, 11. Juli. Ihre Majestät die Königin und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen, nebst Höchstderen Tochter, sind gestern Nachmittags um 417 Uhr wohlbehalten von Berlin hier eingetroffen. Die , von Oranien Kaiserl. Hoheit wurde noch an demselben Abend vom Schlosse Soestdyk hier erwartet. Der Prinz von Oranien, der ebenfalls heute aus London eintreffen sollte, wird, wie man jetzt vernimmt, erst in der nächsten Woche hierher zuruͤckkehren.

Die hiesigen Blaͤtter enthalten den im Schoße der Provpin— zialstände abgestatteten ausführlichen Bericht der ständischen De— putation uͤber den Zustand der Provinzen Suͤd- und Nord ⸗Hol— land. Dieser Bericht verbreitet sich uͤber Volksgeist, Gottesdienst Unterricht, Kuͤnste und Wissenschaften, Armenwesen, Gefaͤngnisse Kranken-Anstalten, Chausscen, Kanaͤle, Deiche, Handel und Be— werbe, Geld⸗ und Bankwesen ꝛc. und giebt uͤber alle diese Ge⸗ genstaͤnde die . Aufschluͤsse. : .

Die Universitaͤt Leyden zahlt jetzt 71 Studirende, wovon 268 den Rechten, 245 der Theologie, 49 den philologischen Wis⸗— senschaften und 209 der Arzneikunde obliegen.

—— Amsterdam, 9. Juli. Der Umsatz in Staatspapieren war

während dieser Woche im Ganjen nicht lebhaft und es erlitten die Course keine bedeutende Abwechselungen. In den ersten Tagen fanden sich

Aufträge für Holländische wirkliche Schuld aus England, wodurch

über die Aufnahme von Michigan und Arkansas in die Uni

die schon am verwichenen Sonnabend eingetretene Preis Verbess, rung dieser Effekten noch weiter ging und 2 proc. zu 567 a )) und 5 proc. wirkliche Schuld zu 102753 pCt. abgenommen wurde letztere behauptete sich so ziemlich durch fortgesetzte Einkäufe, doch van

utegralen wurden einige kleine Partieen anscheinend für Deuts

echnung ausgeboten, welche den Cours wieder auf 56 *, 6 pCt zu, rückdräugten; Syndikat-Obligationen und Kanzbillets machten h anfangs steigende und dann wieder etwas weichende Bewegung möt. erstere blieben jedoch am Ende /g a „Ma pCt. höher als vor acht Tagen; da Uflinmsatz in Actien der Handelsgesellschaft war beschräntt und deren Pres schwankte zwischen 178, a 197. Der Preis von Spanischen Ardoin, Obligationen ist bei den von Paris und Antwerpen immer niedrige kommenden Rotirungen, auch hier fast durchgängig weichend gewesn und stand gestern A112 à MMg pCt.; in passive Schuld find einig Geschäfte zu 13 und dann zu 13 pt, gemacht worden. Mit Riß sischen 6proc. Inscriptionen und Wiener Metalliques ging es j Folge einer etwas lebhafteren Frage merklich angenehmer, indem stere den Cours von 68 und letztere den von 101 ½ pt. erreicht das Nämliche fand statt mit Preußischen Prämienscheinen, die stern zu 1081 Fl. abgenommen wurden. Der höhere Stand, do Griechische Obligationen zu Ende voriger Woche einnahmen, hat stz nicht erhalten; schon an der Montag- Börse ging der Cours wiehbg bis 25163 à 27pCt. herunter, erholte sich demnächst zwar wieder um etwa doch blieb derselbe, weil der handel darin dieser age falt gänzlich stockte, m minell 247 A263 pCt. Von Süd⸗Amerikanischen Obligationen sindn Brasilianischen begehrt gewesen, weshalb man zuletzt 885 pCt. dass anlegte. Der Geldcours erhielt sich ziemlich fest und steht bei ga hungen 3. à 3 und bei Prolongationsgeschäfte A pCt. Ah Getraidemarkt blieb es diese Woche wieder sehr still; fremder Weisn ging träge an Verbraucher zu den vorigen Preisen ab und zun 131 pfünd. weißbunter Sr isher zu 252 Fl.; 128 131 pfünd. . ter dito 210. 218 Fl.; 123 pfünd. geringer Memelscher 1735 Fl.; iy pfünd. alter . 203 Fl.; Preußischer Roggen galt in kleinn Quantitäten 116pfünd. alter 184 Fl., il7pfünd. neuer 180 Fl. zh Partieen galt 122pfünd. alter Wismar Roggen 184 Fl., 114pfüm alter Archangelscher 139 Fl. Mit Hafer ging es slauer; Ss pfih 365 * elt. nür 77 Fl. und 88. 96 pfünd. feiner Hafer nur 8069 Fl. holen.

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Belgien. . Bruͤssel, 10. Juli. Herr Tielemans, Mitglied der eh maligen provisorischen Regierung und seitdem Appellations⸗-6 richtsrath in Bruͤssel, ist jetzt zum Professor des administratib

Rechts bei der freien Universilaͤt von Belgien ernannt worden

Die Gouverneure unserer Graͤnz-Provinzen haben an o Gemeinde-Behoͤrden neue Aufforderungen zur strengen Kontus lirung aller er th, Reisenden erlassen. .

. Wysocki, Abgeordneter der Warschauer Bank, ist eingetroffen und zwar, wie unsere Zeitungen hinzufuͤgen, um n Eisenbahn zu inspiziren.

Düne nnr.

Kopenhagen, 11. Juli. Die Kriegsbrigg „St. Im brachte hierher 18 Soldaten der Garnison von Christiansted af St. Croix, die im vorigen Sommer wegen Anstiftung elne Meuterei verurtheilt worden waren; das Transport⸗-Schiff „Ih hanne Marie“ brachte 1065 Mann, die aus derselben Verantss sung verabschiedet sind. Man sieht jetzt einer ganz neuen On ganisation des Westindischen Militairs entgegen, und da dat bisher dazu angeworbene Militair sich als sehr unzuverlaͤssig ge zeigt hat, waͤre es wohl moglich, daß fuͤr die Zukunft regelmp

ßiges Linien-Militair von hier aus zu den Garnisonen auf un

seren Inseln geschickt wuͤrde. Vorlaͤufig sollen mehr Krief Schiffe als bisher, besonders in der Orkan-Zeit, bei den seln Station halten.

Die Russische Korvette „Amerika“, die im Sommer los!

den Sund passirte, um nach Kamtschatka zu gehen, hat bereit. ihre Erd⸗Umsegelung vollendet und ist auf unserer Rhede ange kommen.

Die Kjoöͤbenhavnspost ist wegen einer ihrer neulich m Beschlag belegten Nummern auch zur gerichtlichen Verantw tung gezogen worden. Es enthielt diese Nummer Bemerkung uͤber die Ernennung des Hrn. Koß zum Gesandten in Par und uͤber die Entlassung des Prof. David.

Sh anten,

Madrid, 2. Juli. Die Hof-Zeitung meldet, daß d diesseitige Geschaͤftsträger in Stockholm, Don Jose de More

Landaburu ny Daoiz, von seinem Gehalte 500 Realen monatlich

als patriotisches Opfer zur Bestreitung der Kriegskosten datge bracht habe. Der Legations-Secretair derselben Gesandtschaf, Don Augusto de Burgos, ist diesem Beispiele gefolgt und hat zehn Prozent von seinem Gehalte zum Opfer gebracht. Ole Königin hat befohlen, daß beide Anerbietungen genehmigt und durch die ,,,, bekannt gemacht werden sollen.

Die Nachricht von dem neuen Attentat gegen den Kötz der Franzosen hat bereits in unserer Hof-Zeitung vom Ihsttn v. M. gestanden. ,

Dasselbe Blatt publizirt die verschiedenen Reden, welche mm den Civil⸗Gouverneuren der Provinzial⸗Hauptstaäͤdte bei Gelegm heit der allgemeinen Wahlen gehalten wurden.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika NewYork, 15. Juni. In der Sitzung des Repth sentanten⸗Hauses vom 10. Juni kam es (wie bereits vo . unter London gemeldet) bei Gelegenheit der Debatten 1

zu sehr heftigen Auftritten. Die Sitzung ist wohl eine der laͤn sten, die jemals vorgekommen, denn sie waͤhrte 25 Stunden nämlich vom 109. Juni um 10 Uhr bis zum folgenden Tage n 11 Uhr, wo sich das Haus vertagte.

Aufnahme des Gebietes Michigan wuͤnschte Herr Russell n Er wolle, sagte er, gern fuͤr di Constitution von Michigan stimmen, wenn der Paragraph da, d aus gestrichen werde, welcher den Fremden, ohne Ruͤcksicht a Alter und Vaterland, zu stimmen erlaubt, d. h. denjenigen, d

Amendement vorzuschlagen.

nach den Gesetzen der Vereinigten Staaten als Fremde betra

tet werden. In Michigan befänden sich an 4060 Fremde, de nen durch diefe Constitütion das Stimmrecht verliehen wende Die Armenhäuser Europas seyen auf Kosten auswärtiger N gierungen, welche die Ueberfahrt der Armen nach Amerika be⸗ zahlt haͤtten, geleert worden, und wenn die Britische Regierun

etwas gegen die Freiheit der Vereinigten Staaten beabsichtig /

so habe sie kein besseres Mittel zur Erreichung ihres Zweck, waͤhlen koͤnnen. Der Redner verlas hierauf ein Schi. ben, welches in New⸗-PVork zirkulirt hatte, und . alle Irlaͤnder aufgefordert werden, sich das Gebiet . Michigan fuͤr sich und ihre Religion zu sichern. ] hierauf Herr Mackeon sich erhob, um Herrn Mise zu antworken, zeigten die Mitglieder des Hauses große . duld, er beachtete dies jedoch nicht und sagte, der vorige Nell gehörte einer Partei an, deren Ansichten den Prinzipien 90 . die Unabhaͤngigkeits-Erklaäͤrung gegruͤndet worden, ger gdezu eh gegengesetzt seyen. Er (Mackeon) halte es mit den Prinzip

die Bills Bericht erstattet werden solle.

Bei der Debatte uͤber di

der großen demekratischen Partet und danke Gott, daß er der Sohn eines Irländers sey, der sich in diesem Lande niederge— sassen und sein Blut zur Bertheidigung desselben vergossen . Das ehrenwerthe Mitglied widersetze sich der Theilnahme aller

. Fremden an den Wahlen, seine (des Redners) Grundsaͤtze aber

seyen fuͤr die Gewissens- Freiheit und gegen die Bigotterie. Hier erhob sich Herr Russell und fragte, ob der Redner ihn der Absicht, die Constitution zu verletzen, beschuldigen wolle; worauf Herr Mackeon erwiderte: „Ich glaube, daß Ihre Grundsaͤtze die der alten Foͤderativ⸗Partei sind.“ Herr Rusfell

entgegnete hierauf, er gehoͤre gar keiner Partei an. Das ehren—

werthe Mitglied habe ihm feindselige Gesinnungen gegen . ö. hugin oleranz Schuld gegeben, allein er werfe dlese Beschuldigung auf den zuruck, von dem sie ausgegangen sey. Er habe keinesweges achthare Ausländer gemeint, sondern nür die— jenigen die aus den Europaͤischen Armen-Haͤusern kamen, das— senige Volk, welches von der Britischen Regierung nach Amerika esandt werde. Indem der ehrenwerthe Herr eine solche Be— schuldigung erhebe, habe er vergessen, was er sich selbst, dem Redner und dem Hause schuldig sey. Wenn man die Grund⸗ ätze der Irländischen Kirche, wodurch das erwahnte Schreiben ervorgerufen worden, nicht in Erwägung gau so werde Ame⸗ rika bald nicht mehr das Land der Religions-Freiheit, sondern das Land der Bigotterie und des Katholizismus seyn. Er schlug dann als Amende ment vor, daß erstens kein Fremder bei den Kongreß⸗Wahlen mitstimmen solle, und zweitens, 0 freie, weiße Bürger von 21 . stimmfaͤhig seyn sollten. Beides wurde jedoch verworfen. ach der Annahme der Bill in Bezug auf. Michigan begannen die Debatten uͤber Arkansas. Herr Adams schlug vor, das Haus solle der Bestimmung in der Constitution von Arkansas, welche sich auf die Skaverei beziehe, seine Zustim— mung nicht geben. Der Antrag wurde jedoch mit 98 gegen 32 Stimmen verworfen. Herr Slade schlug als Amendement vor, daß Arkansas in die Reihe der Staaten aufgenommen werden solle, wenn es die Stelle in seiner Constitution streichen wolle, wodurch es verboten ist, in der General⸗Versammlung Gesetze in Bezug auf die Abschaf— fung der Sklaverei anzunehmen. Wahrend er sein Amendement entwickelte, herrschte der größte Laͤrm im Saale, und von meh— reren Seiten wurde „zur Ordnung!“ gerufen. Herr Jenifer bemerkte, es wuͤrden wohl noch mehrere Amendements zu beiden Bills vorgeschlagen worden seyn, wenn man nicht befuͤrchtet haͤtte, dadurch die Annahme der Bills zu erschweren, und es sey ck der „Partei“, die Annahme derselben so sehr als moͤglich zu beschleunigen, denn es sey fuͤr das Interesse eines gewissen Kandidaten (van Buren, der ein Kandidat zur Praͤsi—⸗ denten-Wahl ist) von der hoͤchsten Wichtigkeit, beide Gebiete unverzuͤglich in die Reihe der Staaten aufzunehmen. Der Laͤrm und die Verwirrung waren jetzt so groß, daß die Worte des Red— ners kaum von den Zunaͤchststehenden gehort werden konnten. Auf die Bemerkung des Herrn Jenifer, daß dies die ungesittetste gesetz⸗ gebende Versammlung sey, die er jemals gesehen habe, rief Herr By⸗ num den Redner zur Ordnung, weil er das Haus ungesittet genannt. Ver sich solcher Ausdruͤcke bediene, sey selbst ungesittet. Herr HYenifer erwiderte hierauf, er werde von Herrn Bynum sich eine personliche Erklärung ausbitten. Herr Wise bemerkte, es ley wahrhaft lächerlich, in einem Augenblicke, wo die Mitglieder chlafrig, ermattet und betrunken seyen, einen Gegenstand von olcher Wichtigkeit, wie die Aufnahme von Arkansas in die Union, erhandeln zu wollen. Nach ihm erhob sich Herr Mackeon und sagte, die Minoritaͤt habe ihre Pflicht gethan, aber die Ma— joritaät sey offenbar fuͤr die Annahme der Vin Sein Freund, Herr Wise, habe sein Versprechen auf eine edle Art gelöst und gaezeigt, daß das magere Pferd am laͤngsten im Laufe aushalte. Er trug darauf an, daß das Haus sich vertage, und daß uͤber Dieser Antrag wurde ngenommen, und das Haus vertagte sich nach einer 25stuͤndigen Sitzung bis zum naächsten Montag. Ueber diese Sitzung bemerkt der New-York American: Der Kongreß ist jetzt fast sieben Monate versammelt. Im Repraͤsentanten-⸗Hause hat die Verwaltung eine entschiedene Majorität sie hat den Sprecher fuͤr sich, die Aufsicht uͤber ie Ausschuͤsse und folglich uͤber alle Geschaͤfte des Hauses und über die Ordnung, in der sie vorgenommen werden sollen. Diese Partei ist daher auch verantwortlich fuͤr jede Verzoͤgerung und pde unziemliche Eile, denn es steht in ihrer Macht, die Ge— ygaͤfte zu beeilen oder zu verzoͤgern, wie es ihr gerade passend ist. Bei diesem Stande der Dinge und waͤhrend es bekannt ist, daß mehr Zeit verschwendet und weniger gethan worden ist, als in irgend einer fruͤheren Session, finden wir, daß die hoͤchst wichtige Frage uͤber die Aufnahme von zwei neuen Staaten nn einer einzigen Sitzung, die einen Tag und eine Nacht waͤhrte, rund mitten unter Scenen von Unordnung und Trunkenheit, die ʒeein Indianisches Gelage entehrt haben würden, verhandelt wird. . Vir finden es im „Globe“ vom Sonnabend schon vorher mit . Vestimmtheit angezeigt, daß an demselben Tage die Aufnahme æbon zwei neuen Staaten erfolgen werde. Da es bekannt war, deß Herr Adams und andere Mitglieder die in Rede stehenden Bills im Hause diskutiren wollten, so kann das vom „Globe“ vorhergesagte Resultat nur durch ei— nen im Cin ver standnisfe mit dem Sprecher abgekarteten Jan erreicht worden seyn. Daß die beiden Staaten nicht ohne 'inige Aenderungen in ihren Constitutionen aufgenommen wer, den durften, werden Alle, die des Namens Amerikaner wuͤrdig sind, leicht einsehen, denn durch die Constitution von Michigan erhalten Auslaͤnder, der Auswurf der Gefängnisse und Armen user Europa's, das Stimmrecht und werden dadurch den mo— ag guten und unterrichteten Kindern des Landes und den ge— lich von der Nation adoptirten Buͤrgern gleichgestellt. Durch ie Constitution von Arkansas wird allen känftigen gesetzgeben⸗ t Versammlungen verboten, die Sklaverei in diesem Staate ĩ zuschaffen! Die Sklaverei wird nicht nur geduldet das Aeu— ö berste, was vernuͤnftiger Weise von einem Kongresse verlangt . . kann, der freie Maͤnner repraͤsentiren soll sondern man r fuͤr alle kuͤnftigen Zeiten gegen die Abschaffung der Skla— arel,sicher gestellt, und zwar dürch ein Votum freier Stan— wa Am 29. April starb Schatschipkaka, der Häuptling der e mel go, in einem Alter von 90 Jahren, i i Di⸗ rikt, Er ließ sich noch drei Tage vor seinem Tode taufen. ö In New. grleans sind am 19. Mai 50 Häuser ein Raub er nn geworden. ie Einwohner von St. Louis haben, zur Errichtung eines eaters, die Summe von 35,000 k

nnd

Berlin, 16. Juli. In der neuesten Nummer des P Juli. ose⸗ lee mise lattes vom 12ten d. wird von Seiten des Ober-⸗Praͤsi⸗ 66 bekannt gemacht, daß der, auf den J. und 5. Oktober Jahres angesetzte Wollmarkt in Pofen' nicht stattfinden,

803 und daß der erste htesige Wollmarkt erst in den Tagen . bis 9. 3 . werden 66 1

Au estphalen geht uns die Nachricht zu, daß der Verkehr auf dem dies jahrigen e n,, . den der früheren Jahre übertroffen hat. Von 222 Verkaͤufern wur⸗ den 3045 Centner (1060 feine, S00 mittel und 16085 ordinaire) Wolle zu Markte gebracht und bis auf 100 Centner grober Wolle zu den Durchschnittspreisen fuͤr die feine zwischen 8h und 90 Rihlr, für die Mittel⸗Sorten zwischen 65d und' o Rthlr, fuͤr ordinaire 50 65 Rthlr, fuͤr beste Landwolle 27 35 Rthlr., fuͤr schlechtere 20 28 Rthli. verkauft; auch wurden 191 Ctt sziä Pfd. auslaͤndischer Wolle eingebracht und verkauft. Die Wolle war durchgängig fehr gut gewaschen, und die feine fand gleich am ersten Markttage eine reißende Abnahme, wogegen die Nachfrage nach der groben geringer als in früheren Jahren war, indem es einigermaßen an Kaͤufern fuͤr diese Gattung fehlte. Uebrigens hatten Käufer und Verkaͤufer alle Ursache, mit dem merkantilischen Verkehr und der lokalen Markt/Einrich⸗ tung . gh seyn.

Zum Johannis-Markt in Koͤnigsberg in Pr. sind 6120 Ctr. Wolle zum Verkauf . fine * 36 5 —– 105 Rthlr. der Ctr., mittlere Wolle mit 15 85 Rthlr., ordingire mit 40 60 Rthlr. und ganz ordinaire mit 30 Rthlr. der Ctr. bezahlt worden. Von der letztern Gattung ward nur aͤußerst wenig zum Verkauf gebracht.

Die Schifffahrt ist in den beiden Hafen des Koͤnigsber⸗ gischen Regierungs-Bezirk im Monat Jun! ziemlich lebhaft ge—⸗ wesen. In den Hafen zu Pillau sind 141 Schiffe einge⸗ gangen, und zwar 95 Schiffe mit Ballast, 2 mit Stuͤckgut und 7 mit ordingiren Produkten. Ausgegangen sind 95 Schiffe, namlich; 77 Schiffe mit Getraide, 16 mit diversen Guͤ⸗ tern und 2 mit Ballast. Die Schifffahrt in Pillau war beson⸗ ders belebt durch Getraide⸗ Ausfuhr. Es haben Versendungen von Roggen und Gerste nach England, Daͤnemark, Norwegen und Tinnland stattgefunden. In den Hafen zu Memel sind 113 Schiffe eingegangen, von welchen 101 Schiffe Ballast hatten, 3 Steinkohlen, 2 Stuͤckgut, 2 Haͤringe, 2 Dachpfannen und 3 Salz geladen hatten. Ausgegaͤngen sind: 4 Schiffe mit Holz, 16 mit Roggen, 4 mit Sagt, 2 mit Flachs Und! mit Knochen, uͤberhaupt 61 Schiffe. Befonders bedeutend war die Holz. Ausfuhr, Aus Braunsberg wurden seewärts ver— sendet: 37 Last 40 Schffl. Gerste, 3 Last Bohnen, 19 Last 18 Schffl, Roggen, 21 Last 59 Stein Flachs, 3 Last 18 Stein Flachsheede und 264 Stein Federn.

. In Elbing sind im vorigen Monate nur 3 Seeschiffe mit Ballast , . und dieselben und zwar: 1 Daͤnisches mit Nappsaat nach Antwerpen, 1 Niederlaͤndisches mit Roggen und Erbsen nach Amsterdam, und 1 Hannoversches mit Sel— saat / Kuchen nach Antwerpen wieder ausgegangen.

Zur naheren Beurtheilung des (ẽgestern erwahnten) Danziger Hafen-Verkehrs im verflossenen Monat Juni thei⸗ len wir noch folgende uns von dort zugegangene Notizen mit: Eingegangen sind. 138 Schiffe, davon 103 mit Ballast. Von den eingegangenen Schiffen kamen 8 Schiffe aus Preußi— schen, 62 aus ö 26 aus Niederlaͤndischen, 12 aus Fran⸗ zoͤsischen, S aus Daͤnischen, 6 aus Schwedischen, 6 aus Hansea—⸗ tischen Häfen u. s. w. Haupt-Gegenstaͤnde der Einfuhr wa— ren: 265 Ctr. rohe Baumwolle, 704 Ctr. Farberden und Kreide, 838 Ctr. Roheisen, 293 Tonnen Kalk, 88 Last Bruchsteine, 13,213 Et. Steinkohlen, 1036 Ctr. Bier in Faͤssern, 410 Etr. Bier in Flaschen, 1037 Ctr. Rum und Branntwein, 5664 Etr. Wein, 2031 Tonnen Haͤringe, 9a5 Ctr. Kaffee, 210 Ctr. Reiß, 187 Ctr. unbearbeiteie Tabacksblaͤtter, 504 Ctr. fabrizirter Taback, 368 Ctr. rafinirter Zucker, 7is Ctr. Schmelßlumpen, E! Ctr. geschmiedetes Eisen und Stahl, 138 Etr. ge— schmiedetes Kupfer und Messing, 897 Etr. Theer und Pech, 3681 Ctr. Salz u. . w. Ausgegangen sind: Sz Schiffe, und zwar 1 nach van Diemens-Land, 1 nach Preußischen, 29 nach Englischen, 15 nach Franzoͤsischen, 12 nach Riederlaäͤn— dischen, 1 nach Schwedischen, 5. nach Belgischen, A nach Rus⸗ sischen, 3 nach Hanseatischen und 2 nach Daͤnischen Hafen.

aupt-Gegenstände der Ausfuhr waren: 281 Ctr. Flachs und

anf, 52,614 Schffl. Veizen, 31,620 Schffl. Roggen, 8650

chffl. Gerste, 18,177 Schffl. Bohnen und Erbsen, föö Schffl. Wachholderbeeren, 383 Ctr. Hanfsaat, 13,112 Ctr. Leinsaat, 206 Ctr. rohe Haute, 185 Stuͤck eichene Blöcke, 4371 Stuͤck kieh⸗ nene Balken, 1571 Schiffslast Bohlen, Bretter und Staͤbe, 15,106 Ctr. roher Zink, S326 Ctr. Weizenmehl, 9Ho2 Ctr. Wei⸗ zen⸗Zwieback, 5137 Ctr. Pottasche, 737 Ctr. Knochenschwaͤrze u. s. w. Kuͤsten-Fahrzeuge sind in Danzig 19 beladen ein, und 17 unbeladen von da ausgegangen, und außerdem sind 388 Strom-Fahrzeuge nebst 85 Holz -Trachten daselbst eingegangen.

; . n, ,, von der im Jahre 1835 von sämmtlichen Posten im Bereiche des Preußischen Staats ,

Meilenzahl. . . 1 Meilen. von 716 Det en osten 208, 270 Go sten· 136, 353 / neee, 251, 46 o sten S525, 411 . n,, 749, 161

in Summa ; 1, 870, 659

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Johann Joach im Eschenburgs Entwurf einer Theo— rie und Literatur der schön en Redekuͤn ste. Fünfte vollig umgearbeitete Ausgabe von Pr. Moritz Pinder. Berlin 1836, in der Nicolaischen Buchhandlung.

Die erste Auflage des sehr bekannten Eschenburg'schen Compen— dium erschien im Jahre 1783, und trug k. Ausdrucks⸗ wcise den Titel: Entwurf einer Theorie und Literatur der fchönen Wissenschaften. Der Charakter, welcher sich in dieser Benennung kenntlich ausspricht, erstreckte sich denn auch durch das ganze Buch, duch die Anlage und durch die Fassung alles Einzelnen. Obwohl Eschenburg zu seiner Zeit keinesweges zu den Zurückgebliebenen ge⸗ hörte, ja sich mit sesner Hochachtung für Shäkespeare offenbar im Vortrabe befand, obwohl er ferner die großen belebenden Neuerun⸗ gen, welche durch Lessings Geist in die Kritik der Literatur gekommen waren, sich redlich anzueignen suchte, so war dies doch nur ein Ein— du bt iciren in ein älteres Fachwerk. Statt nämlich die Lessingsche Ansicht tief in sich aufzunehmen und hiernach, was eben Lefsing noch unterlassen hatte, ven vorn herein ein zusammenhängendes, wohlgeordnetes Gebäude der Kunstansicht aufjuführen, ließ der Professor am Karolinum zu Braunschweig lieber das alte Gerüst

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von Batteng, Christian Wolff und Baumgarten stehen; da dies mit Shakespeare nicht , könne, machte keine , und Lessing's tiefere und lebendiger Ansichten mußten sich bequemen, in gu— tem Hausfrieden mit all dem Peralteten zu verbleiben, in dessen rück sichtsloser Bekämpfung eben ihr Werth 'liegt. Aber das war der Geist der Zeit, dem Lessing so weit voraus geeilt war, daß man aus Mangel an klarem Scharfblick alle Meinungen für verträglich und gut neben einander bestehend erklärte, wenn man sie nur vorher nach einem Fachwerk rubrizirt hatte. Auf dies Rubriziren, auf das Unter— scheiden und Definiren der Gattungen war es hauptfächlich abgese⸗ hen, . sah man die Hauptaufgabe der Theorie, und Über die Willkürlichkeit solches Verfahrens in augenehmer Selbsttäuschung befangen wußte man alles unterzubringen und über alles den bun digsten Aufschluß mit lehrhafter Miene zu ertheilen eben weil man überall auf der Oberfläche blieb. Die Idee, die oesie nach Gattungen abzuhandeln, diese Gattungen mit Tefinitionen estʒu⸗ stellen, dann gute Lehren zu ihrer Bearbeitung zu geben und endlich, mit gänzlicher Außerachtlassung der näheren historischen Entwickelung, so wie der spezifischen Charaftere, eine kurze Zusammenstellung der Literatur durch alle Völter zu geben dies war ein Sedanke, der nur noch in den achtziger . des vorigen Jahrhunderts gefaßt werden konnte. So altfränfisch uns aber heut auch der eh⸗ renfeste Eschenburg erscheint, so war es doch ein Buch, das zu seiner Zeit dem Bedürfniß ganz entsprach, und man darf über— haupt nicht vergessen, daß solche Compendien weder neue Unterfu— chungen anstellen, noch auch die vorhandenen streitenden Lin— sichten wirklich auf eine innerliche Weise zur Einheit bringen können; denn diese Einhett liegt selten in der Mitte, sonderun sie liegt vorwärts, sie liegt nicht in einer arithmetischen Ausgleichung, sie liegt auch nicht in der siegenden Konsequenz der einen oder anderen Auffaf— sung, sondern meistens in einer dritten umfassendern Ansicht. Aber bevor dieser Abschluß eintritt, will im engeren Kreise der Leh— rende und Lernende einen Anhaltspunkt, er kann jenes nicht abwar— ten, und wünscht, so gut es sich eben thun läßt, eine schlicht— verständliche Ueberlieferung. Dies war nun hier geleistet; an Faß⸗ lichkeit fehlte es besonders nicht, aber sie war vielmehr bedingt durch die Spärlichkeit des Gehalts; außerdem hatte das Buch eine große praktische Brauchbarkeit. Auf diese Weise konnte es sich h tief in der Nation festsetzen und bei dem löblichen Besireben des

erfassers, wenigstens bei jeder neuen Auflage das gar zu sehr Veraltete auszuscheiden und dafür einige neuere Ansichten, wenn auch nur äußerlich, , . hat es sich noch immer behauptet.

So war der alte Eschenburg, durch vier Auflagen hindurch, im Ganzen nur wenig verändert; man begreift aber, daß die Differenz, welche zwischen der Aulage des Buches und den herangewachsenen Ansichten der neuern Zeit bestand, nur mit jedem Jahr Und mit je⸗ der Auflage größer wurde. Es war endlich eine fünfte Auflage uö— thig und nun ließ sich nicht mehr auf die vorige Art nachhelfen. Schon die Wahl des etzigen Herausgebers, der als ein gewandter Literator rühmlichst bekannt ist, spricht dies Verhältniß sogleich aus. Es war in der That eine schwere Aufgabe, zu der es keiner gewöhn—⸗ lichen Umsicht und eines großen Takts bedurfte, um aus dem allen Eschenburg, ohne dessen charakteristische Anlage nach Gattungen gänz⸗ lich umzustoßen, doch noch etwas der Zeit Genügendes zu Siande bringen. Herr Dr. Pinder hat sich früher durch seine treffliche

ebersetzung und Bearbeitung von Schöll's Griechischer Literatur- Geschichte den Dank der gelehrten Welt erworben; wir glauben ihm prophezeien zu können, daß auch hier seinem Verdienst die Anerfen—= nung nicht fehlen werde,

Zunächst ist es eine wesentliche Verbesserung, daß in der neuen Ausgabe, die lyrische Pocsie zu ihrem Recht erhoben ist und nun in gleicher Reihe neben der epischen und dra— matischen erscheint, während sie sich noch in der vietten Auf— lage dem Epos unterordnen mußte. Ueberdies sind auch neue Mate— rien hinzugebracht, z. B. das Räthsel, und mehreren anderen Ab— schnitten ist eine ganz nene Ausführung gegeben. Einer gänzlichen Umarbeitung bedurften die meisten der lehrhaften Paragraphen, und wer hier aufmerksam das Neue mit dem Aelteren vergleicht, muß der Sorgfalt nud dem Geschmack des neuen Bearbeiters alle Gerechtigkeit wi⸗ derfahren lassen; obwohl freilich an vielen Orten hindurchblickt, wie viel besser es gewesen wäre, wenn der Verfasser aus dem Vollen hätte arbeiten können. Denn die Beibehaltung des alten Planes war für ihn doch nur eine hindernde Schranke, und im Wesentlichen bleibt das Verhältniß doch einigermaßen das, als wollte man die Resultate der heutigen Chemie eintragen in die Paragraphen eines phlogistischen Lehrbuchs, oder die großen Ansichten der heutigen Geognosie unterbringen in die Abschnitte eines im neptunistischen Sinne verfaßten Compendiums. Dennoch gewinnt das Buch, gerade so wie es ist, für den denkenden Leser ein ganz besonderes Interesse, denn nicht anschaulicher können die großen Fortschritte werden, welche die Literatur und die gesammte ästhetische Ansicht in neuerer Zeit ge⸗ macht hat. inen, der gelehrte Herausgeber nur keinen Fteuban beginnen durfte, erhielt das Ganze, dessen Werth freilich nicht in der Pianmäßigkeit besteht, ein historisches Anseben. Es gleicht einem alten. Gebäude, wo verschiedene Geschlechter nach ganz ande— ren Bedürfnissen sich eingerichtet, und wo zuletzt aus dem Gan⸗— zen etwas völlig Anderes geworden ist, als in dem ersten Plan lag. mit dem Unterschiede freilich, daß, während bei solchen Bauten ge⸗ wöhnlich der alte Plan poctisch und groß und die modernen Zustände sich mit ihrem Alltags⸗ Bedürfniß fleinlich eingeklebt haben, hier vielmehr umgekehrt das ursprüngliche , ,. eng, niedrig und gebrechlich war, und erst durch die sbesserungen nach und nach solider geworden ist. Man mußte hier, so viel sich nur irgend thun ließ, Wände und Böden durchbrechen, damit die heran. gewachsene deutsche Poesie nur einigermaßen Raum gewinne, um darin aufrecht stehen zu können. Schon Lessing und Herder paßten in dies Gebäude nicht hinein, noch weniger Göthe; der Serausge⸗ ber ist selbst in dem all gestehen zu müssen, daß sich eigentlich das größte dramatische Werk der Deutschen, „der Faust“, nirgend recht habe unterbringen lassen. Noch mehr war es eine Ironie, den Namen Tieck bei den folgenden Auflagen im alten Eschenburg zu iefen.

Auf den Gegensatz des Klassischen und Romantischen war dies Buch seinem ersten Gedanken nach überhaupt nicht gefaßt, noch viel weniger freilich auf den e n, der Kunst- und Volks-Poesie, welcher in neue; rer Zeit immer mehr an Ausdehnung und Wichtigkeit gewinnt. Hier batte der Herausgeber einen besonders schwierigen Stand, denn Eschenburg kannte nichts als die erster', und alle seine didaktischen Paragraphen bezogen sich recht eigentlich nur auf gelehrte Poesie welche manche hzeutigestags am liebsten gar nicht mehr Poesie nennen möchten. Voltaire's Henriade, Tasso's befreites 3 Virgil's Aeneide und Homer waren ihm Dichter genau der— selben Gattung und auch zwischen Racine und Sophokles kannte er keinen spezifischen Unterschied. Er kannte feinen Unterschied zwi⸗ schen dem Ursprünglichen und dem Entlehnten und Nachgemachten, zwischen organischet und Treibhaus-Poeste. Es hatte schon Schwie— rigkeit, die volkspoetischen Nibelungen in ein so angelegtes Buch nur einzuführen.

. Jedenfalls hat das Werk, das an Umfang geringer geworden ist an Juhalt allerorten gewonnen, und so viel sich anch mit Recht ge— gen die Anordnung nach Gattungen sagen läßt, so hat doch auch diefe einen gewissen praktischen Vortheil. Im Ganzen und Einzelnen hat der Verfasser viele Urtheile reformirt; Gefeiertes mußte herab— gesetzt; Geringgeschätztes wieder erhoben werden. So heißt es z. B. in der vierten Aufl. S. 227 von den Heldengedichten der Italiener: worunter der Morgante des Pulci mehr seines Äl— terthums als seines Werthes wegen merkwürdig ist.“ Dagegen bei Pinder, S. S2: „Hieher gehört der Morgante des Luigi Pulci, 25, Bücher, in vortrefflichen Stan en, voll muthwiliger Ironie Heiliges mit Unheiligem frivol verwebend.!“ Dies Eine Beispil möge eigen, wie das Buch an Genauigkeit der Angaben und Charafteristik der Sachen geräufchlos fortgeschrltten ist. Möchte der Bearbeiter nun bei einer nächsten Auflage, die schwerlich ausbleiben kann, uoch gleichmi— ßiger nach dieser Richtung hin streben, nämlich die Epochen so wohl, als die einzelnen Schrifisteller und Werke zu charakterisiren, denn hiermit ist offenbar dem Leser mehr gedient, als mit theoreti⸗